27.09.2018 Aufrufe

akzent Oktober '18 GB

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30<br />

SEEZUNGE | STORY<br />

EIN HARTES<br />

BROT<br />

Landwirte sichern unsere Ernährung. Nichts weniger.<br />

Dennoch ist die Landwirtschaft auch außerhalb der<br />

Stammtische seit Jahrzehnten Gegenstand hitziger<br />

Diskussionen: Irgendwann waren es Milchseen und<br />

Butterberge, heute sind es industrialisierte Tierhaltung,<br />

pestizidverseuchte Böden, Gentechnik und vor allem die<br />

EU-Subventionspolitik. Und die Landwirte, eingepfercht<br />

zwischen EU-Bürokratie und den Wucherungen der<br />

Globalisierung, fühlen sich als Prügelknaben der Nation.<br />

Zeit, mal nicht über, sondern mit Betroffenen zu<br />

sprechen.<br />

„Ja, der Bauer ist an allem Schuld.“ Obwohl<br />

Ursula Bayer lacht, ist es ihr doch auch ernst<br />

mit der Feststellung. Zusammen mit Mann<br />

und Sohn lebt sie auf dem Stockhof, ein landwirtschaftlicher<br />

Betrieb mit Schweinehaltung<br />

im Oberschwäbischen, nahe Bad Saulgau.<br />

Mit 90 Zuchtsauen, von denen jede im Jahr<br />

rund 25 Ferkel wirft. Ein nach derzeitigen<br />

Maßstäben eher kleiner Hof.<br />

„Immer am Limit“<br />

1976 hatte Adelbert Bayer, gelernter Landwirt<br />

von der schwäbischen Alb, mit seiner Frau den<br />

damals noch in der Dorfmitte gelegenen Betrieb<br />

der Schwiegereltern übernommen. Ein Gemischtbetrieb<br />

mit Schweinen, Kühen, Hühnern,<br />

Grün- und Ackerland. Diversität im Vollerwerb.<br />

Bald hieß es seitens der Agrarpolitik: „Bauern,<br />

spezialisiert euch, wenn ihr überleben wollt!“ Für<br />

die Bayers stand fest, dass sie den Schwerpunkt<br />

auf Schweine legen wollten: 30 Muttersauen,<br />

deren Ferkel sie zwecks Aufzucht verkauften.<br />

„Aber so war unser Betrieb auf Dauer nicht zukunftsfähig“,<br />

erzählt Adelbert Bayer. „Darum beschlossen<br />

wir, die Ferkel selbst aufzuziehen, um<br />

die Wertschöpfung auf dem Hof zu halten. Es<br />

gab ja sowieso bald keine Mäster in der Gegend<br />

mehr und immer weniger Vollerwerbsbauern.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!