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NACHHALTIG KULTUR JOKER 23<br />

Solartechnik von junger Hand<br />

SchülerInnen des Montessori Zentrums Angell Freiburg haben eine Schüler-Solar-Genossenschaft gegründet<br />

Am 2. Juli gab es den verdienten<br />

Lohn. SchülerInnen der<br />

Schüler-Solar-Genossenschaft<br />

des Freiburger Montessori-<br />

Zentrums Angell wurden in<br />

Stuttgart mit einem Zertifikat<br />

ausgezeichnet. Hintergrund war<br />

die Preisverleihung des bundesweiten<br />

Projekts „Juniorenfirmen<br />

auf dem Weg zum nachhaltigen<br />

Wirtschaften / Umweltprofis<br />

von morgen“. Zwei<br />

Monate zuvor, am 8. Mai luden<br />

SchülerInnen der 11. Klasse am<br />

Gymnasium des Montessori-<br />

Zentrums zur Gründungsversammlung<br />

der SolA(r)ngell, der<br />

ersten Schüler-Solar-Genossenschaft<br />

überhaupt in Deutschland.<br />

Hier sollten SchülerInnen<br />

eine eigene Photovoltaik-Anlage<br />

planen und umsetzen.<br />

Ein Semester lang war ein regelrechtes<br />

Studium vonnöten.<br />

Die Jugendlichen lernten wirtschaftliche,<br />

rechtliche, aber<br />

auch Anwendungsaspekte ihres<br />

Unternehmens kennen. Parallel<br />

dazu nahmen sie Kontakt mit<br />

Gewerbebetrieben auf, stets<br />

auf der Suche nach Dächern<br />

für ihre Anlagen. Schließlich<br />

war alles Know-How erlernt<br />

und der Businessplan konnte<br />

zusammengestellt werden. Ein<br />

Moment voller Stolz für die<br />

Die SchülerInnen der Schüler-Solar-Genossenschaft steigen aufs Dach<br />

motivierten Jugendlichen, die<br />

fortan selbst im Bereich der<br />

umweltfreundlichen Energiegewinnung<br />

mitmischen.<br />

Gegründet wurde das Projekt<br />

im Herbst 2017 von der<br />

fesa e.V. und der Solar-Bürger-<br />

Genossenschaft eG gemeinsam<br />

mit dem Montessori-Zentrum.<br />

Eine passende Kombination,<br />

schließlich gehören Umweltund<br />

Klimaschutz sowie Energiewende<br />

hier schon lange zum<br />

Schulalltag. Interessierte SchülerInnen<br />

können über Projekte,<br />

Aktionen und Unterrichtseinheiten<br />

zu Klimawandel und<br />

Energiesparen viele Einblicke<br />

in den großen Themenkomplex<br />

erhalten.<br />

Die daraus gewachsene Kooperation<br />

mit der Solar-Bürger-<br />

Genossenschaft eG entlastet<br />

auch die jungen Gründer der<br />

Schüler-Solar-Genossenschaft.<br />

So sind diese von Haftungsrisiken<br />

befreit, der Betrieb der<br />

Solaranlagen ist für längere Zeit<br />

gesichert. Ein Anlagenpachtvertrag<br />

überträgt der Schülergenossenschaft<br />

die Rechte<br />

zur Verwaltung sowie zum<br />

Betrieb. Die Erträge erhalten<br />

sie ebenfalls. Über Mitgliedschaften<br />

sammeln die SchülerInnen<br />

Eigenkapital und geben<br />

der Partnergenossenschaft ein<br />

Darlehen, um die PV-Anlage zu<br />

kaufen. So sind sowohl die Partnergenossenschft<br />

als auch die<br />

Jugendlichen rechtlich abgesichert.<br />

Genossenschaftliche Organisation<br />

und Entscheidungshoheit<br />

verbleiben nicht zuletzt<br />

aber bei den SchülerInnen. Sie<br />

kümmern sich eigenverantwortlich<br />

um das Monitoring und die<br />

Instandhaltung der Anlage.<br />

Regelmäßige Treffen mit allen<br />

Beteiligten sichern Kommunikation<br />

und Transparenz.<br />

Idealerweise werden die nächsten<br />

Schülergenerationen das<br />

Projekt übernehmen und eine<br />

dauerhafte Schülergenossenschaft<br />

und starke Kooperationen<br />

etablieren. Die Suche nach<br />

Nachahmern läuft bereits. Ziel<br />

ist gar eine europaweite Heranführung<br />

der Schüler an ein<br />

verantwortungsbewusstes Projektdenken.<br />

Fesa e.V. und die<br />

Solar-Bürger-Genossenschaft<br />

eG haben zu diesem Zweck<br />

einen Projektantrag beim EU-<br />

Förderprogramm Horizonte<br />

2020 eingereicht.<br />

Wer selbst Ideen für Dachangebote<br />

hat oder das Konzept<br />

für weitere Schulen nutzen<br />

möchte, kann sich an die<br />

Schülergenossenschaft über<br />

solar-angell@gmx.de oder an<br />

den fesa e.V. wenden:<br />

hollerbach@fesa.de<br />

NS-Zeit in Freiburg und der Region<br />

Neue und wichtige Publikationen<br />

Über siebzig Jahre nach Kriegsende<br />

wurde im Freiburger Augustinermuseum<br />

die lokale Geschichte<br />

des Nationalsozialismus<br />

mit einer großen Ausstellung beleuchtet,<br />

auch wurde ein Katalog<br />

ediert. Parallel zur Ausstellung<br />

hatte zudem das Studium Generale<br />

der Universität eine Vortragsreihe<br />

veranstaltet, die einzelne Aspekte<br />

der Thematik vertiefte, etwa die<br />

politische Haltung von Erzbischof<br />

Groeber, die damalige Bau- und<br />

Ausstellungspolitik der Stadt<br />

sowie Vorgänge im Bereich der<br />

Universitätsmedizin; Thema war<br />

auch die Verdrängung jüdischer<br />

Bürger aus der Zivilgesellschaft<br />

und den Fastnachtsvereinen. Diese<br />

aufschlussreichen Vorträge sind<br />

nun in einem Sammelband nachzulesen,<br />

herausgegeben von Peter<br />

Kalchthaler und Tilmann von<br />

Stockhausen.<br />

Zu einem weiteren Aspekt der<br />

NS-Zeit, nämlich zum Schicksal<br />

badischer und saarpfälzischer Juden,<br />

am 22. Oktober 1940 nach<br />

Frankreich abgeschoben, sind<br />

biographische Erinnerungen von<br />

Kurt Salomon Maier in einer erweiterten<br />

Neuauflage erschienen.<br />

Er wurde 1930 in Kippenheim geboren<br />

und ihm gelang, zusammen<br />

mit anderen Familienmitgliedern,<br />

das Verlassen des Internierungslagers<br />

Gurs und 1941 die Emigration<br />

in die USA; ihre Einwanderungspapiere<br />

besaßen die Maiers<br />

seit 1938, also bereits vor ihrer<br />

Deportation aus Kippenheim.<br />

Von seinem Leben und dem Dorf<br />

seiner Herkunft hat Kurt Maier oft<br />

mündlich berichtet, vor allem in<br />

Schulen, nicht zuletzt in Freiburg.<br />

Auch wenn der Buchtitel „Unerwünscht“<br />

vielleicht anderes vermuten<br />

lässt, Kurt Maier klagt nicht<br />

an, sondern erinnert und klärt auf.<br />

Die von ihm erzählten Episoden<br />

machen an konkreten Vorgängen<br />

deutlich, wie sich die Lage von<br />

Juden auf dem Land ab 1933 nach<br />

und nach verschlechtert hat.<br />

Peter Kalchthaler/Tilmann von<br />

Stockhausen (Hg.): Freiburg im<br />

Nationalsozialismus. Schriftenreihe<br />

der Badischen Heimat. Rombach<br />

Verlag, 192 S.. Freiburg 2017<br />

Kurt Salomon Maier. Unerwünscht.<br />

Kindheits- und Jugenderinnerungen<br />

eines jüdischen Kippenheimers.<br />

Eine jüdische Jugend<br />

im Dritten Reich. Verlag Regionalkultur<br />

<strong>2018</strong><br />

Cornelia Frenkel<br />

Montessori Zentrum ANGELL Freiburg<br />

Mattenstraße 1, 79100 Freiburg<br />

0761 703 29-0 • www.angell-montessori.de<br />

Mit Freude<br />

Lernen.<br />

Grundschule<br />

Realschule<br />

Gymnasium (G9)<br />

Tag der offenen Tür<br />

Sa, 13.10.<strong>2018</strong>, 10–14 Uhr<br />

Infotermine Grundschule<br />

Infoabende<br />

Di, 06.11.<strong>2018</strong>, 20 Uhr • Mi, 16.01.2019, 20 Uhr<br />

Hausführung: Sa, 01.12.<strong>2018</strong>, 10 Uhr<br />

Gläsernes Klassenzimmer: Sa, <strong>09</strong>.02.2019, 10 Uhr<br />

Infotermine Realschule / Gymnasium<br />

Infoabende<br />

Mi, 14.11.<strong>2018</strong>, 19:30 Uhr • Di, 15.01.2019, 19:30 Uhr<br />

Speed-Dating & Hausführung<br />

Sa, 01.12.<strong>2018</strong>, 10 Uhr • Sa, <strong>09</strong>.02.2019, 10 Uhr

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