17.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - Universitätsklinik für Orthopädie und ...

Jahresbericht 2011 - Universitätsklinik für Orthopädie und ...

Jahresbericht 2011 - Universitätsklinik für Orthopädie und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Univ.-Klinik <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

Chordome- Forschungsschwerpunkt<br />

Seltene Tumoren mit schlechter Prognose<br />

Bei Chordomen handelt es sich um seltene, bösartige Tumoren<br />

des Knochens, welche mit einer geschätzten Inzidenz von<br />

1-4% aller bösartigen Knochentumoren (Metastasen ausgenommen)<br />

insbesondere im Bereich der Wirbelsäule <strong>und</strong> an der<br />

Schädelbasis auftreten. Chordome sind praktisch resistent<br />

gegen klassische Formen der Chemotherapie, <strong>und</strong> Bestrahlungen<br />

führen maximal zu einem temporären Wachstumsstopp,<br />

jedoch nicht zu einer Heilung. Die einzig verbleibende<br />

therapeutische Option besteht in einer chirurgischen Entfernung<br />

dieser Tumoren mit ausreichendem Sicherheitsabstand<br />

zu tumorösem Gewebe.<br />

Der Entwicklung neuer Behandlungsformen kommt daher eine<br />

große Bedeutung zu. Eine diesbezügliche Idee besteht darin,<br />

(Oberflächen-) Marker <strong>und</strong> Zellsignalwege zu identifizieren,<br />

welche in Chordomen aktiv sind, um diese Faktoren dann<br />

gezielt durch gegen sie gerichtete Antikörper zu blockieren<br />

<strong>und</strong> dadurch das Tumorwachstum zu hemmen.<br />

Erforschung von Chordomen an der Medizinischen<br />

Universität Graz<br />

Dies war die Basis, auf welcher im Jahr 2007 durch die <strong>Universitätsklinik</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie <strong>und</strong><br />

das Institut <strong>für</strong> Pathologie der Medizinischen Universität Graz<br />

ein Forschungsprojekt zum Thema „Chordome“ ins Leben<br />

gerufen wurde. Im Rahmen dieses Projektes wurde die im<br />

internationalen Vergleich beachtliche Anzahl von derzeit 50<br />

Chordom-Präparaten akquiriert. An diesen 50 Präparaten<br />

wurden <strong>und</strong> werden Faktoren getestet, von welchen aus der<br />

rezenten Fachliteratur bekannt ist, dass sie bei anderen bösartigen<br />

Tumoren Einfluss auf deren Entwicklung, Wachstum <strong>und</strong><br />

Metastasierung besitzen.<br />

Chordome -<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

Die Idee besteht darin, (Oberflächen-) Marker <strong>und</strong> Zellsignalwege<br />

zu identifizieren, welche in Chordomen aktiv sind, um<br />

auch <strong>für</strong> diese Tumorform „Targeted Therapies“, also „maßgeschneiderte<br />

Therapieformen“ zu entwickeln. Es konnten wichtige<br />

Kooperationen, unter anderem mit dem Zentrum <strong>für</strong><br />

Medizinische Gr<strong>und</strong>lagenforschung sowie mit dem Medizinischen<br />

Forschungszentrum Seibersdorf initiiert werden. Aus<br />

dieser Zusammenarbeit resultierten einerseits genetische<br />

Analysen von Chordomen, andererseits kann als wesentliches<br />

Ergebnis die Kultivierung <strong>und</strong> Typisierung einer eigenen<br />

Chordom-Zelllinie angeführt werden. Diese Zelllinie „MUG-<br />

Chor1“ wurde im Rahmen des dritten internationalen Treffens<br />

der amerikanischen Chordoma-Fo<strong>und</strong>ation im März <strong>2011</strong> in<br />

Bethesda, Maryland, einer internationalen ExpertInnenr<strong>und</strong>e<br />

präsentiert.<br />

Abb.: Immunhistochemische Darstellung eines Chordoms (HE-<br />

Färbung)<br />

Zusammenfassend kann somit auf ein national <strong>und</strong> international<br />

gut verankertes, interdisziplinäres Projekt verwiesen werden,<br />

welches im internationalen Vergleich <strong>für</strong> die Erforschung<br />

von Chordomen wertvolle Beiträge leistet, in dem Bemühen,<br />

den betroffenen PatientInnen bald zusätzliche Behandlungsoptionen<br />

anbieten zu können!<br />

Abb.: Third International Chordoma Research Workshop. Von der Medizinischen Universität waren Fr. Ass. Dr.Scheipl <strong>und</strong> Fr. Mag. Dr.<br />

Rinner beteiligt.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!