Kryptokompass Ausgabe #14 August 2018
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KRYPTOKOMPASS AUGUST <strong>2018</strong><br />
8<br />
Hinsichtlich der Regulierung sind keine großen Änderungen<br />
zu erwarten, die Bitcoin direkt betreffen, sprich<br />
seinen offiziellen Status betreffen. Natürlich aber<br />
können Dienstleister wie Börsen durch zunehmende<br />
Maßnahmen hinsichtlich Know-Your-Customer und<br />
Anti-Geldwäsche-Richtlinien noch in <strong>2018</strong> stärker in die<br />
Pflicht genommen werden, was indirekt auch auf Bitcoin<br />
Einfluss hätte. Insbesondere in der EU gibt es aber keine<br />
Anzeichen dafür, dass übertrieben harte Maßnahmen verabschiedet<br />
werden. Zu groß ist die Angst vor Ausweicheffekten<br />
auf weniger regulierte Jurisdiktionen und dem<br />
damit einhergehenden Kontrollverlust. Zudem werden<br />
dezentrale Exchanges immer ausgereifter, sodass im Falle<br />
einer starken Überregulierung verstärkt auf dezentrale<br />
Exchanges ausgewichen würde – die Behörden wären<br />
hier machtlos.<br />
Stattdessen sehen wir eine weitere Kommerzialisierung<br />
der Krypto-Ökonomie im regulierten Finanzwesen, die<br />
wiederum Bitcoin auch für breite Teile der Gesellschaft<br />
zugänglich macht. Immer mehr lizenzierte Finanzdienstleister<br />
integrieren Krypto-Dienstleistungen wie Bitcoin<br />
Wallets und kommen so Regulierungsbestrebungen<br />
zuvor. Das größte Versprechen für den Bitcoin-Kurs liegt<br />
hier in dem institutionellen Geld, das nach wie vor Wege<br />
in Kryptowährungen sucht.<br />
Zudem ist Bitcoin durch seinen Wertedualismus sowohl<br />
für Nutzer als auch für Investoren interessant. Dies soll<br />
bedeuten, dass Bitcoin sowohl als Bezahlmedium genutzt<br />
werden kann als aber auch als Wertspeicher im Sinne<br />
eines digitalen Goldes. Sollte es also aufgrund von Skalierungsdefiziten<br />
bzw. einer schleppenden technischen<br />
Optimierung uninteressant sein Bitcoin für den Kaffeehausbesuch<br />
zu verwenden, dann bleibt immer noch die<br />
Gold-Komponente, die vollkommen ausreichend ist, um<br />
den Bitcoin-Kurs nicht nur zu stützen, sondern auch weiter<br />
zu befeuern.<br />
Korrespondierend dazu darf nicht vergessen werden,<br />
dass Bitcoin ein antizyklisches Investment ist. Sollten also<br />
politische bzw. wirtschaftspolitische Krisen aufkommen,<br />
dann würde Bitcoin als Fluchtwährung davon besonders<br />
profitieren. Zur Zeit ist es beispielsweise sehr ruhig in<br />
der Eurozone, was die Eurostabilität angeht. Sollte die<br />
Schuldenkrise in der EU wieder neu aufflammen und der<br />
Euro unter Beschuss geraten, dann sind Ausweichbewegungen<br />
gen Bitcoin naheliegend.<br />
INVESTMENT BOX<br />
Bitcoin ist die am meisten unterschätzte Kryptowährung. Trotz aller Schwierigkeiten<br />
bleibt Bitcoin unerreicht in seiner dezentralen Natur und Dominanz im Kryptomarkt<br />
(zur Zeit mehr als 45 Prozent). Das wird gerne vergessen, wenn andere<br />
Kryptowährungen hochgejubelt werden, die ein vermeintlich größeres Potential<br />
besitzen. Investoren muss klar sein, dass Bitcoin Zeit braucht, um sich noch weiter<br />
zu verbessern und in der Breite zu etablieren. Wer auf eine schnelle Ver-X-Fachung<br />
des Kurses aus ist, sollte die Finger von Bitcoin lassen.