Jahresbericht 2011 - Universitätsklinik für Orthopädie und ...
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> Univ.-Klinik <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
OA PD Dr. Gruber<br />
Teamleiter<br />
Sektion „Knorpel- <strong>und</strong> Sportorthopädie“<br />
Die chirurgischen Kerngebiete des Teams umfassen neben<br />
arthroskopischen Eingriffen an Knie, Schulter <strong>und</strong> Sprunggelenk<br />
die gesamte rekonstruktive Chirurgie des Kniegelenkes.<br />
Die Leitung „Knorpel <strong>und</strong> Sport“ oblag auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
Herrn PD Dr. Gerald Gruber. Wie schon im Jahr davor konnte<br />
die Anzahl der arthroskopischen Kreuzbandersatzplastiken<br />
weiter gesteigert werden: Die arthroskopische Meniskusnaht<br />
behielt ihre Bedeutung als Standardprozedur bei gegebener<br />
Indikation <strong>und</strong> insbesonders bei jüngeren PatientInnen bei. Die<br />
Anzahl der Knorpeltransplantationen (MACI) blieb im Vergleich<br />
zum Jahr 2010 weitgehend unverändert. Nach wie vor besteht<br />
eine enge Kooperation mit der Sektion „Knie“ unter der Leitung<br />
von OA Dr. Norbert Kastner.<br />
Nachstehend finden Sie eine detaillierte Übersicht über das<br />
operative Spektrum des „Knorpel-Sport Teams“:<br />
Rekonstruktive Verfahren gelangen zum Einsatz, wenn chirurgische<br />
Techniken zur Unterstützung der körpereigenen Regeneration<br />
bzw. Reparation von Knorpel- <strong>und</strong> Knochengewebe<br />
nicht mehr möglich sind. Vorrangig ist die Wiedererlangung<br />
einer ausreichenden Funktion sowie einer Schmerzfreiheit;<br />
hierzu ist vielfach die Rekonstruktion des betroffenen Gelenkes<br />
erforderlich.<br />
Endoprothetischer Teilersatz eines einzelnen<br />
Gelenkskompartments (meist des medialen Kompartments)<br />
bei unikompartementeller Kniegelenksarthrose mittels<br />
Hemischlittenprothese.<br />
Abb.: medial betonte Gonarthose li ( ap <strong>und</strong> seitliche Aufnahme) bei einem<br />
53 a alten Pat. ,Teilgelenksersatz medial .<br />
Umstellungsosteotomie des Kniegelenks: Bei unilateraler<br />
Gonarthrose <strong>und</strong> varisch-valgischer Beinachse kann bei entsprechender<br />
Klinik <strong>und</strong> Bildgebung eine Umstellungsosteotomie<br />
die Druckbelastung im Kniegelenk verändern <strong>und</strong> somit<br />
eine Abnützung hintanhalten bzw. einen bereits vorhandenen<br />
Arthroseschmerz minimieren.<br />
Kreuzbandersatzplastik: Besteht nach einer Ruptur des<br />
vorderen Kreuzbandes (VKB) trotz erfolgter Physiotherapie<br />
eine subjektive bzw. objektive Instabilität des Kniegelenkes, ist<br />
in Abhängigkeit vom Aktivitätsanspruch der PatientInnen ein<br />
Ersatz des vorderen Kreuzbandes durch körpereigenes Sehnenmaterial<br />
indiziert. In diesem Zusammenhang werden an<br />
der <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
die Sehnen des Musculus semitendinosus, sowie des<br />
Musculus gracilis zum Ersatz des vorderen Kreuzbandes verwendet,<br />
welches mittels Einbündeltechnik rekonstruiert wird.<br />
Meniskusnaht/Meniskusteilresektion: Bei Rissbildungen<br />
im Bereich der Menisci kann eine rekonstruktive Naht<br />
derselben bzw. eine Teilresektion indiziert sein. Für die Wahl<br />
des Verfahrens ist nicht alleine die Bildgebung (MRT) ausschlaggebend,<br />
sondern insbesondere auch die vorliegende<br />
Klinik mit positiven Meniskustest bzw. einer bestehenden<br />
Einklemmsymptomatik. Insbesondere bei dramatischen Rissbildungen<br />
<strong>und</strong> sportlich aktiven PatientInnen ist in vielen Fällen<br />
eine rekonstruktive Meniskusnaht sinnvoll <strong>und</strong> möglich. Bei<br />
degenerativen Rissbildungen, welche insbesondere bei älteren<br />
PatientInnen auftreten, ist in vielen Fällen eine Meniskusteilresektion<br />
notwendig.<br />
Regenerative Verfahren haben zum Ziel, durch biostimulative<br />
chirurgische Maßnahmen die körpereigene<br />
Knorpelregeneratbildung voranzutreiben. Hierbei ist jedoch<br />
lediglich ein Ersatz durch Faserknorpel möglich, verglichen mit<br />
dem ursprünglichen hyalinen Knorpel. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass<br />
eine körpereigene Regeneration bei isolierten – vornehmlich<br />
traumatischen – Knorpelläsionen mit umgebendem ges<strong>und</strong>en<br />
Knorpelgewebe eher stattfindet als bei multifokal degenerativ<br />
verändertem Knorpel.<br />
Insgesamt stehen gr<strong>und</strong>sätzlich vier verschiedene Methoden<br />
zur Verfügung, Läsionen des Knorpels regenerativ zu therapieren.<br />
Diese werden abhängig von der Größe <strong>und</strong> der Ausdehnung<br />
des Defektes einerseits, sowie des/der<br />
PatientInnenalters andererseits unterschiedlich angewandt:<br />
PD Dr. Gruber-<br />
Teamleiter<br />
OA Dr.<br />
Kastner<br />
Ass. Dr. Wolf Ass. Dr.<br />
Lovse