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KunstInvestor 01-2008

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<strong>01</strong><br />

Euro 7,– I www.kunstinvestor.at<br />

Frühjahr <strong>2008</strong><br />

AUSGABE<br />

kunst.investor Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong><br />

P.b.b. Verlagspostamt A-1150 Wien, Zlg-Nr.: 02Z030972M | Sondernummer des Immobilien Magazin<br />

Fine Arts –<br />

hautnah<br />

Gerald Hartinger, passionierter<br />

Sammler von Pop-Art.<br />

Kontakt als<br />

Motto der Kunst<br />

Die richtungsweisende Sammlung<br />

der Erste Bank-Gruppe.


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Kunst braucht<br />

starke Partner.<br />

Unter Kunst versteht jeder etwas anderes.<br />

Für uns ist es die einmalige Möglichkeit, als Förderer und<br />

Unterstützer österreichischer Künstler einen Rahmen zu<br />

bieten, in dem Kunst und Wirtschaft in einer Symbiose<br />

zusammenleben können.<br />

Damit bekräftigt die Raiffeisenlandesbank einmal mehr ihr<br />

Engagement für bildende Kunst der Gegenwart.


Editorial<br />

Impressum<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

I Es ist die Kunst, die die schönste Nebensache der Welt ist!<br />

Zum Sammeln, um sich daran zu erfreuen – aber eben auch<br />

als wahrscheinlich beste Beimischung für Ihr Investmentportfolio!<br />

Kunst dient nicht nur der Geldvermehrung. In erster<br />

Linie soll sie alle Sinne der Sammler beleben.<br />

Wenn damit auch noch Wertsteigerungen erzielbar sind,<br />

umso besser. Und genau das ist derzeit in schier unfassbarem<br />

Ausmaß der Fall. Besonders in Zeiten wie diesen, da<br />

Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Minuslinie<br />

kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem<br />

aber als rentable Assets.<br />

Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen.<br />

Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen<br />

im Rahmen der Veranlagung einen immer höheren Stellenwert<br />

ein. Der facettenreiche Kunstmarkt fasziniert weltweit<br />

durch immer neue Preisrekorde. Jährlich werden rund 30<br />

Milliarden US-Dollar in Kunst investiert.<br />

Genau diesem Trend folgend erhalten Sie hier den ersten,<br />

bislang einzigen und wohl auch einzigartigen Leitfaden zur<br />

optimalen Veranlagung in Kunst in Händen. Dieses neu<br />

konzipierte Magazin wird Sie künftig auf Ihrem Weg durch<br />

den Kunstinvestormarkt begleiten, Ihnen – hoffentlich – Appetit<br />

auf mehr Kunst im Investmentportfolio machen, Ihnen<br />

zeigen, wie andere bei Kunstinvestments vorgehen und<br />

neue Perspektiven eröffnen. Für diese Ausgabe des „kunst.<br />

investors“ gewährte uns beispielsweise die Erste Bank-<br />

Gruppe einen Einblick in ihre Welt des Kunstsammelns und<br />

Sammler wie Gerald Hartinger oder Günter Kerbler sprechen<br />

zum Teil erstmals offen über ihre Motivationen beim<br />

Kunstsammeln.<br />

Viel Spaß wünschen Ihnen<br />

Michael R. Minassian<br />

Gerhard Rodler<br />

Impressum<br />

Medieneigentümer, Herausgeber und Redaktionsanschrift: Investor Kunst & Finanzmedien GmbH<br />

A-1150 Wien, Linke Wienzeile 244–246/Stiege 2/1.OG, Telefon: <strong>01</strong>/252 54-534, Fax: <strong>01</strong>/252 54-360, E-Mail: office@investor-medien.at<br />

Verlagspostamt: A-1150 Wien. Sondernummer des Immobilien Magazin<br />

Herausgeber: Michael R. Minassian (michael.minassian@investor-medien.at), Gerhard Rodler (gerhard.rodler@investor-medien.at)<br />

Autoren dieser Ausgabe: Otto Hans Ressler, Ursula Maria Probst, Sandra Sagmeister, Susanna Schimka, Anna Lindner,<br />

Hans Jürgen Hafner, Engelbert Abt, Robert Rosner, Alexander Rinnerhofer, Gerhard Rodler, Christof Habres (Leitung)<br />

Sekretariat: Katharina Neugebauer (office@investor-medien.at), Telefon: <strong>01</strong>/252 54-463<br />

Layout: Martin Jandrisevits, Hans Ljung. Korrektur: Rainer Sigl<br />

Cover-Foto: Andy Warhol, Red Lenin, 1987. © Warhol Foundation<br />

Abonnements: Hotline <strong>01</strong>/252 54-463 (office@investor-medien.at)<br />

Anzeigenverkauf: <strong>01</strong>/252 54-713<br />

Vertrieb: Morawa, A-1140 Wien<br />

Druckerei: Niederösterreichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12<br />

06 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


kunst.investor<br />

Inhalt<br />

22 Die Kunstsammlung<br />

der Erste Bank-Gruppe<br />

Ein Gespräch mit Boris Marte und<br />

Walter Seidl.<br />

Július Koller, „Universelle Physisch-Kulturelle Operation (Angriff) (U.F.O.)“,<br />

drei S/W-Fotografien, 24,5 x 16 cm, Foto: Erste Bank-Gruppe<br />

10 Der „<strong>KunstInvestor</strong>“ –<br />

das unbekannte Wesen<br />

Ein Kommentar von Otto Hans Ressler.<br />

12 Outlaw Cowgirl Die BAWAG<br />

Foundation zeigt eine Ausstellung mit<br />

Werken von Susan Hiller.<br />

14 Kunstnews aus Aller Welt<br />

Das Dorotheum feierte sein<br />

300-jähriges Bestehen.<br />

30 Kunstauktion statt<br />

Fitnesscenter Ein Selbstversuch<br />

im Auktionshaus „im Kinsky“.<br />

32 Aufstand der Denkmalpfleger<br />

Die Kirche war viele Jahrhunderte<br />

Mäzen und Förderer der Kunst.<br />

38 Ein guter Hafen für junge<br />

Kunst Ein Bericht von der Art<br />

Rotterdam.<br />

40 Subprime-Krise gegen<br />

Kunstportfolio Ein Bericht von<br />

der zweitgrößten Kunstmesse der Welt:<br />

ARCO 08.<br />

44 Fokus CEE – Zurück in die<br />

Zukunft Die Kunststadt Wien<br />

veranstaltet die Viennafair.<br />

48 „We are deranged“<br />

Markus Schinwald und die<br />

Mechanismen der Zurichtung.<br />

Geld & Anlage<br />

50 Keine Angst vor Bären<br />

Auf die richtige Mischung kommt es an<br />

– bei der Kunstsammlung und bei der<br />

Geldanlage.<br />

52 Geld und Kunst passen<br />

zusammen Immer mehr Privatbanken<br />

intensivieren ihr Kunstengagement.<br />

54 Finanzdienstleister auf<br />

Expansionskurs AWD ist der<br />

führende Finanzdienstleister in Europa.<br />

55 Zukunft braucht Herkunft<br />

Sal. Oppenheim steht für Unabhängigkeit,<br />

Kontinuität und Tradition.<br />

56 Ganz profaner Reiz von<br />

Zweitmarktpolicen<br />

Die AVD bietet seit 1995 britische<br />

Zweitmarktpolicen an.<br />

57 „Kunst als attraktive<br />

Anlagemöglichkeit, wenn man<br />

etwas davon versteht“<br />

Dr. Helmut Hardt spricht über den<br />

Kunstmarkt und die Turbulenzen auf<br />

dem Kapitalmarkt.<br />

58 Die schönen Seiten des Geldes<br />

Das Bankhaus Krentschker engagiert<br />

sich für Kunst und Kultur.<br />

60 Tragbare Kunst Chopard sponsert<br />

die „Mille Miglia“-Rallye und hat dazu<br />

eine Uhrenkollektion herausgegeben.<br />

62 Investieren sie in Bau-kunst<br />

Architektonische Qualität schafft<br />

Werthaltigkeit.<br />

64 Kulinarische Erlebniswelt am<br />

Wiener Graben Der Meinl am<br />

Graben steht für eine kulinarische<br />

Erlebniswelt.<br />

68 Oase der Sinne Im Aux Gazelles<br />

trifft französisches Flair auf<br />

marokkanische Würze.<br />

70 „Billige“ Kunst im Internet<br />

Kunst und Kriminalität treten immer<br />

häufiger auf, insbesondere auch im<br />

Internet.<br />

72 Fine Arts – hautnah<br />

Gerald Hartinger, leidenschaftlicher<br />

Sammler von Pop-Art.<br />

76 „Mir sinD Wertsteigerungen<br />

meiner Bilder völlig egal“<br />

Ein Gespräch mit conwert-Gründer<br />

Günter Kerbler über Kunst.<br />

78 Future(s) in Art Kunst ist ein Teil<br />

des Anlegerportfolios von Eduard<br />

Pomeranz von FTC Capital.<br />

80 Abstaubtipps für Sammler<br />

Otto Schenk schildert die Qualen von<br />

Kunstsammlern.<br />

82 Weil niemand nicht dazugehört<br />

Die Erste Stiftung hat eine Sparkasse<br />

für „Menschen ohne Bank“ gegründet.<br />

08 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Kommentar<br />

Otto Hans Ressler<br />

Otto Hans Ressler:<br />

Geschäftsführer und Auktionator der<br />

im Kinsky Kunst Auktionen GmbH<br />

Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne emotionale<br />

Beteiligung nicht möglich. Für jeden Investor kommt der Punkt,<br />

wo er sich entscheiden muss, schnell Kasse zu machen oder<br />

langfristig Vergnügen, Freude und Prestige zu lukrieren.<br />

Der „Kunstinvestor“ –<br />

das unbekannte Wesen<br />

Nach meiner Erfahrung gibt es „Investoren“ in Kunst so gut wie gar nicht: Alle am Kunstmarkt<br />

Beteiligten sind im Grunde Überzeugungstäter. Die Künstler auf jeden Fall: Wären sie nicht<br />

überzeugt, etwas Bedeutendes, Einmaliges zu schaffen, könnten sie die meist Jahrzehnte<br />

dauernde Zeit voller emotionaler und materieller Entbehrungen zwischen Schöpfung und Erfolg<br />

nicht durchhalten.<br />

(Text & Fotos)<br />

Otto Hans Ressler<br />

I Auch ein Galerist muss von dem, was der Künstler macht,<br />

überzeugt sein. Er riskiert viel, wenn er einen neuen Künstler<br />

vorstellt: Geld, Zeit, meist mehrere Ausstellungen, Tausende<br />

Einladungen, Kataloge, Vernissagen, Gespräche mit Sammlern,<br />

ehe sich das „rechnet“. Wäre der Galerist nicht überzeugt,<br />

wäre er nicht in der Lage, andere zu überzeugen.<br />

Der Sammler ist selbstverständlich auch ein Überzeugungstäter:<br />

Wie sonst könnte er für ein Stück Leinwand mit<br />

etwas Farbe darauf Geld investieren – manchmal sogar sehr<br />

viel Geld? Der Sammler muss überzeugt sein, dass dieses<br />

Stück Leinwand nicht nur ein Fetzen Stoff ist, sondern die<br />

Begründung einer neuen Sicht der Welt – nicht mehr und<br />

nicht weniger.<br />

Auch der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei<br />

sich zuhause an die Wand hängt, ist ein Überzeugungstäter.<br />

Er wird daran gemessen; es ist seine ganz persönliche Visitenkarte.<br />

Mit diesem Bild zeigt er ein Stück von sich, ein<br />

Stück von dem, woran er glaubt, ein Stück von seinen Gefühlen,<br />

Hoffnungen, Ängsten; er macht sich damit angreifbar.<br />

Und dann gibt es – angeblich – noch Kunstinvestoren.<br />

Wie gesagt, ich kenne solche Leute nicht. Das heißt freilich<br />

nicht, dass ich niemanden kennen würde, der<br />

im Zusammenhang mit Kunst fast nur über<br />

Geld redet: Was ein Bild gekostet hat, was es<br />

derzeit kosten würde, was es eines Tages noch<br />

10<br />

kosten wird. Aber diese Leute bedienen sich dabei lediglich<br />

einer vertrauten Sprache, um ihre Begeisterung auszudrücken;<br />

sie sind keine Investoren. Denn sie würden niemals –<br />

jedenfalls nicht ohne Not – verkaufen.<br />

Genau darauf kommt es aber einem Kunstinvestor an: Es<br />

geht ihm um Spekulation und Gewinn und nicht um Passion<br />

und Vergnügen. Um einen möglichst hohen Gewinn zu<br />

erzielen, muss er möglichst wenig für ein möglichst<br />

qualitätsvolles Kunstwerk bezahlen. Das geht freilich nur,<br />

wenn er sich eingehend mit der Kunst und ihrem Markt<br />

beschäftigt.<br />

Nun ist aber, nach meiner Erfahrung, eine intensive Ausein<br />

andersetzung mit Kunst ohne emotionale Beteiligung gar<br />

nicht möglich. Weil eine intensive Auseinandersetzung mit<br />

Kunst quasi emotionale Beteiligung ist! Und die führt praktisch<br />

immer zu Leidenschaft. Und diese Leidenschaft ist mit<br />

der Bereitschaft, jederzeit zu verkaufen, nicht in Einklang zu<br />

bringen.<br />

Irgendwann steht dieser „Investor“ dann vor der Entscheidung,<br />

schnell Geld zu machen oder Vergnügen, Freude und<br />

Prestige zu lukrieren. Wenn er sich für Letzteres entscheidet,<br />

ist er aber kein Investor mehr, sondern ein Liebender, ein<br />

Sammler, einer dieser Verrückten, die sich mit Begeisterung<br />

mit Kunst beschäftigen und sich nichts Schöneres vorstellen<br />

können. <br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


THEMA<br />

Ausstellung<br />

Susan Hiller:<br />

eine Auswahl ihrer Arbeiten wird<br />

in der BAWAG Foundation ausgestellt<br />

1940 in Florida, studierte sie Kunst und Anthropologie in den<br />

Vereinigten Staaten. 1969 übersiedelte sie nach England, wo sie heute noch lebt<br />

und arbeitet. Als Antithese zur Konzeptkunst und Minimal Art, aber im Einklang<br />

mit feministischen Ideen jener Zeit entwickelte in den frühen 70er-Jahren ihre<br />

Arbeit und wurde mit innovativen künstlerischen Praktiken bekannt. Sie schuf<br />

kollektive Arbeiten, an denen Gruppen von Menschen teilnahmen, und Arbeiten,<br />

die auf Methoden basierten, die vorher der Anthropologie vorbehalten waren.<br />

Susan Hiller verwendet dazu verschiedene Medien – von Performance über<br />

Installation und Skulptur bis zu Video und Ton.<br />

Outlaw Cowgirl<br />

Geboren<br />

Vom 9. Mai bis 17. August <strong>2008</strong> zeigt die BAWAG Foundation erstmals in<br />

Österreich eine Ausstellung von Susan Hiller, und zwar im Foundationsquartier<br />

in der Wiedner Hauptstraße 15, 1040 Wien.<br />

(Text & Fotos)<br />

BAWAG Foundation<br />

12<br />

I „Outlaw Cowgirl and other works“, so der Titel der Ausstellung,<br />

die von Christine Kintisch, Direktorin der BAWAG Foundation,<br />

kuratiert wird, zeigt eine repräsentative Auswahl von<br />

Susan Hillers Arbeiten der letzten zehn Jahre, darunter „From<br />

the Freud Museum“ (1991–1996). Das Werk, ein scharfsinniger<br />

und belesener Kommentar zu Freuds erstaunlicher Sammlung<br />

von Kunst und Antiken, seiner Bibliothek und seinem<br />

Haus in London, umfasst eine Serie von archäologischen<br />

Sammlungsschachteln in einer Vitrine. Diese abschreitend<br />

begibt sich der Betrachter auf eine persönliche Reise, auf der<br />

sich ihm die Geheimnisse jeder Schachtel enthüllen.<br />

Präsentiert wird auch die Audioinstallation<br />

„Witness“ (2000), eine vielsprachige Sammlung<br />

von Berichten über Begegnungen von Menschen<br />

mit UFOs. Im „J. Street Project“ (2002–2005) sehen wir<br />

deutsche Straßen und Plätze, deren Schilder von einer früheren<br />

jüdischen Präsenz zeugen. Mit 303 Fotografien und einem<br />

Film erzeugt Hiller eine eindringliche Meditation über ein<br />

Wort und einen bitteren Abschnitt der deutschen Geschichte.<br />

Susan Hiller zählt zu den faszinierendsten und einflussreichsten<br />

Künstlerinnen der Gegenwart. Besonders bei der<br />

jüngeren britischen Künstlergeneration hat ihre Arbeit eine<br />

tiefgreifende Wirkung hinterlassen. Aber auch international ist<br />

Susan Hillers Einfluss kein geringer. So hatte sie in den letzten<br />

Jahren Ausstellungen im Moderna Museet, Stockholm (2007),<br />

im Castello di Rivoli, Turin (2006), in der Kunsthalle Basel<br />

(2005), im Baltic Centre in Gateshead (2004) und im Museo<br />

Serralves, Porto (2004)<br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


{<strong>01</strong>}<br />

{03}<br />

<strong>01</strong> ..... „Witness“, 2000 Audio-sculpture: 400 speakers,<br />

wiring, steel structure, 10 CD players, switching equipment,<br />

lights; suspended from ceiling and walls.<br />

02 ..... „Street Project“, 2002-2005<br />

Wall-based installation: 303 archival colour inkjets mounted<br />

on Kapaline, oak frames, index and map in adhesive vinyl.<br />

03 ..... The Curiosities of Sigmund Freud (Oh!), 2005<br />

Iris giclée print on Japanese hand-made paper.<br />

{02}


Foto: Dorotheum/Armin Bardel<br />

Kunst.Investor<br />

News<br />

15. bis 18. April <strong>2008</strong><br />

findet die „Erste Auktionswoche<br />

im Wiener Dorotheum“ mit Alten<br />

Meistern, Gemälden des<br />

19. Jahrhunderts, Antiquitäten<br />

und Juwelen statt.<br />

Wienerroither & Kohlbacher<br />

bleiben klassisch modern<br />

__Wer bietet mehr? Wer kauft schneller? Die Entwicklung<br />

des Kunstmarkts hat in den vergangenen<br />

Jahren nicht nur zu schwindelerregenden Rekordpreisen<br />

bei Klimt, Picasso oder Warhol geführt,<br />

auch in der zeitgenössischen Kunst geht es immer<br />

öfter darum, wer am schnellsten zuschlägt. Bewusst<br />

entgegenwirken wollen diesem Trend Eberhard<br />

Kohlbacher und Alois M. Wienerroither, deren<br />

Kunsthandel für Klassische Moderne heuer sein<br />

zehnjähriges Jubiläum feiert. Anlässlich der Eröffnung<br />

der neuen Galerieräumlichkeiten in der Wiener<br />

Strauchgasse lohnt sich ein Blick in eine Galerie, die<br />

streng genommen keine ist. Von Auktionshäusern<br />

grenzen sie sich bewusst ab. „Wir bemühen uns,<br />

Preise logisch zu erklären“, sagt Kohlbacher, der<br />

sich über „nicht nachvollziehbare“ Auktionsergebnisse<br />

ärgert. Mitunter sei es gar nicht sinnvoll, ein<br />

Werk im Rahmen einer Auktion zu ersteigern.<br />

Russische Kunst<br />

bringt Rekordsumme<br />

Dorotheum feierte zum 300er<br />

„Jahr der Superlative“<br />

__Ein „Jahr der Superlative“ hat das Wiener Auktionshaus Dorotheum<br />

2007 zu seinem 300-jährigen Bestehen gefeiert. Der Gesamtumsatz aller<br />

Auktionen belief sich auf 123 Millionen Euro, über 30 Millionen mehr als<br />

das Rekordergebnis des Vorjahres, teilte das Dorotheum mit. Den höchsten<br />

Preis des Jahres erzielte Guido Cagnaccis „Lucrezia“ mit 1,4 Millionen<br />

Euro.<br />

Die Bieter und Käufer kamen verstärkt aus dem Ausland, besonders<br />

aus Italien, der Schweiz und Großbritannien. Den höchsten Zuwachs beim<br />

Kaufinteresse verzeichnete die zeitgenössische Kunst. Zwei Werke erzielten<br />

rund eine Million Euro, Piero Manzonis „Achrome“ sowie Yayoi Kusamas<br />

Punktebild „No White O.X.“. Beim zeitgenössischen Design wurde<br />

Zaha Hadids und Patrick Schumachers futuristischer Luster „Vortexx“ mit<br />

139.100 Euro zum wertvollsten Objekt des Jahres.<br />

„Die Plauderei“ des Malers Eugen von Blaas ließ mit 684.000 Euro bei<br />

der Kunst des 19. Jahrhunderts aufhorchen, Egon Schiele dominierte die<br />

Klassische Moderne: seine „Auf einem blauen Polster Liegende mit goldblondem<br />

Haar (Wally Neuzil)“ (1913) kam auf 720.000 Euro.<br />

Sensationell wertet das Haus den Preis von 306.000 Euro für<br />

die „ptolemäische Armillarsphäre“ von Christian Carl Schindler<br />

bei den wissenschaftlichen Instrumenten.<br />

14<br />

__Russische Kunst erlebt<br />

nach mehr als 100 Jahren<br />

wieder absolute Höhenflüge<br />

in Europa – dank<br />

superreicher russischer<br />

Sammler, die sich vorrangig<br />

in London derzeit mit<br />

feinen Stücken aus ihrer<br />

Heimat eindecken. Bei<br />

Christie’s brachte vor einigen<br />

Monaten eine „russische<br />

Woche“ einen Versteigerungserlös<br />

von insgesamt<br />

62,8 Millionen Euro ein – vor einem Jahr<br />

hatte das Auktionshaus russische Kunst für 36,6<br />

Millionen Euro verkauft. Das auf Russland spezialisierte<br />

Auktionshaus MacDougall, ebenfalls in London,<br />

kassierte im November des Vorjahres seinerseits<br />

14,4 Millionen Euro innerhalb einer Versteigerungswoche.<br />

90 Prozent der Käufer stammen aus der früheren<br />

Sowjetunion. Auktionshausgründer William Mac-<br />

Dougall meint, der Markt habe noch nicht seinen<br />

Höhepunkt erreicht. „Die russische Wirtschaft zeigt<br />

ein sehr gesundes Wachstum, und der Ölpreis steigt<br />

weiter.“<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


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In unruhigen Zeiten sollte Risikostreuung ein Hauptziel sein. Mit einem Fondskorb setzen Sie Ihr Investment<br />

nicht auf eine Karte, sondern streuen in alle wichtigen Assetklassen wie Immobilien, Anleihen, Aktien und<br />

Alternative Investments und in ausgesuchte Fonds. Fondskörbe eignen sich daher besonders zur Altersvorsorge<br />

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Kunst.Investor<br />

News<br />

Erstmals Straßenkunst-<br />

Versteigerung in London<br />

Foto: Shutterstock<br />

Fabergé-Ei<br />

um 12,5<br />

Millionen Euro<br />

versteigert<br />

__Rechtzeitig zum Osterfest: Ein Fabergé-Ei<br />

aus dem Besitz der Familie<br />

Rothschild ist in London zum Rekordpreis<br />

von umgerechnet 12,5 Millionen<br />

Euro versteigert worden. Es<br />

sei der höchste Preis, der je für ein solches Ei erzielt wurde, teilte das Auktionshaus<br />

Christie’s mit. Das Ei sei an einen Käufer aus Russland gegangen.<br />

Der bisherige Rekord lag bei 9,2 Millionen Euro für das sogenannte<br />

Winter-Ei von Fabergé, das 2002 in New York verkauft wurde.<br />

Die kleinen Meisterwerke aus Gold, Edelsteinen und Emaille stammen<br />

aus der Werkstatt des St. Petersburger Goldschmieds Peter Carl Fabergé<br />

(1846–1920). Im Innern jedes Einzelstücks verbirgt sich ein wertvolles<br />

Kleinod.<br />

Insgesamt fünfzig filigrane Schmuckeier stellte Fabergé im Auftrag von<br />

Alexander III. und dessen Sohn und Nachfolger, Zar Nikolaus II., her. Berühmt<br />

ist auch das sogenannte Krönungsei, das Nikolaus II. 1897 seiner<br />

deutschen Gemahlin Alexandra überreichte.<br />

Heute sind zehn Fabergé-Eier im Besitz der Rüstkammer des Kreml,<br />

drei besitzt die britische Königin Elisabeth II., eins das Fürstenhaus in<br />

Monaco. Neun weitere erwarb 2004 der russische Oligarch und Kunstsammler<br />

Viktor Vekselberg.<br />

__Erstmals in der Geschichte der vornehmen Londoner<br />

Auktionshäuser hat es am Dienstag in der britischen<br />

Hauptstadt eine reine „Straßenkunst“-Versteigerung<br />

gegeben. Im Angebot waren am Abend<br />

bei Bonhams unter anderem Werke des US-Künstlers<br />

Keith Haring und von Banksy, jenes anonymen<br />

britischen Graffiti-Künstlers, dessen Mauerbilder<br />

quer durch London inzwischen weltberühmt sind.<br />

Den höchsten Preis erzielte dabei ein sechs Meter<br />

langes Werk von Banksy: Es zeigt mehrere Affen<br />

und die hintergründige Aufschrift „Laugh now, but<br />

one day we’ll be in charge“ (Lach’ jetzt, aber eines<br />

Tages werden wir die Verantwortung tragen). Das<br />

Werk ging für 306.000 Euro an einen neuen Besitzer.<br />

Ein weiteres Highlight der Auktion war ein „Kate<br />

Moss“-Bild von Banksy im Stil des legendären<br />

Andy-Warhol-Bildes von Marilyn Monroe. Es brachte<br />

125.300 Euro ein und damit dreimal mehr als im<br />

Vorfeld geschätzt.<br />

Rekordpreise für<br />

Zeitgenössische bei Sotheby’s<br />

__Rund 125,4 Millionen Euro erzielte das Auktionshaus<br />

Sotheby’s bei einer Versteigerung zeitgenössischer<br />

Kunst – so viel wie noch nie bei einer Auktion<br />

dieser Sparte in Europa. Das Gemälde „Study of<br />

Nude with Figure in a Mirror“ des Briten Francis<br />

Bacon wurde für fast 26,1 Millionen Euro versteigert.<br />

Lucio Fontanas „Concetto Spaziale, La Fine di<br />

Dio“ erreichte mit 14,9 Millionen Euro den Rekordpreis<br />

des Künstlers bei einer Versteigerung, dasselbe<br />

gilt für „Kerze“ des deutschen Malers Gerhard<br />

Richter, das für 10,4 Millionen Euro zugeschlagen<br />

wurde. Richters „Struktur“ (1979) wechselte für<br />

sechs Millionen Euro den Besitzer und erbrachte<br />

damit mehr als doppelt so viel wie zuvor geschätzt.<br />

Beide Werke gingen an Privatsammler aus den<br />

USA.<br />

Architektur ohne Grenzen


Foto: Pass‘Partout<br />

In Szene gesetzt<br />

__ Erst der richtige Rahmen setzt das Kunstwerk perfekt in Szene. Was für<br />

alle Bereiche des Lebens gilt, trifft auch für Kunstwerke zu. Erst die richtige<br />

„Verpackung“ macht eine Sache so richtig perfekt. Umso erstaunlicher<br />

eigentlich, dass dem Thema Bilderrahmen in der Kunstwelt ein viel zu<br />

geringer Stellenwert eingeräumt wird. Die zwölf Mitarbeiter der Firma<br />

Pass’Partout Bilderrahmen wollen das freilich ändern. Auf einer 600 Quadratmeter<br />

großen Fläche präsentieren und fertigen sie in der hauseigenen<br />

Werkstätte Bilderrahmen, Spiegelrahmen und Passepartouts.<br />

Ein wichtiges Thema für die wertvollen Bilder ist dabei auch der Schutz<br />

vor UV-Strahlung. Musemsgläser beispielsweise reduzieren durch Absorption<br />

und/oder Reflexion die einfallende UV-Strahlung mit einem Wirkungsgrad<br />

von bis zu 99 Prozent. Interferenzoptisch entspiegelt verhindern<br />

diese Museumsgläser weitgehend die Reflexion des Lichtes, ohne,<br />

wie bei herkömmlichen Reflogläsern der Fall, die Brillanz des Bildes zu<br />

vermindern. Der Entspiegelungseffekt ist umso verblüffender, je größer<br />

der Abstand zwischen Bild und Glas ist.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Schmuggel<br />

aus Bulgarien über München<br />

__Das an der Schnittstelle zwischen Orient und<br />

Okzident gelegene Bulgarien mit seinem reichen<br />

Kulturerbe ist im Visier internationaler Antiquitätenschmuggler.<br />

Experten vergleichen das Balkanland<br />

mit den archäologischen Schatzkammern Italien<br />

und Griechenland. Doch weil die zum Teil sensationellen<br />

Funde aus prähistorischen Zeiten, aus der<br />

Antike und dem Mittelalter nicht gut gesichert sind,<br />

ziehen sie Banden regelrecht an. Diese bringen<br />

historische Kunstwerke wie Münzen, Statuetten,<br />

Schmuck oder Waffen außer Landes. Von Bulgarien<br />

gelangt die Schmuggelware nach Deutschland.<br />

Umschlagplatz für die antiken Schätze ist München.<br />

Dies bestätigt auch der Leiter der Behörde zur<br />

Bekämpfung von Antiquitätenschmuggel, Wolodja<br />

Welkow.<br />

Der Metallbau<br />

macht’s möglich.<br />

Lichtdurchflutet Bauen dank perfekter<br />

Metallbautechnik. Von der präzisen<br />

Planung bis zur erstklassigen Ausführung.<br />

Dafür steht ALU-FENSTER:<br />

Im Zeichen der Qualität.<br />

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Kunst.Investor<br />

News<br />

Mathias Kessler<br />

Ilulissat <strong>01</strong>1Y, digital c-print, 100x170 cm, edition<br />

of 6, 2007. Courtesy habres+partner gallery<br />

Albrecht Dürer<br />

„Ritter, Tod und Teufel“, 1513/14<br />

Dürer-Grafiken<br />

für fast drei Mio. Euro versteigert<br />

Weltweit erster Investfonds<br />

für Kunstfotografie in Wien<br />

__„Der Art Photography Fund ist ein Versuch, eine Brücke zwischen Finanz<br />

und Kunst zu schlagen, mit dem Ziel, nicht nur Sammler zu erfreuen,<br />

sondern auch Erträge zu erzielen.“ So präsentierten in Wien die Gründer<br />

und Initiatoren des Fonds, Friedrich Kiradi, der Geschäftsführer der MERIT<br />

Alternative Investments GmbH, der Kunsthändler Johannes Faber und<br />

sein Vizedirektor Alexander Spuller den laut den Betreibern weltweiten ersten<br />

Investmentfonds für Kunstfotografie. Der Fonds sei nach der „Buy and<br />

Hold-Strategie“ ausgerichtet, erläuterte Kiradi. Ziel ist nicht das Ver-, sondern<br />

das Einkaufen. Kunstfotografien werden von Galerien, Auktionen und<br />

Privaten eingekauft und anschließend in säurefreien Kartons in Safes unter<br />

notarieller Aufsicht verwahrt. Nur zehn bis zwanzig Prozent sind Umlaufbilder,<br />

die in diversen ausgesuchten Museen ausgestellt werden oder<br />

von den Investoren gegen eine geringe Versicherungssumme ins Büro gehängt<br />

werden können.<br />

Mit einem Mindestinvestment von 70.000 Euro richtet sich der Kunstfotografie-Fonds<br />

vor allem an institutionelle Investoren, also Großanleger<br />

wie Banken, Versicherungen oder Dachfonds. Ziel ist es, eine jährliche<br />

Rendite von zehn bis 15 Prozent zu erwirtschaften, wobei der Fonds auf<br />

eine langfristige Strategie angelegt ist. Vierteljährlich werden die angekauften<br />

Fotos anhand eines Kataloges von unabhängigen Schätzgutachtern<br />

bewertet. Die Fondsgründer starten in den nächsten Monaten<br />

mit dem Einkauf von Kunstfotografien. Dabei sind besonders<br />

Werke der klassischen Moderne, konkret von 1890<br />

bis 1970, interessant.<br />

18<br />

__Eine der umfangreichsten Privatsammlungen von<br />

Grafiken Albrecht Dürers ist in London für umgerechnet<br />

fast drei Millionen Euro versteigert worden.<br />

Die Albertina, die neben Dürer-Klassikern wie „Der<br />

Feldhase“, „Die Betenden Hände“ oder „Das Große<br />

Rasenstück“ das gesamte druckgrafische Werk<br />

besitzt, habe sich das Angebot im Vorfeld zwar angeschaut,<br />

die Sammlung sei jedoch „vollkommen<br />

uninteressant“ für das Haus gewesen, so Albertina-<br />

Direktor Klaus Albrecht Schröder. Den größten Wert<br />

hätte noch die im Jahr 1513 entstandene Grafik<br />

„Ritter, Tod und Teufel“ besessen, so Schröder. Diese<br />

wurde im Auktionshaus Christie’s in der Nacht<br />

zum Mittwoch für um 354.762 Euro von einem Privatsammler<br />

ersteigert.<br />

Rubens-Gemälde<br />

erzielte in London Rekordpreis<br />

__Ein Gemälde des flämischen Barock-Malers Peter<br />

Paul Rubens ist in London zu einem Rekordpreis<br />

von 5,3 Millionen Euro versteigert worden. Damit<br />

erreichte das Bild „Zwei Studien eines jungen Mannes“<br />

nach Angaben des Auktionshauses Christie’s<br />

den höchsten Preis, der je für ein Ölgemälde von<br />

Rubens bei einer Auktion erzielt wurde. Der Verkauf<br />

des Rubens-Bildes aus dem 17. Jahrhundert war<br />

der Höhepunkt einer Versteigerung alter Meister bei<br />

Christie’s, die insgesamt 24,5 Millionen Euro erbrachte.<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


ACHTEN SIE BEI<br />

DER WAHL IHRER BANK<br />

AUF DIE ENTSCHEIDENDE<br />

HANDBEWEGUNG.


Kunst.Investor<br />

News<br />

Die Versteigerung<br />

erzielte einen Gesamterlös von<br />

139,6 Millionen Euro – laut<br />

Christie‘s das zweithöchste<br />

Ergebnis einer Kunstauktion<br />

in Europa.<br />

Egon Schiele<br />

„Liegender Akt“, 1917<br />

Karl Schmidt-Rottluff<br />

„Patroklusturm“, 1922<br />

Weltrekordpreis<br />

für Karl Schmidt-Rottluff<br />

__Einen Weltrekordpreis gab es für ein Werk des<br />

deutschen Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884 bis<br />

1976). Für sein Gemälde „Akte im Freien (Drei badende<br />

Frauen)“ von 1913 bekam ein anonymer Bieter<br />

den Zuschlag bei umgerechnet 4,03 Millionen Euro.<br />

Auch für ein Werk der Berlinerin Gabriele Münter<br />

(1877 bis 1962) wurde ein neuer Spitzenpreis erzielt.<br />

Der Zuschlag für „Gelbes Haus mit Apfelbaum“ erfolgte<br />

bei 709.809 Euro. Die Versteigerung erzielte einen<br />

Gesamterlös von rund 140 Millionen Euro) – laut<br />

Christie’s das zweithöchste Ergebnis einer Kunstauktion<br />

in Europa.<br />

© Abbildung: Karl Schmidt-Rottluff<br />

bei VG Bild-Kunst, Bonn 2005Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif<br />

Acht Schiele-Werke für<br />

16,6 Millionen Euro versteigert<br />

__ Acht wichtige Werke von Egon Schiele sind bei Christie‘s in London um<br />

insgesamt 16,6 Millionen Euro versteigert worden. Damit wurden die Erwartungen<br />

der „Neuen Galerie“ von Ronald S. Lauder in New York noch<br />

übertroffen. Diese hatte mit Einnahmen von rund zehn Millionen Euro<br />

gerechnet. Das höchste Einzelergebnis unter den acht Blättern Schieles<br />

erzielte „Mutter und Kind“ (1910) mit 3,9 Millionen Euro.<br />

Für die Auktion „Impressionist and Modern Art Evening Sale Including<br />

The Art of the Surreal“ unter den Hammer kamen weiters unter anderem<br />

die Gouache „Liegende Frau mit roter Hose und stehender weiblicher Akt“<br />

(1912), „Stehender Mann“ (1913), „Selbstbildnis, Kopf“ und „Selbstbildnis<br />

(recto); Liegende Frau (verso)“. Die Versteigerung erzielte einen Gesamterlös<br />

von rund 139,6 Millionen Euro – laut Christie‘s das zweithöchste<br />

Ergebnis einer Kunstauktion in Europa. Das Spitzenlos des<br />

Abends war „Femme au chapeau“ („Frau mit Hut“, 1938) von<br />

Pablo Picasso, das für ca. 7,6 Millionen Euro den Besitzer<br />

wechselte.<br />

20<br />

Walde verdreifachte<br />

seinen Schätzwert<br />

__Seinen Schätzwert etwa verdreifachen konnte ein<br />

Gemälde von Alfons Walde im Wiener Auktionshaus<br />

Hassfurther. Der auf 100.000 bis 130.000 Euro geschätzte<br />

„Tauernhof“ aus dem Jahr 1934 wurde um<br />

329.400 Euro einem deutschen Telefonbieter zugeschlagen.<br />

Fast so hoch hinauf wurde nach Angaben<br />

des Auktionshauses Egon Schieles Kreidezeichnung<br />

„Mädchen in Unterwäsche und Haube“ aus<br />

1917 gesteigert. Auf 60.000 bis 90.000 Euro geschätzt,<br />

kam der Zuschlag erst bei 268.400 Euro.<br />

Zwei Aquarelle von Rudolf von Alt („Blick auf Sankt<br />

Peter in Rom von den vatikanischen Gärten aus“<br />

und „Der Markusplatz in Venedig“), die auf je 20.000<br />

bis 40.000 Euro taxiert wurden, gingen um 63.000<br />

Euro bzw. 80.640 Euro weg. Eine auf 80.000 bis<br />

120.000 Euro geschätzte „Praterlandschaft“ von<br />

Tina Blau wurde auf 170.800 Euro gesteigert.<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Die Bären-Abwehr für Ihr Portfolio<br />

„The combined portfolios of stocks and bonds after including judicious<br />

investments in leveraged managed futures accounts show substantially<br />

less risk at every possible level of expected return than portfolios of<br />

stocks and bonds alone.“<br />

John Lintner, Harvard, 1983<br />

„Managed Futures verhalten sich im Portfolio wie Vitamine im Körper:<br />

Alle Managed Futures Produkte<br />

von FTC sind „transpa rent”<br />

im Sinne des deutschen und<br />

„blütenweiß” im Sinne des<br />

österreichischen Steuerrechts.<br />

Alle Fonds sind innerhalb der<br />

EU domi ziliert.<br />

Ihre langfristige Null-Korrelation mit Aktien stärkt die Abwehrkraft<br />

gegen Bärenzyklen an den Börsen und bewahrt gleichzeitig Renditechancen<br />

in Aufwärtstrends. Daher gehören Managed Futures zu jeder<br />

Zeit in ein gut diversifiziertes Portfolio.“<br />

Eduard Pomeranz, FTC, <strong>2008</strong><br />

FTC bietet seit 1994 international<br />

mehrfach ausgezeichnete<br />

Fonds mit einem<br />

Gesamtvolumen von ca.<br />

220 Millionen Euro an.<br />

Mehr Information auf<br />

www.ftc.at<br />

we are the futures<br />

FTC Capital GmbH<br />

Schottenring 12 | A-1<strong>01</strong>0 Wien<br />

Tel.: +431/585 61 69-0<br />

office@ftc.at | www.ftc.at


THEMA<br />

Kunstsammlung<br />

Boris Marte<br />

Vorstand der Kunstsammlung der<br />

Erste Bank-Gruppe<br />

Walter Seidl<br />

Kurator der<br />

Kunstsammlung der<br />

Erste Bank-Gruppe<br />

KONTAKT.<br />

Die Kunstsammlung<br />

der Erste Bank-Gruppe<br />

Die Kunstkritikerin Ursula Maria Probst im Interview mit Boris Marte, Vorstand,<br />

und Walter Seidl, Kurator der Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe.<br />

22<br />

I Die Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe setzt seit<br />

2004 einen Schwerpunkt in Richtung zentral-, ost- und<br />

südosteuropäischer Kunst. Wie stark hängt dies mit den<br />

unternehmerischen Aktivitäten der Erste Bank-Gruppe in<br />

Ländern wie Tschechien, Serbien oder etwa Ungarn zusammen?<br />

Der prinzipielle Gedanke einer Fokussierung auf jene Länder<br />

hängt zweifelsohne mit den Aktivitäten der Bankengruppe<br />

in dieser Region zusammen, bleibt aber keinesfalls nur<br />

auf jene Länder beschränkt, in denen die Bankengruppe tätig<br />

ist. Nach einer 2003 von Kurator Rainer Fuchs/MUMOK<br />

begonnenen Evaluierung der Kunstbestände der einzelnen<br />

Mitglieder der Bankengruppe (damals waren es die Banken<br />

in Österreich, Tschechien und der Slowakei) wurde ein Konzept<br />

erstellt, das eine Neupositionierung des künstlerischen<br />

Auftritts sowie der sammlerischen Aktivitäten der Erste Bank-<br />

Gruppe ermöglichen sollte. Im Sinne einer europäischen Erweiterung<br />

und der Aufarbeitung der gesamteuropäischen<br />

Kunstgeschichte wurde deutlich, dass die Region<br />

von Zentral-, Ost- und Südosteuropa ein<br />

wichtiges Terrain darstellt, das nicht nur wirtschaftlich,<br />

sondern gerade auch aufgrund seiner<br />

Geschichte künstlerisch wertvolle Beiträge hervorgebracht<br />

hat, die jedoch von großen Museen und Sammlungen<br />

bis dato vernachlässigt wurden.<br />

Welche gesellschaftspolitische Funktion übernimmt hier<br />

die Erste Bank-Gruppe?<br />

Im Sinne des Kulturförderungsprogramms „Kontakt. Das<br />

Programm für Kunst und Zivilgesellschaft“ war es der Erste<br />

Bank im Sinne einer Corporate Social Responsibility ein Anliegen,<br />

in jene Länder ihrer Tätigkeit zu investieren und infrastrukturelle<br />

Maßnahmen zu setzen, die das Geld, das die<br />

Bankengruppe in dieser Region verdient, auch wieder in diese<br />

zurückfließen lässt. Zentral scheint hier die Förderung von<br />

Aktivitäten, die im eigenen Land keine Unterstützung finden,<br />

aber einen wesentlichen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen leisten.<br />

Worin liegt der Wert, Kunst zu kaufen? Derzeit lassen<br />

sich mit Kunst enorme Renditen erzielen. Es zahlt sich<br />

aus, in Kunst zu investieren. Sieht sich die Erste Bank-<br />

Gruppe als Investor, Sponsor oder Mäzen von Kunst?<br />

Hier treffen drei Kriterien aufeinander, die nicht immer einfach<br />

voneinander zu trennen sind. Primär geht es uns darum,<br />

zu zeigen, welche Bedeutung die Kunst dieser Region<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


VALIE EXPORT, Body Sign Action, 1970, Farbfotografie (Ausschnitt)


Peter Weibel, Das Recht mit Füßen treten, 1967, Installation: Kreide auf Fußboden (oben) <br />

Šejla Kamerić, Bosnian Girl, 2003, Poster 120 x 70 cm (rechts)<br />

24<br />

für die Kunstgeschichte der letzten fünfzig Jahre besitzt und<br />

wie dies durch eine sammlerische und ausstellungstechnische<br />

Praxis sichtbar gemacht werden kann.<br />

Wie stark wird Kunst als Imageinstrument eingesetzt?<br />

Die Erste Bank-Gruppe möchte mit ihrer Sammlung zeigen,<br />

dass es möglich ist, auch außerhalb eines musealen<br />

Systems eine fundierte, wissenschaftliche Sammlung aufzubauen,<br />

die sich der Aufarbeitung der jüngsten Kunstgeschichte<br />

widmet und auch international Beachtung findet.<br />

Dies ist nicht nur für die Bankengruppe von Bedeutung, sondern<br />

vor allem für den Kunstkontext per se, der von unseren<br />

Tätigkeiten ebenso profitiert.<br />

Wie pragmatisch wird bezüglich Kunst und Ökonomie<br />

vorgegangen, was sind die ausschlaggebenden Kriterien<br />

für Ankäufe?<br />

Die Ankäufe entstehen aufgrund inhaltlicher Überlegungen,<br />

wobei hier teilweise erst Werte für künstlerische Arbeiten<br />

geschaffen werden, die auf dem Markt noch keine adäquate<br />

Bewertung erfahren haben.<br />

Wer fällt die Entscheidungen?<br />

Die Ausrichtung der Sammlungspolitik und<br />

die Auswahl der Kunstwerke beruhen auf intensiven<br />

Diskussionen und einer grundlegenden<br />

Auseinandersetzung mit der Kunstproduktion aus Mittel-,<br />

Ost- und Südosteuropa des seit 2004 agierenden, unabhängigen<br />

Kunstbeirats, dem Mitglieder aus den unterschiedlichen<br />

Ländern angehören. Dies sind momentan Silvia<br />

Eiblmayr (Direktorin Galerie im Taxispalais, Innsbruck),<br />

Georg Schöllhammer (Herausgeber „springerin – Hefte für<br />

Gegenwartskunst“ sowie der Publikationen für die documenta<br />

12), Jiří Ševčík (Professor an der Akademie der bildenden<br />

Künste, Prag), Branka Stipančić (freie Kuratorin,<br />

Zagreb) und Adam Szymczyk (Direktor Kunsthalle Basel).<br />

Die individuellen Zugänge der einzelnen Mitglieder ermöglichen<br />

die Einbringung verschiedener Sichtweisen und<br />

Erfahrungen in die Entwicklung der Sammlungsidentität<br />

und eine differenzierte Betrachtung verschiedener Themenfelder<br />

bei der Ausarbeitung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung.<br />

Wie hoch ist das jährliche Ankaufsbudget, unterliegt es<br />

einer Steigerung? Existiert ein aliquotes Verhältnis zu<br />

den Gewinnen der Erste Bank-Gruppe?<br />

Die Sammlung operiert unabhängig von den Gewinnen<br />

der Bankengruppe mit einem Jahresankaufsbudget von ca.<br />

300.000 Euro, was leichten Schwankungen unterworfen sein<br />

kann, sich aber prinzipiell in diesem Bereich aufhält.<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


25<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


THEMA<br />

Kunstsammlung<br />

Was hat die Sammlung von 2004 bis jetzt gekostet und<br />

was ist ihr heutiger Wert?<br />

Bis heute wurden knapp über eine Million Euro ausgegeben,<br />

wobei sich der Wert der Sammlung in den letzten Jahren<br />

aufgrund der mittlerweile im Steigen begriffenen Preise<br />

der Künstler und Künstlerinnen aus Zentral- und Osteuropa<br />

fast verdoppelt hat.<br />

Wie viele Werke umfasst die Sammlung? Was sind die<br />

Highlights? Welche Werke verzeichnen die größten Wertsteigerungen?<br />

Momentan befinden sich über 500 Einzelarbeiten in der<br />

Sammlung, die ein sehr breites Spektrum der Kunstgeschichte<br />

der letzten Jahrzehnte abdecken und auch inhaltlich<br />

unterschiedlich gewichtet sind. Im Bereich der performativen,<br />

aktionistischen Kunst sind hier vor allem die Arbeiten<br />

eines Jiří Kovanda mit seinen subtilen Eingriffen in den<br />

Prager Alltag der 1970er-Jahre zu nennen sowie die Arbeiten<br />

der Kroatin Sanja Iveković und natürlich VALIE EXPORT. Anhand<br />

dieser KünstlerInnen zeigt sich auch, wie künstlerische<br />

Anliegen unhabhängig vom politischen System seit den<br />

1960er-Jahren parallel verhandelt wurden und wie sehr sich<br />

die Werke innerhalb der Sammlung gegenseitig ergänzen.<br />

Aus diesem Grund wurde als Name für die Sammlung auch<br />

der Titel „Kontakt“ gewählt, um diese künstlerischen Praktiken<br />

mitei n ander in Verbindung zu bringen. Die Idee zum Namen<br />

der Sammlung stammt von einer Postkarte des im vorigen<br />

Jahr im Alter von 68 Jahren unerwartet verstorbenen<br />

slowakischen Künstlers Július Koller. „Kontakt“ gilt als Bezeichnung<br />

für einen größeren Werkkomplex Kollers, der mit<br />

den Antihappenings in den späten 1960er-Jahren begann<br />

und die aufgrund des politischen Systems nicht vorhandenen<br />

Beziehungen zwischen Kunst und Politik thematisierte.<br />

Die Sammlung besitzt einen Großteil von Kollers weißen Anti-Bildern<br />

sowie zahlreiche Textkarten, Konzeptfotografien,<br />

Manifeste und Installationen. Wir sind besonders stolz darauf,<br />

mit Koller in zahlreichen Projekten zusammengearbeitet<br />

zu haben, und machen es uns weiterhin zur Aufgabe,<br />

Kollers Werk in umfangreicher Weise zu präsentieren und in<br />

seiner Gesamtheit wissenschaftlich zu erfassen.<br />

Das Qualitätslevel dieser Kunstsammlung ist ein sehr<br />

hohes und die Erste Bank-Gruppe fungiert als Leihgeber<br />

renommierter Ausstellungen, wie beispielsweise der documenta<br />

12. Inwiefern werden hier Lücken<br />

im Kunstsystem abgedeckt?<br />

Das Hauptziel der Sammlung besteht ja darin,<br />

Arbeiten aus der Region miteinander in<br />

26<br />

Kontakt zu bringen und dadurch einen übergreifenden<br />

kunsthistorischen Kontext zu formulieren, der als gemeinsame<br />

Geschichte bisher nicht existierte. Durch die Präsenz der<br />

Arbeiten und KünstlerInnen in unterschiedlichen Ausstellungskontexten,<br />

von documenta 12 bis Tate Modern, zeigt<br />

sich, wie weit diese Institutionen ebenso an einer Neuformulierung<br />

der europäischen Kunstgeschichte interessiert sind<br />

und dabei auf unsere Arbeiten und KünstlerInnen stoßen.<br />

„MOMENTAN befinden sich<br />

über 500 Einzelarbeiten in der<br />

Sammlung, die ein sehr breites<br />

Spektrum der Kunstgeschichte der<br />

letzten Jahrzehnte abdecken und<br />

auch inhaltlich unterschiedlich<br />

gewichtet sind.“<br />

Funktioniert die Wiedererkennbarkeit von KünstlerInnen<br />

wie Sanja Iveković oder Milica Tomić, die in internationalen<br />

Ausstellungen vertreten sind, auch als Markenzeichen<br />

für die Erste Bank-Gruppe als Unternehmen?<br />

Die Bedeutung der einzelnen Künstler und Künstlerinnen<br />

zeigt sich vor allem in ihren eigenen Ländern, in denen das<br />

Image der Tochterbanken durch die KünstlerInnen aufgewertet<br />

und dadurch ein Mehrwert im Sinne eines Image-Surplus<br />

erzeugt wird.<br />

Wie hat sich die Wahrnehmung auf Kunst, durch das erweiterte<br />

Europa verändert? Welchen Beitrag hat die<br />

Kunstsammlung der Erste Bank-Gruppe durch ihre Ausstellung<br />

„Kontakt ... aus der Sammlung der Erste Bank-<br />

Gruppe“ im MUMOK Wien 2006 oder in Belgrad 2007 geleistet?<br />

Wie waren die Reaktionen?<br />

Die Präsentation im MUMOK 2006 war ein wichtiger Beitrag<br />

für die inhaltliche Programmatik dieses Museums, das<br />

seit den 1990er-Jahren immer wieder Ausstellungen zum<br />

Thema Osteuropa veranstaltete. Es war eine logische Symbiose,<br />

die letztendlich auch die Relevanz der Sammlung innerhalb<br />

eines musealen Kontexts bestätigte. Für das Museum<br />

für zeitgenössische Kunst in Belgrad war die Ausstellung<br />

im vergangenen Jahr inhaltlich ein wesentlicher Schritt, da<br />

zum ersten Mal seit vielen Jahren ein wichtiger Teil der Kunstproduktion<br />

aus Ex-Jugoslawien gemeinsam gezeigt wurde<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Mladen Stilinović, aus: Crveno – Roza,1973–1981, Rot – Pink, Installation: Verschiedene Materialien und Techniken, 90-teilig<br />

und die Sammlung eine Sichtbarkeit in jenem Kontext erfuhr,<br />

in dem auch ein Großteil der Werke entstand.<br />

Wie sehr werden infrastrukturelle Veränderungen von<br />

Kunstinstitutionen vor Ort in Prag oder Bratislava unterstützt?<br />

Was passiert in puncto Vermittlung? Wie wird das<br />

Engagement, diskursive Kunsträume zu schaffen, in Zukunft<br />

aussehen?<br />

Durch das Tranzit-Programm, das von Kathrin Rhomberg<br />

und Maria Hlavajova initiiert wurde, erhalten die einzelnen<br />

Länder von der Erste Bank jährlich eine Unterstützung, mit<br />

der Kuratoren unabhängig in infrastrukturelle und projektfördernde<br />

Maßnahmen eingreifen können. Durch das Fehlen<br />

von Ausstellungsräumen für zeitgenössische Kunst wurden<br />

etwa in Bratislava 2005 die Tranzit Workshops eröffnet, eine<br />

Ausstellungshalle in der Nähe des Soravia-Einkaufszentrums,<br />

in der zeitgleich zur Ausstellung im MUMOK vor allem<br />

junge Kunst aus der Sammlung präsentiert wurde.<br />

Mit der Eröffnung von Tranzit Display in Prag im Winter<br />

2007 wurde erneut ein Ausstellungsraum eröffnet, in dem neben<br />

Ausstellungen vor allem diskursive Veranstaltungen stattfinden,<br />

womit eine Plattform für aktuelle künstlerische Ausdrucks-<br />

und Austauschformen geschaffen wurde, die in Prag<br />

in dieser Form bisher nicht existierte. In den übrigen Ländern<br />

wird gerade an ähnlichen Strukturen gearbeitet.<br />

Weshalb entschied man sich, vorwiegend konzeptuelle<br />

und performative Positionen zu sammeln?<br />

Die Ausrichtung der Sammlung beruht zu einem Großteil<br />

auf den Entscheidungen des Beirats, der sich für eine konzeptuelle<br />

Praxis entschied, die in den 1960er-Jahren ihren<br />

Ursprung nahm und bis heute, auch in der jungen Szene,<br />

ihre Gültigkeit besitzt. Dadurch lässt sich eine Kontinuität in<br />

der künstlerischen Praxis der letzten fünfzig Jahre aufzeigen,<br />

die vor allem für die internationale Kunstwelt von Bedeutung<br />

ist und eine radikale Sichtweise auf künstlerische Ausdrucksformen<br />

mit sich bringt, die gerade in den Ländern des ehemaligen<br />

Realsozialismus teilweise nur unter Ausschluss der<br />

Öffentlichkeit stattfand und daher umso mehr Aufmerksamkeit<br />

verlangt.<br />

Wird direkt von den Künstlern oder auf Auktionen oder<br />

von anderen Sammlern gekauft?<br />

Der Ankauf erfolgt je nach Verfügbarkeit der<br />

Werke, entweder von den KünstlerInnen direkt<br />

oder durch Galerien, sofern diese die vom Beirat<br />

präferierten Werke besitzen.<br />

27<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


THEMA<br />

Kunstsammlung<br />

Kasimir Malewitsch, Belgrad,<br />

Die letzte futuristische<br />

Ausstellung, 1986, Acryl auf<br />

Leinwand, 21-teilig<br />

Der Kunstbetrieb ist teuer, werden auch Künstler gesammelt,<br />

die mit dem Markt spielen? Wo groß ist die Risikobereitschaft,<br />

junge, unbekannte Positionen anzukaufen?<br />

Die Bandbreite ist hier sehr offen, von jungen, aufstrebenden<br />

Positionen bis hin zu arrivierten, die mittlerweile einen<br />

hohen Marktwert besitzen, aber aufgrund der inhaltlichen<br />

Bedeutung für die Sammlung ebenso gekauft werden.<br />

Werden junge Künstler, die angekauft werden, auch dahingehend<br />

unterstützt, dass sie sich ökonomisch auf<br />

dem Kunstmarkt durchsetzen?<br />

Das ist ebenso eines der Ziele der Sammlung, dass für<br />

KünstlerInnen, die noch keine Galerie besitzen, erst einmal<br />

ein gewisser Marktwert geschaffen und ihnen dadurch der<br />

Einstieg in die Kunstwelt erleichtert wird.<br />

Wie wirkt sich wiederum die Sammlungspolitik der Erste<br />

Bank-Gruppe auf die Kunstproduktion in zentral-, ostund<br />

südosteuropäischen Ländern aus?<br />

Das Interesse vieler KünstlerInnen, in dieser Sammlung vertreten<br />

zu sein, ist ständig im Steigen begriffen, wodurch die<br />

Sammlung letztendlich einen einzigartigen Status<br />

innerhalb der Kunstwelt erlangt hat, da viele<br />

private oder öffentliche Sammlungen meist keine<br />

so konsistente Linie aufweisen.<br />

28<br />

Kunst hat heute auch den Ruf, ein spekulatives Anlagesystem<br />

zu sein. Andererseits hängen Firmensammlungen<br />

immer auch von der Begeisterungsfähigkeit des<br />

Vorstandes für Kunst ab, wie die Umstrukturierungen<br />

der BAWAG und Generali Foundation zeigen. Welche<br />

Maßnahmen werden getroffen, damit die Sammlung im<br />

Fall eines Eigentümerwechsels autonom weiterexistiert?<br />

Die Sammlung wurde als Verein gegründet, in den alle Mitglieder<br />

der Bankengruppe jährlich einzahlen. Sollte sich in der<br />

Bankenstruktur etwas ändern, betrifft dies also nicht unbedingt<br />

auch die Sammlung, da diese von vornherein als autonom<br />

agierendes Unterfangen ins Leben gerufen wurde.<br />

Existiert der Plan, einen permanenten Ausstellungsraum<br />

zu schaffen?<br />

Zu Beginn war es uns wichtig, Werke aus der Region zu<br />

sammeln und diese auch in der Region zu präsentieren, wodurch<br />

ein eigener Raum in Wien dem Ganzen eine zu zentralistische<br />

Note geben würde. Es wird jedoch nach wie vor<br />

über Repräsentanzmöglichkeiten in Wien nachgedacht –<br />

sollte es dazu kommen, dann eher im kleinen Rahmen, um<br />

temporär Interventionen zu schaffen und eine permanente<br />

Sichtbarkeit gewährleisten zu können. <br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


THEMA<br />

KunstAuktion<br />

Otto Hans Ressler:<br />

Auktionator, Gründer und<br />

Mitgesellschafter „im Kinsky“<br />

„Wenn ein Kunstwerk hoch geschätzt wird, dann weil es von einem Künstler stammt, der<br />

als Erster einen neuen Weg beschritten hat, der etwas Einmaliges, Unverwechselbares<br />

geschaffen hat. Derzeit boomen die Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst;<br />

Barock und sakrale Kunst sind eher Ladenhüter. Die Preise sind nicht höher als vor zwanzig<br />

Jahren. Wäre es schlau, hier zu investieren? „Es ist immer schlau, in Kunstwerke zu<br />

investieren. Sie werden uns alle überleben und noch in 250 Jahren Menschen erfreuen.“<br />

Kunstauktion statt Fitnesscenter<br />

Der Besuch von Kunstauktionen ist gut für Geist, Seele – und Körper.<br />

Und bisweilen amüsanter sowieso. Ein Selbstversuch, und zwar „im Kinsky“.<br />

(Text & Fotos)<br />

Sandra Sagmeister<br />

I Es ist nicht nur schick, auf eine Auktion zu gehen, sondern<br />

es ist auch gesund und viel amüsanter als ein Nachmittag<br />

im Fitnessstudio: Wer etwas ersteigert, steigert seinen Adrenalinspiegel,<br />

bringt den Kreislauf in Schwung, verleitet den<br />

Puls gar zum Rasen; manch einem steht sogar der Schweiß<br />

auf der Stirn und Augenzeugen berichten von wundersamem<br />

Gewichtsverlust. Eine Auktion ist höchst spannend,<br />

verströmt ein eigenes Flair, versetzt den Menschen in eine<br />

andere Welt und bringt Lebensfreude. Eine Auktion ist ein<br />

Kampf – ein innerer wie ein äußerer: Bekomme ich das Objekt<br />

der Begierde?<br />

Auktionshäuser wie Sotheby’s oder Christies sind weltweit<br />

bekannt. Aber es gibt auch kleine, feine, heimische Auktionshäuser<br />

wie das „im Kinsky“, wo Anfang der 1990er die<br />

erste Auktion stattfand. Für Auktionator Otto Hans Ressler,<br />

Mitbegründer und Geschäftsführer, steht keineswegs nur<br />

der Wert der Kunst im Fokus: Man sei ein Auktionshaus für<br />

Kunstliebhaber, wer Kunst liebe, kaufe nicht aus reinen Spekulationsgründen.<br />

„Wir wollen die Freude an der Kunst steigern“,<br />

lautet das Leitbild des Auktionshauses. „im Kinsky“<br />

wird nicht nur eine Auktion abgewickelt. „Auktion“ bedeutet<br />

so viel wie Vermehrung, und das hat Ressler zum Ziel: Er<br />

möchte die Zuneigung zur Kunst fördern. Dass dies mitunter<br />

sehr viel Geld kostet, zeigt ein Rekordpreis, der<br />

vor zehn Jahren „im Kinsky“ erzielt wurde: 1998<br />

wurde ein Mädchenakt von Schiele auf schwindelerregende<br />

3,6 Millionen Euro gesteigert –<br />

30<br />

wer’s in Schilling lesen möchte: knapp 50 Millionen Schilling.<br />

Diese 3,6 Millionen sind der höchste Preis, der je bei einer<br />

österreichischen Auktion, ja sogar im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum erzielt wurde.<br />

Als das „Kinsky“ 1999 in eines der schönsten Barockpalais<br />

Wiens auf die Freyung zog, wurde zum Auftakt das<br />

kleine Portrait „Helene“ von Klimt für über eine Million versteigert.<br />

Erfolg lässt sich aber nicht nur in Zahlen ausdrücken,<br />

2005 wurde „im Kinsky“ die weiße Fahne gehisst. Maturanten<br />

wissen, was das bedeutet: Alle durchgekommen!<br />

In einem Auktionshaus heißt das: Alle Objekte sind verkauft.<br />

Ein toller Erfolg für das österreichische Auktionshaus, das<br />

seit seiner Gründung mehr als 160 Millionen Euro umgesetzt<br />

hat. Der Kunstmarkt tickt zwar wie jeder andere Markt, wird<br />

von Angebot und Nachfrage bestimmt, hat aber doch seine<br />

eigenen Gesetze. Nervöse A(u)ktionäre kennt Ressler nicht;<br />

selbst wenn es an der Börse kracht, werden am Kunstmarkt<br />

weiter hohe Summen ausgegeben.<br />

Noch in den 60er- und 70er-Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts gab es einen Schiele oder Klimt zu Spottpreisen,<br />

sie waren nichts wert, ja sogar verpönt. Heute bringen<br />

sie Millionen: Die „Goldene Adele“ wurde um 135 Millionen<br />

Dollar verkauft. Ressler deutet auf ein Bild von Max Weiler:<br />

„Was ist das? Ein Blatt Papier mit etwas Farbe, eigentlich<br />

nicht mehr wert als ein paar Cent.“ Ressler ist Realist und<br />

weiß, wie sich der Wert der Kunst bildet – auf alle Fälle nicht<br />

über den materiellen Wert. <br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


31<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


THEMA<br />

Kunst in der kirche<br />

Die Gier nach Publizität und Ruhm ist in der Kunst ein falscher<br />

Weg – wenn die Künstler ständig provozieren, nützt sie sich ab. Für<br />

den Abt muss ein Kunstwerk – z. B. ein Bild – Ehrfurchtscharakter<br />

haben, muss etwas Heiliges ausstrahlen. Bei Rembrandt etwa,<br />

da war immer die Ehrfurcht vor dem Menschen spürbar. Warum<br />

wenden sich die Künstler aber von der Kirche ab, warum spiegeln<br />

ihre Kunstwerke so selten einen Dialog mit der Kirche wider? Die<br />

Künstler haben Angst, abhängig zu werden, glaubt der Abt, für den<br />

das Wichtigste der Dialog zwischen Kunst und Kirche ist.<br />

Die Kirche braucht die Kunst.<br />

Die Kunst braucht aber auch eine<br />

gewisse Spiritualität, sonst besteht die<br />

Gefahr der Belanglosigkeit<br />

Aufstand der Denkmalpfleger<br />

Die Kirche war viele Jahrhunderte Mäzen und Förderer der Kunst. Aber: Es scheint, als ob die Kirche<br />

diese Führungsrolle gerade eben verliert. Denn ein Diskurs mit aktueller Kunst findet in der Kirche<br />

praktisch nicht statt. Erstarrt die Kunst in der Kirche zur Denkmalpflege? Unsere Mitarbeiterin<br />

Sandra Sagmeister sieht eine Trendwende.<br />

Sandra Sagmeister (Text) I Stift Admont und Sandra Sagmeister (Fotos)<br />

I Mit dem Geld und der Zuwendung der Kirche schufen die<br />

Künstler Werke, die viele Menschen als von Gottes Hand<br />

gestreift bezeichnen und vor denen sie tief ehrfürchtig verharren.<br />

So war das viele Jahrhunderte, zumindest bis ins vorvorige<br />

Jahrhundert hinein. Kunst, das war für die Kirche eine<br />

ganz zentrale Angelegenheit. Selbst die Liturgie und ihre<br />

Feier haben mit Kunst zu tun, sie folgen einer immer wiederkehrenden<br />

Dramaturgie – Kunst und Kult liegen ganz nah<br />

beiein ander. Diese Kunst prägt die christliche Wahrnehmung<br />

seit vielen Jahrhunderten.<br />

Das Medium Kunst fungiert seit Jahrhunderten als ein Mittel,<br />

um die Botschaft Gottes ans Volk zu bringen. Auf der anderen<br />

Seite empfindet manch einer die kolossalen Kirchen<br />

und ihre Sammlungen als reine Machtdemonstration und<br />

Ausbeutung der Menschen, die das alles geschaffen haben.<br />

Das ist aber zu einseitig gedacht, denn die Stifte und Klöster<br />

sind bis heute wichtige Zentren für das geistige, kulturelle<br />

und wirtschaftliche Leben einer Region. Kunst und Kirche<br />

sind untrennbar miteinander verbunden und<br />

haben Großes geleistet und geschaffen. Kunst<br />

leistet einen eigenständigen Beitrag, Religiosität<br />

in die Herzen und Seelen der Gläubigen zu<br />

32<br />

bringen. Doch die Repräsentation der Kirche durch die Kunst<br />

hat im letzten Jahrhundert stark abgenommen. Die Kirche<br />

hat scheinbar den Anschluss an die zeitgenössische Kunst<br />

verloren; viele meinen, dass die Kirche den Diskurs mit den<br />

Zeitgenossen verweigert.<br />

Wie spannend der Austauch mit der Kunst und ihrer Bewahrung<br />

sein kann, wenn man ihn nur zulässt, zeigt das 900<br />

Jahre alte Stift Admont mit seinen „Gegenwartsmönchen“.<br />

Hier begegnen sich Religion, Naturwissenschaften und Kunst<br />

in einer ausgesprochen versöhnlichen und progressiven Weise.<br />

Das Stift hat ein eigenes kunsthistorisches Museum<br />

(nächste Ausstellung: Stefan Emmelmann, bis 9. November)<br />

und hatte schon vor 300 Jahren ein „Musaeum“. Die heurige<br />

Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema „Bibliothek“.<br />

Anlass dafür ist die Wiedereröffnung nach der Generalrestaurierung<br />

der weltweit größten Klosterbibliothek, die 230<br />

Jahre alt ist. Eingeladen sind zeitgenössische Künstler, die<br />

im Raum für künstlerische Interventionen ihre Beiträge ausstellen<br />

werden. Seit zehn Jahren baut das Stift eine Sammlung<br />

österreichischer zeitgenössischer Kunst auf und die<br />

erworbenen Werke werden im Museum für Gegenwartskunst<br />

ausgestellt. Über 350 Exponate von 130 Künstlern umfasst<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


„Die Botschaft<br />

Jesu soll in jener<br />

sprache weitergegeben<br />

werden, die Menschen<br />

unserer Zeit verstehen<br />

können“


THEMA<br />

Kunst in der kirche<br />

die Sammlung bereits, schwerpunktmäßig werden Kunstwerke<br />

jüngerer Künstler angekauft, u. a. auch jene, die den Otto-<br />

Mauer-Preis erhalten haben. Die Sammlung umfasst ergänzend<br />

sogenannte Sinneskunst, das ist spezifische Kunst für<br />

Blinde und Sehbehinderte, etwa Skulpturen.<br />

Willkommen sind auch „Artists in Residence“, die unter<br />

dem Motto „Made for Admont“ eingeladen werden und sich<br />

vor Ort mit der geistigen und örtlichen Umgebung auseinandersetzen<br />

und Kunst schöpfen. In der Admont-Sammlung<br />

finden sich Künstler wie Siegfried Anzinger, Herbert Brandl,<br />

Jakob Gasteiger, Bruno Gironcoli, Franz Graf, Oswald Oberhuber,<br />

Erwin Wurm, Fabio Zolly u.v.m. Zwei Ziele verfolgt das<br />

Stift Admont auch in Zukunft: Die Erhaltung der Exponate<br />

und die Erweiterung der Sammlung durch stetige Ankäufe<br />

zeitgenössischer Kunst. Ein tiefes Kunstverständnis pflegt<br />

dabei der Abt des Stiftes Admont in der Steiermark, Bruno<br />

Hubl, der seit einem Jahrzehnt als Pionier eine zeitgenössische<br />

Kunstsammlung in seinem Stift aufbaut.<br />

Und er weiß sein Bestreben auch zu begründen,<br />

denn Kunst und Kirche bedingen sich, stehen<br />

einander sehr nah, sind Seelenverwandte.<br />

34<br />

Die Kunst wird zur Plattform der Begegnung. Abt Bruno Hubl<br />

lässt zeitgenössische Kunst in seinem Stift zu, weil dass,<br />

„was Menschen heute denken und fühlen, welche Fragen sie<br />

umtreiben, ihre Sehnsüchte und ihr Ausschauhalten nach<br />

Orientierung und Perspektiven“ wichtig ist. Künstler sind dabei<br />

Multiplikatoren und Seismografen gesellschaftlicher Strömungen<br />

und Veränderungen.<br />

Zeitgenössische Kunst in der Kirche<br />

Abt Bruno Hubl hat mittels der Sammlung des Stiftes einen<br />

Dialog zwischen Kirche und Kunst in Bewegung gebracht,<br />

der seinesgleichen sucht. Das Stift denkt modern und erkennt<br />

mehrere Wege der Verkündigung an: Neben der Katechese<br />

und der Seelsorge bekommt auch die Kunst ihren<br />

Raum – und das in der Form eines eigenen Museums. Besucher<br />

wie Künstler, die in das Stift Admont kommen, sind überrascht<br />

von der Offenheit, die hier vorherrscht. Viele Künstler<br />

beginnen ob dieser Offenheit nachzudenken, warum sich<br />

Menschen für ein religiöses Leben entscheiden und wie der<br />

Glaube das Leben prägt. Aber es finden auch Menschen den<br />

Weg ins Stift, die oft wenige Berührungspunkte mit der Kirche<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


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26.02.<strong>2008</strong> 15:26:29 Uhr


„Die Kirche muss<br />

aus sich herausgehen“<br />

Interview mit Pater Gustav Schörghofer,<br />

Jesuitenpfarrer in der Jesuitenkirche in Wien 1<br />

Wie kamen Sie zur zeitgenössischen Kunst?<br />

Schörghofer: Ich bin 1953 in Salzburg geboren,<br />

da lebt man direkt in einem Kunstwerk. Ich bin auf<br />

der Burg Salzburg aufgewachsen, dort, wo die Schule<br />

des Sehens von Oskar Kokoschka war, ich bin also<br />

von klein auf mit der Kunst konfrontiert gewesen.<br />

Sie sind noch mehr mit der Kunst verbunden?<br />

Schörghofer: Für mich war immer das Betrachten<br />

von Kunst wichtig. Die Kunst spricht zu mir.<br />

Sie haben ja moderne Kultur präsentiert ...<br />

Schörghofer: Der Altarraum ist seit 2004 teilweise<br />

mit moderner Kunst ausgestattet. Vor dem Altar<br />

steht zum Beispiel ein Kreuz aus kristallklaren Legosteinen<br />

von Manfred Erjautz, statt dem Corpus Christi<br />

ist ein kleiner, blauer Lastwagen zu sehen. Altar,<br />

Ambo und Priestersitz sind aus Beton und von Michael<br />

Kienzer gestaltet.<br />

Wie waren und sind die Reaktionen?<br />

Schörghofer: Wenn man etwas ernst betreibt,<br />

muss man sich aufs Spiel setzen. Ich kann mich nicht<br />

nur auf das Können verlassen, sondern man muss<br />

auch Dinge wagen. Das geht in der bildenden Kunst<br />

leichter als in der Musik. Die Reaktionen auf das Legokreuz<br />

sind unterschiedlich, manche haben spontan<br />

einen Zugang, manche brauchen eine Vermittlung.<br />

Je unvoreingenommener man der Kunst begegnet,<br />

umso besser. Das blaue Lastenauto steht<br />

etwa für die Last, die Jesu für uns transportiert, man<br />

darf nicht immer nur das Kreuz sehen. Für mich ist<br />

das Betrachten von Kunst ein mitschöpferischer Akt.<br />

Generell wird die Kunst im Kirchenraum positiv aufgenommen,<br />

wird nur von wenigen abgelehnt. Einzig am<br />

Wochenende muss das Legokreuz in die Sakristei, da<br />

es für liturgische Zwecke nicht verwendet wird.<br />

Hat sich die Kirche von der Kunst abgekoppelt?<br />

Schörghofer: Die Kirche hat sich von der zeitgenössischen<br />

Kunst schon lange entfernt. Die Kirche<br />

hat im 19. Jahrhundert ihre eigene<br />

Kunst ausgebildet. Es ist wichtig, dass<br />

die Kirche wieder aus sich heraus<br />

geht.<br />

36<br />

haben und erstaunt sind, dass man sich hier mit zeitgenössischer<br />

Kunst beschäftigt und „Kirche doch nicht ein Relikt aus<br />

dem Mittelalter ist“, freut sich Hubl. So ist die Kunst ein lebendiges<br />

Mittel der Kommunikation und dem Abt ist etwas gelungen,<br />

was derzeit viele Menschen an der Kirche vermissen:<br />

Die Kirche hat mit den Menschen unserer Zeit zu tun und sie<br />

muss helfen, ihre Probleme zu lösen – und dies kann begleitend<br />

über die Kunst passieren. Abt Hubl wünscht sich, dass<br />

die Menschen über die Kunst mit einer lebendigen Kirche in<br />

Berührung kommen. Da nimmt der Kirchenmann auch in<br />

„Kunst darf nicht zur Hülle werden, darf nicht<br />

zum Objekt des Raubes und der Spekulation<br />

werden“<br />

Kauf, dass es schon auch gläubige Menschen gibt, die den<br />

Zugang zur zeitgenössischen Kunst nicht finden, dafür aber<br />

nichtgläubige Menschen plötzlich einen Zugang zur klösterlichen<br />

Atmosphäre verspüren.<br />

In Admont nimmt das Ambiente des Klosters die Gegenwartskunst<br />

mit offenen Armen auf und sie kann sich vor der<br />

geistigen wie körperlichen Kulisse des Klosters ausbreiten<br />

und entfalten. Im Schnittpunkt von Religion und Kunst kann<br />

die Sprache der heutigen Menschen deutlicher werden, denn<br />

die Kunst wirft für Abt Hubl derzeit mehr Fragen denn Antworten<br />

auf. „Die Botschaft Jesu soll in jener Sprache weitergegeben<br />

werden, die Menschen unserer Zeit verstehen können“,<br />

gibt sich der Abt weltoffen, möchte aber nicht, dass sich die<br />

Gegenwartskunst vorwiegend mit religiösen Themen beschäftigt.<br />

Auch wenn sich der Abt dann doch wünscht, dass<br />

sich die Kunst wieder mehr für religiöse Werte interessiert,<br />

weiß er, dass man die zeitgenössische Kunst nicht für „unsere<br />

Botschaften vereinnahmen“ darf.<br />

Wie man anhand des Stiftes Admont sieht, öffnet sich die<br />

Kirche langsam, überdenkt ihre Beziehung zur zeitgenössischen<br />

Kunst und tritt wieder stärker und in neuer Form als<br />

Sammler auf. Die Kirche galt und gilt als größter Kunstsammler<br />

der Welt. Das bestätigt auch der Abt des Stiftes Heiligenkreuz<br />

in Niederösterreich, Gregor Henckel-Donnersmarck, der<br />

viele Jahre „gerne“ (wie er betont) in Deutschland Manager in<br />

der Speditionsbranche war. Die Zisterzienserabtei ist ebenfalls<br />

ein Ort der Kultur, die sich über 900 Jahre erstreckt. Und der<br />

Abt macht sich vor allem aus seinen wirtschaftlichen Wurzeln<br />

heraus Gedanken über die Bedeutung der Kunst für die Kirche.<br />

Er verstehe, dass die Kunst immer öfter nach wirtschaftlichen<br />

Aspekten bewertet und ge- bzw. behandelt wird. k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


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Messen<br />

Art Rotterdam<br />

I Vom 6. bis 10. Februar <strong>2008</strong> stand die niederländische Hafenstadt<br />

Rotterdam im Blickpunkt der zeitgenössischen<br />

Kunstwelt. Die Kunstmesse Art Rotterdam fand zum neunten<br />

Mal statt; sie hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem<br />

kleinen, aber feinen Fixpunkt der jungen internationalen Galerienszene<br />

entwickelt. Den beiden Organisatoren Fons Hof<br />

und Michael Huyser ist es vortrefflich gelungen, mit 75 Ausstellern<br />

ein Programm zusammenzustellen, das bewusst auf<br />

junge und neue Galerien setzt und den Schwerpunkt auf<br />

Emerging Artists richtet. „Unsere primären Ziele sind die Erweiterung<br />

der Internationalität und der Ausbau des Sammlerprogramms“,<br />

meint Fons Hof im Gespräch. Für die zahlreichen<br />

Besucher ergibt sich ein erfrischender Blick auf neue<br />

Positionen in den verschiedenen Medien.<br />

Ein guter Hafen für junge Kunst<br />

Junge Kunst und deren Künstler haben einen sicheren und<br />

mittlerweile bewährten Hafen: Die Art Rotterdam.<br />

Susanna Schimka (Text) I Art Rotterdam (Fotos)<br />

Vor dem Hintergrund der schwelenden öffentlichen Diskussion<br />

in den Niederlanden ist es spannend zu verfolgen,<br />

dass politischen, sozialen und religiösen Themen in künstlerischen<br />

Arbeiten bei dieser Kunstmesse wieder durchgehend<br />

mehr Raum geboten wird, wie bei den intensiven Zeichnungen<br />

und der Malerei des gebürtigen Marokkaners Rachid<br />

Ben Ali (ab 3.000 Euro) oder den Fotografien von Linda-Maria<br />

Birbek (ab 2.600 Euro), die in der gezeigten Serie von Arbeiten<br />

Asylwerber in einem IKEA-Schauraum platziert und<br />

durch diese Inszenierung eine verstörende Ironie generiert<br />

(beide Künstler bei Witzenhausen Gallery, Amsterdam). Bei<br />

Jerome Jacobs’ Aeroplastics Contemporary aus Brüssel findet<br />

man die beeindruckende fotografische Arbeit der 35-jährigen<br />

Deutsch-Türkin Nezakat Ekici („No Pork but Pig“, 7.000<br />

Euro), die sehr provokant religiöse Streitthemen thematisiert.<br />

Die Galerie Paul Andriesse zeigt eine Serie von dreißig Fotografien<br />

(zusammen 50.000 Euro) der Documenta-Teilnehmerin<br />

Lidwien van de Wen, die globale Brennpunkte politischer<br />

Konflikte in einer nachdenklich machenden Dramaturgie<br />

zusammenstellt. Die Chemould Prescott Road Gallery<br />

aus Mumbai stellt gemeinsam mit Willem Baars<br />

Projects aus Amsterdam ihren Stand dem indischen<br />

Künstler Anant Joshi für die bemerkenswerte<br />

Einzelpräsentation „May look closer than<br />

38<br />

they appear“ zur Verfügung: Die acht großformatigen Collagen<br />

(je Arbeit 96.000 Euro) aus Goldblättchen und unzähligen<br />

kleinen Zeitungsbildern von Wohnblocks (jeder einzelne<br />

wurde im Lauf der letzten Jahre in Mumbai errichtet) bringen<br />

die schier unlösbare Problematik der Verslumung dieser unüberschaubarem<br />

Megametropolen zum Ausdruck. Eine gelungene<br />

Messepremiere liefert die sehr junge Galerie Visual<br />

Drugs aus Zürich mit ihrer Präsentation von zwei Künstlerinnen.<br />

Fast passend zum Namen zeigen sie eine ganz aktuelle<br />

Arbeit („Disorders“) der österreichischen Künstlerin Sofia<br />

Goscinski. Auf 38 mit Tusche schwarz grundierten und weiß<br />

lackierten Tafeln sind mit fast krakeliger Schrift ebenso viele<br />

psychische Krankheiten von der Künstlerin mit einer Ahle eingeritzt<br />

(einzeln 160, gesamt 5.800 Euro). Den klar konzipierten<br />

Stand ergänzen noch die vielschichtigen Tuschezeichnungen<br />

der Schweizerin und Swiss-Award-Preisträgerin 2007<br />

Monica-Ursina Jäger (zwischen 700 und 6.000 Euro).<br />

Weiters aufgefallen sind die inszenierten Fotoarbeiten des<br />

Briten Nigel Bennett (ab 2.300 Euro) bei Artrepco von Andrea<br />

Hinteregger und die erschreckend apathisch wirkenden Porträts<br />

des 24-jährigen niederländischen Künstlers Adriaan van<br />

der Ploeg, der Jugendliche nach durchgespielten LAN-Partys<br />

fotografierte (zwischen 700 und 1.300 Euro, bei Haas &<br />

Fischer). Die aufstrebende Galerie 2x2 projects aus Amsterdam<br />

zeigt großformatige, figurative Malerei und Fotografie<br />

der Künstlerin Sabine Dehnel (9.500 Euro). Der seit einigen<br />

Jahren an der Art Rotterdam ausgelobte Illy-Kunstpreis ist<br />

nicht nur als ein willkommener Zusatzverdienst für Künstler<br />

und deren Galeristen zu betrachten, werden doch die von<br />

einer prominent besetzten Jury ermittelten Finalisten an<br />

einem eigenen Stand den Besuchern während der Messe<br />

präsentiert. Dieses Jahr ging der mit 10.000 Euro dotierte<br />

Preis an die deutsche Künstlerin Alexandra Leykauf von der<br />

Galerie Martin van Zomeren. Die aufstrebende Art Rotterdam<br />

bietet einen umfangreichen Pool für die Entdeckung vielversprechender<br />

Talente und sollte aufgrund des durchschnittlichen<br />

Preisniveaus für Einsteiger, aber auch für avancierte<br />

Sammler im jährlichen Messebesuchsplan stehen. k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


<strong>01</strong> ..... Artrepco Nigel Bennet<br />

02 ..... Aeroplastics Nezakar Ekici,„No Pork but Pig“<br />

03 ..... Witzenhausen Gallery Rachid Ben Ali<br />

04 ..... Visual Drugs Monica Ursina Jaeger<br />

05 ..... Haas & Ischer Adriaan van der Ploeg<br />

06 ..... Visual Drugs Sofia Goscinski, „Disorders“<br />

{02}<br />

{<strong>01</strong>}<br />

{03}<br />

{05}<br />

{06}


Messen<br />

Arco 08<br />

„Wir steuern unausweichlich auf eine Korrektur<br />

des Kunstmarktes zu“, meint Amir Shariat,<br />

36-jähriger CEO der Auctor Capital Partners in<br />

London und einer der profiliertesten Sammler<br />

aktueller zeitgenössischer Kunst.<br />

<strong>01</strong> ..... Freymond-Guth Ingo Giezendanner, Untitled, 2007<br />

02 ..... Ronmandos Gallery Katinka Lampe, Untitled, 2007<br />

03 ..... Juana De Aizpuru Nadav Weissman, „Ground Floor“<br />

04 ..... Galerie Klüser Alex Katz, „Nicky“, 2006<br />

05 ..... Jeanne-Bucher Gallery Jean Dubuffet, „Personnage“, 1973–<strong>2008</strong><br />

06 ..... Kavanagh Gallery Diana Copperwhite, „Consumers“, <strong>2008</strong><br />

Subprime-Krise<br />

gegen Kunstportfolio<br />

Ein Lagebericht von der zweitgrößten Kunstmesse der Welt.<br />

Susanna Schimka (Text) I ARCO 08 (Fotos)<br />

I Am Mittwoch dem 13. Februar <strong>2008</strong> öffnete die internationale<br />

Kunstmesse ARCO in der spanischen Hauptstadt Madrid<br />

zum 27. Mal ihre Pforten. Mehr als 295 Galerien aus mehr<br />

als 34 Ländern waren bei der weltweit zweitgrößten Kunstmesse<br />

vertreten, die sich heuer zum ersten Mal in neuen,<br />

großzügigeren Hallen präsentierte. Statistiken zufolge konnte<br />

Spanien in den letzten Jahren einen massiven Zuwachs<br />

bei der Investition in Kunst verzeichnen. Diesmal waren<br />

jedoch eine gewisse Unsicherheit und Lampenfieber bei<br />

vielen Galeristen, Art Consultants und Kunsthändlern zu<br />

spüren. Die Subprime-Krise in den USA, die sehr volatilen<br />

Börsen weltweit und eine drohende Rezession ließen gerade<br />

bei einer so großen Messe wie der ARCO, die mit ihrem<br />

Termin am Anfang eines Jahres immer auch als eine Art<br />

Gradmesser dient, Befürchtungen unter den Teilnehmern<br />

aufkommen, dass der in den letzten Jahren unentwegt boomende<br />

Kunstmarkt auch in die Bredouille kommen könnte.<br />

Dass in diesen Tagen auch noch zwei junge Messen, die<br />

DC in Düsseldorf und die Art Cologne Palma de Mallorca,<br />

vorerst ersatzlos aus dem internationalen Messekalender<br />

gestrichen wurden und bei der ShContemporary (der neuen<br />

Messe in Schanghai des ehemaligen Art-Basel-Leiters<br />

Lorenzo Rudolf) der renommierte Co-Direktor und Genfer<br />

Kunsthändler Pierre Huber wegen aufklärungswürdiger Geschäftspraktiken<br />

seinen Hut nehmen musste, sorgte auch<br />

nicht für bessere Stimmung. „Wir steuern unausweichlich<br />

auf eine Korrektur des Kunstmarktes<br />

zu“, meint Amir Shariat, der 36-jährige CEO<br />

der Auctor Capital Partners in London und einer<br />

40<br />

der profiliertesten Sammler aktueller zeitgenössischer Kunst.<br />

„Ich beobachte schon seit vielen Jahren intensiv den globalen<br />

Kunstmarkt und was sich hier teilweise abspielt, kann<br />

nicht gesund sein und à la longue nicht funktionieren“, ist er<br />

überzeugt. „Ich habe mir vor ein paar Jahren Arbeiten von<br />

sehr jungen und damals vollkommen unbekannten Künstlerinnen<br />

und Künstlern gekauft. Arbeiten, die ich mir heute<br />

beim besten Willen nicht mehr leisten könnte. Die Preise<br />

sind teilweise explodiert, manche sind um mehr als 400 bis<br />

500 Prozent gestiegen.“ Der Vorteil gegenüber dem großen<br />

Crash Anfang der 90er-Jahre sei der, dass zurzeit viel mehr<br />

Sammler die Szene bevölkern und der Markt dadurch vielschichtiger<br />

und vernetzter geworden ist.<br />

Diese Breite garantiert, dass ein Rückgang stark abgefedert<br />

werden kann. Kunst als Ware kann nicht en masse auf<br />

den Markt geworfen werden. „Qualität wird bestehen bleiben“,<br />

meint der Perser, dessen Vater in Wien im Kunsthandel<br />

tätig gewesen ist, „zweitklassige Arbeiten werden mit Sicherheit<br />

verschwinden.“ Als Beispiel führt der erfolgreiche Investor<br />

eine der letzten Auktionen von Christie’s (zu moderner<br />

und zeitgenössischer Kunst am 6. Februar <strong>2008</strong>, Anm. d.<br />

Red.) in London an. Da wären zwei Lose hintereinandergereiht<br />

gewesen, eines der 76-jährigen britischen Künstlerin<br />

Bridget Riley (aus dem Jahr 1966, Schätzung 700.000 bis<br />

900.000 Pfund) und gleich darauffolgend eines des ehemaligen<br />

Young British Artists-Superstars Damien Hirst (aus dem<br />

Jahr 2006, Schätzung 800.000 bis 1,200.000 Pfund). Beide<br />

Arbeiten waren dem „Dot-Painting“ zuzuordnen, so Amir<br />

Shariat. Jenes von Bridget Riley wechselte für fast 1,5 Millio-<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


{<strong>01</strong>}<br />

{05}<br />

{02}<br />

{03}<br />

{04}<br />

{06}


Messen<br />

Arco 08<br />

42<br />

nen Pfund den Besitzer, wobei die Arbeit von Hirst mit 860.000<br />

Pfund etwas über dem Schätzwert zu liegen kam. Trotz einiger<br />

grauer Wolken am Kunstmarkthorizont werde er aber<br />

weiter weltweit Galerien und Messen (alleine acht 2007) besuchen,<br />

um neue Künstlerinnen und Künstler zu entdecken,<br />

ist Amir Shariat, der sich selbst als eine Art Jäger versteht,<br />

am Tag der Eröffnung der ARCO 08 in Madrid überzeugt.<br />

An den ersten beiden Tagen, den von der neuen Direktorin<br />

Lourdes Fernandez eingeführten Professional Days, ist<br />

von einer Krise nicht viel zu bemerken. Die neuen Hallen, in<br />

denen das Generalprogramm präsentiert wird, sind sehr<br />

großzügig, mit fast boulevardmäßig breiten Gängen, und<br />

bieten den Galerien und Besuchern genügend Raum. Die<br />

Qualität der Messe ist in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen, was mit Sicherheit dem rigorosen Internationalisierungsprogramm<br />

des Managements zu verdanken ist.<br />

Heuer wurden selbst einige arrivierte spanische Galerien<br />

(wie die Galerie Juan Gaspar) von der Teilnahme ausgeschlossen,<br />

weil sie den geforderten Qualitätskriterien nicht<br />

entsprechen konnten. Erfreulich auch, dass nach einigen<br />

Jahren der Absenz der Berliner Galerist Matthias Arndt wieder<br />

an der ARCO teilnimmt und das spektakuläre „Concept-<br />

Car“ des Künstlers Thomas Hirschhorn ins Rampenlicht<br />

stellt. Verkauft hat er es innert der ersten Stunde an eine große<br />

brasilianische Sammlung um 130.000 Euro.<br />

Neben den üblichen Verdächtigen und Blue Chips im<br />

höchsten Preissegment wie Francis Bacon (23 Millionen<br />

Euro bei Marlborough, New York), Pablo Picasso (drei Millionen<br />

Euro bei Oriol Galeria d’Art, Barcelona), Lucio Fontana<br />

(zwei Millionen Euro bei Karsten Greve, Köln) oder Sam<br />

Francis (1,6 Millionen Euro bei Nahem Fine Art, New York)<br />

lassen ausgezeichnete Arbeiten von Andy Warhol (ein wirklich<br />

sehenswertes Oeuvre um 450.000 Euro bei Ernst Hilger,<br />

Wien), von Georg Baselitz (400.000 Euro bei Thaddaeus<br />

Ropac, Salzburg/Paris), von Julian Schnabel (je nach Größe<br />

zwischen 220.000 und 300.000 Euro bei Ramis Barquet aus<br />

Monterrey, Mexiko) oder von Alex Katz (eine Landschaft zu<br />

450.000 Dollar oder eine sehr schöne „Suzette“ zu 330.000<br />

Dollar, beide bei Peter Blum, New York) das Sammlerherz<br />

höher schlagen. Von der etwas jüngeren bis jungen Generation<br />

stechen zwei großformatige, körnige SW-<br />

Fotoarbeiten des Japaners Nobuyoshi Araki<br />

(jeweils 29.000 Euro) bei Taka Ishi aus Tokio,<br />

die kräftig pastösen Malereien von Bjarne Melgaard<br />

aus der Serie „Cock-Monster“ (verkauft bei Ursula<br />

Krinzinger aus Wien um 35.000 Euro), die sehr poetischen<br />

Arbeiten des Portugiesen Juliao Sarmento (zum Beispiel um<br />

74.000 Euro bei Lisson Gallery, London), die feinen, dunklen<br />

Ölbilder des 34-jährigen Künstlers Kailiang Yang (24.000<br />

Euro bei carlier|gebauer, Berlin), die hintergründigen Fotografien<br />

von Markus Schinwald (ab 11.000 Euro bei Georg<br />

Kargl Fine Arts, Wien), die Malereien und Skulpturen des<br />

jungen israelischen Künstlers Nadav Weissman (Leinwände<br />

6.000 bis 13.000 Euro und Skulpturen ab 18.000 Euro bei<br />

Juana de Aizpuru, Madrid) oder die unter die Haut gehende<br />

Installation von VALIE EXPORT aus den 80er-Jahren (140.000<br />

Euro bei Charim Wien) hervor. Gut konzipiert ist der Stand<br />

von Grita Insam mit Arbeiten von Stefan Sandner, Gerold<br />

Tagwerker (ein grandioses Video „form follows function“ mit<br />

dem Architekturpublizisten Friedrich Achleitner) und Peter<br />

Sandbichler (einprägsame Stahlskulpturen ab 17.500 Euro).<br />

Die Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder<br />

verkauft eine Installation von Jessica Stockholder schon am<br />

ersten Tag um 55.000 Euro an eine belgische Sammlung,<br />

Krobath Wimmer setzt auf die junge, aufstrebende Südtirolerin<br />

Esther Stocker mit ihren klar strukturierten Bildern (Großformate<br />

ab 14.000 Euro). Bei Peter Kilchmann aus Zürich<br />

finden sich die sehr beachtenswerten Fotografien der Mexikanerin<br />

Teresa Margolles (ab 15.000 Euro), die Abschiedsworte<br />

von jungen Selbstmördern in die Ankündigungszeilen<br />

verfallender Kinos appliziert und danach fotografiert.<br />

Nachhaltig beeindrucken die durchdachten Stände der<br />

Mailänder Galerie Suzy Shammah, da vor allem die einzigartigen<br />

Fotografien von Sirou Namazi (Serie aus sieben Fotografien<br />

um 30.000 Euro), und der Zürcher Galerie Jean-<br />

Claude Freymond-Guth, die eine verspielte Installation aus<br />

Video, Zeichnungen, skulpturalen Elementen, T-Shirts und<br />

Poster des jungen Schweizer Künstlers Ingo Giezendanner<br />

aufgebaut hat (gesamt 32.000 Euro). Weiters stechen die<br />

flächigen Malereien der Britin Diana Copperwhite bei Kevin<br />

Kavanagh aus Dublin (Zeichnungen ab 1.500, Leinwände<br />

ab 12.500 Euro), eine gesellschaftskritische Installation des<br />

gebürtigen Surinamesen Remy Jungerman bei Lumen Travo<br />

aus Amsterdam (Installation 15.000, Collagen zwischen 900<br />

und 1.300 Euro) und das zwischen Tragik und Humor<br />

schwankende Video „Move your Hands“ über eine Straßenmusikerin<br />

in Paris des bulgarischen Künstlers Kamen Stoyanov<br />

(um 5.000 Euro bei Dana Charkasi, Wien) ins Auge. k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


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Kunstmarkt<br />

Osteuropa<br />

Fokus CEE – Zurück in die Zukunft<br />

Gemäß der Zielsetzung, die Kunststadt Wien endlich auch als Kunsthandelsstadt<br />

und lebendigen Kunstmarkt global zu etablieren, tritt die Wiener Messe für<br />

zeitgenössische Kunst seit 2004 unter dem internationaleren – und im Vergleich<br />

mit „Kunst Wien“ doch etwas flotteren – Namen VIENNAFAIR auf.<br />

Anna Lindner (Text)<br />

I Ein Zusatz zum Titel erklärt, womit nach dem Relaunch<br />

mehr ausländische Besucher und natürlich Käufer angezogen<br />

werden sollen: „Focused on CEE“. Galerien und Künstler<br />

aus Mittel- und Osteuropa bilden den Schwerpunkt der<br />

VIENNAFAIR. Eine solche Ausrichtung bietet sich an, hat sie<br />

doch in Wiens Funktion als Sitz der Osteuropa-Zentralen vieler<br />

in- und ausländischer Firmen eine Parallele.<br />

Andererseits war Wien schon zu k.u.k.-Zeiten Drehscheibe<br />

zwischen Osten und Westen. Gerade im künstlerischen<br />

Bereich war die Reichshaupt- und Residenzstadt besonders<br />

begabt darin, Talente aus allen Teilen der Monarchie anzulocken,<br />

um mit deren Federn die Kaiserkrone zu schmücken.<br />

Apropos Anlocken: Während die VIENNAFAIR versucht,<br />

eine Plattform für Künstler und Galerien der CEE-Länder zu<br />

etablieren, sind in den letzten Jahren auch viele junge Künstlerinnen<br />

und Künstler aus ganz Osteuropa nach Wien gekommen.<br />

„Nach Wien hat mich damals meine feine, kleine,<br />

kommunistische Neugier gebracht“, meint Magda Tóthová,<br />

„ich habe dann gemerkt, dass ich gar nicht so anders bin als<br />

die, die sich Wiener nennen, und solange das<br />

Wiener Wasser so gut schmeckt, werde ich diese<br />

Stadt nur meiner Karriere wegen hier und da<br />

verlassen, oder wenn ich Urlaub mache.“ Die<br />

44<br />

28-jährige Slowakin, die ursprünglich Fotografie studiert hat,<br />

zerlegt in Videos, Zeichnungen und Installationen spielerisch<br />

gesellschaftliche Normen und Stereotype. Anders der 1974<br />

geborene polnische Maler Marcin Maciejowski mit seinen<br />

reduzierten, figurativen Arbeiten, der von hier aus seine internationale,<br />

künstlerische Karriere gestartet hat und weitergezogen<br />

ist.<br />

Misha Stroj, 1974 in Ljubljana geboren, erkundet in seinen<br />

Installationen die Grenzen skulpturalen Ausdrucks; die aus<br />

Prag stammende Fotografin Laura Samaraweerová (geboren<br />

1980) inszeniert scheinbar banale Bilder, deren Künstlichkeit<br />

sie durch Handkoloration betont; die Malerei des<br />

1981 in Banja Luca geborenen Drago Persic ist realistisch<br />

und erinnert in ihren harten Schwarzweißkontrasten und bewussten<br />

Leerstellen an Suspense-Filme. Sie sind zum Studium<br />

oder schon als Jugendliche gekommen und haben sich<br />

einen Platz in der hiesigen Kunstszene erobert.<br />

Andere sind in Wien geblieben, nachdem sie eine Meisterklasse<br />

besucht oder ihr Studium hier vertieft hatten: Die Kroatin<br />

Luiza Margan, geboren 1983 in Riejka, studierte zuerst<br />

in Ljubljana, bevor sie ein Jahr an der Universität für angewandte<br />

Kunst in der Attersee-Klasse absolvierte. Margan arbeitet<br />

zeichnerisch, fertigt Collagen und kreiert in Zusam-<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Kamen Stoyanov, Videostill – „move<br />

your hands“. © Galerie Dana Charkasi<br />

Magda Tóthová, „Lenin and the Maiden“, Video,<br />

ed of 5, 2004. © habres+partner gallery<br />

Miha Presker, Luiza Margan, Installation View,<br />

„Formication“, 2007. © Miha Presker & Luiza Margan


Iv Toshain, „Diamond Mines“, Öl auf Leinwand, 140 x 180 cm. © habres+partner gallery<br />

46<br />

menarbeit mit dem ebenfalls in Wien lebenden Slowenen Misha<br />

Presker (geboren 1979) Installationen.<br />

Ausdrucksstark, in intensiven Farben gehalten ist die Malerei<br />

der 1981 geborenen Iv Toshain. In ihren Zeichnungen<br />

mit Collage-Elementen und fotodigitalen Arbeiten beschäftigt<br />

sie sich mit der Hybridität und dem Anpassungszwang<br />

der modernen Gesellschaft. Vor sieben Jahren kam die Bulgarin<br />

von Sofia nach Wien: „Ich bin aus Zufall nach Österreich<br />

gekommen, da ich den Wettbewerb für ein Stipendium<br />

des BKA gewonnen habe. Ich würde gern in Wien meine<br />

‚Homebase‘ haben, weil ich es hier schön finde, aber trotzdem<br />

international arbeiten will.“<br />

Drei Jahre vor Toshain hatte ihr Landsmann Kamen Stoyanov<br />

(geboren 1977) das gleiche Stipendium des österreichischen<br />

Bundesministeriums für Kunst erhalten.<br />

Auch er lebt heute in Wien. Auf der letztjährigen<br />

VIENNAFAIR wurde er (und seine Galerie<br />

Dana Charkasi) für seine politischen, wirtschaftskritischen<br />

Videos mit dem neueingerichteten „Zone<br />

1“-Preis des MUMOK prämiert. Die Auszeichnung wird an<br />

Künstler, die in den geförderten Kojen der Zone 1 auf der VI-<br />

ENNAFAIR in Einzelpräsentationen zu sehen sind, vergeben<br />

und ist mit dem Ankauf von Arbeiten sowie einer Soloshow<br />

im MUMOK zur Zeit der nächsten Messe verbunden. Ob den<br />

Preis dieses Jahr auch ein/eine CEE-WienerIn gewinnt? Der<br />

Preisträger wird am Eröffnungstag der VIENNAFAIR <strong>2008</strong>,<br />

die von 24. bis 27. April in der Messe Wien stattfindet, bekannt<br />

gegeben. Kamen Stoyanovs Ausstellung im MUMOK<br />

wird vom 18. April bis 18. Mai zu sehen sein. <br />

k.i<br />

Weitere Informationen:<br />

Misha Stroj und Drago Persic bei Galerie engholm<br />

engelhorn<br />

Marcin Maciejowski bei Galerie Meyer Kainer<br />

Magda Tóthová, Laura Samaraweerová und Iv Toshain bei<br />

habres+partner gallery<br />

Kamen Stoyanov bei Galerie Dana Charkasi<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Maria Moser. „Glut“ aus der Serie „Materie“, 2002<br />

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„Stehende Dame”, Altes Reich, Anfang 6. Dynastie, um 2200 v. Chr.<br />

[Kunsthistorisches Museum Wien]<br />

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Kunstmarkt<br />

Markus Schinwald<br />

„We are deranged“<br />

Markus Schinwald und die Mechanismen der Zurichtung.<br />

Hans Jürgen Hafner (Text) I Markus Schinwald (Foto)<br />

I Das Unbehagen, den der Eingriff erweckt, wirkt fast körperlich:<br />

Da hält eine metallene Konstruktion aus Drähten und<br />

Klammern das etwas verweichlicht-runde Gesicht eines Herren<br />

zusammen, fixiert seine Lippen und spannt sie dazu an<br />

das dünne Drahtgestell seiner Brille an. Wie nach einem – in<br />

seiner Funktion zwar rätselhaften – chirurgischen Eingriff<br />

scheint die Gesichtspartie des Mannes ruhiggestellt, ist Bewegung<br />

weitgehend verunmöglicht. „Johann“, so der Titel<br />

des 2003 entstandenen Blatts, gehört zu einer Serie von manipulierten<br />

Porträtgrafiken: gefundenen Bildern aus der Zeit<br />

nach 1800, in die Markus Schinwald (Jahrgang 1973) subtil<br />

retuschierend eingegriffen hat. Da sind vielfältige<br />

Prothesen appliziert, scheinen ganze Gesichtsparteien<br />

durch Masken ersetzt, von Futteralen<br />

umnäht oder mit Haarteilen versehen. In<br />

48<br />

Linie und Schraffur dem Hang zum Hyperrealismus wie in<br />

historischen Stichtechniken verpflichtet und genauso detailverliebt<br />

verwebt Schinwald seine Zugaben mit der gefundenen<br />

Vorlage, passt sie – ganz organisch und merkwürdig<br />

zwingend – in die Porträts ein, was das Fremde, das sie<br />

ohnehin ausstrahlen, zum Unheimlichen verstärkt.<br />

Denn speziell Bilder von Menschen, Porträts etwa aus vergangener<br />

Zeit und noch dazu weitgehend egal, in welchem<br />

Medium sie hergestellt wurden, wirken für uns heute trotz<br />

des an sich vertrauten Themas „Mensch“ bemerkenswert<br />

fremd: Die häufig schon nach wenigen Jahren schier unerklärlichen<br />

Moden, Kleidung und Frisuren machen es schwer,<br />

überhaupt das Alter der Dargestellten einzuschätzen, von<br />

ihrer Funktion ganz zu schweigen. Aber auch Körperhaltung,<br />

Pose und Habitus scheinen ebenfalls von den Spuren der<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Er Spürt den in<br />

verschiedensten Bereichen<br />

und mit unterschiedlichem<br />

Effekt wirksamen<br />

Zurichtungsmechanismen<br />

nach und reinszeniert sie in<br />

seinen Arbeiten.<br />

„Ice Cream Contemporary Art in Culture“, Cat., ed. Phaidon, London, New York 2007<br />

Zeit gezeichnet und mit unserem Verhalten heute nur schwer<br />

in eins zu setzen. Markus Schinwald setzt sich mit diesen<br />

Spuren in sehr spezifischer Weise auseinander. Er spürt den<br />

in verschiedensten Bereichen und mit unterschiedlichem<br />

Effekt wirksamen Zurichtungsmechanismen nach und reinszeniert<br />

sie in seinen Arbeiten. Etwa die Serie manipulierter<br />

Porträts, die exakt an der Stelle von Fremdartigkeit und Vertrautheit,<br />

dem gleichzeitig Selbstverständlichen von Porträtdarstellungen<br />

und einem Entrücktsein der Porträtierten ansetzt.<br />

Dabei inszeniert Schinwald Physiognomie und Pose<br />

als Resultate einer aus Klammern und Drähten gebildeten<br />

Mechanik, zeigt sie als zusammengenähte und verknotete<br />

Korsettierungen. Und er paraphrasiert damit nicht zuletzt<br />

eine Tradition physiognomisch-empirischer Forschungen<br />

von Johann Caspar Lavater bis zum Grazer Kriminalpsychologen<br />

Hans Gross, die von Aussehen bzw. Gestalt eines<br />

Menschen auf dessen Wesen, seinen – hinter der für jedermann<br />

sichtbaren Oberfläche verborgenen – Charakter<br />

schließen wollten.<br />

Der 16-Millimeter-Film „Dicito Pii“ (20<strong>01</strong>) zeigt seine Protagonist<br />

Innen – ohne entschlüsselbare Bezüge zueinander – als<br />

parallele, sozial entfremdete Existenzen. Sie sind in einsamen<br />

und gleichsam zwanghaft ritualisiert wirkenden Handlungen<br />

begriffen, bei denen wiederum unfunktionalen Kleidungsstücken<br />

und Prothesen eine offensichtlich spezifische, in ihrer<br />

Zweckhaftigkeit aber unerklärte Rolle zukommt. Diese Rituale<br />

begleiten eine männliche und eine weibliche<br />

Erzählerstimme, die die Vorgänge poetisch annotieren<br />

– gipfelnd in dem auch die Betrachter<br />

adressierenden Satz: „We are deranged.“ k.i<br />

49<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


investor<br />

GELD & ANLAGE<br />

Portfolio-management<br />

170<br />

8%<br />

160<br />

150<br />

7%<br />

42 % Anleihen<br />

10 % Aktien<br />

48 % Hedgefonds<br />

140<br />

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120<br />

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6%<br />

5%<br />

61 % Anleihen<br />

15 % Aktien<br />

24 % Hedgefonds<br />

80 % Anleihen<br />

20 % Aktien<br />

100<br />

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4%<br />

3,0% 3,4% 3,8% 4,2% 4,6% 5,0%<br />

Abb. 1: Entwicklung des „Klassiker“-Portfolios aus Anleihen und Aktien von<br />

Dezember 1997 bis Dezember 2007.<br />

Abb. 2: So veränderte sich das Risiko-/Ertragsprofil des Anleihen-/Aktienportfolios<br />

bei einer schrittweisen Beimischung der Hedgefonds-Komponente.<br />

Die x-Achse gibt die annualisierte Volatilität (Risiko) an, die y-Achse den<br />

annualisierten Ertrag.<br />

Keine Angst vor Bären<br />

Auf die Mischung kommt es an: Die richtige Zusammensetzung eines Portfolios – das ist das Maß<br />

aller Dinge. Bei der Kunstsammlung ebenso wie bei jeder anderen Form der Geldanlage.<br />

Engelbert Abt (Text) I FTC Capital (Grafiken)<br />

I Jedes Mal, wenn die Börsenkurse auf breiter<br />

Front einbrechen, erleben wir dieselben<br />

Szenen: Wer ein wenig die Finanzberichterstattung<br />

verfolgt, bekommt in solchen<br />

Marktphasen Zitate wie das folgende serviert:<br />

„Was also sollten Anleger in dieser Situation<br />

tun? Die Geschichte lehrt uns, dass<br />

Nichtstun in einer solchen Lage das Beste<br />

ist. (…) Aus dem Ausverkauf resultieren<br />

viele zusätzliche Chancen für langfristig<br />

orientierte Anleger.“<br />

Dieser Vorschlag des Chefstrategen eines<br />

großen internationalen Fondsanbieters von<br />

Mitte Jänner trifft durchaus die Stimmung<br />

der breiten Mehrheit privater Anleger, die<br />

nur eines noch mehr fürchten als Kursverluste:<br />

diese Verluste auch tatsächlich zu<br />

realisieren. Ist dieser Moment schließlich<br />

erreicht, treten wir in die Phase zwei einer<br />

Aktienkrise ein: Die Massenflucht in die so<br />

genannte „Qualität“. Soll heißen: Die Anleger<br />

werfen ihre Aktien auf dem Markt und<br />

kaufen stattdessen Papiere mit geringem<br />

Risiko – etwa Staatsanleihen. Diese Umschichtung<br />

von Anlagekapital drückt die<br />

Aktienkurse zusätzlich und lässt die Anleihenpreise<br />

steigen.<br />

Dieses Herdenverhalten führt dazu, dass<br />

die Verluste größer ausfallen als nötig und<br />

die Gewinne kleiner als möglich. Schuld daran<br />

ist auch der eingeschränkte Anlagehorizont:<br />

Kapitalanlagen sind im Durchschnitt<br />

viel zu wenig diversifiziert. Oder, um es<br />

salopp auszudrücken: Es liegen zu viele Eier<br />

in denselben Körben.<br />

Ein modernes Portfolio<br />

Nehmen wir zur Verdeutlichung einen konservativen<br />

„Klassiker“: ein indexnahes Portfolio<br />

aus 80 Prozent Staatsanleihen (z. B.<br />

REX Performance Index )und 20 Prozent<br />

Aktien (z. B. Euro Stoxx 50). In den letzten<br />

zehn Kalenderjahren (1997–2007) hätte<br />

dieser Wertpapierkorb 62,5 Prozent zugelegt.<br />

Die annualisierte Rendite (durchschnittlicher<br />

Jahresertrag) lag bei knapp<br />

fünf Prozent – vor Spesen, Steuern und<br />

Inflationsbereinigung. Und selbst die hohe<br />

Anleihenquote bot keinen ausreichenden<br />

Schutz vor dem Bärenmarkt zwischen 2000<br />

und 2003 – das Portfolio notierte 27 Monate<br />

lang im Minus (siehe Abb. 1).<br />

Moderne Portfoliostrategien, wie sie etwa<br />

Großanleger in den USA und Großbritannien<br />

schon seit vielen Jahren einsetzen,<br />

haben höhere Ziele und können sie auch<br />

erreichen. Ganz allgemein geschieht das,<br />

indem einem Mix traditioneller Anlagen alternative<br />

Instrumente beigemischt werden,<br />

welche kaum abhängig vom Verlauf der Aktien-<br />

und Anleihenmärkte sind – mit diesen<br />

also nur eine sehr geringe Korrelation zeigen.<br />

Praktisch ermöglicht wird die Metho-<br />

50 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


200<br />

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80% REXPindex | 20% STOXX 50<br />

Dez<br />

<strong>01</strong><br />

42% Anleihen | 10% Aktien | 48% Hedgefonds<br />

Dez<br />

02<br />

Dez<br />

03<br />

Dez<br />

04<br />

Dez<br />

05<br />

Dez<br />

06<br />

Dez<br />

07<br />

70<br />

Dez<br />

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Dez<br />

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Dez<br />

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Dez<br />

00<br />

Dez<br />

<strong>01</strong><br />

Dez<br />

02<br />

STOXX 50 (Aktien)<br />

REXPindex (Euro-Staatsanleihen)<br />

CISDM CTA-Index (Managed Futures)<br />

CISDM Hedge Fund of Funds Index<br />

Zielportfolio: 40% Anleihen,10% Aktien, 40% Hedgefonds, 10% Managed Futures<br />

Dez<br />

03<br />

Dez<br />

04<br />

Dez<br />

05<br />

Dez<br />

06<br />

Dez<br />

07<br />

Abb. 3: Performance des alternativen Portfolios aus 42 Prozent Anleihen,<br />

zehn Prozent Aktien und 49 Prozent Hedgefonds im Vergleich zum<br />

traditionellen Anleihen-/ Aktienportfolio.<br />

Abb. 4: Alle „Einzelkandidaten“ im Vergleich mit dem optimierten<br />

Zielportfolio, das einen Kompromiss aus hoher Rendite und geringem<br />

Risiko darstellt.<br />

de durch das wachsende Angebot an marktneutralen<br />

Instrumenten – Hedgefonds und<br />

Managed Futures sind die bedeutendsten.<br />

HEDGEFONDS:<br />

ABSCHIED VON LEGENDEN<br />

Der Gedanke, größere Teile des Vermögens<br />

in Hedgefonds zu investieren, treibt immer<br />

noch vielen Anlegern den Angstschweiß auf<br />

die Stirn. Wer zu dieser Gruppe gehört, sitzt<br />

der Legende auf, dass Hedgefonds grundsätzlich<br />

hoch riskante Instrumente sind. In<br />

Wahrheit zeigt sich die Mehrzahl der unterschiedlichen<br />

Hedgefonds-Stile allerdings<br />

deutlich weniger anfällig für Wertschwankungen<br />

und damit geringer riskant als<br />

ein traditionelles, indexnahes Aktieninvestment.<br />

Wer also erwartet, dass die Beimischung<br />

eines Sub-Portfolios aus erstklassigen<br />

Hedgefonds dramatische Ergebnisse produziert,<br />

liegt falsch. Vielmehr wird man mit<br />

steigendem Hedgefonds-Anteil am gesamten<br />

Anlagemix einen sanften Anstieg des<br />

Ertrags wahrnehmen. Das Risiko wird dagegen<br />

bis zu einem bestimmten Grad der<br />

Beimischung sinken – wo dieser Punkt<br />

wahrscheinlich liegt, kann mit einer Portfolio-Analyse<br />

aus historischen Daten abgeschätzt<br />

werden, die wir anhand des Dach-<br />

Hedgefonds-Index Index der Credit Agricole<br />

vornehmen („CISDM Fund of Funds<br />

Diversified Index“, siehe Abb. 2).<br />

Das Portfolio mit dem geringsten Risiko<br />

hätte demnach aus jeweils rund 61 Prozent<br />

Anleihen, 15 Prozent Aktien und 24 Prozent<br />

Hedgefonds bestanden. Erst über dieser<br />

Hedgefonds-Quote steigt das Portfolio-<br />

Risiko wieder im Gleichklang mit der Rendite.<br />

Gehen wir davon aus, dass ein Investor<br />

jenes Portfolio wählt, das eine höhere Rendite<br />

bei gleicher Volatilität wie das Aktien-/<br />

Anleihenportfolio verspricht, würde er sich<br />

gar für einen Hedgefonds-Anteil von 48 Prozent<br />

entscheiden. Selbst diesem, für mitteleuropäische<br />

Verhältnisse geradezu revolutionären<br />

Portfolio gelang es allerdings ebenfalls<br />

nicht, während der Aktienbaisse zu<br />

Beginn des Jahrtausends eine zufriedenstellende<br />

Rendite zu erwirtschaften (Abb. 3).<br />

Bärenkiller Managed Futures<br />

Will man sein Portfolio auch durch Bärenmärkte<br />

mit Profit steuern, gibt es zwei zuverlässige<br />

Methoden. Zum einen wäre das<br />

der Verzicht auf „Buy & Hold“-Aktien in<br />

allen Phasen mit hohem Abwärtsrisiko. Wer<br />

im Vorhinein einschätzen kann, wann solche<br />

Phasen beginnen und vor allem wann<br />

sie enden, ist reif für den Nobelpreis.<br />

Für den Rest von uns bleibt Variante 2:<br />

eine Beimischung von Managed Futures.<br />

Diese eigenständige Anlageklasse, die auf<br />

börsenotierte Terminkontrakte setzt, kann<br />

sowohl in Zeiten positiver Aktienentwicklung<br />

als auch im Verlauf von abwärts gerichteten<br />

Börsen Erträge liefern (Long-/<br />

Short-Strategie).<br />

Durch die Beimischung von Managed<br />

Futures (wir nehmen beispielhaft zehn Prozent<br />

des breiten Managed Futures Index<br />

von CASAM zuungunsten der Anleihenund<br />

Hedgefonds-Komponente an) lässt<br />

sich die Rendite des Gesamtportfolios<br />

nochmals steigern und die Volatilität<br />

(Schwankungsanfälligkeit) senken. Der Effekt<br />

wird dadurch erzielt, dass der Futures-<br />

Anteil die Rückschläge des Portfolios geringer<br />

und kürzer ausfallen lässt (Abb. 4).<br />

Wer also das Risiko fair bewertet, wird<br />

feststellen, dass Diversifikation in Richtung<br />

alternativer Investments spätestens jetzt geboten<br />

ist. Und zwar in einem Ausmaß, das<br />

auch den gewünschten Effekt sicherstellt. 20<br />

bis 30 Prozent sollten das schon sein. Eduard<br />

Pomeranz, CEO des Wiener Futu res-<br />

Spezialisten FTC Capital, setzt in seinem privaten<br />

Portfolio derzeit sogar auf eine Quote<br />

von knapp über 50 Prozent. Allerdings, so<br />

Pomeranz, sei die passende persönliche Strategie<br />

eine Frage der Risikobereitschaft und<br />

sollte jedenfalls mit einem professionellen<br />

Asset-Manager erarbeitet werden. k.i<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor 51


investor<br />

GELD & ANLAGE<br />

Partner Bank AG<br />

Bernhard Woldan:<br />

Vorstand der Partner Bank. Starker Partner<br />

für Kunden, Finanzdienstleister und<br />

Geschäftspartner<br />

Geld und Kunst passen zusammen<br />

Geld und Kunst bilden eine Symbiose. Weil man mit Kunst – zumindest als Sammler –<br />

relativ sicher und vor allem konjunkturabhängig mit dem richtigen Gespür auch Geld<br />

verdienen kann. Und weil immer mehr gehobene Privatbanken mit ebensolcher<br />

Klientel ihr Kunstengagement intensivieren.<br />

Engelbert Abt (Text) I Partner Bank AG (Foto)<br />

I Ihr Kunst-Engagement zeigt die Linzer<br />

Partner Bank, indem sie zeitgenössische<br />

Künstler unterstützt. Ausstellungen, Vernissagen<br />

und Filmvorführungen in den Räumlichkeiten<br />

der Partner Bank in Wien sind<br />

gern besuchte Events. Im letzten Jahr fanden<br />

u. a. Vernissagen mit Martina Reinhart,<br />

Corinne Hochwarter und eine stimmungsvolle<br />

Lesung mit Mijou Kovacs statt. Die<br />

nächste Veranstaltung präsentiert Kunstwerke<br />

von Maria Lahr anlässlich der Vernissage<br />

am 22. April <strong>2008</strong> in der Partner Bank<br />

in Wien (1, Rotenturmstraße 17).<br />

Ansonsten bietet die Partner Bank professionelles<br />

und unabhängiges Wertpapiermanagement<br />

mit Aktien und Investmentfonds<br />

bereits für kleinere und mittlere Budgets.<br />

Bei ihr erhält der Kunde eine gemanagte<br />

Vermögensverwaltung schon ab ca.<br />

5.000 Euro.<br />

„Wir sind eine Vorsorgebank und der<br />

Name ,Partner Bank‘ bringt unser Credo<br />

zum Ausdruck: Starker Partner für Kunden,<br />

Finanzdienstleiter und Geschäftspartner zu<br />

sein“, so Mag. Bernhard Woldan, Vorstand<br />

der Partner Bank.<br />

Die Partner Bank hat den heute gängigen<br />

Begriff „Aktienkorb“ kreiert. Basierend auf<br />

einem wissenschaftlichen Modell werden<br />

bis zu 16 Aktien in einem Portfolio, also in<br />

einem Korb, zusammengefasst, um die beste<br />

Relation zwischen Ertragsmöglichkeit<br />

und Risikostreuung zu erreichen. Die Anlage<br />

in Aktienkörben nach Megatrends – wie<br />

beispielsweise Rohstoffe, Ökologie, Lifestyle,<br />

Healthcare – wird offeriert. Dabei<br />

kann der Kunde sowohl den Einmal erlag als<br />

auch die Ansparvariante wählen. Bei den<br />

Fondskörben wird eine mittel- bis langfristige<br />

Veranlagung in alle Assetklassen in den<br />

Varianten geringes, mittleres und gesteigertes<br />

Risiko angeboten. Gerade in turbulenten<br />

Börsezeiten hat sich das Geschäftsmodell<br />

der Partner Bank bestätigt. Mit Investments<br />

in Blue Chips und der breiten Streuung<br />

haben die Anleger die Vorteile der Aktien-<br />

und Fondskörbe gegenüber Einzelinvestments<br />

erkannt.<br />

Mit der Partner Bank und mit einem<br />

Wertpapierinvestment kann man für die<br />

eigene Zukunft und die der Kinder durch<br />

mittel- bis langfristiges Investment vorsorgen.<br />

Die Partner Bank bietet Produkte für<br />

die Alters-, Gesundheits- und Ausbildungsvorsorge.<br />

Obwohl Österreich ein staatliches Vorsorgesystem<br />

hat, sind der Leistungs- und<br />

Finanzierungsfähigkeit Gren zen gesetzt.<br />

Die Partner Bank ermutigt daher die Kunden,<br />

ihre Finanzvorsorge selbst in die Hand<br />

zu nehmen und unabhängig von staatlichen<br />

Systemen zusätzlich vorzusorgen.<br />

Ein wichtiger Vorteil für Anleger ist die<br />

Unabhängigkeit des Bankhauses. Die Partner<br />

Bank „produziert“ keine eigenen Produkte<br />

und unterhält keine eigene KAG, so<br />

kann sie völlig unabhängig aus dem gesamten<br />

Wertpapieruniversum die besten Wertpapiere<br />

aussuchen.<br />

Als Depotbank bietet die Partner Bank<br />

eine umfassende Plattform für die Wertpapierabwicklung.<br />

<br />

k.i<br />

52 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


investor<br />

GELD & ANLAGE<br />

AWD<br />

AWD: Finanzdienstleister<br />

auf Expansionskurs<br />

AWD ist der führende Finanzdienstleister in Europa, der auf einen<br />

unabhängigen Beratungsansatz setzt. Auch in Österreich ist das<br />

Unternehmen seit Jahren klarer Marktführer. Das Unternehmen ist<br />

mittlerweile in zehn Ländern vertreten.<br />

Robert Rosner (Text) I AWD (Foto)<br />

Wolfgang Prasser, Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

von AWD Österreich & CEE<br />

Kurzinterview mit<br />

Wolfgang Prasser<br />

I Seit Jahren zählt AWD zu den dynamischsten<br />

Unternehmen Österreichs. Seit<br />

20<strong>01</strong> konnte sich AWD beim Wettbewerb<br />

„Austria’s Leading Companies“ bereits dreimal<br />

unter den Top drei platzieren. Das Erfolgsrezept<br />

des Unternehmens bildet sein<br />

einzigartiges Geschäftsmodell: AWD setzt<br />

auf ganzheitliche, lebensbegleitende Beratung<br />

über sämtliche Finanzbereiche. Zentrales<br />

Element der Geschäftsphilosophie<br />

bildet die unabhängige Beratung – deshalb<br />

verkauft AWD keine eigenen Produkte,<br />

sondern kooperiert mit über 100 Partnern<br />

aus allen Finanzbranchen, von Investmentfonds<br />

über Versicherungen, Immobilien bis<br />

zu Finanzierungen.<br />

Umfassender Beratungsansatz<br />

Die Beratung erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden. An erster Stelle<br />

steht die Erfassung des finanziellen Status<br />

quo. Kunde und Wirtschaftsberater erörtern<br />

gemeinsam Fragen wie:<br />

• Wie steht es um die Liquidität des Kunden?<br />

• Welche Versorgungslücken bestehen?<br />

• Welche Verträge und Anlagen hat der Kunde<br />

bereits?<br />

• Gibt es Potenziale zum Steuersparen?<br />

• Wie wird die Situation voraussichtlich bei<br />

Pensionsantritt aussehen?<br />

Auf Basis dieser Bestandsaufnahme und<br />

der Wünsche und Ziele des Kunden erstellt<br />

der Wirtschaftsberater eine genaue Analyse<br />

– die sogenannte Wirtschaftsbilanz. Die<br />

Wirtschaftsbilanz ist eine umfangreiche<br />

Expertise zum finanziellen Status über alle<br />

Bereiche des Geldlebens eines Kunden. Erst<br />

anschließend werden gemeinsam Produkte<br />

ausgewählt und weitere Finanzentscheidungen<br />

getroffen.<br />

Erfolgreich in die Zukunft<br />

Die Zukunftsperspektiven der Finanzdienstleistungsbranche<br />

sind ausgezeichnet.<br />

„Der Beratungsbedarf der Kunden in finanziellen<br />

Angelegenheiten wächst – die Intransparenz<br />

des Marktes sowie das steigende<br />

Bewusstsein der Bevölkerung, dass<br />

Altersvorsorge und Gesundheitsabsicherung<br />

vom Staat immer weniger finanziert<br />

werden, sind nur zwei der Argumente, die<br />

für eine kompetente Finanz- und Vorsorgeberatung<br />

sprechen“, unterstreicht Wolfgang<br />

Prasser, Geschäftsführer von AWD Österreich,<br />

das Zukunftspotenzial des Unternehmens.<br />

<br />

k.i<br />

www.awd.at<br />

Ihr Unternehmen ist nicht nur in<br />

Österreich, sondern auch in anderen<br />

europäischen Ländern tätig.<br />

Prasser: Mittlerweile beraten die Finanzexperten<br />

der AWD-Gruppe über 1,9<br />

Millionen Stammkunden in zehn europäischen<br />

Ländern. Neben den Kernmärkten<br />

Deutschland, Schweiz, Großbritannien<br />

und Österreich expandieren wir auch in<br />

mehreren Ländern in Zentral- und Osteuropa<br />

– und das unter der Leitung von<br />

AWD Österreich.<br />

Wie erklären Sie sich den Erfolg von<br />

AWD?<br />

Prasser: Die Kunden sind heute mündiger<br />

geworden und wollen unabhängig<br />

beraten werden. Unser Geschäftsmodell<br />

setzt seit Jahren genau auf diesen Trend.<br />

Unsere Konzentration auf Unabhängigkeit,<br />

breite Produktpalette und hochqualitative<br />

lebensbegleitende Betreuung wird<br />

von unseren Kunden sehr geschätzt. So<br />

konnten wir uns rasch als Marktführer in<br />

Österreich etablieren. Und dass unsere<br />

Kundenberatung top ist, beweist nicht<br />

zuletzt der erste Platz beim „Beratertest<br />

Österreich“, der von einem unabhängigen<br />

Marktforschungsinstitut durchgeführt<br />

wurde. Darauf sind wir sehr stolz.<br />

54 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


GELD & ANLAGE<br />

Sal. Oppenheim Österreich<br />

Dr. Bernhard Ramsauer, Vorsitzender<br />

des Vorstandes<br />

Zukunft braucht Herkunft<br />

In einer Zeit rasanter Veränderungen in der Bankenlandschaft treten Werte wie Kontinuität<br />

und Tradition in den Vordergrund. Das Privatbankhaus Sal. Oppenheim ist stolz auf seine<br />

Unabhängigkeit und steht mit seiner Geschichte als Garant für diese Werte – seit 1789.<br />

Robert Rosner (Text) I Sal. Oppenheim (Fotos)<br />

Kunden mit Kunst und Atmosphäre<br />

empfangen<br />

I Der Kunst fühlt sich Sal. Oppenheim traditionell<br />

stark verbunden. Es ist der Familie<br />

und den Vertretern des Bankhauses sehr<br />

wichtig, ihren Kunden eine besondere Atmosphäre<br />

zu bieten. Dazu gehört ein gediegenes<br />

Interieur aller Bankräumlichkeiten in<br />

historischen Gebäuden ebenso wie die einzigartige<br />

Kunstsammlung: In allen Niederlassungen<br />

der Bank findet man Werke von<br />

Uecker, Chillida, Päffgen, Scully, Arp bis hin<br />

zur Fotofaszination eines Sigmar Polke –<br />

alles Zeugnisse eines interessanten Spannungsfeldes<br />

zwischen der Welt der Finanzen<br />

und einer Welt, die nie allein des Geldes wegen<br />

existieren könnte. Die Kunstsammlung<br />

trägt die Handschrift von Jeane Freifrau von<br />

Oppenheim und symbolisiert – als visueller<br />

Brückenschlag – den Wandel eines traditionsreichen<br />

Bankhauses von der Historie in<br />

die Moderne. Sie ist Ausdruck der Verbundenheit<br />

zu den „schönen Dingen“ und für<br />

die Kunden spür- und erlebbar, wenn sie die<br />

Räumlichkeiten betreten.<br />

Seit seiner Gründung hat Sal. Oppenheim<br />

vier Revolutionen, ein halbes Dutzend Kriege<br />

und fünf Währungsumstellungen erfolgreich<br />

überstanden. Heute ist Sal. Oppenheim<br />

die führende unabhängige Privatbank Europas.<br />

Das Bankhaus ist eines der ganz wenigen,<br />

das sich noch im Besitz der Gründerfamilien<br />

befindet und finanziell unabhängig<br />

und frei in seinen Entscheidungen ist. An<br />

weltweit über dreißig Standorten beschäftigt<br />

die traditionsreiche Bank rund 3.800 Mitarbeiter<br />

und verwaltet ein Vermögen von rund<br />

148 Milliarden Euro. Seit 20<strong>01</strong> ist das Bankhaus<br />

in Österreich mit Hauptsitz in Wien<br />

vertreten. Den Teams in Wien, Salzburg,<br />

Prag, Warschau und bald auch in Budapest<br />

stehen jederzeit die Ressourcen des Stammhauses<br />

in Luxemburg sowie der Standorte<br />

und Kompetenzzentren in Köln, Frankfurt,<br />

der Schweiz, Frankreich, Irland, den USA<br />

und Hongkong zur Verfügung.<br />

Verantwortung für Generationen<br />

Sal. Oppenheim steht für Private Banking in<br />

höchster Qualität. Das Bankhaus betreut<br />

vermögende in- und ausländische Privatkunden<br />

und Stiftungen mit dem Ziel des<br />

langfristigen Werterhaltes und der kontinuierlichen<br />

Wertsteigerung über Generationen<br />

hinweg. „Unsere Stärke liegt in der Verzahnung<br />

von Vermögensverwaltung mit Investment-Banking-Dienstleistungen.<br />

Wenn z. B.<br />

ein Privatunternehmer einen Käufer oder<br />

Nachfolger für sein Unternehmen sucht, sein<br />

Unternehmen an die Börse bringen will oder<br />

einen zusätzlichen Investor sucht, dann ist er<br />

bei uns bestens aufgehoben. Wir nennen das<br />

,Private Investment Banking‘“, erläutert Dr.<br />

Bernhard Ramsauer, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie.<br />

(Österreich) AG.<br />

Der Beratungsansatz von Sal. Oppenheim<br />

spiegelt sich auch in der Betreuung der Kunden<br />

wider, denen sich das Bankhaus als Partner<br />

verbunden fühlt. Mit OPPENHEIM EX­<br />

PERT und OPPENHEIM PRIVAT hat Sal.<br />

Oppenheim zwei Veranstaltungsreihen ins<br />

Leben gerufen, die auch abseits des Geschäftsalltags<br />

Kunden, Geschäftspartnern und<br />

Freun den des Hauses ein gemütliches und<br />

inspirierendes Come­ together bieten. Das<br />

Poloturnier Sal. OPPENHEIM CUP im<br />

Schlosspark von Ebreichsdorf hat sich längst<br />

zu einem sportlichen und gesellschaftlichen<br />

Ereignis der besonderen Klasse entwickelt. k.i<br />

www.oppenheim.at<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor 55


investor<br />

GELD & ANLAGE<br />

AVD<br />

10%<br />

WERTENTWICKLUNG AVD-PORTFOLIOS<br />

8%<br />

6,75%<br />

Rendite p.a.<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

ø <strong>2008</strong> 2009 2<strong>01</strong>0 2<strong>01</strong>1 2<strong>01</strong>2 2<strong>01</strong>3 2<strong>01</strong>4 2<strong>01</strong>5 2<strong>01</strong>6 2<strong>01</strong>7 2<strong>01</strong>8 2<strong>01</strong>9 2020<br />

Ablaufjahr der Portfolios<br />

Die Grafik zeigt die durchschnittliche Wertentwicklung p.a. mit Stichtag 31.12.2007 für alle<br />

129 Portfolios (Classic und Dynamic) mit Auflagedatum 30.06.2004 bis 30.06.2005. Bei einer<br />

durchschnittlichen Laufzeit von 3,0 Jahren beträgt die Rendite p.a. im Schnitt 6,75%.<br />

Ganz profaner Reiz<br />

von Zweitmarktpolicen<br />

Geld ist in den seltensten Fällen schön. Aber wenn man nicht genug davon hat,<br />

geht auch dem feinsinnigsten Menschen etwas ab. Geld kann man mit der<br />

richtigen Kunstsammlung natürlich auch verdienen.<br />

Robert Rosner (Text) I AVD (Grafik) I Shutterstock (Foto)<br />

I Anstatt eine angesparte Lebensversicherung<br />

zu kündigen, kann die Police vom<br />

britischen Versicherungsnehmer an einen<br />

Dritten über den Zweitmarkt weiter verkauft<br />

werden. Das sind die so genannten<br />

TEPs (Traded Endowment Policies). Daraus<br />

ergibt sich eine klassische Win-win­<br />

Situation: Der Verkäufer erzielt einen höheren<br />

Preis für seine Police als der Rückkaufswert<br />

der Versicherung wäre, der Käufer<br />

zahlt weniger als den tatsächlichen Wert der<br />

Police und die Versicherungsgesellschaft<br />

schließlich profitiert von dem aus ihrer<br />

Sicht unverändert weiterlaufenden Vertrag.<br />

Der Käufer erwirbt eine Kapitalanlage,<br />

deren Werthaltigkeit bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

signifikant über dem Marktwert liegt,<br />

weil die vom Versicherer bereits gutgeschriebenen<br />

Boni sowie die Versicherungssumme<br />

bei Fortzahlung der Prämie garantiert<br />

sind. Hinzu kommt noch der Schlussbonus<br />

bei Ablauf der Police. Bei professioneller<br />

Auswahl stehen damit Gewinn und<br />

Sicherheit in einem ausgesprochen günstigen<br />

Verhältnis. Das Umfeld für britische Lebensversicherer<br />

hat sich 2007 weiter verbessert<br />

und besonders die finanzstarken Gesellschaften<br />

(S&P-Ratings von A und besser)<br />

haben einen deutlichen Aufwärtstrend<br />

erkennen lassen. Künftig steigende Boni,<br />

nach wie vor hohe Garantien im Verhältnis<br />

zum Kaufpreis, ein stabiles Pfund sowie<br />

gute Aussichten für die britische Wirtschaft<br />

und Börse machen TEPs zu einer sehr attraktiven<br />

Anlagealternative. In Abhängigkeit<br />

von Policenauswahl, Produktgestaltung<br />

und Veranlagungszeitraum ergibt sich für<br />

den Anleger eine jährliche Bruttorendite<br />

zwischen sieben und neun Prozent.<br />

Die breite Produktpalette eröffnet dem<br />

Investor vielfältige Möglichkeiten, in TEPs<br />

zu investieren. Durch die Bündelung mehrerer<br />

Einzelpolicen mit einheitlichem Ablaufjahr<br />

zur breiten Risikostreuung werden<br />

laufend AVD-Portfolios mit Policen der<br />

besten britischen Gesellschaften aufgelegt.<br />

Insbesondere individuell zusammengestellte<br />

PRIVATE-Portfolios sind als ergänzender<br />

Baustein einer breit diversifizierten Anlagestrategie<br />

zur Vermögensbildung und Substanzerhaltung<br />

für den gehobenen Anleger<br />

bestens geeignet.<br />

Der Tiroler Finanzdienstleister AVD hat<br />

schon 1995 mit dem Handel angesparter<br />

britischer Zweitmarktpolicen, den so genannten<br />

TEPs (Traded Endowment Policies),<br />

begonnen. Heute, nach mehr als zwölf<br />

Jahren Wachstum, ist AVD weltweit die<br />

Nummer drei und administriert mehr als<br />

18.000 britische Policen mit einer prognostizierten<br />

Ablaufleistung von rund 920 Millionen<br />

Eu ro. Die Full-Service-Kompetenz<br />

von AVD beinhaltet alles – von der gezielten<br />

Auswahl über die Produktgestaltung bis hin<br />

zur treuhändigen Verwaltung der Policen.<br />

Neben mehr als 7.700 privaten Anlegern<br />

nützen auch Fondsgesellschaften und Emissionshäuser<br />

das breite Dienstleistungsangebot<br />

von AVD. <br />

k.i<br />

56 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


GELD & ANLAGE<br />

Wiener Privatbank<br />

Auch und gerade in Zeiten<br />

turbulenter Aktienbörsen<br />

ist Kunst eine interessante<br />

Alternative für Geldanlage.<br />

„Kunst als attraktive<br />

Anlagemöglichkeit, wenn<br />

man etwas davon versteht“<br />

Dr. Helmut Hardt, Mitglied des Vorstandes der Wiener Privatbank<br />

Immobilieninvest AG, spricht über den Kunstmarkt und die derzeitigen<br />

Turbulenzen auf dem Kapitalmarkt.<br />

Robert Rosner (Text) I Wiener Privatbank (Foto)<br />

I Während man derzeit immer wieder von<br />

Aktienkursverlusten vor allem bei Immobilienwertpapieren<br />

liest, scheinen sich die<br />

Kunstpreise zu vervielfachen. Ist Kunst<br />

gerade heute eine ernstzunehmende Anlagealternative?<br />

Hardt: Die Diversifikation des Portfolios<br />

ist das Um und Auf einer erfolgreichen langfristigen<br />

Veranlagung. Und auch Kunst eignet<br />

sich als Ergänzung im Portfolio. Wobei<br />

hier eine sehr intensive Beschäftigung mit<br />

dem Thema notwendig ist und der Kunstmarkt<br />

stark abhängig von Trends ist, die oft<br />

schwer vorhersehbar sind. Professionelle Beratung<br />

ist daher entscheidend. Generell raten<br />

wir ausschließlich zum Kauf von Kunst, die<br />

auch gefällt. Denn wenn es mit dem Investment<br />

wider Erwarten einmal nicht so läuft<br />

wie erwartet, kann sich der Anleger immer<br />

noch am Kunstwerk erfreuen.<br />

Wie ist Ihre persönliche Prognose für die<br />

unmittelbare Zukunft?<br />

Hardt: Auch wenn die Nachwehen der<br />

Subprime-Krise überall zu spüren sind, ändert<br />

dies nichts an der Tatsache, dass sich<br />

die europäische Wirtschaft 2007 fundamental<br />

gut entwickelt hat und auch <strong>2008</strong> aufgrund<br />

ihrer robusten Verfassung gegenüber<br />

Krisen gut gerüstet ist. So gehen wir zwar<br />

davon aus, dass das erste Halbjahr an den<br />

Börsen weiterhin sehr volatil verlaufen wird,<br />

doch sollte nach Abschluss der Berichtssaison<br />

eine schrittweise Normalisierung der<br />

Kapitalmärkte auf Basis der guten Fundamentaldaten<br />

der Unternehmen einsetzen.<br />

Welche Konsequenzen hat das für die Anleger<br />

und deren Strategien?<br />

Hardt: Für Anleger stehen aktuell Sicherheit<br />

und Kapitalerhalt im Fokus ihrer Anlageentscheidungen.<br />

Um auch turbulente<br />

Zeiten am Kapitalmarkt sicher zu durchschiffen,<br />

sind ein aktives Portfolio-Management,<br />

professionelle Beratung und Diversifikation<br />

die entscheidenden Erfolgsfaktoren.<br />

Wir haben in unserer Asset Allocation<br />

derzeit Cash und cash-nahe Produkte übergewichtet,<br />

um bei einer beginnenden Normalisierung<br />

der Kapitalmärkte rechtzeitig<br />

wieder langfristige Positionen aufbauen zu<br />

können. <br />

k.i<br />

Marktausblick der<br />

Wiener Privatbank<br />

Nach Einschätzung der Wiener Privatbank Immobilieninvest<br />

AG wird es aufgrund der insgesamt<br />

robusten Verfassung der internationalen<br />

Volkswirtschaften und der fundamental guten<br />

Unternehmensdaten im zweiten Halbjahr <strong>2008</strong><br />

zu einer beginnenden Normalisierung der Kapitalmärkte<br />

kommen. Zwar kann es aufgrund<br />

der Nachwehen der US-Hypothekenkrise immer<br />

wieder zu erneuten Turbulenzen kommen –<br />

insbesondere im Finanzbereich und damit auch<br />

in der Immobilienbranche –, das Marktsentiment<br />

sollte sich aber nach der Ergebnissaison<br />

für das Finanzjahr 2007 nachhaltig verbessern.<br />

Für Immobilieninvestments sprechen weiterhin<br />

die gesunden Fundamentaldaten des Immobiliensektors,<br />

die relativ niedrigen Zinsen sowie<br />

verstärkte M&A-Aktivitäten. Die Wiener Privatbank<br />

geht in der Gewichtung ihrer Asset Allocation<br />

derzeit nicht nach bestimmten Märkten<br />

oder Segmenten vor, sondern setzt auf eine<br />

strenge Einzeltitelauswahl. „In der aktuellen<br />

Marktsituation ist Stock Picking das Gebot der<br />

Stunde. Das blinde Wachstum ist überall vorbei,<br />

und in allen Märkten trennt sich die Spreu<br />

vom Weizen. Wir setzen daher auf die strenge<br />

Selektion auf Einzeltitelbasis und auf Immobiliengesellschaften,<br />

die aufgrund ihrer gesunden<br />

Finanzierungsstrukturen, ihrer Mieterstruktur<br />

und vor allem durch ihr NAV- und Cash-<br />

Flow-Wachstum überzeugen. Um langfristig<br />

das Vertrauen der Anleger wiederzuerlangen,<br />

ist darüber hinaus Transparenz ein entscheidendes<br />

Erfolgskriterium von Immobiliengesellschaften“,<br />

meint Wiener Privatbank-Vorstand<br />

Sascha Herczegh.<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor 57


investor<br />

GELD & ANLAGE<br />

Bankhaus Krentschker<br />

Seit der Saison 2004/2005<br />

fungiert das Bankhaus<br />

Krentschker als Haupt sponsor<br />

des Orchesters recreation –<br />

Grosses Orchester Graz.<br />

Die schönen Seiten des Geldes<br />

Wenn sich ausgerechnet eine Privatbank mit Kunst beschäftigt, ist das doch außergewöhnlich. Das<br />

Engagement im Bereich Kunst und Kultur ist nicht immer mit Vernunft erklärbar. Außer es besteht<br />

eine stimmige Symbiose zwischen der Kunst und der Wirtschaft.<br />

Robert Rosner (Text) I Bankhaus Krentschker (Fotos)<br />

I Diesem Grundsatz folgend und der Ausrichtung<br />

einer Privatbank entsprechend<br />

nehmen die Bereiche Kunst und Kultur im<br />

Bankhaus Krentschker einen wesentlichen<br />

Platz ein.<br />

Seit der Saison 2004/2005 fungiert das<br />

Bankhaus Krentschker als Haupt sponsor<br />

des Orchesters recreation – Grosses Orchester<br />

Graz. Durch dieses Engagement konnte<br />

wesentlich zur Weiterentwicklung des Orchesters,<br />

das im Jahr 2002 gegründet wurde,<br />

beigetragen werden. Diese Kooperation<br />

wurde mit dem Anerkennungspreis Maecenas<br />

2005 ausgezeichnet. Weiters fungiert<br />

das Bankhaus Krentschker seit der Neuaufstellung<br />

der Sammlung Alte Galerie am<br />

Landesmuseum Joanneum im Schloss Eggenberg<br />

als Exklusivsponsor. Die maßgebliche<br />

Beteiligung des Bankhauses an der Realisierung<br />

dieses Projekts wurde mit der Verleihung<br />

des Hauptpreises für „Bestes Kunstsponsoring<br />

– Projekt Klein- und Mittelbetriebe“<br />

des österreichischen Kunst sponsoring<br />

prei ses Maecenas 2006 gewürdigt.<br />

Darüber hinaus ist das Bankhaus<br />

Krentschker seit dem Beginn des Jazz Sommer<br />

Graz ein wesentlicher Kooperationspartner<br />

und schafft damit die Möglichkeit,<br />

international bekannte Musiker nach Graz<br />

zu holen. Ebenso wird die Alpha Group unterstützt,<br />

die Künstler aus den Bereichen<br />

Tanz, Video und Musik für spartenübergreifende<br />

Aufführungen zusammenführt.<br />

Weiters besitzt das Bankhaus eine umfangreiche<br />

Bildersammlung zeitgenössischer<br />

Künstler und ist seit dem Jahr 2007<br />

Kooperationspartner der Kunstfabrik Wien,<br />

deren Initiator der steirische Künstler Gerhard<br />

Almbauer ist.<br />

First Class Banking steht für Verantwortung<br />

und Vertrauen, für Beratungsqualität<br />

mit Tradition. Seit über achtzig Jahren sind<br />

die Ziele und Interessen der Kunden das<br />

Hauptanliegen und so können sie auf langjährige<br />

und ausgezeichnete Erfahrungen im<br />

Private Banking zurückgreifen.<br />

Private Banking ist im Bankhaus<br />

Krentschker keine Abteilung mit Standardisierungszwang,<br />

sondern zentraler Bestandteil<br />

des Unternehmenszweckes und Erfolges.<br />

Flexibilität, Bedarfsorientierung und<br />

Individualität bedeuten, dass sich das Bankhaus<br />

ganz nach den Bedürfnissen seiner<br />

Kunden ausrichtet. Das Verhältnis zu den<br />

Kunden beruht auf einem fairen, aufrichtigen<br />

und partnerschaftlichen Umgang. Die<br />

diskrete und familiäre Atmosphäre zieht<br />

sich als Philosophie durch das gesamte<br />

Bankhaus Krentschker und daher sind die<br />

kompetenten Mitarbeiter selbstverständlicher<br />

Bestandteil der Privatsphäre seiner<br />

Kunden. Diese Symbiose ist Garant für einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Wohlstand<br />

der Kunden und für ein Teilhaben der<br />

Krentschker-Kunden am Leben und Erfolg<br />

ihrer Bank. <br />

k.i<br />

58 Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Kunst imKinsky<br />

68. Kunstauktion<br />

15. 4. <strong>2008</strong>:<br />

Alte Meister,<br />

Bilder 19. Jh.,<br />

Zeitgenössische Kunst<br />

16. 4. <strong>2008</strong>:<br />

Antiquitäten<br />

Besichtigung täglich ab 10.4.<strong>2008</strong><br />

Online-Katalog: www.imkinsky.com<br />

Werke von Marie Egner, Theodor<br />

von Hörmann, Carl Schuch, Olga<br />

Wisinger-Florian; Bruno Gironcoli,<br />

Giselbert Hoke, Gerhard Richter,<br />

Franz West; Gotische Skulpturen,<br />

Barock-Möbel, Bilderuhren, …<br />

Katalogbestellung & Information:<br />

+43 1 532 42 00,<br />

office@imkinsky.com<br />

Ferdinand Georg Waldmüller<br />

Der Guckkastenmann (Detail)<br />

1.000.000–1.500.000<br />

Auktion am 15. 4. <strong>2008</strong><br />

ım Kinsky<br />

Kunst Auktionen GmbH<br />

A-1<strong>01</strong>0 Wien<br />

Palais Kinsky, Freyung 4<br />

Tel. +43 1 532 42 00<br />

Fax +43 1 532 42 009<br />

office@imkinsky.com<br />

www.imkinsky.com


LIFESTYLE<br />

Rennsport fürs Handgelenk<br />

Mille Miglia<br />

Die legendären tausend Meilen von<br />

Brescia nach Rom – und zurück<br />

Bereits seit 1988 unterstützt das Genfer Traditionsunternehmen<br />

Chopard das Rennen mit viel persönlichem Engagement. 1927 –<br />

auf dem Höhepunkt der „Roaring Twenties” – entschlossen sich<br />

vier Motorsportbegeisterte aus Brescia zur Organisation eines<br />

Wettbewerbs, der nicht nur einer kleinen Elite offenstehen sollte.<br />

Nur Sportwagen aus der regulären Serienproduktion waren zum<br />

Start zugelassen. Die Idee der Mille Miglia war geboren.<br />

Mille Miglia GT XL Chrono<br />

(nicht limitierte Ausgabe)<br />

Tragbare Kunst<br />

Es gibt Kunst, die hängt man sich an die Wand – oder stellt sie auf ein Podest.<br />

Es gibt Kunst, die hört oder sieht man sich an. Es gibt aber auch Kunst, die<br />

einen zweite, profanere Funktion hat. Beispielsweise jene, die Zeit zu zeigen.<br />

Die „Mille Miglia“-Kollektion ist ein Beispiel für letztere Kategorie. Hier ist<br />

ihre Geschichte.<br />

Robert Rosner (Text) I Chopard (Fotos)<br />

60<br />

I Heuer feiert die Mille Miglia ihren achtzigsten Geburtstag<br />

und gemäß der strengen Teilnahmebedingungen werden die<br />

370 Startplätze nur an jene Automarken und -modelle vergeben,<br />

die bereits zwischen 1927 und 1957 am Rennen teilnahmen.<br />

Das Sponsoring versteht die Eigentümerfamilie Scheufele<br />

nicht als passives Engagement, sie nimmt vielmehr<br />

jedes Jahr persönlich an dem Rennen teil. Bei der diesjährigen<br />

Mille Miglia vom 17. bis 20. Mai wird Karl-Friedrich<br />

Scheufele zusammen mit Jacky Ickx in einem Roadster<br />

„Wanderer W 25 K“ (Baujahr 1938) an den Start gehen, ein<br />

Exponat aus dem Audi Museum.<br />

Passend zum achtzigjährigen Jubiläum des Mille Miglia<br />

kommen von Chopard gleich auch die neuen Chronographen<br />

„Mille Miglia GT XL Chrono“ heraus. Dieser ausdrucksstarke<br />

Zeitmesser überzeugt als anspruchsvolles Gefüge<br />

aus Spitzentechnik und zeitgemäßem Design. Mit seinem<br />

mechanischen Chronographenwerk mit Automatikaufzug<br />

und Chronometerzertifikat COSC<br />

führt er zweifellos das Rennen an. Das erste<br />

Modell in limitierter Auflage mit schieferfarbenem<br />

Zifferblatt erinnert an einige der prestigeträchtigen<br />

Rennwagen, die die Geschichte der Mille Miglia prägten. Die<br />

überdimensional großen arabischen Ziffern sechs und zwölf,<br />

die erstmals hinter Saphirglas gedruckt sind, verleihen dem<br />

Zeitmesser seine besondere Ausstrahlung. Der Chronograph<br />

„Mille Miglia GT XL Chrono“ erscheint in limitierten<br />

Auflagen von 2007 Stück in Edelstahl (Ref. 16/8489) sowie<br />

500 Stück in 18 Karat Roségold (Ref. 16/1268) mit Automatikwerk<br />

und COSC-Chronometerzertifikat. Das großzügige<br />

44-Millimeter-Gehäuse ist bis 100 Meter wasserdicht und mit<br />

entspiegeltem Saphirglas und geschraubter Krone ausgestattet.<br />

Der Gehäuseboden trägt die Prägung der Mille-<br />

Miglia-Streckenführung.<br />

Die „Mille Miglia GT XL Chrono“ ist ebenfalls mit schwarzem<br />

Zifferblatt und übergroßen Ziffern mit Superluminova-<br />

Beschichtung erhältlich (Ref. 16/8459). Sie bietet sämtliche<br />

technische Eigenschaften der limitierten Auflage, unterscheidet<br />

sich jedoch durch einen transparenten Saphirglasboden,<br />

der den freien Blick auf das automatische Chronographenwerk<br />

mit COSC-Zertifikat ermöglicht.<br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


DIE ZEITEN ÄNDERN SICH.<br />

Oben ist nicht mehr vorne. Geld<br />

wird auf völlig neue Art verdient.<br />

Und Vermögen werden durch<br />

ganz neue Anlagestrategien<br />

geschützt und vermehrt.<br />

DIE BANKEN AUCH.<br />

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Architektur & Design<br />

Alu-Fenster<br />

Aluminium –<br />

Architektur ohne Grenzen<br />

Investieren Sie in Bau-Kunst<br />

Kunst kann man sammeln. Oder man baut sie. Baukunst, das können auch funktionale<br />

Zweckbauten sein. Nur eben mit dem gewissen Etwas. Einem Highlight. Architektonische<br />

Qualität schafft Werthaltigkeit – und ist damit in der Regel eine ausgezeichnete Investition.<br />

Robert Rosner (Text) I www.alufenster.atIManfred Seidl (Foto)<br />

I Die Vision von Architekten und Bauherren – bauen ohne<br />

Grenzen, lichtdurchflutete Räume schaffen, die Natur ins Innere<br />

holen. Beim Metallbau kein Problem. Dieser ermöglicht<br />

buchstäblich Architektur ohne Grenzen. Die Qualität der<br />

Metallbauer ist dabei ein wesentlicher Bestandteil bei den<br />

mit Aluminium umgesetzten Bauten. Ihr Gewerk ist bestimmendes<br />

Element für Architektur, Gebäudefunktion, Raumklima<br />

und Betriebskosten. Die Planung der Gebäudehülle, die<br />

Berücksichtigung von Bauordnungen, Bauphysik und Statik,<br />

hohe logistische Beanspruchung und die Abstimmung mit<br />

allen Schlüsselgewerken sind Aufgaben, die von Metallbaubetrieben<br />

erfüllt werden.<br />

Das Restaurant der Berg-Isel-Sprungschanze in Innsbruck<br />

– auf der Spitze einer Berglandschaft – beweist eindrucksvoll,<br />

wie grenzenlos die architektonische Freiheit dank des<br />

Werkstoffes Aluminium tatsächlich ist. Aber auch Zweckbauten,<br />

wie beispielsweise Bürogebäude, werden<br />

durch den Baustoff Aluminium zu echten Landmarks.<br />

Der Tech Gate Tower Wien ist ein gutes<br />

Beispiel dafür, ebenso der Uniqa-Tower, der<br />

62<br />

Wiener Messeturm, die neue Wiener Hauptbücherei oder<br />

der Florido Tower. Spitzenarchitekten wurde hier – dank Aluminium<br />

– grenzenloses Planen ermöglicht. Aluminium beflügelt<br />

aber auch in den Bundesländern zu grenzenlos hochwertigen<br />

Bauten. Der Wissensturm in Linz, die Wirtschaftskammer<br />

in Niederösterreich, der Campus in Krems, das Forschungs-<br />

und Entwicklungszentrum der Semperit AG in<br />

Wimpassing oder das Landesmuseum in St. Pölten: Überall<br />

ist Aluminium ein logischer Werkstoff, wenn es um Ästhetik,<br />

Funktionalität, Dauerhaftigkeit des Werkstoffes oder die<br />

Schlankheit der Kons truktion geht.<br />

Das ALU-FENSTER-Zeichen symbolisiert das Zusammenspiel<br />

von Metallbautechnik und Aluminium-Profilsystemen.<br />

Es ist die Gemeinschaftsmarke von Metallbaubetrieben,<br />

Systemanbietern und Oberflächenveredlern in Österreich.<br />

Das Zeichen repräsentiert hochwertigen Metallbau bei<br />

Fenstern, Wintergärten, Türen, Toren, Portalen und Fassaden.<br />

Damit steht es für planerisch, technisch, ökonomisch<br />

und ökologisch einwandfreie Leistungen und geprüfte<br />

Qualität. <br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Kunst & Genuss<br />

Meinl am Graben<br />

Die beiden Geschäftsführer Udo Kaubek (links) und sein<br />

Kollege Michael König (rechts) sorgen dafür, dass ständig<br />

neue Top-Produkte von zumeist kleinen Produzenten in das<br />

umfangreiche Programm aufgenommen werden.<br />

Kulinarische Erlebniswelt<br />

am Wiener Graben<br />

Die kulinarische Erlebniswelt vom Meinl am Graben lädt zu einem genussvollen<br />

Besuch in vielen Gängen. Betritt man das ehrenwerte Haus, steigt einem gleich<br />

einmal der Duft feinster Schmankerln in die Nase.<br />

Alexander Rinnerhofer (Text) I Meinl am Graben (Fotos)<br />

64<br />

I Die „Meinl to go“-Bar im Eingangsbereich macht kräftig<br />

Gusto auf mehr: Während sich der gestresste Manager<br />

schnell mal ein Kalbsgulasch oder zwei gebackene Garnelen<br />

einpacken lässt und wieder ins Office eilt, nimmt sich der<br />

Genießer Zeit für eine kulinarische Rundreise durch drei Etagen.<br />

In der Weinabteilung fängt die Qual der Wahl an: Erstklassige<br />

Flaschen von Österreichs Top-Winzern matchen<br />

sich mit feinen Tropfen aus den französischen Weinbergen<br />

und mit Erlesenem aus Spanien und dem Rest der Welt. Ist<br />

erst einmal die Weinfrage geklärt, geht’s ab in den ersten<br />

Stock, wo die Frischfisch-Abteilung mit Köstlichkeiten aus<br />

Meer, Fluss und See aufwartet. Hummer, Austern oder Steinbutt,<br />

Petersfisch oder Seezunge zählen hier zum Standardprogramm.<br />

Aber auch Klassiker wie Felchen aus dem Bodensee,<br />

Zander oder Bachforellen werden täglich geliefert.<br />

Die Fans der japanischen Küche kommen gleich gegenüber<br />

der Fischabteilung voll auf ihre Rechnung.<br />

An der Sushi-Bar wartet der Sushi-Meister auf die Bestellungen.<br />

Das Beste daran: Man kann gleich vor Ort herzhaft<br />

zubeißen. Geschmackvoll ist auch der Ausflug<br />

in die Antipasti- und Patés-Abteilung, wo süßsaure<br />

Garnelen, in feinem Balsamico marinierte<br />

Pilze, mit Anchovis gefüllte Pimientos, getrüffelte<br />

Geflügelgalantine, Leber- und Wildpasteten und Terrinen<br />

angeboten werden.<br />

Besonders stolz ist Geschäftsführer Udo Kaubek auf seine<br />

einzigartige Fleischauswahl. Die besten Stücke von<br />

Hochlandrind, Biorind, dem argentinischen Rind oder dem<br />

liebevoll aufgezogenen Kobe-Rind stehen hier zur Auswahl.<br />

„Wir haben alleine sechs Sorten vom Beiried“, sagt der Chef<br />

mit einem siegessicheren Lächeln. Natürlich findet man<br />

auch exotische Highlights wie Straußenfilet aus Südafrika,<br />

edle Hühner (Poulet) aus dem französischen Bresse oder<br />

Auerhahn aus Schottland. Ein paar Schritte weiter kommen<br />

Naschkatzen ins Schwärmen: In Meinl’s Patisserie zergehen<br />

hausgemachte Spezialitäten wie Tarte Tatin, Tarte au limon<br />

oder eine Topfensoufflé-Tarte auf der Zunge.<br />

400 Käsesorten stehen zur Auswahl<br />

Folgt der Kunde seiner feinen Nase, landet er direkt im Käseparadies<br />

des Meinl am Graben. Die Kooperation mit namhaften<br />

Käse-Affineuren hat sich ausgezahlt: 400 Sorten werden<br />

angeboten, und die haben es in sich. Die frische Burata<br />

aus Italien und der 36 Monate gereifte Comté zählen zu den<br />

Highlights, aber auch der Farmhaus-Cheddar oder die würzige<br />

Trüffeltorte sind eine Versuchung. Apropos Trüffel: Die<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Udo Kaubek:<br />

„Das Leben ist eindeutig zu kurz, um<br />

minderwertige Lebensmittel zu konsumieren“


Kunst & Genuss<br />

Meinl am Graben<br />

66<br />

Edelknolle spielt im Meinl am Graben eine ganz besondere<br />

Rolle. Das Angebot reicht von Sommertrüffel aus Italien und<br />

weißer Trüffel aus der Alba-Region bis zum absoluten Klassiker<br />

aus Frankreich, der Perigord-Trüffel.<br />

Generell sorgen die beiden Geschäftsführer Udo Kaubek<br />

und sein Kollege Michael König dafür, dass ständig neue<br />

Top-Produkte von zumeist kleinen Produzenten in das umfangreiche<br />

Programm aufgenommen werden. So findet man<br />

im Meinl am Graben auch einen weißen Mohngugelhupf aus<br />

dem Waldviertel, Gamswürstel vom Arlberg, frische Milch<br />

aus dem Zillertal oder einen Rohmilch-Camembert aus der<br />

Weststeiermark.<br />

Einer freut sich über die große Auswahl an Top-Produkten<br />

ganz besonders: Spitzenkoch Joachim Gradwohl, der dem<br />

Meinl am Graben die Haube aufsetzt, spart sich weite Einkaufswege<br />

– er schöpft im eigenen Haus aus dem Vollen.<br />

Der „Koch des Jahres 07“ verwöhnt hier die Gaumen von<br />

Top-Managern aus der Wirtschaft, Spitzen der Politik und so<br />

manch prominenten Feinschmecker. Sie alle gehen hier ein<br />

und aus und genießen neben den mit drei Hauben dekorierten<br />

Schmankerln auch den einzigartigen Ausblick auf den<br />

Wiener Graben.<br />

Die genussvolle Reise durch die Meinl-Welt ist aber noch<br />

lange nicht zu Ende: Einen Stock tiefer, im Eingangsbereich,<br />

lockt die Kaffeebar mit allem, was die Wiener<br />

Kaffeehauskultur so zu bieten hat. Kaffee spielt<br />

im Hause Meinl schon seit dem 19. Jahrhundert<br />

eine tragende Rolle, und dieser Verantwortung<br />

sind sich die Meinl-Chefs auch heute noch sehr bewusst.<br />

Deshalb wird vor allem auf die Zubereitung des traditionellen<br />

Getränks höchstes Augenmerk gelegt. Und das<br />

fängt schon bei der Bohnenauswahl an, aber egal, ob man<br />

die klassische Wiener Hausmischung, den traditionellen<br />

Kolschitzky-Kaffee oder Kenya Fancy probiert, hier wird einem<br />

kein kalter Kaffee serviert.<br />

Meinls Wienertorte besser als die Sachertorte<br />

Besonderes Highlight ist der nach der Karlsbader Methode<br />

zubereitete Kaffee, der dem Gast ein neues Geschmackerlebnis,<br />

aber auch einen Augenschmaus bietet. Das dekorative<br />

Kännchen ist ein echtes Schmuckstück. Ein Eck von<br />

Meinls Wienertorte, die laut „Feinschmecker“-Magazin der<br />

guten alten Sachertorte weit voraus ist, setzt dem Ganzen<br />

das Sahnehäubchen auf.<br />

Und ganz zum Schluss muss es noch ein Wein sein, und<br />

somit geht’s ab in den Keller, wo die Weinbar des Hauses<br />

mit edelsten Tropfen wirbt. Besonders sympathisch ist hier<br />

die Preispolitik: Die Flasche geht zum normalen Verkaufspreis<br />

über den Ladentisch, lediglich für das Service wird ein<br />

Zuschlag von zehn Prozent verlangt. Natürlich lässt sich<br />

auch der kleinen Hunger in der Weinbar stilvoll stillen. Ein feiner<br />

Käseteller zum Wein passt immer. So einen „verbotenen“<br />

genussreichen Ausflug in die Welt von Meinl am Graben<br />

würde Konstantin Wecker wohl mit seinem Zitat „Wer<br />

nicht genießt, wird ungenießbar“ rechtfertigen – das tun wir<br />

auch!<br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


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Kunst & Genuss<br />

Aux Gazelles<br />

Fotos: Aux Gazelles<br />

Oase der Sinne: das Aux Gazelles<br />

Zwischenstopp in der angenehmen Oase zwischen Orient und Okzident:<br />

Im Aux Gazelles, am Fuße der Rahlstiege an der Mariahilfer Straße,<br />

trifft französisches Flair auf marokkanische Würze.<br />

68<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong><br />

Christine Ruckendorfer, die<br />

Gründerin und Betreiberin des<br />

Aux Gazelles<br />

I Am besten startet man hier gleich mit einem<br />

Hammam-Besuch und rituellen Waschungen.<br />

Im Aux Gazelles fängt eben alles ein bisschen<br />

anders an. Nach dem schweißtreibenden Erholungstrip<br />

bei 45 Grad steigt einem der würzige<br />

Duft der vielseitigen Schmankerln von Chefkoch<br />

Alexander Lechner in die Nase. Auf der<br />

Karte findet der Gourmet marokkanische Vorspeisenvariationen,<br />

Spinatsalat mit Arganaöl<br />

und Granatapfel, ein gebratenes Kalbspaillard<br />

mit Limetten-Karambol-Jus oder Tagine mit<br />

Huhn, Mandeln und getrockneten<br />

Marillen im Safranfonds. Auch<br />

herrliche Austern und Käse aus<br />

Frankreich, schwedischer Lachsforellen-Kaviar<br />

und natürlich eine große Auswahl<br />

an Champagnersorten werden geboten .<br />

Das berühmte Schluss-Achterl nimmt man<br />

hier an der Bar, wo sich auch noch der eine<br />

oder andere Cocktail ausgeht und die DJs<br />

Musik aus aller Welt bieten. Jeden Montag ab<br />

21 Uhr spielt Christian Havel Livejazz vom<br />

Feinsten.<br />

Die Chefin Christine Ruckendorfer, die vor<br />

fünf Jahren mit ihrem extravaganten Konzept<br />

„Hotel sans Chambres“ an den Start ging, will<br />

eines noch erreichen: „Das vielseitige Angebot<br />

des Aux Gazelles zu erkennen und für sich<br />

selbst je nach Laune und Zeit zu nutzen.“<br />

Bonne chance!<br />

k.i


Neue Medien<br />

Kunst & Crime<br />

Das Internet wird immer mehr zum Tummelplatz für<br />

Betrügereien mit gefälschten Kunstwerken.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Kollwitz, zeitgenössischen Österreichern oder Werke der<br />

Wiener Werkstätte. „Nur – einen Klimt um ein paar hundert<br />

Euro gibt es halt nicht“, erklärte Anita Gach und warnte generell<br />

vor übereilten Käufen scheinbar preisgünstiger Kunstgegenstände<br />

im Internet.<br />

„Billige“ Kunst im Internet<br />

Wer billig kauft, erwirbt teuer. Das gilt auch für scheinbar billig ersteigerte Kunst im Internet.<br />

Die ist vielfach nämlich gefälscht und damit bestenfalls wertlos. Überhaupt überschneiden<br />

sich Kunst und Kriminalität immer häufiger.<br />

Gerhard Rodler (Text)<br />

I Gefälschte Kunstwerke, die auf Online-Auktionen angeboten<br />

werden, machen den Fahndern immer häufiger Kopfzerbrechen.<br />

„Das ist derzeit ein großes Thema“, sagte Anita<br />

Gach vom Bundeskriminalamt und verwies auf den Fall eines<br />

im vergangenen Jahr ausgeforschten Wieners, der unter<br />

anderem eine angebliche Klimt-Zeichnung angeboten<br />

hatte. Der Mann habe mehr als ein Dutzend vermeintlich<br />

wertvolle Bilder verkauft – fünfzig weitere seien bei ihm gefunden<br />

worden, nachdem die Polizei durch einen Hinweis<br />

auf den Betrüger aufmerksam geworden war,<br />

berichtete die Kulturgutfahnderin.<br />

Gelockt wird mit niedrigen Preisen, angeboten<br />

würden Fälschungen von Klimt, Degas,<br />

70<br />

Niedrige Aufklärungsrate<br />

Kunst wird aber auch immer häufiger gestohlen und dann<br />

von Hehlern scheinbar günstig ahnungslosen Anlegern untergejubelt.<br />

207 wurden in Österreich 131 Fälle von Kunstund<br />

Kulturgutdiebstahl registriert. Nur 17 Fälle davon wurden<br />

ganz oder teilweise geklärt, darunter der wohl aufsehenerregendste,<br />

nämlich der Diebstahl einer Stradivari aus der<br />

Wiener Wohnung des Stargeigers Christian Altenburger zu<br />

Pfingsten. Darüber hinaus registriert das Bundeskriminalamt<br />

nach Angaben von Kulturgutfahnderin Anita Gach im vergangenen<br />

Jahr jetzt auch ein neues Phänomen: Aus öffentlich<br />

zugänglichen Burgen und Schlössern werden antike<br />

Waffen und deren Zubehör gestohlen. „Das waren zum Beispiel<br />

Pulverhörner, die teilweise aus Elfenbein gefertigt sind,<br />

oder kunstvoll verzierte Schlösser von Gewehren“, erläuterte<br />

Gach. Vor einiger Zeit sei die Serie abgerissen, wer dahintersteckt,<br />

ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Bei Dieben<br />

nach wie vor gefragt sind laut Gach Statuen und Gemälde,<br />

letztere offenbar aus praktischen Erwägungen: Sie lassen<br />

sich auf einfache Weise transportieren.<br />

Grundsätzlich raten die Experten des Bundeskriminalamts<br />

für den Fall, dass ein Kunstwerk abhanden kommt, davon<br />

Fotos anzufertigen, um der Polizei die Ermittlungen zu erleichtern.<br />

„Die Bilder sollten von guter Qualität sein. Ein Familienfoto<br />

mit einem wertvollen Kandelaber irgendwo im<br />

Hintergrund hilft uns relativ wenig“, erklärte Gach.<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Die Kathedrale im belgischen Tournai wurde jüngst<br />

Schauplatz eines brutal durchgeführten Kunstdiebstahls.<br />

Foto: Jean-Pol Grandmont<br />

Immer wieder tauchen spektakulär gestohlene Kunstwerke<br />

später wieder auf – ein Happy End wie beim „Schrei“<br />

oder der „Madonna“ haben Kunstdiebstähle indessen nicht<br />

allzu oft. Die beiden im August 2004 bei einem spektakulären<br />

Überfall geraubten Gemälde „Der Schrei“ und „Madonna“<br />

sind nämlich ab Mai dieses Jahres wieder im Osloer<br />

Munch-Museum zu bewundern.<br />

In den vergangenen eineinhalb Jahren wurden die Bilder<br />

des norwegischen Malers Edvard Munch (1863–1944) umfangreichen<br />

Untersuchungen und Restaurationsarbeiten unterzogen.<br />

Wegen unsicherer Erfolgsaussichten nicht bearbeitet<br />

wurde der Feuchtigkeitsfleck auf dem auf Pappe gemalten<br />

„Schrei“.<br />

In einer begleitenden Sonderausstellung sollen von 23.<br />

Mai bis 26. September dem Publikum auch die Restaurationsarbeiten<br />

in Form einer Dokumentation präsentiert werden.<br />

Dabei soll gezeigt werden, wie in minutiöser Kleinstarbeit<br />

Löcher, Risse, Kratzer sowie Farb- und Papierabschürfungen<br />

identifiziert und so weit wie möglich repariert wurden.<br />

Vier Millionen norwegische Kronen (505.433 Euro) steuerte<br />

laut Museumsdirektorin Ingebjörg Ydstie eine japanische Ölfirma<br />

zu den Restaurations- und Untersuchungskosten an<br />

den beiden Gemälden bei.<br />

Chef-Konservateurin Mette Havrevold zufolge wurde der<br />

größte Schaden – der vermutlich durch Wasser entstandene<br />

Flüssigkeitsrand auf dem „Schrei“ – bewusst nicht bearbeitet.<br />

Dadurch sollen die Aussichten auf eine künftige Korrektur<br />

durch in der Zukunft möglicherweise verfügbare, bessere<br />

Techniken nicht beeinträchtigt werden, so Havrevold gegenüber<br />

der Osloer Tageszeitung „Aftenposten“.<br />

„Der Schrei“ und „Madonna“ wurden am 22. August 2004<br />

während der normalen Öffnungszeit des Museums aus dem<br />

Munch-Museum in Oslo geraubt. Die beiden von Edvard<br />

Munch 1893 und 1894 gemalten Bilder tauchten fast exakt<br />

zwei Jahre später wieder auf. Im April 2007 wurden drei Männer<br />

wegen des Kunstraubs zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.<br />

Überfälle werden immer brutaler<br />

Es sind längst nicht mehr „Gentlemen-Gauner“, die Kunst<br />

stehlen, sondern meist normale, auch gewaltbereite Verbrecher.<br />

Zwei bewaffnete Kunsträuber haben beispielsweise<br />

vor wenigen Wochen die Notre-Dame-Kathedrale im westbelgischen<br />

Tournai überfallen und ein jahrhundertealtes<br />

Kreuz von unschätzbarem Wert gestohlen. Die beiden gingen<br />

dabei ungemein kaltblütig vor. Während der Öffnungszeit<br />

drangen die mit Perücken und Bärten verkleideten Männer<br />

in die Schatzkammer der Kathedrale ein und raubten<br />

das mit zahlreichen Edelsteinen besetzte byzantinische<br />

Kreuz aus seiner gesicherten Vitrine sowie weitere wertvolle<br />

Kunstschätze. Als Besucher sie zu stoppen versuchten,<br />

schlugen sie diese mit ihren Schusswaffen nieder. Trotz einer<br />

anschließenden Verfolgungsjagd mit der Polizei konnten<br />

die beiden Männer im Auto eines Komplizen flüchten. Einen<br />

Tag später fehlte jede Spur von ihnen. Das wertvolle Kreuz<br />

befand sich seit 1205 im Besitz der Kathedrale. In seinem<br />

Innerem soll sich ein Splitter des echten Kreuzes von Golgatha<br />

befinden. Es war das Geschenk eines Kreuzritters, der<br />

ein Jahr zuvor an der Plünderung Konstantinopels teilgenommen<br />

hatte.<br />

Aber es gibt auch noch Hoffnung: beispielsweise im Fall<br />

jenes reuigen Kunstdiebs, der in einem Beichtstuhl in Wismar<br />

in Mecklenburg Kunstbeute im Wert von 15.000 Euro<br />

dem Pfarrer übergeben hat. Der schweigt sich<br />

über die Identität des Diebes unter Berufung<br />

auf das Beichtgeheimnis aus. Die Staatsanwaltschaft<br />

prüft, ob er das überhaupt darf. k.i<br />

71<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


Art & People<br />

Gerald Hartinger<br />

Gerald Hartinger:<br />

leidenschaftlicher Kunstsammler<br />

und Kenner der Pop-Art<br />

Fine Arts – hautnah<br />

Er steht versonnen vor einem seiner echten Keith Harings, die Hände ruhen zufrieden in einer<br />

dezent grauen Anzughose. Er schmunzelt schelmisch und sagt dann: „Je älter ich werde, umso<br />

mehr bewundere ich – neben den Frauen – auch die Kunst!“<br />

Sandra Sagmeister (Text & Foto) I Fine Arts (Kunstwerke)<br />

I Mag. Gerald Hartinger spricht’s und man sieht den Schalk<br />

in seinen Augen aufblitzen und spürt, dass ihn beides fesselt.<br />

Kostbar sind sie beide für ihn, die Frauen wie die Kunst,<br />

und in beiden Fällen geht es oft auch um das Erobern. Psychogramm<br />

eines Sammlers: Er nimmt Witterung auf, spürt<br />

dem Duft der Beute nach, umkreist und hetzt das Objekt<br />

der Begierde, um es schlussendlich zu erlegen und so<br />

schnell wie möglich nach Hause zu tragen. Welche Investition<br />

sich mehr lohnt und welches Objekt mehr an Wert zulegt,<br />

darüber wollen wir hier nicht polemisieren, lassen Sie<br />

lieber Ihre Fantasie Regie führen. Nur so viel noch: Es ist<br />

schon bemerkenswert, dass es mehr Sammler als Sammlerinnen<br />

gibt. Ist das Jagen immer noch eine Männerdomäne?<br />

Für Gerald Hartinger ist das Sammeln von Kunst jedenfalls<br />

zu einer lukrativen (Neben-)Beschäftigung geworden;<br />

heute kauft er einen Keith Haring zu einem guten Preis und<br />

morgen hofft er – nein, er weiß es –, dass er ihn in ein paar<br />

Jahren um ein Vielfaches verkaufen kann: „Kaufe ich mir<br />

heute eine teure Sitzgarnitur um 14.000 Euro, ist sie drei Monate<br />

später nur mehr 3.000 wert. Egal, was man kauft, alles<br />

verliert an Wert.“ Eine gute Investition hingegen ist da die<br />

Kunst, auf der kann man zwar nicht Platz nehmen,<br />

dafür behält sie im schlechtesten Fall zumindest<br />

ihren (Ankaufs-)Wert: „Gute Kunst<br />

kann man zu jeder Zeit verkaufen“, weiß Gerald<br />

72<br />

Hartinger – teure Sofas eher schwer. Und der Sammler mit<br />

der guten Nase, die gerne Pop-Art riecht, liegt richtig: Die<br />

Preise für Bilder der Pop-Art steigen stetig. Wer sich einen<br />

Keith Haring, einen Andy Warhol oder einen Tom Wesselmann<br />

nicht mehr leisten kann oder will, dem rät der Pop-Art-<br />

Experte, in die Shooting-Stars der Gegenwarts-Pop-Art zu<br />

investieren. Namen wie Steve Kaufmann, Burton Morris oder<br />

Romero Britto sollte man sich merken.<br />

Einer der Grössten Pop-Art-Sammmler Europas<br />

Begonnen hat Gerald Hartingers Sammelleidenschaft vor<br />

vielen Jahren, als ihn ein Freund in das Atelier des österreichischen<br />

Künstlers Hans Staudacher mitnahm. Er war damals<br />

fasziniert von der Welt des Künstlers, von seiner so anderen<br />

Art zu leben und zu denken: „Die Beschäftigung mit<br />

der Psyche des Künstlers war für mich eine richtige Horizonterweiterung“,<br />

erinnert er sich an einen denkwürdigen Besuch.<br />

Das war vor zwanzig Jahren, seither hat sich viel getan<br />

im Leben des Edelsteinhändlers Gerald Hartinger, der die<br />

„Fine Arts“ des Lebens verfolgt. Er hat sich zu einem der<br />

größten Pop-Art-Sammler Europas entwickelt und seit einigen<br />

Jahren schlägt sein Herz rasend schnell für diese Kunstrichtung.<br />

Aber er ist nicht nur Sammler, er ist ja Geschäftsmann<br />

und so wurde er auch zum Galeristen. In der Wiener<br />

Innenstadt hat er eine Galerie mit Top-Adresse und Top-Aussicht<br />

bezogen: Andy Warhols Mick Jagger zwinkert der Ma-<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Andy Warhols Porträt von Ingrid Bergmann


Andy Warhols Porträts von Mick Jagger<br />

rilyn Monroe zu und beide blicken sie quer über den Neuen<br />

Markt im ersten Bezirk. Zwei Seelen brodeln seither in Gerald<br />

Hartingers Brust. Zum einen ist er ja Sammler, jagt den<br />

Bildern hinterher, möchte sie haben und besitzen. Zum anderen<br />

ist er Galerist, der mit Kunst seriös handelt und sich<br />

von den Bildern immer wieder mal trennen muss. „Ich kann<br />

es mir nicht leisten, alle Bilder zu behalten“, gesteht er offen,<br />

aber nur, weil er immer wieder neue Bilder kaufen möchte.<br />

Das sei wieder irgendwie wie mit den Frauen, man könne<br />

auch nicht alle behalten, die einem<br />

gefallen … aber lassen wir das lieber.<br />

Ausdruck seiner regen Sammlerund<br />

Händleraktivität sind einige große,<br />

braune, gut verpackte Kartons in<br />

einem seiner Galerieräume. Die neue<br />

„Ware“ ist endlich da und die Neugier<br />

treibt Gerald Hartinger an, er tigert nervös durch die Galerie,<br />

möchte endlich die neuen Bilder von ihrer Kartonhülle befreien<br />

und sie jenem Ort zuführen, wo sie am besten wirken:<br />

einer weißen Wand. Er hält es nicht aus, Bilder, die er zumeist<br />

auf seinen Amerikareisen ersteht, ewig lang mit dem<br />

Schiff nach Europa zu transportieren. Das würde viel zu lange<br />

dauern. Die Bilder reisen nobel mit dem Flugzeug, liegen<br />

nun im Nebenraum und warten darauf, endlich enthüllt zu<br />

werden: „Ich bin viel zu ungeduldig, wenn ich was kaufe, will<br />

ich’s gleich haben.“<br />

Ungeduld packt den geschickten Geschäftsmann auch,<br />

wenn er auf Shoppingtour ist; er hat Freude an einem spannenden<br />

Einkaufserlebnis, wenn er durch sein bestes Jagdrevier<br />

streift und sucht. Und wo jagt er am liebsten?<br />

„In New York! Das ist ein Paradies für<br />

Sammler.“ Zusätzlich ist er in Miami, Los Angeles<br />

und Philadelphia unterwegs – immer auf der<br />

74<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong><br />

„Ich bin viel zu ungeduldig,<br />

wenn ich was kaufe, will ich’s<br />

gleich haben.“<br />

Suche nach den besten Kaufgelegenheiten. Die Theorie des<br />

Sammlers für einen perfekten Kunstkauf: Wer gestern gut<br />

gekauft hat, kann heute noch besser verkaufen – und morgen<br />

noch mehr einkaufen. Gerald Hartinger ist auch der einzige<br />

Sammler in Österreich, der eine schöne Auswahl von<br />

Bildern des Beatles-Musikers Ringo Starrs sein Eigen nennen<br />

kann – diese Bilder könnte er gestern wie heute zu Bestpreisen<br />

wiederverkaufen. Und warum reizt ihn gerade die<br />

Pop-Art? Denn im Vordergrund steht ja nicht nur der Investitionsgedanke:<br />

Der Sammler und Galerist<br />

ist mit den Superstars des Pop –<br />

wie Elvis Presley oder Mick Jagger –<br />

groß geworden, fasziniert haben ihn<br />

die Schauspielerinnen Liz Taylor oder<br />

Marilyn Monroe. All diese Gesichter<br />

wurden zu Ikonen des 20. Jahrhunderts<br />

und prägten das Lebensgefühl des jungen aufstrebenden<br />

Wirtschaftsstudenten aus Bad Gleichenberg auf seinem<br />

Weg nach oben. Er fühlte sich angezogen vom „American<br />

Way of Life“, von der Aufbruchsstimmung in den Staaten der<br />

50er- und 60er-Jahre, wo viele Träume wahr wurden: „Als<br />

Steirer hatte ich in meiner Jugend mehr Bezug zu Amerika<br />

als zu Wien“, gesteht er. Als er dann in Wien studierte, wollte<br />

er immer in die weite Welt hinaus – und das tut er heute<br />

auch. Er jettet rund um den Globus, auf der Suche nach den<br />

schönen Dingen des Lebens. Für Gerald Hartinger dreht<br />

sich dabei alles um drei zentrale Fragen: 1. „Gefällt mir das<br />

Bild?“ 2. „Fasziniert mich der Künstler?“ und 3. „Ist es eine<br />

gute Investition?“ Der Sammler Gerald Hartinger würde nie<br />

ein Bild der reinen Spekulation wegen kaufen. „Es muss mir<br />

auch gefallen, es ist einfach ein tolles Gefühl, schöne Kunst<br />

um sich zu haben.“ Und da wären wir ein letztes Mal bei den<br />

Frauen … <br />

k.i


Tom Wesselmann, „Big Blonde“<br />

Tom Wesselmann, „Lulu“


Art & People<br />

Gunter Kerbler<br />

„Mir sind Wertsteigerungen<br />

meiner Bilder völlig egal“<br />

conwert-Gründer Günter Kerbler gilt als knallhart rechnender, erfolgreicher<br />

Immobilienunternehmer. Warum für ihn die Wertentwicklung bei seiner Bildersammler<br />

dennoch völlig unerheblich ist, erläutert er im Gespräch mit Gerhard Rodler.<br />

Gerhard Rodler (Text) I conwert (Foto)<br />

I Die breite Öffentlichkeit kennt Sie als knallharten und<br />

erfolgreichen Immobilienunternehmer. Jene, die Sie näher<br />

kennen, wissen, dass Sie auch ein Faible für Kunst<br />

haben. Wann hat sich dieses Interesse entwickelt?<br />

Kerbler: Auch Immobilien sind Kunst, insbesondere herrschaftliche<br />

Jahrhundertwendehäuser: Eine interessante<br />

Fassade, ein repräsentatives Entree oder Stiegenhaus bergen<br />

unheimliche Ästhetik in sich. Das Ganze getoppt mit einem<br />

zeitgenössischen Dachgeschoßausbau und man hat<br />

ein Kunstwerk aus historischer und moderner Bausubstanz<br />

vor sich. Und ich will Kunst spüren, genau so wie Immobilien.<br />

Wer sich also ernsthaft mit dem Thema Immobilien beschäftigt,<br />

landet beinahe zwangsläufig beim Thema Kunst.<br />

Wofür interessieren Sie sich ganz besonders?<br />

Kerbler: Im Immobilienbereich gehört meine Leidenschaft<br />

alter Bausubstanz. Im Kunstbereich setze ich auf ein Kontrastprogramm:<br />

moderne, zeitgenössische Kunst. Sie muss<br />

jung und frisch sein, mich beim Ansehen mit Energie aufladen.<br />

Dunkle, depressive Schüttorgien sind nicht mein Fall.<br />

In welcher Form bzw. in welchen Formen leben Sie Ihre<br />

Nähe zu Kunst tatsächlich aus?<br />

Kerbler: Beruflich wie privat umgebe ich mich mit Bildern,<br />

die mir Kraft geben. conwert hat zudem gemeinsam mit der<br />

Albertina den conwert contemporary fund für die Sammlung<br />

der Albertina gegründet, der Arbeiten internationaler<br />

Gegenwartskunst umfasst. Auch die Unterstützung<br />

junger Künstler ist mir wichtig: Ich<br />

unterstütze diese durch den Ankauf von Bildern<br />

76<br />

oder indem wir Räumlichkeiten der conwert für Vernissagen<br />

oder Ausstellungen zur Verfügung stellen.<br />

Was sind Ihre Lieblingskünstler beziehungsweise Ihre<br />

Lieblingskunstwerke? Was ist bei Ihnen zuhause, was<br />

würden Sie gerne besitzen?<br />

Kerbler: Mir gefallen die Arbeiten von Peter Weibel, Erwin<br />

Bohatsch, Hubert Schmalix und Manfred Wakolbinger.<br />

Man sagt Ihnen eine gute Hand bei Immobilieninvestments<br />

nach – haben Sie diese auch bei Kunst bzw. machen<br />

Sie aus Ihrem Hobby, dem Sammeln von Kunst,<br />

auch ein Geschäft?<br />

Kerbler: Geschäftlich habe ich mich schon vor Jahren auf<br />

mein Kerngeschäft, das Immobiliengeschäft, fokussiert.<br />

Kunst ist meine ganz persönliche Angelegenheit – ob ein<br />

Bild im Wert steigt oder nicht, ist für mich daher vollkommen<br />

bedeutungslos. Ich mag es mir ansehen und bin inzwischen<br />

in der glücklichen Lage, mir das eine oder andere leisten zu<br />

können, statt ständig ins Museum rennen zu müssen.<br />

Haben Sie mit Ihrem Interesse für Kunst bereits auch andere<br />

Menschen in Ihrem Umfeld „angesteckt“?<br />

Kerbler: Ich denke schon – zumindest werde ich immer<br />

wieder auf die Bilder, die bei mir so rumhängen, angesprochen,<br />

zumeist positiv.<br />

Sie leben ein sehr erfolgreiches Leben als Immobilienunternehmer,<br />

wären Sie in einem künftigen Leben lieber<br />

Künstler? Wenn ja: welcher?<br />

Kerbler: In einem künftigen Leben wäre ich eigentlich gerne<br />

wieder ich selbst.<br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Günter Kerbler:<br />

„In einem künftigen Leben<br />

wäre ich eigentlich gerne<br />

wieder ich selbst.“


Art & People<br />

Eduard Pomeranz<br />

Eduard Pomeranz:<br />

„Mich interessieren vor allem die<br />

vielschichtigen Wahrnehmungsmöglichkeiten<br />

bei der zeitgenössischen Kunst.“<br />

Future(s) in Art?<br />

Zeitgenössische Kunst durchdringt immer mehr unseren Alltag. Immer mehr<br />

Menschen umgeben sich mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und<br />

Künstler, nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch im beruflichen.<br />

Christof Habres (Text) I FTC Capital (Foto)<br />

I Dass sich Kunst im Alltag positiv auf das Arbeitsklima und<br />

die Leistung auswirkt, erkennen immer mehr Unternehmer.<br />

Dass das Sammeln von Kunst und die Auseinandersetzung<br />

mit dem aktuellen Kunstmarkt ein interessantes, abwechslungsreiches<br />

und auch lohnendes Unterfangen sein kann,<br />

beweist der immer größere Kreis von Menschen, die sich<br />

gerne auf diesen – teilweise auch sehr sperrigen – Bereich<br />

konzentrieren und die bereit sind, für den Kunstankauf jährlich<br />

eine erkleckliche Summe zu budgetieren.<br />

Ein solches gelungenes Beispiel ist das Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

FTC Capital in Wien, das international<br />

eines der erfolgsreichsten in der Entwicklung und im Vertrieb<br />

von Futures-Fonds ist. Seit einigen Jahren beschäftigt sich<br />

Eduard Pomeranz, der Gründer und CEO dieser Gesellschaft,<br />

intensiv mit dem Aufbau einer Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst. Einige – anfangs eher zufällige – Begegnungen<br />

mit der bildenden Kunst haben den erfolgreichen Manager<br />

zu einem Kunst-Aficionado werden lassen, der von<br />

Anfang an eine professionelle (Kunst-)Beratung in seine<br />

Entscheidungen eingebunden hat. So umfasst seine Sammlung<br />

zurzeit Künstlerinnen und Künstler wie Ugo Rondinone,<br />

Yehudit Sasportas, Katharina Grosse, Bernard Frize, Julian<br />

Opie und Herbert Brandl.<br />

Wie er zur zeitgenössischen Kunst gekommen ist, was<br />

seine Entscheidungskriterien sind und was er Interessierten<br />

diesbezüglich rät, verrät er im folgenden Gespräch.<br />

78<br />

Könnten Sie uns sagen, welche Gründe für<br />

Sie ausschlaggebend waren, sich mit zeitgenössischer<br />

Kunst auseinanderzusetzen?<br />

Pomeranz: Ich habe mich anfangs für Künstler wie Isidor<br />

Kaufmann, dessen Bilder teilweise jüdische Szenen darstellen,<br />

interessiert. Durch eine Auktion in Israel, bei der ich mitsteigern<br />

wollte, kam ich zu einer Arbeit von Sol Lewitt und<br />

beschäftigte mich fortan mehr mit zeitgenössischer Kunst.<br />

Was interessiert Sie daran am meisten?<br />

Pomeranz: Mich interessieren vor allem die vielschichtigen<br />

Wahrnehmungsmöglichkeiten bei der zeitgenössischen<br />

Kunst. Jeder Einzelne kann im gleichen Kunstwerk etwas<br />

ganz anderes für sich entdecken. Das konsequenteste und<br />

faszinierendste Beispiel ist für mich Lawrence Weiner, der<br />

die Visualisierung seiner Kunst gleich dem Käufer überlässt.<br />

Wie haben Sie begonnen zu sammeln und seit wann?<br />

Pomeranz: Erst vor zirka zwei Jahren. Ich bin aber seither<br />

auf den Geschmack gekommen und widme dem Thema<br />

einiges an Zeit.<br />

Konzentrieren Sie sich da auf ein bestimmtes Medium<br />

wie Malerei, Fotografie oder Grafik?<br />

Pomeranz: Ich konzentriere mich eher auf Zusammenhänge.<br />

Ich kaufe zudem nur dann an, wenn mich ein Kunstwerk<br />

einerseits berührt und ich andererseits glaube, dass es im<br />

Wert steigt.<br />

Lassen Sie sich denn da von Galeristen oder Art Consultants<br />

beraten?<br />

Pomeranz: Ich glaube, dass für eine anspruchsvolle<br />

Sammlung kontinuierlicher Aufbau und homogenes Wachstum<br />

essentiell sind. Eine professionelle Person, die in ständiger<br />

Verbundenheit mit dem Kunstmarkt steht, sollte dies<br />

gewährleisten. Deshalb erfolgt der Aufbau meiner Samm-<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


lung auch unter Konsultation der Kunsthistorikerin Dr. Ariane<br />

Neuberger.<br />

Haben Sie für den Ankauf von Kunstwerken ein jährliches<br />

Budget?<br />

Pomeranz: Ja, Kunst ist für mich auch ein fixer Bestandteil<br />

meines Anlageportfolios und ein gewisser Prozentsatz<br />

davon ist für Neuerwerbungen reserviert.<br />

Wo erwerben Sie die Arbeiten für Ihre Sammlung: bei<br />

Galerien, im Kunsthandel, bei Auktionen und/oder direkt<br />

bei KünstlerInnen im Atelier?<br />

Da habe ich keine Präferenzen. Ich kaufe, wo immer ich<br />

eine für mich interessante Arbeit finde.<br />

Ist es von Interesse für Sie, die Künstlerinnen und Künstler<br />

persönlich kennen zu lernen? Den Austausch, die<br />

Auseinandersetzung über deren Arbeiten zu pflegen?<br />

Pomeranz: Durchaus. Die Entwicklung der Arbeit eines<br />

Künstlers zu beobachten und im Idealfall sogar persönlich<br />

mitzuerleben, hilft bei der Auswahl. Manche Künstler sind<br />

mit dreißig Jahren Stars und mit vierzig wieder aus dem Geschäft.<br />

Schon deshalb ist es auch wichtig abzuschätzen, ob<br />

der Künstler eine „langfristige Strategie“ verfolgt und damit<br />

das Potenzial zum Longseller hat.<br />

Besuchen Sie internationale Kunstmessen?<br />

Pomeranz: Ja, wenn es die Zeit zulässt, sehr gerne. Je<br />

mehr man sieht und je mehr man sich mit der Kunst beschäftigt,<br />

desto geschulter wird das Auge und damit die<br />

Sicherheit bei der Auswahl.<br />

Sehen Sie Kunst in the long run auch als Wertan lage?<br />

Pomeranz: Offenbar ist die zeitgenössische Kunst dort angekommen,<br />

wo die Avantgarde sie immer haben wollte: mitten<br />

im Leben. Und das heißt auch: mitten auf dem Markt.<br />

Zwar bietet Kunst dem Sammler keine laufende Rendite,<br />

aber immerhin eine ästhetische Verzinsung. Dazu kommt<br />

eine langfristige Wertsteigerung, die sich durchaus mit Immobilien-Investments<br />

messen kann, sofern qualitätsbewusst<br />

angekauft wird.<br />

Was würden Sie Menschen raten, die auch zu sammeln<br />

beginnen wollen?<br />

Pomeranz: Man sollte mal vorerst viel sehen und dann erst<br />

entscheiden, in welche Richtung man ankaufen möchte.<br />

Grundsätzlich gilt es, auf Qualität zu achten. Die ist freilich<br />

erstens nicht immer objektiv messbar und zweitens nicht<br />

immer das Kriterium für Potenzial. Daher sollte<br />

man nur Werke kaufen, die einem auch nach<br />

dem hundertsten Blick darauf noch etwas<br />

geben können.<br />

k.i<br />

79<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


Art & People<br />

Otto Schenk<br />

„Na hören Sie,<br />

Sie können doch einen<br />

Pilzsammler auch<br />

nicht nach seinen<br />

Sammelplätzen fragen!“<br />

Abstaubtipps für Sammler<br />

„Wie das Sammeln ist?“, wiederholt Otto Schenk in seiner gewohnt langsam-brummigen<br />

Art zu sprechen und gewinnt so ein bisschen Zeit, zu überlegen: „Es ist eine der größten<br />

Qualen“, sagt er entschieden, und man glaubt es ihm fast. Die dümmste Frage, die man<br />

einem Sammler stellen kann, ist: „Wer staubt hier ab?“<br />

(Text & Fotos)<br />

Sandra Sagmeister<br />

80<br />

I Denn Putzen ist in der wunderschönen Dachgeschoßwohnung<br />

mit Blick über Wien und den Rudolfsplatz nur regionsweise<br />

erlaubt. Nur nach intensiven Verhandlungen mit dem<br />

Hausmädchen darf sie mit Lappen und Wedel dem Staub<br />

auf all den edlen Dingen zu Leibe rücken. Bei einer Glassammlung,<br />

wie Otto Schenk sie in über 30 Jahren zusammen<br />

getragen hat, wundern derartige Vorsichtsmaßnahmen<br />

auch nicht. Vor drei Jahrzehnten begann seine Leidenschaft<br />

– nein, „eigentlich ist es eine Krankheit.“ Schenk hatte sich in<br />

das Objekt der Begierde – eine kurvige Glasvase – ganz<br />

überraschend verliebt. Heute steht er ein bisschen verzweifelt<br />

vor der Stellage im Wohnzimmer, voll mit edel schillerndem<br />

Glas, und studiert, welche jetzt die erste war: „Na, vielleicht<br />

hab ich sie eingetauscht, ich weiß es nicht mehr.“ Aber<br />

es lässt ihm keine Ruhe, er flitzt zu einer Vitrine, wo kleinere<br />

Vasen stehen, und sucht verzweifelt nach seiner ersten Liebe,<br />

verändert kann sie sich ja nicht haben?<br />

Aber nichts, er findet sie nicht mehr, das gute<br />

Stück ist verflossen. Und wo jagt ein Sammler<br />

wie er, geht er auf Flohmärkte, hat er Tauschpartner<br />

oder geht er in den Kunsthandel? „Na hören Sie, Sie<br />

können doch einen Pilzsammler auch nicht nach seinen<br />

Sammelplätzen fragen!“ Nichts ist ihm zu entlocken, rein gar<br />

nichts. Zumindest gibt er seine näher gelegenen Jagdreviere<br />

nicht preis. Einzig: New York – da jagen seine Frau und er<br />

mit Vorliebe auf Flohmärkten und in den vielen entzückenden<br />

kleinen Läden. „In Amerika überkommt uns regelmäßig<br />

die Kaufwut, New York ist eine gemütliche Stadt, ein Schnittpunkt<br />

der Welt.“ Und schon trapst Schenk durch seine Wohnung<br />

und zeigt uns die feinsäuberlich geordneten Modeschmuckladen<br />

seiner Frau; viele der hübschen Stücke stammen<br />

aus dem Big Apple. Erste Lade: viele Armreifen, zweite<br />

Lade: noch mehr Broschen, dritte Lade: ganz viele Ohrringe,<br />

vierte Lade: ungezählte Bettelarmbänder, usw.<br />

Wie funktioniert eigentlich eine Ehe wie die der Schenks,<br />

in der beide der Sammelleidenschaft bzw. Sammelqual anheim<br />

gefallen sind? „Meine Frau ist derzeit dem Ramsch verfallen,<br />

sie ist eine echte Stöberin“, lästert er liebevoll, „sie<br />

wählt die Dinge nach Gemütlichkeit und Seltsamkeit aus.“<br />

Schenk zeigt teuflisch grinsend einige dieser Seltsamkeiten,<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Otto Schenk:<br />

Passionierter Sammler von Kunst und Büchern<br />

Überhaupt ändert sich der Geschmack im Zeitraum eines Sammlerlebens<br />

und so haben sich Schenks Gelüste nach alten Dingen im Lauf der<br />

Jahrzehnte verändert und sind auch ein wenig abgestumpft – aber nur<br />

wegen dieses verdammten Platzmangels, denn Platz gibt es auf keinem<br />

Flohmarkt zu erstehen und auf keinem Pilzsammelplatz zu finden.<br />

wie z. B. eine Fischuhr aus Plastik. „Aber wenn man wen<br />

liebt, dann liebt man auch seine Schwächen“, entschuldigt<br />

er die Fisch uhr.<br />

Was man nämlich einem Sammler niemals vorschlagen<br />

kann und sollte (außer man legt keinen Wert mehr auf die<br />

Freundschaft): dass er den Mist doch endlich wegwerfen<br />

sollte. „Ich bin kein Wegschmeißer, niemals!“ Was noch<br />

kurios ist im Haushalt Schenk: Es bilden sich immer wieder<br />

„Haufen“ in der Wohnung. Schenk erklärt sich das Phänomen<br />

mit den Worten von Christian Morgenstern: „Es geht<br />

ein Gespenst um, das frisst Taschentücher.“ Im Hause<br />

Schenk gibt’s den ominösen „Haufengeist“. Es sammeln<br />

sich auf freien Flächen (die soll es doch ab und zu geben)<br />

z. B. Bücher an. Am nächsten Tag liegt neben dem Buch<br />

noch ein Buch und so entsteht ein neuer Haufen; im Schlafzimmer<br />

hat sich etwa ein Haufen von Bleistiften angesammelt.<br />

So ist das mit der Psyche eines Sammlers: Er hält es<br />

nicht aus, nur einen Bleistift zu besitzen, er muss viele Bleistifte<br />

haben, bei Schenk heißt das Haufensyndrom. Und<br />

noch eine Typologie zeichnet den Sammler aus: Er hat von<br />

allem viel – nur keinen Platz. „Platz?“, wiederholt Schenk<br />

erschrocken und er scheint zu überlegen, was das ist. „Ein<br />

Hoffnungsträger!“<br />

Ein Sammler hofft ständig, doch noch wo ein Plätzchen,<br />

eine freie Lade oder ein kleines Eckerl zu finden. Als Sammler<br />

plagt einen aber nicht nur die ständige Platznot, sondern<br />

auch eine ständige Wut, weil man was kauft und dann nicht<br />

weiß, wohin damit. Das ständige Platzproblem hobelt beim<br />

Sammler auch allmählich die Lust am Sammeln ab und<br />

irgend wann ist man sogar von den Dingen gesättigt: „Meine<br />

ar men Erben“, schmunzelt Schenk und zieht dabei fragend<br />

die Augenbrauen hoch. Und warum häuft man dann so viele<br />

Din ge an? „Manchmal falle ich in einen Betrachterwahn“, versucht<br />

Schenk zu erklären und es bereitet ihm große Freude,<br />

„wenn Besucher neidvoll schauen“ und staunend – bei freiem<br />

Eintritt – durch das Museum Schenk wandeln. Schenks<br />

Sammlung ist beachtlich und eigentlich sollte<br />

man fragen „Was sammeln Sie nicht?“. Uhren –<br />

da hat sich Schenk immer zurückgehalten, nur<br />

ein paar wenige Uhren sind zu finden. k.i<br />

81<br />

Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor


KOMMENTAR<br />

ZWEITE SPARkASSE<br />

Das Bundespräsidentenehepaar Margit<br />

und Heinz Fischer sowie Erste Bank-<br />

Generaldirektor Andreas Treichl bei der<br />

Eröffnung der Die Zweite Sparkasse am<br />

26. November 2006.<br />

Die Bank für Menschen ohne Bank<br />

Weil niemand nicht dazugehört<br />

Am 15. Mai 2006 wurde auf Initiative und mit Mitteln der ERSTE Stiftung<br />

„Die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse“ (Die Zweite Sparkasse) als eine<br />

neue Vereinssparkasse in Österreich gegründet.<br />

Robert Rosner (Text)<br />

I PRÄAMBEL der Satzung der „Die Zweite Wiener Vereins-<br />

Sparcasse“: „Im Wissen um die sozialen Herausforderungen<br />

unserer Zeit und im Bewusstsein der Würde jedes einzelnen<br />

Mitglieds unserer Gesellschaft entsteht mit vereinten<br />

Kräften ein Institut, das sich vor allem einer Aufgabe widmet:<br />

Einen Beitrag zur Ermöglichung der wirtschaftlichen Teilhabe<br />

aller Menschen an unserer Gemeinschaft zu leisten.“<br />

Die Sparkasse bietet Finanzdienstleistungen an, wo Menschen<br />

keinen Partner finden, um ihr finanzielles Leben in die<br />

eigenen Hände zu nehmen. Die Zweite Wiener Vereins-Sparkasse<br />

ist für Menschen da, die einen Zweiten brauchen.<br />

Denn manchmal geht es nicht alleine.<br />

Die Grundidee<br />

Laut Experten gibt es in Österreich viele tausend Menschen,<br />

die wegen mangelnder Bonität kein Konto mehr zur Verfügung<br />

haben. Dem ursprünglichen, gemeinnützigen Sparkassengedanken<br />

folgend wird mit dem Angebot eines<br />

Habenkontos sozial Schwachen eine Grundkonstante für ihr<br />

Leben gegeben und so zur Stabilisierung der Gesellschaft<br />

beigetragen. Ein Girokonto ist wichtige Voraussetzung für<br />

ein geordnetes Leben und eine aktive Teilnahme<br />

an gesellschaftlichen Prozessen, daher ist<br />

das Habenkonto das Hauptprodukt der Die<br />

Zweite Sparkasse. Die ERSTE Stiftung stellt<br />

82<br />

das Grundkapital sowie für eine eventuell notwendige Verlustabdeckung<br />

eine Liquiditätsreserve für die ersten drei<br />

Jahre zur Verfügung. Im Zuge der Konzessionserteilung hat<br />

zunächst die Erste Bank eine „Patronanzerklärung“ zugunsten<br />

der Sparkasse abgegeben.<br />

Im November 2006 eröffnete die Geschäftsstelle im zweiten<br />

Wiener Gemeindebezirk als Vereins-Sparkasse mit Sitz<br />

in Wien. Die Sparkasse ist ein eigenständiges Bankinstitut<br />

mit eigener BLZ und bedient sich des Vertriebsnetzes von<br />

Erste Bank und Sparkassen.<br />

Das Angebot<br />

Kunden der Die Zweite Sparkasse verfügen über:<br />

- das Basiskonto inklusive BankCard<br />

- das Aufbaukonto mit erhöhtem Zinssatz<br />

- den spesenfreien s Aufbau-Bausparvertrag<br />

- die kostenlose Rechtsberatung<br />

- die kostenlose Unfallversicherung<br />

- die Haushalts- und Privathaftpflichtversicherung mit einer<br />

für den Kunden leistbaren Prämie (drei Euro/Monat)<br />

Der kostenlose Basis-Versicherungsschutz der WIENER<br />

STÄDTISCHEN beginnt gleich am Tag nach der Kontoeröffnung<br />

bei der Die Zweite Sparkasse, die Haushaltsversicherung<br />

mit Haftpflicht ist fakultativ.<br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>


Die Kunst der Symbiose.<br />

Der neue BMW X6 – die revolutionäre Verbindung<br />

von sportlicher Eleganz mit kraftvoller Dynamik.<br />

Mit dem neuen BMW X6 ist es BMW gelungen, die einzigartige Ästhetik der dynamischen BMW Coupés mit modernster<br />

Allradtechnologie, wie man sie aus den BMW xDrive-Modellen gewohnt ist, zu verknüpfen. Entstanden<br />

ist das erste Sports Activity Coupé der Welt. Mit präsentem Auftritt und vielen High-Tech-Innovationen tritt der<br />

BMW X6 an, um gewohnte Sichtweisen zu verändern. Lassen Sie sich von diesem neuen Kunstwerk von BMW<br />

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Demner, Merlicek & Bergmann

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