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KunstInvestor 01-2008

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Art & People<br />

Eduard Pomeranz<br />

Eduard Pomeranz:<br />

„Mich interessieren vor allem die<br />

vielschichtigen Wahrnehmungsmöglichkeiten<br />

bei der zeitgenössischen Kunst.“<br />

Future(s) in Art?<br />

Zeitgenössische Kunst durchdringt immer mehr unseren Alltag. Immer mehr<br />

Menschen umgeben sich mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und<br />

Künstler, nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch im beruflichen.<br />

Christof Habres (Text) I FTC Capital (Foto)<br />

I Dass sich Kunst im Alltag positiv auf das Arbeitsklima und<br />

die Leistung auswirkt, erkennen immer mehr Unternehmer.<br />

Dass das Sammeln von Kunst und die Auseinandersetzung<br />

mit dem aktuellen Kunstmarkt ein interessantes, abwechslungsreiches<br />

und auch lohnendes Unterfangen sein kann,<br />

beweist der immer größere Kreis von Menschen, die sich<br />

gerne auf diesen – teilweise auch sehr sperrigen – Bereich<br />

konzentrieren und die bereit sind, für den Kunstankauf jährlich<br />

eine erkleckliche Summe zu budgetieren.<br />

Ein solches gelungenes Beispiel ist das Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

FTC Capital in Wien, das international<br />

eines der erfolgsreichsten in der Entwicklung und im Vertrieb<br />

von Futures-Fonds ist. Seit einigen Jahren beschäftigt sich<br />

Eduard Pomeranz, der Gründer und CEO dieser Gesellschaft,<br />

intensiv mit dem Aufbau einer Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst. Einige – anfangs eher zufällige – Begegnungen<br />

mit der bildenden Kunst haben den erfolgreichen Manager<br />

zu einem Kunst-Aficionado werden lassen, der von<br />

Anfang an eine professionelle (Kunst-)Beratung in seine<br />

Entscheidungen eingebunden hat. So umfasst seine Sammlung<br />

zurzeit Künstlerinnen und Künstler wie Ugo Rondinone,<br />

Yehudit Sasportas, Katharina Grosse, Bernard Frize, Julian<br />

Opie und Herbert Brandl.<br />

Wie er zur zeitgenössischen Kunst gekommen ist, was<br />

seine Entscheidungskriterien sind und was er Interessierten<br />

diesbezüglich rät, verrät er im folgenden Gespräch.<br />

78<br />

Könnten Sie uns sagen, welche Gründe für<br />

Sie ausschlaggebend waren, sich mit zeitgenössischer<br />

Kunst auseinanderzusetzen?<br />

Pomeranz: Ich habe mich anfangs für Künstler wie Isidor<br />

Kaufmann, dessen Bilder teilweise jüdische Szenen darstellen,<br />

interessiert. Durch eine Auktion in Israel, bei der ich mitsteigern<br />

wollte, kam ich zu einer Arbeit von Sol Lewitt und<br />

beschäftigte mich fortan mehr mit zeitgenössischer Kunst.<br />

Was interessiert Sie daran am meisten?<br />

Pomeranz: Mich interessieren vor allem die vielschichtigen<br />

Wahrnehmungsmöglichkeiten bei der zeitgenössischen<br />

Kunst. Jeder Einzelne kann im gleichen Kunstwerk etwas<br />

ganz anderes für sich entdecken. Das konsequenteste und<br />

faszinierendste Beispiel ist für mich Lawrence Weiner, der<br />

die Visualisierung seiner Kunst gleich dem Käufer überlässt.<br />

Wie haben Sie begonnen zu sammeln und seit wann?<br />

Pomeranz: Erst vor zirka zwei Jahren. Ich bin aber seither<br />

auf den Geschmack gekommen und widme dem Thema<br />

einiges an Zeit.<br />

Konzentrieren Sie sich da auf ein bestimmtes Medium<br />

wie Malerei, Fotografie oder Grafik?<br />

Pomeranz: Ich konzentriere mich eher auf Zusammenhänge.<br />

Ich kaufe zudem nur dann an, wenn mich ein Kunstwerk<br />

einerseits berührt und ich andererseits glaube, dass es im<br />

Wert steigt.<br />

Lassen Sie sich denn da von Galeristen oder Art Consultants<br />

beraten?<br />

Pomeranz: Ich glaube, dass für eine anspruchsvolle<br />

Sammlung kontinuierlicher Aufbau und homogenes Wachstum<br />

essentiell sind. Eine professionelle Person, die in ständiger<br />

Verbundenheit mit dem Kunstmarkt steht, sollte dies<br />

gewährleisten. Deshalb erfolgt der Aufbau meiner Samm-<br />

Kunst.Investor I Ausgabe 1 I Frühjahr <strong>2008</strong>

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