Kapitel 4 - Siemens
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4<br />
4.3.4 USV-Konzepte für das Rechenzentrum<br />
im Projektbeispiel<br />
Beispielhaft für die im Rechenzentrum benötigte USV-<br />
Leistung werden ein Konzept für den Einsatz rotierender<br />
USV-Anlagen und ein Konzept für statische USV-Anlagen<br />
vorgestellt. Dabei können in beiden Konzepten rotierend<br />
und statisch prinzipiell ausgetauscht werden. Grundsätzlich<br />
spielen Umgebungsbedingungen und Nutzungsrandbedingungen<br />
eine wichtige Rolle bei der Ausgestaltung<br />
einer USV-Lösung.<br />
Konzept mit statischen USV-Anlagen<br />
Es wird davon ausgegangen, dass die Betreiber des<br />
Rechenzentrums eine eigenständige USV-Versorgung mit<br />
statischen USV-Anlagen wünschen. Da sich das Rechenzentrum<br />
im ersten Untergeschoss befindet, werden die<br />
USV-Anlagen und auch die zugehörigen Generatoren wie<br />
in Abb. 4/3 dargestellt in den Technikräumen des ersten<br />
Untergeschosses platziert sein.<br />
Aus Gründen der Treibstoffversorgung und zugunsten<br />
einer einfachen Installation und Wartung werden die<br />
Netzersatzanlagen (NEA) als Dieselgeneratorblöcke mit<br />
der zugehörigen Niederspannungsverteilung redundant<br />
in den unteren Technikräumen installiert.<br />
n.c.<br />
n.c. n.o. n.o.<br />
n.c.<br />
52 Totally Integrated Power – Erstellung eines Stromversorgungskonzepts<br />
Aus Verfügbarkeitsgründen werden die USV-berechtigten<br />
Geräte im Rechenzentrum über zwei USV-Parallelsysteme<br />
mit je sechs 800-kVA-Blöcken versorgt (Abb. 4/6). Bei<br />
Beachtung der (5+1)-Redundanz beträgt die maximale<br />
USV-Leistung insgesamt 8.000 kVA.<br />
Der statische USV-Bypass wird über die AV-Versorgung<br />
(blau) bedient, während der Doppelwandlerpfad (Gleichrichter<br />
– USV-Zwischenkreis – Wechselrichter) über die<br />
NEA-Schiene (orange) versorgt werden würde. Dies ist<br />
nur möglich, wenn die USV-Anlagen eine unterbrechungsfreie<br />
Umschaltung von der Bypassversorgung<br />
(AV-Versorgung) auf den Doppelwandlerpfad (NEA-<br />
Versorgung) realisieren können.<br />
Durch die Verwendung eines Redundanzgenerators wird<br />
zusätzliche Versorgungssicherheit erreicht. Der Redundanzgenerator<br />
kann im Problem- oder Wartungsfall über<br />
die – normalerweise offenen (n. o.) – Leistungsschalter<br />
auf eines der beiden USV-Systeme aufgeschaltet werden.<br />
n.o. n.o. n.c.<br />
G G G<br />
G G<br />
USV<br />
je 800 kVA<br />
Abb. 4/6: Energieverteilung für die statischen USV-Anlagen im Rechenzentrum (n. o. = normally open; n. c. = normally closed)<br />
je 2.500 kVA<br />
AV<br />
je 2.500 kVA<br />
NEA