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Der Burgbote 1968 (Jahrgang 48)

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Die Bergische Post gab zu dem Konzert eine Vorschau, die wir ungekürzt hier unseren Lesern<br />

zum Abdruck bringen:<br />

Von der Romantik zur Modernen<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein mit einer vieiseitigen Paiette in Opladen<br />

OPLADEN. Nachdem vor zwei Jahren die<br />

Opladener Festhalle ihre musikalische Weihe<br />

durch ein Konzert des größten und wohl auch<br />

leistungsfähigsten deutschen Männerchores,<br />

den 125 Jahre alten, traditionsreichen Kölner<br />

Männergesangverein unter Leitung von Pro<br />

fessor Hermannjosef Rübben (Leverkusen) er<br />

hielt, sind die Sänger aus der Domstadt mor<br />

gen erneut in Opladen zu Gast.<br />

Nach dem mit ovationellen Beifallsstürmen be<br />

dankten Gastkonzert in Lüttich im März die<br />

ses Jahres und vor der Pfingskonzertreise des<br />

Chores nach Luxemburg und Lille kommt dem<br />

Opladener Konzert besondere Bedeutung zu,<br />

zumal der Chor außerdem auch in diesem<br />

Jahr eine größere Konzerttournee nach Wien<br />

unternimmt. Bei der vorigen Begegnung mit<br />

dem KMGV schrieb die RP: „Hier lernte man<br />

eine beispielhafte Klangkultur des etwa 200<br />

Sänger zählenden Chores kennen. Nur bei<br />

äußerster Disziplin ist so etwas möglich; nicht<br />

eine einzige Stimme tritt auch nur für einen<br />

Moment unschön hervor, alles ist in- und mit<br />

einander gebunden." Und über den nicht nur<br />

durch seinen Leverkusener Wohnsitz, sondern<br />

auch durch seine hiesige chorische Tätigkeit<br />

bekannten Dirigenten des Chores hieß es:<br />

„Prof. Hermannjosef Rübben, Innerlich bebend,<br />

äußerlich ruhig, gibt mit sensiblen Gesten der<br />

Hände suggestive Zeichen. Er bittet, er be<br />

schwört, er fordert mehr, noch mehr, aber er<br />

wehrt auch immer ein Zuviel ab. Er läßt musi<br />

kalische Phrasen in aller Ruhe aussingen und<br />

-schwingen, er atmet mit seinen Sängern, er<br />

modelt an einer Melodie noch im Entstehen<br />

und Verklingen und versäumt nicht, einer<br />

Mittelstimme ihren Weg in die harmonische<br />

Auflösung hinein freizumachen." (RP 10.1.66)<br />

Was erwartet nun die Opladener Konzert<br />

freunde in dem heutigen Chorkonzert, das<br />

geistliche und weltliche Musik vorsieht? So<br />

geschlossen diese in den einzelnen Teilen<br />

abgerundete Themenstellung ist, so abwechs<br />

lungsreich und vielfarbig ist die Palette des<br />

Konzertes in stilistischer und besetzungsmäßi<br />

ger Hinsicht. Hier werden nicht nur die Kern<br />

stücke der romantischen Chorliteratur aus der<br />

Feder Franz Schuberts, Anton Bruckners und<br />

Carl Maria von Webers erklingen, hier dürfte<br />

der überdimensionale Chor auch nachweisen,<br />

daß sich gerade in der sacralen Musik der<br />

Renaissance bei früh-italienischen und spani<br />

schen Meistern noch eine Fülle ungehobener<br />

Chorliteratur befindet, die heute in besonde<br />

rem Maß ansprechen kann. Das Konzert um<br />

faßt aber auch eine Fülle von Beiträgen zeit<br />

genössischer Chorwerke bis hin zu geistlichen<br />

Gesängen der Neger und einer Gruppe folk<br />

loristisch gefärbter Volkslieder europäischer<br />

Länder im Chorsatz von Hermannjosef Rübben.<br />

Von Rübben stammt ein vom Waldhornquartett<br />

des Kölner Gürzenichorchesters gespieltes<br />

„Interludium", das die ohnehin nicht reiche<br />

Sparte der Musik für diese Besetzungsart echt<br />

bereichern dürfte. Solist des Abends ist der<br />

in der Meisterklasse von Prof. Heinz Merten<br />

an der Kölner Musikhochschule ausgebildete<br />

Toni Maxen, der besonders in letzter Zeit im<br />

mer wieder von sich reden machte. Da in bei<br />

den Konzertteilen sich der Chor mit dem<br />

Solisten (Begleitung Fritz Spies) verbindet,<br />

steht auch von der klanglichen Abwechslung<br />

her ein musikalisch interessantes Spannungs<br />

feld zu erwarten.<br />

Den Sängern des berühmten und traditions<br />

gewichtigen Chores aus der Domstadt, sei<br />

nem Präsidenten Dr. Max Adenauer und sei<br />

nem und unserem heimischen Dirigenten ein<br />

herzliches Willkommen am Ende einer viel<br />

seitigen Konzertsaison der Kulturgemeinde.<br />

egbei<br />

deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!

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