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Vernetzte Gesundheit - Deutsche Telekom

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Online-Portal für<br />

bessere Nierentherapie<br />

Chronisches Nierenversagen<br />

– die Laborwerte<br />

von Franz<br />

T. (67) waren eindeutig.<br />

Damit leidet der ehemalige<br />

Schlossermeister quasi<br />

an einer Volkskrankheit.<br />

Es gibt Schätzungen,<br />

wonach die Nierenfunktion<br />

jedes zehnten Erwachsenen<br />

vermindert ist. Rund 70.000 Menschen in<br />

Deutschland sind sogar auf regelmäßige Dialysen<br />

angewiesen, schätzt die <strong>Deutsche</strong> Gesellschaft<br />

für Nephrologie. In Österreich sind es laut Dialyse-<br />

und Transplantationsregister (ÖDTR) des Landes<br />

rund 4.200 Dialysepatienten, die in knapp 80<br />

Dialysezentren betreut werden, und etwa gleich<br />

viele sind erfolgreich nierentransplantiert.<br />

Therapiehilfe aus dem Netz<br />

Seit seiner Diagnose wird Franz T. von einem<br />

spezialisierten Klinikum in Linz betreut. Mit Medikamenten<br />

und Hormonbehandlungen versuchen<br />

die Ärzte des Elisabethinen-Krankenhauses, das<br />

jährlich rund 1.500 nierenkranke Patienten behandelt,<br />

den <strong>Gesundheit</strong>szustand des Rentners<br />

zu verbessern. Dazu überwachen sie ständig<br />

Blutwerte, Blutdruck und Hormonspiegel.<br />

Ein Nephrologieportal im Internet, welches<br />

das Krankenhaus gemeinsam mit T-Systems entwickelt<br />

hat, unterstützt Patienten wie Franz T. und<br />

das medizinische Personal, etwa bei der Planung<br />

der Therapie. Aktuelle Befunde oder Termine<br />

übertragen sich automatisch aus dem Krankenhausinformationssystem<br />

(KIS) des Elisabethinen-<br />

Krankenhauses in das Portal. Sobald dort neue<br />

Daten zur Verfügung stehen, weist das System<br />

Franz T. per SMS oder E-Mail darauf hin. Um seine<br />

Termine zu prüfen oder um einen neuen Arztbrief<br />

zu lesen, meldet er sich von zu Hause am Portal<br />

an. Alle abgerufenen Daten werden verschlüsselt<br />

übertragen.<br />

Sollte eine Nierenersatztherapie notwendig<br />

werden, unterstützt ein Transplant-Portal die<br />

Arbeit der Ärzte: Krankenhäuser und niedergelassene<br />

Spezialisten dokumentieren auf dieser<br />

Internet-Plattform die Häufigkeit und Art der<br />

Blutreinigungen und Untersuchungsergebnisse.<br />

Ausschließlich die behandelnden Mediziner<br />

selbst können über verschlüsselte Verbindungen<br />

auf die Befunde zugreifen.<br />

Diese Daten helfen einem Transplant-Zentrum<br />

außerdem zu entscheiden, ob ein Patient bei<br />

einem etwaigen Nierenangebot auch ein Spenderorgan<br />

bekommen kann. „Bei Nierentransplan-<br />

International 13<br />

Arztbesuche, Nierenersatztherapie durch Dialyse, Warten auf ein Spenderorgan: Alltag für Nierenkranke.<br />

Das Krankenhaus der Elisabethinen in Linz unterstützt Patienten mit einem Online-Portal.<br />

Die Dialyse kann solange als ersatztherapie dienen, bis der patient ein spenderorgan erhält.<br />

© trismile – iStock.com<br />

tationen gibt es bis zu hundert<br />

entscheidungsrelevante<br />

Variablen mit unterschiedlicher<br />

Gültigkeitsdauer“, erläutert<br />

Prof. Dr. Rainer Oberbauer vom<br />

Elisabethinen-Krankenhaus. Da<br />

die mittlere Wartezeit etwa drei<br />

Jahre beträgt, müssen die Ärzte<br />

Untersuchungen regelmäßig<br />

erneuern.<br />

Ampelsystem hilft den Überblick zu bewahren<br />

Um schnell entscheiden zu können, fasst das<br />

Nierentransplant-Portal sämtliche Kriterien übersichtlich<br />

in einem Ampelsystem zusammen. Wenn<br />

alles für eine Transplantation spricht, leuchtet<br />

die Ampel grün. Und damit kein Untersuchungstermin<br />

überschritten wird, wechselt die Ampel<br />

auf rot. Die Monitoring-Funktion des Portals<br />

informiert die Administratoren und Mediziner per<br />

E-Mail vorsorglich bereits zwei Monate vorher;<br />

per Mausklick auf die Ampel öffnen Mediziner<br />

die dahinterliegende Checkliste, um Details zu<br />

überprüfen.<br />

Franz T. jedoch kann zunächst auf Dialysen<br />

oder eine Spenderniere verzichten. Seine Nierenfunktionen<br />

haben sich durch eine individuelle<br />

Therapie stabilisiert. Mit seiner chronischen<br />

Erkrankung und regelmäßigen Untersuchungen<br />

hat er sich arrangiert. Das Nephrologieportal<br />

hilft ihm dabei, seine Termine im Elisabethinen-<br />

Krankenhaus einzuhalten.<br />

Best Practice Thema | November 2011

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