Inhalt IPD_2_2008 - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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Im Blickpunkt<br />
Kampf zwischen Gut und Böse interpretiert<br />
werden können. Die Komposition<br />
erreicht fast die D<strong>im</strong>ensionen<br />
einer Symphonie.<br />
Auf den ersten Blick sind es wenige<br />
Kompositionen Petr Ebens, die sich<br />
auch für nebenamtlich tätige Organisten<br />
anbieten. Diese sind meist für<br />
ein oder zwei Manuale geschrieben.<br />
In dieser Reihe wäre zunächst die<br />
Kleine Choralpartita 0 Jesu, all mein<br />
Leben bist du zu nennen, ein Beispiel<br />
für Ebens Kunst en miniature, geradezu<br />
Lehrbeispiel für den Orgelunterricht<br />
(Bicinium, colorierter c.f.,<br />
Tenor-c.f., Toccata). Zur weiteren Charakterisierung<br />
steht jede Variation<br />
auf einer anderen Tonstufe. Die Zehn<br />
Choralvorspiele über Choräle der Böhmischen<br />
Brüder (lutherische Gesänge<br />
des 16. Jahrhunderts) sind Kompositionen<br />
für den Gottesdienstgebrauch,<br />
die auch wenig geschulte Organisten<br />
spielen können. In der Wahl verschiedener<br />
Formen (Passacaglia, Ostinato<br />
etc.) möchte der Komponist<br />
St<strong>im</strong>mungsunterschiede zum Ausdruck<br />
bringen.<br />
Kaum schwieriger sind die Zwei festlichen<br />
Präludien, denen die gregorianischen<br />
Hymnen Ecce sacerdos magnus<br />
und Ideo jure jurando als musikalische<br />
Grundlage dienen. Die kleinen kon-<br />
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zertanten Fantasien wurden<br />
anlässlich des Besuchs von Papst Johannes<br />
Paul II. geschrieben und sind<br />
zum Einzug eines kirchlichen<br />
Würdenträgers gut geeignet.<br />
Die Momenti d’organo, rhythmisch<br />
und klanglich abwechslungsreiche<br />
Miniaturen, bieten ebenfalls einen<br />
guten Einstieg in die Kunst Ebens. Genaue<br />
Registrierangaben sollen bei der<br />
klanglichen Realisierung helfen, doch<br />
muss nicht jede Angabe wörtlich umgesetzt<br />
werden. Eben selbst schreibt<br />
<strong>im</strong> Vorwort seiner Suita liturgica: Die<br />
vorgeschlagene Registrierung möchte<br />
meine Klangfarben-Vorstellung wiedergeben.<br />
Ich möchte jedoch die jeweilige<br />
Registerwahl dem Interpreten<br />
überlassen, der gemäß den stilistischen<br />
Eigenheiten seines Instrumentes ein<br />
Klangkonzept auf der Basis meiner<br />
klanglichen Intentionen entwickeln<br />
möge. Bei der aus der Improvisation<br />
entstandenen Suita liturgica handelt<br />
es sich um bereits in den fünfziger<br />
Jahren komponierte, vom gregorianischen<br />
Choral inspirierte Gesänge für<br />
Unisono-Chor und Orgel, die nicht auf<br />
die Modalität beschränkt, sondern<br />
durch Chromatik erweitert sind. Als<br />
Einlagen für die liturgische Aufführung<br />
seiner Missa cum populo sind