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Clubheft 2004

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Lindenstraße: Im Angesicht des Todes<br />

Bericht:<br />

Foto:<br />

Pressebüro Köln<br />

Lindenstraße / Mara Lukaschek<br />

Helga erlebt einen der bittersten Tage in ihrem Leben. Maja, die Mutter ihrer Enkelin Lea und<br />

quasi ihre Schwiegertochter, leidet an Darmkrebs. Die Diagnose ist eindeutig – und das,<br />

obwohl Maja noch vergleichsweise jung ist und auf den ersten Blick nicht zu einer<br />

Risikogruppe gehört. Das bedeutet, dass Maja sich einer Chemotherapie und einer schweren<br />

Operation unterziehen muss. Maja gibt sich kämpferisch: Sie will die Krankheit besiegen.<br />

Doch wie wird ihr Umfeld auf diese Nachricht reagieren?<br />

Dass ein solch sperriges Thema wie Darmkrebs in der „Lindenstraße“ vorkommt, ist kein<br />

Zufall. Produzent Hans W. Geißendörfer möchte damit das Thema „aus der Tabuzone heraus<br />

holen“. Auch für die beteiligten Schauspieler bedeutet die Behandlung eines solchen Themas<br />

eine besondere Herausforderung. Christine Stienemeier, Darstellerin der Maja Starck: „Maja<br />

wird aus heiterem Himmel mit ihrer Sterblichkeit konfrontiert. Um die Rolle gut auszufüllen,<br />

habe ich mich auch mit dem Sterben beschäftigt“. Die Geschichte der kranken Maja beginnt<br />

im Frühsommer <strong>2004</strong> und zieht sich über die folgenden Monate hin. Ob und wie Maja geholfen<br />

werden kann, darf an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Nur so viel: Die<br />

Geduld und Anteilnahme von Helga Beimer werden auf eine besondere Probe gestellt.<br />

3 Fragen an Christine Stienemeier<br />

1. Was bedeutet es für Sie, eine Schwerkranke zu<br />

spielen?<br />

Als mir die Rolle angeboten wurde, musste ich erst einmal eine<br />

Nacht darüber schlafen. Das Thema Darmkrebs ist in unserer<br />

Gesellschaft tabuisiert und ich musste das Tabu für mich selbst<br />

brechen - sowohl beim Thema Krebs, als auch beim Thema Tod.<br />

Ich hatte etwas Angst vor der Geschichte, freute mich aber<br />

gleichzeitig auf die Herausforderung. Aus diesem Grund habe ich<br />

zugesagt. Auch wenn das in letzter Konsequenz natürlich das<br />

Ende der Figur Maja bedeuten kann. Der Reiz der Geschichte ist<br />

so groß, dass ich das in Kauf nehme.<br />

2. Wie bereitet man sich auf solch eine Rolle vor?<br />

Zunächst einmal musste ich Gewicht verlieren, was mir mit einer Kohlsuppendiät auch<br />

gelungen ist. Der nächste Schritt war, mich sachlich auf das Thema vorzubereiten. Ich habe<br />

im Internet recherchiert und mir eine Broschüre der Deutschen Krebshilfe schicken lassen.<br />

Dann habe ich einen Arzt befragt: Was für Schmerzen sind das? Welche Symptome treten<br />

auf? Das hat mir enorm geholfen, an die Rolle mit einer stimmigen Körpersprache<br />

heranzugehen. Als Schauspieler muss man berücksichtigen, dass ein Mensch durch diese<br />

Krankheit einer tödlichen Bedrohung ausgesetzt ist. Er geht anders, bewegt sich anders und<br />

spricht anders als ein gesunder Mensch. Maja wird aus heiterem Himmel mit ihrer<br />

Sterblichkeit konfrontiert. Um die Rolle gut auszufüllen, habe ich mich auch mit dem Sterben<br />

beschäftigt. Schauspielerisch gesehen sind die in dieser Geschichte geforderten Emotionen<br />

natürlich eine große und gute Herausforderung.<br />

3. Was hat die Schauspielerin Christine Stienemeier aus der Geschichte gelernt?<br />

Man sollte sich über die Darmkrebs-Risikofaktoren genau informieren. Es gibt bei der<br />

Deutschen Krebshilfe eine Präventionsbroschüre die sehr informativ ist. Sie gibt Tipps zur<br />

richtigen Ernährung und rät zu regelmäßigen Untersuchungen. Ein Risikofaktor ist zum<br />

Beispiel die erbliche Vorbelastung. In diesem Fall sollte man sich mit dem Arzt seines<br />

Vertrauens besprechen und dann gegebenenfalls zu einer Darmspiegelung gehen.<br />

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