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Charity Report 2017

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HANDARBEITEN ALS TRAUMABEWÄLTIGUNG –<br />

NEUE NÄHMASCHINEN FÜR DIE NÄHSTUBE ZWERCHALLEE<br />

Schon seit mehr als zwei Jahren betreibt der „Verband<br />

binationaler Familien e. V.“ eine Nähstube in der<br />

Unterkunft für Geflüchtete in der Zwerchallee in Mainz.<br />

Hier kommen vor allem Frauen (teilweise auch Kinder)<br />

mit teils äußerst traumatischen Fluchthintergrund zusammen,<br />

um sich der Handarbeit und damit einer sinnvollen<br />

Beschäftigung zu widmen. Viele Frauen nutzen<br />

die Möglichkeit dort z.B. Kleider oder Kissenbezüge<br />

zu nähen. Neben dem konkreten praktischen Nutzen<br />

erfüllt die Nähstube in der Unterkunft aber auch eine<br />

wichtige psychosoziale Funktion. Sie ist mittlerweile zu<br />

einem Begegnungsort geworden, einem geschützten<br />

Raum in dem die Frauen sich untereinander austauschen,<br />

neue Bekanntschaften knüpfen und bestehende<br />

pflegen, Spaß und Freude haben können. Darüber hinaus<br />

hat sich die Nähstube als Ort des Austauschs<br />

etabliert von dem wichtige Impulse auch für andere<br />

Vorhaben und gemeinsame Projekte der Geflüchteten<br />

und ihrer Familien ausgehen. Da für die Nähstube<br />

zuletzt nur noch zwei funktionierende Nähmaschinen<br />

zu Verfügung standen, wurden mit der Förderung von<br />

„Mainz 05 hilft e. V.“ acht neue Nähmaschinen und<br />

entsprechendes Zubehör angeschafft. Die Frauen werden<br />

im Rahmen eines „Nähmaschinenführerscheins“<br />

mit den neuen Geräten Vertraut gemacht und bekommen<br />

gleichzeitig die Verantwortung für Pflege, Wartung<br />

und richtige Verwahrung der Maschinen übertragen.<br />

Mit der Zuwendung von ca. 2.500 Euro konnte<br />

„Mainz 05 hilft e. V.“ einen entscheidenden Beitrag<br />

zum Ausbau dieses sozialen und pädagogischen Integrationsprojekts<br />

leisten.<br />

„Ich wohne schon seit 2014 in der Zwerchallee und habe<br />

erst (Anm.: in <strong>2017</strong>) durch die Nähstube die anderen<br />

Frauen kennengelernt. Für mich ist das Treffen einmal<br />

in der Woche nicht nur Gelegenheit zum Nähen. Das<br />

ist viel mehr. Ich kann vor allem mit den anderen Frauen<br />

reden, wir können uns kennenlernen, wir haben viel Spaß,<br />

wir trinken Tee. Und wir lernen etwas. Das ist gut. Ich<br />

kann nicht mehr so oft kommen, weil ich nachmittags<br />

Deutschkurs habe.“<br />

Soheila R., 55 Jahre, aus Afghanistan<br />

Teilnehmerin der Nähstube in der Flüchtlingsunterkunft Zwerchallee<br />

<strong>Charity</strong> <strong>Report</strong> <strong>2017</strong> | 29

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