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Peter Weibel, Das Recht mit Füßen treten, 1967, Installation: Kreide auf Fußboden (oben) <br />
Šejla Kamerić, Bosnian Girl, 2003, Poster 120 x 70 cm (rechts)<br />
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für die Kunstgeschichte der letzten fünfzig Jahre besitzt und<br />
wie dies durch eine sammlerische und ausstellungstechnische<br />
Praxis sichtbar gemacht werden kann.<br />
Wie stark wird Kunst als Imageinstrument eingesetzt?<br />
Die Erste Bank-Gruppe möchte mit ihrer Sammlung zeigen,<br />
dass es möglich ist, auch außerhalb eines musealen<br />
Systems eine fundierte, wissenschaftliche Sammlung aufzubauen,<br />
die sich der Aufarbeitung der jüngsten Kunstgeschichte<br />
widmet und auch international Beachtung findet.<br />
Dies ist nicht nur für die Bankengruppe von Bedeutung, sondern<br />
vor allem für den Kunstkontext per se, der von unseren<br />
Tätigkeiten ebenso profitiert.<br />
Wie pragmatisch wird bezüglich Kunst und Ökonomie<br />
vorgegangen, was sind die ausschlaggebenden Kriterien<br />
für Ankäufe?<br />
Die Ankäufe entstehen aufgrund inhaltlicher Überlegungen,<br />
wobei hier teilweise erst Werte für künstlerische Arbeiten<br />
geschaffen werden, die auf dem Markt noch keine adäquate<br />
Bewertung erfahren haben.<br />
Wer fällt die Entscheidungen?<br />
Die Ausrichtung der Sammlungspolitik und<br />
die Auswahl der Kunstwerke beruhen auf intensiven<br />
Diskussionen und einer grundlegenden<br />
Auseinandersetzung mit der Kunstproduktion aus Mittel-,<br />
Ost- und Südosteuropa des seit 2004 agierenden, unabhängigen<br />
Kunstbeirats, dem Mitglieder aus den unterschiedlichen<br />
Ländern angehören. Dies sind momentan Silvia<br />
Eiblmayr (Direktorin Galerie im Taxispalais, Innsbruck),<br />
Georg Schöllhammer (Herausgeber „springerin – Hefte für<br />
Gegenwartskunst“ sowie der Publikationen für die documenta<br />
12), Jiří Ševčík (Professor an der Akademie der bildenden<br />
Künste, Prag), Branka Stipančić (freie Kuratorin,<br />
Zagreb) und Adam Szymczyk (Direktor Kunsthalle Basel).<br />
Die individuellen Zugänge der einzelnen Mitglieder ermöglichen<br />
die Einbringung verschiedener Sichtweisen und<br />
Erfahrungen in die Entwicklung der Sammlungsidentität<br />
und eine differenzierte Betrachtung verschiedener Themenfelder<br />
bei der Ausarbeitung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung.<br />
Wie hoch ist das jährliche Ankaufsbudget, unterliegt es<br />
einer Steigerung? Existiert ein aliquotes Verhältnis zu<br />
den Gewinnen der Erste Bank-Gruppe?<br />
Die Sammlung operiert unabhängig von den Gewinnen<br />
der Bankengruppe mit einem Jahresankaufsbudget von ca.<br />
300.000 Euro, was leichten Schwankungen unterworfen sein<br />
kann, sich aber prinzipiell in diesem Bereich aufhält.<br />
Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>