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Download 10 MB - Theater Krefeld / Mönchengladbach

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Operndirektor<br />

Andreas Wendholz<br />

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ten, um sowohl mit dem vorhandenen Material als auch<br />

mit neuen Werken immer wieder spannende und fesselnde<br />

Geschichten zu erzählen!<br />

� � � � � � � � � � � � � �<br />

Warum ist es wichtig und notwendig, dass sich der Staat weiterhin<br />

Kultur und vor allem <strong>Theater</strong> leistet? Und wie könnte<br />

eine zukunftsfähige Lösung aussehen, auch in Hinblick auf<br />

private Träger und Sponsoren?<br />

Michael Grosse: Es gibt in der Gesellschaft, Wirtschaft und<br />

Politik einen großen Konsens darüber, dass wir in Bildung<br />

investieren müssen. Wieso dann nicht in Kultur? Das<br />

verstehe ich nicht! <strong>Theater</strong>, Museen und Orchester – um die<br />

wird in dieser Diskussion immer ein riesiger Bogen gemacht,<br />

als seien das irgendwelche merkwürdigen und elitären<br />

Zirkel. <strong>Theater</strong> ist eine Bildungsstätte! Daher müsste eigentlich<br />

Einigkeit darüber bestehen, dass Kultur endlich eine<br />

Pflichtaufgabe wird und nicht nur eine freiwillige Leistung<br />

in den öffentlichen Haushalten ist. Kurt Biedenkopf hat es<br />

doch mit dem Kulturraumgesetz für den Freistaat Sachsen<br />

vorgemacht. So sind Politik und Gesellschaft per Gesetz in<br />

der Pflicht, für eine auskömmliche finanzielle Situation zu<br />

sorgen und dadurch Qualität in der Bildung zu sichern.<br />

Private Träger und Sponsoren halte ich zwar für nicht<br />

unwichtig: Auch Drittmittel sind für uns bedeutsam, aber<br />

eine komplette private Trägerschaft ist letztlich immer nur<br />

projektbezogen möglich und sinnvoll.<br />

Ballettdirektor Robert North: Mit meinem Hintergrund<br />

kann ich nur sagen: Sponsoring ist absolut notwendig.<br />

In den USA ist das seit langer Zeit gang und gäbe. Denn<br />

Sponsoring nutzt ja nicht nur den <strong>Theater</strong>n oder ist ein<br />

Selbstzweck der Kultur, sondern dient letztlich der gesamten<br />

Region: New York, zum Beispiel, wäre niemals so groß und<br />

wirtschaftsstark geworden, wenn da nicht die <strong>Theater</strong> wären,<br />

die Menschen anlocken. Sie sind eben auch wichtig für Einnahmen,<br />

Infrastruktur und das Wachstum der Märkte.<br />

Operndirektor Andreas Wendholz: Ich möchte hier<br />

ergänzen, dass wir nur auf Grund der großzügigen Un-<br />

Schauspieldirektor<br />

Matthias Gehrt<br />

terstützung der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung in <strong>Mönchengladbach</strong>,<br />

der Kickartz-Stiftung in <strong>Krefeld</strong> sowie einer<br />

Initiative mittelständischer Unternehmen in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

ab dieser Spielzeit endlich in der Lage sind, ein<br />

Opernstudio etablieren zu können! Unser Ziel ist es, damit<br />

junge Nachwuchstalente zu fördern und sie bei ihren<br />

ersten Schritten ins Berufsleben verantwortungsvoll zu<br />

begleiten. Ohne das Engagement dieser Förderer wäre so<br />

eine Einrichtung nicht möglich, und dafür sind wir sehr,<br />

sehr dankbar!<br />

Matthias Gehrt: Letztlich ist die ganze Diskussion um<br />

den Erhalt unserer <strong>Theater</strong>landschaft doch eine Frage des<br />

Wollens. Öffentliches Geld ist in unserem reichen Land ja<br />

grundsätzlich vorhanden. Es ist nur die Frage, wofür man<br />

es ausgibt. Die Öffentlichkeit wird sich überlegen müssen,<br />

ob sie kulturelle Institutionen haben will oder nicht, und<br />

wenn ja, wie viele. Es sollte aber nicht behauptet werden:<br />

„Wir haben kein Geld!“ Das ist so natürlich nicht wahr.<br />

� � � � � � � � � � � � � �<br />

Inwiefern schließt die Frage nach dem Erhalt der öffentlichen<br />

kulturellen Einrichtungen auch die Weiterexistenz der freien<br />

Szene mit ein? Gibt es für Häuser wie unseres aus Ihrer Sicht<br />

mögliche Anknüpfungspunkte?<br />

Michael Grosse: Das ist ein interessantes Thema, denn<br />

mittlerweile gibt es – im Gegensatz zu früher – einige<br />

spannende Anknüpfungspunkte und Förderprogramme<br />

vom Land NRW, die extra für gemeinsame Projekte, wie z.<br />

B. den Kultur Rucksack Mittel zur Verfügung stellen. Wir<br />

sind kooperierende Partner geworden, und je größer die<br />

gemeinsame Not ist, desto kollegialer geht man natürlich<br />

miteinander um! Für die Vielfalt ist es allerdings wichtig,<br />

dass jeder sein spezielles Profil behält und es keine Eingemeindung<br />

gibt. Sonst ginge das Besondere der freien<br />

Szene verloren.<br />

Matthias Gehrt: Aus dem Off-<strong>Theater</strong> stammen ja viele,<br />

mittlerweile etablierte <strong>Theater</strong>regisseure, die auch den<br />

Stadttheatern neue Impulse geben. Gleichwohl ist die<br />

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