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Stadionzeitung_WOB_Ansicht

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48<br />

DER VFL WOLFSBURG HAT AN DEN ERSTEN DREI SPIELTAGEN ALLES<br />

DAFÜR GETAN, DAS VERTRAUEN SEINER ANHÄNGER ZURÜCKZU-<br />

GEWINNEN. DIE MANNSCHAFT PRÄSENTIERT SICH WIEDER ALS<br />

EINHEIT UND LÄSST SICH AUCH VON RÜCKSTÄNDEN NICHT BEIR-<br />

REN. „WIR HABEN EINEN GRUND FÜR EUPHORIE“, SAGT TRAINER<br />

BRUNO LABBADIA.<br />

102<br />

Auf dem Weg zur<br />

Legende: Der Wolfsburger<br />

Jakub Blaszczykowski<br />

ist seit<br />

kurzem mit 102<br />

Länderspiel-Einsätzen<br />

Rekordnationalspieler<br />

Polens.<br />

Einstand nach Maß:<br />

Daniel Ginczek erzielt<br />

im ersten Liga-Spiel für<br />

den VfL das Siegtor.<br />

Als Jörg Schmadtke noch Sportchef des<br />

1. FC Köln war und die Domstadt angesichts<br />

einer nicht enden wollenden Erfolgswelle mal<br />

wieder schier auszuflippen drohte, da drehte<br />

er einen leicht ironischen Videoschnipsel mit<br />

sedierender Wirkung. Die Botschaft lautete:<br />

„Ruuuuhig, liebe FC-Fans, ganz ruuuuhig.“ In<br />

Wolfsburg muss Schmadtke nicht abkühlen,<br />

sondern anfeuern. Nicht marktschreierisch,<br />

das würde seinem Naturell eh widersprechen,<br />

auch nicht aktionistisch. Doch dass sich etwas<br />

ändern musste nach den vergangenen beiden<br />

Spielzeiten, das war klar.<br />

Seit 21 Jahren gehört der VfL Wolfsburg<br />

zum Inventar der Fußball-Bundesliga. 2009<br />

wurde er unter Trainer Felix Magath deutscher<br />

Meister. Im Schnitt belegte er in den vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten Tabellenplatz neun.<br />

Zuletzt aber drohte zweimal der Abstieg. Die<br />

„Wölfe“ retteten sich über die Relegation.<br />

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffte<br />

eine Lücke. Und so muss der VfL das Vertrauen<br />

seiner Anhänger erst wieder zurückgewinnen.<br />

18.000 Dauerkarten wurden an Mann<br />

und Frau gebracht, 2500 weniger als in<br />

der Vorsaison. Das Spiel gegen Hertha BSC<br />

besuchten nur 25.900 Zuschauer, obwohl der<br />

VfL durch Siege gegen Schalke 04 und Bayer<br />

Leverkusen traumhaft in die Spielzeit gestartet<br />

war. Sport-Geschäftsführer Schmadtke versteht<br />

die Skepsis der Wolfsburger Fans. Nach dem<br />

furiosen 2:2 gegen die Berliner Auswahl<br />

sagte er: „Wir müssen in Vorleistung gehen<br />

und beweisen, dass wir dazu bereit sind,<br />

Spektakel zu bieten, Kampf anzubieten, eine<br />

Mannschaft auf dem Platz zu haben. Die beiden<br />

Heimspiele sind ein Statement, dass das<br />

Stadion demnächst ruhig mal voll sein könnte.“<br />

Trainer Bruno Labbadia pflichtete bei: „Wir<br />

strahlen wieder Freude aus, es macht Spaß.<br />

Wir haben einen Grund für Euphorie. Die<br />

Mannschaft zeigt, dass sie Herz hat.“<br />

Der Spielverlauf stützt diese These. Zweimal<br />

lag der VfL zurück, das 1:2 schluckte er in<br />

der ersten Minute der Nachspielzeit durch<br />

einen direkt verwandelten Freistoß von Ondrej<br />

Duda. Doch der VfL knickte nicht ein. Zwei<br />

Minuten später erzielt Admir Mehmedi abermals<br />

den Ausgleich. Jene Elf, der man in<br />

den vergangenen beiden Jahren unterstellte,<br />

sie sei ein zusammenhaltloser Haufen von<br />

Individualisten, präsentiert sich nun als Einheit.<br />

Der ehemalige Mainzer Yunus Malli, gegen<br />

die Hertha in der 87. Spielminute per Elfmeter<br />

Schütze des 1:1, stellt fest: „Jeder sieht, dass<br />

mehr Feuer und mehr Leben auf dem Platz<br />

sind.“<br />

Auch an der Fitness-Schraube hat der<br />

VfL gedreht. Der legendäre Magath-Hügel<br />

ist reaktiviert worden. „Es ist schon ein gutes<br />

Gefühl, wenn man auf dem Platz merkt,<br />

dass man noch mal zulegen kann“, sagt<br />

Maximilian Arnold. Er attestiert sich und seine

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