04.10.2018 Aufrufe

Calluna Herbst 2018

Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Herbst 2018

Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide, Ausgabe Herbst 2018

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Nr. 78 / 20. Jahrgang<br />

Schutzgebühr € 3,­<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Calluna</strong>seit 1999<br />

DAS VIER-JAHRESZEITEN-MAGAZIN DER SÜDHEIDE<br />

Farbstarker <strong>Herbst</strong><br />

Draußen in der Natur und<br />

drinnen auf der Leinwand<br />

KÄFERALARM<br />

Die Dürre und ihre Folgen<br />

für den Wald<br />

KÖNIGSKLASSE<br />

Die schönsten Bilder der<br />

herbstlichen Hirschbrunft<br />

KUNSTWERKE<br />

Die neuen Arbeiten der<br />

Malerin Anna Jander


EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

selten habe ich mich so auf<br />

den <strong>Herbst</strong> gefreut wie<br />

nach diesem staubtrockenen,<br />

überhitzten Sommer,<br />

der es offenbar darauf angelegt hatte, die Südheide in eine<br />

Steppenlandschaft zu verwandeln. Geradezu gesehnt habe ich<br />

mich nach Abkühlung – möglichst in Form eines ergiebigen<br />

Landregens, der den <strong>Herbst</strong>wald nach Pilzen, Holz und feuchtem<br />

Laub duften lässt und für klare Luft und weite Sicht sorgt.<br />

Aber in der Vorfreude auf den <strong>Herbst</strong> schwang auch etwas<br />

Angst mit: Würde auf ein Wetterextrem womöglich gleich das<br />

andere folgen? Erst die Hitze und dann der Hagel? Erst die<br />

Dürre und dann Land unter?<br />

Mit der globalen Erwärmung werden extreme Wetterereignisse<br />

auch hierzulande immer wahrscheinlicher. Wir können den Klimawandel<br />

zwar nicht mehr stoppen, aber wir können vielleicht<br />

gerade noch das Schlimmste verhindern – wenn wir denn endlich<br />

handeln und uns von der Ideologie des grenzenlosen<br />

Wachstums verabschieden. Ein »Weiter so« darf es nicht geben.<br />

Wer mit der Einstellung »Nach mir die Sintflut« lebt, ruiniert<br />

die Zukunft seiner Kinder und Enkelkinder. Der österreichische<br />

Lyriker und Essayist Erich Fried mahnte schon 1981: »Wer will,<br />

dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie<br />

bleibt.«<br />

Wir alle können einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten,<br />

zum Beispiel indem wir weitgehend auf Flugreisen, Kreuzfahrten<br />

und Fleischkonsum verzichten und statt mit dem Auto öfter<br />

mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn fahren. Viele kleine<br />

Beiträge summieren sich zu einem großen Beitrag.<br />

Auch wir bei <strong>Calluna</strong> bemühen uns fortwährend, unseren ökologischen<br />

Fußabdruck weiter zu verkleinern. Umso mehr freuen<br />

wir uns, dass die Produktion des Südheide-Magazins jetzt endlich<br />

auch ganz offiziell alle Anforderungen erfüllt, um das Heft<br />

mit dem ältesten und bekanntesten deutschen Umweltzeichen,<br />

dem Blauen Engel, schmücken zu dürfen.<br />

Einen schönen <strong>Herbst</strong> und<br />

bis bald im Winter!<br />

Inka Lykka Korth<br />

Foto: Marion Korth<br />

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43<br />

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52<br />

65<br />

VIELFALT SCHÜTZT AM BESTEN<br />

Der Dürresommer und die Folgen für den Wald<br />

WAS KLETTERT DENN DA?<br />

Kleine Entdeckung am Wegesrand<br />

KOPF HOCH!<br />

Die dicksten Pilze wachsen nicht am Boden<br />

VON KRANICHEN UND KRIEGSGEFANGENEN<br />

Einmal rund ums Postmoor<br />

MEHR IN DEN DÖRFERN ALS IM MOOR<br />

Die Kriegsgefangenen gingen lieber zu den Bauern<br />

QUARTETT KOMPLETT<br />

Vierter Band des Wanderführers erscheint<br />

ZU BESUCH BEIM KÖNIG DER WÄLDER<br />

Bilder von der Rotwildbrunft in der Südheide<br />

STREIFZÜGE IN DER SÜDHEIDE<br />

Ein Porträt des Naturfotografen Jan Piecha<br />

BITTE NICHT EINSAMMELN!<br />

Junge Igel lieber draußen bei der Mutter lassen<br />

NATURNAHER STADTGARTEN<br />

NABU­Gruppe pachtet Kleingartenparzelle<br />

KÜRBISSE FÜR KIRCHE UND KÜCHE<br />

Die Riesen aus dem Klostergarten<br />

LANDLEBEN VOR 100 JAHREN<br />

Alte Fotos lassen die Vergangenheit lebendig werden<br />

DIE KINDER AUS DEM IMKERHAUS<br />

Als Ehrengäste im Museumsdorf Hösseringen<br />

GESUND ESSEN, BESSER LEBEN<br />

Susanne Schütze ist Ernährungsberaterin<br />

IN NEUEN RÄUMEN<br />

Weltladen Celle ist umgezogen<br />

LÄNDLICHE »BACKSTEINGOTIK«<br />

Auf baugeschichtlicher Spurensuche in Leiferde<br />

DAS WAHRE LANDLEBEN<br />

Jochen Weise hat es gemalt<br />

NUR FLECKTARN IN FASSBERG? VON WEGEN!<br />

Atelierbesuch bei der Malerin Anna Jander<br />

MIDDENMANG DE BÖÖM<br />

Niels Tümmlers Plattdüütsch­Kolumne<br />

Heidja – Heft im Heft<br />

<strong>Calluna</strong>Partner<br />

Südheidekalender<br />

Impressum<br />

... und mehr im Internet:<br />

calluna­magazin.de<br />

mit Plus-Bereich exklusiv<br />

für Abonnent(inn)en<br />

Das Titelbild: Die Malerin<br />

Anna Jander aus Faßberg<br />

rührt Tempera-Farben an.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

AG5<br />

Teaserfotos:<br />

Inka Lykka Korth (2)<br />

Jan Piecha (1)<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 3


4 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong><br />

HERBSTPANORAMA


Hallo <strong>Herbst</strong>! Obwohl der Dürresommer in diesem Jahr<br />

leider bei vielen Bäumen, insbesondere an Straßen und<br />

Waldrändern, zu vorzeitigem Laubabwurf geführt hat,<br />

wird die Laubfärbung hoffentlich nicht ganz ausfallen.<br />

Vielleicht müssen wir nur ein wenig mehr suchen, um<br />

schöne Stellen zu entdecken, wo es in allen Rot- und<br />

Gelbtönen leuchtet – wie hier im Emmer Leu bei Hankensbüttel.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 5


NATURGESCHICHTEN<br />

VIELFALT<br />

SCHÜTZT<br />

AM BESTEN<br />

Der Dürresommer und die Folgen für<br />

den Wald. Förster Frank Winter<br />

hat nach der Trockenheit nun<br />

mit dem Borkenkäfer zu kämpfen.<br />

MARION KORTH / Text // INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />

Über Monate fast jeden Tag Sonne, dazu<br />

Temperaturen von 30 Grad und mehr. Ein<br />

Traumsommer war es für viele. Für manche<br />

dagegen eher ein Alptraumsommer. Revierförster<br />

Frank Winter denkt mit gemischten Gefühlen<br />

daran zurück: »Das Wetter schlägt einem tatsächlich aufs<br />

Gemüt.« Wie die Landwirte hat der Förster den Regen herbeigesehnt<br />

– vergeblich. Je nach Bodenbeschaffenheit und<br />

Durchwurzelung kann der Boden in seinem Wald 50 bis<br />

70 Millimeter Niederschlag speichern, also 50 bis 70 Liter<br />

je Quadratmeter. Aber wenn dieser Speicher leer ist, dann<br />

ist er leer. Wirklich ergiebige Güsse sind ausgeblieben.<br />

»Dabei braucht es schon 50 Millimeter, bis überhaupt ein<br />

Tropfen zwischen den Bäumen auf den Boden fällt.«<br />

Wir sind in Winters Waldrevier unterwegs, im Lüßwald<br />

zwischen Dalle und Unterlüß. 2500 Hektar gehören zu<br />

dem Bereich, um den er sich kümmert. Die alten Flurnamen<br />

vieler Waldflächen verraten, dass dort einst Heide<br />

war. Die Bäume wachsen hier auf Sandboden, der wenig<br />

Wasser halten kann. Der Grundwasserpegel liegt bei<br />

70 Metern in der Tiefe – unerreichbar selbst für die Wurzeln<br />

großer, alter Bäume. Wir wollten wissen, was dieser<br />

Ausnahmesommer und die langanhaltende Trockenheit<br />

mit den Bäumen gemacht haben.<br />

In seinem Herz, oben auf der Kuppe, ist der Lüßwald ein<br />

Vorzeigewald mit kerzengeraden, mächtigen Eichen, mit<br />

Douglasien noch aus Kaisers Zeiten, mit vielen schönen<br />

Buchen – und hohen Fichten. Sie sind Winters Sorgenkinder.<br />

Der Borkenkäfer holt sich jetzt, was der Sommer geschwächt<br />

zurückgelassen hat. Bevor eigentlich ihre Zeit<br />

gekommen ist, hat Winter die befallenen Fichten gekennzeichnet<br />

und fällen lassen. Das Holz soll jetzt schnell aus<br />

dem Wald heraus. Trocknen die gefällten Stämme •••<br />

6 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Ein gut durchmischter Wald – in diesem Stück<br />

des Lüßwaldes stehen überwiegend Buchen<br />

und Douglasien – kommt mit der Trockenheit<br />

offensichtlich besser zurecht als die Fichten-<br />

Monokulturen, die einst das Bild in vielen<br />

Wäldern der Südheide bestimmten. Förster<br />

Frank Winter löst die Fichte nach und nach<br />

durch andere Baumarten ab.<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 7


Die Blätter der kleinen Buche haben Sonnenbrand, der Baum im Bild daneben<br />

ist nicht mehr zu retten, und auch die Fichte am Wegesrand wird es wohl nicht<br />

schaffen. Bei den im Frühling gepflanzten Buchen schätzt Förster Frank Winter<br />

die Ausfallquote auf 50 bis 90 Prozent.<br />

••• rasch genug aus, dann geht die Borkenkäferbrut unter<br />

der Rinde mit zu Grunde. Ist dieser natürliche Weg zu ungewiss,<br />

dann wird das befallenene Holz begiftet. »Das machen<br />

wir aber nicht gern.« Trotzdem werden Winter und<br />

seine Berufskollegen nun nicht tatenlos zusehen, wie der<br />

Käfer sich vermehrt und immer mehr Fichten befällt. »In<br />

diesem Jahr kam alles zusammen, was nicht zusammenkommen<br />

darf.« Erst die Stürme im vergangenen <strong>Herbst</strong>,<br />

die ordentlich Windbruch zurückgelassen haben. Die abgeknickten<br />

Stämme konnten kein Harz mehr bilden,<br />

jenen natürlichen Abwehrstoff, der Fraßfeinden den Appetit<br />

verdirbt. Zudem dringt die Sonne auf den freigelegten<br />

Flächen ungehindert bis auf den Boden. Die Borkenkäfer<br />

kamen gut über den Winter, und die Brut entwickelte sich<br />

in diesem Sommer mit seinen hohen Temperaturen besonders<br />

zahlreich und schnell. Ein Borkenkäferweibchen<br />

legt um die 200 Eier, wo ein Käfer geeignete Bedingungen<br />

für die Kinderstube vorfindet, lockt er zusätzlich andere<br />

Artgenossen herbei.<br />

»Im Moment fliegt die zweite Borkenkäfergeneration<br />

aus, aber wir werden noch eine dritte bekommen«, sagt<br />

Winter. Seine geschulten Augen sehen überall im Wald die<br />

Alarmzeichen, die der Laie allein auf den Wassermangel<br />

zurückführen würde: braune Nadeln in den Fichtenwipfeln,<br />

haufenweise Nadeln unter den Bäumen, helle Flächen<br />

auf den Stämmen, sogenannte Spechtabschläge, wo<br />

die Vögel die Borke entfernt haben, um darunter Beute zu<br />

machen, dazu feinstes kaffeebraunes Sägemehl, das sich<br />

in einem Spinnennetz verfängt oder auf einem Astansatz<br />

türmt. Dieser Baum ist nicht mehr zu retten, und wenn<br />

der Förster nicht eingreift, dann auch nicht die direkten<br />

Nachbarbäume. Die Fichten haben den Käfern nichts entgegenzusetzen,<br />

um Harz bilden zu können, bräuchten sie<br />

Wasser.<br />

8 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


NATURGESCHICHTEN<br />

»Die Fichte wird mit dieser Trockenheit nicht fertig«,<br />

sagt Förster Frank Winter. Bereits ein extremes Jahr reiche,<br />

um sehr viele Bäume zu vernichten. Eine Erfahrung, die<br />

nicht erst in diesem Sommer gewachsen ist. Das ebenfalls<br />

sehr trockene Jahr 2003 hatte aufgezeigt, wo die Grenzen<br />

sind. Während ein Landwirt von Jahr zu Jahr planen und<br />

anbauen kann, muss in der Forstwirtschaft in sehr viel<br />

längeren Zyklen gedacht werden. Eine Douglasie benötigt<br />

rund 80 Jahre, bis sie geschlagen werden kann, eine Buche<br />

100 Jahre und mehr. Den Wald so aufzubauen, dass er für<br />

Wetterextreme und gar einen generellen Klimawandel gewappnet<br />

ist, stellt die Forstwirtschaft vor eine große Aufgabe.<br />

Was die Förster heute pflanzen, soll noch in<br />

Jahrzehnten Bestand haben. Die Fichte scheint diesen Herausforderungen<br />

nicht gewachsen zu sein. »Wir planen<br />

schon lange so, dass wir die Fichte hier ablösen«, sagt Winter.<br />

Die Traubeneiche habe sich seit Jahrhunderten in unserer<br />

Gegend bewährt, kann auch einiges an Trockenheit<br />

wegstecken. Wo der Boden gut genug ist, werden deshalb<br />

Traubeneichen gepflanzt. In anderen Bereichen fällt die<br />

Wahl auf Douglasien und Buchen. Ob die Buche auch auf<br />

längere Sicht gut mit Trockenheit zurechtkommt, sei<br />

indes noch nicht sicher. Junge Buchen sind ohnehin empfindlich,<br />

sie werden deshalb grundsätzlich unter einem<br />

»Sonnenschirm« aus größeren Bäumen herangezogen. Wo<br />

sie zu stark der Sonne ausgesetzt sind, bekommen die feinen<br />

Blätter schnell einen Sonnenbrand.<br />

Die kleinen Buchen, die der Förster auf einer Fläche an<br />

der Straße nach Unterlüß hatte pflanzen lassen, sehen<br />

nach diesem Sommer ziemlich jämmerlich aus. Vorsichtig<br />

kratzt Frank Winter bei einem vertrockneten Bäumchen<br />

mit dem Fingernagel an der Rinde. Auch darunter ist alles<br />

braun und trocken. »Die ist hin!« Auf 50 bis 90 Prozent<br />

schätzt er den Ausfall bei den Anfang des Jahres gesetzten<br />

Buchen. »Hier werden wir im nächsten Frühjahr nachpflanzen<br />

müssen.«<br />

Ganz in der Nähe ist eine Plantage angelegt worden, auf<br />

der ursprünglich aus Nordamerika stammende Roteichen,<br />

die sich bislang als recht trockenheitsresistent erwiesen<br />

haben, für die Samengewinnung herangezogen werden sollen.<br />

Auch Walnuss und Schwarznuss würden gepflanzt.<br />

»Es wird alles ausprobiert«, sagt Winter. Während in Europa<br />

viele Baumarten ausgestorben sind, weil sie der Eiszeit,<br />

die sie aus Richtung Norden und von den Alpen her<br />

in die Zange genommen hatte, nicht »davonwachsen«<br />

konnten, hätten in Amerika viel mehr Arten überlebt.<br />

»Wir haben hier drei Ahornarten, in den USA sind es 20«,<br />

sagt der Förster. Ob Zuckerahorn oder amerikanische Küstentanne<br />

– der deutsche Wald wird den Zuwachs aus anderen<br />

Ländern und Kontinenten vielleicht brauchen – das<br />

ist keine politische Frage.<br />

Im Wald von morgen wird auch die Kiefer einen Platz<br />

bekommen. Aus forstwirtschaftlicher Sicht bringt sie zwar<br />

nicht so viel Holzertrag (sieben Festmeter im Vergleich zur<br />

Douglasie, die in der gleichen Zeit zwölf schafft), ist dafür<br />

aber zäh und genügsam. »Wir gehen auf Nummer sicher«,<br />

sagt Winter. Auch mit Blick auf Schädlinge und Krankheiten<br />

kann eine möglichst große Vielfalt an Baumarten nicht<br />

verkehrt sein. Das Ziel: »Wir wollen einen gut sortierten<br />

Gemischtwarenladen haben.«<br />

In der Praxis bedeutet das ein kleinräumiges Wirtschaften.<br />

Große Kahlschläge wird man in den Landesforsten<br />

vergeblich suchen, es sei denn, ein Sturm hätte auf einer<br />

größeren Flächen zugeschlagen. Das Arbeiten in kleinen<br />

Schritten auf kleineren Flächen bedeutet viel mehr Aufwand,<br />

aber die digitale Technik hilft. Förster Winter hat<br />

sein Smartphone stets dabei, nicht um zu telefonieren,<br />

sondern weil er sich mit einer App koordinatengenau •••<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 9


Förster Frank Winter zeigt an einer gefällten Fichte die Fraßschäden, welche<br />

die Larven des Borkenkäfers unter der Rinde hinterlassen haben. Sie zerstören<br />

die Leitungsbahnen und der Baum stirbt ab. Die Markierung »Kä« steht für<br />

»Käfer« und zeigt den Forstwirten, wo sie im Wald so bald wie möglich aufräumen<br />

sollen, um die Borkenkäferbrut zu entfernen.<br />

••• sogar einzelne Bäume, zum Beispiel welche mit Borkenkäferbefall,<br />

»merken« kann. In der Försterei gibt es<br />

zudem das so genannte Bestandslagerbuch, eine Art Inventurliste,<br />

in der der Baumbestand nach Arten und Alter,<br />

die Flächen nach Bodenqualität, Nährstoffgehalt und Wasserspeichervermögen<br />

verzeichnet sind. »Darin steht die<br />

Planung für die nächsten zehn Jahre«, erläutert Winter. Es<br />

ist unverzichtbar, um zwischen lauter Bäumen den Überblick<br />

zu behalten.<br />

Zu den Verlierern dieses Sommers gehören außer den<br />

Fichten die Birken und die Ebereschen. Wo die Bäume an<br />

den Waldrändern der starken Sonne ausgesetzt waren,<br />

sind jetzt nur noch Stämme mit braunen Blättern und<br />

manchmal ein paar vertrockneten roten Beeren zu sehen.<br />

Ein Bild des Jammers, trotzdem könnte es nach diesen vielen<br />

Wochen ohne nennenswerte Regengüsse deutlich<br />

schlechter in den Wäldern aussehen. Der schon in den<br />

1990er Jahren in Niedersachsen mit dem Landesprogramm<br />

zur langfristigen ökologischen Waldentwicklung<br />

(Löwe) eingeleitete Umbau trägt »Früchte«, das Gesicht<br />

des Waldes der Niedersächsischen Landesforsten hat sich<br />

verändert. Viel mehr Laubbäume als früher haben sich als<br />

Ergebnis gezielter Pflanzungen oder gewünschter Naturverjüngung<br />

in die reinen Nadelholzbestände gemischt. Die<br />

Fichte als Hauptbaumart mache noch um die zehn Prozent<br />

der Fläche in seinem Revier aus, sagt Frank Winter.<br />

An einem »Käferloch«, wo der Borkenkiefer vor ein paar<br />

Jahren schon einmal etliche Fichten zu Fall gebracht hat,<br />

ist auf der so entstandenen Lichtung neuer Wald gewachsen:<br />

eine willkürliche Mischung aus Buchen, die sich angesamt<br />

haben, außerdem Douglasien, ja, und auch kleinen<br />

Fichten. Nach und nach wird der neue Wald, der sich hier<br />

bildet, ausgelichtet und zum möglichst artenreichen Wirtschaftswald<br />

geformt.<br />

Was werden die nächsten Jahre bringen? Das weiß auch<br />

Winter nicht, aber wir fragen ihn, welchen Baum er persönlich<br />

wählen würde, hätte er nur einen einzigen Platz in<br />

seinem Garten zu vergeben. Der Förster denkt kurz nach:<br />

»Im vergangenen Jahr habe ich eine Walnuss gepflanzt.«•<br />

10 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


NATURGESCHICHTEN<br />

WAS KLETTERT DENN DA?<br />

Neues aus der Reihe »Kleine Entdeckungen am Wegesrand«<br />

INKA LYKKA KORTH / Text und Foto<br />

Den sprichwörtlichen Müllhaufen der Geschichte<br />

kennen wir aus der Politik. Im Südheide-Magazin<br />

hat Politik keinen Platz, und<br />

deshalb drehen wir den Spieß um und erzählen nicht<br />

vom Müllhaufen der Geschichte, sondern lieber die Geschichte<br />

des Müllhaufens. Dieser befindet sich im Wald<br />

nordöstlich von Räderloh. Bei dem Müll handelt es sich<br />

um Gartenabfälle, die dort jemand vor vielen Jahren abgeladen<br />

hat. Der Haufen wäre uns auf unserer Wanderung<br />

wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, da er schon<br />

weitgehend in sich zusammengesunken ist. Dass wir<br />

ihn dennoch entdeckt haben, liegt an der Birke, die direkt<br />

daneben steht und bis in die Krone hinauf von einer<br />

Kletterpflanze umschlungen ist: Die Selbstkletternde<br />

Jungfernrebe (Parthenocissus quinquefolia) hat den<br />

Baum fest im Griff, und auch an der nebenstehenden<br />

Kiefer ist die gemeinhin als Wilder Wein bezeichnete<br />

Kletterpflanze auf dem Weg nach oben. Sie ist offensichtlich<br />

mit dem Gartenabfall in den Wald gekommen<br />

und hat hier einen neuen Lebensraum gefunden.<br />

Die Selbstkletternde Jungfernrebe stammt ursprünglich<br />

aus dem östlichen Nordamerika und wird hierzulande<br />

gerne zur Fassadenbegrünung gepflanzt. Sie<br />

kann, wie das Bild der Birke im Wald eindrucksvoll beweist,<br />

bis zu 30 Meter hoch ranken. Besonders gute<br />

Klettereigenschaften hat die Sorte »Engelmannii«, um<br />

die es sich wahrscheinlich auch in diesem Fall handelt.<br />

Schön anzusehen ist sie, die grün umhüllte Birke.<br />

Gleichwohl verdeutlicht sie auch die Problematik, die<br />

mit dem Ablagern von Gartenabfällen im Wald verbunden<br />

ist, werden doch auf diese Weise allerlei Exoten<br />

oder zumindest gebietsfremde Pflanzenarten eingeschleppt,<br />

die heimische Arten verdrängen und somit<br />

die Waldökologie verändern können. Vielen Gartenbesitzern<br />

ist nicht bewusst, dass sogar reiner Rasenschnitt<br />

dem Wald nachhaltig schaden kann.<br />

Insbesondere für die überwiegend nährstoffarmen<br />

Waldböden hier bei uns in der Südheide ist der Rasenschnitt<br />

hochdosierter Dünger. Bei der Verrottung wird<br />

Stickstoff freigesetzt, und so können sich stickstoffliebende<br />

Pflanzen, die hier sonst kein Auskommen hätten,<br />

ansiedeln und sich zu Lasten der vorhandenen<br />

Arten ausbreiten. So wird zum Beispiel die weitere Invasion<br />

des Indischen Springkrauts in den heimischen<br />

Wäldern begünstigt.<br />

In den Wald geworfene Gartenabfälle können zuweilen ein erstaunliches<br />

»Wachstumspotenzial« haben. Nachdem die Birke bereits in einen grünen Mantel<br />

gehüllt ist, wird nun auch die Kiefer rechts daneben eingekleidet.<br />

Besonders ärgerlich ist es, wenn sich illegale Gartenabfallentsorger<br />

noch nicht einmal die Mühe machen,<br />

die Plastiksäcke, in denen sie den Rasenschnitt im Kofferraum<br />

ihres Wagens in den Wald gefahren haben, auszuleeren.<br />

Eine ebenso weit verbreitete Unsitte ist es,<br />

verblühte Balkonblumen mitsamt Plastiktöpfen in den<br />

Wald zu werfen•<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 11


12 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong><br />

Vom Zunderschwamm befallene Buche am Emmer Bach<br />

im Emmer Leu. Mit zunehmenden Alter kann die graue<br />

Oberseite der Baumpilze fast schwarz werden.


NATURGESCHICHTEN<br />

KOPF HOCH!<br />

Die dicksten Pilze wachsen nicht am<br />

Waldboden, sondern auf Bäumen.<br />

Der besonders große Zunderschwamm<br />

gilt zwar als ungenießbar, war dennoch<br />

schon zu Ötzis Zeiten heiß begehrt.<br />

INKA LYKKA KORTH / Text und Foto<br />

<strong>Herbst</strong>zeit ist Pilzzeit, und so sieht man sie<br />

jetzt wieder in großer Zahl gesenkten<br />

Hauptes durch die Wälder der Südheide<br />

streifen: Pilzsammler auf Beutezug. Am<br />

Waldboden entgeht ihnen kaum etwas, aber in Augenhöhe<br />

und darüber bleiben sogar die dicksten Pilze meist<br />

unbeachtet. In den meisten Fällen handelt es sich um<br />

Exemplare des Zunderschwamms, der zwar nicht giftig<br />

ist, aber wegen seiner harten, holzigen Konsistenz und<br />

der enthaltenden Bitterstoffe als ungenießbar gilt. Zu<br />

Pulver vermahlen wurde und wird er aber durchaus in<br />

der Küche verwendet, beispielsweise zum Aromatisieren<br />

von Tees und Kräuterschnäpsen wie Magenbitter.<br />

Auch in der Naturheilkunde hatte der Zunderschwamm<br />

seinen Platz: Schon Hippokrates beschrieb<br />

die blutstillenden, antiseptischen und wundheilfördernden<br />

Eigenschaften. Seit einigen Jahren wird Zunderschwammpulver<br />

verstärkt auch als vitalisierendes<br />

Nahrungsergänzungsmittel angeboten.<br />

Besonders geschätzt wird der Pilz allerdings seit jeher<br />

für seine andere Eigenschaft, der er auch seinen Namen<br />

verdankt: Die filzartige Struktur des Pilzfleisches ist ein<br />

leicht brennbares Material, das relativ einfach durch<br />

einen mit einem am Stein geschlagenen Funken zum<br />

Glimmen gebracht werden kann. Bereits Ötzi, der Gletschermann,<br />

der vor mehr als 5000 Jahren in den Ötztaler<br />

Alpen lebte, trug schon Zunderschwamm auf seinen<br />

Wanderungen bei sich. Erst die im Jahr 1805 erfundenen<br />

sogenannten Tunkhölzer, welche die Vorläufer der auch<br />

heute noch gebräuchlichen Streichhölzer waren, machten<br />

den Zunderschwamm entbehrlich.<br />

Und schließlich lassen sich aus Zunderschwamm Textilien<br />

mit lederartiger Konsistenz anfertigen. In Rumänien<br />

gibt es auch heute noch aus diesem Material gefertigte<br />

Hüte und Taschen zu kaufen. Auch hierzulande wird das<br />

pflanzliche Leder als Alternative zu tierischem Leder und<br />

auf Erdöl basierendem Kunstleder gerade wiederentdeckt.<br />

Ein junges Unternehmen in Franken, das sich auf Zunderschwamm<br />

spezialisiert hat und diesen im Naturpark<br />

Frankenwald erntet, hat auch Hüte und Taschen aus dem<br />

Pilzleder in seinem Sortiment.<br />

Die Fruchtkörper des Zunderschwamms werden bis zu<br />

30 Zentimeter breit und mehrere Kilogramm schwer. Auf<br />

der Oberseite sind sie hell- bis dunkelgrau gefärbt, können<br />

im Alter aber auch fast schwarz werden. Im Gegensatz zu<br />

der an einen Schildkrötenpanzer erinnernden gerillten<br />

Oberseite, an der sich der jährliche Zuwachs ablesen lässt,<br />

ist die hellgraue bis ockerbraune Unterseite glatt.<br />

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) besiedelt<br />

als Parasit geschwächte Laubbäume, vor allem Buchen<br />

und Birken, und verursacht im Kernholz eine intensive<br />

Weißfäule, die das Holz morsch macht und es schließlich<br />

brechen lässt. Der Pilz kann auch auf abgestorbenen Bäumen<br />

noch jahrelang weiterleben.<br />

Es wäre töricht, diesen Parasiten zu bekämpfen, denn<br />

in der Waldgemeinschaft ist er ein Glied in der Kette der<br />

natürlichen Selektion und hat somit seinen Platz im<br />

Kreislauf der Natur•<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 13


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HEIDEREGION<br />

UELZEN<br />

Vor 100 Jahren endete mit<br />

dem Ersten Weltkrieg der<br />

Zwangsaufenthalt ausländischer<br />

Soldaten im Postmoor. Heute<br />

ist das einst mühsam durch den<br />

Bau von Entwässerungsgräben<br />

trockengelegte und für die<br />

Landwirtschaft urbar gemachte<br />

Dreieck zwischen den Dörfern<br />

Bargfeld, Räderloh und Steinhorst<br />

wieder ein Naturparadies.<br />

INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos<br />

Vor uns breitet sich gen Osten, bis zum<br />

Waldrand, die weite Moorfläche aus. Obwohl<br />

sie nach dem Dürresommer <strong>2018</strong><br />

mehr einer Steppe ähnelt, und herbstliche<br />

Gelb- und Brauntöne das Bild bestimmen, verraten<br />

doch Binsen und Rohrkolben den feuchten Untergrund.<br />

Und ganz da hinten ist sogar offenes Wasser<br />

zu sehen. Aber was sind das da für weiße Flecke?<br />

Wollgras? Nein, der Blick durchs Fernglas bestätigt<br />

die Vermutung: Kraniche. Fast 50 Vögel zählen wir.<br />

Sie alle stehen im flachen Wasser, drei weitere sind<br />

im Anflug.<br />

Wir freuen uns mit den Kranichen über diesen<br />

friedlichen Rückzugsort. Das Moor hält die Menschen<br />

auf Abstand. Die scheuen Vögel sind hier weitgehend<br />

ungestört. Der über einen Wald- und<br />

Wiesenweg von Bargfeld aus zu erreichende Aussichtsturm<br />

ist weit genug weg und doch nah genug<br />

dran, um mit Fernglas und Teleobjektiv die Kraniche<br />

in ihrer »Badewanne« beobachten zu können.<br />

Hier scheint inmitten unserer dicht besiedelten und<br />

intensiv genutzten Landschaft noch ein Stück unberührter<br />

Natur erhalten geblieben zu sein. Doch der<br />

Schein trügt. Tatsächlich handelt es sich nicht um<br />

unberührte, sondern um regenerierte Natur, die erst<br />

durch menschlichen Eingriff in ihren annähernd ursprünglichen<br />

Zustand zurückversetzt wurde – nachdem<br />

sie zuvor systematisch zerstört worden war. Die<br />

Zerstörung des Moores, die dadurch erfolgte, dass im<br />

großen Stil Entwässerungsgräben gezogen wurden,<br />

war aus damaliger Sicht allerdings kein destruktiver,<br />

sondern ein konstruktiver Akt, ging es doch darum,<br />

die reichlich vorhandenen und offenbar nutzlosen<br />

Feucht- und Moorgebiete für die Landwirtschaft zu<br />

erschließen. Vorangetrieben wurde diese um die Jahr-<br />

14 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


VON KRANICHEN UND<br />

KRIEGSGEFANGENEN<br />

dem einst in großen Beständen vorkommenden Gagelstrauch<br />

(Myrica gale) ab, der volkstümlich als Porst<br />

oder Post bezeichnet wird, was häufig zu Verwechslungen<br />

mit dem Sumpfporst (Rhododendron tomentosum)<br />

führt, der allerdings mit dem Gagelstrauch<br />

botanisch nicht verwandt ist. •••<br />

hundertwende einsetzende Entwicklung durch die zunehmende<br />

Verfügbarkeit industriell erzeugter Düngemittel.<br />

Im November des ersten Kriegsjahres 1914 erließ<br />

der preußische Staat die »Verordnung über die Bildung<br />

von Genossenschaften zur Bodenverbesserung<br />

von Moor-, Heide- und ähnlichen Ländereien«. Im<br />

Hinblick auf die Entwässerung und Urbarmachung<br />

des im Dreieck der Dörfer Bargfeld, Räderloh und<br />

Steinhorst gelegenen Postmoores gründete sich 1915<br />

die »Bodenverbesserungsgenossenschaft Postmoor in<br />

Räderloh, Kreis Isenhagen«. Der Name leitet sich von<br />

Heute kreisen Kraniche über dem Postmoor. An die Kriegsgefangenen,<br />

die dort einst Gräben aushoben, um das Moor zu entwässern und für die<br />

Landwirtschaft nutzbar zu machen, erinnern heute nur noch einige Grabmale<br />

auf dem kleinen Friedhof des Gefangenenlagers und ein Denkmal,<br />

das vor 100 Jahren am Rand des Lagers aufgestellt wurde. Hartmut Röling<br />

aus Räderloh zeigt Enkeltochter Charlotte (2) die historischen Stätten.<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 15


STREIFZÜGE<br />

Bohlsteg<br />

POSTMOOR<br />

Aussichtsturm<br />

Kranichtümpel<br />

Denkmal und<br />

Lagerfriedhof<br />

POSTMOOR<br />

Start<br />

Ziel<br />

Karte: © OpenStreetMap­Mitwirkende<br />

Die Karte dieser und weiterer Touren zum Ausdrucken und mehr finden<br />

Abonnent(inn)en bei <strong>Calluna</strong>Plus im Internet.<br />

16 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


••• Gegen den Widerstand der Räderloher Grundeigentümer,<br />

die hohe Kosten auf sich zukommen<br />

sahen, wurde auf der 468 Hektar großen Fläche mit<br />

der Melioration (Bodenverbesserung) begonnen. Besänftigt<br />

werden konnten die Räderloher schließlich<br />

mit der Ankündigung, die auf 220 000 Mark geschätzten<br />

Kosten durch den Einsatz von Kriegsgefangenen<br />

als Arbeitskräfte zu senken.<br />

Etwa einen Kilometer westlich des Ortes Räderloh<br />

wurde direkt am Rand des Moores ein Lager für<br />

1000 Kriegsgefangene errichtet. Genau hier stehen<br />

wir jetzt, direkt vor dem Gedenkstein, einem von<br />

einem Wachmann des Lagers behauenen und geschliffenen<br />

Findling auf einem gemauerten Feldsteinsockel.<br />

In dem Sockel wurde »eine Urkunde mit allerlei<br />

Beigaben über die Zeitverhältnisse« eingemauert,<br />

heißt es in einem Bericht des Räderloher<br />

Dorfschullehrers Paul Kobusch. Das Denkmal wurde<br />

bemerkenswerterweise nicht im Nachhinein aufgestellt,<br />

sondern schon, als das Lager noch in Betrieb<br />

war, wenngleich seine Auflösung bereits absehbar<br />

war: im letzten Kriegsjahr 1918.<br />

100 Jahre später ist das einst frei stehende Denkmal<br />

von Wald umgeben. Auch im Postmoor hat sich<br />

das Landschaftsbild verändert, und das schon mehrfach.<br />

Das einst von den Kriegsgefangenen in mühsamer<br />

Handarbeit mit Äxten, Sägen, Hacken, Spaten<br />

und Schaufeln begonnende und in der Nachkriegszeit<br />

in Ermangelung von Arbeitskräften mit Hilfe des sogenannten<br />

Lanz-Landbaumotors, einer Spezialmaschine<br />

für die Moorkultivierung, vollendete Werk<br />

der Urbarmachung ist an vielen Stellen im Postmoor<br />

schon wieder Geschichte. Mit der Ausweisung der<br />

rund neun Hektar großen »Gagelstrauchfläche bei Räderloh«<br />

als Naturschutzgebiet im Jahr 1984 begann<br />

die Renaturierung des Postmoores, die bei den Landwirten<br />

zunächst mehrheitlich auf Unverständnis<br />

stieß. Da war mühsam »unnützes Ödland« in •••<br />

Vom Aussichtsturm bei Bargfeld lässt sich die weite, nach der sommerlichen<br />

Dürre jetzt ziemlich braune Moorfläche gut überblicken. Und durch<br />

ein Fernglas sind auch die Kraniche in ihrem Tümpel am Waldrand gut zu<br />

beobachten.<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 17


STREIFZÜGE<br />

AschauTeiche<br />

••• »wertvolles Bauernland« umgewandelt worden,<br />

und nun sollte es wieder zerstört werden? Ganz so<br />

schlimm, wie befürchtet, wurde es dann aber doch<br />

nicht. Nach wie vor gibt es im Postmoor weitläufige<br />

Weideflächen, allerdings müssen diese nach den Auflagen<br />

des Naturschutzes extensiv bewirtschaftet werden,<br />

dürfen zum Beispiel erst deutlich später als<br />

andere Flächen gemäht werden.<br />

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Auf unserem Weg vom Beobachtungsturm bei Bargfeld<br />

bis zum ehemaligen Gefangenenlager bei Räderloh<br />

sehen wir in den Senken große Gruppen von<br />

Baumgerippen – keine Trockenschäden infolge des<br />

Dürresommers, sondern bewusst in Kauf genommene<br />

Folgen der Wiedervernässung, die dem weiteren<br />

Moorschwund vorbeugen soll. Wenn sich nach und<br />

nach torfbildende Vegetation etabliert hat, kann das<br />

Moor sogar wieder wachsen und verdrängten Tierund<br />

Pflanzenarten neuen Lebensraum bieten.<br />

Auf einem 4,4 Kilometer langen Themenpfad wird<br />

die Geschichte der Entwässerung und Wiedervernässung<br />

des Postmoores veranschaulicht. Der Räderloher<br />

Gästeführer Hartmut Röling bietet geführte Wanderungen<br />

auf dem Themenpfad an (INFO suedheidegifhorn.de).<br />

Der Rundweg beginnt in Räderloh an der Ecke Lindenstraße/Albert-Lahmann-Weg<br />

(Info-Tafel), führt<br />

auf der Straße Am Lohbusch in Richtung Bargfeld.<br />

Am Waldrand wird die Straße verlassen, und es geht<br />

nun an einem Rastplatz vorbei über einen Bohlweg<br />

durch das Tal des Räderloher Baches. Direkt am Bach<br />

beginnen im Spätsommer Blutweiderich und Weidenröschen<br />

zu blühen. Auf der Südseite des Bachtals trifft<br />

der Bohlweg auf den aus Räderloh kommenden Lagerweg.<br />

Wer sich am Ende des Bohlwegs rechts hält,<br />

erreicht nach einigen Schritten den Standort des ehemaligen<br />

Gefangenenlagers (Info-Tafel) mit dem Gedenkstein<br />

von 1918. Es lohnt sich, jetzt noch ein<br />

Stück weiter auf dem Lagerweg nach Westen zu<br />

gehen, denn dort befindet sich der kleine Lagerfried-<br />

18 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Unterwegs auf dem Bohlweg (links) und Blick in die einst von<br />

Kriegsgefangenen trockengelegte Wiesenlandschaft (oben).<br />

hof. Von den insgesamt 27 Kriegsgefangenen, die hier<br />

bestattet wurden, wurden 16 nach dem Krieg exhumiert<br />

und in ihre Heimatländer überführt. Die übrigen<br />

elf Gräber blieben erhalten.<br />

Der Lagerweg endet an einer Weide mit einem<br />

Waldstück dahinter. Auf der anderen Seite des Waldstücks<br />

erstreckt sich die unzugängliche Moorfläche<br />

mit dem Kranichtümpel. Wer den Beobachtungsturm<br />

dort in eine Rundwanderung um das Postmoor einbeziehen<br />

möchte, startet am besten auf dem Bargfelder<br />

Weg in Steinhorst. Die asphaltierte Straße geht<br />

am Ortsrand in einem Feldweg über, der im weiteren<br />

Verlauf zunächst über die Lutter und dann über den<br />

Bach Köttelbeck führt. Vorbei an einer Biogasanlage<br />

geht es auf Bargfeld zu. An der nächsten Kreuzung<br />

zweigt rechts der Weg zum Beobachtungsturm ab.<br />

Nun geht es auf der Nordseite an der Biogasanlage<br />

und dann an einem kleinen Waldstück vorbei in<br />

leicht abfallenden Gelände zum Moor.<br />

Auf dem Rückweg wird vor der Biogasanlage rechts<br />

abgebogen. Der Feldweg trifft am Ende auf die<br />

schmale, wenig befahrene Straße von Bargfeld nach<br />

Räderloh. In Richtung Räderloh (nach Osten) führt<br />

die Straße durch einige schöne Bruchwaldbereiche<br />

und vorbei an Wiesen, auf denen Binsen zeigen, dass<br />

es hier ganzjährig ziemlich feucht ist. Am Rastplatz<br />

weist ein Schild zum Bohlsteg, auf dem es zum ehemaligen<br />

Gefangenenlager geht.<br />

Auf dem Lagerweg zurück in Richtung Räderloh<br />

wird die erste Abzweigung nach rechts genommen (in<br />

Höhe des Bohlstegs). Der Waldweg führt über den<br />

Lauseberg hinunter in das Köttelbecktal. Am Waldrand<br />

wird nach links abgebogen. Auf der anderen<br />

Seite des Bachtals geht es rechts herum und dann<br />

immer am Waldrand entlang, bis der Wiesenweg auf<br />

einen Querweg trifft. Hier geht es abermals rechts<br />

herum. Im weiteren Verlauf ist der Weg asphaltiert.<br />

An einer Kreuzung geht es links herum und dann auf<br />

dem asphaltierten Weg nach Süden. Am Ende des<br />

Weges ist der Stellplatz des Autos am Bargfelder Weg<br />

und damit der Ausgangspunkt der 13 Kilometer langen<br />

Wanderung erreicht.<br />

Das Postmoor lässt sich auch gut mit dem Fahrrad<br />

umrunden. Wer nicht mit dem Mountainbike unterwegs<br />

ist, fährt besser nicht über den Lauseberg und<br />

das Köttelbecktal, sondern bis zum Ende des Lagerweges<br />

und dann auf der Kreisstraße 1 zurück nach<br />

Steinhorst. Die relativ kurze Radtour um das Postmoor<br />

lässt sich prima erweitern – im Süden zum Beispiel<br />

durch einen Bogen über Metzingen, durch das<br />

Lachtetal und den besonders zur Zeit der Laubfärbung<br />

reizvollen Jafelforst, im Norden mit einem Bogen über<br />

das hübsche, an der Lutter gelegene Heidedorf Marwede.<br />

Vorschläge für verschiedene Radtouren finden<br />

Abonnent(inn)en unter der Internetadresse callunamagazin.de<br />

im Bereich <strong>Calluna</strong>Plus. Außerdem bietet<br />

sich die Südschleife des Lutter-Radwanderwegs zur<br />

Erweiterung der Postmoor-Rundtour an (zu finden<br />

unter der Adresse region-celle-navigator.de)•<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 19


RÜCKBLICK<br />

MEHR IN DEN DÖRFERN<br />

ALS IM MOOR<br />

Der geringe Verdienst von 10 Pfennig je<br />

Raummeter Aushub war für viele der<br />

Kriegsgefangenen in Räderloh kein Ansporn,<br />

berichtete Dorfschullehrer Paul Kobusch.<br />

Vom Räderloher Dorfschullehrer Paul Kobusch ist<br />

eine detaillierte Beschreibung des Kriegsgefangenenlagers<br />

und der dortigen Lebensumstände überliefert.<br />

Der hier stark gekürzt wiedergegebene Aufsatz<br />

erschien im Isenhagener Kreiskalender für 1933.<br />

»Das Lager bietet Platz für 1000 Gefangene. Es enthält<br />

zwei Mannschaftsbaracken, eine Küche, ein Revier (Lazarett)<br />

und ein Arresthaus. Ein hoher Drahtzaun umgibt es.<br />

An den vier Ecken befinden sich Wachtürme. Während der<br />

Nacht wird es von sechs Bogenlampen beleuchtet. Außerhalb<br />

des eigentlichen Lagers befinden sich Baracken und<br />

Gebäude für die Lagerbesatzung einschließlich des Kommandanten.<br />

Für das Lager hat man einen eigenen Brunnen<br />

gebohrt. (...)<br />

Am Sonntag vor Pfingsten 1915 treffen die ersten Kriegsgefangenen<br />

ein, unter dem Zulauf einer großen Menge<br />

Neugieriger. 800 Belgier, 150 Franzosen und 50 Engländer;<br />

auch ein Schwarzer ist dabei. Meistens sind es Unteroffiziere,<br />

Sergeanten und Feldwebel. Viele sind gleich in den<br />

ersten Kriegstagen gefangen genommen worden (...).<br />

Viele von den Gefangenen verweigern als Beförderte die<br />

Arbeit im Moor. Die Feldwebel werden daher sofort abgeschoben,<br />

die Arbeitsverweigerer finden im Lagerdienst Beschäftigung,<br />

z.B. beim Pumpen oder in der Küche. Manche<br />

Gefangene zerbrechen oder beschädigen leichtfertig oder<br />

böswillig die Arbeitsgeräte. Die aufsichtsführenden Wachtmannschaften<br />

haben ihnen gegenüber einen schweren<br />

Stand. Der geringe Verdienst von 10 Pfennig für das Raummeter<br />

Aushub ist für viele Gefangene kein Ansporn. Viele<br />

von ihnen sind von Hause aus wohlhabend und keine körperliche<br />

Arbeit gewohnt; von daheim werden sie reichlich<br />

mit Geld und Liebesgaben versorgt. Sie dürfen sich sogar<br />

Lebensmittel kaufen und verteuern und verringern die Sachen<br />

für die Bevölkerung. Auch sonst genießen sie viel Freiheit<br />

und bewegen sich anfangs ganz ungezwungen in den<br />

Gasthäusern. Auf mancherlei Beschwerden hin ändert sich<br />

das. Mehrfach werden auch Fluchtversuche gemacht, die<br />

einigen Gefangenen überraschend gelingen. (...)<br />

An den Sonnabenden ist der Nachmittag arbeitsfrei.<br />

Dann haben die Gefangenen Baden und Großreinemachen.<br />

Im Protokoll der Vorstandssitzung der Bodenverbesserungsgenossenschaft<br />

Postmoor vom 2. Juli 1915 heißt es:<br />

»Der Beisitzer Bangemann gab bekannt, dass er gestern die Gefangenen<br />

beim Fischen getroffen habe. Die Wachmannschaften<br />

haben sich am Fischen beteiligt. Die Gefangenen hätten längere<br />

Zeit nicht gearbeitet und würden die Fertigstellung der Arbeiten<br />

dadurch verzögern.«<br />

Sie haben eine Lagerkapelle gegründet, turnen und treiben<br />

allerlei Spiele. An den Abenden und besonders am Sonntag<br />

herrscht lustiges Leben im Lager.<br />

Viele Gefangene werden als Landarbeiter von den Landwirten<br />

angefordert. Da sind sie fleißiger als bei der Moorarbeit,<br />

um bei den Bauern bleiben zu können. Zeitweise<br />

sind 3 ⁄4 der Gefangenen in den Dörfern und nur 1 ⁄4 im Moor.<br />

Die Gefangenen haben in den Dörfern viel mehr Freiheit<br />

als im Lager. (...)<br />

Im Winter 1915 kommen Russen ins Lager, später auch<br />

Italiener (...)<br />

Dorfschullehrer Paul Kobusch<br />

fertigte zu seinem Aufsatz über<br />

das Lager in Räderloh den nebenstehenden<br />

Lageplan. Die<br />

gestrichelte Linie stellt die Umzäunung<br />

dar. 100 Jahre nach<br />

Auflösung des Lagers sind<br />

davon nur noch der »Denkstein«<br />

und der Friedhof erhalten.<br />

Eine der Baracken wurde<br />

auf einem Hof in Bargfeld wiederaufgebaut,<br />

um dort als<br />

Schuppen zu dienen.<br />

20 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Im Winter 1916 wird das Lager mit belgischen Zivilgefangenen<br />

belegt, die in Belgien den Arbeitsdienst verweigerten.<br />

Auch hier im Lager weigert sich ein Teil von ihnen,<br />

und man muss zu allerlei strengen Maßnahmen greifen.<br />

Dadurch wird der Widerstand gebrochen, und zuletzt nehmen<br />

alle die Arbeit auf. (...)<br />

Beklagt wird die Arbeitsleistung der Belgier, Franzosen und Engländer.<br />

Die etwa 70 Russen im Lager leisteten das Vier- bis Fünffache<br />

der gleichen Anzahl anderer Gefangener. »Wiederholte Bitten um<br />

Auffüllung des Lagers mit Russen blieben jedoch erfolglos«, heißt es<br />

in der von Hans Türschmann 2010 verfassten Chronik des Bodenverbandes<br />

Postmoor.<br />

Zu Anfang des Jahres 1917 hat das Lager seinen ersten<br />

Toten, einen Belgier. Er wird auf dem evangelischen Friedhof<br />

in Steinhorst begraben. (...) Bald danach sterben kurz<br />

hintereinander wieder belgische Gefangene. Nun wird ein<br />

militärischer Hilfsarzt ständig beim Lager angestellt (...).<br />

Nach einiger Zeit werden die belgischen Arbeiter abgeschoben,<br />

und nun kommen nur noch selten Todesfälle vor.<br />

Weil der Friedhof in Steinhorst nur noch wenig Grabstellen<br />

frei hat, wird in der Nähe des Lagers ein Begräbnisplatz angelegt.<br />

(...) Der erste Tote des Lagers wird vom Steinhorster<br />

Friedhof hierher überführt und ruht nun bei seinen Kameraden.<br />

Ihnen zu Ehren veranstalten die Gefangenen eine<br />

Geldsammlung für ein Totenmal. Sie reichen auch einen<br />

eigenen Entwurf zu diesem Denkmal ein, und es entbrennt<br />

ein heftiger Streit deswegen, der fast ein Jahr lang alle zuständigen<br />

Behörden beschäftigt. Denn der Lagerkommandant<br />

und der katholische Militärgeistliche billigen den<br />

Entwurf nicht und treten mit eigenen Entwürfen auf.<br />

Schließlich entscheidet die Denkmalberatungsstelle in<br />

Hannover den Streit mit einigen Abänderungen zugunsten<br />

der Gefangenen. (...)<br />

Im letzten Kriegsjahr melden sich wieder viele Gefangene<br />

zur Landarbeit. Beim Waffenstillstand füllt sich das<br />

Lager. Unaufhaltsam drängen die Gefangenen hierher, weil<br />

sie auf sofortige Heimkehr hoffen. Sie verkaufen Lebensmittel,<br />

Mäntel, Stiefel und andere Sachen. Nach einiger<br />

Zeit erhalten sie völlige Freiheit. Sie überlaufen jetzt die<br />

Bauernhöfe nach Lebensmitteln. Da sie niemals genug<br />

kriegen, so stehlen viele. Andere machen sich Holz im<br />

Walde, stellen Schlingen fürs Wild oder leben als Wildfischer.<br />

(...) So sind dann alle froh, als gleich nach Neujahr<br />

die Gefangenen abbefördert werden (...). Herzlich und bewegt<br />

ist der Abschied von den belgischen Gefangenen, die<br />

zum größten Teil tüchtige Landarbeiter waren. Manche<br />

von ihnen bekunden ihre Anhänglichkeit in Briefen aus<br />

der Heimat. (...)<br />

Nach den Belgiern kamen auch die Russen fort. Dann<br />

wurde das Lager aufgelöst, und es fand ein großer Ausverkauf<br />

statt.(...)«•<br />

Wir sind Ihr Partner für Familienfeste<br />

Wir freuen uns auf Ihre Weihnachtsfeier bei uns!<br />

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Nov. und Dez. jeden Sa. Gänseessen von eigenen Weidegänsen – mit Anmeldung<br />

Fr. 14.12.<strong>2018</strong> Spielt der Spielmannszug Weihnachtslieder und wir servieren Ente.<br />

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Weihnachten haben wir mittags nach Reservierung geöffnet!<br />

Do. 27.12. Ab 18:30 Uhr „After Christmas Büffet“ mit Suppe und Dessert<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 21


Foto: privat<br />

Nachdem der vierte Band des Wanderführer-Quartetts fertiggestellt<br />

ist, kann sich Helmut Berlinecke erst einmal entspannt zurücklehnen.<br />

Doch bekanntlich rostet, wer lange rastet, und deshalb wandert<br />

er weiter und kommt dabei auf bis zu 200 Kilometer im Monat.<br />

QUARTETT<br />

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Bald beginnt ein neues Jahr, und dann werden<br />

wieder gute Vorsätze gefasst. Wie wäre es mit<br />

diesem: Einmal in der Woche wandern gehen.<br />

Das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern<br />

auch »wie jede Woche einmal Urlaub«. Das sagt<br />

Helmut Berlinecke, und er muss es wissen. Er begibt<br />

sich sogar fast täglich auf Wanderschaft und legt auf<br />

diese Weise bis zu 200 Kilometer im Monat zurück.<br />

Wer einmal in der Woche wandert, kommt immerhin<br />

auf 52 Touren im Jahr und etwa 500 Kilometer, und<br />

das ist doch schon eine gute Leistung. Fast zwei Jahre<br />

dauert es dann, bis alle 100 in der Wanderführer-Reihe<br />

LINKS UND RECHTS DES GRÜNEN BANDES vorgestellten<br />

Routen »abgewandert« sind.<br />

Zum Auftakt der herbstlichen Wandersaison liegt<br />

nun der vierte und letzte Band der Reihe vor. Auch er<br />

enthält wieder 25 Touren, die Helmut Berlinecke alle<br />

mindestens einmal, zum größten Teil aber mehrfach<br />

und zu verschiedenen Jahreszeiten gewandert ist. Helmut<br />

Berlineckes bevorzugtes Wandergebiet erstreckt<br />

sich zwischen Wolfsburg im Süden und Wittingen im<br />

Norden auf beiden Seiten des Grünen Bandes, wie der<br />

ehemalige Grenzstreifen der innerdeutschen Grenze genannt<br />

wird. Mit der Altmark und der Südheide stehen<br />

hier zwei wunderbare Wanderreviere mit ganz unterschiedlichem<br />

Charakter zur Verfügung, die genussvolles<br />

Wandern abseits ausgetretener Pfade erlauben. Besonders<br />

eignen sich diese leicht zugänglichen Wanderre-<br />

22 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


STREIFZÜGE<br />

Helmut Berlinecke war wieder<br />

wandern und legt jetzt den<br />

vierten und letzten Band der<br />

Reihe LINKS UND RECHTS<br />

DES GRÜNEN BANDES vor.<br />

LINKS UND RECHTS<br />

DES GRÜNEN BANDES<br />

viere für die kleine Auszeit vom Alltag. Wer weniger die<br />

sportliche Herausforderung als vielmehr wohltuende<br />

Bewegung an der frischen Luft sucht, findet hier geradezu<br />

ideale Voraussetzungen.<br />

Alle vorgestellten Wandertouren sind<br />

als Rundwanderungen ausgelegt, führen<br />

durch Wälder und Wiesen, an Flüssen,<br />

Bächen und Kanälen entlang, und besonders<br />

in der Altmark sind auch einige<br />

»Berge« zu erklimmen, die weite Ausblicke<br />

über die Landschaft bieten.<br />

Mit einer Länge von fünf bis 15 Kilometern<br />

sind die Touren auch für weniger<br />

geübte Wanderer geeignet. Die bewusst<br />

kurz gehaltenen und mit Fotos illustrierten<br />

Beschreibungen werden durch Karten mit Angaben<br />

zur Anfahrt, Wegcharakteristik und besten Wanderzeit<br />

ergänzt. Wer sich nicht auf Karte und Orientierungssinn<br />

verlassen mag, kann sich die GPS-Tourentracks<br />

aus dem Internet herunterladen.<br />

Da Helmut Berlinecke keinesfalls als Schönwetterwanderer<br />

gilt und auch im novembertypischen<br />

»Schmuddelwetter« unterwegs ist, legt er bei der Planung<br />

seiner Touren großen Wert darauf, dass sie ganz-<br />

In Rot, Gelb, Blau und Grün: Die<br />

Cover der Wanderführer-Reihe.<br />

Die vier Bände im jackentaschen-<br />

Band 3<br />

freundlichen Postkartenformat<br />

und mit praktischer Ringbuchbindung<br />

kosten je 8,90 Euro und können<br />

über den Buchhandel oder direkt bei <strong>Calluna</strong><br />

unter E-Mail buchshop@calluna-magazin.de oder<br />

Telefon 05832 979840 bestellt werden. Wer bei<br />

<strong>Calluna</strong> alle vier Bände im Paket bestellt, bekommt<br />

eine weitere Wandertour in Form einer kleinen Broschüre<br />

gratis dazu. Die Auslieferung erfolgt versandkostenfrei<br />

ab Anfang Oktober.<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Band 4<br />

LINKS UND RECHTS<br />

DES GRÜNEN BANDES<br />

<strong>Calluna</strong><br />

jährig interessant sind und abwechslungsreiches Wandern<br />

ermöglichen. Für ihn ist das Wandern nicht nur<br />

sportliche Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Lebenseinstellung<br />

– ganz im Sinn der britischen Schriftstellerin<br />

Elisabeth von Arnim (1866–1941), von der<br />

dieses schöne Zitat überliefert ist: »Wandern ist die vollkommenste<br />

Art der Fortbewegung, wenn man das<br />

wahre Leben entdecken will. Es ist der Weg in die Freiheit.«•<br />

Goldene Tage<br />

mit schönen Schuhen<br />

Die neue herbst-kollektion ist da!<br />

Ca 氀 una<br />

Hauptstraße 50 in Calberlah<br />

Telefon 05374 / 97 57<br />

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Öffnungszeiten<br />

Montag bis Freitag 9:00 - 18:30 Uhr<br />

Samstags 9:00 - 16:00 Uhr<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

Das Schuhhaus<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 23


<strong>Calluna</strong>PARTNER<br />

Die besten Adressen der Südheide<br />

Uelzener Straße 1<br />

129581 Gerdau<br />

Telefon 05808 980394<br />

mobil 0171 2386864<br />

kostialpiano@macnews.de<br />

kostialpiano.de<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

Woltersburger<br />

Mühle<br />

Woltersburger Mühle 1<br />

229525 Uelzen<br />

Telefon 0581 97157030<br />

info@woltersburger­muehle.de<br />

woltersburger­muehle.de<br />

Fußschule Lüneburger Heide<br />

3 Wacholderhof 6<br />

29525 Uelzen<br />

Telefon 0581 9488168<br />

s.arndt@fussschule.eu<br />

fussschule.eu<br />

Oldenstädter Straße 41<br />

429525 Uelzen<br />

Telefon (mobil) 0170 4467710<br />

info@inmotion­personal­training.de<br />

inmotion­personal­training.de<br />

Museumsdorf<br />

5 Landtagsplatz 2<br />

29556 Suderburg­Hösseringen<br />

Telefon 05826 1774<br />

info@museumsdorf­hoesseringen.de<br />

museumsdorf­hoesseringen.de<br />

Di­So + Feiertage 10:30–17:30 Uhr<br />

Hinter den Höfen 7<br />

629556 Suderburg­Hösseringen<br />

Telefon 05826 8343<br />

info@dorfcafe­hoesseringen.de<br />

dorfcafe­hoesseringen.de<br />

tgl. 8:30–18 Uhr<br />

Jetzt wird‘s bunt:<br />

HösseringenBRINGT SCHWUNG IN IHR BAD<br />

7 Wiesenweg 2<br />

29559 Wrestedt<br />

Telefon 05802 9701289<br />

info@j­packmohr.de<br />

j­packmohr.de<br />

8 Harmsstraße 6<br />

29320 Hermannsburg<br />

Telefon 05052 91250<br />

info@mhd­druck.de<br />

mhd­druck.de<br />

AschauTeiche<br />

9 Hauptstraße 1<br />

29365 Sprakensehl<br />

Telefon 05837 1227<br />

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Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr,<br />

So 10–12 Uhr<br />

Unter den Eichen 4<br />

1029365 Sprakensehl<br />

Telefon 05837 1266<br />

info@tischlerei­meyer­hw.de<br />

tischlerei­meyer­hw.de<br />

Hauptstraße 13.<br />

1129365 Sprakensehl<br />

Telefon 05837 140880<br />

info@karstens­gmbh.de<br />

karstens­gmbh.de<br />

12 Aschauteiche 1<br />

29348 Eschede<br />

Telefon 05142 2211<br />

info@aschauteiche.com<br />

aschauteiche.com<br />

Mo–Sa 8–18 Uhr, So 10–18 Uhr<br />

13 Schmiedestraße 8<br />

29386 Hankensbüttel<br />

Telefon 05832 979210<br />

info@axel­hawellek.de<br />

axel­hawellek.de<br />

Mo­Fr 8–12 Uhr und 15–18 Uhr<br />

Hindenburgstraße 16<br />

1429386 Hankensbüttel<br />

Termin­Telefon 05832 970280<br />

bplk.de<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat von<br />

17–19 Uhr öffentlicher Sprechtag<br />

Spörkenstraße 32<br />

1529378 Wittingen<br />

Telefon 05831 322<br />

info@Schulzhaus.eu<br />

SchulzHaus.eu<br />

16 Eichenring 6<br />

29393 Gr. Oesingen<br />

Ortsteil Zahrenholz<br />

Telefon 05838 991199<br />

service@hanken­hof.de<br />

hanken­hof.de<br />

17 Hauptstraße 7<br />

29393 Groß Oesingen<br />

Telefon 05838 267<br />

info@tiergesundheitspraxis­soujon.de<br />

tiergesundheitspraxis­soujon.de<br />

Mo–Fr 7:45–18:30 Uhr,<br />

Do 7:45–20 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

Hauptstraße 15<br />

1829393 Groß Oesingen<br />

Telefon 05838 302<br />

gasthauszurlindeoesingen@t­online.de<br />

gasthauszurlindeoesingen.de<br />

11:30–14:30 Uhr und ab 17:30 Uhr<br />

(Mi und Do Ruhetag)<br />

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1929331 Lachendorf<br />

Telefon 05145 98866<br />

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9–18 Uhr Verkauf<br />

8–17 Uhr Service und Werkstatt<br />

Schulstraße 23<br />

2029399 Wahrenholz<br />

Telefon 05835 9600<br />

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2238524 Sassenburg<br />

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Hamburger Straße 106 38518<br />

23Gifhorn<br />

Telefon 05371 7017<br />

info@d­h­mueller.de<br />

d­h­mueller.de<br />

Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa 8:30–13 Uhr<br />

Herzog­Franz­Straße 16<br />

2438518 Gifhorn<br />

Telefon 05371 12664<br />

Fax 0 53 71 17201<br />

Mo–Fr 9:30–13 Uhr<br />

und 14:30–18 Uhr<br />

24 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


<strong>Calluna</strong>PARTNER<br />

Konrad­Adenauer­Str. 11 38518<br />

25Gifhorn<br />

Telefon 05371 18830<br />

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Mo u. Do 8–13 Uhr u. 14–18 Uhr,<br />

Di, Mi u. Fr 8–14 Uhr<br />

Hauptstraße 50<br />

3138547 Calberlah<br />

Telefon 05374 9757<br />

info@schuhhaus­salge.de<br />

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Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–16 Uhr<br />

1<br />

2 I 3 I 4<br />

7<br />

Lindenstraße 21<br />

2638518 Gifhorn<br />

Telefon 05371 8120<br />

info@notfunkdienst­gifhorn.de<br />

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Mo–Do 8–16 Uhr, Fr 8–15 Uhr<br />

8<br />

5 I 6<br />

KREISVERBAND GIFHORN E.V.<br />

Am Wasserturm 5<br />

2738518 Gifhorn<br />

Telefon 08 000 365 000<br />

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12<br />

9 I 10 I 11<br />

13 I 14<br />

15<br />

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Winkeler Straße 19<br />

2838518 Gifhorn<br />

Telefon 05371 4718<br />

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Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

19<br />

21<br />

20<br />

22<br />

Hauptstraße 31<br />

2938543 Hillerse<br />

Telefon 05373 9240238<br />

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Mo–Fr 5–18 Uhr, Sa 5–12 Uhr,<br />

So 7–10:30 u. 13–17 Uhr<br />

30<br />

23 I 24 I 25 I 26 I 27 I 28<br />

29<br />

31<br />

Calberlah<br />

Hauptstraße 7 / Twegte 5<br />

3038542 Leiferde<br />

Telefon 05373 3281<br />

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Die <strong>Calluna</strong>Partner empfehlen sich nicht nur mit Ihren Produkten und Dienstleistungen, sondern bei ihnen erhalten Sie<br />

auch die aktuelle Ausgabe des Südheide­Magazins. Möchten auch Sie mit Ihrem Betrieb, Ihrem Verein oder Ihrer<br />

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KONTAKT Telefon 05832 979938 · E­Mail jennifer.mallas@calluna­magazin.de<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 25


TIERGESCHICHTEN<br />

Blick auf eine der Brunftwiesen bei Starkshorn.<br />

26 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


ZU BESUCH BEIM<br />

KÖNIG DER WÄLDER<br />

Das beeindruckendste<br />

Naturschauspiel in unseren<br />

heimischen Wäldern ist<br />

vermutlich die Rotwildbrunft.<br />

Jan Piecha hat dieses Spektakel<br />

mit der Kamera begleitet.<br />

JAN PIECHA / Text und Fotos<br />

Bereits am späten Nachmittag beziehe ich<br />

meinen Ansitz am Rande einer großen<br />

Wiese. Die Stelle kenne ich seit einigen Jahren<br />

und weiß, dass die Chancen gegen Abend<br />

sehr gut stehen, dass hier Rotwild austritt. Als Versteck<br />

hatte ich mir eine Buschreihe ausgesucht, zu welcher<br />

ich jedoch erst mit der gesamten Ausrüstung über<br />

einen breiten Graben springen musste. Auf der anderen<br />

Seite angekommen muss alles möglichst schnell<br />

gehen. Stativ aufgestellt, Kamera befestigt und anschließend<br />

in Tarnklamotten gehüllt. Für meinen Kopf<br />

gibt es einen Gesichtstarn, um die helle Fläche zu verdecken.<br />

Das Versteck ist bezogen und die Windrichtung<br />

stimmt, sodass die Tiere mich nicht wittern<br />

können. Jetzt heißt es warten! •••<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 27


TIERGESCHICHTEN<br />

An der Brunftwiese<br />

••• Nach einer Weile nehme ich eine Bewegung am<br />

Waldrand wahr. Hinter der ersten Baumreihe tut sich<br />

was. Vorsichtig drehe ich die Kamera in die Richtung.<br />

Mein Puls schießt in die Höhe. Beim Blick durch die<br />

Kamera kommt jedoch schnell die Ernüchterung. Pilzsammler<br />

schlendern dort drüben durch den Wald, mitten<br />

durch die Tageseinstände des Rotwilds. Noch ist<br />

es erst später Nachmittag, und ich will den Abend<br />

noch nicht aufgeben. Eine Stunde vergeht, als plötzlich<br />

das laute Röhren eines Hirsches aus dem Wald zu<br />

hören ist. Keine zehn Minuten später steht er am gegenüberliegenden<br />

Waldrand und stolziert erhobenen<br />

Hauptes die Waldkante entlang. Weitere Hirsche sind<br />

aus dem Wald zu hören, als auch das ganze Rudel zum<br />

Fressen auf die Wiese kommt. Von jetzt an heißt es<br />

konzentriert zu sein und keine hektischen Bewegungen<br />

mehr zu machen, da viele aufmerksame Augen die<br />

Umgebung absuchen. Mit der Zeit werden jedoch Rotwild<br />

und Fotograf entspannter, und es lassen sich spannende<br />

Szenen auf der Brunftwiese beobachten. Nach<br />

Sonnenuntergang zieht Bodennebel in die Wiese und<br />

hüllt die Hirsche in ein weißes Umfeld. Für mich heißt<br />

es jetzt ausharren, da ich das Versteck erst bei völliger<br />

Dunkelheit wieder verlassen kann.<br />

Die Rotwildbrunft<br />

Die Brunft unserer größten Hirschart findet jedes Jahr<br />

aufs Neue in der zweiten Septemberhälfte statt und<br />

zieht sich bis in den Oktober hinein. Den Sommer über<br />

verbringen einige kleinere Rudel im Wald und andere<br />

wiederum zieht es in die umliegenden Felder. Das weibliche<br />

Rotwild, das in der Jägersprache als Kahlwild bezeichnet<br />

wird, hält sich dabei meistens in kleineren<br />

Gruppen auf, die sich über größere Flächen verteilen.<br />

Die Hirsche sind während dieser Zeit als eigenständiges<br />

Rudel unterwegs, welches nur aus männlichen Tieren<br />

besteht. Im Sommer wachsen ihnen die neuen Geweihe,<br />

die zunächst von einer sogenannten Basthaut bedeckt<br />

sind. Mit dem Fortschreiten des Sommers beginnen sie<br />

diese Haut abzuscheuern, woraufhin ihre neuen Geweihe<br />

zum Vorschein kommen. Zum <strong>Herbst</strong> hin ist es<br />

dann mit ihrer Männerfreundschaft vorbei. Ab Anfang<br />

September herrscht Ausnahmezustand in den Rotwildgebieten.<br />

Das Kahlwild sammelt sich in großer Zahl an<br />

den traditionellen Brunftplätzen, die jetzt auch von den<br />

Hirschen aufgesucht werden. Es herrscht ein erbitterter<br />

Kampf um jedes einzelne Tier und die Hirsche versuchen<br />

sich häufig gegenseitig ein paar Hirschkühe abzutreiben.<br />

Treffen dabei zwei ebenbürtige Gegner<br />

aufeinander kommt es zum Kampf. •••<br />

28 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


OBEN Der Platzhirsch umkreist seine Damen.<br />

Auch beim Kahlwild kann es zu Unstimmigkeiten<br />

kommen.<br />

MITTE Jan Piechas Blick beim abendlichen<br />

Rotwildansitz und röhrender Hirsch am<br />

Brunftplatz.<br />

UNTEN Gelegentlich sieht man sogar den Paarungsakt<br />

des Rotwilds.<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 29


30 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong><br />

Bodennebel wabert über der Wiese, als der Hirsch in der Abenddämmerung zu röhren beginnt.


TIERGESCHICHTEN<br />

••• Begleitet wird dieses gesamte Spektakel von dem<br />

mächtigen Röhren der kapitalen Hirsche, das über<br />

weite Strecken durch den abendlichen Wald zu hören<br />

ist. Sobald Rotwild auf der Brunftwiese zu sehen ist,<br />

wird es selten langweilig, da die Tiere meistens in Bewegung<br />

sind.<br />

Rotwild selbst erleben<br />

In der Südheide gibt es einige Stellen, an denen sich<br />

Rotwild während der Brunft in freier Wildbahn beobachten<br />

lässt. Die bekannteste Stelle hierfür ist Starkshorn<br />

in der Nähe von Eschede. An beiden<br />

Ortsausgängen dieser Ortschaft befinden sich große<br />

Wiesenflächen, die abends häufig vom Rotwild aufgesucht<br />

werden. Mit etwas Glück lässt sich hier die<br />

Rotwildbrunft ohne größeren Aufwand von der Straße<br />

aus beobachten. Zur Hauptbrunft Ende September<br />

kann es dort jedoch relativ voll werden, weil die Stelle<br />

schon lange kein Geheimtipp mehr ist. Das Rotwild<br />

hat sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt und duldet<br />

die Menschen, solange sie sich entlang der Straße aufhalten.<br />

Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden,<br />

dass es sich um wilde Tiere handelt und man sich<br />

auch hier entsprechend ruhig verhalten sollte. Ob sich<br />

letztendlich Rotwild auf der Wiese zeigt oder nicht, ist<br />

jedoch immer mit etwas Glück verbunden. Wer bis<br />

zur Dunkelheit bleibt, wird jedoch einige Hirsche aus<br />

den umliegenden Wäldern röhren hören. Um das<br />

Spektakel nicht für alle an der Straße wartenden Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer kaputt zu machen, sollte<br />

man hier jedoch während der Brunft nicht in den Wald<br />

gehen. Mit einem Fernglas lassen sich auch von der<br />

Straße aus spannende Beobachtungen machen. Ansitze<br />

im Gelände spreche ich zudem im Vorfeld mit<br />

den Jagdpächtern ab, damit wir uns nicht gegenseitig<br />

in die Quere kommen •<br />

So ein kapitaler Rothirsch ist eine durchaus imposante Erscheinung.<br />

SPRECHSTUNDE<br />

(Termine außerhalb der Zeiten jederzeit möglich)<br />

Mo – Sa Vormittag 10.30 – 13.00 Uhr<br />

Mo, Di, Fr Nachmittag 16.00 – 18.00 Uhr<br />

Do Nachmittag 16.00 – 20.00 Uhr<br />

ZUSATZ-SPRECHSTUNDE<br />

für biologische / homöopathische<br />

Behandlungsverfahren und Therapien<br />

Mi 12.00 – 13.00 Uhr<br />

Do 18.30 – 19.30 Uhr<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mo – Fr 7.45 – 18.30 Uhr<br />

TELEFON 0 58 38 - 2 67<br />

Hausbesuche auch<br />

Do 7.45 – 20.00 Uhr für Kleintiere !<br />

Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />

Physio-/ Aquatherapie nach Absprache<br />

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Tiergesundheitspraxis SOUJON<br />

29393 Gr. Oesingen<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 31<br />

Am Fuhrenkamp 1A


TIERGESCHICHTEN<br />

In der Wildtierfotografie kommen üblicherweise lange Brennweiten zum Einsatz. Bei dieser Begegnung Auge in Auge mit einem neugierigen Waschbären<br />

hätte allerdings ein Weitwinkelobjektiv für eine formatfüllende Aufnahme gereicht.<br />

Foto: Dominik Janoschka<br />

STREIFZÜGE IN DER SÜDHEIDE<br />

Naturfotograf Jan Piecha macht beeindruckende Bilder heimischer Wildtiere<br />

Die Südheide ist auf ganz Deutschland betrachtet<br />

eine eher dünn besiedelte Gegend. Entsprechend<br />

stark ist die Naturverbundenheit der<br />

hier lebenden Menschen, insbesondere wenn sie, so wie<br />

Jan Piecha, hier aufgewachsen sind. Der junge Naturfotograf<br />

verbringt seit vielen Jahren viel Zeit in den frühen<br />

Morgen- und späten Abendstunden im Freien und<br />

hält dabei besondere Momente im Bild fest. Von dieser<br />

Ausgabe an wird er uns von seinen Foto-Streifzügen erzählen<br />

und durch seine Bilder daran teilhaben lassen.<br />

Wir nehmen das zum Anlass, ihn hier kurz vorzustellen.<br />

Jan Piecha (Jahrgang 1990) kommt aus der Nähe von<br />

Hankensbüttel. Sein Elternhaus steht im kleinen Dörfchen<br />

Alt-Isenhagen, das direkt am namensgebenden<br />

Fluss, der Ise, gelegen ist.<br />

Bereits in seiner frühen Kindheit war er<br />

häufig mit seinem Vater in der Natur unterwegs,<br />

um dabei gezielt nach Tieren<br />

Ausschau zu halten. Dieses Interesse ist<br />

bis heute geblieben. Im Alter von 13 Jahren<br />

bekam er zum Geburtstag eine erste<br />

Digitalkamera geschenkt, mit der er es,<br />

wie sollte es auch anders kommen,<br />

hauptsächlich auf Tiere abgesehen hatte.<br />

Die Fotografie hat er sich dabei autodidaktisch<br />

beigebracht und betreibt sie<br />

seit mittlerweile über zehn Jahren.<br />

Nach seinem Abitur wollte Jan das Interesse<br />

an der Natur noch weiter vertiefen<br />

und begann im Umweltbereich zu<br />

studieren. Seine Praxiserfahrungen aus<br />

Mit Teleobjektiv und im Tarnanzug in der<br />

Südheide unterwegs: Jan Piecha.<br />

Foto: Alexander Ahrenhold<br />

der Natur und die theoretischen Hintergründe aus der<br />

Uni haben sich dabei häufig sehr gut ergänzt, wodurch<br />

er sein Fachwissen nach und nach erweitern konnte. Im<br />

Frühling vergangenen Jahres schloss er sein Studium der<br />

Umweltplanung und Ingenieurökologie an der TU München<br />

ab und wohnt seitdem in Nordhessen. Von dort<br />

aus kommt er noch regelmäßig zurück in die alte Heimat<br />

und verbringt seine Freizeit am liebsten in den umliegenden<br />

Feldern. Dort kennt er noch immer die<br />

Stellen, an denen sich die Tiere aufhalten und weiß, wo<br />

er sie findet.<br />

Es reicht jedoch nicht die Tiere nur zu finden. Um sie<br />

zu fotografieren, muss man sich ihnen auch unbemerkt<br />

nähern können. Hierbei helfen Accessoires<br />

wie Tarnklamotten oder Tarnzelte.<br />

Auch der richtige Wind kann einen großen<br />

Einfluss haben. Letztendlich sind es<br />

jedoch viele Faktoren, die für erfolgreiche<br />

Aufnahmen von wilden Tieren entscheidend<br />

sind. Am wichtigsten ist es daher,<br />

dass man sich mit den Tierarten auseinandersetzt,<br />

ihre Gewohnheiten und<br />

ihr Verhalten kennt und ihren nächsten<br />

Schritt etwas vorausahnen kann. Ein respektvoller<br />

Umgang mit der Natur ist ihm<br />

dabei besonders wichtig, da sich durch<br />

etwas Zurückhaltung und viel Erfahrung<br />

auch immer wieder besondere Momente<br />

ergeben. Einige dieser Erlebnisse wird Jan<br />

Piecha in den kommenden <strong>Calluna</strong>-Ausgaben<br />

mit uns teilen •<br />

32 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


TIERGESCHICHTEN<br />

Diese Igelbabys sind bereits im August im NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde abgegeben worden – offenbar aus falsch verstandener Tierliebe.<br />

Draußen im Freien bei der Mutter hätten sie den Biologen zufolge größere Überlebenschancen.<br />

Foto: Bärbel Rogoschik<br />

BITTE NICHT EINSAMMELN!<br />

Jungen Igeln kann durch eine naturnahe Gartengestaltung viel besser geholfen werden<br />

Das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde erhält<br />

zurzeit wieder etliche Telefonanrufe besorgter<br />

Tierfreunde. Die Anrufe begännen meistens so,<br />

sagt Bärbel Rogoschik, die das Zentrum leitet: »Ich habe<br />

einen kleinen Igel gesehen, der schafft das doch gar nicht<br />

durch den Winter zu kommen. Kann ich ihnen den bringen?«<br />

In anderen Anfragen gehe es um kleine Igel, die bei<br />

der Gartenarbeit gefunden wurden. Manche Tiere wurden<br />

auch schon ins Haus geholt, weil es draußen angeblich zu<br />

warm oder zu kalt für sie gewesen sei.<br />

»Der Igel gehört zu den geschützten Tierarten, die weder<br />

gefangen noch getötet werden dürfen«, mahnt Bärbel Rogoschik.<br />

Das Bundesnaturschutzgesetz beschränkt eine sogenannte<br />

Naturentnahme auf absolute Ausnahmen:<br />

Ausschließlich verletzte oder kranke Igel dürfen zeitweise<br />

aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen und alsbald<br />

wieder in die Natur zu entlassen.<br />

Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit seien Igel jetzt auch<br />

mal tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssten<br />

sich noch Fettreserven anfressen. Durch den verfrühten<br />

Laubabwurf der Bäume seien an den Straßenrändern schon<br />

etliche Laubhaufen entstanden, welche die Igel als Unterschlupf<br />

nutzen. Bärbel Rogoschik appelliert: »Das Laub<br />

sollte einfach liegen gelassen werden. Die Laubhaufen sind<br />

ideale Behausungen für die Igel – gerade zur Jungenaufzucht.«<br />

Die Biologin berichtet auch von Betrieben, deren<br />

Mitarbeiter unter Palettenstapel Igelnester mit Säuglingen<br />

entdeckten. »Diese sollten an Ort und Stelle belassen werden.<br />

Denn bei der Mutter geht es den Jungigeln am besten.«<br />

Wer den Igeln helfen wolle, sollte seinen Garten naturnah<br />

gestalten – mit dichten Hecken und einheimischen<br />

Gehölzen sowie Reisig-, Laub- und Komposthaufen. »Igelfallen«<br />

wie Teiche und Gräben mit steilen Ufern, Kelleroder<br />

Lichtschächte sollten »entschärft« werden •<br />

D<br />

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Dr. med. vet. Natascha Keunecke<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 33


Alte Obstbäume und eine geräumige Laube: Beim NABU freut man<br />

sich, so eine schöne Parzelle pachten zu können. Fotos: Felix Krüger<br />

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Seit Anfang September ist die NABU-Gruppe Stadt<br />

Celle Pächter einer Parzelle in der Schrebergartenkolonie<br />

Hospitalwiesen. Nun geht es dort bald los<br />

mit der naturnahen Umgestaltung des Gartens: Geplant<br />

sind ein kleiner Teich, eine Kräuterspirale und Hochbeete.<br />

Auf dem 500 Quadratmeter großen Grundstück<br />

werden Lebensbereiche für Igel und Eidechsen geschaffen.<br />

Damit sich auch Hummel, Biene und Rotkehlchen im<br />

Garten wohlfühlen, sollen insektenfreundliche Stauden<br />

gepflanzt und eine Wildblumenwiese angelegt werden.<br />

Die Vorbesitzer des Gartens waren die Betreiber des<br />

Vereinsheimes. Aus Altersgründen mochten die beiden<br />

Niederländer diese Aufgabe nicht weiter übernehmen und<br />

haben mit dem Vereinsheim auch ihre Gartenparzelle abgegeben.<br />

»Wir freuen uns, so einen gepflegten Garten mit<br />

alten Obstbäumen und schöner Laube pachten zu können«,<br />

so Helga Schuller, Vorstandsmitglied der NABU-<br />

Gruppe Stadt Celle. »Nun haben wir mitten in der Stadt<br />

Celle einen Treffpunkt und Schulungsort für Menschen,<br />

die sich für naturnahe Gärten und Naturschutz interessieren.«<br />

Auch für Kindergärten und Schulklassen soll der<br />

Garten als Ausflugsziel offen stehen.<br />

Eine kleine engagierte Gartengruppe gibt es schon, aber<br />

damit sich das Projekt gut entwickelt, sucht der NABU<br />

noch weitere natur- und gartenbegeisterte Menschen, die<br />

Lust dazu haben, sich an dem Projekt aktiv zu beteiligen.<br />

Eigene Ideen und Kenntnisse sind gerne gesehen, aber<br />

nicht Voraussetzung •<br />

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34 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


GARTENGESCHICHTEN<br />

KÜRBISSE FÜR<br />

KIRCHE<br />

UND KÜCHE<br />

Die Riesen aus dem Klostergarten<br />

MARION KORTH / Text // INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />

Schon von Weitem, beim Blick über den Gartenzaun,<br />

leuchtet es orange aus einem Beet heraus.<br />

Beinah über Nacht hat der Mehltau fast alle<br />

Blätter der Pflanzen dahingerafft, so dass nun in<br />

voller Pracht zu sehen ist, was zuvor im Verborgenen<br />

wuchs: riesengroße Kürbisse. Fast scheint es, als läge hier<br />

im Sonnenschein die Wiedergutmachung für das vorangegangene<br />

Jahr. »Da haben wir tatsächlich keinen einzigen<br />

Kürbis gehabt und ich musste zum ersten Mal<br />

einen kaufen«, sagt Susanne Jäger, seit neun Jahren Äbtissin<br />

im Kloster Isenhagen. »Wir essen Kürbisgemüse<br />

und Kürbissuppe alle unheimlich gern«, verrät sie. Kürbis<br />

ist auch die Hauptzutat der so genannten Pilgersuppe,<br />

die der Frauengruppe, die jedes Jahr ihre Wanderung von<br />

Kloster zu Kloster in Isenhagen abschließt, zur Stärkung<br />

gereicht wird. Außerdem ist ein Erntedankgottesdienst,<br />

in der Klosterkirche wird er traditionell am letzten Sonntag<br />

im September gefeiert, ohne Kürbisse in der Kirche<br />

undenkbar.<br />

Längst abgeräumt ist das Beet, auf dem die viel kleineren<br />

Hokkaidos gewachsen sind – auch sie in diesem<br />

Sommer so zahlreich wie selten zuvor. 60 Hokaidos insgesamt,<br />

zu viele, um sie alle selbst zu essen oder zu lagern,<br />

etliche wurden deshalb verschenkt. •••<br />

Schöner Kontrast im Klostergarten: vorne der orangegelbe Kürbis und dahinter<br />

das violett blühende Eisenkraut, das gern von Hummeln besucht wird.<br />

Carla257/pixelio.de<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 35


Im Klostergarten hängen<br />

die Obstbäume brechend<br />

voll, und auch die Sonnenblumen<br />

– eine ist vier<br />

Meter hoch geworden –<br />

haben in diesem Jahr besonders<br />

viele Blüten. Begehrt<br />

sind im Kloster vor<br />

allem die Quitten, die in<br />

der Klosterküche zu<br />

Gelee und Quittenbrot<br />

verarbeitet werden.<br />

••• Im Klostergarten stehen viele große Bäume, darunter<br />

mancher Exot. Die Maulbeere mochte den heißen Sommer<br />

offenbar. Die Ernte der eher unscheinbaren, erstaunlich<br />

süßen Früchte lief so ab, dass unter dem Baum große<br />

Planen ausgelegt und die Früchte abgeschüttelt worden<br />

sind, um Saft herzustellen.<br />

Die Apfelbäume ringsumher biegen sich alle unter der<br />

Last der Früchte. Die Frauen im Kloster haben es aufgegeben,<br />

das Fallobst unter den Bäumen aufzulesen, die<br />

Menge ist einfach zu groß, um sie zu Apfelmus verarbeiten<br />

zu können. Besonders zahlreich sind in diesem Jahr<br />

auch die Quitten. Die harten Früchte zu zerschneiden ist<br />

jedes Mal Schwerstarbeit, aber am Ende stehen viele Gläser<br />

mit Quittengelee als Lohn im Vorratsraum. Auch<br />

Quittenbrot wird hergestellt. »Bei uns der Klassiker zu<br />

Weihnachten«, sagt die Äbtissin.<br />

Obwohl vieles in diesem warmen und trockenen Sommer<br />

ausgesprochen gut gediehen ist, geht es im Klostergarten<br />

keineswegs nur darum, den Menschen eine große<br />

Ernte zu liefern. An alle wird gedacht, auch an die kleinsten<br />

Bewohner, die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge<br />

zum Beispiel. »Wir versuchen vermehrt,<br />

bienenfreundliche Stauden anzupflanzen«, sagt Susanne<br />

Jäger. Ein Imker hat Bienenstöcke aufgestellt, sodass<br />

mehrere Bienenvölker sozusagen zur Untermiete im<br />

Klostergarten wohnen und versorgt werden wollen. Außerdem<br />

darf sich das Kloster rühmen, eines der größten<br />

Insektenhotels weit und breit zu haben: Lauter Löcher in<br />

den mit Lehm verschmierten Wänden des Ofens am<br />

einstigen Wasch- und Backhaus zeigen, wie begehrt sie<br />

als Brutstätte bei den Wildbienen und Hummeln sind.<br />

Die hohen pinkfarbenen Astern haben gerade begonnen<br />

zu blühen, aber dafür locken die Blüten der Dahlien<br />

schon den ganzen Sommer über Insekten an, umschwärmt<br />

sind an diesem Tag auch wieder die Blütenrispen<br />

des Eisenkrauts. Zinnien, Schmuckkörbchen<br />

(Cosmea) und Ringelblumen ergänzen die insektenfreundliche<br />

Blütenpracht. Zwischen Stauden und Büschen<br />

sind zudem überall Tränken für Igel, Kröten und<br />

Kleingetier aufgestellt worden. Nur die Klosterrose hat<br />

geschwächelt. In der Hitze waren die wunderbar duftenden<br />

Blüten kaum entfaltet schon wieder verblüht. Da<br />

halfen auch reichliche Wassergaben nichts.<br />

Wie die Rosen ist auch der Rasen nur kurz ein Sorgenkind.<br />

Die ausgedehnten Flächen in diesem Sommer regelmäßig<br />

zu sprengen, wäre eine zu große<br />

Wasserverschwendung gewesen. Jetzt warten alle auf<br />

Regen, damit aus dem Graubraun wieder Grün wird. Nur<br />

die Buchshecken werden an mancher Stelle nie wieder<br />

grün, eine Pilzkrankheit lässt die Triebe absterben. Alle<br />

Augen richten sich deshalb auf eine Ersatzpflanzung mit<br />

einer Ilex-Art, um zu schauen, ob sie sich im Garten als<br />

widerstandsfähig erweist und sich in Zukunft als Alternative<br />

anbietet •<br />

36 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


GARTENGESCHICHTEN<br />

KÜRBISGEMÜSE<br />

Rezept aus dem Kloster Isenhagen<br />

Zutaten (für vier Personen)<br />

1 kg Kürbisfleisch<br />

Saft von einer Zitrone<br />

1 Tl Salz<br />

60 g durchwachsener Speck<br />

1 Zwiebel<br />

1/2 Tl Zucker<br />

etwas frisch gemahlener Pfeffer<br />

1/4 l Fleischbrühe<br />

2 El gehackter Dill<br />

125 g Crème fraiche<br />

Den Kürbis schälen, entkernen und in<br />

ein Zentimeter große Würfel schneiden,<br />

mit Zitronensaft beträufeln und mit Salz<br />

bestreuen.<br />

Den Speck in kleine Würfel schneiden.<br />

Die Zwiebel schälen und fein hacken.<br />

Die Speckwürfel anrösten und die Zwiebeln<br />

darin andünsten.<br />

Die Kürbiswürfel dazugeben, mit Salz<br />

und Pfeffer würzen und mit Fleischbrühe<br />

aufgießen. 15 bis 20 Minuten bei geöffnetem<br />

Topf schmoren, bis das Gemüse<br />

gar und die Flüssigkeit fast verdampft ist.<br />

Dill und Crème fraiche unterrühren und<br />

einige Minuten ziehen lassen.<br />

Das Kürbisgemüse ist zusammen mit<br />

Kartoffelbrei ein vollwertiges Mittagsgericht<br />

•<br />

Äbtissin Susanne Jäger freut sich auf die bevorstehende<br />

reiche Kürbisernte.<br />

<br />

<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 37


LANDLEBEN<br />

LANDLEBEN VOR 100 JAHREN<br />

Schulmuseum Steinhorst hat mehr als 200 Fotografien auf Glasplatten als Geschenk<br />

erhalten, die spannende Blicke in die Vergangenheit ermöglichen<br />

www.landbaeckerei-grete.de<br />

Das Schulmuseum Steinhorst hat eine nach den<br />

Worten von Museumsleiter Arne Homann »hochinteressante«<br />

Schenkung erhalten. Hans-Peter Becker<br />

aus Päse übergab Homann zahlreiche kleine, bunt<br />

bedruckte Pappschachteln. Sie enthalten mehr als 200 beschichtete<br />

Glasplatten – Negative von Fotografien aus der<br />

Zeit um 1914.<br />

Angefertigt hat die Fotografien<br />

Ernst Wiedenroth aus<br />

Päse. Er dokumentierte das<br />

Dorfleben ebenso wie seinen<br />

Einsatz als Soldat im Ersten<br />

Weltkrieg (1914–1918). Eingrenzen<br />

lässt sich der Entstehungszeitraum<br />

der Bilder, da<br />

Ernst Wiedenroth 1895 geboren<br />

wurde und das früheste<br />

auf den Pappschachteln notierte Datum der 23. Juli 1913<br />

ist. Es erscheint logisch, dass er um seinen 18. Geburtstag<br />

zu fotografieren begann. Vielleicht hatte er eine Kamera geschenkt<br />

bekommen? Mit dem Ersten Weltkrieg enden die<br />

Aufnahmen dann. Keine stammt erkennbar aus den 1920er<br />

Jahren.<br />

Die Bilder aus Päse und Umland zeigen ländlichen Alltag:<br />

Schlachtungen, den Umgang mit Pferden, immer wieder<br />

Menschen – meist wohl Familie und Freunde des Fotografen.<br />

Hinzu kommen Aufnahmen von Gebäuden, Ausflügen<br />

– und Schnappschüsse wie vom Bau eines Leichenwagens.<br />

Vom Kriegseinsatz des Fotografen zeugen viele Bilder, die<br />

wohl Großteils im damaligen russischen Zarenreich entstanden.<br />

Über die Schenkung freut sich der Museumsleiter ebenso<br />

wie die für die Sammlungen der Museen des Landkreises<br />

Gifhorn zuständige Kuratorin, Wiebke Manzke. Beide sehen<br />

darin eine wertvolle Ergänzung ihrer Bestände. Ein so großer<br />

und gut verorteter Bestand von Fotografien dieser Zeit sei<br />

heute relativ selten. Mehr noch deshalb, weil ihn ein<br />

Mensch vom Lande anfertigte. Denn dort war private Fotografie<br />

um 1914 noch nicht allzu weit verbreitet.<br />

Homann und Manzke überlegen nun, ob sie die Fotografien<br />

der Öffentlichkeit als Buch oder in einer Ausstellung zugänglich<br />

machen. Zumindest einige der Fotos sollen schon<br />

in der nächsten Ausstellung des Schulmuseums gezeigt werden,<br />

die sich passenderweise mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt.<br />

Sie wird noch in diesem <strong>Herbst</strong> eröffnet.<br />

Unter den Fotografien sind auch zahlreiche Bilder von Gebäuden.<br />

Leider ist nicht bekannt, wo diese stehen oder wo<br />

sie einst standen. Auch eine Glocke will identifiziert werden.<br />

Museumsleiter Homann freut sich hier über jeden Hinweis.<br />

Wer etwas weiß, sollte eine E-Mail an s.museum@museengifhorn.de<br />

schreiben oder sich unter der Telefonnummer<br />

05148 4015 (AB) melden •<br />

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38 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Juliane, Christian und Kerstin von der Ohe kehrten zur Ausstellungseröffnung<br />

in ihr Elternhaus zurück.<br />

Foto: Christine Kohnke­Löbert<br />

DIE KINDER AUS<br />

DEM IMKERHAUS<br />

Als Ehrengäste im Museumsdorf<br />

Es sei schade, dass ihre Eltern das nicht mehr erleben<br />

können, bedauerten Kerstin, Juliane und<br />

Christian von der Ohe. Sie waren Ehrengäste der<br />

Eröffnung der neuen Ausstellung im Imkerhaus aus<br />

Eschede im Museumsdorf Hösseringen – einer Ausstellung,<br />

die für sie einen ganz persönlichen Bezug hat: Das<br />

Imkerhaus ist ihr Geburtshaus. »Wir beide sind hier im<br />

Haus geboren. Christian zwar im Krankenhaus, aber er<br />

hat seine ersten sieben Jahre im Haus gelebt und die intensivsten<br />

Erinnerungen von uns«, erzählt Juliane von der<br />

Ohe. »Wenn wir unsere Großmutter besucht haben, dann<br />

haben wir mit Zeitungspapier die Fenster geputzt und es<br />

gab Stachelbeerkuchen.«<br />

Juliane, Kerstin und Christian sind die Kinder von Werner<br />

und Marianne von der Ohe, den ehemaligen Eigentümern<br />

des Imkerhauses. Diese hatten nach dem Tod von<br />

Werners Mutter Erna im Jahr 1980 das Gebäude mitsamt<br />

der kompletten Innenausstattung dem Museumsdorf<br />

übergeben, 1989 wurde es umgesetzt und nach und nach<br />

restauriert. Mit dem Ausbau des Dachgeschosses, neuen<br />

Texttafeln und einer Medienstation konnte die Ausstellung<br />

zum Werdegang der Familie von der Ohe und der<br />

Geschichte des Hauses nun vollendet werden.<br />

Das kleine Fachwerkhaus ist 1844 erbaut worden. 1865<br />

kaufte es der Berufsimker Heinrich Wilhelm Werner von<br />

der Ohe, dessen Nachfahren genau 100 Jahre lang die Imkerei<br />

im Hauptberuf ausübten. Mit dem Tod seines Enkels<br />

Werner von der Ohe im Jahr 1965 erlosch die<br />

Tradition der Heideimkerei in Eschede. Natürlich gehört<br />

zur Ausstattung auch eine Imkerwerkstatt. Deshalb und<br />

wegen seiner Herkunft wird das Gebäude als Imkerhaus<br />

aus Eschede bezeichnet •<br />

INFO Das Museumsdorf Hösseringen ist noch bis 31. Oktober – danach beginnt<br />

die Winterpause – dienstags bis sonntags sowie am Tag der Deutschen<br />

Einheit (3. Oktober) jeweils von 10:30 bis 17:30 Uhr geöffnet.<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 39


LANDLEBEN<br />

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bleibt vom 24. bis<br />

26.12. und 31.12.<br />

bis 02.01.2019<br />

geschlossen.<br />

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und 14.30 bis 18 Uhr<br />

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GESUND ESSEN,<br />

BESSER LEBEN<br />

Susanne Schütze setzt auf ganzheitliche<br />

Ernährungsberatung in wohnlichem<br />

Ambiente mit besonderer Atmosphäre<br />

INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos<br />

Diese kleine Geschichte beginnt mit einer<br />

Rückblende: Vor knapp 30 Jahren brachte<br />

Susanne Schütze einen Sohn zur Welt, der<br />

gleich von Geburt an unter schlimmen<br />

Entzündungsreaktionen auf der Haut litt. Die Ärzte diagnostizierten<br />

Neurodermitis und verschrieben kortisonhaltige<br />

Creme. Doch die junge Mutter wollte die<br />

Krankheit nicht einfach hinnehmen und die Symptome<br />

behandeln, sondern die Ursache ergründen und ihren<br />

Sohn von seinem Juckreiz befreien.<br />

»Damals«, sagt Susanne Schütze, »wusste ich nicht,<br />

dass es an meiner Ernährung gelegen hat.« Einerseits<br />

weil damals über die Ursachen der Neurodermitis noch<br />

wenig bekannt war, andererseits weil es zu jener Zeit,<br />

noch ohne Internet, ungleich schwieriger als heute war,<br />

sich Informationen aus unterschiedlichen Quellen zu<br />

besorgen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.<br />

Irgendwann fand sie heraus, dass der Verzicht auf<br />

tierisches Eiweiß die Beschwerden ihres Sohnes lindern<br />

könnte. Sie stellte die Ernährung um – und tatsächlich:<br />

Es half. Auf dem Speiseplan standen fortan vorzugsweise<br />

frische, unverarbeitete Lebensmittel und vor allem reichlich<br />

Gemüse – nicht aus dem Supermarkt, sondern direkt<br />

vom Bauern. Susanne Schütze hatte sich<br />

inzwischen einer Erzeuger-Verbraucher- Genossenschaft<br />

angeschlossen.<br />

Das Thema »gesunde Ernährung« ließ sie nicht mehr<br />

los. Bevor sie es allerdings zu ihrem Beruf machte, vergingen<br />

noch viele Jahre. Susanne Schütze arbeitete in<br />

der Braunschweiger Firmenzentrale eines europaweit<br />

agierenden Bekleidungsunternehmen, bis sie begriff,<br />

dass es Zeit war, etwas grundsätzlich zu ändern und<br />

ihren Job in der schnelllebigen Modebranche durch eine<br />

sinnvolle und nachhaltige Tätigkeit zu ersetzen. Eine<br />

Auseinandersetzung mit dem Firmenchef verhalf ihr<br />

zum Absprung. Sie besuchte eine Heilpraktikerschule<br />

und beschäftigte sich auch mit Psychologie. Am Ende<br />

dieses Entwicklungsprozesses stand der Wunsch, anderen<br />

Menschen mit »Spaß, Leichtigkeit und auf spielerische<br />

Weise« die Grundlagen gesunder Ernährung zu<br />

40 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


vermitteln und ihnen dadurch zu besserer Gesundheit<br />

und mehr Lebensfreude zu verhelfen.<br />

Nachdem sie, wie sie verrät, schon länger mit dem<br />

leerstehenden Ladenlokal an der Hauptstraße in Leiferde,<br />

direkt gegenüber der Kirche, geliebäugelt hatte,<br />

wagte sie im Sommer den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

und eröffnete »LifeErde«. Der Name spielt mit den Begriffen<br />

»Leben« und »Erde« und hat zugleich einen Bezug<br />

zum Ort, in dem Susanne Schütze zu Hause ist. Das Ladenlokal<br />

hat sie wie eine Wohnküche mit Schaufenster<br />

gestaltet. Es gibt einen offenen Küchenbereich, einen<br />

langen Tisch, an dem zwölf Personen Platz finden, und<br />

eine schwarze Tafel an der Wand. Susanne Schütze war<br />

es wichtig, für die Ernährungsberatung einen wohnlichen<br />

Wohlfühl-Rahmen zu schaffen, den typische Seminar-<br />

und Schulungsräume nicht bieten können.<br />

Im Mittelpunkt steht für Susanne Schütze die Beratung<br />

und Begleitung von Menschen, die ihre Ernährung<br />

umstellen möchten und sich mehr Fitness und Vitalität<br />

wünschen. Besonders wichtig ist ihr dabei »die kindgerechte<br />

Ernährung mit ganzheitlicher Betrachtungsweise«.<br />

In entspannter Atmosphäre bietet sie Seminare und<br />

Workshops zu folgenden Themen an:<br />

• Nachhaltige Gewichtsreduktion durch Ernährungsund<br />

Lebensumstellung nach neuesten wissenschaftlichen<br />

Methoden und Erkenntnissen<br />

Susanne Schütze begrüßt ihre Gäste in wohnlicher Wohlfühl-Atmosphäre und<br />

gerne mit Wasser, das sie mit frischen Früchten der Saison aromatisiert hat.<br />

• Schonende Zubereitung ausgewogener vitalstoffreicher<br />

Speisen (vom Frühstück bis zum Abendessen)<br />

• Thermomix als praktischer Helfer in der Küche<br />

• Kindgerechte Ernährung – auch bei Zeitmangel<br />

• Vollwertküche<br />

• Rohkostküche<br />

• Vegane Küche<br />

• Schnelle Alltagsküche mit Wochenplanung<br />

• Kindergeburtstage unter dem Aspekt der gesunden Ernährung<br />

• Nordic Walking als Sportart zur Aktivierung des Herz-<br />

Kreislauf-Systems und für mehr Mobilität, Vitalität<br />

und soziales Miteinander<br />

Darüber hinaus soll es Fachvorträge zu monatlich wechselnden<br />

Themen geben, zum Beispiel über die Verwendung<br />

von guten, gesundheitsfördernden Ölen in der<br />

Küche.<br />

Und da Susanne Schütze in ihren Räumen in Leiferde<br />

über eine voll ausgestattete Küche verfügt, sind die Voraussetzungen<br />

gegeben, dass die Seminare und Vortragsveranstaltungen<br />

keine trockene Theorie bleiben,<br />

sondern zu einem sinnlichen Erlebnis werden – ganz so<br />

wie ein schönes Abendessen mit Freunden•<br />

INFO life­erde.de<br />

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• Ab-Hof-Verkauf jeden Freitag von<br />

10 bis 17 Uhr und nach Absprache<br />

• Verkauf auf dem Wochenmarkt in<br />

Wolfsburg, Rathausplatz mittwochs<br />

und samstags von 7 bis 13 Uhr<br />

Besonderheit in diesem Jahr:<br />

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Küsterberg 29<br />

29399 Wahrenholz (Teichgut)<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 41


Daniel Wunn gestaltet die Decke des neuen Weltladens in Celle.<br />

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Der Weltladen Celle ist umgezogen<br />

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Nachdem das Haus der Weinhandlung Bornhöft in<br />

der Zöllnerstrasse 29 verkauft worden war, musste<br />

nun auch der bislang im hinteren Teil des spätbarocken<br />

Gebäudes ansässige Weltladen Celle, den wir anlässlich<br />

seines 40-jährigen Bestehens im <strong>Herbst</strong> 2017 hier im<br />

Südheide-Magazin ausführlich vorgestellt haben, dort<br />

ausziehen. Der Eine-Welt-Arbeitskreis, der den Laden in<br />

ehrenamtlicher Arbeit betreibt, wusste zunächst nicht,<br />

wie es weitergehen sollte: Aufgabe oder Neustart?<br />

Schließlich wurde ein Ladenvermieter gefunden, der<br />

gern bereit war, seinen leerstehenden Laden für die Präsentation<br />

und den Verkauf fair gehandelter Produkte<br />

umzubauen. Am 14. September wurde der neue Laden,<br />

der eine von Künstler Daniel Wunn kreativ gestaltete<br />

Decke erhielt, in der Bergstraße 27 / Ecke Südwall eröffnet.<br />

Das vielfältige Sortiment reicht von Kaffee, Schokolade<br />

und anderen Feinkostartikeln über geschmackvolles<br />

Kunsthandwerk bis hin zu Kleidungsstücken sowie allerlei<br />

nützlichen und dekorativen Gegenständen für die<br />

Wohnung und das Haus • INFO weltladen.de/celle<br />

Für Dich<br />

Wittinger Straße 13<br />

29386 Hankensbüttel<br />

Tel. 0 58 32 / 970 60 64<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

9 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

Stilvolle Weihnachtsdekoration<br />

und geschmackvolle Festtagsfeinkost für<br />

ein wirklich gelungenes Weihnachtsfest.<br />

Ehrenamtlich tätig: das Team des Weltladens Celle. Fotos: Brigitte Nieberlein<br />

42 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Nr. 7 | 2. Jahrgang<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong><br />

Internist Jan Markus Isermann<br />

Diabetes erkennen<br />

und behandeln<br />

Wurzel unseres Wohlbefindens<br />

Der Darm – das Gesundheitsorgan<br />

Tipps<br />

vom<br />

Trainer<br />

Bewegung in<br />

der Natur<br />

Spitzwegerich<br />

&Wegwarte<br />

Heilkräftiges für den <strong>Herbst</strong><br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN


UGANDA © Matthias Steinbach<br />

MIT IHRER HILFE RETTET<br />

ÄRZTE OHNE GRENZEN LEBEN.<br />

WIE UNSER ARZT MICHAEL ABOUYANNIS IM FLÜCHTLINGSLAGER DZAIPI IN UGANDA:<br />

Insgesamt sind knapp eine Million Menschen aus dem Bürgerkriegsland Südsudan ins<br />

benachbarte Uganda geflohen. Viele sind krank und geschwächt, vor allem Kinder sind<br />

mangelernährt. ärzte ohne grenzen leistet in vier Flüchtlingslagern umfassende<br />

medizinische Nothilfe – und rettet so vielen Menschen das Leben. Wir hören nicht<br />

auf zu helfen. Hören Sie nicht auf zu spenden.<br />

Spendenkonto:<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

IBAN: DE 72 3702 0500 0009 7097 00<br />

BIC: BFSWDE33XXX<br />

www.aerzte-ohne-grenzen.de / spenden<br />

Spitzenmedizin mit HERZ<br />

Das HGZ :<br />

eines der führenden medizinischen Hochleistungszentren Norddeutschlands<br />

international anerkannte Spezialisten<br />

enger fächerübergreifender Austausch<br />

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Akut- und Rehabilitationsmedizin aus einer Hand intensive<br />

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Herz- und Gefäßzentrum<br />

Bad Bevensen<br />

Römstedter Straße 25<br />

29549 Bad Bevensen<br />

Tel.: 05821 82-0<br />

www.hgz-bb.de


Hallo liebe Leserin,<br />

hallo lieber Leser,<br />

Die Themen in diesem Heft<br />

Fotos Titelseite: Pixabay, AKH Celle, Andre Krohne, Inka Lykka Korth<br />

der <strong>Herbst</strong> hat seine Sonnen- und<br />

Schattenseiten. Auf den »goldenen«<br />

Oktober folgt der graue November,<br />

und der ist für jeden zweiten Deutschen<br />

der unbeliebteste Monat. Manche<br />

fürchten sich sogar ein wenig<br />

davor, droht doch der berühmt-berüchtigte<br />

November-Blues, aus dem<br />

sich schlimmstenfalls eine ernsthafte<br />

Winterdepression entwickeln kann.<br />

Wenn die Uhren von Sommer- auf<br />

Winterzeit zurückgestellt sind, die<br />

Tage kürzer und die Nächte länger<br />

werden, und die Natur sich in den<br />

winterlichen Ruhemodus verabschiedet,<br />

kommen wir ins Grübeln, denken<br />

auch schon einmal über die<br />

eigene Vergänglichkeit nach. Nicht<br />

umsonst ist der November der Monat,<br />

in dem traditionell der Toten gedacht<br />

wird, der Monat der Trauer. Vor diesem<br />

Hintergrund scheint es zwar verständlich,<br />

dass wir die Zeit des<br />

weihnachtlichen Lichterglanzes<br />

immer früher beginnen lassen, um<br />

den November-Blues zu vertreiben,<br />

aber statt uns auf diese Weise selbst<br />

zu betrügen, sollten wir den November<br />

vielleicht lieber annehmen statt<br />

ablehnen und ihn als gute Gelegenheit<br />

nutzen, etwas zur Ruhe zu kommen,<br />

bevor uns der Weihnachtstrubel<br />

unter Stress setzt.<br />

Für mich gehört es zu den schönsten<br />

November-Vergnügungen, an einem<br />

nasskalten Sonntag die Kapuze über<br />

den Kopf zu ziehen und mit den Hunden<br />

eine lange Wandertour zu machen.<br />

Ja, vielleicht sind wir nach zehn<br />

bis 15 Kilometern etwas nass und<br />

durchgefroren, aber umso größer ist<br />

die Vorfreude auf das anschließende<br />

Kaffeetrinken mit Blick auf den Kaminofen,<br />

in dem ein wärmendes<br />

Holzfeuer knistert.<br />

»Ne, bei so einem Wetter mag man<br />

gar nicht rausgehen«, hört man die<br />

Leute klagen, und so werden ganze<br />

Wochenenden Trübsal blasend auf<br />

dem Sofa verbracht. Dabei kostet es<br />

keine große Überwindung, sich auf<br />

den Weg nach draußen zu machen,<br />

und ist man erst einmal unterwegs,<br />

sind die Unlust und die Scheu vor<br />

Wind und Wetter sowieso schnell vergessen<br />

– und die trüben Gedanken<br />

wie verflogen. Regelmäßige Bewegung<br />

an der frischen Luft wirkt nicht<br />

nur stimmungsaufhellend und vitalisierend,<br />

sondern stärkt auch das Immunsystem,<br />

das im nasskalten<br />

Winterhalbjahr besonders gefordert ist.<br />

Und überhaupt bin ich der Meinung,<br />

dass es kein schlechtes Wetter,<br />

sondern nur schlechte Kleidung gibt.<br />

Deshalb investiere ich mein Geld lieber<br />

in gute Outdoor-Klamotten und<br />

robuste Trekking-Schuhe als in sogenannte<br />

Nahrungsergänzungsmittel,<br />

die gegen Stress, Vitamin-D-Mangel,<br />

Niedergeschlagenheit und vieles<br />

mehr helfen sollen, aber in den meisten<br />

Fällen doch nur den Herstellern<br />

wirklich gut tun.<br />

Ein Tipp noch für alle, die sich dennoch<br />

nicht aufraffen können: Ein kleiner<br />

Fitness-Tracker am Handgelenk<br />

wirkt fast ebenso motivierend wie ein<br />

Hund, der auch bei Wind und Wetter<br />

Gassi gehen will.<br />

Einen schönen <strong>Herbst</strong> und bis bald im<br />

Winter!<br />

Heidja<br />

heidja@heidja.de<br />

Das Gesundheitsorgan 4<br />

Der Darm<br />

Diabetes erkennen & behandeln 6<br />

Internist im Interview<br />

Fit durch den <strong>Herbst</strong> 8<br />

Tipps vom Personal­Outdoor­Trainer<br />

Herz aus dem Takt? 9<br />

Vorträge zum Thema Vorhofflimmern<br />

Riskante Wechselwirkung 10<br />

Probleme bei bestimmter Arzneimittel­<br />

Kombination möglich<br />

Die Sprache der Füße ... 11<br />

... verstehen lernen<br />

Heilkräftiges für den <strong>Herbst</strong> 12<br />

Spitzwegerich und Wegwarte<br />

Das Loslassen lernen 14<br />

Warum uns Veränderungen mit<br />

zunehmenden Alter schwerer fallen<br />

Impressum<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR<br />

GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

erscheint vierteljährlich im<br />

<strong>Calluna</strong>­Verlag – Menschen & Medien<br />

Herausgeberinnen<br />

Inka Lykka Korth, Merle Höfermann<br />

Redaktion und Gestaltung<br />

Inka Lykka Korth (V.i.S.d.P.), inka.korth@calluna­medien.de<br />

Anzeigen<br />

Jennifer Mallas (verantwortlich)<br />

Telefon 05832 979938<br />

jennifer.mallas@calluna­medien.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

Oerreler Dorfstraße 22, 29386 Dedelstorf<br />

Telefon 05832 979840<br />

redaktion@heidja.de<br />

Verlagsanschrift<br />

Steinweg 3, 38518 Gifhorn<br />

Telefon 05371 55506<br />

kontakt@calluna­medien.de<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

Klimaneutral gedruckt auf hochwertigem Recyclingpapier,<br />

das mit dem Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet ist.<br />

Reproduktionen jeglicher Art, auch auszugsweise,<br />

nur mit Genehmigung des Verlages.<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 3


Das Gesundheitsorgan<br />

»Jede Krankheit beginnt im Darm.« Das erkannte schon Hippokrates vor mehr als 2000 Jahren<br />

INÉS HARMSpätestens mit Erscheinen des<br />

Bestsellers »Darm mit<br />

Charme« von Giulia Enders<br />

2014 ist das Organ Darm<br />

auch in der Öffentlichkeit von seinem bisherigen<br />

Schattendasein befreit und ins<br />

rechte Licht gerückt worden.<br />

Ursache vieler Krankheiten<br />

Was haben Allergien, Arteriosklerose, Arthritis,<br />

Rheumatische Erkrankungen,<br />

Asthma, Atopische Dermatitis, Blähungen,<br />

Blasenentzündung, Depression, Diabetes,<br />

Erschöpfung, Infektanfälligkeit,<br />

Migräne, Nicht-alkoholische Fettleber,<br />

Heuschnupfen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />

Nasennebenhöhlenentzündung,<br />

Parkinson, Reizdarmsyndrom,<br />

Verdauungsprobleme und Zöliakie gemeinsam?<br />

Es klingt fast unglaublich, aber<br />

alle diese Erkrankungen, die auf den ersten<br />

Blick nichts miteinander zu tun zu<br />

haben scheinen, können ursächlich auf<br />

eine gestörte Darmgesundheit zurückzuführen<br />

sein. Veränderungen im Darm<br />

können nicht nur zu Erkrankungen des<br />

Organs selbst führen, sondern auch eine<br />

große Rolle für die Entstehung von Erkrankungen<br />

spielen, die außerhalb des<br />

Darmes lokalisiert sind.<br />

Wurzel unseres Wohlbefindens<br />

Vergleichbar der Funktion der Wurzeln<br />

für den Baum ist die Rolle des Darms für<br />

den Menschen: Wenn ein Baum auf<br />

schlechtem Boden steht, können über<br />

seine Wurzeln nicht die für sein Wachstum<br />

erforderlichen Nährstoffe aufgenommen<br />

werden. Der Baum wächst<br />

kümmerlich, verliert seine Blätter, bis irgendwann<br />

sogar einzelne Äste absterben.<br />

Ein gesundes Wurzelwerk ist entscheidend<br />

für ein prächtiges Baumwachstum.<br />

Diese vielfältige Aufgabe der Nährstoffversorgung<br />

übernimmt der Darm für uns.<br />

Werden über die Ernährung nicht ausreichend<br />

Nährstoffe zugeführt oder kann der<br />

Darm diese nicht aufnehmen, weil er in<br />

seiner Funktion beeinträchtigt ist, so hat<br />

dies Folgen für die Gesundheit des ganzen<br />

Organismus.<br />

Gesundheitsorgan Darm<br />

Wurde der Darm lange Zeit auf seine<br />

Funktion als Resorptions-, Transport- und<br />

Ausscheidungsorgan reduziert, so sind in<br />

den vergangenen Jahren die verschiedenen<br />

Funktionsebenen des Gesundheitsorgans<br />

Darm Gegenstand intensiver<br />

medizinischer Forschung gewesen.<br />

Der Darm stellt das größte Immunorgan<br />

des Menschen dar: Etwa 80 Prozent<br />

der Immunzellen sind im Darm<br />

beheimatet. Über unsere Nahrung wird<br />

die Immunabwehr im Darm tagtäglich<br />

trainiert. Weil das darmassoziierte Immunsystem<br />

mit dem gesamten Körper<br />

eng vernetzt ist, schützt es uns auch an<br />

anderen Schleimhäuten (zum Beispiel<br />

Blase, Atemwege) vor Infektionen.<br />

100 Millionen Nervenzellen bilden das<br />

Darmnervensystem, welches über Nervenfasern<br />

des autonomen Nervensystems<br />

mit dem zentralen Nervensystem verbunden<br />

ist. 90 Prozent der Informationen fließen<br />

vom Darm zum Gehirn, nur zehn<br />

Prozent in die Gegenrichtung. Dieses enterale<br />

Nervensystem wird deshalb auch<br />

als Bauchhirn oder zweites Gehirn bezeichnet.<br />

In unserem Darm werden nicht nur die<br />

»klassischen« Verdauungshormone gebildet,<br />

sondern auch verschiedene (Neuro-)<br />

Hormone: Diese Botenstoffe kommunizieren<br />

über den Blutweg mit dem Körper.<br />

So findet beispielsweise 90 Prozent der<br />

Serotonin-Synthese im Darm statt. Serotonin<br />

wird auch als »Wohlfühlhormon« bezeichnet,<br />

denn es wirkt nicht nur<br />

stimmungsaufhellend, sondern dämpft<br />

auch die Stressantwort des Körpers.<br />

So kommuniziert der Darm auf nervalem<br />

und systemischen Weg über die sogenannte<br />

Darm-Hirn-Achse mit dem Gehirn<br />

und nimmt Einfluss auf unser Denken,<br />

Fühlen und Handeln.<br />

Dieses komplexe Gesundheitsorgan<br />

wird nun noch »gekrönt« von den Mikroorganismen,<br />

die in der »Röhre« Darm auf<br />

den Schleimhäuten leben. Das »Ökosystem<br />

Darm« bildet einen eigenen Mikrokosmos<br />

und besteht bei einem gesunden<br />

Erwachsenen aus etwa 100 Billionen Keimen,<br />

vor allem Bakterien, die in ihrer Gesamtheit<br />

früher als Darmflora, heute als<br />

Darmmikrobiom bezeichnet werden.<br />

Faszinierendes Mikrobiom<br />

Viele Wissenschaftler betrachten das Mikrobiom,<br />

das etwa ein bis zwei Kilogramm<br />

unseres Körpergewichtes ausmacht,<br />

inzwischen als eigenes Organ.<br />

Dessen Bestandteile sind für lokale und<br />

systemische Vorgänge verantwortlich. Es<br />

besiedeln mehr Mikroben die Schleimhäute<br />

und Haut eines gesunden Menschen<br />

als dieser Körperzellen hat.<br />

99 Prozent dieser Bakterien leben im<br />

Darm, davon über 90 Prozent im Dickdarm.<br />

Die Zusammensetzung der Tausenden<br />

von verschiedenen Bakterienarten<br />

verändert sich im Laufe des Lebens stetig.<br />

Schutzbarriere Darm<br />

Der Innenraum des Darms mit einer<br />

Oberfläche von etwa 400 Quadratmetern<br />

ist unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt<br />

und bildet gleichzeitig unsere<br />

wichtigste Schutzbarriere. Um den Organismus<br />

vor dem Eindringen körperfremder<br />

Stoffe, wie zum Beispiel Keimen und<br />

Giften aus der Nahrung oder Umwelt zu<br />

schützen, besitzt die »Grenzfläche<br />

Darm« drei »Abwehrlinien«:<br />

1. Das Darm-Mikrobiom verhindert<br />

durch die lückenlose Besiedlung der<br />

Schleimhaut des Darms die Ansiedlung<br />

gesundheitsschädigender Keime. Die<br />

»guten« Darmbakterien, wie zum Beispiel<br />

Laktobazillen und Bifidobakterien,<br />

4


egulieren den pH-Wert in den leicht sauren<br />

Bereich und verhindern weiterhin<br />

durch die Produktion von antimikrobiellen<br />

Substanzen die Ansiedlung krankmachender<br />

Keime.<br />

2. Die Darmschleimhaut besteht aus<br />

einer dünnen einlagigen Zellschicht,<br />

deren einzelne Zellen in gesundem Zustand<br />

durch sogenannte Tight-junctions<br />

(dichte Verbindungen) miteinander verknüpft<br />

sind. Sie kontrolliert die Nährstoffund<br />

Wasseraufnahme und gezielte Ausscheidung<br />

von Stoffwechselprodukten.<br />

Das unerwünschte Eindringen von Krankheitserregern<br />

oder Fremdstoffen, die zu<br />

Infektionen, Entzündungen oder Vergiftungen<br />

führen können, wird zusätzlich<br />

durch die Sekretion von Schleim und antimikrobiellen<br />

Substanzen verhindert.<br />

3. Das darmassoziierte Immunsystem<br />

sorgt einerseits durch die Produktion spezieller<br />

Antikörper und zellulärer Entzündungsreaktionen<br />

für die rasche<br />

Eliminierung von krankmachenden Erregern.<br />

Andererseits verhindert es überschießende<br />

Immunreaktionen auf<br />

»gewünschte« Darmbewohner und Nahrungsmittelbestandteile.<br />

Inés Harms, Apothekerin und Heilpraktikerin in<br />

Gifhorn, sagt: »Ganzheitliche Beratung ohne Berücksichtigung<br />

der Darmgesundheit ist ein No-<br />

Go. Deshalb habe ich mich zur Darmgesundheitsberaterin<br />

ausbilden lassen.«<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

Lebensbedingungen bei uns verschlechtert<br />

haben, können sich vermehrt schädliche<br />

Keime, wie zum Beispiel Clostridien<br />

und Hefepilze ausbreiten. Ein solches<br />

Ungleichgewicht wird auch als Dysbiose<br />

bezeichnet. Wird nun die Darmschleimhaut<br />

aufgrund dieser Fehlbesiedlung nicht<br />

mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt<br />

oder ist sie entzündlich verändert,<br />

können Lücken zwischen den Zellen der<br />

Schleimhaut entstehen: Der Darm wird<br />

löchrig. Nun ist der Weg für unerwünschte<br />

Fremdstoffe frei: Giftstoffe, Mikroben<br />

und unverdaute Nahrungspartikel<br />

gelangen unkontrolliert in den Blutkreislauf<br />

und können sich im gesamten Körper<br />

ausbreiten. Das Immunsystem wird gestresst,<br />

das Entstehen von Entzündungen<br />

und Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

wird begünstigt. So ist der Grundstein für<br />

die genannten Erkrankungen gelegt ...<br />

Der Darm und insbesondere das Darm-<br />

Mikrobiom ist von zentraler Bedeutung<br />

für unsere Gesundheit und Lebensfreude.<br />

Unser Wohlbefinden ist abhängig von<br />

einer gut funktionierenden Verdauung.<br />

Unserer täglichen Ernährung kommt eine<br />

entscheidende Bedeutung für den Erhalt<br />

und die Pflege unseres Darm-Mikrobioms<br />

zu. Regelmäßige Bewegung, Stressabbau,<br />

Verzicht auf »Genuss-Gifte« und erholsamer<br />

Schlaf sind weitere Säulen im Rahmen<br />

einer ganzheitlichen Betrachtung•<br />

Alles im Gleichgewicht?<br />

Damit unser Mikrobiom diese vielfältigen<br />

Aufgaben bestmöglich erfüllen kann,<br />

müssen die verschiedenen Bakterien sich<br />

in einem stabilen Gleichgewicht befinden<br />

und auch eine große Vielfalt aufweisen.<br />

Nur so kann unsere Verdauung, die Produktion<br />

von Vitaminen, Hormonen, Stoffwechselprodukten<br />

und der Schutz vor<br />

Infektionen tagtäglich optimal gewährleistet<br />

werden.<br />

Störfaktoren<br />

Äußere Faktoren können unseren Darm<br />

aus dem Gleichgewicht bringen und zu<br />

ausgeprägten Beschwerden führen:<br />

Stress, nährstoffarme Ernährung, Umweltgifte<br />

und Medikamente, wie zum<br />

Beispiel Antibiotika. Zunächst wird die<br />

Darmflora und die Darmschleimhaut in<br />

ihrer Funktion gestört, später gerät auch<br />

unser Immunsystem in Aufruhr: Werden<br />

für uns nützliche Bakterien in ihrer Anzahl<br />

und Vielfalt dezimiert, weil sich ihre<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 5


Diabetes erkennen<br />

und behandeln<br />

Weltdiabetestag<br />

14.November<br />

Im Interview: Internist Jan Markus Isermann, Spezialist für klinische Diabetologie<br />

Der 14. November steht seit<br />

vielen Jahren als Weltdiabetestag<br />

im Kalender. Das<br />

Datum wurde gewählt, da<br />

an diesem Tag Frederic G. Banting geboren<br />

wurde, der gemeinsam mit Charles<br />

Herbert Best 1921 das lebenswichtige Insulin<br />

entdeckte.<br />

Heidja hat im Hinblick auf den Weltdiabetestag<br />

mit einem Spezialisten für diese<br />

Volkskrankheit gesprochen, die nach offiziellen<br />

Schätzungen zehn Prozent der<br />

deutschen Bevölkerung betrifft.<br />

Herr Isermann, was ist Diabetes?<br />

Diabetes mellitus ist eine Erkrankung des<br />

Zuckerstoffwechsels mit chronisch erhöhten<br />

Blutzuckerwerten. Je nach Ursache<br />

unterscheidet man mehrere Diabetestypen.<br />

Allen Typen gemeinsam ist, dass<br />

das zentrale Steuerungshormon Insulin,<br />

das für die Blutzuckersenkung verantwortlich<br />

ist, entweder in seiner Funktionsweise<br />

gestört ist oder nur eingeschränkt<br />

bis gar nicht mehr produziert wird.<br />

Der Typ 1 Diabetes ist gekennzeichnet<br />

durch einen Verlust der insulinproduzierenden<br />

Zellen, was zu einem kompletten<br />

Insulinmangel und damit zu erhöhten<br />

Blutzuckerwerten führt.<br />

Der Typ 2 Diabetes beruht auf einem<br />

verminderten Ansprechen der Körperzellen<br />

auf Insulin. Regelhaft haben Patienten<br />

vor allem zu Beginn der Erkrankung<br />

einen eher hohen Insulinspiegel, weshalb<br />

auch die therapeutischen Maßnahmen<br />

eher auf eine Verbesserung der Insulinwirkung<br />

abzielen.<br />

Eine weitere Form ist eine erstmals<br />

während der Schwangerschaft auftretende<br />

Überzuckerung, genannt Schwangerschaftsdiabetes.<br />

Internist Jan Markus Isermann ist Oberarzt der<br />

Klinik für Gastroenterologie am AKH Celle und<br />

leitet die Abteilung für klinische Diabetologie.<br />

Foto: AKH Celle<br />

Wie wird Diabetes festgestellt?<br />

Der Goldstandard der Diagnostik des<br />

Diabetes mellitus ist der orale Glukosetoleranztest.<br />

Hierbei muss eine Menge von<br />

75 g Traubenzucker getrunken werden<br />

und gleichzeitig wird der Blutzucker in<br />

definierten Zeitintervallen bestimmt.<br />

Überschreitet der Wert eine bestimmte<br />

Grenze, so kann die Diagnose eines Diabetes<br />

mellitus gestellt werden. Weiterhin<br />

ist seit etwa 2010 die Bestimmung des<br />

Langzeitblutzuckerwertes (HbA1c-Wert)<br />

zur Diagnostik des Diabetes zugelassen.<br />

Welche Symptome habe ich<br />

bei Diabetes?<br />

Typische Symptome beim Diabetes mellitus<br />

Typ 1 sind vermehrter Durst und<br />

häufiges Wasserlassen sowie massiver<br />

Leistungsabfall.<br />

Beim Diabetes mellitus Typ 2 sind die<br />

Symptome nicht so ausgeprägt, sondern<br />

erscheinen schleichend. Auch hier entstehen<br />

Müdigkeit und oftmals eine Beeinträchtigung<br />

des Sehens. Die Diagnose<br />

wird oft per Zufall bei einer ärztlichen<br />

Routineuntersuchung gestellt oder im<br />

Rahmen eines Akutgeschehens im Krankenhaus,<br />

zum Beispiel nach einem Herzinfarkt<br />

oder Schlaganfall.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Beim Diabetes mellitus Typ 1 oder nach<br />

komplettem Verlust der Bauchspeicheldrüse<br />

(zum Beispiel nach OP) gibt es<br />

keine Alternative zur Insulintherapie, die<br />

für diese Patientengruppe überlebenswichtig<br />

ist. Allerdings kann die Insulingabe<br />

durch unterschiedliche technische<br />

Geräte erfolgen. So ist die Insulininjektion<br />

über einen Pen oder eine Spritze immer<br />

noch Standard bei vielen Patienten. Zunehmend<br />

werden aber auch Insulinpumpensysteme,<br />

die kontinuierlich kleinste<br />

Insulinmengen applizieren können, gerade<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

immer häufiger genutzt, da sie eine sehr<br />

individuelle Einstellung des Blutzuckers<br />

ermöglichen und damit die Gefahr der<br />

Entwicklung von Spätschäden gerade bei<br />

Kindern reduzieren können, die ihre Erkrankung<br />

über Jahrzehnte behandeln<br />

müssen.<br />

Die therapeutischen Optionen beim<br />

Diabetes Typ 2 sind Dank der Entwicklung<br />

neuer Wirkstoffe, die entweder als<br />

Tabletten eingenommen werden, oder<br />

ähnlich dem Insulin unter die Haut gespritzt<br />

werden müssen, sehr vielfältig ge-<br />

6


Foto: knipseline / pixelio.de<br />

Bei Menschen, die unter Diabetes leiden, ist der Zuckerstoffwechsel<br />

gestört. Offiziellen Schätzungen zufolge<br />

sind zehn Prozent der deutschen Bevölkerung<br />

betroffen – nur viele Betroffene wissen es noch gar<br />

nicht. Weltweit leiden schon mehr als 400 Millionen<br />

Menschen an Diabetes, und die Zahl steigt stetig. Die<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO warnt als Folge<br />

veränderter Lebensstile und Ernährungsgewohnheiten<br />

bereits vor einer regelrechten Diabetes-Epidemie.<br />

worden. So kann eine individuelle Therapie<br />

für nahezu jeden Patienten erstellt<br />

werden. Schwerpunkt hierbei ist nicht nur<br />

eine möglichst optimale Einstellung des<br />

Blutzuckers, sondern auch eine zusätzliche<br />

medikamentös bedingte Gewichtsabnahme<br />

oder z. B. bei alten Patienten<br />

die komplette Vermeidung von Unterzuckerungen<br />

zur Sturzprophylaxe. Sollte<br />

es im Laufe der Jahre zu einem Wirksamkeitsverlust<br />

der Präparate kommen, so ist<br />

am Ende bei einem gewissen Prozentsatz<br />

der Betroffenen auch beim Diabetes Typ<br />

2 eine Insulintherapie unumgänglich.<br />

Gibt es Langzeitfolgen bei Diabetes?<br />

Die Gefäßkrankheiten spielen eine zentrale<br />

Rolle. Statistisch sind sie die häufigste<br />

Todesursache für zuckerkranke<br />

Patienten. Man unterscheidet die Makroangiopathie<br />

als Erkrankung der großen<br />

Arterien im Gehirn, am Herzen und an<br />

den Beinen von der Mikroangiopathie<br />

kleiner Blutgefäße mit möglichen<br />

Schäden an Nieren (Nephropathie), den<br />

Netzhäuten der Augen (Retinopathie) und<br />

den Nerven (Neuropathie),<br />

Die Arteriosklerose tritt bei Diabetikern<br />

in einem früheren Alter als bei Nicht-Diabetikern<br />

auf, zeigt eine rasche Progredienz<br />

und führt häufig zu so schweren<br />

Komplikationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt<br />

und Gewebsnekrosen an den<br />

Füßen/Beinen (»Schaufensterkrankheit«)<br />

Häufig entwickeln sich bei Diabetikern<br />

makro- und mikroangiopathische Veränderungen<br />

gemeinsam in unterschiedlicher<br />

Ausprägung•<br />

Susanne Schütze<br />

„Schlank“ mit darmgesunder Ernährung<br />

und fachgerechten Workshops.<br />

Kurse zum Abnehmen, Kochen lernen,<br />

Ernähren lernen, Spaß haben & Fastenkurse.<br />

Ich freue mich auf Ihren Besuch<br />

auf meiner Homepage www.life-erde.de<br />

Hauptstraße 5 · 38542 Leiferde · Öffnungszeiten nach Vereinbarung<br />

Ihre Gesundheit - Unser Ziel - Mehr Lebensqualität<br />

Das Therapeuten-Team<br />

Eldingen hat Verstärkung:<br />

Sie sind herzlich eingeladen, uns bei einem<br />

Getränk am 05.10.<strong>2018</strong> von 17 bis 19 Uhr in<br />

der Praxis kennen zu lernen.<br />

Astrid Harke – Heilpraktikerin<br />

beschränkt auf Psychotherapie<br />

www.harke-web.de<br />

Thomas Holst – Heilpraktiker<br />

www.naturheilpraxis-eldingen.de<br />

Mittelstraße 9, 29351 Eldingen<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 7


Fit durch den <strong>Herbst</strong><br />

Bewegung in der Natur bringt nicht nur die Muskeln in Schwung!<br />

Gerade jetzt in der Übergangszeit<br />

vom Sommer in den <strong>Herbst</strong> sind<br />

wir besonders anfällig für<br />

Krankheiten. Der verkürzte Tag,<br />

weniger Tageslicht und die starken Temperaturschwankungen<br />

sind Stress für<br />

unser Immunsystem. Aber wer ein starkes<br />

Immunsystem hat, kann nicht nur Krankheitskeime<br />

besser abwehren, sondern<br />

wird auch mit einer Erkältung besser fertig.<br />

Daher solltest Du in dieser Zeit mehr<br />

denn je raus an die frische Luft und Dich<br />

bewegen. Deine Muskulatur und vor<br />

allem Dein Immunsystem werden es Dir<br />

danken!<br />

Wer im <strong>Herbst</strong> auf Sport in der Natur und<br />

an der frischen Luft verzichtet, dem entgehen<br />

nicht nur die schönen landschaftlichen<br />

Eindrücke, er lässt sich auch die<br />

Chance entgehen, mit regelmäßigem<br />

Outdoor-Training nicht nur seine Muskulatur<br />

fit zu halten, sondern durch die unterschiedlichen<br />

Witterungseinflüsse sein<br />

Immunsystem exzellent zu stärken und<br />

sich so einem viel geringeren Risiko für<br />

Erkältungen und Infekten der oberen<br />

Atemwege auszusetzen. Probiere es aus!<br />

Du wirst begeistert sein! Outdoor-Sport<br />

hat in dieser Jahreszeit nämlich wissenschaftlich<br />

erwiesene Vorteile:<br />

• Massive Stärkung des Immunsystems<br />

durch unterschiedliche Witterungseinflüsse<br />

• Steigerung des Wohlbefindens durch<br />

eine erhöhte Serotoninausschuẗtung und<br />

Vitamin-D-Produktion durch die Bewegung<br />

in der Natur<br />

• erhöhte Stoffwechselaktivität durch vermehrte<br />

Wärmeproduktion des Körpers<br />

Wie Du siehst, sind Regen oder kaltes<br />

»Schmuddelwetter« keine Ausrede mehr<br />

nicht ‘raus zu gehen, sondern ab sofort<br />

vielmehr Dein persönlicher Antrieb, Deinem<br />

Körper etwas richtig Gutes zu tun,<br />

ihn widerstandsfähiger und robuster und<br />

somit unanfälliger für Krankheiten zu machen.<br />

Ist das nicht großartig?! Und wenn<br />

Du zudem noch diese drei Tipps bei Deinem<br />

nächsten »Natur-Training« berücksichtigst,<br />

dann kann wirklich gar nichts<br />

mehr schief gehen.<br />

1. Die richtige Kleidung!<br />

Ich rate Dir im <strong>Herbst</strong>/Winter zum klassischen<br />

Zwiebellook. Auf der Haut eignet<br />

sich am besten ein Funktionsshirt,<br />

welches den Schweiß optimal nach<br />

außen leitet (keine Baumwolle). Bei niedrigeren<br />

Temperaturen dient als zweite<br />

Schicht ein Pullover, bevor sich als letzte<br />

Tipps vom Trainer<br />

Schicht eine wind- und wasserabweisende<br />

Jacke oder auch nur eine Softshell-<br />

Jacke anschließt. Dazu solltest Du immer<br />

eine lange Hose tragen. Hier eignen sich<br />

gerade im Wald und in der Natur sogenannte<br />

»Lauftights«. Diese Laufhosen bieten<br />

Dir optimalen Kälteschutz und<br />

maximale Bewegungsfreiheit. Als Schuhe<br />

kannst Du gewohnte Sportschuhe tragen<br />

(z.B. mit robusterer Sohle). Auf warme Socken,<br />

Muẗze und Handschuhe solltest Du<br />

ab Temperaturen unter fünf Grad jedoch<br />

nicht verzichten. In dünnen Sneakersocken<br />

wird es schnell kühl. Und es gibt<br />

nichts Unangenehmeres als kalte Hände<br />

und Füße beim Sport.<br />

2. Die richtige Atmung!<br />

Bei kalten Temperaturen sollte unbedingt<br />

durch die Nase eingeatmet werden. So<br />

kann die Luft erwärmt werden und kommt<br />

nicht kalt in den Atemwegen und Lungen<br />

an, wo sie andernfalls Reizungen verursachen<br />

kann. Ausatmen kann durch den<br />

Mund geschehen, falls die Atemfrequenz<br />

keine reine Nasenatmung zulässt. Bei sehr<br />

kalten Temperaturen ist es ratsam, die<br />

Atemwege zusätzlich mit einem Tuch<br />

oder Schal vor dem Gesicht zu schuẗzen.<br />

3. Die richtige Belastung!<br />

Je intensiver die Belastung, desto mehr<br />

kalte Luft wird eingeatmet. Langes Intervalltraining<br />

bei hohen Herzfrequenzen<br />

Als Experte für funktionelle Outdoor-Fitness,<br />

natürliche Trainingskonzepte und individuelles<br />

Personal-Training für Privatleute, Firmen und<br />

Vereine bietet Andre Krohne seit 2016 mit seinem<br />

Trainerteam in den Kreisen Uelzen, Gifhorn<br />

und Celle Gruppen- und Einzeltraining hauptsächlich<br />

an der frischen Luft an und vermittelt<br />

dabei den Spaß an der natürlichen Bewegung in<br />

der Natur. INFO motion­personal­training.de<br />

oder Tempoläufe sollten daher lieber bei<br />

Temperaturen über fünf Grad erfolgen.<br />

Eine durchgehend moderate Anstrengung<br />

nach der Dauermethode oder kurze Intervalle<br />

bei mittlerer Intensität mit wenigen<br />

Pausenzeiten, um nicht auszukuḧlen, sind<br />

insbesondere für den Winter eine gute Alternative.<br />

Dein Warm-up sollte bei kälteren<br />

Temperaturen auf jeden Fall etwas<br />

intensiver ausfallen, um Verletzungen und<br />

Verspannungen optimal vorzubeugen.<br />

Und einer Sache kannst Du Dir sicher<br />

sein: Wer an einem nasskalten Tag, nach<br />

einem ordentlichen Outdoor-Workout<br />

unter der warmen Dusche steht, genießt<br />

diese nicht nur doppelt so sehr, er ist auch<br />

mindestens dreimal so stolz auf sich,<br />

etwas für den Körper getan zu haben.<br />

Ein kleiner Motivationsschub noch zum<br />

Schluss: Wer jetzt am Ball bleibt, kommt<br />

höchstwahrscheinlich nicht nur ohne<br />

Grippe durch die dunkle Jahreszeit, sondern<br />

startet in den nächsten Fruḧling vielleicht<br />

sogar mit einem ganz neuen<br />

Wohlbefinden und einem fitten Körper.<br />

Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!<br />

Dein Personal-Trainer Andre Krohne<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

8


Herz aus dem Takt?<br />

Bei den Herzwochen im November werden Vorträge über das Vorhofflimmern angeboten<br />

Um Vorhofflimmern und Gerinnungshemmung geht es<br />

bei den diesjährigen Herzwochen im November im<br />

Landkreis Gifhorn, die unter dem Motto »Herz außer<br />

Takt« stehen.<br />

Lebensbedrohlich ist Vorhofflimmern nicht, aber der unregelmäßige<br />

Herzschlag kann zu Blutgerinnseln im Herz führen,<br />

die, vom Blutstrom ins Gehirn verschleppt, ein Gefäß<br />

verschließen. Dann droht ein Schlaganfall. Gerinnungshemmer<br />

können Patienten davor schützen.<br />

Drei Informationsveranstaltungen sollen über die Hintergründe<br />

aufklären und neue Erkenntnisse vorstellen. Alle werden<br />

von Dietmar Wagner, Beauftragter der Deutschen<br />

Herzstiftung, organisiert und begleitet.<br />

• Am Donnerstag, 8. November, sprechen Prof. Dr. Michael<br />

Niehaus und Dr. Stefan Rossa von 19 bis 20:30 Uhr im Klinikum<br />

Gifhorn, Campus 6, über das Herz aus dem Takt.<br />

• Den zweiten Vortrag zum Thema hält der Kardiologe<br />

Dr. Andreas Libner am Dienstag, 13. November, von 19 bis<br />

21 Uhr im DRK-Zentrum Gifhorn, Am Wasserturm 5.<br />

• Zum Abschluss der Vortragsreihe spricht Dr. Michael Liebetrau,<br />

Leiter der Inneren Medizin im Wittinger Helios-Klinikum,<br />

am Mittwoch, 21. November, von 18 bis 20 Uhr,<br />

im Foyer des Klinikums in Wittingen, Gustav-Dobberkau-<br />

Straße 5, über das Herz aus dem Takt.<br />

Der Eintritt bei allen drei Vortragsveranstaltungen ist frei. Eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Außer den Vorträgen werden im Rahmen der Herzwochen<br />

auch vier Erste-Hilfe-Lehrgänge für Herzpatienten und ihre<br />

Partner angeboten. Sie finden am Montag, 26. November, am<br />

Dienstag, 27. November, am Donnerstag, 29. November,<br />

sowie am Freitag, 30. November, jeweils von 8:30 bis<br />

14:30 Uhr im Seminarraum I des DRK-Tagungszentrums in<br />

Gifhorn, Am Wasserturm 5, statt. Referent Dirk Dietz will den<br />

Teilnehmern das richtige Verhalten bei Bewusstlosigkeit,<br />

Herzstillstand, Herzinfarkt und Schlaganfall vermitteln und<br />

mit ihnen die Herzmassage und die stabile Seitenlage üben.<br />

Die Teilnehmergebühr für den Halbtageskursus beträgt<br />

20 Euro pro Person. Anmeldungen werden unter der Telefonnummer<br />

05371 804480 entgegengenommen.<br />

Ein weiteres Angebot im Rahmen der Herzwochen, das<br />

sich ausschließlich an die Mitglieder der Herz-Selbsthilfegruppe<br />

Gifhorn richtet, ist eine auf die Bedüfnisse von Herzpatienten<br />

abgestimmte individuelle Ernährungsberatung. Am<br />

Montag, 12. November, finden von 9 bis 13 Uhr im Halbstundentakt<br />

individuelle Beratungsgespräche mit der Ernährungsberaterin<br />

Silvia Sommer im Gruppenraum der<br />

St. Altfrid-Gemeinde in Gifhorn, Pommernring 2, statt. Hierzu<br />

ist eine Anmeldung unter Telefon 05373 6345 erforderlich.<br />

Gemeinsam mit Silvia Sommer wird am Mittwoch, 7. November,<br />

von 9 bis 13 Uhr in der Lehrküche der KVHS in Gifhorn,<br />

Freiherr-vom-Stein-Straße 24, ein gesundes Vier-<br />

Gänge-Menü zubereitet. Am Montag, 26. November, wird<br />

von 9 bis 13 Uhr, wiederum in der KVHS-Lehrküche gemeinsam<br />

Brot gebacken• INFO herzstiftung.de und herzgruppen­gifhorn.de<br />

<br />

Gesunde Schuhe<br />

... lächelnd laufen!<br />

Wir sind Ihr Partner bei Fußproblemen!<br />

Celler Straße 1 • 29386 Hankensbüttel<br />

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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 9


Riskante Wechselwirkung<br />

Ungünstige Kombination: Betablocker­Augentropfen und Asthmamittel. Grüner­Star­Patienten<br />

mit Asthma sind besonders beratungsbedürftig.<br />

AHMED EL­HAWARI<br />

Glaukom, die auch unter dem<br />

Namen Grüner Star bekannte Augenerkrankung,<br />

kommt schleichend<br />

und ist daher besonders tückisch.<br />

Dem Initiativkreis zur Glaukom-Früherkennung<br />

(www.glaukom.de) zufolge<br />

leben in Deutschland etwa fünf Millionen<br />

Menschen mit einem Glaukomrisiko,<br />

rund 800.000 Menschen sind bereits erkrankt.<br />

Hauptursache ist ein erhöhter Augeninnendruck,<br />

der durch überschüssiges<br />

Kammerwasser im Auge entsteht und den<br />

Sehnerv lange ohne auffällige Symptome<br />

schädigt und zur Erblindung führen kann.<br />

Durch die Therapie mit einem Betablocker<br />

in Form von Augentropfen kann das<br />

Kammerwasser verringert, der Druck reduziert<br />

und der Krankheitsverlauf verlangsamt<br />

oder gestoppt werden. Allerdings ist<br />

das Risiko von Wechselwirkungen zwischen<br />

Betablocker-Augentropfen und<br />

Asthmamitteln, die über den Mund eingenommen<br />

werden, besonders hoch.<br />

Daher sollten sich Patienten vor Therapiebeginn<br />

oder wenn sich ihr Asthma-Zustand<br />

verschlechtert, unbedingt beraten<br />

lassen.<br />

Eine Patientengruppe sollte<br />

besonders aufpassen<br />

Was die meisten Patienten nicht wissen:<br />

Nur rund 20 Prozent der lokal angewendeten<br />

Betablocker-Tropfen wird durch die<br />

Bindehaut und die äußere Augenhaut aufgenommen.<br />

Deren Hauptanteil gelangt<br />

durch den Nasen-Rachenraum und über<br />

die Schleimhaut direkt in den Blutkreislauf<br />

– vergleichbar mit einer langsamen<br />

intravenösen Gabe. Dadurch kann es bei<br />

Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen,<br />

zu Wechselwirkungen kommen.<br />

Ein besonders hohes Risiko liegt bei Betablocker-Tropfen<br />

und oral eingenommenen<br />

Asthmamitteln vor. Patienten, die<br />

unter der Therapie häufiger unter Bronchospasmen,<br />

einer Muskelverkrampfung<br />

rund um die Atemwege, leiden oder eine<br />

Verschlechterung ihres Asthmas feststellen,<br />

sollten Rücksprache mit dem Arzt<br />

halten. Auch bei einer Neuverordnung ist<br />

ein ausführliches Gespräch unbedingt er-<br />

Tipps vom Apotheker<br />

forderlich. Die Apotheke vor Ort kann<br />

Unsicherheiten nehmen und Patienten zu<br />

möglichen Wechselwirkungen beraten.<br />

»First-Pass-Effekt«<br />

In der Glaukom-Therapie gehören am<br />

Auge anwendbare Betablocker zu den<br />

Mitteln der ersten Wahl. Doch im Gegensatz<br />

zu oral eingenommenen Medikamenten<br />

wird bei Augentropfen der<br />

»First-Pass-Effekt« in der Leber, ein wichtiger<br />

Entgiftungsmechanismus unseres<br />

Körpers, umgangen. Der Wirkstoff gelangt<br />

ungefiltert über die große Schleimhautoberfläche<br />

in die Blutbahn. Nehmen Patienten<br />

gleichzeitig Asthmamittel ein,<br />

kann es zu riskanten Arzneimittelwirkungen<br />

kommen.<br />

Soll ein erhöhter Augeninnendruck behandelt<br />

werden, so muss der Augenarzt<br />

unbedingt von einem bestehenden<br />

Asthma und der dazu gehörigen medikamentösen<br />

Therapie informiert werden. Er<br />

wird dann nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung<br />

entscheiden, welche Augentropfen<br />

eingesetzt werden können.<br />

»Start low go slow«, nach dieser Devise<br />

wird die Therapie mit einer niedrigen<br />

Wirkstoffkonzentration gestartet und dann<br />

langsam gesteigert.<br />

Apotheker Ahmed El-Hawari. Foto: Jana Wejkum<br />

Nicht auf Glaukom-Therapie verzichten<br />

Ist die Gabe eines Betablockers notwendig,<br />

kann die Aufnahme über die Schleimhäute<br />

durch einen Kniff bei der Applikation<br />

verringert werden. Als Apotheker rate<br />

ich den Anwendern dazu, durch leichten<br />

Druck auf den nasalen Augenwinkel über<br />

einen Zeitraum von ein bis drei Minuten<br />

die Tränenkanälchen zu verschließen.<br />

Damit wird das Abfließen in den Nasenrachenraum<br />

und damit die Aufnahme des<br />

Wirkstoffs über die Schleimhaut vermindert.<br />

Sollte der Einsatz von Betablocker-<br />

Augentropfen bei einem von Glaukom<br />

betroffenen Patienten nicht in Frage kommen,<br />

so stehen alternativ andere Wirkstoffe<br />

zur Verfügung•<br />

10


Die Sprache der Füße<br />

STELLA ARNDT<br />

Wenn es um Fußprobleme und deren Behandlung geht,<br />

stehen meist die Knochen, Muskeln, Sehnen und<br />

Bänder im Vordergrund. Das macht Sinn, denn ein effektives<br />

Training dieser Strukturen führt meistens zur<br />

Schmerzlinderung und dazu, dass Betroffene wieder<br />

leichter gehen können.<br />

Doch unsere Füße sind weitaus mehr als ein genial<br />

konstruierter Körperteil. Sie sind auch Ausdruck unseres<br />

Innersten, Ausdruck unserer Verfassung und Emotionen.<br />

Mit unseren Füßen haben wir Kontakt zur Erde, die auch<br />

als Mutter Erde bezeichnet wird. Deswegen stehen die<br />

Füße auch im Zusammenhang mit der Beziehung zu unserer<br />

leiblichen Mutter. Fußprobleme können also unter<br />

Umständen auf nicht gelöste Konflikte mit der Mutter hinweisen.<br />

Im Zusammenhang mit den Füßen ist das Thema Erdung<br />

ebenfalls ganz wichtig. Als Menschen müssen wir<br />

gut geerdet sein, um unser Leben gut meistern zu können.<br />

Doch leider haben wir uns sehr weit von Mutter Erde entfernt,<br />

sie zugepflastert und wir sind uns nicht mehr bewusst,<br />

dass wir von ihr abhängig sind. Der Zustand<br />

unserer Füße weist sehr häufig auf mangelnde Erdung<br />

hin und damit auf mangelnde Stabilität und Vertrauen.<br />

Was macht ein Mensch – und oft beginnt das schon im<br />

Kindesalter –, der keine Stabilität erfährt und nicht das<br />

Gefühl von Verwurzeltsein hat? Ein Mensch, der »den<br />

Boden unter den Füßen verliert«, sucht sich seinen Halt<br />

unbewusst mit Hilfe der Füße, genauer gesagt mit den<br />

Zehen: Diese krallen sich bei jeder guten Gelegenheit in<br />

den Boden und verleihen so die nötige Stabilität. Dabei<br />

ist das physische Verwurzeltsein der Ausdruck für die seelische<br />

Standfestigkeit. Es lohnt sich Fußprobleme, insbesondere<br />

Hammer- und Krallenzehen, auch unter<br />

diesem Aspekt zu behandeln.<br />

Wann ist mir jemand »auf die Füße gestiegen«? Passiert<br />

mir das öfter? Bin ich jemand, der leicht »einknickt« und<br />

dem es nicht so leicht fällt, seine Meinung zu verteidigen?<br />

Dann leide ich vielleicht auch unter Knickfüßen. Denn<br />

hier zeigt sich die Labilität, die mangelnde Kraft, sich groß<br />

zu machen und sich aufzurichten.<br />

An unseren Füßen lässt sich noch viel mehr ablesen.<br />

Sie sind ein wahres Wunderwerk, und es lohnt sich, sich<br />

mit ihnen zu beschäftigen. Sei es mit aktivem Muskeltraining<br />

oder indem wir schwierigen Themen, die im Zusammenhang<br />

mit den Füße stehen, auf den Grund gehen•<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 11


Heilkräftiges für den <strong>Herbst</strong><br />

Spitzwegerich und Wegwarte haben es in sich<br />

12<br />

REGINA KRÖGER<br />

Im Hinblick auf <strong>Herbst</strong> und Winter<br />

empfiehlt es sich, besonders nach<br />

diesen zwei heilkräftigen Wildkräutern<br />

am Wegesrand Ausschau zu<br />

halten: Spitzwegerich und Gewöhnliche<br />

Wegwarte.<br />

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)<br />

Plantago ist von der lateinischen Bezeichnung<br />

planta (Fußsohle abgeleitet, denn<br />

aus Überlieferungen wissen wir, dass der<br />

Wegerich schon die römischen Legionäre<br />

auf ihrem Marsch über die Alpen »fußlindernd«<br />

begleitet hat.<br />

Der Spitzwegerich, der 2014 Arzneipflanze<br />

des Jahres war, ist eine der ältesten<br />

Heilpflanzen überhaupt. In der<br />

Erfahrungsheilkunde war das Kraut beinahe<br />

weltweit die meistverwendetet Arznei<br />

zur Wundversorgung. Die Ärzte<br />

wussten bereits damals um seine entzündungshemmende<br />

und beruhigende Wirkung<br />

auf Wunden.<br />

Zu finden ist der Spitzwegerich auf<br />

Wiesen und im ungedüngten Kulturland<br />

– sehr zum Ärger mancher Gärtner. Doch<br />

seine Heilwirkung ist unschlagbar. Wer es<br />

Bis in den <strong>Herbst</strong> hinein lassen sich auf Wiesen<br />

und an Wegrändern die Blätter des Spitzwegerichs<br />

ernten.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

einmal nach einem juckenden Insektenstich<br />

mit Auflegen eines zwischen den<br />

Fingern zerriebenen Blattes versucht hat,<br />

weiß, wie gut die reizlindernde Wirkung<br />

des Spitzwegerich anschlägt. Selbst Hildegard<br />

von Bingen empfahl den Saft zur<br />

Behandlung von Insektenstichen.<br />

Wissenschaftlich erwiesen ist die innere<br />

Anwendung der Blätter bei Katarrhen<br />

der Atemwege und die äußerliche<br />

Anwendung gegen Hautreizungen und<br />

Schleimhautentzündungen im Mundund<br />

Rachenraum.<br />

Der Spitz- wie auch der Breitwegerich<br />

enthalten dieselben Wirkstoffe: Bitterstoffe<br />

zur Entlastung und Aktivierung des<br />

Leber-Gallesystems sowie Acubin, das<br />

antibiotisch und damit bakterienvernichtend<br />

wird. Weitere wirksame Inhaltsstoffe<br />

sind Lab-Enzyme gegen Magenbeschwerden,<br />

Mineralien, ätherische<br />

Öle, Kalzium- und Kieselsalze,<br />

Vitamin C, Gerbstoffe und Schleimstoffe.<br />

Der Spitzwegerich ist das beste Hustenmittel<br />

überhaupt, da er bei lästigem anhaltendem<br />

Reizhusten Linderung<br />

verschafft. Die enthaltenen Schleimstoffe<br />

wirken reizmildernd. Die vorhandenen<br />

Gerbstoffe wirken zusammenziehend,<br />

somit wird den Bakterien ihr Nährboden<br />

entzogen.<br />

Die hervorragenden Eigenschaften des<br />

Spitzwegerichs können vom Frühjahr bis<br />

spät in den <strong>Herbst</strong> hinein genutzt werden,<br />

da er unermüdlich wächst und<br />

immer wieder neue zarte frische Blätter<br />

hervorbringt, die geerntet werden können.<br />

Die klein geschnittenen jungen Blätter<br />

verfeinern einen Salat oder werden<br />

kurz in Butter geschwenkt, um ein Kartoffelgericht<br />

aufzuwerten. Ein grüner Smoothie<br />

erhält durch die Vitalstoffe des<br />

Spitzwegerichs eine besondere Nährstoffvielfalt.<br />

Als Tee aus zwei bis drei Teelöffeln frischen<br />

Blättern aufgegossen mit ¼ Liter<br />

kochendem Wasser oder im Winter aus<br />

zwei Teelöffeln getrockneten Blättern gebrüht<br />

und 15 Minuten gezogen, lindert er<br />

Atemwegserkrankungen, sofern zwei bis<br />

drei Tassen am Tag getrunken werden.<br />

Für Spitzwegerichsaft nach Hildegard<br />

von Bingen, anzuwenden bei Husten,<br />

Halsbeschwerden und Fieber, werden<br />

zwei Handvoll frische Spitzwegerichblätter<br />

sowie Honig nach Belieben benötigt.<br />

Die Blätter werden in einem Mörser<br />

verrieben, danach wird Wasser zugegeben<br />

und das Ganze zum Sieden gebracht.<br />

Zum Schluss wird in den noch<br />

warmen Saft Honig eingerührt. Die Spitzwegerichblätter<br />

können im Absud verbleiben.<br />

Von dem Saft, der auch bei<br />

Fieber zu empfehlen ist, jede Stunde<br />

einen Teelöffel nehmen.<br />

Neben den Blättern lassen sich auch<br />

die Blüten verwenden: Wer seine Gäste<br />

mit gerösteten Blütenknopsen vom Spitzwegerich<br />

überraschen möchte, benötigt<br />

dafür zwei Handvoll Spitzwegerichblüten<br />

100 Gramm Butter oder Margerine<br />

sowie Salz und Pfeffer. Zunächst wird die<br />

Butter oder Margerine in einer Pfanne erhitzt,<br />

dann werden die Spitzwegerichblüten<br />

darin angebräunt und mit Salz und<br />

Pfeffer pikant abgeschmeckt. Die gerösteten<br />

Blütenknospen schmecken im Salat,<br />

als Topping für Gemüse oder zu Tomaten<br />

mit Mozzarella.<br />

Gewöhnliche Wegwarte<br />

(Cichorium intybus)<br />

Die gewöhnliche Wegwarte findet man<br />

häufig an trockenen und nährstoffreichen<br />

Wegrändern. Auffallend sind Ihre langen<br />

Stängel mit den zarten blauen Blüten. Sie<br />

ist die wilde Stammmutter von Chicoree<br />

und Radicchio. Der bittere Geschmack<br />

und die dicke, fleischige Pfahlwurzel<br />

zeugen von ihrer Verwandtschaft. Aus der<br />

Wurzel wird ein Kaffeeersatz, der Zichorienkaffee,<br />

hergestellt.<br />

Im Frühjahr schmecken die noch zarten<br />

Blätter im Salat, später kann man sie zu


Wegwarte am Rand eines Getreidefeldes.<br />

Foto: Pixabay<br />

Spinat oder Suppe verkochen. Mit der<br />

Blüte werden die Blätter bitter.<br />

Die nicht bitteren Blütenblätter bringen<br />

schöne Farbakzente für den Salat oder als<br />

Zutat für ein schmackhaft dekoriertes<br />

Brot. Die im <strong>Herbst</strong> und Winter ausgegrabenen<br />

Wurzeln lassen sich gut als Gemüse<br />

dünsten oder braten. Man schält<br />

sie, schneidet sie klein und wässert sie für<br />

etwa zwei Stunden.<br />

Da die Wurzel viele Bitterstoffe und<br />

auch Inulin enthält, hat sie eine ausgezeichnete<br />

Wirkung auf die Gesundheit.<br />

Die Bitterstoffe regen die Leber-Galle-<br />

Funktion an und fördern damit eine gute<br />

Verdauung. Das Inulin ist ein hervorragender<br />

Ballaststoffe, der auf den Darm<br />

eine präbiotische Wirkung ausübt.<br />

Gerade die Bitterstoffe sind für unsere<br />

gesunde Verdauung elementar. Leider findet<br />

man sie heute nicht mehr häufig in<br />

unseren Lebensmitteln. Doch wer regelmäßig<br />

Bitterstoffe zu sich nimmt, tut sich<br />

und seiner Verdauung viel Gutes. Sie optimieren<br />

den Leber und Fettstoffwechsel<br />

und sorgen für einen ausgeglichenen<br />

Blutzuckerspiegel. Der regelmäßige Konsum<br />

von verschiedenen Bitterstoffen ist<br />

gut für eine Entsäuerung und Entschlackung<br />

des Organismus geeignet•<br />

Bei Fragen ist die Autorin unter der E-Mail-Adresse<br />

kontakt@essconcept.de zu erreichen.<br />

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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 13


Das Loslassen lernen<br />

Warum uns Veränderungen mit zunehmendem Alter immer schwerer fallen<br />

KARSTEN KROLL<br />

Wir Menschen<br />

sind Gewohnheitstiere.<br />

Wir halten<br />

an vielem fest,<br />

auch wenn es uns<br />

schadet. Den<br />

Sprung ins Unbekannte<br />

wagen wir nur ungern. Was uns<br />

hilft, nämlich das Loslassen zu lernen<br />

und neuen Umständen eine Chance zu<br />

geben, versuchen wir hier einmal zu<br />

veranschaulichen.<br />

»Anklammern ist unsere Natur«<br />

Unser Gehirn, unsere Urängste und<br />

unser mächtiger Wunsch nach Bindung<br />

stecken tief verwurzelt in uns. Anklammern<br />

ist unsere Natur, Loslassen müssen<br />

wir dagegen erst lernen, denn am Beginn<br />

unseres Lebens ist Bindung überlebenswichtig.<br />

Weil Sicherheit ein biologisch<br />

verankertes Grundbedürfnis ist, löst Unsicherheit<br />

bei der großen Mehrheit der<br />

Menschen Unbehagen oder Angst aus.<br />

Wann immer im Leben Angst auftaucht,<br />

aktiviert das unser Ursystem. Das heißt,<br />

wenn wir auf dem Sprung zu etwas<br />

Neuem sind, brauchen wir erst recht das<br />

Gefuḧl, gebunden zu sein.<br />

Wenn wir brav Automatisiertes<br />

ausfuḧren – vom Gehen übers Teekochen<br />

bis zum morgendlichen Gruß an die<br />

Nachbarn –, belohnt uns das Gehirn: Es<br />

schüttet körpereigene Opiate, also<br />

Wohlfuḧldrogen, aus. Dies ist ein zentraler<br />

Grund dafür, warum uns Gewohnheiten<br />

wahrhaft lieb sind. Darum lassen wir<br />

auch so lange Leidensdruck zu, bis wir<br />

das Gefuḧl haben zu platzen. Wir gehen<br />

bis zum Äußerten, um bloß nicht auf die<br />

gehirneigenen Opiate verzichten zu<br />

müssen. Kommt es dann doch zum »Supergau«,<br />

kämpfen die meisten Menschen<br />

nicht nur mit der Angst vor Neuem, sondern<br />

gleichzeitig mit dem Verzicht auf die<br />

Belohnungen. Es kann sogar noch ein ordentlicher<br />

Malus obendrauf kommen:<br />

Das Gefühl von Wert- und Haltlosigkeit<br />

bei einschneidenden Veränderungen wie<br />

dem Verlust eines geliebten Menschen,<br />

eigener Krankheit oder einem Unfall aktiviert<br />

die gleichen Areale im Gehirn wie<br />

körperlicher Schmerz.<br />

Strukturen durchbrechen<br />

Gerade wenn Menschen ein höheres<br />

Alter erreicht haben, fällt es schwer, diese<br />

Strukturen zu durchbrechen. Das Vertrauen<br />

in die eigene Kraft und somit die<br />

Angst vorm Scheitern ist hier viel größer<br />

als bei Jüngeren. Beobachtungen ergeben:<br />

Senioren halten oft selbst dann noch<br />

stur an einer vertrauten Umgebung fest,<br />

wenn es ihnen dort ziemlich schlecht<br />

geht. Auch Erfahrungen spielen eine<br />

große Rolle während eines Neubeginns.<br />

Was haben wir in unserem Leben erlebt,<br />

gesehen oder verkraften müssen? Hierbei<br />

denke man an diejenigen, die Krieg und<br />

Tod erlebt haben oder heimatlos und<br />

hungrig waren. Solche frühen Erfahrungen<br />

sind so zentral, dass sie sogar die<br />

Aktivität jener Gene beeinflussen,<br />

die unsere Stressverarbeitung prägen.<br />

Positives und Negatives<br />

Ob mit oder ohne professionelle<br />

Unterstuẗzung: Ein<br />

wichtiger Rat von Experten<br />

ist, sich bei Veränderungen<br />

nicht zu überfordern. Loslassen<br />

geht nicht ad hoc.<br />

Man kann nicht einfach die<br />

Hand öffnen, und schon ist das<br />

Leben anders und besser. Vielmehr<br />

handelt es sich um einen Prozess.<br />

Mein Vorschlag ist, erst einmal<br />

eine »umsichtige Bilanz« zu ziehen und<br />

sowohl das Negative als auch das Positive<br />

an den alten Gewohnheiten, an der bisherigen<br />

Aufgabe zu würdigen. Hierbei ist<br />

eine aus zwei Spalten bestehende Liste<br />

hilfreich. In diesem sogenannten T-Konto<br />

werden in der Buchhaltung Soll und<br />

Haben gegenübergestellt. Das T-Konto<br />

verdeutlicht klar die positiven und negativen<br />

Aspekte Ihres Projektes »Veränderung«,<br />

denn meist haben wir aus dem,<br />

was wir aufgeben möchten, einiges gelernt<br />

und nehmen diese Erfahrung mit ins<br />

weitere Leben.<br />

Beim Loslassen, darin sind sich die<br />

Ärzte alle einig, können folgende Fragen<br />

an sich selbst helfen:<br />

Was ist mir wirklich wichtig?<br />

Ist es tatsächlich das jetzige Leben in der<br />

gewohnten Umgebung, in der Sie alles<br />

und jeden kennen, aber wo Sie mit den<br />

baulichen Unzulänglichkeiten und der<br />

Einsamkeit zurechtkommen müssen?<br />

Schauen Sie einmal wirklich tief in sich<br />

hinein und seien sie ehrlich zu sich.<br />

Denn genau um Sie geht es ja. Nicht um<br />

Ihre Kinder, Ihre Enkel oder Ihre Freunde.<br />

Jedoch sollte Ihnen bewusst sein, dass<br />

Foto: Pixabay<br />

Während uns das Anklammern angeboren ist,<br />

müssen wir das Loslassen erst lernen, und das<br />

fällt umso schwerer, je älter wir werden.<br />

14


Ihre Entscheidungen erhebliche Auswirkungen<br />

auf Ihre Familie haben werden.<br />

Meist sind das jedoch Auswirkungen im<br />

positiven Sinne. Oft kommt bei Veränderungen<br />

etwas völlig anderes heraus als<br />

Sie zunächst vermuten.<br />

Selbständig und sicher!<br />

Mit dem Johanniter-Hausnotruf.<br />

Welches Ziel verfolge ich?<br />

Bleiben Sie hierbei realistisch. Nehmen<br />

Sie sich Ihr persönliches T-Konto mit der<br />

Gegenüberstellung der positiven und negativen<br />

Aspekte zur Hilfe und diskutieren<br />

Sie gerne mit Ihrer Familie darüber. Bleiben<br />

Sie aber bei sich und Ihren persönlichen<br />

Aussichten auf das weitere Leben.<br />

Vergessen Sie nicht, dass es vor allem um<br />

Sie geht.<br />

Habe ich das Gefühl, auf<br />

der Stelle zu treten?<br />

Sie sollten sich fragen: Wenn ich an die<br />

Veränderung denke, ist mein Befinden<br />

dann eher entspannt oder eher chronisch<br />

angespannt?<br />

Warum mache ich weiter?<br />

Sie sollten hellhörig werden, wenn das<br />

Hauptmotiv des Festhaltens die Scheu vor<br />

den Kosten und möglichen negativen<br />

Konsequenzen des Loslassens ist. Es ist<br />

nicht produktiv, eine Situation aufrechtzuerhalten,<br />

weil man Angst vor der Veränderung<br />

hat. Produktiv ist es, wenn wir<br />

uns den Sachargumenten öffnen und die<br />

Veränderung eigenbestimmt in Angriff<br />

nehmen.<br />

Wie gut auch immer wir uns vorbereiten:<br />

Abschied und Neubeginn sind ohne<br />

innere Unruhe nicht zu haben. Schauspieler<br />

nennen dieses spezielle Gefühl<br />

»Lampenfieber«. Den großen Schatz, der<br />

sich durch die Veränderung womöglich<br />

präsentiert, können wir erst erkennen,<br />

wenn sich die dabei aufgewirbelte Staubwolke<br />

wieder gelegt hat.<br />

Hilfe in Anspruch nehmen<br />

Und zum Schluss noch ein Tipp: Wenn<br />

Sie in einer Phase Ihres Projektes »Veränderung«<br />

das Gefühl haben, dass Sie<br />

Unterstützung benötigen, sollten Sie sich<br />

nicht davor scheuen, fachkompetente<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen•<br />

Ich bleibe ich – selbständig in den eigenen vier Wänden!<br />

Und die Johanniter sind im Fall der Fälle für mich<br />

da und sorgen für professionelle Hilfe. Das gibt mir<br />

ein sicheres Gefühl und meine Familie freut sich über<br />

eine Sorge weniger!<br />

Service-Telefon:<br />

0800 0019214 (gebührenfrei)<br />

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Es muss nicht immer<br />

ein „Heim“ sein!<br />

● Vermietung von Einzel- und Doppelappartements<br />

● Hausmeisterservice und Hausverwaltung<br />

● Andachten und seelsorgerische Betreuung<br />

● Hilfe kann 24 Stunden täglich abgefordert werden<br />

● Kultur- und Freizeitveranstaltungen vor Ort<br />

● Möglichkeit einen eigenen Garten zu pflegen<br />

● selbstbestimmtes Wohnen mit dem von Ihnen<br />

festgelegten Maß an Unterstützung<br />

● starkes, freundliches Gemeinschaftsgefühl<br />

Nicht nur dabei, sondern mittendrin...!<br />

Gerne erläutern wir in einem gemeinsamen<br />

Gespräch unser Konzept des „Betreuten Wohnens plus“.<br />

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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN 15


Diabetes<br />

– eine der größten<br />

Volkskrankheiten<br />

Deutschlands<br />

Diabetes hat sich längst zur Volkskrankheit entwickelt.<br />

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) gibt<br />

sogar an, dass rund sechs Millionen Patienten an Diabetes<br />

leiden. Die Zahl derjenigen, bei denen Diabetes noch<br />

nicht entdeckt ist, wird ebenso groß vermutet. Der Trend<br />

zeigt deutlich nach oben.<br />

Lesen Sie hier und im Innenteil, was Jan Markus Isermann,<br />

Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie und Sektionsleiter<br />

der Abteilung klinische Diabetologie am AKH Celle<br />

als Experte sagt und welche Ratschläge er für Sie hat.<br />

Warum ist die regelmäßige Messung<br />

des Blutzuckers wichtig?<br />

Wer mit Diabetes möglichst gesund leben will, muss<br />

die Wechselwirkungen zwischen Bewegung, Ernährung<br />

und Blutzuckerwerten verstehen lernen. Denn<br />

nur wer seinen Stoffwechsel kennt, kann ihn auch<br />

positiv beeinflussen. Welche Auswirkungen z. B. Sport<br />

und Bewegung auf den Blutzucker haben, lässt sich<br />

mit Hilfe gezielter Messungen erkennen. Eine Messung<br />

vor dem Spaziergang und eine danach zeigt bereits,<br />

wie stark Bewegung den Blutzucker senken kann – so<br />

steigt die Motivation für einen gesünderen Lebensstil.<br />

Für eine gute Diabeteseinstellung ist es aber wichtig,<br />

dass Menschen mit Diabetes selbst Ableitungen aus<br />

ihren Werten treffen können. Denn nur wer regelmäßig<br />

seinen Blutzucker misst, weiß wie sein Körper<br />

z. B. auf eine Portion Nudeln oder einen Spaziergang<br />

reagiert.<br />

Für einen guten Überblick sorgt eine strukturierte<br />

Blutzuckerselbstkontrolle mit Tagesprofilen – eine<br />

Selbstmessung vor und nach dem Frühstück, Mittagund<br />

Abendessen sowie vor dem Schlafen.<br />

Prof. Dr. Stephan Hollerbach<br />

Chefarzt der Klinik für<br />

Gastroenterologie der<br />

AKH-GRUPPE<br />

Siemensplatz 4, 29223 Celle<br />

Jan Markus Isermann,<br />

Oberarzt der Klinik für<br />

Gastroenterologie und<br />

Sektionsleiter der Abteilung<br />

klinische Diabetologie<br />

Muss ich auf meine Ernährung achten?<br />

Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung<br />

eines Typ-2-Diabetes. Patienten können<br />

mit dem, was sie Tag für Tag zu sich nehmen, entscheidend<br />

mitwirken, um Blutzuckerspitzen nach<br />

dem Essen zu vermeiden und langfristig die Werte zu<br />

bessern. Mit einer gesunden Ernährung kann sich, vor<br />

allem in Kombination mit ausreichend Bewegung, oft<br />

die körpereigene Insulinwirkung wieder bessern.<br />

Bei einem insulingeführten Diabetes müssen Betroffene<br />

wissen, wie viele Kohlenhydrate im Essen stecken, damit<br />

sie die passende Menge an Insulin spritzen und Unterzuckerungen<br />

oder zu hohe Werte vermeiden können.<br />

Für Patienten mit Diabetes gelten im Großen und Ganzen<br />

die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für Gesunde.<br />

Zucker ist nicht tabu, auch spezielle Lebensmittel<br />

sind nicht nötig. Das frühere Etikett „Für Diabetiker geeignet“<br />

auf Lebensmittelpackungen gibt es nicht mehr.<br />

Die Ernährung bei Typ-2-Diabetes verfolgt das Ziel,<br />

den mittleren Blutzuckerwert zu bessern, ebenso<br />

Blutdruck- und Blutfettwerte, um so Langzeitschäden<br />

zu verhindern. Patienten mit Übergewicht sollen zudem<br />

abnehmen, um den Stoffwechsel zu verbessern<br />

und die körpereigene Insulinwirkung zu verbessern.<br />

Menschen mit Typ-2-Diabetes sollten darauf achten,<br />

dauerhaft abwechslungsreich zu essen, sich gleichzeitig<br />

mehr zu bewegen und so dem gesundheitlich sinnvollen<br />

Gewicht langsam näherzukommen. Eine Ernährungsberatung,<br />

etwa im Rahmen einer Diabetes-Schulung, vermittelt<br />

das nötige Wissen für den Alltag.<br />

Warum ist Sport für Diabetiker so wichtig?<br />

Ein Mangel an Bewegung ist eine der Hauptursachen<br />

für einen Typ 2 Diabetes. Entsprechend wichtig ist es<br />

für Patienten mit diesem Diabetestyp, sich ausreichend<br />

zu bewegen. Körperliche Aktivität senkt nicht<br />

nur den Blutzuckerspiegel, sie verbessert auch die Insulinempfindlichkeit<br />

der Zellen. Da dieser Effekt nach<br />

rund 36-48 Stunden wieder nachlässt, ist regelmäßiges<br />

Training wichtig, um den Blutzucker dauerhaft zu<br />

senken. Unter Umständen benötigen Patienten dann<br />

weniger Medikamente und eine Therapie mit Insulin<br />

lässt sich aufschieben.<br />

Sport ist auch zur Gewichtsreduktion hilfreich, was<br />

einen Typ-2-Diabetes zusätzlich bessern kann. Zum<br />

einen Verbrennen körperlich aktive Menschen so zusätzliche<br />

Kalorien, zum anderen bauen sie Muskeln<br />

auf, die den Grundumsatz an Energie erhöhen, selbst<br />

wenn sie gar nicht aktiv sind.<br />

Gibt es Risikogruppen für Diabetes?<br />

Ja. Hierzu gehören Patientinnen, die einen Schwangerschaftsdiabetes<br />

hatten und damit ein deutlich erhöhtes<br />

Risiko für einen Typ 2 Diabetes haben.<br />

Weiterhin ist das genetische Risiko für Personen<br />

deutlich erhöht, bei denen nahe Angehörige erkrankt<br />

sind. Durch gesundheitsbewusstes Verhalten kann<br />

jedoch ein Ausbruch der Erkrankung sehr lange verzögert<br />

oder sogar vermieden werden.<br />

Eine weitere Risikogruppe sind Personen mit ungesundem<br />

Lebensstil. Fettleibigkeit, Bewegungsmangel<br />

und ungesunde Ernährung sind ein guter Nährboden<br />

für die Entwicklung eines Typ 2 Diabetes.<br />

Auch das Alter ist ebenfalls ein Risikofaktor, da die Insulinempfindlichkeit<br />

im Laufe der Jahre immer weiter<br />

abnimmt.


HAUSGESCHICHTEN<br />

BEITRAG ZUM KLIMASCHUTZ<br />

Gesundheitliche und ökologische Aspekte sprechen für Dämmstoffe aus Naturmaterialien<br />

Dämmen senkt die Energiekosten,<br />

aber wer mit der energetischen<br />

Sanierung eines Hauses<br />

auch wirklich einem nennenswerten<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten will,<br />

sollte schon bei der Auswahl der Dämmmaterialien<br />

auf Nachhaltigkeit achten<br />

und fragen: Wie umweltbelastend ist die<br />

Produktion? Werden dabei giftige Chemikalien<br />

eingesetzt? Wie langlebig ist<br />

der Dämmstoff? Und: Ist er recycelbar?<br />

Am häufigsten wird nach wie vor mit<br />

Polystyrol oder Mineralwolle gedämmt.<br />

Naturdämmstoffe haben nur einen geringen<br />

Marktanteil, obwohl sie im Hinblick<br />

auf die Klimabilanz über ihren<br />

gesamten Lebenszyklus in der Regel<br />

deutlich besser abschneiden.<br />

Hausbesitzer, die bereits auf ökologische<br />

Dämmstoffe gesetzt haben, sind zu<br />

95 Prozent mit dem Ergebnis zufrieden.<br />

Das geht aus einer aktuellen Umfrage<br />

der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft<br />

co2online für die Kampagne »Natürlich<br />

Dämmen« hervor. Allerdings<br />

mangelt es offenbar an qualifizierten<br />

Handwerkern und Informationen über<br />

ökologische Dämmung.<br />

Bei der Entscheidung für Dämmstoffe<br />

aus nachwachsenden Materialien geht<br />

es Hausbesitzern vor allem um gesundheitliche<br />

Aspekte (78 Prozent) wie zum<br />

Beispiel weniger Schadstoffe und Chemikalien.<br />

Neben ökologischen Gesichtspunkten<br />

(68 Prozent) ist ihnen<br />

auch ein besserer Hitzeschutz im Sommer<br />

wichtig (65 Prozent).<br />

Handwerker mit Fachwissen für<br />

Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien<br />

gibt es offenbar zu wenige. Die<br />

Zahl dieser Handwerker beurteilte fast<br />

ein Drittel der Befragten als schlecht.<br />

Mit der eigentlichen Beratung waren die<br />

meisten allerdings zufrieden. Wenig Kritik<br />

gab es auch am Angebot verschiedener<br />

Materialien.<br />

Die Umfrage zeigt: Wer sich gegen<br />

eine Dämmung mit ökologischen Materialen<br />

entscheidet, tut dies selten aus finanziellen<br />

Gründen. »Nur neun Prozent<br />

der insgesamt 583 Befragten war eine<br />

Dämmung mit nachwachsenden Materialien<br />

zu teuer«, erklärt Kristin Fromholz,<br />

Projektleiterin der Kampagne<br />

»Natürlich Dämmen«. Stattdessen<br />

wussten sie oft nicht genug über das<br />

Thema: Mehr als einem Viertel war<br />

nicht klar, dass eine Dämmung mit Naturdämmstoffen<br />

möglich ist.<br />

»Viele Bauherren werden von ihrem<br />

Energieberater oder Handwerker gar<br />

nicht auf diese Option hingewiesen«, so<br />

Fromholz. »Diese Beratungslücke wollen<br />

wir schließen.« Hausbesitzer finden<br />

deshalb unter natürlich-dämmen.info<br />

Praxistests und Informationen zum<br />

Dämmen mit natürlichen Materialien•<br />

40<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 43


HAUSGESCHICHTEN<br />

Auf baugeschichtlicher Spurensuche<br />

in Leiferde bei Gifhorn<br />

LÄNDLICHE<br />

CLAUDIA KLEMENT / Text und Fotos<br />

Hess Heizung und Bäder<br />

Inh. Dipl.-Ing. Frau Bianca Lübbe<br />

Am Fuhrenkamp 1a | 29393 Groß Oesingen<br />

Tel. 0 58 38 / 361| www.hess-bad.de<br />

Unsere Häuser sind zuverlässige Zeugen der<br />

Vergangenheit. Sie erzählen uns Geschichten,<br />

wie die Menschen früher gelebt<br />

haben, welche handwerklichen Techniken<br />

sie besaßen, ja man kann sogar sagen, sie erzählen den<br />

Zeitgeist einer Epoche.<br />

Diese Geschichten helfen uns, das Leben in früheren<br />

Zeiten zu verstehen, helfen uns die alten Häuser wertzuschätzen<br />

und sie entsprechend für weitere Generationen<br />

zu erhalten.<br />

Wir sind im Ortskern von Leiferde bei Gifhorn für Sie<br />

auf Spurensuche gegangen und möchten Ihnen von der<br />

Baugeschichte des Dorfes im 19. Jahrhundert erzählen<br />

und hoffen, dass sie anschließend mit wachen Augen<br />

durch die Dörfer gehen und all die Kleinigkeiten erkennen,<br />

die Geschichten erzählen und die auch ihr eigenes<br />

Dorf so liebenswert machen.<br />

Holz-Messe am 20. Oktober<br />

Dieses niederdeutsche Hallenhaus wurde 1860 als eines der letzten<br />

seiner Art in Leiferde gebaut.<br />

Beginnen wir mit unserer Spurensuche in der Hauptstraße<br />

von Leiferde. Während 1860 auf der einen Seite<br />

der Hauptstraße noch eines der letzten niederdeutschen<br />

Hallenhäuser im Ort gebaut wurde, läutete man auf der<br />

gegenüberliegenden Seite im wahrsten Sinne des Wortes<br />

die neue Zeit ein. Trendsetter war damals die Kirchengemeinde<br />

St. Viti. Beim Neubau der Kirche entschied<br />

man sich, dem modernen Baustil aus den Städten zu fol-<br />

44 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Ein beliebtes Zierelement war der Sägezahnfries,<br />

das sogenannte »Deutsche Band«.<br />

Die im Baustil des Historismus errichtete<br />

Kirche St. Viti in Leiferde.<br />

»BACKSTEINGOTIK«<br />

Backsteinornamente im neugotischen Stil an einem Wohnhaus in Leiferde.<br />

gen und eine Kirche aus Backstein im Historismus zu<br />

bauen.<br />

Der Baustil des Historismus entwickelte sich seit 1830<br />

in unseren Städten. Man fand damals für die rasant sich<br />

entwickelnden Städte und die damit verbundenen Bauaufgaben<br />

(Kirchen, Rathäuser, Bahnhöfe, Banken) keinen<br />

eigenen Baustil und versuchte vor allem in der Fassadengestaltung<br />

die Vergangenheit zu kopieren. Und so kamen<br />

sämtliche vergangenen Baustile zum Einsatz: das alte<br />

Ägypten, die Antike der Griechen und Römer, die Romanik,<br />

die Gotik, die Renaissance und der Barock.<br />

Die Kirchengemeinde vergab den Auftrag an den Baumeister<br />

Hase aus Hannover. Conrad Wilhelm Hase war<br />

ein Verfechter der mittelalterlichen Backsteingotik. Die<br />

Gotik selbst bezeichnet einen Baustil, der ungefähr von<br />

1250 bis 1450 hier in Europa gebaut wurde. Es entstanden<br />

nicht nur die großen Kathedralen in Frankreich sondern<br />

auch aus Backstein bedeutende Kirchenbauten in<br />

Norddeutschland, unter anderem in Lübeck, Wismar<br />

oder Stralsund.<br />

Charakteristische Gestaltungselemente, die wir somit<br />

auch an der St. Viti-Kirche in Leiferde finden, sind zum<br />

Beispiel Spitzbögen bei den Fenstern, Eingangs- •••<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 45


HAUSGESCHICHTEN<br />

<br />

Jetzt wird‘s bunt:<br />

lima<br />

anitär<br />

eizung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

BRINGT SCHWUNG IN IHR BAD<br />

••• portal, Strebepfeiler, Fensterrose, Blendnischen und<br />

aufwendige Portale.<br />

Zu Conrad Wilhelm Hase muss noch gesagt werden,<br />

dass er nicht nur Baumeister, sondern gleichzeitig auch<br />

Leiter der Baugewerkschule Hannover war, und diese<br />

Schule war damals die wichtigste Bauschule Norddeutschlands<br />

– und so breitete sich die Neogotik in ganz<br />

Norddeutschland aus, und auch im Gifhorner Raum finden<br />

wir weitere Kirchenbauten in diesem Baustil (zum<br />

Beispiel die St. Marienkirche in Isenbüttel und die<br />

St. Marienkirche in Adenbüttel).<br />

Nachdem die Kirchenbauten nun so stattlich und modern<br />

im neuen Baustil in der Mitte der Dörfer prangten,<br />

wünschte sich auch Otto Normalbürger so ein Backsteinhaus<br />

mit gotischen Stilelementen, und dies wurde<br />

zum Glück auch erschwinglich, denn dank der modernen<br />

Technik entstanden Dampfziegeleien, die in der<br />

Stunde 3000 bis 4000 Rohlinge herstellen konnten – im<br />

Gegensatz zu Handstrichziegeleien, die in dieser Zeit<br />

höchstens 300 Ziegelsteine herstellen konnten.<br />

Zeitgeschichtlich befinden wir uns nun in der Gründerzeit,<br />

die geprägt ist durch das aufstrebende Bürgertum,<br />

durch ein enormes wirtschaftliches und<br />

industrielles Wachstum und durch einen gewaltigen<br />

Anstieg der Bevölkerung – nicht nur in den Städten, sondern<br />

auch in den Dörfern. Hatte Leiferde 1800 lediglich<br />

350 Einwohner, lebten dort 1905 schon 698 Menschen,<br />

und sie alle brauchten neuen Wohnraum, wollten nicht<br />

mehr in den altertümlichen Hallenhäusern wohnen, die<br />

noch ganz auf die Landwirtschaft ausgerichtet waren.<br />

Eine rege Bautätigkeit setzte ein. Gab es 1817 erst<br />

48 Häuser, so waren es 1895 schon 111. Man erschloss<br />

sich neue Baugebiete: »Hoher Graben« und in Richtung<br />

des neuen Bahnhofes das Neubaugebiet »Dorfstraße«.<br />

Ihr Traumbad – von uns realisiert<br />

√ Maximaler Komfort<br />

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√ 3D Badplanung<br />

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Wiesenweg 2 | 29559 Wrestedt<br />

05802 970 12 89 | info@j-packmohr.de<br />

Unser Badplaner<br />

Christopher Merz<br />

kommt gerne<br />

auch zu Ihnen<br />

nach Hause<br />

Die alte Postkarte zeigt das Neubaugebiet »Dorfstraße« um 1900.<br />

Zunächst erfreute man sich an Backsteinhäusern mit<br />

Zierelementen an der Fassade. So wurden gerne neugotischen<br />

Elemente wie zum Beispiel Treppenkonsolen<br />

als Giebelgesims gewählt, oder es wurden zur gestalterischen<br />

horizontalen Gliederung Friese als Zierelemente<br />

eingesetzt. Besonders gern wurde das sogenannte »Deutsche<br />

Band« gewählt: Ziegelsteine werden um 45 Grad<br />

zum übrigen Verband gedreht und versetzt zueinander<br />

gemauert. Man nennt dies Element auch Sägezahnfries<br />

oder Zahnfries und es findet auch heute noch Verwen-<br />

46 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Eine Konsole als Gestaltungselement<br />

Die reich verzierte Backsteinfassade<br />

der alten Dorfschule<br />

dung bei Backsteinfassaden im Neubau. Aber es gab<br />

auch florale Friese – ein schönes Beispiel ist das Zierband<br />

aus Blüten an der alten Schule in Leiferde.<br />

Verzicht auf Backsteinornamentik – dafür verputzte<br />

Wände, Einsatz von Sichtfachwerk und Krüppelwalm.<br />

Die Blütezeit der »Backsteingotik« war beendet •<br />

Blumenband-Zierfries an der alten Dorfschule<br />

Doch zum Ende des 19. Jahrhunderts setze baugeschichtlich<br />

eine Gegenbewegung ein: Man sah in der<br />

Neugotik eine »Gefahr für die nordisch-germanische Bauart«<br />

und wollte wieder zum Bauernhaus zurückfinden.<br />

Ziegelarchitektur auf dem Lande wurde verdammt. Es<br />

entstand eine Heimatschutzbewegung, die mit Musterplänen<br />

und Geldgeschenken einen neuen Baustil einführen<br />

wollte. Dieser Baustil sah vor: steilere Dächer,<br />

Haus im Heimatstil in der Hauptstraße in Leiferde<br />

INFO Die Autorin ist Diplom­Ingenieurin mit Fachrichtung Architektur<br />

und auf die Sanierung und Modernisierung alter Häuser spezialisiert.<br />

Gemeinsam mit Sabine Wyrwoll, Diplomingenieurin mit Fachrichtung<br />

Bauingenieurswesen, betreibt sie das Ingenieurbüro Althaus­Konzept.<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 47


LANDPARTIE<br />

DAS WAHRE LANDLEBEN<br />

Bilder ohne Schmuck und Schnörkel: In<br />

der alten Brennerei des Gutshofs in<br />

Langlingen zeigt der Maler Jochen Weise<br />

keine »ländliche Folklore«, sondern das,<br />

was Leute auf dem Land aussortiert,<br />

zurückgelassen oder einfach irgendwo<br />

abgestellt haben – die Ergebnisse einer<br />

Motivsuche zwischen Brennnesseln.<br />

48 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Mit künstlerischer Freiheit arrangierte Fundstücke aus dem ländlichen Lebensraum zeigt Jochen Weise in diesem <strong>Herbst</strong> in der alten Brennerei des<br />

Gutshofes in Langlingen. Der Blick aus der Brennerei fällt auf die nebenstehende Patronatskirche St. Johannis.<br />

MARION KORTH / Text // INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />

Ein Stück Abdeckplane am Wegesrand – uninteressant.<br />

Ein paar mehr Zutaten braucht es<br />

schon, damit sich der Künstler Jochen Weise<br />

angesprochen fühlt und es in ihm anfängt zu arbeiten.<br />

An manchen Tagen holt er das Fahrrad heraus<br />

und zieht nur scheinbar ziellos von Meinersen aus seine<br />

Kreise. Im Umkreis von 20 bis 25 Kilometern kennt er<br />

fast alle Feldwege und manche Ecke, die bislang im Verborgenen<br />

gelegen hat.<br />

»Hinter den Höfen« hieß sein erster Bilderzyklus, der<br />

ihn dorthin führte, wo andere einen Teil ihres Lebens und<br />

Wirtschaftens aussortiert, weggestellt und vergessen<br />

haben. »Vicinity« bezeichnet die Fortführung. Vicinity bedeutet<br />

im Englischen Umgebung, Umfeld, Nähe. Zwischen<br />

Nesseln findet der Maler die Dinge wieder. Eine<br />

rostige Deichsel etwa, verknotetes Zaungeflecht, grün bemooste<br />

Bretter. »Zu Hause ist es die Gruschtelschublade«,<br />

sagt Jochen Weise. Darin sammelt sich jener<br />

Kleinkram an, für den es gerade keine Verwendung gibt.<br />

Mindestens ebenso schön waren die Sperrmüllhaufen in<br />

der Stadt und nun die Gerümpelansammlungen auf dem<br />

Land. Nur hier können Jochen Weises Bilder entstehen.<br />

Sein Atelier in Hannover hat er vor sechs Jahren aufgegeben<br />

und sich entschlossen, fortan in Meinersen zu wohnen<br />

und zu arbeiten. Es war eine Rückkehr nach<br />

annähernd 30 Jahren. Jochen Weise war 1990 als erster<br />

Stipendiat ins Künstlerhaus gezogen. Vor sechs Jahren<br />

kam der erneute Ruf aus der Provinz und die Anfrage für<br />

eine Einzelausstellung am einstigen Wirkungsort. Es ist<br />

mehr daraus geworden, Weise berät den Künstlerhausvorstand<br />

in künstlerischen Fragen und geht in Meinersen<br />

wieder selbst auf Motivjagd. »So etwas hat noch keiner<br />

gemalt«, sagt der Maler. Wie alle Künstler ist er froh, ein<br />

Sujet gefunden zu haben, das noch nicht verbraucht, wieder<br />

und wieder abstrahiert und reproduziert worden ist.<br />

»Deshalb habe ich auch nur einen Hochsitz in der Ausstellung.«<br />

Hochsitze seien speziell in der Berliner Kunstszene<br />

gerade hoch geschätzt. Und bei ihm persönlich<br />

eigentlich auch: »... solange die Leiter noch hält …«. Die<br />

Übergänge zwischen Kind und Künstler sind fließend. •••<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 49


LANDPARTIE<br />

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••• Diese Orte, die auf keiner Karte verzeichnet sind, ziehen<br />

ihn magisch an. Jochen Weise ist auf dem Dorf bei<br />

Göttingen groß geworden. Jahrgang 1946, als Kind kannte<br />

er keine Spielplätze. Sein Spielplatz war überall. »Wir Kinder<br />

hatten einen großen Aktionsradius«, sagt er. Der Entdeckergeist<br />

von damals ist noch immer in ihm, wenn er<br />

durch die Landschaft streicht. Bevorzugt auf dem Fahrrad,<br />

mit dem er besser als im Auto über noch so schmale Holperpisten<br />

»näher dran« kommt. »Ich kann die Landschaft<br />

lesen«, sagt Jochen Weise. Wo die Brennnesseln höher<br />

wachsen als anderswo, wo sich inmitten eines flachen<br />

Ackers ein kleines Wäldchen gleich einer Insel hebt oder<br />

der Rest einer Backsteinmauer im Wald verschwindet,<br />

geht der Maler auf Spurensuche. So gelangt er an einen<br />

Angelteich mit einer mehr oder minder morschen Holzhütte,<br />

wo nach dem letzten Vatertagsgelage eine geleerte<br />

Schnapsflasche im Wasser zwischen Schilfhalmen dümpelt,<br />

ein umgekippter Grill im hohen Gras liegt. Bei Neubokel<br />

entdeckte er durch Zufall baufällige Baracken, darin<br />

lauter Stockbetten, nun verlassen und verfallen. Es ist nur<br />

eine Vermutung, dass hier zuletzt Spargelstecher untergebracht<br />

waren. Jochen Weise mag diese Gedankenspiele,<br />

die Frage, warum etwas so ist, wie er es vorfindet. »Ich<br />

sauge die Veränderung in mich auf.« Die Fundstücke in<br />

der Landschaft – seien es Melkschuppen, Ackergerät oder<br />

Baumaterialien – sind vergängliche Zeitzeugnisse, selbst<br />

dem Wandel und der Vernichtung unterworfen. Bald werden<br />

auch die letzten Schuppen auf den Wiesen zusammengesunken<br />

und überwuchert sein. Was länger bleibt, muss<br />

aus Stein sein. Und überall an den Biogasanlagen entsteht<br />

ein neuer Kleinkosmos von dem, was übrigbleibt.<br />

Weise sammelt, wenn er umherstreift, Bilder und Eindrücke.<br />

Hinter jedem seiner Werke, sei es Malerei, Zeichnung<br />

oder Druck, steckt »ein realer Ort«, und doch<br />

überschreitet der Maler die Grenzen der Dokumentation,<br />

wann immer es ihm passt oder die Komposition es verlangt.<br />

Zur Brettersammlung stellt er die Baustellenbake<br />

hinzu, setzt bunte Balken zwischen Brennnesseln und<br />

Lochblech, schmuggelt gebogenes Rohr und Drahtgeflecht<br />

zwischen Geradliniges und greift in der »Karmesinrotphase«<br />

beherzt in den Farbtopf. Der Künstler mag das<br />

Landleben und das Spiel mit Form, Farbe und Technik<br />

gleichermaßen, in seinem, vom Kunstkritiker Raimar<br />

Stange so bezeichneten »Provinz-Realismus« findet er den<br />

Rahmen dafür. Die Verfremdung geht indes nie so weit,<br />

dass nicht mehr zu erkennen wäre, was Weise dargestellt<br />

hat. Ein Mal hatte ihn tatsächlich ein Bauer »erwischt«,<br />

wie er draußen in der Natur in einem kleinen Aquarell<br />

einen ungeordneten Haufen landwirtschaftlicher Hinterlassenschaften<br />

aufs Papier bannte. Der Bauer war ein bisschen<br />

schuldbewusst: »Sollte ich mich dafür jetzt<br />

schämen?« Am Ende kaufte er Jochen Weise die beiden<br />

Bilder ab, die aus den Skizzen entstanden waren.<br />

50 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Die alte Brennerei bietet den passenden Rahmen für Jochen Weises Bilder des »wahren Landlebens«.<br />

Der Kontrast zwischen alten Treckerreifen und verbogenem<br />

Trapezblech hinter irgendeiner Scheune hin zur<br />

blitzblanken Gutsanlage der Familie Mylius in Langlingen<br />

bei Celle könnte kaum größer sein, aber das Anwesen<br />

stand tatsächlich am Ende einer ungeplanten Schatzsuche,<br />

die Jochen Weise im vergangenen Jahr um Weihnachten<br />

bei einem Spaziergang übers Land geführt hatte.<br />

Da stand er dann mit seiner Begleiterin staunend zwischen<br />

zwei uralten Eichen und mehr als mannshohen<br />

Torpfeilern an der Gutseinfahrt. Beide machten lange<br />

Hälse, um von hier aus die vielen Gebäude genauer erspähen<br />

zu können. Dass gerade in diesem Moment der Sohn<br />

der Familie Mylius über den Hof ging, die beiden neugierigen<br />

»Zaungäste« bemerkte, sie ansprach und mehr noch<br />

wenig später den Schlüssel zur alten Brennerei holte, in<br />

der schon mehrfach Kunstveranstaltungen stattgefunden<br />

haben, war Zufall und glückliche Fügung zugleich. »Ich<br />

wollte meine Bilder in diesem Ambiente hängen sehen«,<br />

erinnert sich Jochen Weise an seinen Wunsch von damals,<br />

nachdem er die hölzerne Treppe hinaufgestiegen<br />

war und sich in dem Backsteingebäude mit den mächtigen<br />

Eichenbalken an der Decke umsah.<br />

Die Ausstellung in diesem <strong>Herbst</strong> ist das Ergebnis dieser<br />

Zufallsbekanntschaft. Bis zum 14. Oktober immer an<br />

den Wochenende zeigt Jochen Weise Bilder aus dem Zyklus<br />

»Vicinity«. Geöffnet ist immer sonnabends und<br />

sonntags von 11 bis 15 Uhr in der alten Brennerei auf<br />

dem Gutshof Langlingen. An den Sonntagen wird es<br />

zudem einen Vortrag oder Redebeitrag zum Thema Landleben<br />

und/oder Kunst geben •<br />

www.schulzhaus.eu<br />

Schulz Bau GmbH | Spörkenstraße 32 | 29378 Wittingen | Tel. 05831/322<br />

korth-media.de_<strong>2018</strong>#0598<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 51


Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />

der <strong>Calluna</strong>­Redaktion<br />

2 DIENSTAG<br />

Plattdeutscher Nachmittag<br />

14:00 Uhr I Müden/Aller<br />

Die plattdeutsche Sprache ist ein Kulturgut,<br />

das es zu erhalten gilt. Deshalb<br />

lädt die Plattdeutschbeauftragte im<br />

Landkreis Gifhorn, Anneliese Leffler,<br />

zum Plattdeutsch­Klönen und Kaffeetrinken<br />

im Sportheim es TuS Müden­<br />

Dieckhorst ein. INFO Telefon 05375<br />

1642 oder museen­gifhorn.de<br />

Wenn der Rothirsch röhrt<br />

17:00–19:00 Uhr I Hermannsburg<br />

Mit Natur­ und Landschaftsführer Diether<br />

von Kleist geht es zu einem Brunftplatz<br />

des Rotwildes im Naturpark<br />

Südheide. Kosten: Erwachsene 8 Euro,<br />

Kinder (ab 7 Jahren) 5 Euro. Treffpunkt:<br />

Tourist­Information, Am Markt 3. Anmeldung:<br />

Telefon 05052 6574.<br />

3 MITTWOCH<br />

Grenzlandwanderung<br />

10:00–13:00 Uhr I Schafwedel<br />

Die rund sieben Kilometer lange Wanderung<br />

am Tag der Deutschen Einheit<br />

auf dem ehemaligen Grenzstreifen, der<br />

heute das Grüne Band bildet, steht<br />

unter dem Motto »Vom Todesstreifen<br />

zur Lebenslinie«. Start und Ziel ist die<br />

Dorfmitte in Schmölau im Altmarkkreis<br />

Salzwedel. Die Teilnahme an der von<br />

Werner Schulz geführten Wanderung<br />

ist kostenfrei. Anmeldung bei der Kurverwaltung<br />

Bad Bodenteich unter Telefon<br />

05824 3539.<br />

Windmühle geöffnet<br />

10:00–16:00 Uhr I Ohrdorf<br />

Zum 5. Mal nimmt die Ohrdorfer Windmühle<br />

von 1867 am »Türöffnertag« der<br />

»Sendung mit der Maus« teil. Kinder<br />

(mit oder ohne Eltern) erleben den Weg<br />

vom Getreide zum Mehl und können<br />

eine Solarwindmühle bauen und diese<br />

mit nach Hause nehmen. Anmeldung<br />

unter Telefon 0151 46531933 oder per<br />

E­Mail an webmaster@katja­roesler.de<br />

Wohnfest mit Kunsthandwerkermarkt<br />

11:00–18:00 Uhr I Meinersen­Ahnsen<br />

Anregungen und Tipps zu den Themen<br />

Einrichten, Wohnen und Dekorieren erhalten<br />

die Besucherinnen und Besucher<br />

des Wohnfestes auf dem Hof der Inneneinrichter<br />

Schirmer & Spanuth in Ahnsen<br />

bei Meinersen, Dorfstraße 1.<br />

INFO schirmer­spanuth.de<br />

NABU-Apfelfest auf dem Gut Sunder<br />

13:00–17:00 Uhr I Winsen (Aller)<br />

Aus den Äpfeln der Bäume auf der<br />

Streuobstwiese des NABU­Gutes Sunder<br />

wird Apfelmus gekocht. Außerdem<br />

gibt es viele weitere Aktionen und Informationen<br />

rund um den Apfel, zu Bienen<br />

und verschiedenen weiteren<br />

Naturschutzthemen. Der Eintritt ist<br />

frei. INFO nabu­gutsunder.de<br />

Naturkundlicher Spaziergang im Moor<br />

14:00–16:00 Uhr I Bergen<br />

Simone Groothuis führt durch das Becklinger<br />

Moor. Kosten: Erwachsene<br />

7 Euro, Kinder (ab 7 Jahren) 3 Euro.<br />

Treffpunkt: Imbiss am Funkturm im Bergener<br />

Ortsteil Wardböhmen, Becklinger<br />

Straße 2, direkt an der B 3. Dort werden<br />

Fahrgemeinschaften Richtung Moor gebildet.<br />

INFO Telefon 05051 9808298<br />

oder E­Mail S.Groothuis@t­online.de<br />

4 DONNERSTAG<br />

Wenn der Rothirsch röhrt<br />

17:00–19:00 Uhr I Hermannsburg<br />

Mit Natur­ und Landschaftsführer Diether<br />

von Kleist geht es zu einem Brunftplatz<br />

des Rotwildes im Naturpark<br />

Südheide. Kosten: Erwachsene 8 Euro,<br />

Kinder (ab 7 Jahren) 5 Euro. Treffpunkt:<br />

Tourist­Information, Am Markt 3. Anmeldung:<br />

Telefon 05052 6574.<br />

Lesung: »Wohin, Natascha?«<br />

19:00 Uhr I Suderburg<br />

Angelika Hoff liest im Treffpunkt Buch,<br />

der öffentlichen Bücherei im Gemeindehaus<br />

an der Kirche St. Remigius, aus<br />

ihrem Buch »Wohin, Natascha?«.<br />

Premiere im Schlosstheater<br />

20:00 Uhr I Celle<br />

In dem Stück »Monsieur Ibrahim und<br />

die Blumen des Koran / Aufstand«, das<br />

im Malersaal des Schlosstheaters Celle<br />

aufgeführt wird, geht es um einen geflüchteten<br />

kurdischen Regisseur aus Syrien,<br />

der seit zwei Jahren in Celle wohnt<br />

und nun hier ein Stück inszenieren soll.<br />

Das Theater hat ihm dafür einen Schauspieler<br />

zur Verfügung gestellt, der im<br />

Paris der 1970er Jahre aufwuchs. Sein<br />

Vater musste wegen seines Glaubens<br />

emigrieren und nahm sich früh das<br />

Leben. Die beiden sich fremden Künstler<br />

begrüßen sich zur ersten Probe. Der<br />

Schauspieler eröffnet, dass er den Text<br />

des Regisseurs zwar gelesen habe, aber<br />

nicht spielen wolle ... . Weitere Aufführungstermine:<br />

10., 11., 21., 26. und<br />

27. Oktober sowie 3. und 8. November<br />

(Beginn jeweils 20 Uhr).<br />

INFO schlosstheater­celle.de<br />

5 FREITAG<br />

Kürbisfest auf dem UNSAhof<br />

14:00–19:00 Uhr I Leiferde<br />

Der Kürbis steht im Mittelpunkt des<br />

letzten Markttages des Jahres <strong>2018</strong> auf<br />

dem UNSAhof in Leiferde, Hauptstraße<br />

7. Regionale Kleinerzeuger bieten<br />

in der historischen Hofanlage<br />

Kürbisse aller Art und viele weitere Produkte<br />

an, darunter Lebensmittel, Pflanzen<br />

und Gartendekoration. Außerdem<br />

lockt das Kürbisfest mit verschiedenen<br />

Aktionen rund um den Kürbis, der Verlosung<br />

mehrerer Einkaufsgutscheine,<br />

Kürbissuppe, Gegrilltem und einem<br />

reichhaltigen Kuchenbüffet.<br />

INFO unsahof.de<br />

Mondscheinwanderung<br />

18:00–20:00 Uhr I Ellerndorf<br />

Hannelore Behrens führt durch die in<br />

Vollmondnächten geradezu magisch<br />

schöne Heide. Kosten: 3 Euro. Treffpunkt:<br />

Parkplatz an der Ellerndorfer<br />

Wacholderheide. Anmeldung (erforderlich)<br />

unter Telefon 05808 429 oder<br />

mobil 0176 52390564.<br />

6 SONNABEND<br />

Rundwanderung mit Vogelbeobachtung<br />

10:00–12:00 Uhr I Winsen (Aller)<br />

NABU­Vogelfachmann Bernhard Vömel<br />

nimmt Gäste mit auf seine Lieblingswanderung<br />

zu den schönsten Plätzen<br />

an den Meißendorfer Teichen, wo seltene<br />

Zug­ und Wasservögel beobachtet<br />

werden können. Kosten: Erwachsene<br />

10 Euro, Kinder bis 14 Jahren 5 Euro.<br />

Treffpunkt: NABU­Info­Zentrum, Gut<br />

Sunder, Sunder 1, 29308 Winsen (Aller).<br />

INFO nabu­gutsunder.de<br />

Konzert mit Nordic Sunset<br />

19:30–21:30 Uhr I Hermannsburg<br />

Das Duo Nordic Sunset aus Schleswig­<br />

Holstein spielt in der Kunstscheune des<br />

Ateliers am Markt. Eintritt: 12 Euro.<br />

Kartenreservierung unter Telefon<br />

05052 94036 oder E­Mail info@kunstcafe­hermannsburg.de<br />

7 SONNTAG<br />

Schätztag im Museumsdorf<br />

10:30–14:00 Uhr I Hösseringen<br />

Der Kunstsachverständige Klaus­Dieter<br />

Müller begutachtet Kunstwerke sowie<br />

Gegenstände aus den Bereichen Alltag,<br />

Kultur und Natur. Er gibt, wenn möglich,<br />

eine finanzielle Bewertung ab. Bis zu<br />

drei Gegenstände können begutachtet<br />

werden. Kosten: Museumseintritt, die<br />

Schätzung ist kostenlos.<br />

INFO museumsdorf­hoesseringen.de<br />

Bauernmarkt im Otter-Zentrum<br />

11:00–17:00 Uhr I Hankensbüttel<br />

Landwirtschaftlich erzeugte und verarbeitete<br />

Produkte sowie Erzeugnisse<br />

des regionalen Lebensmittelhandwerks<br />

und Kunsthandwerks werden an rund<br />

25 Ständen präsentiert und verkauft.<br />

Kinder können Schafe, Rinder, Hühner<br />

und Landmaschinen bewundern und<br />

auf einer Strohburg klettern. Der Eintritt<br />

zum Marktbereich ist frei.<br />

INFO otterzentrum.de<br />

Ausstellungseröffnung 1<br />

11:30 Uhr I Celle<br />

In der Gotischen Halle im Schloss Celle<br />

wird die Ausstellung »Blow Up« mit Bildern<br />

der Malerin Anna Jander eröffnet.<br />

INFO kunstverein­celle.de<br />

Erntedankfest am Dorfmuseum<br />

12:00–17:00 Uhr I Langlingen<br />

Auf dem Gelände des Dorfmuseums<br />

werden das Spinnen, Weben, Filzen,<br />

Flechten, Schmieden und Besenbinden<br />

vorgeführt. Es wird Sirup gekocht und<br />

im Fass gebuttert. Flachs wird gebrochen<br />

und Seile werden gedreht. Getreide<br />

wird mit dem Pferde­Göpel und<br />

der Dampf­Lokomobile gedroschen und<br />

zu Mehl vermahlen. Der Treckerclub<br />

Langlingen zeigt seine Oldtimer­Schlepper<br />

und bietet kostenlose Planwagenfahrten<br />

mit einem alten Deutz­<br />

Schlepper an. Die Museumskaffeestube<br />

ist geöffnet. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO dorfmuseum­langlingen.de<br />

Ausstellungseröffnung 2<br />

13:00 Uhr I Celle<br />

In der Galerie Dr. Jochim im Haesler­<br />

Haus, Magnusstraße 5, wird die Ausstellung<br />

»Wasteland« mit Bildern der<br />

Malerin Anna Jander eröffnet.<br />

INFO galerie­jochim.de<br />

Backtag<br />

14:00–18:00 Uhr I Hermannsburg<br />

Im historischen Lehmbackofen unter<br />

den alten Eichen auf dem Gelände des<br />

Heimatmuseums an der Harmsstraße<br />

wird Butterkuchen gebacken, sodass<br />

der Museumsbesuch bei Kaffee und<br />

Kuchen ausklingen kann.<br />

11 DONNERSTAG<br />

Heidewanderung<br />

10:00 Uhr I Müden (Örtze)<br />

Auf dieser Wanderung durch die Große<br />

Heide bei Oberohe wird die Bedeutung<br />

des Symboltiers der Lüneburger Heide,<br />

der Heidschnucke, für das Fortbestehen<br />

dieser alten Kulturlandschaft deutlich.<br />

Spannend und lehrreich bringt Bettina<br />

Bouma die Zweckgemeinschaft zwischen<br />

dem Heidekraut und den Heidschnucken<br />

näher. Unterwegs begegnen<br />

die Wanderer dem Schäfer mit seiner<br />

Heidschnuckenherde. Die Wanderung<br />

klingt auf dem Heidschnuckenhof Niederohe<br />

aus. Kosten: Erwachsene 12<br />

Euro, Kinder ab 6 Jahren 6 Euro. Treffpunkt:<br />

Tourist­Info Müden (Örtze). Von<br />

dort geht es mit eigenen Autos zur Heidefläche.<br />

INFO Telefon 05053 989222<br />

12 FREITAG<br />

Max Clouth Clan<br />

20:00 Uhr I Bröckel<br />

Die Band spielt Jazz mit Elementen der<br />

indischen Musik und anderer Stilrichtungen.<br />

»Kamaloka« heißt ihr neues Album.<br />

Wörtlich übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet<br />

das »Ort der Begierde«. Der Eintritt<br />

zu dem Konzert im Antikhof Drei<br />

Eichen ist frei. Ein Hut geht herum.<br />

13 SONNABEND<br />

<strong>Herbst</strong>markt im Wildpark<br />

10:00–18:00 Uhr I Müden (Örtze)<br />

Zwischen Greifvogelstation und Elchgehege<br />

präsentieren zahlreiche Aussteller<br />

ihr Angebot. Der Schwerpunkt liegt<br />

auf Kunsthandwerk und selbsterzeugten<br />

oder selbstgefertigten Produkten.<br />

INFO wildparkmueden.de<br />

52 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Oktober<br />

Die Kunst des schönen Schreibens<br />

14:00–18:00 Uhr I Leiferde<br />

Im Computerzeitalter sind von Hand<br />

geschriebene Grüße, Glückwünsche,<br />

Gedichte und Sinnsprüche etwas ganz<br />

Besonderes. Ulrike Brockmann zeigt in<br />

einem Seminar auf dem UNSAhof in<br />

Leiferde, Hauptstraße 7, wie sich die eigene<br />

Handschrift liebevoller, individueller<br />

und ausdrucksstärker gestalten lässt.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

erhalten Anregungen für die Schreibweise<br />

der einzelnen Buchstaben und<br />

haben die Möglichkeit, mit verschiedenen<br />

Schreibgeräten und Papieren zu<br />

üben. Kosten: 42,50 Euro inklusive Material<br />

und Snack. Anmeldung bei Ulrike<br />

Brockmann, Telefon 05373 50220,<br />

E­Mail ulli­brockmann@t­online.de.<br />

INFO unsahof.de<br />

Bauhaus-Architektur in Celle<br />

14:00–15:30 Uhr I Celle<br />

Celle ist nicht nur eine Fachwerk­, sondern<br />

auch eine Bauhaus­Stadt, die sich<br />

vor Weimar und Dessau nicht zu verstecken<br />

braucht. Im Rahmen einer Stadtführung<br />

werden Werke der Bauhaus­<br />

Architektur vorgestellt. Kosten: 9 Euro.<br />

Treffpunkt: Brücke vor dem Schloss.<br />

INFO Telefon 05141 9090850 oder E­<br />

Mail fuehrungen@celle­tourismus.de<br />

Konzert im Kloster<br />

18:15 Uhr I Ebstorf<br />

Betörend wie der Duft des Flieders (lat.<br />

Syringa) will die Musik des Trios Syringa<br />

sein. Die drei klassisch ausgebildeten<br />

Musiker Sandra Engelhardt (Sopran),<br />

Sven Holger Philippsen (Violoncello)<br />

und Martin Schulte (Klavier) unternehmen<br />

in ihrem Konzert, in dem auch Akkordeon,<br />

Kalimba und Glockenspiel<br />

erklingen, eine emotionale Reise durch<br />

die Klangwelten der Jahrhunderte. Eintritt:<br />

10 Euro, Jugendliche 5 Euro.<br />

INFO kloster­ebstorf.de<br />

14 SONNTAG<br />

Bütteltour II<br />

9:30 Uhr I Gifhorn<br />

Der ADFC lädt zu einer rund 70 Kilometer<br />

langen Radtour durch die westlichen<br />

Orte im Landkreis Gifhorn ein,<br />

die auf »­büttel« enden. Gefahren wird<br />

ein moderates Tempo von 15 bis<br />

18 km/h. Treffpunkt: Parkplatz am<br />

Sportpark Flutmulde. Anmeldungen<br />

nimmt Tourenleiter Wolfgang Harder<br />

bis zum 7. Oktober unter Telefon 05371<br />

52463 entgegen. INFO adfc­gifhorn.de<br />

<strong>Herbst</strong>markt im Wildpark<br />

10:00–18:00 Uhr I Müden (Örtze)<br />

Siehe Sonnabend, 13. Oktober<br />

Apfeltag im Museumsdorf<br />

10:30–17:30 Uhr I Hösseringen<br />

Besucherinnen und Besucher des Museumsdorfes<br />

können an diesem Tag<br />

mitgebrachte Äpfel (3 bis 5 Stück je<br />

Sorte sind erforderlich) von der Pomologin<br />

Eva­Maria Heller bestimmen lassen.<br />

Sie gibt auch Tipps zur Lagerung<br />

der Äpfel und zur Pflege der Apfelbäume.<br />

Säfte, Apfelkuchen und andere<br />

Produkte aus Äpfeln runden das Angebot<br />

ab. Kinder können Apfelsaft pressen,<br />

Apfelpfannkuchen backen oder an<br />

einem Apfelwettschälen teilnehmen.<br />

INFO museumsdorf­hoesseringen.de<br />

18 DONNERSTAG<br />

Heidewanderung<br />

10:00 Uhr I Müden (Örtze)<br />

Siehe Donnerstag, 11. Oktober<br />

19 FREITAG<br />

Unterwegs mit Werner von Bodendike<br />

18:00 Uhr I Bad Bodenteich<br />

Werner von Bodendike führt auf unterhaltsame<br />

Weise durch die Geschichte<br />

des Kurortes. In mittelalterlicher Gewandung<br />

weiß er Sagenhaftes, Interessantes<br />

und Amüsantes aus der Vergangenheit<br />

zu berichten. Die Führung beginnt auf<br />

dem Burghof und endet dort mit einem<br />

Rittertrunk. Kosten: Erwachsene<br />

5,50 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren<br />

3,50 Euro. INFO Telefon 05824 3539.<br />

Klassik im Ring<br />

20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Kammermusik an einem ungewöhnlichen<br />

Ort: Das Duo Christian Elin (Saxophon)<br />

und Friederike Heumann (Viola da<br />

gamba) spielen im Hauptring in der Gifhorner<br />

»Boxmühle« ihr Programm »Barock<br />

meets Jazz«. Eintritt inkl. Imbiss und<br />

Getränk: 20 Euro. Karten sind unter Telefon<br />

05371 81 3924 erhältlich.<br />

INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

Gitarrenkonzert mit Stephan Bormann<br />

20:00 Uhr I Bröckel<br />

Stephan Bormann ist nicht nur Musikprofessor,<br />

sondern auch aktiver Musiker.<br />

Er zählt zu den vielseitigsten<br />

deutschen Gitarristen. Im Antikhof Drei<br />

Eichen stellt er sein Solo­Album »Over<br />

the years« vor. Der Eintritt ist frei. Ein<br />

Hut geht herum. INFO antikhof­dreieichen.de<br />

20 SONNABEND<br />

Kreativ mit Naturmaterialien<br />

10:00­17:00 Uhr I Celle<br />

Im Rahmen eines Wochenend­Workshops<br />

im Heilpflanzengarten, Wittinger<br />

Teichgut-<br />

Schänke<br />

Straße 76, vermittelt der Künstler Bernd<br />

Sidon Grundlagen des künstlerischen<br />

Gestaltens mit Naturmaterialien. Anschließend<br />

können die Teilnehmer und<br />

Teilnehmer selbst kreativ tätig werden.<br />

Kosten: 110 Euro inkl. Material. Anmeldung:<br />

Telefon 05141 126720 oder E­<br />

Mail heilpflanzengarten@celle.de<br />

Lichtestippen im Museumsdorf<br />

10:30–16:00 Uhr I Hösseringen<br />

Unter Anleitung von Georg Zaja stellen<br />

Kinder und Erwachsene auf traditionelle<br />

Art und Weise Kerzen her.<br />

INFO museumsdorf­hoesseringen.de<br />

Künstlerinnengespräch<br />

17:00 Uhr I Celle<br />

In der Galerie Dr. Jochim im Haesler­<br />

Haus, Magnusstraße 5, tauschen sich im<br />

Rahmen der Ausstellung »Wasteland«<br />

die Künstlerinnen Anna Jander und<br />

Kerstin Niemann über die Ausstellung<br />

und aktuelles Kunstschaffen aus.<br />

INFO galerie­jochim.de<br />

21 SONNTAG<br />

Lichtestippen im Museumsdorf<br />

10:30–16:00 Uhr I Hösseringen<br />

Siehe Sonnabend, 20. Oktober<br />

24 MITTWOCH<br />

Mondscheinwanderung<br />

18:00–20:00 Uhr I Ellerndorf<br />

Hannelore Behrens führt durch die in<br />

Vollmondnächten geradezu magisch<br />

schöne Heide. Kosten: 3 Euro. Treffpunkt:<br />

Parkplatz an der Ellerndorfer Wacholderheide.<br />

Anmeldung (erforderlich)<br />

unter Telefon 05808 429 oder mobil<br />

0176 52390564.<br />

26 FREITAG<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

18:45–20:45 Uhr I Uelzen<br />

Auf seiner Runde mit seiner Laterne<br />

durch die Innenstadt begegnet der<br />

Nachtwächter kostümierten Figuren aus<br />

der Stadtgeschichte, die Alltägliches und<br />

Kurioses zu berichten haben. Der Stadtspaziergang<br />

beginnt am Rathaus (Treffpunkt:<br />

Innenhof, Zugang von der<br />

Rückseite) mit Saft und Schnaps. Unterwegs<br />

wird eine kleine Stärkung in der<br />

Bierbrauer­Twiete gereicht. Preise: Erwachsene<br />

10 Euro, Kinder bis 14 Jahren<br />

4 Euro. Karten sind bei der Tourist­Info<br />

im Rathaus, Telefon 0581 8006172, E­<br />

Mail tourismusinfo@stadt.uelzen.de erhältlich.<br />

INFO nachtwaechter­uelzen.de<br />

Steve Crawford & Sabrina Palm<br />

20:00 Uhr I Bröckel<br />

Steve Crawford ist Sänger und Gitarrist<br />

aus Aberdeen. Gemeinsam mit der Bonner<br />

Fiddlerin Sabrina Palm präsentiert der<br />

Schotte im Antikhof Drei Eichen Balladen<br />

und Geschichten aus seiner Heimat. Der<br />

Eintritt ist frei. Ein Hut geht herum.<br />

INFO antikhof­drei­eichen.de<br />

Jüdische Märchen im Kloster<br />

20:00 Uhr I Wienhausen<br />

Feiner Witz und tiefer Sinn zeichnet jüdische<br />

Märchen aus. In ihnen verbinden<br />

sich die Weisheit und der Humor dieser<br />

Erzähltradition mit den Farben und der<br />

Fabulierfreude des Orients. Paula Quast<br />

trägt, begleitet von Henry Altmann<br />

(Cello), einige dieser Märchen vor. Eintritt:<br />

Erwachsene 10 Euro, Schüler<br />

5 Euro. Kartenreservierung unter Telefon<br />

05149 18660 oder per E­Mail unter<br />

info@kulturkreis­wienhausen.de<br />

27 SONNABEND<br />

Schmuckausstellung<br />

11:00–18:00 Uhr I Gifhorn<br />

Anlässlich des 15­jährigen Bestehens<br />

ihres Goldschmiedeateliers in der Celler<br />

Str. 42a zeigt Beate Fritz neue Arbeiten.<br />

Präsentiert werden am Sonnabend und<br />

Sonntag jeweils von 11 bis 18 Uhr<br />

neben Schmuckstücken aus Silber, Gold<br />

und Platin auch Geschenkideen wie Lesezeichen,<br />

Espressolöffel, Brieföffner<br />

und Zahndöschen. Ein Schwerpunkt<br />

liegt auf Schmuckstücken aus Fairtrade­<br />

Gold und Edelsteinen aus fairem Handel.<br />

INFO fritzschmuck.de<br />

28 SONNTAG<br />

Apfeltag im Museumsdorf<br />

10:30–17:00 Uhr I Hösseringen<br />

Alte Handwerks­ und Arbeitstechniken<br />

werden vorgeführt: Eine Weberin arbeitet<br />

am historischen Webstuhl und erklärt,<br />

wie aus Wolle Garn gesponnen wird. Außerdem<br />

sind die Schmiede, die Gattersäge<br />

und der Pferdegöpel in Betrieb.<br />

INFO museumsdorf­hoesseringen.de<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

12:00/13:00 Uhr I Uelzen /Gifhorn<br />

In Uelzen ist von 12 bis 17 Uhr, in Gifhorn<br />

von 13 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Das Fischspezialitäten-Restaurant im der Natur !<br />

• Räumlichkeiten für Familienfeiern<br />

• Frisch- und Räucherfi sch, Canapés und Fischplatten<br />

• Angebotstage: Di. – Forelle | Mi. – Zander | Do. – Aal<br />

• freitags ab 17 Uhr großes Fischbüffet (bitte anmelden)<br />

• jeden • 2. Samstag im Monat Fischerfrühstück (Büffet, bitte anmelden)<br />

Teichgut 1 ∙ 29393 Gr. Oesingen ∙ Tel. 05835-282<br />

/Büffet<br />

Warme warme Küche: Di. – So.: 11.30 – 14.00 Uhr + 17.00 – 21.00 Uhr<br />

teichgutschaenke@gmx.de Mail: teichgutschaenke@gmx.de<br />

· www.teichgutschaenke.de<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 53


Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />

der <strong>Calluna</strong>­Redaktion<br />

2 FREITAG<br />

Was will der Mensch?<br />

20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Der Schauspieler Stefan Kurt und der<br />

Musiker Ulf Schneider (Violine) gestalten<br />

im Rittersaal des Gifhorner Schlosses<br />

zu der Frage »Was will der Mensch?«<br />

einen Abend mit musikalischen und<br />

poetischen Reflexionen über Leben<br />

und Tod. Vorgetragen werden Werke<br />

von Elias Canetti, Johann Sebastian<br />

Bach und György Kurtág. Eintritt: 13 bis<br />

20 Euro. Karten unter Telefon 05371<br />

813924. INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

Lisbeth-Quartett<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Das Lisbeth­Quartett ist nun schon seit<br />

fast zehn Jahren das Aushängeschild<br />

der jungen deutschen Jazz­Szene. Charlotte<br />

Greve (Alt­Saxophon), Marc Muellbauer<br />

(Bass), Manuel Schmiedel (Piano)<br />

und Moritz Baumgärtner (Schlagzeug)<br />

spielen die hintergründigen, teils lyrischen<br />

Kompositionen der Bandleaderin<br />

mit unaufdringlicher Leichtigkeit und<br />

weiten Spannungsbögen. Das Konzert<br />

findet auf der Hinterbühne des Theaters<br />

an der Ilmenau statt. Eintritt:<br />

12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten sind<br />

erhältlich bei der Touristinfo im Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172 oder per<br />

E­Mail unter info@kk­uelzen.de.<br />

INFO kulturkreis­uelzen.de<br />

3 SONNABEND<br />

Entkusselungstag<br />

9:30–14:30 Uhr I Müden (Örtze)<br />

Da sich auf dem Wietzer Berg viel Aufwuchs<br />

entwickelt hat, soll die Heide<br />

dort nun entkusselt werden. Birkenund<br />

Kieferkeimlinge werden entfernt,<br />

damit die Heideflächen erhalten bleiben<br />

und nicht verwalden. Viele helfende<br />

Hände werden hierzu benötigt. Treffpunkt:<br />

Parkplatz Lönsstein zwischen<br />

Müden und Willighausen. Anmeldung<br />

unter Telefon (mobil) 0172 8888046<br />

oder E­Mail nickel_volker@t­online.de<br />

4 SONNTAG<br />

Matinée »Echoes«<br />

11:30 Uhr I Celle<br />

In der Gotischen Halle im Schloss Celle<br />

Duftendes<br />

Äth. Öle, Räucherwerk…<br />

Leckeres<br />

Honig, Leinöl, Gewürze…<br />

Einzigartiges<br />

Kunst, Geschmeide…<br />

bespielt Juliane Baucke, Solohornistin<br />

am Staatsorchester in Darmstadt, mit<br />

dem Alphorn einzelne Bilder der Ausstellung<br />

»Blow Up« und lässt im Dialog<br />

mit der Kunst von Anna Jander freie Improvisationen<br />

entstehen.<br />

INFO kunstverein­celle.de<br />

Verkaufsoffener Sonntag in Celle<br />

13:00–18:00 Uhr I Celle<br />

Die Geschäftsleute in der Celler Altstadt<br />

laden zum Bummeln und Einkaufen ein.<br />

Führung durch die Fotoausstellung<br />

14:30 Uhr I Celle<br />

Der Fotograf Wolfgang Bartels aus<br />

Hannover führt durch seine Fotoausstellung,<br />

die anlässlich seines 70. Geburtstags<br />

im Bomann­Museum gezeigt<br />

wird. Die Ausstellung ist eine Retrospektive<br />

mit über 80 Beispielen aus<br />

allen Bereichen seines umfangreichen<br />

fotografischen Schaffens. Aus Überzeugung<br />

fotografiert Wolfgang Bartels<br />

noch immer analog und vergrößert<br />

seine überwiegend in Schwarz­Weiß<br />

gehaltenen Negative auf Barytpapier in<br />

handwerklicher Perfektion.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

Märchen und Mythen<br />

19:30 Uhr I Celle<br />

Im Rahmen der Ausstellung »Der Spiegel<br />

als Spielfeld« mit Gemälden und<br />

Grafiken des Künstlers Eberhard Schlotter<br />

lädt Waltraud Oeffner zu einem literarischen<br />

Spaziergang durch Märchen<br />

und Mythen ein. Der Titel ihrer Lesung<br />

im Bomann­Museum lautet: »Der Spiegel<br />

als Mitspieler«.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

10 SONNABEND<br />

Carlini, Dodo Leo & Martin<br />

20:00 Uhr I Bröckel<br />

Die Combo Carlini, Dodo Leo & Martin<br />

entstand aus der Idee der drei Singer­<br />

Songwriter Marino Carlini, Dodo Leo<br />

und Thomas Martin, ihre Werke zu dritt<br />

und vielfältig instrumentiert (u.a. A­ und<br />

E­ Gitarren, Mandoline, Cajon, Bass, und<br />

Kazoo) zu präsentieren. Der Eintritt zu<br />

dem Konzert im Antikhof Drei Eichen ist<br />

frei. Ein Hut geht herum. INFO antikhofdrei­eichen.de<br />

Schenken für die Sinne<br />

Spirituelles<br />

Tarotkarten, Pendel…<br />

Fairgehandeltes<br />

Schoki, Kaffee, Tee, Jelly…<br />

Fantastisches<br />

Drachen, Feen, Elfen & Engel…<br />

Farbenfrohes<br />

Taschen & Schals …<br />

Bezauberndes<br />

Klangspiele, Bücher …<br />

Tolles<br />

Edelsteine & Mineralien…<br />

Individuelles<br />

Traumfänger, Holzspiele…<br />

Inh. Silvia Riemland * Bahnhofstr. 1a * 29386 Hankensbüttel * Tel. 05832-720207<br />

www.natuerlich-schenken-laedchen.de<br />

Öffnungszeiten: Mo 13-18Uhr, Di, Do+Fr 9-18Uhr durchgehend, Mi+ Sa geschlossen!<br />

Heute wieder ein Schelm<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Jörn Brede gestaltet im Neuen Schauspielhaus<br />

einen Heinz­Erhardt­Abend.<br />

Eintritt: 22,50 Euro. Karten sind bei der<br />

Touristinfo im Rathaus, Telefon 0581<br />

8006172, über Reservix und im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535,<br />

erhältlich. INFO neues­schauspielhausuelzen.de<br />

11 SONNTAG<br />

Kunsthandwerkermarkt im Museumsdorf<br />

10:30–17:00 Uhr I Hösseringen<br />

Eigentlich hat sich das Museumsdorf<br />

schon Ende Oktober in die Winterpause<br />

verabschiedet, aber für den alljährlichen<br />

vorweihnachtlichen Kunsthandwerkermarkt<br />

werden die Türen noch einmal<br />

geöffnet. Lichtersterne schaffen ein<br />

vorweihnachtliches Ambiente in den<br />

Häusern und auf dem Gelände des Museumsdorfes,<br />

wenn Kunsthandwerker<br />

aus ganz Norddeutschland ihre handgefertigten<br />

Produkte anbieten. Außerdem<br />

lockt der Kunsthandwerkermarkt<br />

mit Mitmach­ und Bastelaktionen für<br />

Kinder sowie einem reichhaltigen Angebot<br />

an Speisen und Getränken.<br />

INFO museumsdorf­hoesseringen.de<br />

Hinter Stacheldraht<br />

14:30 Uhr I Celle<br />

Führung durch die Sonderausstellung<br />

»Hinter Stacheldraht« im Bomann­Museum<br />

über die Kriegsgefangenenlager<br />

des Ersten Weltkriegs in Celle.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

13 DIENSTAG<br />

Die Feuerbestattungen in Celle<br />

16:00 Uhr I Celle<br />

Im Rahmen der Reihe »Kennen Sie<br />

Celle?« lädt der Museumsverein zur Besichtigung<br />

des Krematoriums auf dem<br />

Stadtfriedhof ein. Treffpunkt: am Eingang<br />

der Kapelle. Anmeldung bis 7. November<br />

unter Telefon 05141 124512 oder E­Mail<br />

info@museumsvereincelle.de<br />

15 DONNERSTAG<br />

Das bisschen Haushalt ...<br />

15:30 Uhr I Celle<br />

Im Rahmen der Reihe »Museums­Melange«<br />

(unterhaltsame Kurzführung mit<br />

anschließendem Kaffeetrinken) geht es<br />

im Bomann­Museum um Neuerungen<br />

im Haushalt. »Fluch oder Segen?« fragt<br />

Dr. Kathrin Panne und gibt unter dem<br />

Motto »Das bisschen Haushalt ...« einen<br />

Überblick über die Geschichte der<br />

Haushaltsgeräte. Eintritt inkl. Kaffee<br />

und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />

unter Telefon 05141 124540.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

16 FREITAG<br />

Lesung: »Wohin, Natascha?«<br />

15:00 Uhr I Wittingen<br />

Angelika Hoff liest im Antik­Café im<br />

Haus Kreyenberg, Lange Straße 59, aus<br />

ihrem im <strong>Calluna</strong>­Verlag erschienen<br />

Buch »Wohin, Natascha?«, das die bewegende<br />

Lebensgeschichte einer »Heimatlosen<br />

zwischen Serow und Suderburg«<br />

erzählt. Renate Witte ging 1931 mit<br />

ihren Eltern und Geschwistern in die damalige<br />

Sowjetunion und wurde dort in<br />

Natascha umbenannt. Als die ethnischen<br />

»Säuberungen« unter Stalin begannen,<br />

wurde die Familie auseinander­ gerissen<br />

und musste viel Leid erfahren.<br />

17 SONNABEND<br />

Prinzessin Sophia Dorothea<br />

14:30–15:30 Uhr I Celle<br />

Sophie Dorothea, das einzige Kind von<br />

Georg Wilhelm, dem letzten Herzog<br />

von Celle, wuchs behütet auf, war aber<br />

ihrem Cousin Georg Ludwig von Hannover<br />

versprochen. Gerade erst<br />

16 Jahre alt, wurde Sophie Dorothea<br />

1682 mit dem Erbprinz verheiratet. Dieser<br />

zeigte jedoch eher Interesse an Vergnügungen<br />

mit anderen Damen am<br />

Hofe und trieb damit seine Gattin in die<br />

Arme eines jungen Grafen. Kosten:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850,<br />

E­Mail fuehrungen@celle­tourismus.de<br />

Wir warten auf ein Wunder<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

In ihrem Programm »Wir warten auf<br />

Wunder« tragen Merle Clasen und Thomas<br />

Krug Lieder und Texte aus den<br />

1920er und 1930er Jahren vor. Eintritt:<br />

17,50 Euro. Karten sind bei der Touristinfo<br />

im Rathaus, Telefon 0581 8006172,<br />

über Reservix und im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535, erhältlich.<br />

INFO neues­schauspielhaus­uelzen.de<br />

Land Über & Katharina Johansson<br />

20:00 Uhr I Bröckel<br />

Das sphärische Jazz­Pop Duo Land Über<br />

begibt sich auf neue Wege. Mit Katharina<br />

Johansson aus Schweden holten<br />

sich Saxophonist Karl Herbig und Cellist<br />

Benni Gerlach eine Sängerin ins Team,<br />

die den melancholischen Melodien in<br />

Deutsch, Englisch, Französisch und Norwegisch<br />

eine Stimme verleiht. Der Eintritt<br />

zu dem Konzert im Antikhof Drei<br />

Eichen ist frei. Ein Hut geht herum.<br />

INFO antikhof­drei­eichen.de<br />

18 SONNTAG<br />

Der Spiegel als Spielfeld<br />

11:30 Uhr I Celle<br />

Daphne Matter führt im Bomann­Museum<br />

durch die Ausstellung »Der Spiegel<br />

als Spielfeld« mit Gemälden und<br />

Grafiken des Künstlers Eberhard Schlotter.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

22 DONNERSTAG<br />

Im Museumsdepot<br />

15:30 Uhr I Celle<br />

Dr. Jochen Meiners führt durch das für<br />

Museumsbesucher sonst nicht zugängliche<br />

Depot des Bomann­Museums.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

54 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


November<br />

Weihnachtliche Pflanzendüfte<br />

19:00 Uhr I Celle<br />

Die Aromaexpertin Dorothea von<br />

Eschenhoff stellt im Café KräuThaer im<br />

Heilpflanzengarten, Wittinger Straße 76,<br />

aẗherische Ö̈le vor, die in der Adventszeit<br />

eine warme und wohlige Atmosphäre<br />

ins Haus zaubern. Außerdem<br />

lernen die Zuhörer weihnachtliche<br />

Raüchermischungen kennen. Der Vortrag<br />

ist kostenfrei, um Spenden wird gebeten.<br />

Anmeldung bei Daniela<br />

Graetsch, Telefon 01577 6037197,<br />

gerne per SMS.<br />

23 FREITAG<br />

Musik der Empfindsamkeit<br />

20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Mit Empfindsamkeit bezeichnet man<br />

die Epoche zwischen Barock und Frühklassik<br />

in der Musik. Karla Schröter (Barock­Oboe)<br />

und Willi Kronenberg<br />

(Orgelpositiv) spielen im Rittersaal des<br />

Gifhorner Schlosses Werke aus jener<br />

Zeit, u.a. von Johann Wilhelm Hertel.<br />

Eintritt: 13 bis 20 Euro. Karten unter Telefon<br />

05371 813924.<br />

INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

24 SONNABEND<br />

Wintermarkt im Otter-Zentrum<br />

13:00–18:00 Uhr I Hankensbüttel<br />

Rund 40 ausgesuchte Stände mit Mitmachangeboten<br />

und Kunsthandwerk<br />

stimmen die ganze Familie auf die Adventszeit<br />

ein. Der Zugang zum Marktbereich<br />

ist kostenfrei. Um 17 Uhr<br />

besteht die Möglichkeit zur Teilnahme<br />

an einem Fackel­Rundgang durch das<br />

Freigelände, sodass die dort lebenden<br />

Dachse, Fischotter, Iltisse und Steinmarder<br />

bei ihren abendlichen Aktivitäten<br />

beobachtet werden können.<br />

Kosten: 3 Euro. INFO otterzentrum.de<br />

Lichterfest auf dem UNSAhof<br />

14:00–20:00 Uhr I Leiferde<br />

Der Markthof­Verein lädt zum familiären<br />

Lichterfest in die denkmalgeschützte<br />

Hofanlage in Leiferde,<br />

Hauptstraße 7, ein. Kunsthandwerkerinnen<br />

und Kunsthandwerker bieten<br />

Windlichter, Keramik, Schmuck, Holzarbeiten,<br />

Mosaikarbeiten, Kreuzsticharbeiten,<br />

Gefilztes, Taschen und<br />

Windlichter, Seifen und andere Körperpflegeprodukte,<br />

Liköre und vieles mehr<br />

an. Kinder können Laternen für einen<br />

kleinen Laternenumzug basteln. Am offenen<br />

Feuer wird bei Gitarrenmusik<br />

Stockbrot gebacken. Außerdem locken<br />

Bratwurst, Glühwein und ein Kuchenbüfett.<br />

Der Förderverein des Kindergartens<br />

bietet gebrannte Mandeln und<br />

Waffeln an. Bei einer Tombola gibt es<br />

allerlei Handgefertigtes zu gewinnen.<br />

Mit dem Erlös soll ein Kinderprojekt in<br />

Tansania unterstützt werden, über das<br />

der Tansania­Arbeitskreis der Kirchengemeinde<br />

St. Viti informiert.<br />

INFO unsahof.de<br />

Verhext!<br />

15:00 Uhr I Gifhorn<br />

Was haben Dornröschen, Butterbrote<br />

und Harry Potter gemeinsam? Sie bieten<br />

Stoff für ein Konzert für die ganze<br />

Familie – märchenhaft inszeniert von<br />

Gudrun Wagner (Flöte) und Konstanze<br />

Kuß (Harfe). Eintritt: 5 Euro. Karten<br />

unter Telefon 05371 813924.<br />

INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

Die Feuerzangenbowle<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Hagen Möckel trägt im Neuen Schauspielhaus<br />

die schönsten Szenen aus<br />

dem Filmklassiker »Die Feuerzangenbowle«<br />

vor und liest Passagen aus der<br />

Romanvorlage von Heinrich Spoerl, die<br />

im Film nicht vorkommen. Außerdem<br />

erzählt er die nicht ganz gewöhnliche<br />

Entstehungsgeschichte der Filmfassung<br />

von 1943. Eintritt: 17,50 Euro. Karten<br />

sind in der Touristinformation im Rathaus<br />

(Telefon 0581 8006172), über Reservix<br />

und im Neuen Schauspielhaus<br />

erhältlich. INFO neues­schauspielhausuelzen.de<br />

25 SONNTAG<br />

Wintermarkt im Otter-Zentrum<br />

11:00–18:00 Uhr I Hankensbüttel<br />

Siehe Sonnabend, 24. November<br />

Landleben – Ideal und Wirklichkeit<br />

15:30 Uhr I Celle<br />

Dr. Kathrin Panne präsentiert im Rahmen<br />

einer Führung im Bomann­Museum<br />

das Thema Landleben zwischen<br />

Ideal und Wirklichkeit. INFO bomannmuseum.de<br />

Finissage<br />

11:30 Uhr I Celle<br />

In der Gotischen Halle im Schloss Celle<br />

tauschen sich zum Ende der Ausstellung<br />

»Blow Up« mit Bildern der Malerin<br />

Anna Jander Giso Westing und Anna<br />

Jander über die ausgestellten Werke<br />

aus. INFO kunstverein­celle.de<br />

27 DIENSTAG<br />

Feng Shui<br />

19:00 Uhr I Gifhorn<br />

Anette Lühr­Karabinski spricht beim<br />

Kulturverein Gifhorn im Kavalierhaus<br />

über die Entwicklung der klassischen<br />

Feng­Shui­Lehre durch die verschiedenen<br />

Dynastien bis heute. Der Eintritt zu<br />

der Vortragsveranstaltung ist frei. Um<br />

Anmeldung wird gebeten (Telefon<br />

05371 813704). INFO kulturvereingifhorn.de<br />

28 MITTWOCH<br />

Gifhorner Weihnachtsmarkt<br />

11:00–20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Mit einer Eisbahn auf dem Markplatz,<br />

stimmungsvoller Beleuchtung und zahlreichen<br />

Buden in der Fußgängerzone<br />

lockt bis zum 29. Dezember der Gifhorner<br />

Weihnachtsmarkt.<br />

29 DONNERSTAG<br />

Celler Weihnachtsmarkt<br />

11:00–20:00 Uhr I Celle<br />

Weihnachtsmärkte gibt es viele, aber<br />

keiner hat so eine Kulisse zu bieten wie<br />

der in der Fachwerkstadt. Bis 27. Dezember<br />

ist er täglich (außer am 24.) ab<br />

11 Uhr geöffnet, am 25. und 26. Dezember<br />

ab 13 Uhr. INFO celle­tourismus.de<br />

30 FREITAG<br />

Uelzener Weihnachtszauber<br />

11:00–20:00 Uhr I Uelzen<br />

Der Weihnachtsmarkt ist bis 23. Dezember<br />

von 11 bis 20 Uhr (sonntags<br />

von 12 bis 20 Uhr) geöffnet. Täglich um<br />

18.05 Uhr öffnet sich ein Fenster des<br />

Adventskalenders im Alten Rathaus.<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

18:45–20:45 Uhr I Uelzen<br />

Auf seiner Runde begegnet der Nachtwächter<br />

kostümierten Figuren aus der<br />

Stadtgeschichte. Der Rundgang beginnt<br />

am Rathaus (Innenhof). Preis: Erwachsene<br />

10 Euro, Kinder bis 14 Jahren<br />

4 Euro. Karten sind bei der Touristinfo<br />

im Rathaus, Telefon 0581 800 6172, erhältlich.<br />

INFO nachtwaechter­uelzen.de<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 55


Südheidekalender Veranstaltungstipps<br />

der <strong>Calluna</strong>­Redaktion<br />

1 SONNABEND<br />

Kunst und Handwerk<br />

11:00–18:00 Uhr I Winsen (Aller)<br />

»Dat groode Hus«, das Kutschenhaus,<br />

der Treppenspeicher und der Kalandhof<br />

auf dem Winser Museumshof werden<br />

am ersten Adventswochenende zur<br />

Werkstatt und zum Ausstellungsraum<br />

für Handwerkskunst. Der Heimatverein<br />

Wir suchen ...<br />

Mitarbeiter/innen<br />

für verschiedene Verlagsbereiche.<br />

Näheres Informationen unter<br />

www.calluna­magazin.de<br />

in der Rubrik Jobs & Praktika<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Erfolgreich werben ...<br />

Anzeigenwerbung im Vier­Jahreszeiten­Magazin der Südheide<br />

bietet Ihnen viele Vorteile:<br />

• große Reichweite durch überregionale Verbreitung im Dreieck<br />

der Städte Celle, Gifhorn und Uelzen;<br />

• langlebige Anzeigen dank vierteljährlicher Erscheinungsweise;<br />

• ansprechendes, qualitativ hochwertiges redaktionelles Umfeld;<br />

• nachhaltige Produktion zu 100 % in der Südheide – kein<br />

Kaufkraftabfluss;<br />

• attraktive Konditionen für Stammkunden, noch bessere für<br />

<strong>Calluna</strong>Partner;<br />

• Kombi­Rabatte für Print und Web.<br />

hat rund 30 Aussteller eingeladen, die<br />

Gebrauchs­ und Schmuckgegenstände<br />

künstlerisch gestalten. Außerdem werden<br />

antiquarische Bücher angeboten,<br />

und der Museumsladen ist geöffnet.<br />

INFO winser­heimatverein.de<br />

Unsere Mediadaten finden Sie im Internet unter calluna-magazin.de.<br />

Ich berate Sie gerne!<br />

Jennifer Mallas<br />

Leitung Anzeigenverkauf<br />

Telefon 05832 979938<br />

mobil 0151 57203308<br />

jennifer.mallas@calluna­medien.de<br />

... im Südheide-Magazin<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Nachtweihnachtsmarkt<br />

15:00–23:00 Uhr I Bröckel<br />

Der Nachtweihnachtmarkt auf dem Antikhof<br />

Drei Eichen bezaubert alle Jahre<br />

wieder schon allein durch das nostalgische<br />

Ambiente. Im Kerzen­ und Feuerschein<br />

wird in der als Denkmal<br />

geschützte Hofanlage alte und neue<br />

Handwerkskunst präsentiert. Dazu erklingt<br />

historische Musik, und es gibt ein<br />

vielfältiges Angebot an frischen, hausgemachten<br />

Speisen. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO antikhof­drei­eichen.de<br />

Musikalisches Weihnachtskabarett<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Das deutsch­argentinische Duo Pian­<br />

Lola interpretiert Chansons und Tangomusik<br />

von Claire Waldoff bis Homero<br />

Manzi ganz neu und verpackt sie in<br />

amüsante Geschichten. Im Hinblick auf<br />

Weihnachten tragen Lola Bolze und<br />

Jorge Idelsohn im Neuen Schauspielhaus<br />

neben Chansons, Tangomusik und<br />

festlicher Klaviermusik auch eigene<br />

Kompositionen und das eine oder andere<br />

Weihnachtslied vor – gerne auch<br />

zum Mitsingen. Eintritt: 17,50 Euro.<br />

Karten sind bei der Touristinfo im Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, über Reservix<br />

und im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535, erhältlich.<br />

INFO neues­schauspielhaus­uelzen.de<br />

2 SONNTAG<br />

Kunst und Handwerk<br />

11:00–18:00 Uhr I Winsen (Aller)<br />

Siehe Sonnabend, 1. Dezember<br />

Seidenspinner und Maulbeerbaum<br />

15:30 Uhr I Celle<br />

Karl Thun klärt im Rahmen einer Führung<br />

im Bomann­Museum die spannende<br />

Frage, warum in Celle einst in<br />

großer Zahl Maulbeerbäume gepflanzt<br />

und in noch größerer Zahl Seidenspinner<br />

angesiedelt wurden.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

4 DIENSTAG<br />

Plattdeutscher Nachmittag<br />

14:00 Uhr I Müden/Aller<br />

Die plattdeutsche Sprache ist ein Kulturgut,<br />

das es zu erhalten gilt. Deshalb<br />

lädt die Plattdeutschbeauftragte im<br />

Landkreis Gifhorn, Anneliese Leffler,<br />

zum Plattdeutsch­Klönen und Kaffeetrinken<br />

im Sportheim es TuS Müden­<br />

Dieckhorst ein. INFO Telefon 05375<br />

1642 oder museen­gifhorn.de<br />

Nikolaus-Jazzkonzert<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Alle Jahre wieder spielt die Big Band<br />

Bad Bevensen im Neuen Schauspielhaus.<br />

Das Repertoire reicht von der<br />

Musik der 1920er Jahre über klassische<br />

Swing­Titel von Duke Ellington, Glenn<br />

Miller oder Benny Goodman bis hin zu<br />

Arrangements im Rock­ und Latin­Stil.<br />

Eintritt: 17,50 Euro. Karten sind über<br />

Reservix und im Neuen Schauspielhaus<br />

erhältlich. INFO neues­schauspielhausuelzen.de<br />

6 DONNERSTAG<br />

Repair-Café<br />

14:00–17:00 Uhr I Celle<br />

Im der museumspädagogischen Werkstatt<br />

im Bomann­Museum wird wieder<br />

gemeinsam repariert, was sonst in der<br />

Mülltonne landen würde. Dabei geht es<br />

in erster Linie um die Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Besucher des Repair­Cafés bringen<br />

ihre funktionsuntüchtigen Geräte<br />

und Gegenstände von Zuhause mit. Experten<br />

helfen beim Reparaturversuch.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

7 FREITAG<br />

Advent im Landgestüt<br />

14:00–19:00 Uhr I Celle<br />

Am 2. Adventswochenende verwandelt<br />

sich das Landgestüt mit seiner traumhaften<br />

Kulisse in einen Ort, an dem es<br />

wieder allerlei Schönes zu bestaunen<br />

und zu erwerben gibt. Rund 100 Aussteller<br />

stellen in Scheunen, Stallungen<br />

und in romantischen Holzhütten ihre<br />

Produkte aus. Vielfältig ist auch das Angebot<br />

an Speisen und Getränken. Der<br />

Verein der Freunde und Mitarbeiter des<br />

Landgestüts bietet außerdem Führungen<br />

und Kutschfahrten auf dem Gestütsgelände<br />

an. Eintritt: 3 Euro am<br />

Freitag, 5 Euro am Sonnabend und<br />

Sonntag. Kinder und Jugendliche bis<br />

16 Jahre haben freien Eintritt.<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

18:45–20:45 Uhr I Uelzen<br />

Auf seiner Runde mit seiner Laterne<br />

durch die Innenstadt begegnet der<br />

Nachtwächter kostümierte Figuren aus<br />

der Stadtgeschichte, die Alltägliches<br />

und Kurioses aus ihrer Zeit zu berichten<br />

haben. Der Stadtspaziergang beginnt<br />

am Rathaus (Treffpunkt: Innenhof, Zugang<br />

von der Rückseite) mit Saft und<br />

Schnaps. Unterwegs wird eine kleine<br />

Stärkung in der urigen Bierbrauer­<br />

Twiete gereicht. Preise: Erwachsene<br />

10 Euro, Kinder bis 14 Jahren 4 Euro.<br />

Karten sind bei der Tourist­Information<br />

im Rathaus, Telefon 0581 800 6172, E­<br />

Mail tourismusinfo@stadt.uelzen.de erhältlich.<br />

INFO nachtwaechter­uelzen.de<br />

8 SONNABEND<br />

Advent im Landgestüt<br />

12:00–19:00 Uhr I Celle<br />

Siehe Freitag, 7. Dezember<br />

Weihnachtsmarkt in Wienhausen<br />

13:00–18:00 Uhr I Wienhausen<br />

Das Kloster und die alte Wassermühle,<br />

die heute ein Kulturhaus ist, bilden die<br />

malerische Kulisse für den Weihnachtsmarkt<br />

im historischen Ortskern.<br />

INFO Telefon 05149 8879<br />

Weihnachtsbasar auf der Burg<br />

17:00–21:00 Uhr I Bad Bodenteich<br />

Das Weihnachtsmarkt­Wochenende<br />

beginnt mit einem Basar auf der stim­<br />

56 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Dezember<br />

mungsvoll beleuchteten Burg.<br />

INFO Telefon 05824 3539<br />

Ohrwärmer<br />

20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Die Vokalgruppe Delta Q präsentiert ihr<br />

Programm »Ohrwärmer« im Rittersaal<br />

des Gifhorner Schlosses. Die vier Sänger<br />

aus Berlin nehmen ihre Zuhörer mit<br />

auf eine Reise durch die Winterwelt.<br />

Eintritt: 13 bis 20 Euro. Karten unter Telefon<br />

05371 813924.<br />

INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

Haustüren<br />

Unter den Eichen 4, 29365 Sprakensehl<br />

Tel. 0 58 37/ 12 66,<br />

www.tischlerei-meyer-hw.de<br />

Musical trifft Broadway<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Der Sänger und Pianist Mathias Bozó<br />

trägt auf der Bühne des Neuen Schauspielhauses<br />

Lieder aus alten und neuen<br />

Musicals vor. Die Liedauswahl wird ergänzt<br />

durch die Broadway­Hits des legendären<br />

»Rat Pack« (Frank Sinatra,<br />

Dean Martin und Sammy Davis Jr.).<br />

Eintritt: 17,50 Euro. Karten sind bei der<br />

Touristinfo im Rathaus, Telefon 0581<br />

8006172, über Reservix und im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535,<br />

erhältlich. INFO neues­schauspielhausuelzen.de<br />

9 SONNTAG<br />

Advent im Landgestüt<br />

11:00–18:00 Uhr I Celle<br />

Siehe Freitag, 7. Dezember<br />

Hanseatische Wiehnacht<br />

11:30 Uhr I Uelzen<br />

Das Hamburger Trio Plattpaket stimmt<br />

das Publikum im Ratssaal des Rathauses<br />

musikalisch und kabarettistisch auf das<br />

Weihnachtsfest ein – in der Tradition<br />

der Hamburger Volkssänger, die mit<br />

ihrem speziellen trocknen Humor­ und<br />

Gesangsattacken das Publikum zum<br />

Ausflippen brachten. Jochen Wiegandt,<br />

passionierter Liedersammler und Volksliedforscher,<br />

macht den Anfang mit Liedern<br />

und Couplets aus dem alten<br />

Hamburg und mit Volksparodien auf bekannte<br />

Weihnachtslieder. Gerd Spiekermann,<br />

»Mister Plattdüütsch«, erzählt<br />

vom Wiehnachts­Stress in seiner Familie<br />

und blickt mal ironisch, mal nostalgisch<br />

auf seine Kinder­ und Jugendzeit<br />

zurück. »Snutenhobel« Lars Luis Linek<br />

schließlich singt den Wiehnachts­Blues<br />

und verzaubert die Zuhörer mit seinem<br />

virtuosen Mundharmonikaspiel. Eintritt:<br />

20 Euro, ermäßigt 9 Euro. Karten sind<br />

erhältlich bei der Touristinfo im Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172 oder per<br />

E­Mail unter info@kk­uelzen.de.<br />

INFO kulturkreis­uelzen.de<br />

Weihnachtsmarkt in Wienhausen<br />

13:00–18:00 Uhr I Wienhausen<br />

Siehe Sonnabend, 8. Dezember<br />

Familien-Weihnachtsmarkt auf der Burg<br />

13:00–21:00 Uhr I Bad Bodenteich<br />

Während die Eltern von Stand zu Stand<br />

schlendern, können die Kinder in der<br />

Bastelecke noch etwas zu Weihnachten<br />

basteln, im Backhaus bei der Weihnachtsbäckerei<br />

mitmachen oder einen<br />

Blick auf die Modelleisenbahn im Brauhaus<br />

werfen. Und auch der Weihnachtsmann<br />

hat sich angekündigt.<br />

INFO Telefon 05824 3539<br />

Nur Engel singen schöner<br />

17:00 Uhr I Uelzen<br />

Die A­Capella­Gruppe Herzen in Terzen<br />

nimmt Weihnachten kabarettistisch.<br />

Dabei geht es um so elementare Fragen<br />

wie »Spekulatius oder Dominosteine?<br />

Lametta ja oder nein? Gans oder gar<br />

nicht oder doch lieber Kartoffelsalat mit<br />

Würstchen?« und um das, was Frauen<br />

noch alles so bewegt. Und natürlich<br />

geht es wie stets um die Liebe. Die fünf<br />

Frauen mit allesamt ausgebildeten<br />

Stimmen tänzeln auf der Bühne des<br />

Neuen Schauspielhauses zu ausgefeilten<br />

Gesangsarrangements von Schlagern<br />

und Weihnachtsliedern über das<br />

Parkett, wobei sich zunächst scheinbar<br />

unmotiviert in jede Richtung schwingende<br />

Beine im nächsten Augenblick als<br />

ausgefeilte Choreographie entpuppen.<br />

Eintritt: 22,50 Euro. Karten sind bei der<br />

Touristinfo im Rathaus, Telefon 0581<br />

8006172, über Reservix und im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535,<br />

erhältlich. INFO neues­schauspielhausuelzen.de<br />

13 DONNERSTAG<br />

Wie Kinder spielen<br />

15:30 Uhr I Celle<br />

Im Rahmen der Reihe »Museums­Melange«<br />

(unterhaltsame Kurzführung mit<br />

anschließendem Kaffeetrinken) widmet<br />

sich Dr. Kathrin Panne im Bomann­Museum<br />

dem Thema Kinderspielzeug im<br />

Wandel der Zeit. Eintritt inkl. Kaffee<br />

und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />

unter Telefon 05141 124540.<br />

INFO bomann­museum.de<br />

14 FREITAG<br />

Weihnachtszauber im Kavalierhaus<br />

17:00–20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Der Kulturverein gestaltet seinen Weihnachtszauber<br />

in diesem Jahr nach den<br />

Traditionen des Partnerkreises Zlotow<br />

mit Musik, einer Lesung, weihnachtlichem<br />

Lichterschmuck und frisch gebackenen<br />

Leckereien. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

18:45–20:45 Uhr I Uelzen<br />

Siehe Freitag, 7. Dezember<br />

15 SONNABEND<br />

Weihnachtszauber im Kavalierhaus<br />

14:00–18:00 Uhr I Gifhorn<br />

Siehe Freitag, 14. Dezember<br />

Schwarzblonde Weihnacht<br />

20:00 Uhr I Uelzen<br />

Für alle großgebliebenen Kinder präsentiert<br />

das Duo Schwarzblond auch in<br />

diesem Jahr wieder im Neuen Schauspielhaus<br />

seine »Schwarzblonde Weihnacht«.<br />

ln leuchtenden Regenbogenfarben<br />

rieselt der Schnee zwischen vier<br />

Oktaven und glamourösen Kostümen.<br />

Augenzwinkernde Poesie trifft auf bittersüße<br />

Realität. Schwarzblond sind:<br />

Benny Hiller, der androgyne Latin­Lover<br />

am Klavier, und Monella Caspar, die<br />

Lady Chamäleon. Eintritt: 22,50 Euro.<br />

Karten sind bei der Touristinfo im Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, über Reservix<br />

und im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535, erhältlich.<br />

INFO neues­schauspielhaus­uelzen.de<br />

21 FREITAG<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

18:45–20:45 Uhr I Uelzen<br />

Siehe Freitag, 7. Dezember<br />

23 SONNTAG<br />

Weihnachten mit den Zucchini Sistaz<br />

20:00 Uhr I Gifhorn<br />

Der Kulturverein lässt sein Weihnachtskonzert<br />

im Rittersaal des Gifhorner<br />

Schlosses in diesem Jahr von drei engelsgleichen<br />

Damen in Grün gestalten.<br />

Die Zucchini Sistaz stimmen mit Kontrabass,<br />

Gitarre und Trompete sowie als<br />

weiteren Instrumenten Flügelhorn, Klarinette,<br />

Glockenspiel, Akkordeon, Ukulele<br />

und Posaune schwungvoll und<br />

charmant auf das Weihnachtsfest ein.<br />

Die Zuhörer dürfen sich auf allerlei<br />

Überraschungen freuen. Eintritt: 13 bis<br />

23 Euro. Karten unter Telefon 05371<br />

813924. INFO kulturverein­gifhorn.de<br />

29 SONNABEND<br />

Kinder, Küche, Kirche<br />

14:30–15:30 Uhr I Celle<br />

Bei dieser unterhaltsamen Schlossführung,<br />

die auch in die Schlossküche und<br />

die Schlosskapelle führt, geht es um das<br />

Leben der Frauen in der Renaissance<br />

und der Barockzeit. Kosten: 10 Euro.<br />

INFO Telefon 05141 9090850, E­Mail<br />

fuehrungen@celle­tourismus.de<br />

31 MONTAG<br />

Fackelwanderung zum Jahresausklang<br />

16:00 Uhr I Bad Bodenteich<br />

Am letzten Tag des Jahres wird es in<br />

Bad Bodenteich noch einmal richtig<br />

stimmungsvoll. Bevor zur Mitternacht<br />

die Raketen in den Nachthimmel steigen,<br />

lädt die Kurverwaltung Einheimische<br />

und Gäste zur Fackelwanderung<br />

ein. Vom Burghof wird im<br />

Schein der Fackeln eine gute Stunde<br />

durch das winterliche Bad Bodenteich<br />

gewandert. Zum Abschluss treffen sich<br />

alle Teilnehmer wieder auf dem Burggelände,<br />

wo es dann ein Getränk zum<br />

Aufwärmen gibt. Anmeldung bei der<br />

Kurverwaltung Bad Bodenteich, Telefon<br />

05824 3539, E­Mail tourismus@sgaue.de.<br />

Clowns und Comödianten<br />

21:00 Uhr I Uelzen<br />

Zur Silvestergala im Neuen Schauspielhaus<br />

haben sich Clowns und Comödianten<br />

angesagt. Monsieur Momo mit<br />

Charme und Melone, der virtuose Mime<br />

Jango Erhardo und der geniale Butler<br />

Mortimer sind drei Könner ihres Fachs<br />

und gemeinsam Garanten für einen<br />

höchst vergnüglichen Jahresausklang.<br />

Im Anschluss an das Bühnenprogramm<br />

gibt es Sekt und Häppchen zum Jahreswechsel.<br />

Eintritt: 40 Euro. Karten sind<br />

bei der Touristinfo im Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, über Reservix und direkt<br />

im Neuen Schauspielhaus, Telefon<br />

0581 76535, erhältlich. INFO neuesschauspielhaus­uelzen.de<br />

<strong>Calluna</strong> wünscht allen Leserinnen und<br />

Lesern sowie allen Inserenten einen guten<br />

Start ins neue Jahr!<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 57


ATELIERBESUCH<br />

NUR FLECKTARN<br />

IN FASSBERG?<br />

VON WEGEN!<br />

58 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


Seit fast 20 Jahren lebt die Malerin<br />

Anna Jander nun schon in der Nähe<br />

von Celle. Jetzt zeigt sie erstmals<br />

ihre Bilder in der Residenzstadt.<br />

Der Kunstverein Celle würdigt sie<br />

mit einer großen Werkschau.<br />

Wir haben die Künstlerin vorab<br />

in ihrem Atelierhaus in jenem Ort<br />

besucht, in dem sonst das Militär<br />

das Farbspektrum vorgibt.<br />

INKA LYKKA KORTH / Text und Fotos<br />

Ein trüber Montagvormittag. Dunkle Regenwolken<br />

hängen über dem Ort. Die Straße ist<br />

noch nass vom letzten Regenschauer. Auf<br />

dem Platz hinter dem Rathaus stehen Soldaten<br />

in Reih und Glied, den Blick starr geradeaus gerichtet.<br />

Eine Kapelle spielt. Vielleicht ein feierliches<br />

Gelöbnis?<br />

Die Musik ist auch im Marktweg noch zu hören. Der<br />

Parkstreifen in Betongrau erstreckt sich über die gesamte<br />

Breite der Michaelkirche in rotbraunem Backstein.<br />

Die Grünfläche davor ist jetzt braun, vertrocknet<br />

im Dürresommer <strong>2018</strong>, und braun ist auch die Geschichte<br />

des Gotteshauses: Laut Wikipedia handelt es<br />

sich vermutlich um die einzige Kirche, deren Bau in der<br />

nationalsozialistischen Zeit vom Staat in Auftrag gegeben<br />

und finanziert worden ist. Unlängst machte sie<br />

Schlagzeilen wegen des Streits um die Hakenkreuzglocke<br />

im Dachreiter, deren Entfernung schon beschlossen<br />

war, als sich in der Gemeinde Widerstand regte und<br />

Unterschriften gesammelt wurden. »What a shame!<br />

1500 Faßberger unterschrieben für eine Hakenkreuzglocke«<br />

war daraufhin als stummer Protest in großen,<br />

roten Lettern auf einer weiß gekalkten Schaufensterscheibe<br />

gegenüber der Kirche zu lesen.<br />

Die Schaufensterscheibe, nun wieder unbeschriftet,<br />

befindet sich in einer Ladenzeile, die einst das Zentrum<br />

von Faßberg bildete, jenem in den 1930er Jahren zusammen<br />

mit dem Militärflugplatz aus dem Heideboden<br />

gestampften Ort, der durch die legendären Rosinenbomber,<br />

die während der Berlin-Blockade 1948/49 die<br />

West-Berliner über die Luftbrücke mit allem Lebensnotwendigen<br />

versorgten, berühmt wurde.<br />

Ganz links in der Ladenzeile lockt eine zu dieser Tageszeit<br />

noch unbeleuchtete Cocktail- und Shisha-Bar,<br />

nebenan behindert das gekalkte Schaufenster den Einblick,<br />

und rechts daneben schleppt gerade eine •••<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 59


ATELIERBESUCH<br />

••• Soldatin in Flecktarn-Feldanzug ein übergroßes<br />

Amazon-Paket aus der letzten Bastion des Einzelhandels,<br />

einer Art Geschenkelädchen mit Postfiliale, und<br />

bekommt es gerade so im Kofferraum ihres Kleinwagens<br />

verstaut. Die anderen Ladenlokale stehen anscheinend<br />

schon seit längerem leer. Ein alter Mann schiebt sein<br />

Fahrrad über die Straße, und ein weiterer Soldat eilt mit<br />

Päckchen herbei. Sonst ist nicht viel los an diesem Vormittag.<br />

Die Post hat ab 12 Uhr drei Stunden Mittagspause,<br />

und dann wird es ganz ruhig im Marktweg.<br />

Die Atmosphäre ist irgendwie speziell, hat etwas Morbides,<br />

und nach all den dunklen Tönen da draußen,<br />

nach all dem Grau und Braun und Flecktarn, sehnt man<br />

sich nach hellen, frischen Farben, und die gibt es reichlich,<br />

gleich hinter der gekalkten Scheibe. In mehr als<br />

20 Variationen stehen sie da, in flüssiger Form in alten<br />

Marmeladengläsern, Joghurt-Eimerchen und Plastikbecherchen<br />

auf einem Tisch. Tempera, angemischt aus<br />

Pulver und gebunden mit einer Wasser-Öl-Emulsion.<br />

Und ebenso kräftig wie in den Gefäßen leuchtet es auf<br />

dem Fußboden. Dort verreibt Anna Jander gerade mit<br />

grobem Werkzeug, einer Art Schrubber, frisch auf Segeltuch<br />

aufgetragenes Gelb. Wäre das Bild eine Tischplatte,<br />

dann hätten locker acht bis zehn Personen daran Platz.<br />

Große Formate, kräftige Farben und eine intuitive<br />

Malweise – Anna Jander, die einst mit feinem Pinselstrich<br />

so detailverliebte Bilder wie die zauberhaften Illustrationen<br />

in Klaus Jordans Kinderbuch »Wir<br />

Heidschnucken vom Sothriethof« schuf, für mehr als<br />

ein Dutzend Zeichentrickfilme Landschaften und urbane<br />

Räume malte und in der Tradition des amerikanischen<br />

Realismus eines Edward Hoppers in Kalifornien<br />

und der dahinsiechenden Autostadt Detroit die Lebensräume<br />

des modernen Menschen sezierte, hat sich in<br />

ihren aktuellen Werken eine neue, mutige Heran-<br />

gehensweise zu eigen gemacht: Nicht das Ergebnis, wie<br />

beim gegenständlichen Malen, sondern der Malprozess<br />

steht jetzt im Vordergrund. Die Reduktion auf Farben<br />

und Proportionen und die Konzentration auf den Pinselstrich,<br />

das hat für sie durchaus etwas Meditatives.<br />

Wenn sie, wie in mehreren Bildern der aktuellen Serie<br />

»Suzhou«, hochkonzentriert mit der dünnflüssigen,<br />

leicht verlaufenden Farbe in einem Zug einen waagerechten<br />

Pinselstrich über eine Breite von fast zwei<br />

Metern zieht, gibt es zwei Möglichkeiten: »Entweder<br />

sitzt der Strich oder das ganze Bild ist im Arsch«.<br />

»Das Abstrakte eröffnet mir neue Entwicklungsmöglichkeiten«,<br />

sagt Anna Jander und nennt ein Beispiel:<br />

Dreidimensionalität müsse nicht unbedingt über die<br />

Perspektive entstehen, sondern sie lasse sich auch über<br />

die Farbe erreichen und, wie aus der Fotografie bekannt,<br />

durch das Spiel mit Schärfe und Unschärfe, mit weichen<br />

und harten Kanten.<br />

Die großformatigen Bilder wollen aus einigem Abstand<br />

betrachtet werden, und es lohnt sich, vor ihnen<br />

etwas länger zu verweilen, denn es gibt vieles zu entdecken,<br />

was sich auf den flüchtigen Blick nicht erschließt.<br />

Jeder Betrachter wird in den Bilder etwas<br />

Anderes sehen, und das ist ja das Spannende.<br />

Man muss die Geschichte zu den Bildern nicht kennen,<br />

da sie die Phantasie unweigerlich in eine bestimmte<br />

Richtung lenkt, aber interessant ist sie<br />

dennoch: Anna Jander war wieder einmal für ein Trickfilmprojekt<br />

(»Der kleine Rabe Socke 2«) gebucht und<br />

hielt sich deshalb für einige Zeit in der westlich von<br />

Shanghai gelegenen Stadt Suzhou auf. Die Produktionsfirma<br />

schickte ihr jeden Tag einen Fahrer, der sie mit<br />

dem Auto zur Arbeit abholte. Vom Beifahrersitz aus<br />

filmte sie im Vorbeifahren den quirligen Alltag in den<br />

Straßen der Stadt. Als sie sich, schon lange wieder •••<br />

60 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


LINKS Der Blow-Up-Prozess beginnt<br />

mit dem Auswählen und Ausdrucken<br />

von Standbildern aus den Videoclips.<br />

Die kleinformatigen Prints werden<br />

durch Übermalen bearbeitet und<br />

dienen als Vorlage für frei gemalte,<br />

fiktive Ausschnittsvergrößerungen in<br />

verschiedenen Formaten.<br />

UNTEN In einer ehemaligen Autowerkstatt<br />

hinter ihrem Atelierhaus in Faßberg<br />

hat Anna Jander ihre neuen<br />

Bilder zum Trocknen aufgehängt und<br />

arbeitet nun an der Konzeption der<br />

Blow-Up-Ausstellung im Schloss Celle.<br />

HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 61


ATELIERBESUCH<br />

••• zurück in der Südheide, die Videoclips anschaute<br />

und dabei immer wieder mit der Maus die Pausentaste<br />

drückte, kam ihr die Idee für ein neues Projekt. Durch<br />

die in den Standbildern »eingefrorene« Bewegungsunschärfe<br />

verschwimmen die Formen, und die Farben<br />

traten in den Vordergrund. So geht von diesen »verwischten«,<br />

flüchtigen Momentaufnahmen einer urbanen<br />

Lebens- und Arbeitswelt eine Faszination aus, der<br />

man sich kaum entziehen kann.<br />

Anna Jander druckte ganze Serien dieser Standbilder<br />

aus und begann, sie durch Übermalen zu bearbeiten.<br />

Die dabei entstandenen kleinformatigen Serien dienten<br />

ihr als Inspirationsquelle für einen Bilderzyklus mit<br />

dem Titel »Blow Up«. Der Titel ist nicht als Reminiszenz<br />

an den gleichnamigen Kultfilm von Michelangelo<br />

Antonioni aus dem Jahr 1966 gedacht. Gleichwohl bezieht<br />

er sich, wie der Filmtitel, auf den Prozess des Vergrößerns.<br />

Beim Vergrößern verschwimmen die Details,<br />

OBEN Große Malwerkzeuge<br />

für die großen Formate.<br />

UNTEN Anna Jander rührt<br />

Tempera-Farben an.<br />

Kanten werden unscharf und Flächen lösen sich in einzelne<br />

Punkte auf. In der Fotografie ist das ein unerwünschter<br />

Effekt, da er mit Qualitätseinbußen<br />

verbunden ist. Er kann jedoch auch als künstlerisches<br />

Stilmittel eingesetzt werden, um so eine gewisse Abstrahierung<br />

zu erreichen. Indem sie auf großformatigen<br />

Segeltuch fiktive Ausschnittsvergrößerungen im Stil der<br />

Standbilder aus ihren Videoclips malt, gelingt es Anna<br />

Jander, dieses Blow-Up-Prinzip von der Fotografie auf<br />

die Malerei zu übertragen. Blow up bedeutet aber nicht<br />

nur vergrößern, sondern auch zur Explosion bringen,<br />

und tatsächlich haben die Bilder durch die starke Farbigkeit<br />

und impulsive Pinselführung etwas Eruptives.<br />

Der Kunstverein Celle, der Bilder aus dem Blow-Up-<br />

Zyklus vom 7. Oktober bis 25. November in der Gotischen<br />

Halle des Celler Schlosses zeigt, schreibt in seiner<br />

Einladung: »In Janders neuem Werkzyklus ist der Betrachter<br />

ganz nah dran an der Malerei und der Welt, die<br />

sich hier öffnet. Erlebtes und Gesehenes – stets urbane<br />

Landschaften – bilden das Ausgangsmaterial. Die chinesische<br />

Metropole Suzhou dient dabei mehr zufällig<br />

als Schablone für die aus ihrem Inneren herausströmenden,<br />

impulsgeladenen Malaktionen. Diese Malerei ist<br />

pur, radikal und von konsequenter Subjektivität.«<br />

Zeitgleich sind in der Galerie Dr. Jochim im Haesler-<br />

Haus Bilder aus Anna Janders Wasteland-Zyklus zu<br />

sehen, die sich von den farbstarken Blow-Up-Bildern<br />

vor allem durch die Ton-in-Ton-Malerei in dunklen, erdigen<br />

Farben und Grau- und Schwarztönen unterscheiden.<br />

Wasteland bedeutet Ödland oder Einöde, und diese<br />

fand Anna Jander vor allem in den Straßen von Detroit,<br />

einer Stadt, die infolge des Niedergangs der Automobilindustrie<br />

von einst zwei Millionen Einwohnern auf fast<br />

ein Drittel geschrumpft ist – ein Schicksal, vor dem<br />

auch Wolfsburg und andere Industriestädte hierzulande<br />

nicht gefeit sind. Aus der Perspektive der distanzierten<br />

Beobachterin, die keine Wertung vornimmt, zeigt sie<br />

leere Straßen, verlassene Häuser, verwüstete Fabrikhal-<br />

62 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


len. Aber eigentlich geht es ihr um die, die in den Bildern<br />

nicht wirklich vorkommen: die Menschen. Das<br />

Beispiel Detroit zeigt eindringlich, wie anfällig ein Gesellschaftssystem<br />

ist, das auf dem Streben nach Wachstum<br />

und materiellem Wohlstand basiert. Dann stellt<br />

sich die Sicherheit und Stabilität der bestehenden Ordnung<br />

ganz schnell als trügerisch heraus.<br />

Detroit könnte überall sein, »und das hier ist mein<br />

Little Detroit«, sagt Anna Jander über das einstige Zentrum<br />

von Faßberg. Dass sie nicht in einer »Künstlerblase«<br />

auf dem Kreuzberger Kiez lebe und arbeite,<br />

sondern sich bewusst für Faßberg entschieden und ihr<br />

gesamtes Geld in die morbide Ladenzeile gesteckt hat,<br />

will sie auch als Bekenntnis zur Provinz im Allgemeinen<br />

und zu Faßberg und den dort lebenden Menschen<br />

verstanden wissen. 1967 in Lüneburg geboren, studierte<br />

sie freie Malerei und Grafik in Braunschweig, war Meisterschülerin<br />

bei Professor Lienhard von Monkiewitsch,<br />

ging dann nach Berlin, eröffnete dort mit anderen<br />

Künstlern ein Atelierhaus und war als Tutorin für Hintergrundmalerei<br />

an verschiedenen Filmhochschulen<br />

tätig, bevor sie 1999 in die Heide zurückkehrte und zusammen<br />

mit dem Autor Klaus Jordan ein altes Landarbeiterhaus<br />

in Niederohe bezog. Fast 20 Jahre lebt sie<br />

nun schon dort – mit Unterbrechungen durch zahlreiche<br />

Arbeitsaufenhalte im Ausland. 2013 erhielt sie den<br />

Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes.<br />

Der animierte Dokumentarfilm »Chris the Swiss«, an<br />

dem Anna Jander mitgewirkt hat, schaffte es sogar nach<br />

Cannes, wurde dort im Mai dieses Jahres im Rahmen<br />

der 71. Internationalen Filmfestspiele gezeigt.<br />

Als die Gemeinde Faßberg beschloss, das alte Schulhaus<br />

in Niederohe, das viele Jahre als Atelier gedient<br />

hatte, zu verkaufen, stand Anna Jander vor der Frage<br />

nach dem Wohin. Weggehen oder bleiben? Sie blieb.<br />

Ihre Verbundenheit zu Faßberg und der Gegend<br />

drumherum zeigt sich auch dadurch, dass sie sich<br />

immer wieder einmischt, wenn ihrer Meinung nach<br />

Unrecht geschieht. Sie hat sich im Netzwerk Südheide<br />

gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit<br />

engagiert, und empfindet es als Bereicherung, dass die<br />

Gesellschaft auch im ländlichen Raum bunter wird.<br />

Selbstverständlich hat sie sich auch im Streit um die<br />

Hakenkreuzglocke zu Wort gemeldet: »It’s a Shame!«<br />

(siehe oben).<br />

Ihr gekalktes Schaufenster will sie auch künftig als<br />

Sprachrohr nutzen, allerdings nicht nur in politischer,<br />

sondern auch in künstlerischer Hinsicht. Mit Videoprojektionen<br />

auf die weiße Glasfläche hat sie schon experimentiert.<br />

Auch einen Tag der offenen Tür hat es im<br />

2017 eröffneten Atelierhaus schon gegeben. Mit den<br />

Leuten draußen ins Gespräch zu kommen, das ist ihr<br />

wichtig. •••<br />

Ihr Textiles-Einrichtungshaus zum Wohlfühlen<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 63


ATELIERBESUCH<br />

••• Von Niederohe aus fährt Anna Jander am liebsten<br />

mit dem Fahrrad nach Faßberg. Wenn es mal später<br />

wird am Abend, kann sie aber in ihrem Atelierhaus<br />

übernachten. Eine schmale, steile Stiege führt vom Badezimmer<br />

hinauf unters Dach, wo sie zwischen den<br />

Dachschrägen ein kleines Schlafzimmer eingerichtet<br />

hat. Auch wenn das Atelierhaus auf drei Ebenen reichlich<br />

Platz bietet, musste Anna Jander zusätzlich noch<br />

Lagerraum für die großformatigen, bis zu drei Meter<br />

breiten Bilder anmieten. Außerdem kann sie vorübergehend<br />

die leerstehende Autowerkstatt im Hinterhof<br />

nutzen, um dort neue Bilder aufzuhängen, bis die Farben<br />

getrocknet sind.<br />

Zum Abschied zeigt sich sogar die Sonne am Himmel,<br />

und draußen sieht es gar nicht mehr so grau und braun<br />

aus wie bei der Ankunft vor zweieinhalb Stunden. Auch<br />

Flecktarn ist jetzt nicht mehr auf der Straße zu sehen.<br />

Die Post hat noch geschlossen. Doch dann unterbricht<br />

Zweitaktknattern die Mittagsruhe. Ein weißer Motorroller<br />

hält auf dem Parkstreifen. Klaus Jordan, der wieder<br />

an einem neuen Buch arbeitet, schaut kurz aus Niederohe<br />

vorbei, um Guten Tag zu sagen • INFO anna­jander.com<br />

Wasteland 2015, Tempera auf Segeltuch, 190 x 250 cm<br />

DIE AUSSTELLUNGEN<br />

Anna Jander: Blow Up<br />

Der Kunstverein Celle zeigt die Bilder aus dem Blow­Up­Zyklus<br />

vom 7. Oktober bis 25. November <strong>2018</strong> in der Gotischen Halle<br />

im Schloss Celle, Schloßplatz 1. Die Ausstellung wird am Sonntag,<br />

7. Oktober um 11:30 Uhr eröffnet.<br />

Am Sonntag, 4. November <strong>2018</strong>, findet von 11:30 Uhr an eine<br />

Matinée mit dem Titel »Echoes« in der Gotischen Halle statt. Juliane<br />

Baucke, Solohornistin am Staatsorchester in Darmstadt, bespielt<br />

mit dem Alphorn einzelne Bilder und lässt freie<br />

Improvisationen entstehen.<br />

Im Rahmen der Finissage am Sonntag, 25. November <strong>2018</strong>, tauschen<br />

sich von 11:30 Uhr an Giso Westing und Anna Jander über<br />

deren neue Werke aus.<br />

Anna Jander: Wasteland<br />

Zeitgleich zur »Blow Up«­Ausstellung im Schloss werden in der<br />

Galerie Dr. Jochim im Haesler­Haus am Französischen Garten,<br />

Magnusstraße 5, Bilder aus dem »Wasteland«­Zyklus gezeigt (Ausstellungseröffnung<br />

am Sonntag, 7. Oktober, um 13 Uhr). Am<br />

Sonnabend, 20. Oktober, findet dort ein Künstlerinnengespräch<br />

statt. Anna Jander und Kerstin Niemann tauschen sich von 17 Uhr<br />

an über »Wasteland«, Detroit und aktuelles Kunstschaffen aus.<br />

64 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


BUCHVORSTELLUNG<br />

IMPRESSUM<br />

ABSICHT ODER<br />

UNGLÜCK?<br />

Cornelia Sziget und ihr Celler<br />

Regionalkrimi »Der Fall am Hafen«<br />

MARION KORTH<br />

Mölze ist nicht Celle, schreibt Cornelia Sziget im<br />

Nachwort zu ihrem neuen Celler Regionalkrimi<br />

»Der Fall am Hafen«. Aber Mölze ist irgendwie doch<br />

Celle, nur das dort schon Fakten geschaffen worden sind<br />

und Stadtvillen auf der Allerinsel gebaut werden sollen.<br />

Krimischriftstellerin Sziget hält davon rein gar nichts und<br />

nutzt das Nachwort, um deutlich Stellung zu beziehen<br />

gegen die Sanierungspläne vor allem im Bereich der Speicherstraße.<br />

In Mölze ist man noch nicht so weit, aber auch hier<br />

scheint es Pläne zu geben und Menschen, die mit ihren<br />

Vorstellungen so gar nicht<br />

dazu passen. Und so<br />

kommt es, dass Angelika<br />

Runge eines Tages vergeblich<br />

auf ihren Sohn Wolfgang<br />

wartet. Der ist vom<br />

Siloturm im Hafen gesprungen<br />

oder gefallen – so<br />

genau weiß das noch keiner<br />

–, auf jeden Fall ist er<br />

jetzt tot. Der Fotograf<br />

Martin Spranger stolpert<br />

auch diesmal wieder mitten<br />

in die Ermittlungsarbeit<br />

von Kommissar<br />

<strong>Herbst</strong>: »Ein Toter in<br />

Malze und Sie sind da wie<br />

immer.«<br />

Zunächst scheint dieser<br />

Das Buch »Der Fall am Hafen«, ein<br />

Celler Regionalkrimi von Cornelia<br />

Sziget, hat 260 Seiten und kostet<br />

12,90 Euro. Es ist im Verlag Edition<br />

Winterwork, Borsdorf, erschienen<br />

(ISBN 978-3-96014-496-0).<br />

»Fall« (und das ist in diesem Buch ganz wörtlich gemeint)<br />

einfach nur tragisch zu sein, vielleicht Absicht, vielleicht<br />

ein versehentlicher Fehltritt, aber niemand scheint »nachgeholfen«<br />

zu haben. Als dann aber die Mutter des Toten<br />

mysteriöse Unfälle erleidet, stellen sich neue Fragen.<br />

Unter anderem die, wer ein Interesse daran haben könnte,<br />

dass Mutter und Sohn aus dem Weg geräumt werden.<br />

Und schon sind Cornelia Signet und ihr Hobbydetektiv<br />

Martin Spranger mitten in der Stadtpolitik und Stadtentwicklung<br />

angekommen. Und ob sich das Ganze im<br />

Hafen in Mölze oder Celle abspielt, ist doch eigentlich<br />

ganz egal … •<br />

<strong>Calluna</strong><br />

DAS VIER-JAHRESZEITEN-MAGAZIN DER SÜDHEIDE<br />

erscheint vierteljährlich, jeweils zum Beginn<br />

einer neuen Jahreszeit.<br />

HERAUSGEBERINNEN<br />

Merle Höfermann, Inka Lykka Korth<br />

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Inka Lykka Korth (verantwortlich)<br />

inka.korth@calluna­medien.de<br />

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Claudia Klement, Marion Korth,<br />

Jan Piecha, Niels Tümmler<br />

LAYOUT<br />

Inka Lykka Korth<br />

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jennifer.mallas@calluna­medien.de<br />

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<strong>Calluna</strong> ist ein klima­, ressourcen­ und umweltschonend zu 100 % in der Südheide hergestelltes<br />

Druckprodukt. Der Druck erfolgt auf hochwertigem Recyclingpapier, das ebenso wie der Produktionsprozess<br />

in der Druckerei mit dem Umweltzeichen Blauer Engel zertifiziert ist. Die beim Druck<br />

freigesetzten Treibhausgase werden durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.<br />

Aktuelles Projekt: Biotopschutz im Harz in Trägerschaft des Vereins Bergwaldprojekt e.V.<br />

AG5<br />

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Das Südheide­Magazin <strong>Calluna</strong> und alle darin<br />

enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

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Die nächste <strong>Calluna</strong>­Ausgabe erscheint zum<br />

Winterbeginn am 21. Dezember.<br />

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geliefert. Das Abo kostet € 10,­ für 1 Jahr/4 Ausgaben.*<br />

Wer <strong>Calluna</strong> für 2 Jahre/8 Hefte abonniert, erhält als Begrüßungsgeschenk<br />

2 Freikarten für das Museumsdorf Hösseringen.<br />

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HERBST <strong>2018</strong> I <strong>Calluna</strong> 65


PLATTDÜÜTSCH<br />

Middenmang de Bööm<br />

Goden Dag, leve Lüüd!<br />

Klock halvig söven pingel de Wecker.<br />

Und dat op’n Sünndag! Mann in de<br />

Tünn, dat weer ja so wat vun fröh!<br />

Doch ik heff mi fix ut de Puch schält<br />

un mi denn torecht mookt. Hüüt weer<br />

ok noch fein maken anseggt. Nich dat<br />

heele Schapptüch, man de swatte Büx<br />

mit wittet Schemisett un de swatten<br />

Schoh dorto. Gau noch dat Ledder<br />

övergniedeln – allens schier. Oha, op<br />

ens weer’t kott na halvig acht. Nu<br />

wöör dat aver Tied! Gau de Büdel mit<br />

de Noten grepen, un rin in’t Auto. In<br />

Uelzen töövte al de Bus, de us mit de<br />

mischte Chor, tosamen sett ut Sängerslüüd<br />

vun dree of veer Chöre ut ‘t<br />

Rebeet, opnehm. Dree un en halve<br />

Stünn Fohrt leegen vör us, denn wi<br />

harrn en Inlaad kreegen to de Landesgartenschau<br />

na Bad Iburg. Dor sulln<br />

wi twee mol singen. Na Snacken,<br />

Lesen un Slummern weern wi denn ok<br />

meist op de Minut vör de Döören vun<br />

de Gartenschau. Na en kott Sorteeren<br />

sünd wi denn rin un hebbt us denn na<br />

de erste Büühn ümkeken. Denn en<br />

Flack för’t Insingen utsöken, un at<br />

duer ni mehr lang, denn geev dat de<br />

ersten »Tülten ut Amsterdam« un ok<br />

de lütte grööne Kaktus weer en passlich<br />

Leed för de Blomenschau. Üm un<br />

bi twintig Miuten hebbt wi sungen,<br />

denn weer’t al wedder vörbi un wi<br />

bummelten to use tweete Büühn. De<br />

weer ünner de Charlottenburg un en<br />

heel gröttere as de to Anfang. Dor<br />

hebbt wi denn noch de en of anner<br />

Chor tolustert un denn weern wi wedder<br />

an de Reegh.<br />

Hett ok good klappt un de Baas vun de<br />

Chor weer tofreen. Denn harrn wi<br />

Frietied – twee un en halve Stünn kunnen<br />

wi de Blomen und wat noch so<br />

weer bekieken. Un dat heff ik daan.<br />

Toallererst bün ik to de Padd, de se<br />

boben in de Toppen vun de Bööm sett<br />

hebbt. De Torn mit en Barg Stiegen to<br />

Anfang weer al heel scheun torecht<br />

timmert. Boben ümkieken un geneten<br />

un denn meist süsshunnert Meters<br />

över en groote Holtpadd middenmang<br />

de Bööm flaneern – wat wunnerbor dat<br />

weer! Dat weer en fien Belevnis un ik<br />

bün ok nich an dat End de Stieg daal<br />

kladdert. Ik bün de heele Weg nocheens<br />

trüchgahn – duppelt geneten<br />

sotoseggen. Doch dat weer denn ok<br />

jichtenswann vörbi.<br />

Wedder na ünnen un denn dörch de<br />

Padden op de Eer güng’t wieter – Blomen<br />

över Blomen, is ja heel kloor un<br />

en »Landart«-Padd bün ik wietergahn.<br />

So moi! Ik heff bi de »Kark in ‘t Holt«<br />

tolustert un keeken un noch en Tied<br />

op en Bank seeten un dat ümrüm in<br />

mi opsogen. Denn bün ik trüch in de<br />

Niels Tümmler<br />

Richt vun Ingang slennert, denn de<br />

Bus sull Klock fiev wedder losfohrn.<br />

Ok dat hett wedder klappt.. All de Sängerslüüd<br />

harrn sik to rechte Tied infunn’<br />

un de Reis güng los. Bi üm un bi<br />

de halve Streck sünd wi denn in de<br />

»Felsenkeller« – en Privatbruerie – in<br />

Lauenau inkehrt un hebbt dort to<br />

Avend eten – un drunken hebbt wi<br />

vun dat sülmbruute Beer. Heel lecker<br />

un dat Beer hett ok nich veel kust. Bit<br />

all de Lüüd affüddert weern duerte dat<br />

sien Tied un denn wöör dat bald sowiet,<br />

sik wedder op de Padd to maken!<br />

De Busfohrer, de ok en Sänger weer,<br />

hett us denn good na Hus bröcht – as<br />

de heele Dag – meist op de Minut<br />

sünd wi wedder trüch in Uelzen ween!<br />

En stuure Dag weer’t. Aver ik kann<br />

jüm dat blots an’t Hart leggen! Bit in<br />

de Mitt vun Oktobermaand habbt se<br />

dor noch apen! Man to!<br />

Niels Tümmler<br />

Eine Übersetzung des Textes ins Hochdeutsche finden<br />

Sie im Internet unter www.calluna­magazin.de<br />

in der Rubrik Plattdüütsch.<br />

Foto: Petra Kücklich<br />

De Charlottensee mit de Burg i Achtergrund<br />

Süsshunnert Meters middenmang de Bööm<br />

»Landart« mit Blomen un Klimperkassen<br />

66 <strong>Calluna</strong> I HERBST <strong>2018</strong>


07.11.12 14:18<br />

buchtitel.indd 1 30.10.13 13:20<br />

BÜCHER AUS DER SÜDHEIDE<br />

EINE ZEITREISE IN BILDERN<br />

Womit Mädchen spielten<br />

HISTORISCHE PUPPEN, PUPPENSTUBEN, KAUFMANNSLÄDEN UND<br />

MINIATUREN AUS DER SAMMLUNG VON BIRGIT GOTTSCHLICHH<br />

Hans Schönecke<br />

... nur ödet mich<br />

das miese Wetter<br />

Auf den Spuren von Hermann Löns<br />

in der Südheide bei Gifhorn<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Die schnuckelige Geschichte von Löckchen, Mondchen und 96.<br />

Neugierig erkunden die drei Heidschnuckenlämmer das Leben auf<br />

dem Sothriethof in der Südheide. Alles um sie herum ist noch<br />

fremd und ganz schön aufregend. Sie wachsen heran, erfahren<br />

Freundschaft und Zuneigung, lernen aber auch Angst und Ablehnung<br />

kennen und erleben allerlei kleine und große Abenteuer.<br />

Die Malerin Anna Jander hat die einfühlsam geschriebene Geschichte<br />

von Klaus Jordan liebevoll illustriert. Ein bezauberndes<br />

Kinderbuch – auch für Erwachsene.<br />

96 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Hardcover, € 14,80,<br />

ISBN 978­3­9810373­0­8<br />

Hermann Löns war oft und<br />

gern Gast in der Südheide<br />

bei Gifhorn. Etliche seiner<br />

Gedichte und Geschichten<br />

sind hier entstanden oder<br />

spielen hier. Löns­Forscher<br />

Hans Schönecke hat sich<br />

auf Spurensuche begeben.<br />

Dieses Buch ist das<br />

Ergebnis intensiver Nachforschung.<br />

Entstanden ist<br />

eine Art literarische Landkarte,<br />

die zeigt, wann und<br />

wo sich Löns in der Region<br />

aufgehalten hat, welche<br />

Orte ihn inspiriert haben<br />

und welchen Menschen er<br />

begegnet ist.<br />

256 Seiten, zahlreiche SW­Abbildungen,<br />

Hardcover, € 12,80,<br />

ISBN 978­3­9810373­2­4<br />

Kaum zu glauben, was Birgit Gottschlich in den 35 Jahren,<br />

die sie nun schon Puppen, Puppenstuben und anderes<br />

Mädchenspielzeug aus der Zeit, als unsere Großmütter Kinder<br />

waren, sammelt, so alles zusammengetragen hat. Die<br />

Sammlung nimmt mittlerweile das gesamte Dachgeschoss<br />

ihres Wohnhauses in Gifhorn ein. Das Buch gibt Einblicke<br />

in die Sammlung und nimmt uns mit auf eine Zeitreise in<br />

Omas Kinderzimmer.<br />

120 Seiten, rund 100 Farbfotos, fester Einband, € 14,90<br />

ISBN 978­3­944946­09­2<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Das Isenhagener Land hat mit<br />

seinen Mooren, Heideflächen<br />

und Wäldern als Teil des<br />

Landschaftsraums Südheide<br />

vielfältige Natur zu bieten.<br />

Die Streifzüge in diesem<br />

Buch führen aber auch zu<br />

kulturgeschichtlich interessanten<br />

Zielen – hinter Klostermauern,<br />

zu trutzigen Kirchen,<br />

mittelalterlichen Dammburgen<br />

und zu Zeugnissen des<br />

Jugendstils. Ebenso werden<br />

herausragende Persönlichkeiten<br />

vorgestellt.<br />

104 Seiten, zahlreiche, überwiegend<br />

farbige Abbildungen,<br />

Softcover, € 9,80,<br />

ISBN 978­3­9810373­6­4<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Henning Tribian<br />

KLOSTER<br />

ISENHAGEN<br />

Von der Gründung bis zur Reformation<br />

Das Kloster Isenhagen als<br />

eines der sechs sogenannten<br />

Heideklöster gilt als bedeutendes<br />

Zeugnis mittel­<br />

alterlicher Klosterkultur.<br />

Der Autor Dr. Henning Tribian<br />

interessierte sich bei<br />

der Arbeit an diesem Buch<br />

weniger für die Architektur<br />

und die Kunstschätze als<br />

vielmehr für die Geschichte<br />

des Kloster von der Gründung<br />

bis zur Reformation.<br />

Besonderes Augenmerk richtete<br />

er dabei auf die früheren<br />

Standorte des Klosters.<br />

92 Seiten, zahlreiche farbige<br />

Abbildungen, Softcover, € 9,90,<br />

ISBN 978­3­944946­01­6<br />

JÜRGEN ROHDE<br />

Wo<br />

sind all die Vögel<br />

hin?<br />

Seit einem halben Jahrhundert beobachtet<br />

Jürgen Rohde Vögel im Isenhagener<br />

Land. Seine Aufzeichnungen<br />

geben einen einzigartigen Einblick in<br />

die Vogelwelt dieser Region. Obwohl<br />

es auch einige positive Entwicklungen<br />

zu vermelden gibt – vor allem bei Kranichen<br />

und Greifvögeln –, fällt die Bilanz<br />

insgesamt beängstigend aus.<br />

Zahlreiche Arten sind verschwunden,<br />

und vor allem in der Feldmark ist das<br />

Vogelkonzert weitgehend verstummt,<br />

sodass als Fazit die Frage im Raum<br />

steht: »Wo sind all die Vögel hin?« Die<br />

zahlreichen Vogelfotos von Franz Zäpernick<br />

machen das Buch zu einem<br />

prächtiger Bildband.<br />

76 Seiten, farbig illustriert, Softcover,<br />

€ 9,90, ISBN 978­3­944946­06­1<br />

Diese und alle weiteren lieferbaren Bücher aus dem <strong>Calluna</strong>­Verlagssortiment<br />

erhalten Sie im Buchhandel oder direkt bei <strong>Calluna</strong>. Bestellen Sie telefonisch unter<br />

05832 979840 oder per E­Mail: buchshop@calluna­magazin.de. Versandkostenfreie<br />

Lieferung im Inland. Sie bezahlen wahlweise per Banküberweisung (Rechnung beiliegend)<br />

oder per PayPal.<br />

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<strong>Calluna</strong><br />

50 Jahre Vogelbeobachtung<br />

im Isenhagener Land<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Deutschland in den 1930er<br />

Jahren: Im ganzen Land<br />

werden Menschen jüdischen<br />

Glaubens verfolgt. Aber<br />

mancherorts geschehen offenbar<br />

Wunder. In einem Dorf<br />

in der Südheide – es handelt<br />

sich um Groß Oesingen –<br />

(über)lebt der Jude Julius<br />

Katz unbehelligt von den<br />

Nationalsozialisten. Hält die<br />

Dorfgemeinschaft zu ihm<br />

oder schaut sie nur weg? Eine<br />

wahre Geschichte, spannend<br />

erzählt nach Dokumenten<br />

und Zeitzeugenberichten.<br />

116 Seiten, zahlreiche SW­<br />

Abbildungen, Softcover, € 8,80,<br />

ISBN 978­3­944946­00­9<br />

Toleranz, freie Meinungsäußerung,<br />

Profitgier, Globalisierung,<br />

Staatsschulden,<br />

Bildungsreform – diese Themen<br />

haben die Menschen<br />

schon vor Jahrhunderten<br />

bewegt, und das spiegelt<br />

sich auch in der Literatur<br />

wider. Viele Dichter haben<br />

Antworten auf die Fragen<br />

ihrer Zeit gefunden, die<br />

auch heute noch überraschend<br />

aktuell sind. Jürgen<br />

Rohde hat Briefauszüge,<br />

Tagebucheinträge und Fragmente<br />

aus den Werken der<br />

Dichter zur lebendigen, Gesprächen<br />

montiert.<br />

Renate Witte kommt 1931 als<br />

Kind mit Eltern und Geschwistern<br />

in die Sowjetunion und<br />

muss sich fortan Natascha<br />

nennen. Als die ethnischen<br />

»Säuberungen« unter Stalin<br />

beginnen, wird die Familie<br />

auseinandergerissen. Die bewegende<br />

Geschichte einer<br />

Heimatlosen zwischen Serow<br />

und Suderburg, aufgezeichnet<br />

von Angelika Hoff, schildert<br />

ein Schicksal, das beispielhaft<br />

für die systematische Verfolgung<br />

und Vertreibung im<br />

20. Jahrhundert steht.<br />

108 Seiten, 6 SW­Abbildungen,<br />

Softcover, € 8,90,<br />

ISBN 978­3­944946­10­8<br />

370 Seiten, Softcover, € 12,90 ,<br />

ISBN 978­3­944946­03­0


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