Turnverein Biebrich - Frank Hennig
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Fortsetzung von Seite 11<br />
nen Ärztlichen Notdienst gab<br />
und die Hausärzte sich auch in<br />
der Nacht noch auf den Weg zu<br />
ihren Patienten machen mussten.<br />
Von Beginn ihrer Tätigkeit lagen<br />
Angelika Stirn besonders die sozial<br />
Schwachen am Herzen. Obwohl<br />
sich ihre Praxis mitten im<br />
Villenviertel auf der Adolphshöhe<br />
befi ndet, hat sie sich besonders<br />
um damals noch nichtversicherte<br />
Patienten sowie um Außenseiter<br />
der Gesellschaft gekümmert. Insbesondere<br />
die medizinische Versorgung<br />
der früheren Bewohner<br />
der Siedlung Mühltal – viele Jahrzehnte<br />
Endstation für Obdachlose,<br />
Arbeitslose, Alkoholiker und<br />
andere Gestrandete – hatte sie<br />
sich zur Aufgabe gemacht. Ihr<br />
soziales Engagement setzte sie<br />
auch im Nachbarschaftshaus an<br />
der <strong>Biebrich</strong>er Rathausstraße fort,<br />
dessen Vorsitzende sie acht Jahre<br />
lang in den 1970er-Jahren war.<br />
Für ihre vielfältiges Wirken wurde<br />
Angelika Stirn 1991 vom damaligen<br />
Bundespräsidenten Richard<br />
von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen.<br />
12 DER BIEBRICHER / DEZEMBER 2012<br />
Trotz berufl icher Beschäftigung<br />
und vielfachem Engagement<br />
fand sie aber auch noch die Zeit,<br />
vier Kinder großzuziehen. Zwei<br />
Kinder folgten ihr in eine medizinische<br />
Laufbahn, ihre Tochter Aglaja<br />
Valentina ist heute Chefärztin<br />
für Psychosomatik in einer Hamburger<br />
Klinik und Sohn Tobias<br />
übernahm die <strong>Biebrich</strong>er Praxis.<br />
Ein weiterer Sohn, Sebastian, ist<br />
Berufsschullehrer in Rheinland-<br />
Pfalz und Manuel Stirn ist Geschäftsführer<br />
von Feinkost Trüffel<br />
in der Wiesbadener Innenstadt.<br />
1993, nach einjähriger gemeinsamer<br />
Tätigkeit, übernahm Sohn<br />
Tobias die Praxis an der <strong>Biebrich</strong>er<br />
Allee. Drei Jahre später stieg auch<br />
seine Ehefrau Anette, ebenfalls<br />
Fachärztin für Allgemeinmedizin,<br />
in die Praxis mit ein. 1998 komplettierte<br />
Udo Emmrich als dritter<br />
Partner das heutige Doktoren-<br />
Team. Arzthelferinnen, heute<br />
medizinische Fachangestellte,<br />
werden seit vielen in der Praxis<br />
ausgebildet. Ausnahmslos alle<br />
heute in der <strong>Biebrich</strong>er Allee 107<br />
tätigen Fachangestellten haben<br />
auch dort gelernt.<br />
Eines ist dem gesamten Ärzte-<br />
Team der Gemeinschaftspraxis<br />
sehr wichtig. Die Grundphilosophie<br />
von Praxisgründerin Angelika<br />
Stirn wird noch heute praktiziert:<br />
Kein Patient wird abgewiesen<br />
und jeder kann auch ohne Termin<br />
in die Praxis kommen. Nicht ausgeschlossen,<br />
dass man dabei die<br />
Senior-Chefi n antrifft, die gerade<br />
selbst wieder Dienst tut.<br />
(fhg)