2018_25
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20 Kurier Nr. <strong>25</strong> 22.6.<strong>2018</strong><br />
Kampf gegen invasive Neophyten<br />
Helfen Sie uns<br />
Gebietsfremde Pflanzen, die sich hier unkontrolliert ausbreiten und<br />
unsere einheimische Vegetation verdrängen, sind ein grosses Problem,<br />
insbesondere wenn sie auch noch giftig und damit für Mensch und Tier<br />
gefährlich sind. Warum Ihre Mithilfe im Kampf gegen Neophyten so<br />
wichtig ist und wie Sie dabei richtig vorgehen, erfahren Sie hier.<br />
Invasive Neophyten sind gebietsfremde, also nach der Entdeckung Amerikas<br />
1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Europa eingeführte<br />
Pflanzen. Sie breiten sich auf Kosten einheimischer Arten effizient aus,<br />
sind nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen und verursachen in zunehmendem<br />
Masse naturschützerische, gesundheitliche oder wirtschaftliche<br />
Schäden. Nur ein kleiner Teil der gebietsfremden Pflanzen verhalten sich<br />
bei uns invasiv, d.h. breiten sich unkontrolliert aus, und führen zu Problemen.<br />
Der Rest dieser Arten verschwindet schnell wieder oder fügt sich<br />
einigermassen problemlos in unsere Pflanzenwelt ein. Invasive Neophyten<br />
hingegen verursachen grosse Schäden verschiedenster Art. Dazu gehören<br />
gesundheitliche Schäden für Mensch und Tier, sowie Schäden an Bauwerken,<br />
Uferbefestigungen und Infrastrukturanlagen und die Verdrängung<br />
einheimischer Arten.<br />
Kampf gegen Neophyten<br />
Bund, Kantone und Gemeinden bekämpfen invasive Neophyten mit grossem<br />
Aufwand. Viele dieser Bemühungen sind allerdings nutzlos, solange<br />
invasive Neophyten in Gärten und auf Ländereien von ahnungslosen Privaten<br />
gedeihen und immer wieder absamen können. Besonderes Augenmerk<br />
gilt dabei dem schmalblättrigen Greiskraut und dem einjährigen<br />
Berufkraut, die auf Dietliker Privatgrundstücken und auch Flachdächern<br />
sehr häufig vorkommen. Diese beiden kleinen und eigentlich ganz hübschen<br />
Blümchen sehen harmlos aus, führen aber zu grossen Schäden und<br />
müssen daher zwingend bekämpft werden.<br />
Was können Sie tun?<br />
Ihre Mithilfe im Kampf gegen invasive Neophyten ist immens wichtig.<br />
Kontrollieren Sie Ihre Gärten, Umschwünge und Ländereien (auch Waldstücke)<br />
regelmässig und entfernen Sie Neophyten rigoros. Jäten, also das<br />
Ausreissen der Pflanzen mit allen<br />
Wurzeln, ist dabei immer die beste<br />
Methode. Schützen Sie die Natur,<br />
indem Sie im Garten keine invasiven<br />
oder potentiell invasiven Pflanzen<br />
setzen. Siehe Kasten.<br />
Sommerflieder und Kirschlorbeer<br />
sind beliebte Gartenpflanzen. Sie<br />
sind zu moderaten Preisen erhältlich,<br />
wachsen schnell, sehen schön<br />
aus und ziehen im Falle des Flieders<br />
auch noch Schmetterlinge an.<br />
Dass es sich bei diesen beiden<br />
Pflanzen aber um invasive Neophyten<br />
handelt, die sich unkontrolliert<br />
ausbreiten, einheimische<br />
Pflanzen verdrängen und im Falle<br />
des Flieders den einheimischen<br />
Schmetterlingen nicht ausreichend<br />
Nahrung bieten – das wissen die<br />
Wenigsten.<br />
Bitte wählen Sie beim Kauf von Zier- und Gartenpflanze lieber einheimische<br />
Sorten.<br />
Weitere Informationen und viele nützliche Infos finden Sie unter:<br />
www.neobiota.zh.ch, www.arten-ohne-grenzen.ch, www.neophyt.ch<br />
Raum, Umwelt + Verkehr<br />
Ihre Mithilfe ist gefragt!<br />
• Entfernen Sie alle Neophyten<br />
aus Ihren Gärten und Umschwüngen.<br />
Ersetzen Sie diese<br />
bei Bedarf durch einheimische<br />
Pflanzen.<br />
• Weisen Sie Nachbarn und Bekannte<br />
auf die Problematik<br />
hin.<br />
• Wählen Sie beim Kauf von<br />
Gartenpflanzen einheimische<br />
Sorten.<br />
• Führen Sie bitte keine Pflanzen<br />
oder Erde aus dem Ausland<br />
ein.<br />
• Es ist verboten Grüngut und<br />
Gartenabfälle in der Natur zu<br />
entsorgen!<br />
Der Umgang mit all jenen Neophyten, die in der Übersicht<br />
mit einem Verbotssymbol gekennzeichnet sind, ist in<br />
der Schweiz verboten. Dieses Verbot beinhaltet unter anderem:<br />
Verkaufen, Verschenken, Züchten und Anpflanzen<br />
sind nicht erlaubt. Einzig zulässig ist die Bekämpfung.