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KunstInvestor 01-2008

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Mladen Stilinović, aus: Crveno – Roza,1973–1981, Rot – Pink, Installation: Verschiedene Materialien und Techniken, 90-teilig<br />

und die Sammlung eine Sichtbarkeit in jenem Kontext erfuhr,<br />

in dem auch ein Großteil der Werke entstand.<br />

Wie sehr werden infrastrukturelle Veränderungen von<br />

Kunstinstitutionen vor Ort in Prag oder Bratislava unterstützt?<br />

Was passiert in puncto Vermittlung? Wie wird das<br />

Engagement, diskursive Kunsträume zu schaffen, in Zukunft<br />

aussehen?<br />

Durch das Tranzit-Programm, das von Kathrin Rhomberg<br />

und Maria Hlavajova initiiert wurde, erhalten die einzelnen<br />

Länder von der Erste Bank jährlich eine Unterstützung, mit<br />

der Kuratoren unabhängig in infrastrukturelle und projektfördernde<br />

Maßnahmen eingreifen können. Durch das Fehlen<br />

von Ausstellungsräumen für zeitgenössische Kunst wurden<br />

etwa in Bratislava 2005 die Tranzit Workshops eröffnet, eine<br />

Ausstellungshalle in der Nähe des Soravia-Einkaufszentrums,<br />

in der zeitgleich zur Ausstellung im MUMOK vor allem<br />

junge Kunst aus der Sammlung präsentiert wurde.<br />

Mit der Eröffnung von Tranzit Display in Prag im Winter<br />

2007 wurde erneut ein Ausstellungsraum eröffnet, in dem neben<br />

Ausstellungen vor allem diskursive Veranstaltungen stattfinden,<br />

womit eine Plattform für aktuelle künstlerische Ausdrucks-<br />

und Austauschformen geschaffen wurde, die in Prag<br />

in dieser Form bisher nicht existierte. In den übrigen Ländern<br />

wird gerade an ähnlichen Strukturen gearbeitet.<br />

Weshalb entschied man sich, vorwiegend konzeptuelle<br />

und performative Positionen zu sammeln?<br />

Die Ausrichtung der Sammlung beruht zu einem Großteil<br />

auf den Entscheidungen des Beirats, der sich für eine konzeptuelle<br />

Praxis entschied, die in den 1960er-Jahren ihren<br />

Ursprung nahm und bis heute, auch in der jungen Szene,<br />

ihre Gültigkeit besitzt. Dadurch lässt sich eine Kontinuität in<br />

der künstlerischen Praxis der letzten fünfzig Jahre aufzeigen,<br />

die vor allem für die internationale Kunstwelt von Bedeutung<br />

ist und eine radikale Sichtweise auf künstlerische Ausdrucksformen<br />

mit sich bringt, die gerade in den Ländern des ehemaligen<br />

Realsozialismus teilweise nur unter Ausschluss der<br />

Öffentlichkeit stattfand und daher umso mehr Aufmerksamkeit<br />

verlangt.<br />

Wird direkt von den Künstlern oder auf Auktionen oder<br />

von anderen Sammlern gekauft?<br />

Der Ankauf erfolgt je nach Verfügbarkeit der<br />

Werke, entweder von den KünstlerInnen direkt<br />

oder durch Galerien, sofern diese die vom Beirat<br />

präferierten Werke besitzen.<br />

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Frühjahr <strong>2008</strong> I Ausgabe 1 I Kunst.Investor

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