»feine adressen – finest« – Tübingen 2 18
Automobile: Aston Martin · Interview: Dominik Kuhn · Luxury: Inspirations · Culture: Marc Chagall in Bilbao
Automobile: Aston Martin · Interview: Dominik Kuhn · Luxury: Inspirations · Culture: Marc Chagall in Bilbao
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
© Fotos: Ralph Koch<br />
Denn Prange ist von Natur aus ein eher geselliger Mensch.<br />
Die Einsamkeit am Schreibtisch, sagt er, sei mit Abstand der<br />
anstrengendste Aspekt seines Berufs. Aber vom Schreibtisch<br />
aufzustehen, bevor sein Tagespensum erledigt ist, erlaubt<br />
er sich nicht. Weil er weiß, dass die Arbeit nicht leichter<br />
wird, wenn man sie vor sich herschiebt - im Gegenteil.<br />
»Disziplin ist eine der Hauptvoraussetzungen beim Schreiben<br />
- leider. Denn ich bin nicht nur von Natur aus gesellig,<br />
sondern auch ziemlich faul.«<br />
Ob der Beruf dennoch sein Traum ist? »Definitiv«,<br />
sagt er. Auch allen Schreibblockaden zum Trotz, die ihm<br />
manchmal über Wochen jede Lebensfreude nehmen.<br />
Aber am Ende helfe ihm oft der Blick auf sein Regal im<br />
Büro, in dem all die Bücher stehen, die er schon geschrieben<br />
und veröffentlicht hat. Dann sagt er sich: »Die hast du<br />
alle geschafft, da wirst du das hier doch wohl auch noch<br />
hinbekommen.« Noch mehr helfe ihm aber die Gelassenheit<br />
seiner Frau, einer gebürtigen Türkin, die das alles nicht<br />
so dramatisch nimmt wie er selbst und stets als Gesprächspartnerin<br />
die Entstehung seiner Bücher begleitet.<br />
Wie lang er mit 62 noch Bücher schreiben wolle?<br />
Und ob ihm noch immer wieder neue Ideen einfallen?<br />
»Für die Ideen in meiner Schublade müsste ich bis<br />
120 schreiben,« sagt er und lacht. Da das aber trotz seiner<br />
recht guten Konstitution eher unwahrscheinlich ist, hat er<br />
seinem Agenten Roman Hocke vorgeschlagen, als Letztes<br />
eine Novelle über das Thema Unsterblichkeit zu schreiben.<br />
»Und wenn ich beim lieben Gott einen Wunsch frei habe«,<br />
sagt er , »möchte ich bei der Schlusskorrektur genau dieser<br />
Geschichte den Geist aufgeben. Der letzte Buchstabe ist<br />
geschrieben, und der Kopf sinkt auf das fertige Manuskript.<br />
Einen schöneren Tod kann ich mir nicht vorstellen.«<br />
Außergewöhnliche Momente erleben<br />
Sie in einer Umgebung, in der alles stimmt.<br />
Mit Formen, die einfach und klar sind.<br />
Wir folgen keinen schnellen Trends, sondern Überzeugungen.<br />
Provenceweg 22, 72072 Tübingen<br />
www.holz-form.bulthaup.de