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KunstInvestor 01-2008

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THEMA<br />

Kunstsammlung<br />

Kasimir Malewitsch, Belgrad,<br />

Die letzte futuristische<br />

Ausstellung, 1986, Acryl auf<br />

Leinwand, 21-teilig<br />

Der Kunstbetrieb ist teuer, werden auch Künstler gesammelt,<br />

die mit dem Markt spielen? Wo groß ist die Risikobereitschaft,<br />

junge, unbekannte Positionen anzukaufen?<br />

Die Bandbreite ist hier sehr offen, von jungen, aufstrebenden<br />

Positionen bis hin zu arrivierten, die mittlerweile einen<br />

hohen Marktwert besitzen, aber aufgrund der inhaltlichen<br />

Bedeutung für die Sammlung ebenso gekauft werden.<br />

Werden junge Künstler, die angekauft werden, auch dahingehend<br />

unterstützt, dass sie sich ökonomisch auf<br />

dem Kunstmarkt durchsetzen?<br />

Das ist ebenso eines der Ziele der Sammlung, dass für<br />

KünstlerInnen, die noch keine Galerie besitzen, erst einmal<br />

ein gewisser Marktwert geschaffen und ihnen dadurch der<br />

Einstieg in die Kunstwelt erleichtert wird.<br />

Wie wirkt sich wiederum die Sammlungspolitik der Erste<br />

Bank-Gruppe auf die Kunstproduktion in zentral-, ostund<br />

südosteuropäischen Ländern aus?<br />

Das Interesse vieler KünstlerInnen, in dieser Sammlung vertreten<br />

zu sein, ist ständig im Steigen begriffen, wodurch die<br />

Sammlung letztendlich einen einzigartigen Status<br />

innerhalb der Kunstwelt erlangt hat, da viele<br />

private oder öffentliche Sammlungen meist keine<br />

so konsistente Linie aufweisen.<br />

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Kunst hat heute auch den Ruf, ein spekulatives Anlagesystem<br />

zu sein. Andererseits hängen Firmensammlungen<br />

immer auch von der Begeisterungsfähigkeit des<br />

Vorstandes für Kunst ab, wie die Umstrukturierungen<br />

der BAWAG und Generali Foundation zeigen. Welche<br />

Maßnahmen werden getroffen, damit die Sammlung im<br />

Fall eines Eigentümerwechsels autonom weiterexistiert?<br />

Die Sammlung wurde als Verein gegründet, in den alle Mitglieder<br />

der Bankengruppe jährlich einzahlen. Sollte sich in der<br />

Bankenstruktur etwas ändern, betrifft dies also nicht unbedingt<br />

auch die Sammlung, da diese von vornherein als autonom<br />

agierendes Unterfangen ins Leben gerufen wurde.<br />

Existiert der Plan, einen permanenten Ausstellungsraum<br />

zu schaffen?<br />

Zu Beginn war es uns wichtig, Werke aus der Region zu<br />

sammeln und diese auch in der Region zu präsentieren, wodurch<br />

ein eigener Raum in Wien dem Ganzen eine zu zentralistische<br />

Note geben würde. Es wird jedoch nach wie vor<br />

über Repräsentanzmöglichkeiten in Wien nachgedacht –<br />

sollte es dazu kommen, dann eher im kleinen Rahmen, um<br />

temporär Interventionen zu schaffen und eine permanente<br />

Sichtbarkeit gewährleisten zu können. <br />

k.i<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>

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