11.10.2018 Aufrufe

LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2018 Journal 4

Wirtschaft, Handel, E-Commerce, Intralogistik, Industrie 4.0, Digitalisierung, Transportlogistik, Job Karriere

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Die LPI-Platzierung ergibt sich aus sechs<br />

Schlüsselfaktoren: Zollabfertigung, Infrastruktur,<br />

Dienstleistungsqualität, dem Preis internationaler<br />

Sendungen, den Möglichkeiten zur<br />

Sendungsverfolgung sowie der Häufigkeit, mit<br />

der Waren pünktlich ihr Ziel erreichen. In den<br />

Index fließen Bewertungen auf einer Skala<br />

von 1 bis 5 ein. Die Schere zwischen Industrieund<br />

Entwicklungsländern ist auch im LPI <strong>2018</strong><br />

sehr groß.<br />

ZV präsentiert „Masterplan 2025“<br />

Der Logistik-Standort Österreich hat – trotz<br />

erfreulichem Platz vier im LPI - aus Sicht von<br />

Senger-Weiss noch zahlreiche Baustellen.<br />

Österreich dürfe sich nicht auf diesen Lorbeeren<br />

ausruhen, sondern müsse sich weiter<br />

anstrengen, sonst verpasst das Land den Anschluss<br />

als Wirtschafts- und Logistikstandort.<br />

Der vierte Platz sei zwar sehr erfreulich aber<br />

keine Garantie für das Morgen. Daher wird<br />

die österreichische und europäische Verkehrspolitik<br />

vom ZV zur Schaffung von entsprechenden<br />

Rahmbedingungen aufgefordert.<br />

Niedergeschrieben finden sich die zahlreichen<br />

Forderungen im „Masterplan 2025 – Eine<br />

Strategie zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich“ den der ZV stellvertretend für<br />

alle seine Mitgliedsunternehmen Anfang September<br />

<strong>2018</strong> der Öffentlichkeit vorstellte.<br />

So erwarten sich die Logistiker ein klares europäisches<br />

Bekenntnis zur chinesischen Seidenstraße-Initiative.<br />

„Um die Potenziale dieser<br />

Jahrhundertchance zu nutzen, braucht<br />

es eine österreichische und europäische<br />

Strategie sowie zeitnahe Infrastrukturentscheidungen“,<br />

verlangt Senger-Weiss. Teil der<br />

Seidenstraße ist der Bau einer Breitspurbahnstrecke<br />

von der Slowakei bis nach Wien und<br />

die Errichtung eins Breitspur-Endbahnhofs im<br />

Großraum Wien-Bratislava. Die rund 6,5 Mrd.<br />

Euro für den Bau seien besser investiert als<br />

in den 10 Mrd. Euro-teuren Brenner-Basistunnel,<br />

„der für Österreich keine Wertschöpfung<br />

bringt“, so Senger-Weiss. Durch ihn werden<br />

einmal Menschen und Güter durch Tirol transitiert,<br />

ohne dass davon Österreich profitiert.<br />

Wertschöpfung nach Österreich zu bringen<br />

sollte daher für die politisch Verantwortlichen<br />

höchste Priorität haben.<br />

Wertschöpfung generieren sollte Österreich<br />

dringend auch im e-Commerce-Sektor, in<br />

dem Online-Händler und damit verbundene<br />

Logistik in Österreich angesiedelt werden. Voraussetzung<br />

dafür sei eine einfachere Zollabfertigung<br />

und die Zulassung der direkten Stellvertretung<br />

für das Zollverfahren 4200.<br />

Senger-Weiss: „Dieses österreichische Unikum<br />

der persönlichen Haftung von Zollspediteuren<br />

und ihren Mitarbeitern bei Abgabenschulden<br />

von Auftraggebern muss wegfallen“.<br />

Eine Kriminalisierung von Zolldeklaranten<br />

mache die Anwerbung von qualifiziertem<br />

Nachwuchs nahezu unmöglich und verringere<br />

die Attraktivität des Logistikstandortes,<br />

warnt Senger-Weiss. Im Masterplan niedergeschrieben<br />

ist auch eine spürbare Förderung<br />

innovativer und umweltfreundlicher<br />

Logistiklösungen genauso wie ein besseres<br />

Operating der Rollenden Landstraße, deren<br />

Betrieb derzeit nicht ausreichend effizient sei.<br />

Dem guten Beispiel des Logistikbeauftragten<br />

im Verkehrsministerium folgend, sollten auch<br />

in den Bundesländern solche Beauftragten<br />

ernannt werden, die sich um alle logistikrelevanten<br />

Themen auf Länderebene kümmern.<br />

(RED)

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