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S PORT<br />
„Wir alle haben viel gelernt“<br />
FC Zirl – SV Luzian Bouvier Zams 5:1 (1:1)<br />
(BF) Während St. Johann die Silzer sensationell in die Landesliga stößt,<br />
bleiben die Zammer (14.) oben. „Wir haben unser Ziel erreicht“, freute<br />
sich der scheidende Coach Florian Schlatter, dem auch der Auftritt seiner<br />
komplett anders aufgestellten Elf in Zirl – trotz der deutlichen Niederlage<br />
– viel Lob entlockte: „Die Mannschaft, die heute gespielt hat, hat ein<br />
sensationelles Match gemacht.“<br />
Im letzten Saisonspiel forderte eine<br />
ziemlich durcheinander gewürfelte<br />
Zammer Elf die Zirler: Rangger im Tor,<br />
Keeper Manuel Graber im Feld, drei<br />
Jungkicker dazu – eine „Mischung“, die<br />
sich – so SVZ-Trainer Florian Schlatter<br />
– „großartig verkauft hat, ein ganz<br />
tolles Spiel gespielt hat.“ Die Fauland-<br />
Jungs (brauchten die drei Punkte für<br />
Rang drei) ging nach knapp einer halben<br />
Stunde in Führung, doch die „frisch<br />
von der Leber weg“ aufspielenden Kicker<br />
um Zams-Kapitän Philipp Santeler<br />
schafften in der 42. Minute durch ihren<br />
torgefährlichsten Mann der Saison, Dominik<br />
Schweisgut (15 Goals, Rang acht<br />
in der Torschützenliste), den Ausgleich.<br />
Nach Seitenwechsel Aufregung im Zammer<br />
Lager, als der erwartete Elferpfiff<br />
ausblieb: „Das war ein glasklarer Strafstoß!“,<br />
ärgerte sich Schlatter. Erst mit<br />
dem dritten Zirler Tor (82.) mussten sich<br />
die Oberländer geschlagen geben: „Es<br />
war imponierend, wie die Burschen beherzt<br />
gerafft haben, mord’s Kampfgeist<br />
in die Waagschale geworfen haben, mit<br />
dieser Aufstellung …“, Schlatter sichtlich<br />
beeindruckt.<br />
„UND JETZT <strong>LA</strong>SSEN WIR ES<br />
GUT SEIN.“ Die 31 Punkte (9/4/17)<br />
reichten also für den Aufsteiger zum Verbleib<br />
in der Liga. „Mit diesen Problemen<br />
im ganzen Frühjahr ist es tatsächlich eine<br />
Sensation, ja, das kann man wirklich so<br />
SV REUTTE II – SPG PRUTZ/<br />
SERFAUS II 0:4 (0:0). Die Außerferner<br />
konnten nicht die stärkste Elf aufbieten,<br />
hielten aber erste Halbzeit gegen<br />
deutlich überlegene Obergrichter ein<br />
0:0. „Wir hatten schon ein deutliches<br />
Übergewicht, spielten aber unsere Angriffe<br />
ungenau zu Ende. Außerdem war<br />
Pech bei zwei Stangenschüssen dabei“,<br />
schilderte SPG-Trainer Peter Senn.<br />
Zweite Halbzeit drehten seine Jungs<br />
aber weiter an der Offensivschraube<br />
und belohnten sich mit schön herausgespielten<br />
Toren von Daniel Marktl<br />
(46.), Stefan Bernhart (65.) und zwei<br />
Waldegger-Goals (Elfer verwandelt 85.<br />
sagen“, nickte Schlatter. „Ich habe viel<br />
gelernt, die Mannschaft, die Spieler, alle<br />
haben viel gelernt. Es war eine einmalige<br />
Erfahrung, diese Tiroler Liga“, so der<br />
Coach („Habe ja auch noch nie so hoch<br />
trainiert“), und mit dem Schlusssatz:<br />
„Und jetzt lassen wir es gut sein.“ Denn:<br />
Mit den zwei erfolgreichen Trainerjahren<br />
in Zams, „und zehn Jahren in diesem<br />
Geschäft, brauche ich mal ganz dringend<br />
eine Pause, auch aus gesundheitlichen<br />
Gründen. Wer weiß, vielleicht reizt’s<br />
mich dann wieder.“ Und schmunzelnd:<br />
„Jetzt schau ich mir mal Fußballspiele in<br />
aller Ruhe als neutraler Beobachter, als<br />
Zuschauer, an.“<br />
TIROLLIGA<br />
1. Reichenau SVG 30 106:21 75<br />
2. Telfs 30 81:35 66<br />
3. Zirl 30 75:47 53<br />
4. Hall 30 61:43 53<br />
5. Kirchbichl 30 62:58 51<br />
6. Imst 30 68:48 48<br />
7. Kematen 30 70:57 45<br />
8. SVI 30 54:61 37<br />
9. Kundl 30 37:60 36<br />
10. Völs 30 46:60 35<br />
11. Union Innsbruck 30 47:65 34<br />
12. WSG Swarovski Wattens 30 42:54 31<br />
13. St. Johann 30 50:76 31<br />
14. Zams 30 50:88 31<br />
15. Silz/Mötz 30 59:86 27<br />
16. Mayrhofen 30 38:87 17<br />
Dritter (Prutz II)<br />
und Sechster (Ried)<br />
(BF) 26. und letzte Meisterschaftsrunde: Mit dem fünften Sieg in Serie<br />
(4:0 in Reutte) unterstreichen die Prutzer ihre starke Saisonleistung,<br />
holen sich als Aufsteiger Rand drei. Die Rieder verlieren bei Lechaschau<br />
knapp, holen den insgesamt guten sechsten Endrang. „Wobei, es wäre<br />
sogar noch mehr möglich gewesen“, meinte der sportliche Leiter, Reini<br />
Köhle.<br />
sowie 89.). Fünf Siege infolge – einmalig<br />
in der tollen Saison des Aufsteigers,<br />
der 52 Punkte erspielte (16/4/6; TV:<br />
70:43; beste Schützen: Stefan Bernhart<br />
und Florian Weger mit je 14 Toren),<br />
als Dritter nur zwei Zähler hinter Bezirksliga-Aufsteiger<br />
Zirl II rangiert. Damit<br />
hätte es vielleicht sogar geklappt,<br />
wenn im Herbst nicht drei Heimspiele<br />
infolge verloren gegangen wären. „Wir<br />
sind hoch zufrieden. Insgesamt eine<br />
wirklich gute Leistung der Jungs“,<br />
nickte der Coach. Der betont, „dass es<br />
uns um die Entwicklung der Burschen<br />
geht. Da sieht man Fortschritte jedes<br />
halbe Jahr. Bestätigung dafür ist, dass<br />
wiederum zwei Jungkicker zur ‚Ersten‘<br />
aufrücken. Das ist ja auch unser Ziel,<br />
das Heranführen des Nachwuchses an<br />
die Kampfmannschaft“, bekräftigt er.<br />
Es würden aus der U16 weitere Jungs<br />
eingebaut, weshalb er überzeugt sei,<br />
„dass wir auch kommende Saison eine<br />
gute Rolle spielen werden, vielleicht sogar<br />
eine noch bessere“.<br />
Das Kaunertal war zum sechsten Mal<br />
Austragungsort des Handbike Battle.<br />
<br />
Foto: handbikebattle.nl<br />
Mehr als 850 Höhenmeter auf der<br />
rund 20 Kilometer langen Gletscherstraße<br />
hielten die Sportler mit Handicap<br />
auf Trab – Start war bei der Mautstation,<br />
Ziel bei der Ochsenalm. Beim<br />
Handbike Battle startberechtigt waren<br />
heuer mehr, nämlich 150 Athleten.<br />
Dabei waren nicht nur Profis, sondern<br />
auch zahlreiche Hobbysportler, die sich<br />
bis zu einem Jahr auf das Event vorbereitet<br />
haben. Ein Großteil reiste aus<br />
FC LECHASCHAU – SV RAIBA<br />
RIED 2:1 (2:0). Ohne Coach Radda<br />
(verhindert) bestritt der SV Ried mit<br />
einer Rumpftruppe (kein Spieler auf<br />
der Ersatzbank) das Abschlussspiel in<br />
Lechaschau. Für die Heimischen ging<br />
es um Sein oder Nicht-Sein in der Liga.<br />
Sie bezwingen die Rieder zwar durch<br />
zwei Tore in Halbzeit eins, bei einem<br />
Gegentreffer von Yaliniz (53.), werden<br />
aber trotzdem zweitklassig, da Zugspitze<br />
ebenfalls gewinnt und dadurch den<br />
vorletzten Platz über die Ziellinie retten<br />
kann. Die Radda-Truppe holt 35 Punkte<br />
(10/5/11; TV: 48:38; starke Heimbilanz:<br />
zehn der 13 Spiele zu Hause ungeschlagen),<br />
gleich viele wie die Saison zuvor,<br />
aber um einen Rang (6.) klassiert. Für<br />
den sportlichen Leiter der Rieder, Reini<br />
Köhle „passt das schon so, wenn<br />
man bedenkt, dass wir die Jahre zuvor<br />
ständig um die Klasse zittern mussten“.<br />
Und doch schwingt etwas Bedauern<br />
mit. „Ja, wir sind ja gut in die Saison gestartet,<br />
mit einem guten Kader. Da waren<br />
wir sogar vorne mit dabei“, erinnert<br />
er sich. „Doch im Winter haben drei<br />
Einheimische überraschend aufgehört,<br />
dann ist es personell echt happig geworden.<br />
Ewig schade, denn wir waren sogar<br />
nahe an den Aufstiegsplätzen dran.<br />
Aber mit dem kleinen Kader war’s dann<br />
vorbei.“ Optimistisch blickt er schon in<br />
Richtung neue Saison. „Da schaut es<br />
gut aus, weil ich Zusagen von jungen<br />
Rieder Kickern habe, sodass wir eine<br />
heimische Mannschaft stellen werden,<br />
die auch kadermäßig stärker aufgestellt<br />
sein wird.“ Verkraften muss er allerdings<br />
die Abgänge von Yaliniz (Zams) und<br />
Novak (Landeck). Und Trainer Radda?<br />
„Ich gehe davon aus, dass er weitermachen<br />
wird“, sagt Köhle.<br />
1.K<strong>LA</strong>SSEWEST<br />
1. Sölden 26 76:34 60<br />
2. Zirl 1b 26 83:36 54<br />
3. SPG Prutz/Serfaus 1b 26 70:43 52<br />
4. Rum 26 53:49 43<br />
5. Imst 1b 26 57:50 40<br />
6. Ried 26 46:45 35<br />
7. SPG Mieminger Plateau 26 46:57 35<br />
8. Nassereith 26 48:56 32<br />
9. Reutte 1b 26 49:76 32<br />
10. Union Innsbruck 1b 26 47:49 32<br />
11. Sellraintal 26 55:64 31<br />
12. Sautens 26 50:75 30<br />
13. Zugspitze 26 41:72 26<br />
14. Lechaschau 26 46:61 <strong>25</strong><br />
Handbike Battle<br />
(dgh) Am 14. Juni fand im Kaunertal das Handbike Battle statt. 150<br />
Sportler waren beim spektakulären Wettkampf am Start.<br />
einem von neun niederländischen Zentren<br />
für Querschnittsrehabilitation an.<br />
Der Paralympics-Sieger und Handbike-<br />
Weltmeister Jetze Plat begleitete sein<br />
Team als Motivator, darunter Mitch<br />
Valize, Sieger 2017, und die Gewinnerin<br />
2016 Mischa Hielkema. Und Routinier<br />
Valize holte in einer sensationellen Zeit<br />
von 1:16 Stunden den Sieg souverän.<br />
Platz zwei ging an Chiel Albers, Rang<br />
drei an Arjen van der Tol. Neben den<br />
sportlichen Anforderungen und der<br />
Verbesserung der physischen Fitness<br />
schätzen die Teilnehmer den mental<br />
stärkenden Effekt des Wettbewerbs am<br />
Gletscher (das Handbike Battle wurde<br />
2013 bis 2017 wissenschaftlich begleitet).<br />
Michaela Gasser-Mark, GF Kaunertal<br />
Tourismus, lobt die angenehme<br />
Zusammenarbeit mit den Organisationsteams:<br />
„Wir unterstützen diese<br />
Veranstaltung, da es sich um eine der<br />
besten Wochen im Jahr handelt – die<br />
Sportler reisen mit Familie und Fans<br />
an und das wirkt sich natürlich stark<br />
auf die Nächtigungszahlen aus. Kaunertal<br />
Tourismus schätzt das holländische<br />
Organisationsteam, das seit sechs Jahren<br />
das Kaunertal als Austragungsort<br />
für sein absolut professionelles und<br />
zugleich emotionales Event auswählt.“<br />
Nicht von ungefähr befindet sich das<br />
Hauptquartier der Organisatoren bei<br />
Charly und Karin Hafele – Hoteliers<br />
des bekannten Rollihotels Weißseespitze.<br />
RUNDSCHAU Seite 48 20./21. Juni 2018