Report 01 2008 - Senioren Union Brandenburg
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Fortsetzung von Seite 10<br />
Mehrtens dankte dem ehemaligen Oberbür‐<br />
germeister Waldemar Kleinschmidt, der sich un‐<br />
ter den Zuhörern befand, für das konstruktive<br />
Miteinander in der Planungsphase.<br />
Das Vorhaben mit seinem Schwerpunkt in den<br />
ersten acht Monaten 2007 wurde so rechtzeitig<br />
vollendet, dass noch Zeit bleibt zur Vorbereitung<br />
des 100jährigen Bestehens des Hauses, wozu im<br />
Spätherbst eingeladen wird. Cottbus hat ‐ zumin‐<br />
dest in Europa ‐ das einzige im Ursprungszustand<br />
erhaltene Theater im Jugendstil (Architekt: Bern‐<br />
hard Sehring). Die in den 80er Jahren erfolgten<br />
Arbeiten hätten nicht den Charakter einer Grund‐<br />
sanierung gehabt, so der Vortragende, diese sei<br />
aber zur Jahrhundertwende unverzichtbar gewe‐<br />
sen. Nun, genau genommen und für manchen<br />
Zuhörer überraschend: Fertig ist die Grundsanie‐<br />
rung eigentlich erst, wenn auch die hinter der<br />
Bühne und in den Seitenflügeln anstehenden Arbeiten vollendet sind, erklärte der Refe‐<br />
rent. Die erste Etappe habe sich auf die wichtigsten Defizite wie Brandsicherheit, Be‐<br />
leuchtung und Bestuhlung erstreckt, aber auch weitere Arbeiten im Zuschauerraum ein‐<br />
geschlossen. Nur sehr aufmerksamen Besuchern wird auffallen, dass die Wände mit Sei‐<br />
de aus Mailand (wie 1908) neu bespannt und die Türen aufgearbeitet wurden.<br />
An der Finanzierung beteiligte sich die EU aus dem EFRE‐Fonds zu 50 Prozent, das<br />
Land <strong>Brandenburg</strong> teilte sich mit der Stadt die verbleibenden Kosten im Verhältnis 3:1.<br />
(EFRE bedeutet Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung).<br />
Mehrtens Vortrag bezog auch die Außengestaltung ein: Erheblichen Widerständen<br />
zum Trotz hatte er die Neubepflanzung der Werner‐ und der Schillerstraße im Bereich<br />
des Schillerplatzes durchgesetzt. Die 53 Bäume hatten ihre Lebensdauer erreicht, mit<br />
den Wurzeln erhebliche Schäden verursacht und schließlich 84 neuen Bäumen Platz<br />
gemacht. Die Ansicht hat sich dadurch wesentlich verbessert. Einwände gebe es nicht<br />
mehr.<br />
Eine gewisse Abrundung der Darlegungen nahm Ulrich Winz vor, der dem Theater<br />
wie viele der Anwesenden seit Kindheit verbunden ist. Er gab Episoden aus seiner Zeit<br />
als Statist in Wilhelm Tell, mehreren Operetten und als Chorsänger in Aida zum besten<br />
und erinnerte auch an Aufführungen der Neunten Sinfonie von Beethoven mit dem<br />
Städtischen Volkschor und Theaterchor. Die Zeit, in der man für den zweiten Rang als<br />
Schüler eine Karte für 55 Pfennige (einschließlich 5 Pfenning Kulturfondsbeitrag) zahlte,<br />
sind freilich ein für allemal vorbei, resümierte er.<br />
Als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Europäischen <strong>Senioren</strong> <strong>Union</strong> (ESU) hatte Winz zu<br />
Beginn der Veranstaltung über den VI. Kongress der ESU (Pulheim Ende September<br />
2007) berichtet.<br />
Ulrich Winz<br />
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Architekt Bernhard Sehring<br />
(1855‐1941) Foto: www.reffert.de