Kapitel 3 Halbleiter
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3.1. HALBLEITEREIGENSCHAFTEN UND HALL–EFFEKT 81<br />
Nun soll das Magnetfeld variiert und die Hall–Spannung (Meßbereich 0–0.3 V) in Abhängigkeit<br />
vom Magnetfeld mit dem Sensor–CASSY gemessen werden. Zuerst wird bei ausgeschaltetem<br />
Magnetfeld die Hall–Spannung mit Hilfe des Kompensationsknopfes auf 0 V gestellt. Dann wird<br />
das Magnetfeld variiert, indem man den Spulenstrom von 0–5 A in Schritten von ca. 0.5 A erhöht.<br />
Die Hall–Spannung ist gegen das Magnetfeld aufzutragen und eine Anpassung durchzuführen.<br />
Zur Kontrolle Ihrer Messung sollten Sie gleich aus der Steigung die Hall–Konstante und aus der<br />
Hall–Konstanten die Ladungsträgerdichte berechnen.<br />
3.1.2.2 Leitfähigkeit von dotiertem Germanium<br />
Meßprinzip: in diesem Versuchsteil soll die Leitfähigkeit des dotierten Ge–Kristalls gemessen<br />
werden, indem ein variabler Strom durch den Kristall geschickt und die am Kristall anliegende<br />
Spannung gemessen wird.<br />
Die Schaltung am Hall–Effekt–Grundgerät ist in Abbildung 3.8 gezeigt, wobei die Heizung (Spannung<br />
,,3A max” und Uϑ) erst in Teil 3.1.2.3 verwendet wird.<br />
Schalten Sie das Magnetfeld aus. Belegen Sie die Eingänge des CASSY nun mit dem durch<br />
den Kristall fließenden Strom und der am Kristall anliegenden Spannung (Meßbereich 0–3 V).<br />
Erhöhen Sie den Strom in kleinen Schritten bis I=30 mA und messen Sie die Spannung. Führen<br />
Sie eine Anpassung an die erhaltene Kurve durch und berechnen Sie zur Kontrolle Ihrer Messung<br />
sofort die Leitfähigkeit.<br />
3.1.2.3 Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit von undotiertem Germanium<br />
Meßprinzip: Ein konstanter Strom wird durch einen undotierten Ge–Kristall geschickt. Der Kristall<br />
wird durch die in die Leiterplatte eingelassene Heizschleife geheizt und die am Kristall<br />
abfallende Spannung gemessen.<br />
Die Schaltung am Hall–Effekt–Grundgerät ist in Abbildung 3.8 gezeigt.<br />
Tauschen Sie die Platte mit dotiertem Germanium gegen die Platte mit undotiertem Germanium<br />
aus. Die Schaltung ist wie in Versuchsteil 3.1.2.2 mit dem Unterschied, daß der Strom nicht mit<br />
dem CASSY, sondern mit dem Multimeter gemessen wird. Stellen Sie einen Strom von 4 mA ein.<br />
Schließen Sie die Heizschleife in der Leiterplatte an das Netzgerät an und legen Sie den Temperatursensor<br />
auf den freien CASSY–Eingang. Definieren Sie sich neue Variablen: Temperatur in K<br />
und in ◦ C. Der Zusammenhang zwischen Spannung am Temperatursensor und der Temperatur<br />
in ◦ C ist: T [ ◦ C]=U [V]·100 ◦ C/V.<br />
Die Probe soll bis ca. 150 ◦ C geheizt und die Messung beim Abkühlen vorgenommen werden<br />
(warum?). Zum Heizen drehen Sie die Spannung am Netzgerät hoch (U=8–9 V ergibt eine sinnvolle<br />
Heizgeschwindigkeit) und drücken Sie auf den ,,Heater”–Knopf. Wenn die LED leuchtet,<br />
wird geheizt. Die Heizung kann nur abgeschaltet werden, indem die Spannung heruntergedreht<br />
wird (die LED sollte ausgehen). Aber Achtung: bei Spannungen unter ca. 4.5 V funktioniert die<br />
Temperaturmessung nicht!<br />
CASSY–Einstellung zur Messung bei abfallender Temperatur: es soll automatisch nach jeweils<br />
einer Abkühlung um einige Grad gemessen werden. Klicken Sie dafür im CASSY–Fenster ,,Meßparameter”<br />
auf ,,automatische Aufnahme” und geben Sie eine geeignete Meßbedingung für die<br />
Temperaturdifferenz δT=Tneu−Talt ein. CASSY hat dabei ein Initialisierungsproblem, welches<br />
man umgeht, indem man sofort nach dem Start der Messung die Meßbedingung kurz ausschaltet