Allersberg - Oktober 2018
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KIRCHEN<br />
Fußwallfahrt nach Trautmannshofen<br />
Den Blick zur Trautmannshofener Marienkirche gerichtet, sprachen die Wallfahrer beim Abmarsch in die Heimat noch ein Ablassgebet.<br />
Die Pilgergruppe, bei der auch Pfarrer Peter Wenzel und Diakon Korbinian Müller dabei war, bei ihrem Abmarsch am Sonntagfrüh in Trautmannshofen.<br />
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Diakon Korbinian Müller, der neue Leiter der <strong>Allersberg</strong>er Fußwallfahrt<br />
nach Trautmannshofen, schwärmt, wie sein Vorgänger Karl Heinz<br />
Bachinger, der zum 54. Mal dabei war, von der starken Gemeinschaft<br />
der Teilnehmer, die am Wochenende 70 Kilometer zu Fuß unterwegs<br />
waren in den Marienwallfahrtsort Trautmannshofen. Vor allem lobt er<br />
das große Engagement vieler, die zusammenwirken in einem starken<br />
„Getriebe“ bei dieser zweitägigen Wallfahrt der Gläubigen aus <strong>Allersberg</strong><br />
und Umgebung, die sich zum 353. Mal auf den Weg gemacht<br />
haben um das Gelübde zu erfüllen, das die Vorfahren im Jahre 1666<br />
zum Ende der Pestzeit abgelegt haben. Die Fußwallfahrt in den Oberpfälzer<br />
Marienort ist jedes Jahr ein großes Ereignis in <strong>Allersberg</strong>.<br />
110 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, vier Personen mehr wie im<br />
Vorjahr, folgten diesmal dem Ruf und pilgerten bei Gebet, Meditation und<br />
Gesang zu Fuß nach Trautmannshofen. Doch nicht nur die die aktiv dabei<br />
waren, sondern auch viele andere, die aus gesundheitlichen Gründen oder<br />
altersbedingt nicht mehr mitgehen können, waren in Gedanken mit dabei<br />
und verfolgten im Geiste die Stationen auf der Strecke.<br />
Mit Glockengeläut wurden die Wallfahrer am Samstagfrüh um 5 Uhr in<br />
<strong>Allersberg</strong> verabschiedet und zunächst mit Bussen zum Maria Hilfsberg in<br />
Neumarkt gebracht. Dort feierten sie eine Heilige Messe mit Pfarrer Peter<br />
Wenzel, der ebenso wie Diakon Müller mitpilgerte, ehe die eigentliche<br />
Fußwallfahrt angetreten wurde. Erstmals nach 40 Jahren war dieses Jahr zur<br />
Freude aller wieder der Ortspfarrer mit dabei. Neu war diesmal auch, dass die<br />
Pilgerreise begleitet wurde von einem auf einem Fahrrad montierten Lautsprecher,<br />
organisiert von Andreas Heinloth. So war gewährleistet, dass von<br />
allen Teilnehmern die Meditationstexte, Gebete und Lieder gut verstanden<br />
wurden. Müller fand es sehr beeindruckend, dass eine so lange Tradition nach<br />
wie vor Aufrecht erhalten wird. Er habe eine sehr schöne Wallfahrt erlebt,<br />
eine gute Mischung aus Gebet, Stille, Betrachtung, Impulsen und Gesprächen<br />
inmitten einer herrlichen Landschaft unter freiem Himmel, sagte er. Neu war<br />
auf dem weiteren Weg eine Andacht in St. Martin in Lengenfeld und von dort<br />
MARKT ALLERSBERG • OKTOBER <strong>2018</strong><br />
ging es weiter über den Herz Jesu Berg, den Habsberg bis schließlich gegen<br />
18.30 Uhr Trautmannshofen erreicht wurde. Am Abend feierte man dort die<br />
Kerwa mit, die mit einem großen Markt an diesem Wochenende in Trautmannshofen<br />
gefeiert wird.<br />
Begonnen wurde der zweite Wallfahrtstag mit einem Gottesdienst mit<br />
Pfarrer Wenzel in aller Frühe, ehe sich die Pilgergruppe nach der Verabschiedung<br />
durch den gebürtigen Lauterhofener, Domvikar Christoph<br />
Wittmann, um 8.30 Uhr auf den Rückweg nach <strong>Allersberg</strong> machte. In Trautmannshofen<br />
selbst wurde das Fest in der Wallfahrtskirche groß gefeiert.<br />
Wittmann, der Festprediger hielt in seiner beeindruckenden Predigt fest,<br />
dass gehört und erhört zu werden von der Gottesmutter Maria und ihrem<br />
Sohn Jesus Christus das Wichtigste ist. Viele kommen mit einem Dank<br />
aber auch mit ihren Sorgen und Anliegen zum Wallfahrtsort, erinnerte<br />
er. Er forderte auf, vor allem die Jugend in die Pfarreien einzubinden und<br />
ihr mehr Freiraum zu geben und warb um das Gebet für die Synode der<br />
Bischöfe und den Weltjugendtag in Panama. Öffnen wir wieder mehr unser<br />
Herz für Gott und binden wir Gottes Segen und Frieden für alle auf der Welt<br />
in unsere Gebete mit ein, lautete sein Anliegen.<br />
Längst waren die <strong>Allersberg</strong>er Wallfahrer unterwegs Richtung Neumarkt,<br />
ehe sie über den Tyrolsberg und Seligenporten die Anhöhe von St. Wolfgang<br />
erreichten, wo sie von Pfarrvikar Michael Radtke in der Heimat willkommen<br />
geheißen und unter Glockengeläut zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt geleitet<br />
wurden. Dort wurde die Fußwallfahrt mit dem Segen und einem Abschlusslied<br />
feierlich beendet. Dank sagte Wallfahrtsleiter Müller allen Teilnehmern für<br />
ihr gutes Mitmachen und begeistert waren die Frauen und Männer von der<br />
einmaligen Gestaltung durch Korbinian Müller. Vor allem der Einsatz des Lautsprechers<br />
fand Zusstimmung und besonders angetan war man von den auf das<br />
tägliche Leben abgestimmten Impulse beim Rosenkranzgebet , wie uns einige<br />
Teilnehmer versicherten. Es war eine einmalige und unvergessliche Wallfahrt<br />
und dafür gebührt Diakon Müller großer Dank, waren sich die Teilnehmer einig.<br />
Josef Sturm