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Die Bergische Post gab zu dem Konzert eine Vorschau, die wir ungekürzt hier unseren Lesern<br />
zum Abdruck bringen:<br />
Von der Romantik zur Modernen<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein mit einer vieiseitigen Paiette in Opladen<br />
OPLADEN. Nachdem vor zwei Jahren die<br />
Opladener Festhalle ihre musikalische Weihe<br />
durch ein Konzert des größten und wohl auch<br />
leistungsfähigsten deutschen Männerchores,<br />
den 125 Jahre alten, traditionsreichen Kölner<br />
Männergesangverein unter Leitung von Pro<br />
fessor Hermannjosef Rübben (Leverkusen) er<br />
hielt, sind die Sänger aus der Domstadt mor<br />
gen erneut in Opladen zu Gast.<br />
Nach dem mit ovationellen Beifallsstürmen be<br />
dankten Gastkonzert in Lüttich im März die<br />
ses Jahres und vor der Pfingskonzertreise des<br />
Chores nach Luxemburg und Lille kommt dem<br />
Opladener Konzert besondere Bedeutung zu,<br />
zumal der Chor außerdem auch in diesem<br />
Jahr eine größere Konzerttournee nach Wien<br />
unternimmt. Bei der vorigen Begegnung mit<br />
dem KMGV schrieb die RP: „Hier lernte man<br />
eine beispielhafte Klangkultur des etwa 200<br />
Sänger zählenden Chores kennen. Nur bei<br />
äußerster Disziplin ist so etwas möglich; nicht<br />
eine einzige Stimme tritt auch nur für einen<br />
Moment unschön hervor, alles ist in- und mit<br />
einander gebunden." Und über den nicht nur<br />
durch seinen Leverkusener Wohnsitz, sondern<br />
auch durch seine hiesige chorische Tätigkeit<br />
bekannten Dirigenten des Chores hieß es:<br />
„Prof. Hermannjosef Rübben, Innerlich bebend,<br />
äußerlich ruhig, gibt mit sensiblen Gesten der<br />
Hände suggestive Zeichen. Er bittet, er be<br />
schwört, er fordert mehr, noch mehr, aber er<br />
wehrt auch immer ein Zuviel ab. Er läßt musi<br />
kalische Phrasen in aller Ruhe aussingen und<br />
-schwingen, er atmet mit seinen Sängern, er<br />
modelt an einer Melodie noch im Entstehen<br />
und Verklingen und versäumt nicht, einer<br />
Mittelstimme ihren Weg in die harmonische<br />
Auflösung hinein freizumachen." (RP 10.1.66)<br />
Was erwartet nun die Opladener Konzert<br />
freunde in dem heutigen Chorkonzert, das<br />
geistliche und weltliche Musik vorsieht? So<br />
geschlossen diese in den einzelnen Teilen<br />
abgerundete Themenstellung ist, so abwechs<br />
lungsreich und vielfarbig ist die Palette des<br />
Konzertes in stilistischer und besetzungsmäßi<br />
ger Hinsicht. Hier werden nicht nur die Kern<br />
stücke der romantischen Chorliteratur aus der<br />
Feder Franz Schuberts, Anton Bruckners und<br />
Carl Maria von Webers erklingen, hier dürfte<br />
der überdimensionale Chor auch nachweisen,<br />
daß sich gerade in der sacralen Musik der<br />
Renaissance bei früh-italienischen und spani<br />
schen Meistern noch eine Fülle ungehobener<br />
Chorliteratur befindet, die heute in besonde<br />
rem Maß ansprechen kann. Das Konzert um<br />
faßt aber auch eine Fülle von Beiträgen zeit<br />
genössischer Chorwerke bis hin zu geistlichen<br />
Gesängen der Neger und einer Gruppe folk<br />
loristisch gefärbter Volkslieder europäischer<br />
Länder im Chorsatz von Hermannjosef Rübben.<br />
Von Rübben stammt ein vom Waldhornquartett<br />
des Kölner Gürzenichorchesters gespieltes<br />
„Interludium", das die ohnehin nicht reiche<br />
Sparte der Musik für diese Besetzungsart echt<br />
bereichern dürfte. Solist des Abends ist der<br />
in der Meisterklasse von Prof. Heinz Merten<br />
an der Kölner Musikhochschule ausgebildete<br />
Toni Maxen, der besonders in letzter Zeit im<br />
mer wieder von sich reden machte. Da in bei<br />
den Konzertteilen sich der Chor mit dem<br />
Solisten (Begleitung Fritz Spies) verbindet,<br />
steht auch von der klanglichen Abwechslung<br />
her ein musikalisch interessantes Spannungs<br />
feld zu erwarten.<br />
Den Sängern des berühmten und traditions<br />
gewichtigen Chores aus der Domstadt, sei<br />
nem Präsidenten Dr. Max Adenauer und sei<br />
nem und unserem heimischen Dirigenten ein<br />
herzliches Willkommen am Ende einer viel<br />
seitigen Konzertsaison der Kulturgemeinde.<br />
egbei<br />
deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!