Inhalt IPD_2_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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Literaturhinweise<br />
Orgelstücken komponierte. Dem ist<br />
allerdings nicht so, da es sich dieser<br />
Veröffentlichung um eine Folge von<br />
Transkriptionen von Klavierstücken<br />
und Liedern Griegs, die der Bearbeiter<br />
und Herausgeber verfasst hat, handelt;<br />
somit könnte man die Titulierung<br />
des Heftes als irreführend kritisieren.<br />
Im Vorwort wird dargestellt, dass Klavierstücke<br />
bez. Lieder Griegs von<br />
zweierlei Richtungen: liedhaft-lyrische<br />
Werke oder „großformatige Tongemälde“;<br />
auf Griegs eigene Tätigkeit<br />
als Arrangeur seiner Werke wird eingegangen<br />
und – fragwürdiger Weise<br />
– werden Stücke Griegs beschrieben,<br />
die weder von ihm noch vom Herausgeber<br />
für Orgel bearbeitet wurden<br />
samt Begründung „warum nicht“. Ein<br />
Lebenslauf Griegs und eine tiefer greifende<br />
Kommentierung des „Projektes“,<br />
einige seiner Werke für die Orgel<br />
einzurichten, fehlen ganz. Jedes der<br />
transkribierten Stücke wird mit einer<br />
Herkunfts- sowie einer Charakteroder<br />
sogar <strong>Inhalt</strong>sbeschreibung versehen;<br />
in einem kurzen<br />
Schlussabschnitt werden – leider etwas<br />
oberflächlich – dem ausführenden<br />
Organisten registriertechnische<br />
und spielhilfenbezogene Hilfestellungen<br />
geleistet, die, je nach dem zur<br />
22<br />
Verfügung stehenden Instrument,<br />
aber zu wünschen übrig lassen.<br />
Die meisten Stücke dieser Sammlung<br />
sind trotz und alledem zweifelsohne<br />
gut spielbar für Orgel eingerichtet,<br />
werfen aber dann und wann die mittlerweile<br />
schon „uralte“ Frage und Diskussion<br />
darüber wieder neu auf, ob<br />
und inwieweit es nötig ist, jedweden<br />
Schlager aus dem „orgel-externen“<br />
Bereich „mit Gewalt“ auf die Orgel<br />
übertragen zu müssen (Extrembeispiele:<br />
vgl. Edwin H. Lemares 8<br />
Bände mit Operntranskriptionen u.a.);<br />
letzteres bezieht sich insbesondere<br />
auf die vorgelegten Stücke „Zug der<br />
Zwerge“ und „Hochzeit auf<br />
Troldhaugen“.<br />
Der nächste Themenbereich für<br />
schon lange bestehende Diskussionen<br />
wäre derjenige der „Liturgizität“ –<br />
je nach Toleranzgrenze einer Gemeinde<br />
oder eines Pfarrers und je nach<br />
Empfinden und Gespür eines <strong>Kirchenmusik</strong>ers<br />
für theologisch-thematisch<br />
gehaltene Gottesdienst- oder<br />
Konzertprogrammgestaltungen<br />
(insbes. hinsichtlich außerkirchlicher<br />
Thematiken) lassen sich höchstens<br />
ein Drittel der Stücke in wirklichen<br />
kirchenmusikalischen Rahmen zur<br />
Aufführung bringen.<br />
Bleibt zu sagen: wenn sich der Inter-