Kapitel 3 Halbleiter
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3.1. HALBLEITEREIGENSCHAFTEN UND HALL–EFFEKT 71<br />
Metall σ ne λe µe ΘD<br />
Ω −1 cm −1 10 22 cm −3 10 −6 cm cm 2 V −1 s −1 K<br />
Cu 6.5 · 10 5 8.5 4.3 47 310<br />
Ag 6.7 · 10 5 5.8 5.7 72 220<br />
Au 5.0 · 10 5 5.9 4.2 53 175<br />
Na 2.3 · 10 5 2.5 3.6 57 160<br />
Cs 5.3 · 10 5 0.9 1.0 37 40<br />
Tabelle 3.1: Charakteristische Daten für einige Metalle: Leitfähigkeit σ für 0 ◦ C, Dichte ne und<br />
mittlere freie Weglänge λe der quasifreien Elektronen, Elektronenbeweglichkeit µe für 300 K und<br />
Debye-Temperatur ΘD.<br />
schwingendes Gitteratom für das Elektron bildet, proportional zu T , und da wstoß proportional<br />
zur Stoßfläche ist, folgt wstoß ∼ T . Insgesamt erwartet man also<br />
Experimentell wird jedoch beobachtet, daß<br />
3<br />
−<br />
σ ∼ T 2 (3.11)<br />
σ ∼ T −1<br />
(3.12)<br />
und entsprechend ergibt sich experimentell für den spezifischen Widerstand ρ = 1<br />
σ<br />
auch für den Ohm’schen Widerstand R:<br />
und damit<br />
R ∼ T (3.13)<br />
Die quantenmechanische Behandlung des Problems liefert die experimentell beobachtete Temperaturabhängigkeit:<br />
die Energien der Elektronen sind nicht Boltzmann-verteilt, sondern gehorchen<br />
der sogenannten Dirac-Verteilung mit der Folge, daß ¯v in Gl. 3.9 durch die sogenannte Fermigeschwindigkeit<br />
zu ersetzen ist, die nahezu temperaturunabhängig ist. Bei Leitern ist daher das<br />
Temperaturverhalten der Leitfähigkeit ausschließlich durch die freie Weglänge bestimmt, und<br />
damit wird σ ∼ 1<br />
T .<br />
Quantitativ wird für hohe Temperaturen die Temperaturabhängigkeit von R parametrisiert durch<br />
R(T ) = RΘ · T<br />
ΘD<br />
(3.14)<br />
wobei die Debye-Temperatur ΘD das Material charakterisiert. Bei tiefen Temperaturen in der<br />
Nähe der Sprungtemperatur, die den Übergang zur Supraleitung angibt, wird R ∼ T 5<br />
. Tabelle<br />
ΘD<br />
3.1 zeigt charakteristische Daten für einige Metalle.<br />
3.1.1.3 Isolatoren<br />
Isolatoren sind u.a. Festkörper mit großer Bandlücke (=Energiedifferenz) zwischen höchstem<br />
Valenzbandzustand und (bei tiefen Temperaturen) nur geringfügig besetztem Leitungsband. Es<br />
gibt praktisch keine quasifreien Elektronen. Für die thermische Anregung bei der Temperatur T<br />
gilt für die Übergangswahrscheinlichkeit w aus dem Valenz- in das Leitungsband<br />
∆E<br />
− k w ∼ e B T (3.15)