»feine adressen – finest« – Tübingen 2 18
Automobile: Aston Martin · Interview: Dominik Kuhn · Luxury: Inspirations · Culture: Marc Chagall in Bilbao
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finest interview | 35 a<br />
Gott spielen und doch Mensch bleiben:<br />
im Gespräch mit dem Tübinger<br />
Bestseller-Autor Peter Prange<br />
Wie tickt ein erfolgreicher Schriftsteller? Wie lebt und arbeitet er? Was beschäftigt ihn? Peter Prange<br />
stand den Feinen Adressen bei einem äußerst interessanten Gespräch zweieinhalb Stunden Rede und<br />
Antwort. Dabei beeindruckten neben seiner Kreativität sein erfrischender Humor und seine wohltuende<br />
Bodenständigkeit.<br />
Jeden Morgen um neun Uhr geht Peter Prange hi nauf<br />
in sein Arbeitszimmer, öffnet das Fenster und bittet<br />
die Muse freundlich herbei, ihn zu küssen. »Manchmal<br />
kommt sie, meistens nicht. Doch nie kann sie behaupten,<br />
ich sei nicht da gewesen.« Wenn sie kommt, taucht er<br />
ein in eine andere Welt. Um ein bisschen Gott zu spielen,<br />
wie er selbst sagt. Natürlich nur in seiner Welt. Der des<br />
Romanschreibens. Denn dort erweckt er Menschen und<br />
Schicksale zum Leben.<br />
Dabei besteht sein tägliches, selbst vorgegebenes Pensum<br />
nicht darin, eine bestimmte Anzahl von Seiten in einer<br />
bestimmten Anzahl von Stunden zu schreiben, vielmehr<br />
gilt es einen zuvor definierten Handlungsbogen zu erzählen.<br />
Doch bleibt die Muse aus, kann das Blinken des Cursors<br />
auf dem Bildschirm ziemlich unerbittlich sein. »Los,<br />
lass dir was einfallen!«, scheint es zu rufen. Manchmal<br />
stundenlang, ohne dass sich etwas tut. Außer, dass dem<br />
Mann vor dem Bildschirm der Schweiß auf der Stirn perlt.