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KunstInvestor 01-2008

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Peter Weibel, Das Recht mit Füßen treten, 1967, Installation: Kreide auf Fußboden (oben) <br />

Šejla Kamerić, Bosnian Girl, 2003, Poster 120 x 70 cm (rechts)<br />

24<br />

für die Kunstgeschichte der letzten fünfzig Jahre besitzt und<br />

wie dies durch eine sammlerische und ausstellungstechnische<br />

Praxis sichtbar gemacht werden kann.<br />

Wie stark wird Kunst als Imageinstrument eingesetzt?<br />

Die Erste Bank-Gruppe möchte mit ihrer Sammlung zeigen,<br />

dass es möglich ist, auch außerhalb eines musealen<br />

Systems eine fundierte, wissenschaftliche Sammlung aufzubauen,<br />

die sich der Aufarbeitung der jüngsten Kunstgeschichte<br />

widmet und auch international Beachtung findet.<br />

Dies ist nicht nur für die Bankengruppe von Bedeutung, sondern<br />

vor allem für den Kunstkontext per se, der von unseren<br />

Tätigkeiten ebenso profitiert.<br />

Wie pragmatisch wird bezüglich Kunst und Ökonomie<br />

vorgegangen, was sind die ausschlaggebenden Kriterien<br />

für Ankäufe?<br />

Die Ankäufe entstehen aufgrund inhaltlicher Überlegungen,<br />

wobei hier teilweise erst Werte für künstlerische Arbeiten<br />

geschaffen werden, die auf dem Markt noch keine adäquate<br />

Bewertung erfahren haben.<br />

Wer fällt die Entscheidungen?<br />

Die Ausrichtung der Sammlungspolitik und<br />

die Auswahl der Kunstwerke beruhen auf intensiven<br />

Diskussionen und einer grundlegenden<br />

Auseinandersetzung mit der Kunstproduktion aus Mittel-,<br />

Ost- und Südosteuropa des seit 2004 agierenden, unabhängigen<br />

Kunstbeirats, dem Mitglieder aus den unterschiedlichen<br />

Ländern angehören. Dies sind momentan Silvia<br />

Eiblmayr (Direktorin Galerie im Taxispalais, Innsbruck),<br />

Georg Schöllhammer (Herausgeber „springerin – Hefte für<br />

Gegenwartskunst“ sowie der Publikationen für die documenta<br />

12), Jiří Ševčík (Professor an der Akademie der bildenden<br />

Künste, Prag), Branka Stipančić (freie Kuratorin,<br />

Zagreb) und Adam Szymczyk (Direktor Kunsthalle Basel).<br />

Die individuellen Zugänge der einzelnen Mitglieder ermöglichen<br />

die Einbringung verschiedener Sichtweisen und<br />

Erfahrungen in die Entwicklung der Sammlungsidentität<br />

und eine differenzierte Betrachtung verschiedener Themenfelder<br />

bei der Ausarbeitung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung.<br />

Wie hoch ist das jährliche Ankaufsbudget, unterliegt es<br />

einer Steigerung? Existiert ein aliquotes Verhältnis zu<br />

den Gewinnen der Erste Bank-Gruppe?<br />

Die Sammlung operiert unabhängig von den Gewinnen<br />

der Bankengruppe mit einem Jahresankaufsbudget von ca.<br />

300.000 Euro, was leichten Schwankungen unterworfen sein<br />

kann, sich aber prinzipiell in diesem Bereich aufhält.<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>

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