Vernetzte Gesundheit - Deutsche Telekom
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© Wolfgang Zöller<br />
Datenschutz 9<br />
Für die Sicherheit von Versicherten:<br />
eGCard und Patientenrechtegesetz<br />
Eine meiner großen Aufgaben<br />
sehe ich darin, Transparenz<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
herzustellen. Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher können Eigenverantwortung<br />
nur übernehmen, wenn sie sich<br />
über Leistungen, Preise und Qualität<br />
der vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten,<br />
Medikamente und Hilfsmittel<br />
ausreichend, leicht verständlich und<br />
umfassend informieren können.<br />
Zuletzt haben wir die Unabhängige<br />
Patientenberatung Deutschland<br />
(UPD) als Regelversorgung installiert.<br />
Mit dem Zugang zu unabhängigen<br />
Informationen können die<br />
Bürger besser als Partner auf Augenhöhe<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen agieren.<br />
Darüber hinaus begrüße ich die neue<br />
Funktion der UPD als Seismograf.<br />
Zukünftig wird die UPD mir über<br />
die zugetragenen Beschwerden berichten.<br />
Damit ist die Voraussetzung<br />
geschaffen, notwendige Handlungsoptionen<br />
mit den Beteiligten direkt<br />
oder durch Gesetzesänderungen<br />
durchzusetzen.<br />
Derzeit bin ich gerade zusammen<br />
mit dem <strong>Gesundheit</strong>sminister<br />
und der Justizministerin dabei, das<br />
Patientenrechtegesetz zu erstellen –<br />
der Referentenentwurf wird in wenigen<br />
Wochen fertig sein. Gerade in<br />
Sachen Transparenz wird es einiges<br />
aufzuweisen haben:<br />
Das geplante Patientenrechtegesetz<br />
wird die Rechte der Patientinnen<br />
und Patienten transparenter gestalten<br />
und bestehende Vollzugsdefizite<br />
in der Praxis abbauen. Gleichzeitig<br />
wird die <strong>Gesundheit</strong>sversorgung für<br />
Patientinnen und Patienten sicherer,<br />
indem Risiko- und Fehlervermeidungssysteme<br />
sowie eine Verbesserung<br />
des Beschwerdemanagements<br />
in Krankenhäusern dazu beitragen,<br />
die Behandlungsabläufe in immer<br />
komplexer werdenden medizinischen<br />
Prozessen zu optimieren.<br />
Die Förderung einer Fehlervermei-<br />
Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter<br />
der Bundesregierung, über Sicherheit und<br />
Transparenz beim Datenschutz.<br />
dungskultur wird Behandlungsfehler<br />
jedoch nie gänzlich ausschließen<br />
können. Für diesen Fall ist eine<br />
verlässliche Unterstützung der Patientinnen<br />
und Patienten durch ihre<br />
Krankenkasse vorgesehen. Zudem<br />
werden die Rechte der Patientinnen<br />
und Patienten, aber auch der<br />
Pflegebedürftigen gegenüber den<br />
Kranken- und Pflegekassen gestärkt.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in<br />
Sachen Transparenz und Patientenrecht<br />
ist die Ausgabe der elektronischen<br />
<strong>Gesundheit</strong>skarte (eGK).<br />
Wichtig ist, dass zwischen allen Beteiligten<br />
Einigkeit darüber bestand,<br />
dass das Datenschutzniveau mit der<br />
Einführung der eGK gegenüber der<br />
bisherigen Krankenversichertenkarte<br />
deutlich angehoben wird. Denn aus<br />
meiner Arbeit als Patientenbeauftragter<br />
weiß ich, dass neben der Qualität<br />
der medizinischen Behandlung auch<br />
Datenschutz und informationelle<br />
Selbstbestimmung für Patientinnen<br />
und Patienten höchste Priorität<br />
haben.<br />
Das Ziel ist, eine Telematikinfrastruktur<br />
zu schaffen, die die Kommunikation<br />
im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />
verbessert. Patientenrechte werden<br />
durch die elektronische <strong>Gesundheit</strong>skarte<br />
gestärkt, denn das uneingeschränkteSelbstbestimmungsrecht<br />
der Versicherten steht bei der<br />
elektronischen <strong>Gesundheit</strong>skarte im<br />
Mittelpunkt. Zwar ist die Speicherung<br />
von medizinischen Daten noch<br />
in der Vorbereitungsphase, dennoch<br />
steht jetzt schon fest: Die Versicherten<br />
können selbst bestimmen, ob<br />
und welche medizinischen Daten auf<br />
ihrer Karte gespeichert werden. Es<br />
ist geplant, Patienten-Terminals aufzubauen,<br />
an denen die Versicherten<br />
die Daten auf ihrer Karte einsehen<br />
können. Lediglich die Verwaltungsdaten<br />
müssen verpflichtend auf der<br />
Karte gespeichert sein. Datenschutz<br />
hat dabei höchste Priorität.<br />
Best Practice Thema | November 2011<br />
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