HEILBRONN-FRANKEN – EINE REGION IN BEWEGUNG| w.news 07/08.2018
07/08.2018 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: Heilbronn-Franken – Eine Region in Bewegung • Bauwirtschaft • Advertorial B4B Themenmagazin
07/08.2018 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: Heilbronn-Franken – Eine Region in Bewegung • Bauwirtschaft • Advertorial B4B Themenmagazin
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Herr Potthoff, Sie sind seit Mitte Januar<br />
Geschäftsführer der AHK. Was waren Ihre<br />
ersten Eindrücke von der Wirtschaft des<br />
Landes?<br />
Der erste Eindruck war, dass hier etwas im<br />
Wachsen ist. Seit 2015 befindet sich die Wirtschaft<br />
auf einem konstanten Trend nach oben.<br />
Die Wirtschaftspolitik der Regierung sorgt für<br />
bessere Wirtschaftsbedingungen. 2017 ist es<br />
dem Land offenbar erstmals seit der Unabhängigkeit<br />
gelungen, einen Haushaltsüberschuss<br />
zu erzielen. Zudem gibt es zahlreiche<br />
perspektivreiche Branchen. Hier denke ich<br />
an Bereiche wie die Informations- und Telekommunikationstechnik,<br />
Nahrungsmittel,<br />
Pharma, Tourismus und Dienstleistungen.<br />
Gleichzeitig hatte ich aber auch den Eindruck,<br />
dass sich das Land durch zu viel Bürokratie<br />
und hohe Unternehmenssteuern teilweise<br />
selbst im Weg steht und sich noch schneller<br />
wirtschaftlich entwickeln könnte. Und natürlich<br />
wurde ich mit den Problemen um die<br />
Firma Agrokor konfrontiert, deren Einnahmen<br />
15 Prozent des Staatsetats entsprechen und<br />
die kurz vor dem Bankrott stand.<br />
Erst 2013 trat Kroatien als jüngstes Mitglied<br />
der Europäischen Union bei. Zwar erreichte<br />
das Land vor zwei Jahren bei der Kaufkraft pro<br />
Kopf nur 59 Prozent des EU28-Durchschnitts,<br />
doch die positive Entwicklung der letzten Jahre<br />
ist deutlich erkennbar. Sven Thorsten Potthoff,<br />
Geschäftsführer der AHK Kroatien, äußert sich<br />
im Interview über seine ersten Eindrücke von<br />
der Wirtschaft und die Chance von EU-Fördermitteln<br />
für deutsche Firmen.<br />
Die grundsätzlich gute Entwicklung kommt<br />
auch deutschen Firmen zugute. Was sind<br />
die wichtigsten Exportgüter?<br />
Aus Deutschland werden vor allem Kfz<br />
und -Teile, Maschinen, Lebensmittel und<br />
chemische Erzeugnisse eingeführt. Deutschland<br />
hatte 2016 einen Anteil von 16,1 Prozent<br />
an den Importen Kroatiens und war damit<br />
Spitzenreiter. Die deutschen Exporte legten<br />
auch 2017 mit einem Plus von fast neun Prozent<br />
weiter zu.<br />
Welche Maßnahmen ergreift die Regierung,<br />
um das Investitionsklima zu verbessern?<br />
Das ist sicher eines der Themen, welches<br />
die Regierung priorisiert angeht. 2017 gab<br />
es eine große Steuerreform, die zum einen<br />
die bisher sehr hohen Steuerbelastungen für<br />
Unternehmen senkte und zum anderen das<br />
komplexe Steuersystem vereinfachte. Bereits<br />
2015 führte die Regierung ein Gesetz zur Förderung<br />
von Investitionen ein, welches vor<br />
allem für kleine und mittlere Unternehmen<br />
steuerliche Anreize bot. Zum Thema Bürokratieabbau<br />
gab es 2017 einen Aktionsplan,<br />
welcher ebenfalls das Ziel verfolgt, die Be-<br />
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