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akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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SEEZUNGE | STORY<br />
Der Bund verfolgt mit diesen Förderprogrammen<br />
das Ziel, den Bauernstand zu animieren,<br />
sich in ökologischen oder umweltrelevanten<br />
Bereichen zu verbessern. Nicht selten sind die<br />
Umstellungen befristet oder werden nach ihrer<br />
Etablierung für alle obligatorisch. Jede Änderung<br />
bedingt freilich anfangs Mehraufwand in<br />
Maschinen, Gebäude, Personal.<br />
Gänse, Poulets, Chüngel<br />
2013 begann die Bärlischwand-Familie, Weidegänse<br />
zu halten. Was anfangs ein Hobby<br />
war, wuchs auf 50 Tiere an. Bald darauf<br />
scharrten erste Freilandpoulets auf dem<br />
Feuz-Hof; Enten und Kaninchen gesellten sich<br />
dazu. Als die Schweinezucht immer größeren<br />
Regulierungen unterworfen war, sah Hans<br />
Feuz den Zeitpunkt gekommen, aus der konventionellen<br />
Zucht auszusteigen. Er reduzierte<br />
auf zehn Muttersauen. Um die Schlachtung<br />
möglichst stressfrei zu gestalten, suchte er<br />
nach Metzgereien in der Nähe. Heute verkauft<br />
er sein Fleisch direkt ab Hof.<br />
Finanzielle Anreize<br />
Die Trends, die der Bund mit finanzierten Programmen<br />
setzen will, lässt Feuz meist ungenutzt.<br />
„Der Bauer sollte sich durch seine Produkte<br />
finanzieren, nicht über Bundesgelder.“<br />
Damit denkt er anders als viele Jungbauern.<br />
Es liege durchaus im Trend, die Bundesprogramme<br />
optimal zu nutzen, weiß Christoph<br />
Högger. Das kantonale Landwirtschaftsamt<br />
stellt eine steigende Tendenz von Bauern fest,<br />
die sich jeweils sofort zu neuen Programmen<br />
anmelden. Andere brauchen etwas länger für<br />
die notwendige Umstellung. „Und dann gibt<br />
es jene, die zuwarten, ob die Berufskollegen<br />
richtig lagen.“ Da die Programme meist auf<br />
wenige Jahre befristet sind, wird der Zeitpunkt<br />
zum Einstieg mitunter auch verpasst. Am<br />
Ende konzentriert sich jeder Bauer auf seine<br />
eigene Scholle und richtet seine Produktion<br />
nach eigenen Maßstäben aus. „Man darf sich<br />
da nicht verzetteln“, weiß Högger, „und muss<br />
Betriebsschwerpunkte setzen.“<br />
Starthilfe für Junglandwirte gibt die Genossenschaft<br />
für landwirtschaftliche Investitionen<br />
mit Sitz in Salenstein. Sie hat im Jahr 2017 Investitionskredite<br />
von insgesamt 14 Millionen<br />
gewährt. „Die jungen Landwirte werden heute<br />
geschult, wie man möglichst viele Bundesbeiträge<br />
abholen kann“, übt Feuz offen Kritik.<br />
Seine Generation habe gelernt: wer gut zum<br />
Hof schaut, der hat sein Auskommen. „Mein<br />
Berufsstolz und die Freiheit, selbst entscheiden<br />
zu können, sind mir mehr wert.“<br />
Flexibel bleiben<br />
Geld ist manchmal Mangelware, geben die<br />
Bauern vom Bärlischwand gerne zu, aber als<br />
Kleinbetrieb können sie schneller auf Trends<br />
reagieren als ein Großbetrieb, der sich auf<br />
Monokulturen ausrichten muss. Doch am<br />
Anfang jedes neuen Trends steht eine Risikoinvestition.<br />
„Neuanfänge sind immer<br />
schwierig“, erklären die Eheleute. Während<br />
viele Kleinbetriebe verschwanden, hat sich<br />
der „Bärlischwand“-Hof etablieren können.<br />
Nicht, dass sie nicht auch mal ans Aufhören<br />
denken würden. „Aber in unserem Alter<br />
fängt man nichts Neues mehr an“, winken der<br />
58-Jährige und seine um ein Jahr jüngere Frau<br />
ab. „Es geht auch darum, was man im Herzen<br />
hat“, sagt Ursula Feuz. „Mein Garten würde<br />
mir fehlen. Und meine Tiere.“ Ihre Tiere leben<br />
in Gruppen, die Jungtiere bei den Müttern.<br />
„Kommt, Kinder“, ruft „Vater“ Feuz, wenn er<br />
Körner für die Hühner ausstreut. Seit kurzem<br />
produziert der Hof „Schweizer Kräuterfleisch“:<br />
Die Schweine werden mit einer patentierten<br />
Kräutermischung gefüttert. Dass ihr Fleisch<br />
einen niedrigen Cholesterin-Gehalt aufweist,<br />
ist wissenschaftlich belegt. Und: das zartere<br />
Fleisch verliert weniger Wasser beim Braten.<br />
Doch Bauer Feuz denkt bereits an die nächste<br />
Nische: die Zucht reiner Edelschweine.<br />
TEXT & FOTO: ROLAND SCHÄFLI<br />
ADVENTSBRUNCH<br />
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Teespezialitäten sowie Fruchtsäfte und Mineralwasser.<br />
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Kasernenstraße 99 | 78315 Radolfzell am Bodensee<br />
T +49-7732-97 888-99 | hotel@hotel-k99.de<br />
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