Zillachtolarin_Juli 2018

sen. Aber sie hatte dieses Ziel vor Augen
und nahm dafür vieles in Kauf. Lisa-Maria
Dornauer sei sogar übermotiviert gewesen.
Von Übertraining habe sie aber auf alle
Fälle genug, solches wolle sie keines mehr
riskieren. Trainingsziel für die Europameisterin
in der Altersklasse EK1 (Wiesbaden
2015) sei jetzt vielmehr die Superkompensation*.
Dafür halte sie die Ruhetage strikt
ein und an diesen stünde (von wenigen
Dehnungsübungen abgesehen) auch absolut
nichts am Plan. An so einem Tag finde
sie auch mal Zeit zum Lesen. Auf bewusste
Ernährung und den Umgang mit Erkrankungen
achte sie sehr stark. „Daher trainiere
ich die meiste Zeit alleine.“ So könne
sie sich am besten selbst schützen und sei
„weniger anfällig für Infekte“. Und es muss
in Abstimmung mit der Anti-Doping-Liste
sein. Apropos Winter: in der kalten Jahreszeit
seien Skitouren oder Skating-Runden
auf Langlaufskiern ein zusätzliches Ausdauertraining.
Nach Jahren auf der Kurz- (oder Olympischen
Distanz) und Mitteldistanz (Halb-Ironman)
wechselt Lisa-Maria Dornauer nun zur Langdistanz.
Bekannt ist diese Distanz den meisten
als Ironman. Dabei warten 3,8 km Schwimmen,
180 km Rad fahren und zum Schluss ein
Marathon auf sie sowie viele andere Teilnehmerinnen
und Teilnehmer. Mit ihren 26 Jahren
dürfte sie eine der jüngeren Profi-Triathletinnen
beim Ironman sein – normalerweise
bestreite man ab ca. 30 Jahren Rennen auf der
Langdistanz. Die Olympischen Spiele in Tokyo
„finden deshalb ohne mich statt. Außerdem
hätte ich für die Kurzdistanz schon viel
früher mit dem Training starten müssen“, sagt
sie. Ebenso wie für die meisten Starter – der
Großteil sind Age Grouper, die nach Altersklassen
gewertet werden – laute ihr großes
Ziel Hawaii. In Kailua-Kona, einer Kleinstadt
mit 12.000 Einwohnern, werden bei der jährlichen
Ironman-Weltmeisterschaft die Weltbesten
ermittelt. „Wenn andere mit strahlenden
Augen von Hawaii erzählen, möchte man
auch mal dabei sein. Ich natürlich auch.“
* Superkompensation: Im Training
werden Pausen und Ruhezeiten
fixiert, damit der Organismus
wieder regenerieren kann.
Sollen sich Training und Pausen
zu Beginn die Waage halten, so
können die Ruhepausen – ohne
Einfluss auf den notwendigen
Trainingseffekt – mit der Zeit immer
kürzer werden. Das Gegenteil
davon ist das sogenannte
Übertraining. Zu großer Trainingseifer
verhindert oftmals die
nötige Regeneration. Gleichzeitig
ist der Trainingseffekt dann
fast Null.
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