Kryptokompass Ausgabe #14 August 2018

KRYPTOKOMPASS AUGUST 2018
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„ICH MÖCHTE VIEL UND SCHNELL TRADEN“
Wer im Trading tätig ist, sollte auf einige Dinge achten.
Auf der einen Seite ist da die Auswahl der Börsen, auf
denen man handelt. Hier lohnt es sich etwas Recherche
zu der jeweiligen Plattform anzustellen. Ist sie in der Vergangenheit
negativ auffällig geworden, muss Vorsicht
walten. Während beispielsweise Coinbase oder Bitcoin.
de über die Jahre ohne Zwischenfall glänzen konnten,
schrieb bekannterweise Mt. Gox negative Schlagzeilen.
Auch die Börse HitBTC ist durch selektive Scams auffällig
geworden.
UMGANG MIT DER SEED-PHRASE – ODER: DIE
PAPER WALLET
Die Seed-Phrase ist der heilige Zugang zu einer Wallet
und muss geheim gehalten werden. Mit der Seed kann
man auf einer Wallet alle Private Keys wiederherstellen
und dann die entsprechenden Bestände bewegen. Man
notiert sie sich in der Regel auf einem Blatt Papier. Dabei
ist darauf zu achten, dass die Worte fehlerfrei und in der
richtigen Reihenfolge notiert werden. Ein solches Blatt
Papier nennt man auch Paper Wallet.
KRYPTOKOMPASS-SPEZIAL
Aus persönlicher Erfahrung der Redaktion sind Bittrex,
Bitfinex und Binance gute Anlaufstellen für den Handel
mit Altcoins.
Nichtsdestotrotz gilt die Regel, dass auf einer Börse immer
nur das Geld liegen sollte, welches auch tatsächlich
zum Handel vorgesehen ist. Denn liegt das Geld auf einer
Börse, ist diese auch im Besitz der Private Keys. Eine
zentralisierte, dritte Partei stellt immer ein sogenanntes
„gegenparteiisches Risiko“ dar. Mit anderen Worten,
man ist nicht selbst für seine Sicherheit verantwortlich,
zumal Börsenhacks keine Seltenheit sind. Gerade dieses
gegenparteiische Risiko wollte Bitcoin, die erste Kryptowährung,
eliminieren, um mehr Sicherheit im Finanzsystem
zu schaffen.
„ICH MÖCHTE HIN UND WIEDER UND
MÖGLICHST SICHER TRADEN“
Dieses Papier ist ein physischer Gegenstand, der entsprechend
sicher aufbewahrt werden sollte. So kann
man überlegen, was diesem Papier zustoßen könnte
(Diebstahl, Brand etc.) und sich entsprechend dagegen
schützen. So lassen sich auch mehrere Blätter mit derselben
Seed-Phrase beschreiben und an unterschiedlichen
Orten verteilen. Die Firma Cryptosteel.com bietet Karten
aus Metall an, mit denen man seine Seed auf einer widerstandfähigeren
Form als Papier aufschreiben kann.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um
die Sicherheit der Seed-Phrase geht. Nur die digitale
Speicherung sollte man vermeiden.
Um eine Transaktion von der Paper Wallet zu tätigen,
muss man sich zuerst eine Wallet-Software herunter
laden, dort mit der Seed-Phrase die Wallet wiederherstellen
und erst dann kann eine Transaktion getätigt
werden. Die Verfügbarkeit ist hier also von allen Varianten
am geringsten.
Eine Alternative zu zentralisierten Exchanges mit gegenparteiischem
Risiko sind die immer stärker aufkommenden
dezentralen Exchanges (kurz: DEX). Der entscheidende
Unterschied zwischen einer zentralen und
dezentralen Börse ist, dass man bei einer dezentralen
Börse nach wie vor im Besitz der Private Keys ist.
Eine populäre DEX ist bisq.network. Hier kann man
Bitcoin per SEPA-Überweisung kaufen oder Altcoins
können gegen Bitcoin gehandelt werden. Allerdings sind
die Vorgänge, getrieben durch den Trade Off zugunsten
der Dezentralität, langsamer. Bei der Installation der
Bisq-Software generiert man sich ebenfalls eine Seed,
die selbstverständlich gut aufbewahrt werden muss.
FAZIT: DIVERSIFIZIEREN
Die Devise bei der Wallet-Sicherheit lautet wie beim
Anlegen: Diversifizieren. Wer wirklich viel Geld sichern
möchte, kann sich gleich mehrere Hardware Wallets von
unterschiedlichen Anbietern kaufen und die Seeds an
unterschiedlichen Orten lagern. Auf der Börse oder auf
dem Handy solle immer nur so viel Geld wie nötig liegen.
Mit diesem Wissen kann jeder die für sich persönlich
beste Lösung überlegen.