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Verfahrenstechnik 11/2018

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19098<br />

<strong>11</strong><br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

November <strong>2018</strong><br />

Glänzende Aussichten<br />

Armaturen in Elektropolieranlagen<br />

Schüttgut<br />

Gebläse und Verdichter für<br />

zuverlässige Fördertechnik<br />

Lebensmitteltechnik<br />

Filtersystem verbessert<br />

Produktionsprozess<br />

Anlagensicherheit<br />

Safety-Konzepte richtig<br />

planen und umsetzen


Valve World Expo Düsseldorf vom 27.<strong>11</strong>. bis 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> · Halle 3, Stand 3F28<br />

Regeln – Absperren – Sichern – Ableiten – Systemtechnik<br />

Vielfalt, Sicherheit, Performance –<br />

Ihr starker Partner in der Prozess-Industrie!<br />

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Schweißenden<br />

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PN 63/100<br />

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PN 63-160<br />

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nach API 526<br />

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für Hochtemperatur-<br />

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■ ZETRIX ® , die tri-exzentrische Premium-Prozessarmatur, jetzt auch<br />

mit Schweißenden sowie als Zwischenflansch-Gewindeaugen-<br />

Variante in PN 63/100 (class 600)!<br />

■ STEVI ® Vario, das variabel-kompakte Stellventil mit flexibel<br />

austauschbarer, variierbarer Innengarnitur!<br />

■ STEVI ® Pro, das Hochleistungs-Stellventil, Edelstahl-Variante<br />

jetzt auch mit Edelstahl-Faltenbalg!<br />

■ FABA ® Supra MD PN 63-160, das Faltenbalg-Absperrventil,<br />

jetzt auch für Mitteldruck<br />

■ SAFE, ab sofort alle Sicherheitsventil-Varianten auf Wunsch in<br />

Edelstahl sowie bis DN 250 auch inkl. Edelstahl-Faltenbalg<br />

■ ARI-REYCO, Ihr Komplettprogramm nach API 526 (NPS ½“-8“,<br />

Class ANSI 150-2500, 5-6.000 psi)<br />

■ CONA ® B, der Bimetall-Kondensatableiter, z.B. in PN 630 mit Regler<br />

R320 für Hochtemperatur-Einsätze (>600°C, Betriebsdrücke bis 320 bar)<br />

■ CONA ® P, der neue Pump-Kondensatableiter<br />

■ CONLIFT ® , der neue mechanische Kondensatheber – jetzt auch<br />

als gegossene Variante<br />

www.ari-armaturen.com


EDITORIAL<br />

Wer zähmt die<br />

Intelligenz-Bestie?<br />

T+49 2961 7405-0<br />

info@rembe.de<br />

Was ist Intelligenz? Manche sprechen von hoher Denkgeschwindigkeit<br />

oder von einem wachen Verstand (vom lat. intellegere =<br />

verstehen), die Psychologie bezeichnet Intelligenz als kognitive<br />

Leistungsfähigkeit eines Menschen. Eine einzige, allgemeingültige<br />

Definition für Intelligenz gibt es nicht – unklar ist auch, ob es dabei<br />

nur um das analytische Denken oder auch um emotionale<br />

Fähigkeiten geht. Noch viel schwieriger zu greifen und auch zu<br />

begreifen, ist das Thema Künstliche<br />

Künstliche Intelligenz bietet<br />

bei sinnvollem Einsatz<br />

Riesenchancen<br />

Intelligenz. Hier geht es – einfach<br />

gesagt – um Technologien, bei<br />

denen Maschinen etwas Intelligenzähnliches<br />

tun. Das funktioniert,<br />

indem Software-Systeme auf dem<br />

Smartphone, dem Computer oder<br />

dem Roboter so schlau gemacht werden, dass sie ihre Aufgaben ein<br />

Stück weit analytisch und lernfähig erledigen können wie ein<br />

menschliches Gehirn.<br />

Wie intelligent und menschlich Maschinen tatsächlich werden<br />

können, wird kontrovers diskutiert. Können sie wirklich so schlau<br />

werden, dass kein Mensch sie mehr verstehen oder kontrollieren<br />

kann? Stephen Hawking fürchtete sogar, dass die Künstliche<br />

Intelligenz den Menschen insgesamt ersetzen könnte.<br />

Also doch eine Bestie, die es zu zähmen gilt? Nein!<br />

Künstliche Intelligenz bietet eine Riesenchance<br />

dafür, dass Maschinen uns Dinge abnehmen,<br />

die uns schwer fallen. Wir sollten die Kontrolle<br />

in der Hand behalten und unsere emotionale<br />

Überlegenheit nutzen, um die Künstliche<br />

Intelligenz sinnvoll einzusetzen.<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

Ihr Spezialist für<br />

EXPLOSIONS-<br />

SCHUTZ<br />

und<br />

DRUCK-<br />

ENTLASTUNG<br />

SOLIDS<br />

Dortmund<br />

Halle5<br />

Stand J01-5<br />

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Gallbergweg 21<br />

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19098<br />

November <strong>2018</strong><br />

VTK_SO_Titel_<strong>2018</strong>_<strong>11</strong>_2273633.indd 1 17.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:23:09<br />

INHALT<br />

16<br />

24<br />

30<br />

Zuverlässig: Diese Weitkammermühle<br />

verarbeitet ölige und fetthaltige Produkte<br />

mit hohem Durchsatz<br />

Sicher: Die Trübungsmesssysteme erfüllen<br />

alle Anforderungen an Dichtigkeit und<br />

Anschlussfreundlichkeit<br />

Sauber: Die Struktur der Rohre bewirkt<br />

Strömungsturbulenzen, die die Verschmutzung<br />

drastisch reduzieren<br />

AKTUELLES<br />

6 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

MESSE-SPECIAL SOLIDS<br />

10 Gebläse und Verdichter sichern Nachschub im Zementwerk<br />

12 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA LEBENSMITTEL- UND<br />

GETRÄNKETECHNIK<br />

16 Mühlen für die Verarbeitung von Sojaerzeugnissen<br />

18 Maissiruphersteller verbessert Produktionsprozess<br />

durch neues Filtersystem<br />

20 Korrosionsfeste Antriebe in der Lebensmittelindustrie<br />

22 Schonende Pumpsysteme für vollen Genuss<br />

24 Trübungsmessgeräte unterstützen Prozessoptimierung<br />

in der Lebensmitteltechnologie<br />

26 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

28 TITEL Spezielle Anforderungen an Armaturen in<br />

Elektropolieranlagen<br />

30 Neue Strukturrohrtechnik ersetzt schrittweise<br />

traditionelle Glattrohre<br />

32 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

36 Funktionale Sicherheit bei der Drucküberwachung<br />

von Tankanlagen<br />

38 Service- und Modernisierungskonzepte steigern<br />

Sicherheit von Anlagen<br />

40 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

44 Anlagenüberwachung im laufenden Betrieb mit<br />

Korrosionsproben<br />

46 Ein Packroboter lernt das Eimergreifen<br />

48 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

47 Inserentenverzeichnis<br />

48 Impressum<br />

50 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

51 Vorschau<br />

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TITELBILD<br />

<strong>11</strong><br />

Glänzende<br />

GEMÜ Gebr. Müller<br />

Apparatebau GmbH & Co. KG,<br />

Ingelfingen<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


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AKTUELLES<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

ZERTIFIKATSLEHRGANG Evakuierungsund<br />

Räumungskonzepte<br />

21./22.<strong>11</strong>.18,<br />

Offenbach<br />

SEMINAR Befähigte Person im Ex-Schutz 27.–30.<strong>11</strong>.18,<br />

Bad Oeynhausen<br />

FACHSCHULUNG Befähigte Person – technische<br />

Gase in der Lebensmittelindustrie<br />

SERVICE-PRAXISSCHULUNG Füllstand-/<br />

Druckmesstechnik<br />

KURS Zur Prüfung befähigte Person von<br />

Notduschen<br />

SEMINAR Basiswissen GxP –<br />

Good Manufacturing Practice (GMP)<br />

WEITERBILDUNG Pumpenanlagen<br />

auslegen, betreiben, optimieren<br />

28.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong>,<br />

Münster<br />

28./29.<strong>11</strong>.18,<br />

Hamburg<br />

29.<strong>11</strong>.18,<br />

Berlin<br />

03.12.18,<br />

Saarbrücken<br />

03./04.12.18,<br />

Wuppertal<br />

ANWENDERKURS Mikrowellenaufschluss 04./05.12.18,<br />

Kamp-Lintfort<br />

GRUNDLAGENKURS Instandhaltungsmanagement<br />

FORTBILDUNG Validierung computergestützter<br />

Analysensysteme<br />

SEMINAR Dichtflächen in Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />

05.–07.12.18,<br />

Stuttgart<br />

07./08.12.18,<br />

Frankfurt/M.<br />

12.12.18,<br />

Essen<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

Denios, Tel. 0800/753-00<strong>11</strong>,<br />

www.denios.de<br />

Linde, Tel. 0800/0530530-150,<br />

www.linde-gas.de/seminaranmeldung<br />

Endress + Hauser, Tel. 07621/975-610,<br />

www.de.endress.com<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Klinkner & Partner, Tel. 0681/98210-0,<br />

www.klinkner.de<br />

Technische Akademie Wuppertal, Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

CEM, Tel. 02842/96440,<br />

www.cem.de<br />

Tüv Süd, Tel. 089/5791-2388,<br />

www.tuev-sued.de/akademie<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Willy-Hager-Preis<br />

wird ausgeschrieben<br />

Die Dechema und die „Wasserchemische<br />

Gesellschaft“, Fachgruppe<br />

der GDCh, schreiben<br />

zum 25. Mal den Willy-Hager-<br />

Preis aus. Damit sollen jüngere<br />

Wissenschaftler/-innen für hervorragende<br />

Arbeiten auf dem<br />

Gebiet der <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

der (industriellen) Wasser- oder<br />

Abwasseraufbereitung ausgezeichnet<br />

werden. Dabei soll die<br />

verfahrenstechnische Problemlösung<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Bewerbungen sind bis zum<br />

19.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> einzureichen.<br />

www.dechema.de<br />

Themenforum „Filternde Abscheider“ auf<br />

der Solids<br />

Am 8. November findet<br />

im Rahmen des Fachmesse-Duos<br />

Solids & Recycling-Technik<br />

in Dortmund<br />

ein Forum zum<br />

Thema „Filternde Abscheider“<br />

statt, das von<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

betreut wird. Die Experten<br />

beschäftigen sich in<br />

ihren Vorträgen mit der Gefährdungsbeurteilung und Prüfung des<br />

Explosionsschutzes an Filteranlagen und mit dem vorbeugenden<br />

und konstruktiven Explosionsschutz. Das Forum beginnt um<br />

12 Uhr, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

www.solids-dortmund.de<br />

MISCHER, BEHÄLTER- UND ANLAGENBAU<br />

FÜR LABOR UND PRODUKTION<br />

Herbst Maschinenfabrik GmbH<br />

Tel: 04161/7239-0<br />

www.Herbst-Mischtechnik.de<br />

Reach-Kongress in Dortmund<br />

Der Reach-Kongress <strong>2018</strong> findet am 6. und 7. Dezember in der<br />

DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund statt. Hintergrund ist<br />

der zweite Überprüfungsbericht zur Umsetzung der Reach-Verordnung,<br />

den die Europäische Kommission Anfang März veröffentlicht<br />

hat. Eingeladen sind alle von Reach betroffenen und an Reach interessierten<br />

Kreise. Beim Kongress werden hochrangige Vertreter von<br />

der EU-Kommission, der Europäischen Chemikalienagentur, den<br />

zuständigen deutschen Behörden und aus der Industrie ihre Sicht<br />

auf den derzeitigen Umsetzungsstand und die zukünftigen Herausforderungen<br />

von Reach darlegen.<br />

www.baua.de<br />

Brau Beviale will Impulse setzen<br />

Die Brau Beviale wird vom 13. bis 15. November wieder die internationale<br />

Getränkefachwelt in ihren Messehallen in Nürnberg begrüßen.<br />

Das turnusbedingte<br />

Pausenjahr hat das Veranstaltungsteam<br />

der in diesem<br />

Jahr weltweit wichtigsten<br />

Investitionsgütermesse<br />

für die Getränkeindustrie<br />

genutzt, um Feinheiten im<br />

Messekonzept anzupassen,<br />

sich im Markt umzuhören<br />

und aktuelle Themen, die<br />

die Branche bewegen, aufzuspüren.<br />

Daraus ist u. a. ein umfassendes Rahmenprogramm entstanden,<br />

das Impulse setzen möchte bei all den Herausforderungen,<br />

die die Getränkebranche gerade beschäftigen.<br />

Foto: NürnbergMesse<br />

www.braubeviale.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

Herbst.indd 1 19.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:58:52


AKTUELLES<br />

Grundfos bietet Webinar für digitale Tools an<br />

Der Pumpenhersteller Grundfos bietet zahlreiche Tools an, die schnellen Zugriff<br />

auf wichtige Informationen liefern und den Arbeitsalltag mit Pumpen erleichtern.<br />

Das Spektrum reicht von der Pumpenauslegung über Produktunterlagen<br />

und auftragsbezogene Informationen bis hin zur Fehlersuche und Störungsbeseitigung.<br />

Damit Nutzer die Möglichkeiten dieser digitalen Helfer voll<br />

ausschöpfen können, wird eine Reihe von Online-Seminaren veranstaltet, in<br />

denen die einzelnen Tools im Detail vorgestellt werden. Das Webinar dauert<br />

eine Stunde und kann online vom PC oder Smartphone aus verfolgt werden.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos, es ist nur eine vorherige Anmeldung erforderlich.<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit erhalten Sie unter<br />

de.grundfos.com/training-events.html.<br />

www.grundfos.de<br />

Valve World in Düsseldorf<br />

Die <strong>11</strong>. Internationale Fachmesse mit Kongress für Industriearmaturen, Valve World Expo, findet<br />

vom 27. bis 29. November in Düsseldorf statt. Das Messespektrum umfasst Armaturen, Armaturenkomponenten,<br />

Armaturenteile, Stellantriebe und Stellungsregler, Ingenieurdienstleistungen<br />

und Software. Der internationale Pumpengipfel Pump Summit findet ergänzend in der Halle 5<br />

statt. Parallel findet wieder die Valve World Conference in der Halle 4 statt. Hier treffen sich Hersteller,<br />

Händler und Endverbraucher von Industriearmaturen und Ventilen. Zu den rund 70 Vorträgen,<br />

Seminaren und Workshops werden 400 Teilnehmer zum Austausch über Innovationen<br />

aus dem dynamisch wachsenden Bereich der Ventiltechnik erwartet.<br />

Foto: Messe Düsseldorf/ctillmann<br />

www.valveworldexpo.de<br />

Beatmen und Brennschneiden? Sie sehen zwei<br />

Erfolgsgeschichten. Jede stammt aus einer anderen<br />

Branche, jede beginnt mit einer ganz speziellen<br />

fluidischen Herausforderung. Doch etwas<br />

Entscheidendes haben sie gemein: Am Ende<br />

stimmt die Gasmischung. Egal, ob Sie die<br />

Beatmung von Säuglingen optimieren wollen<br />

oder das Ergebnis beim Brennschneiden.<br />

Erfahren Sie mehr über unsere Komplettlösungen,<br />

und lassen Sie sich inspirieren:<br />

www.buerkert.de/<br />

geschichten-mit-flow<br />

SPS IPC Drives<br />

27.-29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Halle 7 | Stand 690<br />

We make ideas flow.


AKTUELLES<br />

SPS IPC Drives ermöglicht Marktüberblick<br />

Die Aussichten für die 29. Ausgabe der SPS IPC Drives sind erneut<br />

sehr positiv und bestätigen die Bedeutung der Fachmesse für die<br />

smarte und digitale Automatisierung. Rund 1 700 Automatisierungsanbieter<br />

aus aller Welt werden vom 27. – 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> in Nürnberg erwartet.<br />

Vorgestellt werden Produkte und Lösungen sowie richtungsweisende<br />

Technologien der Zukunft. Wie schon im vergangenen Jahr<br />

sind die Themen Industrie 4.0 und der digitale Wandel Schwerpunktthemen<br />

der Messe. Aussteller zeigen ihre Lösungsansätze, aber auch<br />

diverse Produkte und Applikationsbeispiele zur digitalen Transformation.<br />

Begleitet wird dies durch themenbezogene Sonderschauflächen<br />

und Vorträge auf den Messeforen.<br />

Foto: Mesago/Thomas Geiger<br />

www.sps-messe.de<br />

Neues Team bei Westfalen<br />

Das Vorstandsteam der<br />

Westfalen Gruppe ist<br />

seit Kurzem neu aufgestellt<br />

mit Reiner Ropohl,<br />

dem Vorstandvorsitzenden<br />

Dr. Thomas Perkmann,<br />

Dr. Meike Schäffler und<br />

Torsten Jagdt (v. l.). Der<br />

heutige Aufsichtsratsvorsitzende<br />

und langjährige<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

Wolfgang Fritsch-Albert<br />

stellte im August seinen Nachfolger vor. In seiner Antrittsrede erinnerte<br />

Dr. Perkmann an die ersten Gespräche mit Familie Fritsch-<br />

Albert und die darin deutlich gewordene Überzeugungskraft der<br />

unternehmerischen Werte wie Kundenorientierung, Wertschätzung<br />

für Geschäftspartner und Mitarbeiter sowie gesellschaftliche<br />

und soziale Verantwortung.<br />

www.westfalen.com<br />

Aus Steute Schaltgeräte wird Steute<br />

Technologies<br />

Seit dem 01.10.<strong>2018</strong> firmiert die<br />

bisherige Steute Schaltgeräte<br />

GmbH & Co. KG unter dem Namen<br />

Steute Technologies GmbH &<br />

Co. KG. Damit dokumentiert das<br />

Unternehmen schon in seinem Firmennamen<br />

den Schritt vom Schaltgeräte-Hersteller<br />

zum Anbieter von<br />

Sensornetzwerken und intelligenten MMI-Lösungen für anspruchsvolle<br />

Anwendungsgebiete in Industrie und Medizintechnik.<br />

In der Praxis ist dieser Schritt schon vollzogen. Geschäftsführer<br />

Marc Stanesby: „Für unsere Kunden entwickeln wir zunehmend<br />

Systemlösungen, z. B. Funknetzwerke für E-Kanban-Systeme in der<br />

Intralogistik oder vernetzungsfähige Bediensysteme für die Medizingeräte<br />

im OP. Diesen Transformationsprozess werden wir weiter<br />

vorantreiben.“<br />

www.steute.com<br />

Neues Technikum für<br />

Brabender<br />

Die Brabender Technologie GmbH &<br />

Co. KG hatte im September gleich<br />

mehrere Gründe zum Feiern: Ein<br />

neues Gebäude mit großem Technikum<br />

und ein Jubiläum. Da das Technikum<br />

der Nukleus und auch räumliche<br />

Mittelpunkt des im vergangenen<br />

Jahr bezogenen Gebäudes K49 ist,<br />

zeigten Versuche dort die neuen<br />

Möglichkeiten: Dank der zweiten<br />

Ebene können neben reinen Dosierversuchen<br />

auch Befüll- und Nachfüllprozesse<br />

simuliert werden. In drei<br />

Aufbauten wurde gezeigt, wie fatal<br />

sich vermeintliche Kleinigkeiten in<br />

der Peripherie auf den eigentlichen<br />

Dosiervorgang auswirken.<br />

www.brabender-technologie.com<br />

IWA-Riehle.indd 1 09.10.<strong>2018</strong> 15:42:30<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Neues Management-Team bei Lewa<br />

Seit dem 1. September <strong>2018</strong> wird die Lewa-Gruppe von einer Dreierspitze<br />

geführt: Der Wirtschaftswissenschaftler Tsunehisa Suita<br />

komplettiert das neue Führungsteam, zu dem bereits Stefan Glasmeyer<br />

(rechts) und Dr. Martin Fiedler (links) gehören. Suita stand<br />

dem Mutterkonzern Nikkiso Co., Ltd. seit 2010 bereits in mehreren<br />

wichtigen Positionen zur Verfügung.<br />

www.lewa.de<br />

Rheinhütte Pumpen eröffnet<br />

Service-Center<br />

Die Rheinhütte Pumpen<br />

GmbH investiert weiter in<br />

den Standort Wiesbaden-<br />

Biebrich. Der Servicebereich<br />

ist vor Kurzem in<br />

eine eigene Werkstatthalle<br />

umgezogen. In dem<br />

neuen, autark aufgestellten<br />

Service-Center sollen<br />

die Service-Aufträge jetzt<br />

schnell und kompetent abgewickelt und bearbeitet werden.<br />

Mathias Müller, Leiter des Bereiches Service Deutschland bei<br />

Rheinhütte Pumpen, ist überzeugt: „Mit dem Ausbau des Service-<br />

Centers und dem gut aufgestellten Team bieten wir unseren Kunden<br />

zuverlässige Service-Leistungen auf hohem Qualitätsniveau.<br />

Unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Konstruktion und Produktion<br />

von Pumpen unterschiedlichster Bauformen und unser<br />

kontinuierlich geschultes Fachpersonal ermöglichen eine schnelle<br />

und fachgerechte Auftragsabwicklung von Wartungen, Reparaturen<br />

und Umbauten.“<br />

www.rheinhuette.de<br />

Make your business flow<br />

Ventile machen mobil. Besuchen Sie<br />

die weltweite Leitmesse für Ventile und<br />

Industrie-Armaturen: Die VALVEWORLD<br />

EXPO ist vom 27. bis 29. November <strong>2018</strong><br />

wieder Innovationsplattform, Treffpunkt<br />

und Trendbarometer für die Automobilund<br />

Maschinenbauindustrie. Informieren<br />

Sie sich über neueste Prozesse und Produkte<br />

und tauschen Sie sich mit anderen<br />

Experten Ihrer Branche aus. Auf der<br />

VALVEWORLD EXPO, der VALVEWORLD<br />

CONFERENCE und dem PUMP SUMMIT<br />

in Düsseldorf.<br />

www.valveworldexpo.de<br />

Neuer Chief Digital Officer bei Samson<br />

Zum 1. Januar 2019 wird Dr. Thorsten Pötter die Aufgabe des Chief<br />

Digital Officers bei der Samson Aktiengesellschaft in Frankfurt<br />

übernehmen. Er ist verantwortlich für<br />

den Betrieb und weiteren Ausbau der digitalen<br />

Infrastruktur entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette des Unternehmens.<br />

Dr. Pötter tritt die Nachfolge von<br />

Peter Knapp an, der zum 31. Juli <strong>2018</strong> das<br />

Unternehmen verlassen hat.<br />

www.samson.de<br />

Supported by:<br />

Online-Ticketverkauf auf<br />

www.valveworldexpo.de/<strong>11</strong>30<br />

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Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +492<strong>11</strong> 4560-01 _ Fax +492<strong>11</strong> 4560-668<br />

www.messe-duesseldorf.de


MESSE-SPECIAL I SOLIDS<br />

Auf Stillstand<br />

verzichten<br />

Gebläse und Verdichter sichern<br />

Nachschub im Zementwerk<br />

Pneumatische Fördertechnik<br />

bestimmt das Bild des Materialflusses<br />

in der Zementindustrie.<br />

Es sind Gebläse, die das feine<br />

Material mit Rohrleitungen durch<br />

den Herstellprozess fördern. Die<br />

Ansprüche an die Verfügbarkeit der<br />

Aggregate sind entsprechend groß,<br />

weil ohne Gebläseluft die Produktion<br />

stehen würde.<br />

zone fast flüssig“, erklärt Heinz Hülsmeier.<br />

Er zählt zum Urgestein bei Dyckerhoff, hat<br />

bis zur Pensionierung in der Instandhaltung<br />

gearbeitet und führt heute Besuchergruppen<br />

durch das Werk.<br />

Heiße Prozessluft<br />

Heiße Prozessluft zählt im Zementwerk<br />

ebenfalls zu den wichtigsten Energieträgern,<br />

weil die Hitze letztlich den Herstellprozess<br />

bestimmt. Als Brennstoff nutzt<br />

Dyckerhoff zum Anheizen zunächst Heizöl<br />

und stellt dann um auf Braunkohlestaub,<br />

der über eine Brennerlanze in den sich drehenden<br />

Ofen eingeblasen wird und sofort<br />

verbrennt. Mit den Öfen ist Dyckerhoff zudem<br />

in der Lage, sogenannte Sekundärbrennstoffe<br />

zu verheizen. Hierbei handelt<br />

es sich um Fluff – eine feinfaserige, hochkalorische<br />

Masse, die beim Recycling von<br />

Gelben Säcken anfällt und überwiegend<br />

aus chlorfreien Kunststoffen besteht.<br />

Für die Versorgung des Brenners nutzt<br />

Dyckerhoff ebenfalls das Prinzip der pneumatischen<br />

Fördertechnik und setzt dafür<br />

Drehkolbengebläse (GM 25, 304 bis<br />

1 452 m³/h, 55 kW max) der Delta Blower-<br />

Baureihe ein. Für den Braunkohlenstaubund<br />

Flufftransport liefert das Aggregat<br />

einen Volumenstrom von 16 m 3 /min bei<br />

einer Motoranschlussleistung von 36 kW.<br />

Beide Einheiten sorgen bei Dyckerhoff dafür,<br />

dass der Brennstoff aus den Silos immer<br />

mit optimalem Druck und in ausreichender<br />

Menge an der Brennerdüse ankommt.<br />

Der während des Produktionsprozesses<br />

entstehende Staub, der aus Rohmaterial be-<br />

Das Dyckerhoff-Zementwerk im Münsterland<br />

ist in Deutschland der einzige<br />

Standort für sogenannten Tiefbohrzement.<br />

Ob einfacher Portlandzement, spezielle<br />

Sorten für den Tiefbau, Hochofenzement<br />

oder Mixturen mit nanokristallinen Strukturen:<br />

Die Basis bildet bei Dyckerhoff immer<br />

der Kalkstein vor der eigenen Haustür,<br />

eine Rezeptur an Zuschlagsstoffen sowie<br />

das Brennen im Drehofen, nachdem alles<br />

gut gemischt und fein gemahlen wurde.<br />

Was dort herauskommt, nennt die Branche<br />

„Klinker“. Dafür wurde die Mischung einem<br />

Sinterprozess unterzogen.<br />

Ca. 1 500 °C herrschen in der Sinter zone<br />

des 58 m langen Drehofens 8 – einer der<br />

beiden Drehöfen in Lengerich, den<br />

Dyckerhoff 2001 in Betrieb nahm und der<br />

aufgrund seiner hohen Energieeffizienz<br />

nach wie vor zu den modernsten in Europa<br />

zählt. „Die Mineralien werden in der Sintersteht,<br />

wird mit der elektrischen Gasreinigung<br />

(EGR) abgeschieden und in Silos gesammelt.<br />

Der EGR-Staub kommt anschließend<br />

zurück in den Prozess – und zwar<br />

ebenfalls mit einer Förderanlage, in der<br />

Delta-Screw-Aggregate (VML 18, 380 bis<br />

1 190 m³/h, 75 kW max) von Aerzen für den<br />

notwendigen Volumenstrom von 18 m 3 /min<br />

in den Rohrleitungen sorgen. Elektrofilter<br />

sind heute eine etablierte Technik, um den<br />

Staub aus der Abluft zu entfernen und Reinstaubgehalte<br />

von deutlich unter 10 mg/m³<br />

sicher zu gewährleisten.<br />

Optimale Anpassung<br />

Damit das feine Material im Silo nicht verklumpen<br />

kann, setzt Dyckerhoff kleinere<br />

Drehkolbengeläse (GM 4S, 46 bis<br />

342 m³/h, 15 kW max) ein, die über einen<br />

pneumatischen Boden Luft in den Silo<br />

blasen und das Material mit einer Luftmenge<br />

von knapp 6 m 3 /min regelmäßig<br />

durchmischen.<br />

Platziert ist die Anlage im Bereich der<br />

Rohaufbereitung des Rohmehls. Hier übernimmt<br />

eine Vertikalmühle die Zerkleinerung<br />

des Kalksteins zu einem feinen, vorgetrockneten<br />

Mehl, das aus einer Vorratssiloanlage<br />

durch Transportrohrleitungen in den mehr<br />

als 100 m hohen Wärmeübertrager geblasen<br />

wird. Hier wird das Rohmehl auf Temperatur<br />

gebracht und durchfließt dabei auf<br />

Autor: Thorsten Sienk, freier Fachjournalist,<br />

Bodenwerder<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


SOLIDS I MESSE-SPECIAL<br />

01 Ohne Luft geht nichts:<br />

Rund 130 Aggregate sind<br />

bei Dyckerhoff im Einsatz<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Drehöfen sind allein schon wegen des hohen<br />

Energieeinsatzes beim Anfeuern auf<br />

kontinuierlichen Betrieb ausgelegt. Zudem<br />

sind diese Anlagen überaus empfindlich bei<br />

Temperaturänderungen, weil die Auskleidung<br />

im Inneren durch wechselnde Heißund<br />

Kaltphasen unweigerlich Schaden<br />

nehmen würde. „Dann entstehen Dehnungsfugen<br />

und das Ganze beginnt zu bröckeln<br />

und quadratmeterweise abzufallen“,<br />

erklärt Hülsmeier. Tritt dieser Fall ein, sind<br />

Reparaturen angesagt, die mit einer Woche<br />

Stillstand verbunden sein können – eine<br />

lange Zeit, die für Dyckerhoff automatisch<br />

Produktionsausfall bedeuten.<br />

Die Unternehmensgruppe setzt deshalb<br />

ausschließlich Technik ein, die ausfallsicher<br />

eine hohe Verfügbarkeit erreicht –<br />

flankiert von Servicedienstleistungen. „Bei<br />

einer Tageskapazität von bis zu 3 700 t<br />

sind eine Woche Ausfall also rundweg<br />

20 000 t“, fasst Hülsmeier zusammen. Die<br />

Zusammenarbeit mit Aerzen sei deshalb<br />

auf Serviceebene sehr eng, und die Auslegung<br />

der Technik stehe immer unter der<br />

Prämisse, so viel wie möglich zu standardisieren,<br />

um die Ersatzteilbevorratung zu<br />

Enge Zusammenarbeit und ausfallsichere Technik<br />

sorgen für hohe Verfügbarkeit<br />

dem Weg immer heißere Zonen – bis<br />

schließlich der Ofeneinlauf des Drehofens<br />

erreicht ist. Das Mineralgemisch hat jetzt<br />

eine Temperatur von rund 850 °C erreicht.<br />

Mit Blick auf eine möglichst hohe Energieeffizienz<br />

speist Dyckerhoff den Wärmeübertrager<br />

mit der heißen Luft aus dem<br />

Klinkerkühler am Ende des Drehofens. Auf<br />

diese Weise muss weniger Energie zugeführt<br />

werden.<br />

Es sind Delta-Screw-Aggregate vom Typ<br />

VML 18 mit einer Motorleistung von 45 kW,<br />

einem Druck von 2,25 bar und einem Volumenstrom<br />

von jeweils 1 080 m 3 /h, die das<br />

Transportnetz vom Vorratssilo bis in den<br />

Ofen hinein am Laufen halten. Die einstufigen,<br />

ölfreien Schraubenverdichter bietet<br />

Aerzen als skalierte Baureihe mit Volumenströmen<br />

zwischen 950 und 15 000 m 3 /h an.<br />

Die Einheiten sind konzipiert als Universalwerkzeuge,<br />

ausgelegt auf maximale Energieeffizienz<br />

und ermöglichen es aus einem<br />

Baukasten heraus, alle Verdichter und Zubehörkomponenten<br />

nahezu beliebig miteinander<br />

zu kombinieren. Auf diese Weise<br />

lassen sich die Verdichter optimal an die<br />

jeweilige Applikation anpassen.<br />

02 Heinz Hülsmeier kennt den Betrieb wie<br />

seine Westentasche<br />

limitieren. „Bei der vorbeugenden Instandhaltung<br />

arbeiten wir Hand in Hand zusammen.“<br />

Während sich ein Service techniker<br />

auf den Weg macht, beginnt die Instandhaltung<br />

in Lengerich bereits damit, Arbeiten<br />

vorzubereiten. „Wir haben gut ausgebildete<br />

Handwerker, die sehr viel Erfahrung mit der<br />

Gebläsetechnik haben. Deshalb holen wir<br />

uns die Experten in der Regel auch nur für<br />

die Feineinstellungen ins Haus.“<br />

In Summe sind im Zementwerk von<br />

Dyckerhoff am Standort Lengerich rund<br />

130 Aggregate von Aerzen im Einsatz – die<br />

meisten von ihnen mit 6 000 bis 7 000 Stunden<br />

pro Jahr – geplanter Betriebsstillstand<br />

abgerechnet – quasi im Dauerbetrieb. Vor<br />

allem bei den am Drehofen eingesetzten<br />

Gebläsen zählt maximale Verfügbarkeit<br />

bei gleichzeitig hohen Ansprüchen an die<br />

Energieeffizienz.<br />

Fotos: Thorsten Sienk<br />

Halle 4, Stand A08<br />

www.aerzen.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> <strong>11</strong>


MESSE-SPECIAL I SOLIDS<br />

Berührungsloses Messen von Schüttgut<br />

Die Massenstrommessung von Berthold ermöglicht laut<br />

Hersteller an allen Fördersystemen eine zuverlässige und<br />

reproduzierbare Messung. Besonders geeignet seien die Systeme<br />

zum Überwachen von Belade-, Misch- und Dosiervorgängen. Es<br />

können sowohl die Fördermengen als auch die aufsummierten<br />

Feststoffmassen (Tonnage) gemessen werden. Auch die Überwachung<br />

von Batchprozessen ist möglich. Zu messende Medien<br />

können feine Pulver und Granulate, aber auch Gesteinsbrocken,<br />

Schrott, Recyclingpapier oder Flüssigkeiten sein. Die Messsysteme<br />

arbeiten laut Hersteller wartungsfrei. Auch ohne Nachkalibrierung<br />

wird eine hohe Reproduzierbarkeit von ± 1 % erreicht.<br />

Umgebungseinflüsse wie Windbelastung, Stöße, Vibrationen oder<br />

Schwankungen in der Bandspannung haben keinen Einfluss auf<br />

die Qualität des Messergebnisses.<br />

Halle 4, Stand E27<br />

www.berthold.com<br />

Zellenradschleuse im Hygienic Design<br />

Die hygienegerechte ZRD-Zellenradschleuse von Coperion ist mit<br />

der neuen Version 5.0 der RotorCheck-Kontaktüberwachung<br />

ausgestattet. Diese erfasst, bewertet und meldet unerwünschte<br />

Kontakte zwischen Zellenrad und Gehäuse, um metallischen<br />

Abrieb und damit eine Kontamination des Förderprodukts zu<br />

verhindern. Damit steigert sie die Sicherheit und den Komfort<br />

beim Betrieb von Zellenradschleusen, insbesondere in Herstellungsprozessen<br />

mit hohen Qualitätsanforderungen, häufig<br />

wechselnden Produkten und Rezepturen oder zahlreichen<br />

Reinigungszyklen. Die kompakte Edelstahlschleuse ZZB wurde<br />

speziell für kleine Leistungen und hohe hygienische Ansprüche<br />

konzipiert. Damit eignet sie sich für den Einsatz in der Chemie-,<br />

Pharma- und Lebensmittel-Industrie. Die innen- und außenliegenden<br />

polierten Oberflächen verhindern unerwünschte Produktablagerungen.<br />

Mit der standardmäßig vorgesehenen Schnellreinigung<br />

kann das Zellenrad einfach aus dem Gehäuse gezogen<br />

werden. Eine schnell zu öffnende Clamp-Verbindung am Einund<br />

Auslauf vereinfacht zudem Installation und Wartung. Die<br />

Schleuse ist in den Baugrößen<br />

80 und 100 (Einund<br />

Auslauf) erhältlich<br />

und für den Einsatz in<br />

Ex-Zonen geeignet.<br />

Halle 5, Stand J03<br />

www.coperion.com<br />

Trockenmischungen im<br />

Pflugschar-Mischer<br />

Brems- oder Reibbelagsmischungen werden aus einer Vielzahl<br />

von pulvrigen, feinkristallinen und faserigen Komponenten<br />

formuliert. Moderne Aramidfasern, eine wesentliche<br />

Komponente dieser Mischungen, werden als sogenannte Pulpe in<br />

den Mischer gegeben. Lödige-Mischsysteme mit speziell<br />

angepassten Werkzeuggeometrien und der Einsatz von Messerköpfen<br />

gewährleisten die geforderte Homogenität und den<br />

benötigten Faseraufschluss. Die sternförmigen Fasermesser der<br />

Messerköpfe ziehen die Fasern auseinander, dadurch wird der<br />

Faseraufschluss erreicht. Die Fasern werden bei diesem Verfahren<br />

als Armierungskomponente geöffnet in die Rezeptur eingemischt.<br />

Die Mischung ist leicht fließend, was die gleichmäßige Befüllung<br />

der Presswerkzeuge erlaubt. Dies vermeidet Dichteunterschiede<br />

in den Presslingen. Der im Lödige-<br />

Mischsystem erreichte Materialumlauf<br />

schließt laut Hersteller eine Pressung<br />

ebenso aus wie die Bildung<br />

sogenannter Nester. In Mischzeiten<br />

von 6 bis 8 min wird eine homogene<br />

Mischung erzielt, die zur Harzerweichung<br />

führen kann. Bei wärmeempfindlichen<br />

Komponenten kann durch<br />

einen Temperiermantel die Mischung<br />

gekühlt oder erwärmt werden.<br />

Halle 6, Stand S05<br />

Big-Bag-Entleerung von Schüttgütern<br />

Eine Big-Bag-Entleerstation, mit der ohne großen Umrüstungsaufwand<br />

unterschiedliche Schüttgüter entleert werden können –<br />

das ist die Idealvorstellung vieler Betreiber. Ganz so einfach ist<br />

das jedoch nicht, denn die unterschiedlichen Materialeigenschaften<br />

stellen auch jeweils unterschiedliche Anforderungen an<br />

den Entleer- und Förderprozess. Ein Experte für Schüttgutprozesse<br />

hat hierfür eine modular aufgebaute Entleerstation<br />

entwickelt, die eine hohe Flexibilität bei der Anpassung an<br />

Produkteigenschaften und Produktionsumfeld ermöglicht. Damit<br />

können Big-Bag-Entleerstationen individuell an den eigenen<br />

Bedarf angepasst werden.<br />

Halle 4, Stand E23<br />

www.engelsmann.de<br />

www.loedige.de<br />

Durchgängige<br />

Produktionssteuerung<br />

für mehr Kontrolle,<br />

mehr Flexibilität,<br />

mehr Sicherheit<br />

productionstar<br />

tar<br />

Mobile Steuerung<br />

Minimale Ausfallzeiten<br />

Überzeugen Sie sich von unserem MES/Prozessleitsystem<br />

auf der SOLIDS in Halle 5, Stand M17-5!<br />

Flexibilität<br />

Einfache Upgrades<br />

Energiemanagement<br />

Transparenz<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

Einfache Bedienung<br />

Produktionsplanung<br />

Modulares System<br />

Mehr Infos unter<br />

schulz.st/productionstar<br />

Schulz.indd 1 09.10.<strong>2018</strong> 15:58:30<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Batteriefertigung verlangt anspruchsvolle Mischtechnik<br />

Bei der Herstellung von Hightech-Produkten wie Lithium-Ionen-Batterien<br />

sind die Anforderungen an die Mischtechnik außerordentlich anspruchsvoll.<br />

Korrosion, Abrasion, Verunreinigung und mangelhafte Homogenität<br />

stellen die größte Herausforderung für die Herstellung einer konstanten,<br />

herausragenden Qualität der Batteriemasse dar. In der langjährigen<br />

Zusammenarbeit mit namhaften Batterieherstellern hat MAP eine Konfiguration<br />

entwickelt, die heute in einem standardisierten Industrieprodukt auf<br />

höchstem Qualitätsniveau erhältlich ist. Die Mischkammer ist mit einer<br />

Hochleistungskeramik ausgekleidet, deren Materialzusammensetzung,<br />

Geometrie und Ausrichtung gemeinsam mit den Kunden entwickelt wurde.<br />

Eine spezielle keramische Beschichtung kommt auch bei Hauptmischwelle,<br />

Mischwerkzeuge und Messerkopfklingen zum Einsatz, um Kontaminationen<br />

zu vermeiden und die Verschleißbeständigkeit zu erhöhen. Mit der<br />

Verwendung von Hochleistungsmaterialien, einer neuartigen Wellensowie<br />

Auslaufdichtung, einer weiterentwickelten Auslaufklappe und zusätzlichen, individuellen<br />

Anpassungsmöglichkeiten werden die Anforderungen der Batterieindustrie vollständig erfüllt.<br />

Halle 4, Stand B33<br />

www.mapgmbh.de<br />

Mischer hygienisch gestaltet<br />

Die Amixon GmbH hat einen neuen variablen Mischer basierend auf der Ein- und Doppelwellentechnologie<br />

entwickelt. Das Resultat soll mit idealen Mischgütern, kurzen Mischzeiten und der<br />

kompakten, platzsparenden Bauart überzeugen. Verwendbar ist der Mischer für variierende<br />

Füllgrade von 10 bis 100 % und bietet eine hygienische Apparateausführung im Hinblick auf die<br />

automatische Nassreinigung.<br />

Trotz geringer Drehfrequenzen der Helix-Mischwerkzeuge sind die Mischgüten ideal genau und<br />

werden innerhalb von 20 bis 60 s erzielt. Diese sind laut Hersteller unabhängig vom Füllgrad, der<br />

Drehfrequenz und etwaig differierenden Komponenteneigenschaften wie Partikelgröße, Dichte,<br />

Kohäsion, Adhäsion oder Viskosität. Rotationssymmetrische Verschlusselemente senken<br />

sich wenige Zentimeter und gestatten die Totalentleerung innerhalb weniger<br />

Sekunden. So ist es möglich, mit einem 500-l-Mischer eine Abfüllmaschine mit<br />

einem Volumenstrom von <strong>11</strong> m³/h zu versorgen.<br />

Falls die Güter ungewöhnlich fragil sind oder staubexplosive Zustände nur bei<br />

Peripheriegeschwindigkeiten kleiner 1 m/s vermieden werden, kann die<br />

Mischwerksdrehfrequenz verringert werden. Der Mischvorgang<br />

findet ohne Qualitätseinbußen auch bei langsamer Drehbewegung<br />

der Mischwerkzeuge statt.<br />

Halle 5, Stand K17<br />

www.amixon.com<br />

Effektive Ventilsteuerungen und Differenzdruck-Messumformer<br />

Mit der Magnetventilsteuerung HE 5712 können Anwender den Energieverbrauch ihrer Filteranlagen<br />

laut Hersteller deutlich senken, denn sie reinigt die Gewebefilter von Entstaubungsanlagen durch<br />

effizient gesteuerte Luftstöße. Bis zu acht Ventile können mit dem Gerät differenzdruck- oder<br />

zeit abhängig angesteuert werden. Die Steuerung verfügt über einen internen Drucksensor<br />

(0–35/90/450 mbar) zur Differenzdruckmessung. Das Ergebnis wird über eine selbsterklärende<br />

Drucksäule angezeigt. Zusätzlich zur Differenzdruckmessung überwacht die Steuerung die Ventile<br />

auch auf Überstrom und Unterbrechung. Tritt ein Fehler auf, wird er dem Bediener über einen<br />

Meldekontakt direkt auf der Steuerung angezeigt. Der Differenzdruck-<br />

Messumformer HE 5409 wird ebenfalls am Hesch-Messestand zu sehen sein.<br />

Er wurde speziell für die Erfassung kleiner und mittlerer Drücke entwickelt<br />

und bietet Messbereiche zwischen 0–2,5 bis 0–1 000 mbar. Nach einem<br />

Re-Design ist der HE 5409 jetzt auch für den Einsatz in<br />

der Atex-Zone 2 zertifiziert (bisher nur Zone 22). Die<br />

Handhabung des Messumformers ist sehr einfach.<br />

Halle 6, Stand R44<br />

www.hesch.de<br />

Unsere Kompetenzen:<br />

> Aktivkohle-Dosierstation<br />

> BIG-BAG-Entleerung/<br />

-Befüllung<br />

> Mietanlagen<br />

> Leersackverdichter,<br />

BIG-BAG-Verdichter<br />

> Staubsauganlage<br />

zentral/mobil<br />

> Vakuumfördersysteme<br />

> Pneumatische<br />

Förderanlagen<br />

> Rohrleitungsbau<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SOLIDS Fachmesse <strong>2018</strong><br />

Stand L12 -5<br />

IB Verfahrens- und Anlagentechnik<br />

GmbH &Co. KG<br />

Großer Kamp 10-12·32791 Lage<br />

Tel. 05232 69190-0<br />

Fax05232 69190-10<br />

info@ib-verfahrenstechnik.de<br />

www.ib-verfahrenstechnik.de


Effizient trockene Druckluft erzeugen<br />

Richtungweisende Schüttguttechnik<br />

MISCHANLAGEN<br />

VON GERICKE<br />

Äusserst schonend und<br />

mit höchster Homogenität.<br />

Der neue integrierte Rotationstrockner i.Hoc für<br />

trockenverdichtende Schraubenkompressoren von<br />

Kaeser Kompressoren liefert sicher und stabil<br />

selbst unter ungünstigen Umgebungsbedingungen<br />

Druckluft mit Drucktaupunkten bis – 30 °C und<br />

spart dabei auch noch Energie. Die Wärme, die bei<br />

der Druckluftverdichtung ohnehin entsteht, wird<br />

für die Regeneration des Trockenmittels genutzt.<br />

Die Wärmemenge steht quasi kostenfrei zur<br />

Verfügung, ein zusätzlicher Aufwand an Energie<br />

für den Trocknungsprozess ist nicht nötig. Das System nutzt die gesamte Wärmemenge.<br />

Dadurch können auch bei ungünstigen Bedingungen wie niedrigem Druck, hohen<br />

Temperaturen oder geringer Auslastung niedrige Drucktaupunkte sicher erzeugt<br />

werden. Möglich ist dies durch ein hocheffizientes und regelbares Radialgebläse, das<br />

einerseits den Druckverlust im Trocknungsprozess kompensiert, andererseits die<br />

Trocknung immer an die unterschiedlichen Betriebsbedingungen automatisch anpasst.<br />

Gesteuert wird der gesamte Ablauf durch die integrierte Kompressorsteuerung Sigma<br />

Control 2.<br />

Halle 6, Stand R<strong>11</strong><br />

www.kaeser.com<br />

Zuverlässige Explosionsschutzlösungen<br />

Solids Dortmund<br />

7. — 8. November <strong>2018</strong><br />

Messe Dortmund (Deutschland)<br />

Halle 4, Stand A02-4<br />

Um die Zündung einer Explosion zu verhindern, bietet IEP<br />

Technologies automatische Funkendetektions- und -löschsysteme<br />

unter dem Markennamen Atexon an. Die Detektoren mit<br />

hoher Sensitivität für Funken und Glimmnester sorgen im<br />

Zusammenspiel mit reaktionsschnellen Löscheinheiten dafür,<br />

dass Brände und potenziell gefährliche Zündungen verhindert<br />

werden. Sobald der Detektor einen Funken registriert, löst das<br />

System ein Signal aus und aktiviert die Löscheinheit.<br />

Die Rückschlagklappen vom Typ IFV und IFV-M werden dort benötigt, wo zwei oder<br />

mehr Prozessbehälter durch Luftkanäle miteinander verbunden sind und Explosionsgefahr<br />

besteht. Das Funktionsprinzip: eine im Kanal installierte Rückschlagklappe wird<br />

durch die Druckwelle einer Explosion schnell geschlossen und verhindert, dass die<br />

Explosion verbundene Anlagenbereiche erreicht. Das Risiko von Sekundärexplosionen<br />

und Flammenstrahlzündungen wird somit minimiert.<br />

Mit den EVN3.0H-Ventilen zur flammenlosen Druckentlastung stellt IEP eine Lösung zur<br />

Verfügung, die durch ihr spezielles Dichtungskonzept Anwendungen mit hohen<br />

Anforderungen an Hygiene und Sicherheit effizient handhabt.<br />

Halle 4, Stand C17<br />

www.ieptechnologies.com<br />

Rückschlagklappe weiterentwickelt<br />

Schweiz:<br />

T +41 44 871 36 36<br />

gericke.ch@gericke.net<br />

Deutschland:<br />

T +49 77 31 929 0<br />

gericke.de@gericke.net<br />

gericke.net<br />

Keller Lufttechnik hat die Rückschlagklappe ProFlap weiterentwickelt. Die Plus-Version<br />

verfügt über zwei Sensoren, die fortlaufend Auskunft über den Zustand der Anlage<br />

geben. Ein Verschleißsensor im Gehäuse überwacht den Materialabtrag. Er schlägt<br />

Alarm, sobald dadurch die Druckstoßfestigkeit des Bauteils nicht mehr gewährleistet<br />

sein könnte. Ein Winkel- bzw. Klappensensor überwacht die Position des Klappenblatts<br />

und erkennt schädliche Ablagerungen dort. Auch eine Explosion signalisiere der Sensor,<br />

da sich das Blatt durch den Druck im Entstauber schließt.<br />

Bei der Plus-Version von ProFlap genügt laut Hersteller ein<br />

halbjährlicher Check statt einer wöchentlichen manuellen<br />

Kontrolle. Darüber hinaus bietet der Winkelsensor einen<br />

weiteren Nutzen: Bei entsprechender Auswertung liefert er<br />

gleichzeitig Angaben über den Volumenstrom.<br />

Halle 6, Stand R58<br />

www.keller-lufttechnik.de<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

Gericke.indd 1 24.10.<strong>2018</strong> 10:07:16


SOLIDS I MESSE-SPECIAL<br />

Wassernebel bindet Staub<br />

Voraussetzung für eine wirkungsvolle Staubbekämpfung ist die Tatsache, dass Staubpartikel eine<br />

Affinität zur Anlagerung an feine Wassertropfen zeigen und dies genutzt werden kann, um im<br />

Material oder Fördergut vorhandenen Staub zu binden. Das kann allerdings nur funktionieren,<br />

wenn das Wasser mit einer ausreichend großen Oberfläche zur Verfügung gestellt wird. Beim<br />

Nebolex-System wird das Wasser in selbstansaugenden Sprühnebelköpfen in feine Tröpfchen<br />

zerrissen. Aus Wassertropfen werden kleinste Nebelpartikel. Durch die vielfache Vergrößerung der<br />

Wasseroberfläche ist ein sehr geringer Wasserverbrauch erzielbar. Der Wassereintrag ins fallende<br />

Material beträgt lediglich 1–5 Promille je nach verarbeitetem Material und Staubentstehung.<br />

Man kann mit diesem System laut Hersteller sehr zielgerichtet nebeln und einen Nebelschleier<br />

genau an der gewünschten Position erzeugen oder es bietet sich die Möglichkeit an, eine horizontale<br />

oder vertikale Nebelwand zu erzeugen. Beide Varianten der Staubniederschlagung können<br />

problemlos miteinander verbunden werden.<br />

Halle 6, Stand R26<br />

www.nebolex.de<br />

Schüttguttechnik 4.0<br />

Neben der Beratung und Entwicklung von kundenspezifischen<br />

Standardlösungen für die Automatisierung und Steuerung<br />

von Prozessen in der Wertschöpfungskette setzt Opdenhoff<br />

zunehmend auf die künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit<br />

dem Kunden wird der sinnvolle Einsatz von digitalisierten<br />

Lösungen und Elementen der künstlichen Intelligenz eruiert.<br />

So kann künstliche Intelligenz beispielsweise im Bereich der<br />

Automation bei der exakten Dosierung zum Tragen kommen.<br />

Je nach Rohstoff unterscheidet sich die Körnung teils nur<br />

geringfügig, sodass sich die Steuerung der Anlage im Idealfall<br />

vollautomatisch solchen Veränderungen anpasst, die Dosierung<br />

optimiert und die Einstellung für das nächste Mal speichert.<br />

Von Prozess zu Prozess lernt die Anlage laut Hersteller selbst<br />

und sorgt trotz sich ändernder Parameter für kontinuierliche<br />

Ergebnisse.<br />

Halle 6, Stand R40<br />

www.opdenhoff.de<br />

Performance 3 .<br />

Bereit füreineneue Prozessluft-effizienz?<br />

HALLE 4|stAnd 08<br />

schüttgüterpneumatisch transportieren, von staubkorn-bis tennisballgröße,schnell, schonend und<br />

mit geringstmöglichem energieaufwand –eine Aufgabe für Könner,Performer undechte spezialisten.<br />

ÖlfreiverdichtendeDrehkolbengebläse,Drehkolbenverdichter und schraubenverdichter von Aerzen<br />

lösen ihr transportproblem.erwartensie mehr–Prozessluftjetztinneuer effizienz.<br />

www.aerzen.com


TOP-THEMA I LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK<br />

Fettiges fein vermahlen<br />

Mühlen für die Verarbeitung von Sojaerzeugnissen<br />

Das Vermahlen von öligen und<br />

fetthaltigen Produkten stellt ganz<br />

spezielle Anforderungen an die<br />

Prozesstechnik. Ein Hersteller<br />

hat eine Weitkammermühle<br />

weiterentwickelt, die optimal zur<br />

Feinvermahlung von Produkten aus<br />

der Sojaverarbeitung eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Markus Eggenmüller,<br />

Area Sales Manager Sparte Food, Hosokawa<br />

Alpine AG, Augsburg<br />

Soja ist eines der am häufigsten geernteten<br />

Getreide weltweit. Die Vereinigten<br />

Staaten, Brasilien und Argentinien sind in<br />

der weltweiten Produktion führend, aber<br />

auch in Indien und China wird immer mehr<br />

Soja angebaut. Aufgrund seines hohen Proteingehalts<br />

und seiner hohen Rentabilität<br />

ist Soja sehr attraktiv und bedeutsam für<br />

den weltweiten Tierfuttermarkt. In Europa<br />

gilt Soja nach wie vor als exotische Pflanze.<br />

Dementsprechend muss Europa den größten<br />

Teil seines Bedarfs importieren.<br />

Die Hosokawa Alpine verfügt über umfangreiche<br />

Erfahrung und Know-how auf<br />

dem Gebiet der Lebensmittelverarbeitung.<br />

Das deutsche Traditionsunternehmen hat<br />

weltweit Produktionslinien zur Feinvermahlung<br />

von Produkten aus der Sojaverarbeitung<br />

– bspw. für Vollfettsoja, extrudiertes,<br />

extrahiertes, geröstetes Soja und Flocken/<br />

Granulate aus Soja-Protein-Konzentrat<br />

(SPC) – installiert.<br />

Neue Dimension bei der<br />

Vermahlung<br />

Bei der Weitkammermühle CW II handelt es<br />

sich um die neueste Version einer bewährten<br />

Konstruktion, die insbesondere für die Anforderungen<br />

der Kunden optimiert wurde.<br />

Diese Maschine kommt vor allem beim Vermahlen<br />

von Lebensmitteln und der Herstellung<br />

von Polymerpulver zum Einsatz. Jetzt<br />

wurde die Mühle im Anschluss an eine intensive<br />

Kundenumfrage weiter optimiert.<br />

Die Lebensmittelindustrie ist durch eine<br />

zunehmend globale Ausrichtung gekennzeichnet.<br />

Neben den steigenden Anforderungen<br />

an die Prozesseffizienz rückt die<br />

Einhaltung internationaler Normen im Bereich<br />

der Lebensmittel- oder Anlagensicherheit<br />

immer mehr in den Fokus. Hier sind<br />

ölige und fetthaltige Produkte wie Vollfett-<br />

Soja oder Ölpresskuchen aus verschiedenen<br />

Saatkulturen besonders anspruchsvoll.<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I TOP-THEMA<br />

Das neu gestaltete, hohlraumfreie Weitkammergehäuse<br />

der Mühle mit seinen<br />

porenfreien Oberflächen bietet für diese<br />

Anwendungen ideale Voraussetzungen, um<br />

Produktablagerungen zu vermeiden. Zur<br />

deutlichen Optimierung des Zugangs für<br />

die Reinigung und deren Aufwand wurde<br />

die CW II mit einer größeren Türöffnung<br />

und einem breiteren Türöffnungswinkel<br />

ausgestattet. Insbesondere die Reinigung<br />

der Abluftleitungen wurde aus GMP-Sicht<br />

optimiert.<br />

Im Rahmen der Optimierung wurde auch<br />

das Antriebskonzept vollständig überarbeitet.<br />

Diese Optimierung sorgt für höhere<br />

Schergeschwindigkeiten und somit die Herstellung<br />

von noch feineren Produkten. Gehäuseseitig<br />

wurde das Getriebe am Antrieb<br />

entfernt, um die Gefahr einer Kontamination<br />

des Produktionsbereichs mit Getriebeöl<br />

auszuräumen.<br />

Vergleichstests mit der neuen CW 250 II<br />

in der Forschungsabteilung haben zudem<br />

Die Zirkoplex<br />

Sichtermühle ZPS:<br />

1 Einfüllstutzen<br />

2 Sichterrad<br />

3 Schlägerscheibe<br />

4 Zulufteinlass<br />

5 Mahlgutaustritt<br />

eindeutig ergeben, dass das überarbeitete<br />

Antriebskonzept die Energieeffizienz<br />

(kWh/kg Produkt) der Maschine um<br />

mindestens 10 % verbessert hat. Dies<br />

ist auch angesichts des stärkeren Fokus<br />

auf ökonomische und ökologische Vorteile<br />

von Bedeutung.<br />

Der Schutz von Anlagenbetreibern und<br />

Investitionen ist ein nicht zu vernachlässigender<br />

Aspekt. Aus diesem Grund stehen<br />

die CW 250 II und die CW 400 II jeweils nur<br />

in druckentlasteter Ausführung zur Verfügung,<br />

damit sie in explosionsgeschützten<br />

Systemen eingesetzt werden können. Die<br />

anderen europäischen Sicherheitsrichtlinien<br />

werden selbstverständlich nach wie<br />

vor im Anlagenkonzept umgesetzt.<br />

Feinstvermahlung mit<br />

Sichtermühlen<br />

Extrudiertes Sojamehl dient weitestgehend<br />

dem menschlichen Verzehr, während das<br />

extrahierte proteinreiche Sojamehl für Tierfutter<br />

verwendet wird. Generell geht der<br />

Trend in Richtung eines noch feiner vermahlenen<br />

Produktes und somit einer besseren<br />

Verfügbarkeit der Proteine. Bevor<br />

Proteinmehl verfüttert wird, wird es mit<br />

anderen Komponenten vermischt und<br />

noch einmal granuliert. Extrahierte oder<br />

extrudierte Sojaflocken mit einer Endfeinheit<br />

von unter 150 µm werden mit Sichtermühlen<br />

wie der ZPS erreicht.<br />

Farmesa, ein Hersteller von anwendungsspezifischen<br />

Additiven und Lebensmittelzutaten,<br />

hat eine der größten Hosokawa<br />

Alpine-Mühlen in Südamerika installiert.<br />

Für das Unternehmen kam es insbesondere<br />

auf einen zuverlässigen, flexiblen und sicheren<br />

Maschinenpark an – alle Bio-Produkte<br />

unter 500 µm neigen tendenziell zur Explosion.<br />

Deshalb stand die Entwicklung eines<br />

sicheren und explosionsgeschützten Systems<br />

im Mittelpunkt der Anforderungen,<br />

um die Bediener und die Anlagen zu schützen.<br />

Zudem hat sich Farmesa wegen der<br />

Flexibilität und der Anpassungsfähigkeit<br />

der Anlage an die sich stetig ändernden<br />

Anforderungen des Marktes für diese Investition<br />

entschieden.<br />

Die ZPS-Sichtermühle bewährt sich seit<br />

vielen Jahren in der Verarbeitung von Soja.<br />

Die Kombination aus Aufprallvermahlung<br />

mit integriertem dynamischen Sichter sorgt<br />

für die perfekte Lösung beim Fein- bis hin<br />

zum Feinstvermahlen weicher bis mittelharter<br />

Produkte. Das über eine anlagenseitige<br />

Dosiereinrichtung am Einfüllstutzen<br />

eingebrachte Gut wird von den Prallschlägern<br />

der Schlägerscheibe erfasst, im Zusammenwirken<br />

mit der Mahlbahn zerkleinert<br />

und über den Sichter durch den<br />

Mahlgutaustritt abgezogen. Die Zerkleinerungselemente<br />

bestehen aus einem Schlägerwerk<br />

und einer stationären Dreieck-Rippenmahlbahn,<br />

die den Mahlraum umgibt.<br />

Das Schlägerwerk ist so konzipiert, dass der<br />

Mahlprozess höchst effizient ist. Im Oberteil<br />

der Mühle ist ein Turboplex-Feinstsichter<br />

mit einem oder mehreren horizontalen<br />

Sichterrädern integriert.<br />

Das Zusammenwirken der Mahlelemente,<br />

des Sichters und der Zuluft sorgt für einen<br />

exakten Schnittpunkt. Feine Partikel, die<br />

den Sichter passieren, werden von einem<br />

Luftstrom zum Filter transportiert, um dann<br />

abgezogen zu werden. Zu grobes Korn wird<br />

vom Sichterrad abgewiesen und solange<br />

vom Schlägerwerk zerkleinert, bis es das<br />

Sichterrad passieren kann.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Kundenlösungen<br />

Aufgrund der natürlichen Schwankungen<br />

von Nahrungsmitteleigenschaften werden<br />

Versuche im Technikum empfohlen. Mit<br />

einer Gesamtfläche von 3 000 m 2 und mehr<br />

als 65 Maschinen und kompletten Systemen<br />

bietet Hosokawa Alpine in Augsburg<br />

eine der weltweit größten Testanlagen für<br />

die Trockenverarbeitung von Pulver. 2016<br />

wurde in Zusammenarbeit mit Dynamic Air<br />

eines der größten Zentren für Pulvertechnik<br />

in Südamerika eröffnet, um die Kunden<br />

bestmöglich unterstützen zu können.<br />

Fotos: Fotolia (#36890041), Hosokawa Alpine<br />

www.hosokawa-alpine.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 17


TOP-THEMA I LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK<br />

Süße Vorteile<br />

Maissiruphersteller verbessert<br />

Produktionsprozess durch<br />

neues Filtersystem<br />

Autor: Ulrich Latz,<br />

Technical Sales<br />

Engineer, Eaton<br />

Technologies GmbH,<br />

Nettersheim<br />

3<br />

4<br />

1<br />

2<br />

5<br />

Ein Hersteller von Maissirup wollte seinen Produktionsprozess verbessern<br />

und die Verletzungsgefahr bei gleichzeitiger Verkürzung des arbeitsintensiven<br />

Reinigungsprozesses verringern. Die Lösung bestand im Ersatz<br />

des veralteten Filtersystems durch einen mechanisch selbstreinigenden<br />

Siebkorbfilter mit magnetisch gekoppeltem Antrieb und mit hohem<br />

Durchfluss, um teure Wartung und Stillstandzeiten zu verringern.<br />

Wenn man heutzutage etwas Süßes<br />

isst, hat man sehr wahrscheinlich in<br />

irgendeiner Form Maissirup zu sich genommen.<br />

Maissirup wird in Lebensmitteln eingesetzt,<br />

um eine weiche Beschaffenheit und<br />

ein größeres Volumen zu erzielen, eine<br />

Kristallisierung des Zuckers zu vermeiden<br />

und den Geschmack zu verbessern. Es gibt<br />

auch Maissirup mit hohem Fruchtzuckeranteil.<br />

Er wird aus Maissirup hergestellt, bei<br />

dem ein Großteil der Glukose in Fruchtzucker<br />

umgewandelt wird, wodurch ein<br />

noch süßeres Gemisch entsteht.<br />

Einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von Süßungsmittel aus Mais wie Maissirup,<br />

Maissirup mit hohem Fruchtzuckeranteil,<br />

Maltodextrin, kristallinem Fruchtzucker<br />

und Dextrose war auf der Suche nach einer<br />

Methode zur Verbesserung seines Produktionsprozesses,<br />

um den Produktverlust, die<br />

Wartungskosten und das Verletzungsrisiko<br />

zu verringern. Gezielt bewertete das Unternehmen<br />

sein bestehendes Filtrationssystem<br />

und suchte nach einer verbesserten<br />

Lösung mit einem weniger arbeitsintensiven<br />

Reinigungsvorgang des Filters.<br />

Besondere Herausforderungen<br />

Die Herstellung von Maissirup erfolgt in<br />

mehreren Prozessschritten. Dabei bringt jeder<br />

Schritt besondere Herausforderungen<br />

mit sich. Nachdem der eingehende Mais untersucht<br />

und gereinigt wurde, wird er 30 bis<br />

40 Stunden eingeweicht, um das Aufspalten<br />

der Stärke- und Proteinverbindungen zu<br />

starten. Im dritten Schritt wird der Mais grob<br />

gemahlen, um den Keim vom Rest des Maiskorns<br />

zu trennen. Das ver bleibende Gemisch<br />

aus Fasern, Stärke und Eiweiß wird<br />

fein gemahlen und filtriert, um die Fasern<br />

von der Stärke und dem Eiweiß zu trennen.<br />

Dann wird die Stärke in Hydrozyklonen,<br />

die Partikel in einer flüssigen Suspension<br />

trennen, vom restlichen Gemisch abgetrennt.<br />

Schließlich kann die Stärke in Sirup umgewandelt<br />

werden. Das Unternehmen wendete<br />

sich an Eaton, um nach einer Lösung für das<br />

Filtrationssystem, das bei der Umwandlung<br />

in Sirup zum Einsatz kommt, zu suchen.<br />

Mögliche Sicherheitsrisiken<br />

Die in den 70er-Jahren in dem Werk installierten<br />

Tubular-Filter von Eaton waren zwar<br />

stabil und zuverlässig, hatten jedoch ein<br />

Upgrade nötig. „Wir haben uns mit dem<br />

Manager und dem <strong>Verfahrenstechnik</strong>er der<br />

Raffinerie getroffen, um über die vorhandenen<br />

Filter sowie Pläne zur Prozessverbesserung<br />

zu sprechen“, erzählt Jim Lago, Regional<br />

Sales Manager bei Eaton. „Der Kunde<br />

wollte, dass Eaton durch den Einsatz seiner<br />

neuesten Technologien den Prozess verbessert,<br />

den Arbeitsaufwand verringert, die<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Prozessdarstellung (MCS 500):<br />

In den MCS-Siebkorbfiltern mit mechanischer Abreinigung wird die einströmende Flüssigkeit<br />

(1) vom inneren Zylinder durch ein Siebelement aus Drahtgewebe (2) in den äußeren Zylinder<br />

und durch den Auslass (3) nach außen geleitet; eine magnetisch gekoppelte Reinigungsscheibe<br />

(4) bewegt sich im Inneren des Zylinders regelmäßig nach unten und oben, um das<br />

Filtersieb zu reinigen; dabei werden Schmutzteilchen am Boden des Gehäuses gesammelt und<br />

aus dem Gehäuse gespült (5)<br />

Sicherheit erhöht und die häufige Reinigung<br />

beseitigt. Es handelte sich bereits um<br />

einen Kunden von Eaton, daher waren wir<br />

mit dem Prozess, der vorhandenen Ausstattung<br />

und den Herausforderungen vertraut<br />

und verfügten über das nötige Wissen, um<br />

eine angemessene Lösung zu empfehlen,<br />

mit der der Kunde seine Ziele erreicht.“<br />

Bei der Umsetzung des neuen Prozesses<br />

war es äußert wichtig, sich mit möglichen<br />

Sicherheitsrisiken zu befassen. Bei der Verarbeitung<br />

wird die dickflüssige Masse oft erhitzt,<br />

um die Geschwindigkeit und Effizienz<br />

zu erhöhen, mit der sie den Prozess durchläuft.<br />

Dabei erreicht diese oft Temperaturen<br />

bis zu 60 °C, wenn sie durch die Tubular-<br />

Filter strömt, womit die Bediener einer Verbrennungsgefahr<br />

ausgesetzt waren, wenn<br />

an Dichtungen oder anderen Verbindungspunkten<br />

Leckagen auftraten. Die zahlreichen<br />

Wartungsarbeiten und die Reinigung<br />

des Filters waren mit weiteren Risiken verbunden,<br />

da man häufiger den heißen Flüssigkeiten<br />

ausgesetzt war.<br />

Ein weiterer zu berücksichtigender<br />

Faktor bei der Bestimmung der richtigen<br />

Filtrationslösung war die erforderliche<br />

Durchflussrate von bis zu 9 464 Liter pro<br />

Minute. Bei 567 812 Litern heißer, klebriger<br />

Flüssigkeit, die stündlich den Prozess<br />

durchlaufen, stellte dieser Faktor eine<br />

weitere Heraus forderung sowie die Notwendigkeit<br />

dar, die Kapazität des Systems<br />

zu erhöhen.<br />

Die Wartungskosten waren ebenfalls ein<br />

wichtiger Punkt für den Kunden. Bei dem<br />

bestehenden System mussten die Filter<br />

dreimal wöchentlich von einem externen<br />

Team gereinigt werden. Bei unerwarteten<br />

Problemen waren noch häufigere Reinigungen<br />

erforderlich, was zu mehr Ausfällen<br />

und Kosten führte. Die regelmäßige Wartung<br />

des Filters führte auch zu einem größeren<br />

Verlust des kostbaren Produkts sowie<br />

dem möglichen Verlust einer gesamten<br />

Charge Maissirup.<br />

Filter mit hohem Durchfluss<br />

Für die Aufgabe wurde ein mechanisch<br />

selbstreinigender Siebkorbfilter mit magnetisch<br />

gekoppeltem Antrieb und hohem<br />

Durchfluss empfohlen. Diese Technologie<br />

ermöglicht einen einfachen und schnellen<br />

Zugang bei Wartungsaufgaben, senkt die Gefahr<br />

potenzieller Leckagen und erfordert weniger<br />

bewegliche Teile. Weitere Vorteile sind:<br />

n minimale Spülablassmengen für geringen<br />

Produktverlust<br />

n einfache Installation ins bestehende System<br />

n kontinuierlicher Betrieb<br />

n wartungsfreundliche Konstruktion<br />

n umweltfreundlich: kein Verbrauch, Austausch<br />

oder Entsorgung von Filtermaterial<br />

n optional verfügbar gemäß ASME-Code,<br />

AD2000 oder EN13445 sowie CE-konform<br />

gemäß Druckgeräterichtlinie<br />

Der Kunde installierte den mechanisch<br />

selbstreinigenden Siebkorbfilter mit magnetisch<br />

gekoppeltem Antrieb MCS-500 versuchsweise,<br />

um Daten zu sammeln und<br />

den Erfolg zu messen. Das nach einigen<br />

Monaten vorliegende Gesamtergebnis<br />

übertraf die Erwartungen des Kunden.<br />

Die Multiplex-Ausführung des Systems bietet<br />

eine Konfiguration mit mehreren Stationen,<br />

die es dem Kunden ermöglicht, in Zukunft flexibel<br />

weitere Kapazität hinzuzufügen. Der<br />

Kunde entschied sich zunächst für den Kauf<br />

von fünf Filtern. Er behielt sich die Option<br />

vor, einen sechsten hinzuzufügen, sollte der<br />

Durchfluss in Zukunft erhöht werden müssen.<br />

Seit der Siebkorbfilter MCS-500 im Einsatz<br />

ist, ist der Filtrationsprozess stabiler geworden,<br />

was einen geringeren Produktverlust,<br />

wenig bis gar keine Wartungs eingriffe sowie<br />

geringere Arbeits- und Wartungskosten zur<br />

Folge hatte.<br />

Fotos: Eaton, FreeImages.com/Jin Neoh<br />

Brau Beviale: Halle 7, Stand 202<br />

www.eaton.com/filtration<br />

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TOP-THEMA I LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK<br />

Gut geschützt<br />

Korrosionsfeste Antriebe<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln müssen Maschinen und Anlagen<br />

sowie die eingesetzte Antriebstechnik vor Schmutz, Feuchtigkeit und<br />

aggressiven Medien geschützt werden. Eine neue Korrosionsschutzbehandlung<br />

ist eine ökonomische Alternative für Antriebsgehäuse aus<br />

Aluminium, um die Lebensdauer der verbauten Komponenten in rauer<br />

Umgebung drastisch zu verlängern.<br />

Um Anlagenteile vor Korrosion zu schützen,<br />

setzen Hersteller auf inerte Komponenten<br />

wie Edelstahl oder auf schützende<br />

Beschichtungen. Lackierte Systeme sind<br />

jedoch anfällig gegen kleinste Beschädigungen<br />

und bieten keinen dauerhaften<br />

Schutz. Antriebe aus Edelstahl sind oftmals<br />

verhältnismäßig teuer.<br />

Maschinen und Anlagen, die zum Reinigen,<br />

Verarbeiten und Verpacken verschiedenster<br />

Lebensmittel und Agrarprodukte<br />

eingesetzt werden, müssen besonders<br />

hohen Anforderungen in anspruchsvollen<br />

Umgebungen gerecht werden. So entsteht<br />

bei der Verarbeitung von frischen Lebensmitteln<br />

eine feuchte Atmosphäre und die<br />

Antriebstechnik wird durch die regelmäßige<br />

Reinigung mit Strahlwasser und Reinigungsmitteln<br />

sehr stark beansprucht.<br />

Autor: Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Das musste auch der Maschinen- und Anlagenbauer<br />

Ambit Projects Ltd. bei der Nachrüstung<br />

und Erweiterung einer Anlage zur<br />

Gemüse-Verarbeitung berücksichtigen. Besonders<br />

betroffen waren Antriebe, die an<br />

Bandförderern oder in direkter Nähe von<br />

Reinigungsprozessen zum Einsatz kamen,<br />

wo mit hohem Druck Erde und Steine fortgespült<br />

werden. Die Antikorrosionsbeschichtung<br />

der vorhandenen Antriebe drohte bereits<br />

abzublättern, sodass in diesem Fall ein<br />

zusätzlicher Schutz unumgänglich war.<br />

Effizienter Schutz bis in die Tiefe<br />

Nord Drivesystems bietet für solch anspruchsvolle<br />

Anwendungen in der Lebensmittelindustrie<br />

ein besonderes Material.<br />

Der Antriebshersteller hat unter der Bezeichnung<br />

nsd tupH ein Verfahren zur<br />

tiefenwirksamen Veredelung von Aluminiumoberflächen<br />

auf den Markt gebracht,<br />

das die Werkstoffeigenschaften an der<br />

Oberfläche durch einen elektrochemischen<br />

Prozess nachhaltig verbessert. So behandelte<br />

Antriebsgehäuse von Nord sind dadurch<br />

ähnlich widerstandsfähig wie Edelstahl<br />

und haben sich bereits vielfach in der<br />

Praxis bewährt.<br />

Da es in industriellen Umgebungen<br />

immer wieder zu Kratzern oder Schlägen<br />

auf den Oberflächen der Antriebe kommt,<br />

bieten selbst hochwertige Antikorrosionsbeschichtungen<br />

keinen wirksamen Schutz.<br />

Ist die Oberfläche erst einmal beschädigt,<br />

wird sie oft von Korrosion unterwandert,<br />

sodass auch Ausbesserungen nicht auf<br />

Dauer helfen. Bei einer nsd-tupH-Behandlung<br />

ist die Oberfläche deutlich robuster als<br />

eine Lackierbeschichtung und selbst bei<br />

einer leichten Beschädigung bleibt diese<br />

auf die Schadstelle beschränkt.<br />

Tests erfolgreich bestanden<br />

Die mit nsd tupH behandelten Antriebssysteme<br />

von Nord wurden erfolgreich in verschiedenen<br />

Prüfungen getestet: Nach ASTM<br />

D714 (Blasenbildung), ASTM D610-08 (Korrosion),<br />

ASTM D1654-08 gemäß DIN EN ISO<br />

2409 (Kratzer), ASTM B<strong>11</strong>7-09 gemäß DIN<br />

EN ISO 9227 (Salzsprühtest) und ASTM<br />

D3170 (Gravelometer). Im Gravelometertest<br />

wurde keine nachlassende Beständigkeit<br />

der Oberfläche und kein Abplatzen von Material<br />

festgestellt. Somit gewährleistet das<br />

Verfahren eine hohe Prozesssicherheit.<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I TOP-THEMA<br />

dass sich kein Schmutz absetzt und Flüssigkeiten<br />

einfach ablaufen können. Die Getriebe<br />

können darüber hinaus auf Wunsch mit<br />

einer lebensmittelverträglichen Ölfüllung<br />

versehen werden. Die nsd-tupH-Einheiten<br />

des Herstellers sind standardmäßig mit<br />

DIN- und Normteilen sowie Antriebswellen<br />

aus Edelstahl ausgeführt.<br />

Die Veredelung<br />

ist für alle<br />

Nord-Antriebseinheiten<br />

aus<br />

Aluminium<br />

verfügbar<br />

nsd tupH ist gemäß FDA Title 21 CFR<br />

175.300 explizit für Lebensmittelanwendungen<br />

zugelassen. Die Behandlung verleiht<br />

den Antrieben zudem eine hohe Beständigkeit<br />

gegenüber Desinfektions- oder<br />

Reinigungsmitteln mit pH-Werten von 2 bis<br />

12. Doch auch maritimen Atmosphären<br />

sind nsd-tupH-Systeme hervorragend gewachsen:<br />

Unter Prüfbedingungen tritt im<br />

Salznebel nach 2 000 h keine Korrosion auf.<br />

Mit diesem Verfahren behandelte Antriebe<br />

kommen bspw. in der Verarbeitung von<br />

Salzwasser-Schalentieren zum Einsatz.<br />

Die Getriebemotoren und geregelten Antriebssysteme<br />

von Nord entsprechen außerdem<br />

der Schutzart IP66/IP69K. Somit ist<br />

auch die Reinigung mit Hochdruckdampfstrahlern<br />

ohne weiteres möglich.<br />

Ein Verfahren<br />

Eine nsd-tupH-Behandlung ist für den<br />

größten Teil des Nord-Antriebsbaukastens<br />

aus Aluminium verfügbar, der verschiedene<br />

Getriebebaureihen, Glattmotoren und dezentrale<br />

Antriebselektronik umfasst. Aufgrund<br />

seines umfangreichen modularen<br />

Zahnradsortiments kann der Hersteller alle<br />

Getriebe exakt für die individuellen Anforderungen<br />

der Anwendung projektieren. Es<br />

sind Ausführungen mit Hohl- oder Vollwelle<br />

sowie Fuß- oder Flanschbefestigung<br />

erhältlich. Motorstarter und Frequenzumrichter<br />

bietet der Antriebsspezialist für<br />

dezentrale Installationen mit geringem<br />

Verkabelungsaufwand ebenfalls in hohen<br />

Schutzarten und mit nsd tupH. Nord liefert<br />

vorkonfigurierte Plug-and-Play-Lösungen,<br />

die Einheiten werden mit allen notwendigen<br />

Kommunikations- und Sensorschnittstellen<br />

ausgestattet.<br />

Die Aluminium-Antriebe wurden unter<br />

Erhalt der Kompatibilität zum Baukasten<br />

für hygienische Anwendungen optimiert.<br />

Flächenübergänge wurden ebenmäßig und<br />

möglichst ohne Toträume ausgeführt, so-<br />

Breites Anwendungsspektrum<br />

Die nsd-tupH-Antriebe eignen sich übrigens<br />

nicht nur für hygienisch sensible Anwendungen<br />

im Food-Bereich, sondern für<br />

verschiedenste Einsätze in der Verfahrensoder<br />

auch Pharmaindustrie. Typische Anwendungen<br />

finden sich in Förderbändern,<br />

Pumpen, Mixern oder Rührwerken, aber<br />

auch in Wasser- und Abwasseranlagen sowie<br />

Autowaschanlagen.<br />

Die ökonomischen nsd-tupH-Antriebe<br />

bieten einen langanhaltenden Korrosionsschutz,<br />

zuverlässige Funktion sowie<br />

eine hohe Lebensdauer. Anwender müssen<br />

sich dank nsd tupH bei Korrosion<br />

für lange Zeit keine Gedanken um kostenintensive<br />

Reparaturen und Neuanschaffungen<br />

und den damit verbundenen<br />

Installations aufwand machen. Antriebssysteme<br />

aus Aluminium, die durch die<br />

Oberflächen behandlung nsd tupH gegen<br />

Korrosion geschützt sind, bieten somit<br />

eine kostengünstige Alternative zu vergleichbaren<br />

Systemen aus Edelstahl oder<br />

beschichteten Varianten.<br />

Fotos: Nord Drivesystems<br />

Brau Beviale: Halle 8, Stand 202<br />

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VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 21


In vino veritas<br />

Schonende Pumpsysteme für vollen Genuss<br />

Schonend fördern<br />

Bereits bei der Weinlese ist besondere Vorsicht<br />

im Umgang mit der Traube geboten.<br />

Aufgrund ihres Eigengewichts platzen die<br />

Beeren leicht auf, und der süßliche Saft reagiert<br />

schnell auf mikrobiologische Prozesse.<br />

So kann schon der Transport der<br />

Trauben über Pumpsysteme vom Sammelbehälter<br />

oder der Keltermaschine in einen<br />

Auffangbehälter die Qualität beeinflussen.<br />

Denn die Umdrehungen zur Druckerzeugung<br />

bei den eingesetzten Pumpen erzeugen<br />

Scherkräfte, die die empfindliche<br />

Traube beschädigen können.<br />

Um das zu verhindern, hat die Vogelsang<br />

GmbH & Co. KG ihre Weinpumpen – Drehkolbenpumpen<br />

der VX-Serie – mit weichen<br />

Elastomerkolben ausgestattet, die die<br />

Früchte behutsam behandeln. Durch den<br />

schonenden Pumpvorgang bleiben Trauben<br />

und Kerne intakt. Das sichert die hohe<br />

Qualität von Traube und Most. Zudem sind<br />

die Kolben entlang der Achse um einen<br />

definierten Winkel verwunden. Das verhindert<br />

Druckstöße oder Schwingungen und<br />

die Schalen bleiben weitestgehend unversehrt.<br />

Die Weinpumpe kann Feststoffe von<br />

bis zu 90 mm schonend befördern.<br />

Das richtige Quäntchen Sauerstoff<br />

Der Pumpe kommt bei der Herstellung von Wein eine weitaus größere<br />

Bedeutung zu, als auf den ersten Blick sichtbar ist. In vielen Arbeitsschritten<br />

wird sie eingesetzt und muss dabei unterschiedlichste<br />

Anforderungen erfüllen. Kompakt, leistungsstark und gleichzeitig<br />

schonend muss sie sein, um die Trauben kraftvoll zu fördern, dabei<br />

aber nicht zu beschädigen.<br />

Ob Abruzzen, Emilia-Romagna, Toskana<br />

oder Sizilien – in nahezu jeder Region<br />

Italiens werden Trauben angebaut. Nicht<br />

umsonst genießt italienischer Wein auf der<br />

ganzen Welt den Ruf von Spitzenqualität. So<br />

unterschiedlich die Regionen, so vielfältig<br />

die Geschmäcker der Weine. Doch die<br />

Qualität des Weines hängt nicht nur von<br />

Autorin: Violeta Paniello, Marketing Manager<br />

Industrie und Verkehrstechnik, Vogelsang<br />

GmbH & Co. KG, Essen<br />

Faktoren wie Rebsorte, Klima und Bewirtschaftung<br />

des Weinbergs ab. Sie wird<br />

maßgeblich durch die Verarbeitung der<br />

Traube beeinflusst.<br />

Jeder einzelne Schritt bei der Herstellung<br />

des Weines zählt: Von der Lese über die<br />

Förderung und Verarbeitung der Trauben<br />

bis hin zum Umpumpen und zur Lagerung<br />

des Weines. Kleine Ungenauigkeiten haben<br />

bereits große Wirkung auf die Qualität des<br />

Endproduktes. Umso wichtiger sind in der<br />

Weinherstellung ausgereifte und besonders<br />

schonende Techniken und Pumpsysteme.<br />

Für den Geschmack des Weines ebenfalls<br />

entscheidend ist die Menge der Sauerstoffzufuhr,<br />

die bei der Herstellung – gewollt<br />

oder ungewollt – dem Most beigefügt wird.<br />

Unkontrollierter Kontakt mit Sauerstoff<br />

verändert Aroma, Farbe, Duft und den<br />

Alkoholgehalt. Zuviel Sauerstoff lässt Wein<br />

schnell alt werden und kann ihn verderben.<br />

Ist wiederrum zu wenig Sauerstoff<br />

enthalten, findet keine erfolgreiche<br />

Gärung statt.<br />

Bei der Rotweinerzeugung gärt der Most<br />

mitsamt den Schalen und dem zerkleinerten<br />

Fruchtfleisch der Trauben. Da Schalen,<br />

Stiele und andere feste Traubenbestandteile<br />

durch die Kohlensäure auf der Oberfläche<br />

schwimmen, wird der Most immer<br />

wieder darüber gepumpt. Der Vorgang des<br />

Umpumpens trägt so zur Extraktion der<br />

Farb- und Geschmacksstoffe aus der Beerenhaut<br />

bei. Allerdings gelangt bei diesem<br />

Vorgang immer wieder ungewollt Sauerstoff<br />

in den Most. Dieser Effekt wird durch<br />

hohe Scherkräfte der Pumpen noch begünstigt.<br />

Mit der Vogelsang-Weinpumpe<br />

können Winzer den Most jedoch länger<br />

umpumpen, da geringere Scherkräfte wirken.<br />

Dadurch wird der Geschmack des<br />

Weins intensiver und vollmundiger.<br />

Sanftes Pumpen<br />

Die Kellereigenossenschaft Mezzacorona<br />

aus der Region Trentino gehört zu den führenden<br />

Weinbetrieben Italiens. In einer<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I TOP-THEMA<br />

65-mm-Rohrleitung, die sich über 500 m<br />

erstreckt, kommt die Weinpumpe von<br />

Vogelsang zum Einsatz. Da sich die Weinfässer<br />

im Keller befinden, muss die Pumptechnik<br />

beim Umpumpen des Weines einen<br />

Höhenunterschied von 5 m überwinden.<br />

„Trotz dieser Ausmaße fördert die Pumpe<br />

unseren Wein mühelos in die Zielbehälter“,<br />

sagt Ivano Biasi, Leiter der Kellerei. Und das<br />

ganz ohne Schwingungen. „Das ist besonders<br />

wichtig, weil Schwingungen bei derart<br />

langen und mit vielen Anschlüssen versehenen<br />

Rohrleitungen schnell erhebliche Schäden<br />

an den Trauben anrichten können.“<br />

Mezzacorona nutzt die Pumpe auch bei<br />

der Umfüllung des ersten Mostes zu den<br />

Kühleinheiten und bei der anschließenden<br />

Klärung. Techniker leiten mithilfe der<br />

Pumpe Most an einen Wärmeübertrager,<br />

um die Temperatur von 22 auf etwa 15 °C zu<br />

senken. „Wir können uns darauf verlassen,<br />

dass die Pumpe unsere Weine schonend<br />

behandelt und mit unseren hohen Anforderungen<br />

Schritt hält. Das hilft uns dabei,<br />

konstant hochwertige Weine zu produzieren“,<br />

ergänzt Fabio Toscana, Chef-Önologe<br />

von Mezzacorona.<br />

Vielfältig einsetzbar<br />

Die Schenk Italia Wineries zählen ebenfalls<br />

zu den namhaften Weinproduzenten<br />

Italiens. Neben den traditionellen Werten<br />

bei der Herstellung von Wein setzt auch<br />

Schenk Italia auf den technischen Fortschritt:<br />

Die mobile Weinpumpe von<br />

Vogelsang nutzen die Winzer für die behutsame<br />

Förderung der Trauben und das Verpumpen.<br />

„Die Weinpumpen sind außergewöhnlich<br />

leise und laufen sehr stabil. Das<br />

macht sie zur perfekten Pumpe für alle<br />

01 Durch die behutsame Förderung der<br />

Traube sichert Schenk Italia die hohe Qualität<br />

von Traube und Most<br />

Arten des Transfers in einem Weinanbaugebiet“,<br />

sagt Daniele Resse, Önologe bei<br />

Schenk Italia in Ora.<br />

Fest installiert oder mobil auf einem<br />

Handwagen lassen sich die Drehkolbenpumpen<br />

flexibel in Kellereien oder auf<br />

Weinbergen einsetzen – auch in engen,<br />

schwer zugänglichen Räumen mit nur<br />

wenig Stellfläche. Die Pumpen sind bis zu<br />

einer Höhe von über 8 m selbstansaugend.<br />

Da die Förderrichtung durch Umschalten<br />

des Motors umkehrbar ist, können Behälter<br />

je nach Bedarf sowohl befüllt als auch entleert<br />

werden. Mit der mobilen Weinpumpe<br />

variiert auch Schenk Italia nach Bedarf die<br />

Anwendungsbereiche der Pumpe. Mit<br />

Drücken von 3 bis 12 bar kommt sie in Ora<br />

auch für die Abfüllung und Kühlung des<br />

Mosts zum Einsatz.<br />

Egal in welcher Variante: Die richtige<br />

Pumpe ermöglicht Winzern eine schonende<br />

Förderung der Trauben und ein optimales<br />

Umpumpen und Verpumpen des Mosts<br />

bzw. Weins. Stimmt das Zusammenspiel aus<br />

Technik, Erfahrung und Fachkenntnis des<br />

Winzers, dem Anbaugebiet, Boden und den<br />

Wettereinflüssen, ergibt sich daraus ein vollmundiger<br />

und exzellenter Tropfen, charakterisiert<br />

durch jeden einzelnen Schritt – vom<br />

Anbau bis hin zur Abfüllung in die Flasche.<br />

Fotos: Vogelsang<br />

www.vogelsang.info<br />

02 Die mobile<br />

Weinpumpe von<br />

Vogelsang ist<br />

flexibel einsetzbar<br />

Produktkonsistenz und Qualität ist IhrThema?<br />

Mitden skalierbaren Brauerei-<br />

Lösungen vonRockwellAutomation<br />

können Sieganzflexibel aufdie<br />

immer neuen Geschmackstrendsund<br />

Produktionsanforderungen reagieren.<br />

Sieprofitierenvon der Zuverlässigkeit<br />

eines automatisiertenSystems,mit dem<br />

Sieeinegleichbleibend hohe Qualität<br />

gewährleisten, denGewinnsteigernund<br />

dieProduktionszeiten verkürzen.<br />

Daten zum ProzessinEchtzeitanzeigen<br />

Leistung verschiedener Anlagenmiteinander vergleichen<br />

Produktion schnellund flexibelanpassen<br />

Energieverbrauch reduzieren<br />

Besuchen Sie uns auf der BrauBeviale in Nürnberg<br />

13 -15November<strong>2018</strong> IHalle 7- Stand 7-841<br />

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Copyright ©<strong>2018</strong> Rockwell Automation, Inc. AllRights Reserved.<br />

FOOD-AD002A-DE-P


Ungetrübte Aussichten<br />

Trübungsmessgeräte unterstützen Prozessoptimierung in der Lebensmitteltechnologie<br />

Prozess- und hygienegerechte Trübungsmesssysteme lösen in der<br />

Lebensmittel- und Getränketechnologie an vielen Stellen einen<br />

Paradigmenwechsel aus. Bekannte Applikationen wie die Separatorund<br />

die Filterüberwachung in der Brauerei oder Spülmilch- und<br />

CIP-Anwendungen in der Molkerei können jetzt wesentlich besser<br />

überwacht werden.<br />

Innovative Sensor- und Messgerätekonzepte<br />

bieten in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> die<br />

Möglichkeit zur Prozess-, Ressourcen- und<br />

Kostenoptimierung. Dies gilt auch für das<br />

Trübungsmessgerät STS03, das in der Lage<br />

ist, selbst starke Trübungen in Medien zu<br />

messen. Verantwortlich hierfür sind eine<br />

spezielle Elektronik, die doppelte Werkskalibrierung<br />

entsprechend des Formazin-<br />

Standards auf Absorption und nach dem<br />

Lambert-Beerschen-Gesetz sowie die Signalauswertung<br />

mithilfe mathematischer<br />

Logarithmen. Gleichzeitig ist der STS03<br />

konsequent prozessoptimiert konzipiert:<br />

Autor: Frank Nimwegen, Geschäftsführer, Seli GmbH<br />

Automatisierungstechnik, Neuenkirchen<br />

Er erfüllt höchste Anforderungen an die<br />

Dichtigkeit – auch nach den neuen EHEDG-<br />

Richtlinien, an die reinigungs- und desinfektionsgerechte<br />

Konstruktion und an<br />

die Anschlussfreundlichkeit. Im Betrieb<br />

kann der STS03 mithilfe normgerechter optischer<br />

Filter vor Ort schnell überprüft und<br />

kalibriert werden – der aufwändige Einsatz<br />

von Formazinverdünnungen als Prüfmittel<br />

entfällt vollständig.<br />

Trübungsmessgeräte nutzen generell den<br />

Umstand, dass die Trübung von Flüssigkeiten<br />

durch Partikel verursacht wird, die<br />

ihrerseits eine vom Trägermedium abweichende<br />

Brechungszahl aufweisen – das<br />

heißt, eintreffendes Licht streuen oder es<br />

absorbieren. Soll die Trübungsmessung<br />

eine optimale und sichere Prozesssteuerung,<br />

Qualitätsüberwachung und Ressour-<br />

cenoptimierung ermöglichen, müssen ihre<br />

Ergebnisse nicht nur präzise und wiederholgenau,<br />

sondern auch vergleichbar sein.<br />

Aufgrund verschiedener Hersteller, Messsysteme,<br />

Kalibrierverfahren sowie Auswerteund<br />

Ausgabekonzepte ist dies in der Praxis<br />

nicht immer der Fall. Gleichzeitig wird in der<br />

Lebensmittelindustrie – Brauereien und<br />

Molkereien gehören hier zu den Vorreitern<br />

der Entwicklung – die Analysenmesstechnik<br />

generell als entscheidender Enabler für eine<br />

gleichzeitige Qualitätssicherung, Kostenund<br />

Prozessoptimierung sowie Umwelt- und<br />

Ressourcenverantwortung gesehen.<br />

Verdreifachter Messbereich<br />

Die Firma Seli entwickelte daraufhin ein<br />

Trübungsmessgerät für hohe Trübungen<br />

und Konzentrationen, das den technisch<br />

bislang möglichen Kalibrier- und Messbereich<br />

Formazin-kalibrierter Geräte von<br />

4 000 FAU (Formazine Attenuation Units)<br />

auf 13 200 FAU vergrößert. Mindestens<br />

ebenso wichtig für die Anwender ist, dass<br />

beim STS03 für die Überprüfung und Kalibrierung<br />

in der Anlage keine Formazin-Kalibrierflüssigkeit<br />

hergestellt und verwendet<br />

werden muss, sondern hierfür vier optische<br />

Filter zur Verfügung stehen. Diese sind ent-<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK I TOP-THEMA<br />

01 02<br />

sprechend nationaler und internationaler<br />

Normen ausgeführt und können somit als<br />

Prüfmittel selbst in hohen Trübungseinheiten<br />

eingesetzt werden.<br />

Der mehr als verdreifachte Messbereich<br />

sowie die wesentlich einfacheren und zeitsparenderen<br />

Prüfmöglichkeiten „zwingen“<br />

zum Umdenken – denn es eröffnen sich damit<br />

Anwendungen, für die es bislang keine<br />

technisch und wirtschaftlich effiziente Lösung<br />

gab. Dies gilt für die Unterscheidung<br />

und Qualifizierung von Produkten ebenso<br />

wie für die Steuerung und Regelung von<br />

Separatoren, die Produktrückführung oder<br />

die Qualitätssicherung. Zu den Unternehmen,<br />

die die neuen Möglichkeiten der Trübungsmessung<br />

für ihre Prozessführung und<br />

Qualitätsüberwachung sowie die Sicherstellung<br />

einer nachhaltigen Produktion erkannt<br />

haben, gehören die DMK Group – die<br />

deutsche Molkereigenossenschaft – und die<br />

Brauerei Carlsberg Deutschland.<br />

Einsatz in der Molkerei …<br />

Bereits seit Mitte 2013 verfolgt die<br />

DMK Group ein ambitioniertes Nachhaltigkeitsprogramm.<br />

Zu dessen Zielen<br />

gehören u. a. die Verringerung des Frischwasserverbrauchs<br />

– gleichbedeutend mit<br />

einer Reduzierung der Abwasserbelastung<br />

– sowie eine effizientere Ausbeute des<br />

Rohstoffs Milch. Um dies zu erreichen und<br />

das Produkt in allen Verarbeitungsphasen<br />

zu kontrollieren und zu überwachen, setzt<br />

das Unternehmen an verschiedenen<br />

Standorten mit Erfolg auf Trübungsmesstechnik<br />

von Seli.<br />

„Die Messung sehr hoher Trübungen ist<br />

erst seit kurzem durch die Systeme des<br />

Hauses Seli möglich geworden“, erklärt<br />

Patrick Hilbert, am Standort Hohenwestedt<br />

als Teamleiter verantwortlich für die Elektrotechnik<br />

und Automation. „Mit diesen<br />

Systemen sind wir in der Lage, selbst<br />

kleinste Milcheinschüsse in Wasser oder<br />

Erhitzerkreisen zu erkennen und Produktunterscheidungen<br />

in unseren Roh- und<br />

Endprodukten durchzuführen und diese<br />

dadurch zu selektieren und die Prozesse<br />

01 Das werksseitig doppelt vorkalibrierte Messgerät STS03 ist für die hochpräzise und<br />

wiederholgenaue Trübungsmessung in extrem konzentrierten Medien konzipiert<br />

02 Die Trübungsmesssysteme erfüllen höchste Anforderungen an die Dichtigkeit – auch nach<br />

den neuen EHEDG-Richtlinien – und an die Anschlussfreundlichkeit<br />

entsprechend zu steuern. An verschiedenen<br />

Stellen in den Verarbeitungsprozessen<br />

können wir jetzt Produkte zurückführen,<br />

Maßnahmen für eine weiter verbesserte<br />

Produkt- und Prozesssicherheit um setzen<br />

und Reinigungsvorgänge effizienter gestalten<br />

– alles wichtige Beiträge für mehr Nachhaltigkeit<br />

und mehr Effizienz in den verfahrenstechnischen<br />

Abläufen.“<br />

Darüber hinaus konnte die DMK Group<br />

durch die Modularität der Seli-Gerätetechnologie<br />

die bisher vorhandene Geräteanzahl<br />

deutlich reduzieren. „Das bedeutet<br />

im Hinblick auf die Standardisierung einen<br />

enormen Fortschritt“, so Patrick Hilbert,<br />

„Weniger Geräte, bessere Bedienbarkeit<br />

und mehr Effizienz!“<br />

… und in der Brauerei<br />

Bei aller Fokussierung auf das Kerngeschäft<br />

zählt auch der Umweltschutz zu den<br />

zentralen Handlungsfeldern der Brauerei-<br />

Gruppe Carlsberg Deutschland. „Der effizientere<br />

Einsatz von Wasser und Rohstoffen,<br />

kosteneffiziente und qualitätsorientierte<br />

Produktionsprozesse sowie optimierte Reinigungs-<br />

und Hygieneprozesse sind dabei<br />

die entscheidenden Stellschrauben“, erläutert<br />

Jan Dufour, Leiter Elektrotechnik der<br />

Holsten-Brauerei in Hamburg. „Die Trübungsmessgeräte<br />

von Seli kontrollieren und<br />

überwachen unsere Produkte im Filterkeller<br />

und steuern die Separatoren. Der Einsatz<br />

von Prozessluft zum Spülen der Optiken,<br />

wie er bei den vorher eingesetzten Geräten<br />

erforderlich war, ist vollkommen entfallen.<br />

Bei den Seli-Geräten gibt es keine Probleme<br />

mit dem Beschlagen der Optik – Verschiebungen<br />

von Messergebnissen, die das Produkt<br />

verfälschen, treten nicht mehr auf.“<br />

Neben den Vorteilen mit Blick auf die<br />

Prozess- und damit die Produktsicherheit,<br />

lobt er auch die Reduzierung der Betriebskosten<br />

und die Vorteile der Messtechnik<br />

von Seli für den Umweltschutz: „Die Geräte<br />

sind sehr robust, es ist bis heute noch keines<br />

ausgefallen. Zudem konnten wir die<br />

Wartungsintervalle und die damit verbundenen<br />

Kosten, auch bezüglich der Reinigungsvorgänge,<br />

reduzieren. Dies führte zu<br />

Einsparungen bei den Wartungskosten,<br />

beim Wasserverbrauch und Abwasseraufkommen<br />

sowie bei den Reinigungskosten.“<br />

In anderen Applikationen an den Brauereistandorten<br />

Hamburg und Lübz überzeugt<br />

die Trübungsmesstechnik durch ihr schnelles<br />

Ansprechverhalten. In Prozessen bspw.,<br />

in denen Phasentrennungen vorgenommen<br />

werden, kommt es darauf an, das Produkt,<br />

das Prozesswasser und die Reinigungsflüssigkeit<br />

so schnell und sicher wie möglich zu<br />

erkennen und zu steuern.<br />

„Mit dem Einsatz der Trübungs- und Leitfähigkeitsmessgeräte<br />

von Seli haben wir hier<br />

die derzeit schnellsten Geräte im Einsatz“,<br />

berichtet Jan Dufour. „Je nach Applikation<br />

dauert die Messung gerade einmal 70 ms,<br />

sodass wir durch die jetzige schnelle und<br />

saubere Phasentrennung gegenüber den<br />

vorher eingesetzten Mess methoden wesentliche<br />

Einsparung in allen Bereichen erzielen.<br />

Dabei können wir immer von korrekten<br />

Messwerten ausgehen, denn die Messtechnik<br />

arbeitet sehr stabil und kann bei Bedarf<br />

mithilfe von optischen Filtern schnell geprüft<br />

und kalibriert werden. Zusätzlich<br />

haben wir durch die modulare Prozessanschlusstechnologie<br />

Geräte einsparen<br />

können und somit die Lagerkosten reduzieren<br />

und die Verfügbarkeit steigern können.“<br />

Fotos: Seli<br />

Brau Beviale: Halle 6, Stand 219<br />

www.seli.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 25


TOP-THEMA I LEBENSMITTEL- UND GETRÄNKETECHNIK<br />

Gleichmäßiges Dosieren mit<br />

Ringkolbenpumpen<br />

Das Zudosieren von Additiven ist oft die entscheidende Stufe im<br />

Mischprozess von Brauereien, um die Qualität des Endproduktes<br />

zu sichern. Dabei müssen die Eigenschaften der Zusatzstoffe wie<br />

Scherempfindlichkeit, Viskosität, Abrasivität und vieles mehr<br />

beachtet werden. Die Mouvex-Pumpen der SLS-Reihe benötigen<br />

aufgrund ihrer quasistatischen Faltenbalgabdichtung keine<br />

Gleitringdichtungen, sie sind zuverlässig und erzeugen einen<br />

konstanten Volumenstrom. Darüber entleeren sie sich vollständig<br />

und erfüllen damit die Forderungen der EHEDG. Die Pumpe wird<br />

von einer Exzenterwelle angetrieben, die von einem doppelwandigen<br />

Edelstahlfaltenbalg hermetisch abgedichtet wird. Aufgrund<br />

des perfekten Kontaktes zwischen Kolben und Zylinder entstehen<br />

ein sehr hohes trockenes Vakuum und ein hoher Kompressoreffekt.<br />

Dadurch ist die Pumpe in der Lage, das Medium im<br />

trockenen Zustand anzusaugen und nach<br />

dem Prozessende die Behälter<br />

bzw. Saug- und Druckleitungen<br />

zu entleeren.<br />

Aufgrund der so erreichten<br />

Produktrückgewinnung<br />

können Produktverluste<br />

minimiert und damit die<br />

Produktausbeute erhöht<br />

werden.<br />

www.uni-f.de<br />

Regelbarer Nachverdichter<br />

Wer in Brauereien höheren<br />

Druck benötigt, für den sind<br />

die neuen Nachverdichter von<br />

Kaeser geeignet. Als erste<br />

Komplettanlage präsentiert<br />

sich die DN-C-Serie jetzt auch<br />

drehzahlgeregelt. Dadurch<br />

wird der Volumenstrom des<br />

Kompressors bedarfsgerecht<br />

an den Verbrauch angepasst.<br />

Besonders wirtschaftlich<br />

arbeitet die Anlage deshalb<br />

auch im Teillastbereich. Liegt der Luftverbrauch unterhalb des<br />

Regelbereichs geht der Kompressor in Leerlauf. Die Anlage wird<br />

anschlussfertig mit kompletter Sensorik und Frequenzumrichter<br />

ausgeliefert. Alle Geräte tragen CE- und EMV-Kennzeichnung und<br />

minimieren dadurch Planungs-, Bau-, Zertifizierungs-, Dokumentations-<br />

und Inbetriebnahme-Aufwand. Das besonders effiziente<br />

Kompressoraggregat, das Kompaktgehäuse und die gesamte<br />

Elektrik sind platzsparend auf einem Grundrahmen montiert.<br />

Geräuscharmen Betrieb bei niedrigen Druckluftaustrittstemperaturen<br />

gewährleistet die wirksame Schalldämmverkleidung. Eine<br />

Anbindung der Nachverdichter-Anlagen an eine maschinenübergreifende<br />

Steuerung, wie z. B. der Sigma Air Manager 4.0,<br />

ermöglicht die integrierte Steuerung Sigma Control 2.<br />

Brau Beviale: Halle 4, Stand 441<br />

www.kaeser.com<br />

Optimiertes Sudhaus<br />

Ziemann Holvrieka hat mit Nessie ein neues Verfahren zur Maischefiltration<br />

entwickelt. Die Maische wird in einem kontinuierlichen<br />

Prozess in Würze und Treber getrennt und der Extrakt durch zielgerichtetes<br />

Führen und Gestalten der erzeugten Strömungen<br />

gewonnen. Daraus resultieren eine kurze Prozesszeit und eine hohe<br />

Ausbeuteeffizienz. Eine weitere Neuentwicklung<br />

ist die Würzenachverzuckerung Aladin.<br />

Üblicherweise erfolgt die Verzuckerung<br />

ausschließlich während des Maischens. Bei<br />

Aladin wird der Einfluss der thermischen<br />

Kochprozesse auf die Verzuckerung der<br />

Malzstärke berücksichtigt und die Qualität<br />

der Würze zum Ende ihrer Herstellung mit<br />

malzeigenen Enzymen sichergestellt.<br />

Ebenfalls neu ist das Würzekochverfahren<br />

Janus. Ein zweites Kochgefäß nimmt etwa ein Drittel des Sudvolumens<br />

zur separaten Hopfenisomerisierung auf. Dabei werden<br />

gezielt nur die Teilströme der Nessie-Module genutzt, die bereits<br />

im Extraktgehalt reduziert sind, einen leicht erhöhten pH-Wert<br />

aufweisen, viele Mineralstoffe wie Magnesium enthalten und beim<br />

Kochen wenig Trub bilden. Bei der Planung<br />

eines neuen Sudhauses wurden die<br />

Aufgaben in Teilprozesse aufgeteilt und<br />

optimiert. Das erlaubt es, auch mit einer<br />

größeren Vielfalt an Rohstoffen zu arbeiten.<br />

Außerdem kann gezielt in einzelne Prozessschritten<br />

eingegriffen werden.<br />

Brau Beviale: Halle 9, Stand 363<br />

www.ziemann-holvrieka.com<br />

Uni-Fördertechnik.indd 1 23.01.<strong>2018</strong> 15:39:25<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


anz-90-130-vfm_Layout LEBENSMITTEL- 1UND 18.02.18 GETRÄNKETECHNIK 14:00 Seite 1 I TOP-THEMA<br />

Alle Brauprozesse im Blick<br />

Die Anwendungssuiten FactoryTalk Brew und FactoryTalk Craft<br />

Brew bieten Überwachungs- und Steuermöglichkeiten für individuelle<br />

Produktionsanlagen und -kapazitäten. Für kleine Systeme<br />

eignet sich FactoryTalk Craft Brew, vollständig integrierte Produktionsanlagen<br />

können von FactoryTalk Brew profitieren.<br />

Braumeister haben weiterhin Charge für Charge die volle<br />

Kontrolle über jede<br />

einzelne Phase des<br />

Verfahrens, ohne in<br />

ihrer Kreativität<br />

eingeschränkt zu sein.<br />

Datenübertragung,<br />

-abgleich und -analyse<br />

sind wichtige Bestandteile<br />

des Brauprozesses.<br />

Brauer müssen<br />

daher das gesamte Brauverfahren in Echtzeit oder über Verlaufsdaten<br />

nachverfolgen können, um anlagenübergreifende<br />

Leistungsvergleiche durchzuführen, die Produktion schnell hochoder<br />

zurückzufahren sowie den Energieverbrauch zu verwalten.<br />

Mit den Anwendungssuiten von Rockwell Automation erhalten<br />

Brauer dank der sicheren Datenübertragung eine einfache<br />

Bedienbarkeit, die Möglichkeit für umfangreiche Datenabfragen<br />

und eine Flexibilität, die ihnen bisherige separate<br />

„Datenschreiber“-Lösungen nicht bieten konnten.<br />

Brau Beviale: Halle 7, Stand 841<br />

www.rockwellautomation.de<br />

Ölfreie Druckluft in der<br />

Getränkeherstellung<br />

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Für die Erzeugung ölfreier Druckluft der Klasse 0 setzt Boge mit<br />

dem High-Speed Turbo-Kompressor HST neue Qualitätsmaßstäbe.<br />

Der kompakte, leise und wartungsarme Kompressor weist<br />

gute Werte hinsichtlich Energieeffizienz auf und sorgt für bis zu<br />

30 % niedrigere Gesamtbetriebskosten im Vergleich zu ölfreien<br />

Schraubenkompressoren. Ebenso interessant ist das für die<br />

HST-Technologie entwickelte<br />

Continuous Improvement Programme<br />

Boge CIP. Damit ermittelt der Druckluftspezialist<br />

dank fortlaufender Datenanalyse<br />

Energiesparpotenziale seiner<br />

Anlagen und macht sie im Einsatz<br />

immer effizienter.<br />

Als Systemlieferant für die Getränkewirtschaft<br />

wird Boge auch seine ölfreien<br />

Kolben- und Scrollkompressoren<br />

präsentieren, wie etwa die Kolbenkompressoren<br />

der PO-Baureihe. Für den<br />

Einsatz in der Milchproduktion – z. B. bei Melkrobotern – eignen<br />

sich besonders die energie- und platzsparenden sowie leisen<br />

Scrollkompressoren der EO-Baureihe. Der EO 6 DR etwa hat eine<br />

Antriebsleistung von 5,5 kW bei einer Liefermenge von 620 l/min<br />

(8 bar) bzw. 490 l/min (10 bar). Die Variante EO 4 bedient<br />

dagegen einen geringeren Liefermengenbedarf von 410 l/min<br />

(8 bar) bzw. 340 l/min (10 bar). Kombinieren lassen sich Boge<br />

Scrollkompressoren mit dem Stickstoff-PSA-Generator N P. Er<br />

kommt bspw. bei der Lagerung, beim Umpumpen oder Abfüllen<br />

von Weinen zum Einsatz.<br />

Brau Beviale: Halle 4, Stand 510<br />

www.boge.de<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME I TITEL<br />

Für hochglänzende Oberflächen<br />

Spezielle Anforderungen an Armaturen in Elektropolieranlagen<br />

Um Produkte im Mikrobereich<br />

zu glätten und hochglänzende,<br />

widerstandsfähige Oberflächen<br />

zu erzielen, werden Elektropolieranlagen<br />

eingesetzt. Die Prozesse<br />

in diesen Anlagen stellen ganz<br />

spezielle Anforderungen an die<br />

Armaturen.<br />

Ob bei der funkelnden Uhr oder beim<br />

rostfreien Gerüst im Außenbereich –<br />

zahlreiche Produkte sind mit hochwertigen<br />

funktionalen oder dekorativen Oberflächen<br />

veredelt. Wenn es darum geht, Produkte im<br />

Mikrobereich zu glätten, dann entstehen in<br />

Elektropolieranlagen hochglänzende, widerstandsfähige<br />

Oberflächen.<br />

Beizen, Elektropolieren und anschließendes<br />

Passivieren sind in vielen Bereichen<br />

der Oberflächentechnik Standardprozesse,<br />

um Spitzen und Kanten nach der mechanischen<br />

Politur weiter zu verringern. Ziel ist<br />

es, über das sogenannte Entgraten die<br />

Oberflächenrauheit zu minimieren, um den<br />

Werkstoff eines Produktes resistenter zu<br />

machen. Durch Einwirkung von elektrischem<br />

Strom in Elektrolyten werden Metalle<br />

anodisch abgetragen. Die Prozesse dieses<br />

abtragenden Verfahrens stellen ganz spezielle<br />

Anforderungen an die Anlagentechnik.<br />

Der Ventilhersteller Gemü kennt diese Ansprüche<br />

und weiß genau, was bei der Armaturenauswahl<br />

zu berücksichtigen ist.<br />

Elektropolitur hat Vorteile<br />

Das am häufigsten elektropolierte Metall ist<br />

Edelstahl, denn eine besonders gute Oberfläche<br />

macht diesen Werkstoff nicht nur<br />

Autor: Uwe Schmezer, Leiter Produkt- und<br />

Anwendungsmanagement im Bereich Industry,<br />

Gemü Gebr. Müller Apparatebau GmbH &<br />

Co. KG, Ingelfingen<br />

optisch attraktiv, sondern verleiht ihm<br />

auch funktionale Pluspunkte. Durch die<br />

stärker ausgebildete Passivschicht ist elektropolierter<br />

Edelstahl im Vergleich zu unbehandeltem<br />

wesentlich korrosionsbeständiger.<br />

Zudem wird die Mikrorauheit um bis<br />

zu 50 % minimiert.<br />

Wird der zu veredelnde Edelstahl als Material<br />

für Rohre, Armaturen oder Reaktoren<br />

eingesetzt, so verringern sich die Produktanhaftung<br />

sowie die Bildung von Belag und<br />

zugleich erhöhen sich die Strömungseigenschaften<br />

des Mediums in den Leitungen. So<br />

lassen sich elektropolierte Oberflächen<br />

gründlicher reinigen und desinfizieren. Je<br />

glatter der Untergrund, umso schwerer fällt<br />

es Keimen, sich daran festzusetzen.<br />

Diese Eigenschaften sind besonders relevant<br />

bei Anwendungen in den hygienischen<br />

und aseptischen Bereichen der Pharmazie<br />

und Biotechnologie oder in der Getränkeund<br />

Nahrungsmittelindustrie. Aber auch<br />

die Elektroindustrie oder der Markt für<br />

Konsumgüter fragen Oberflächen mit<br />

höchster Qualitätsgüte nach.<br />

„Um den hohen Anforderungen unserer<br />

Kunden für sterile Anwendungen gerecht<br />

zu werden, legen wir bei Gemü höchsten<br />

Wert auf die Qualität unserer Ventilkörper.<br />

Wir selbst nutzen die Elektropolitur als Fertigungsverfahren,<br />

um die medienberührenden<br />

Teile unserer aseptischen Ventile mit<br />

der perfekten Oberfläche zu versehen. Eine<br />

sichere und zuverlässige Anlagentechnik ist<br />

für uns das A und O in unserem neuen<br />

Oberflächentechnologiezentrum. So kommt<br />

es, dass wir uns auch intensiv mit der Elektropolitur<br />

als Anwendungsfall für unsere<br />

industrielle Ventiltechnik auseinandergesetzt<br />

haben“, so Matthias Fick, Leiter<br />

Produktion & Logistik bei Gemü.<br />

Raffinierte Prozesstechnik<br />

Um den reibungslosen Warenfluss sicherzustellen,<br />

müssen die in der Anlagentechnik<br />

verwendeten Komponenten sowohl<br />

mechanischen Belastungen standhalten<br />

als auch gegenüber Einwirkungen<br />

aggressiver und hoch temperierter Medien<br />

beständig sein. Das gilt besonders für Absperrvorrichtungen,<br />

die die Chemikaliendosierung<br />

sicherstellen oder Heiz- und<br />

Kühlkreisläufe regeln.<br />

Elektropolituranlagen bestehen i. d. R.<br />

aus aneinander gereihten Bädern, in denen<br />

die verschiedenen Prozessschritte nacheinander<br />

erfolgen. Von der Vorbehandlung<br />

über das Beizen und die Elektropolitur bis<br />

hin zur Neutralisation – jeder Prozessschritt<br />

stellt ganz eigene Anforderungen an die<br />

Anlagentechnik, da aktionsbedingt unterschiedliche<br />

Medien eingesetzt werden.<br />

Während in den elektrischen Beiz- und<br />

Politurvorgängen aggressive Säuren wie<br />

z. B. Schwefel-, Phosphor- oder Salpetersäure<br />

zum Einsatz kommen, müssen Armaturen<br />

und Rohrleitungen in den dazwischen<br />

geschalteten Spülgängen beständig<br />

gegenüber alkalischen Tensiden sein. Hinzu<br />

kommt: Für den einwandfreien Betrieb<br />

der Bäder werden diese auf unterschiedli­<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


TITEL I KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Manuell betätigte Kunststoff-Membranventile aus PP mit einer<br />

weichdichtenden Elastomer-Membran zur Steuerung der alkalischen<br />

Spülwässer<br />

02 Die Kühlwasserversorgung in der Elektropolieranlage<br />

kann über Pneumatik-Membranventile vom Typ R690<br />

gesteuert werden<br />

che Temperaturen beheizt, teilweise auf<br />

bis zu 75 °C.<br />

Über Warenträger werden die zu polierenden<br />

Werkstücke in einer fest definierten<br />

Reihenfolge von Bad zu Bad getragen und<br />

eingetaucht. Um eine hohe Anzahl an verschiedenen<br />

Bauteilen und Formen verarbeiten<br />

zu können, sind die Warenträger oftmals<br />

variabel gestaltet. Insbesondere für<br />

Metallkörper mit komplexen Geometrien<br />

ist eine spezielle Kathodenanordnung<br />

wichtig, sodass eine gleichmäßige Stromführung<br />

entlang der Werkstücke gewährleitet<br />

ist. Das Werkstück dient im Veredelungsprozess<br />

als Anode. In einem Badgemisch<br />

aus Phosphor- und Schwefelsäure<br />

erfolgt der Materialabtrag durch den angelegten<br />

Gleichstrom. Beim anschließenden<br />

Passivieren in einem Bad aus verdünnter<br />

Salpetersäure bildet sich eine gleichmäßige<br />

Chromoxidschicht, die für den hohen Korrosionsschutz<br />

sorgt.<br />

Die genaue Chemikaliendosierung sowie<br />

Temperierung der Beiz- sowie Elektrolytmittel<br />

ist von wesentlicher Bedeutung. Sie<br />

legen die Betriebsparameter fest, nach<br />

denen die Auslegung von Armaturen in der<br />

Anlagentechnik erfolgt. Auch auf die Werkstoffauswahl<br />

muss geachtet werden. In der<br />

Regel sind die gesamten Metallteile in einer<br />

Elektropolituranlage aus Edelstahl gefertigt,<br />

um eine Kontamination der Werkstücke<br />

durch Rost zu vermeiden. Die Becken,<br />

Rohrleitungen und Armaturen hingegen<br />

sind aus hochbeständigen Kunststoffen.<br />

Auf Polyvinylchlorid (PVC) wird dabei jedoch<br />

besser verzichtet. Denn: kommt es im<br />

Ernstfall zu Bränden, könnten aggressive<br />

Verbrennungsgase Folgeschäden in der<br />

Anlage und im Gebäude verursachen und<br />

nicht zuletzt die Sicherheit der Mitarbeiter<br />

gefährden. Aus diesem Grund sind die Anlagenkomponenten<br />

in kalten Prozessbereichen<br />

häufig aus Polypropylen (PP) gefertigt.<br />

Dieser Werkstoff ist nicht nur beständig<br />

gegen verdünnte Säuren und Laugen, sondern<br />

punktet im Vergleich zu anderen<br />

Hochleistungskunststoffen auch mit einem<br />

guten Preis-Leistungsverhältnis. Im Warmbereich<br />

hingegen sind Armaturen und<br />

Rohrleitungen aus Polyvinylidenfluorid<br />

(PVDF) die erste Wahl.<br />

Passgenaue Auslegung<br />

03 Kunststoff Membranventile aus PP sind<br />

optimal geeignet, wenn es um die Zu- und<br />

Abführung sowie die Dosierung von<br />

Chemikalien in Elektropolieranlagen geht<br />

Für Elektropolieranlagen sind die Membranventile<br />

Gemü R690 eine beliebte Komponente,<br />

wenn es um die Zu- und Abführung<br />

sowie die Dosierung von Chemikalien<br />

geht. Das pneumatisch betätigte Ventil erreicht<br />

dank dem High-Flow-Körper beste<br />

Durchflusswerte bei kompakter Baugröße<br />

und optimiert so die Medienversorgung<br />

innerhalb der Anlage.<br />

Zur Temperierung der Bäder ist es aus<br />

Sicherheitsgründen ratsam, auf eine elektrische<br />

Beheizung zu verzichten. Das<br />

mindert die Brandgefahr bei Überhitzung.<br />

Stattdessen werden die Bäder mit Warmwasser<br />

über Wärmeübertrager beheizt. Zur<br />

Temperaturregelung des Wasserkreislaufes<br />

können bspw. Mehrwege-Sitzventile aus<br />

Grauguss des Typs Gemü 312 angewendet<br />

werden, die über den angebrachten Stellungsregler<br />

den Medienstrom regulieren.<br />

Im Herzstück der Anlage, also den Behältern,<br />

in denen die Vorgänge des Beizens<br />

und der Elektropolitur stattfinden, ist die<br />

fein abgestimmte Temperaturregelung besonders<br />

wichtig, da Schwankungen einen<br />

direkten Einfluss auf die Qualität des Endproduktes<br />

haben. Ein Wechsel der warentragenden<br />

Gestelle in den unterschiedlich<br />

temperierten Bädern hat auch immer einen<br />

schnellen Temperaturwechsel zur Folge.<br />

Deswegen ist dieser Anlagenbereich oftmals<br />

zusätzlich mit einem Kühlwasser­<br />

Wärmeübertrager ausgestattet, die Kühlwasserversorgung<br />

kann dabei über Pneumatik-Membranventile<br />

vom Typ R690 gesteuert<br />

werden.<br />

Als Absperrvorrichtungen, die bspw.<br />

zu Wartungszwecken manuell betätigt<br />

werden, eignen sich die Membranventile<br />

Gemü R677 oder die Kunststoff-Kugel ­<br />

hähne Gemü 717.<br />

Gemü bietet für Elektropolituranlagen in<br />

allen Bereichen eine Lösung – ob im Bereich<br />

der Anlagenperipherie, z. B. zum<br />

Temperieren der Bäder oder aber bei der<br />

Zu- und Abführung der Reagenzien sowie<br />

bei der Aufbereitung der verwendeten<br />

Medien in den entsprechenden Bädern. Die<br />

breite Auswahl an Ventilkörper- und Dichtwerkstoffen<br />

sowie das Know-how über die<br />

speziellen Anforderungen in der Oberflächentechnik<br />

helfen dabei, die Armaturen in<br />

den Anlagen passgenau auszulegen.<br />

Fotos: Gemü, Fotolia (#181206500)<br />

Brau Beviale: Halle 7, Stand 221<br />

www.gemu-group.com


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Profil zeigen<br />

Neue Strukturrohrtechnik ersetzt schrittweise traditionelle Glattrohre<br />

Strukturrohre bieten beispielsweise<br />

in Wärmeübertragern Vorteile –<br />

so verbessern sich der Wärmeübergang<br />

und die Standzeit. Denn<br />

die aufgebrachten Strukturen<br />

bewirkten Strömungsturbulenzen,<br />

die etwa die Verschmutzung durch<br />

Rauchgasablagerungen drastisch<br />

reduzieren.<br />

leiter der Schneider-Kessel Berlin, die ERK<br />

Tubes seit 2014 vorrangig in Abhitzekesselsystemen<br />

verbaut. Künftig will das traditionsreiche<br />

Berliner Familienunternehmen<br />

die Strukturrohre aus Normal- und C-Stahl<br />

auch für 3-Zug- und Großwasserraumkessel<br />

nutzen.<br />

Mit „umbauter Raum ist teuer“ bringt der<br />

Firmenchef einen Anwendernutzen auf den<br />

Punkt. Geringeres Volumen bedeute auch<br />

weniger Stunden-, Material- und Transportaufwände.<br />

Ideale Nutzungsmöglichkeiten<br />

für die Tubes sieht er überall, wo Abwärme<br />

zur Heißwasser- oder Dampferzeugung<br />

Strukturrohre ermöglichen einen besseren<br />

Wärmeübergang und kleinere Baumaße<br />

genutzt wird; etwa hinter Turbinen,<br />

Gas motoren oder bei thermischen Nachverbrennungsprozessen<br />

bspw. in der<br />

chemischen Industrie. Die Kompakt-<br />

Bauweise bringe auch bei der Nachrüstung<br />

von Bestandssystemen mit eingeschränktem<br />

Platzangebot deutliche Vorteile. Für<br />

sein eigenes Unternehmen verbindet<br />

Schneider mit den Tubes einen klaren<br />

Wettbewerbsvorteil, den er an Kunden<br />

weitergeben kann.<br />

Auch für hohe Drücke tauglich<br />

Die Tubes sind laut ERK-Geschäftsführer<br />

Prof. Udo Hellwig für Anlagen mit un-<br />

Nach 180 Jahren und millionenfacher<br />

Anwendung ist bei der Produktion<br />

energietechnischer Anlagen, von Wärmeübertragern<br />

und Industriekesseln offenbar<br />

das Ende klassischer Glattrohre eingeläutet.<br />

Im Ergebnis 15-jähriger Entwicklungsarbeiten<br />

sowie Praxistests bei Herstellern<br />

und Industrieanwendern werden sie zunehmend<br />

von Wärmeübertragungsrohren<br />

mit modifizierter Oberfläche verdrängt –<br />

sogenannten ERK Tubes.<br />

Die Strömungseigenschaften dieser<br />

Rohre werden durch mechanische Umformung<br />

der Oberflächen anwendungsspezifisch<br />

verändert. Damit verbessert sich vor<br />

allem die Wärmeübertragungsfähigkeit<br />

drastisch, und die Belagbildung wird stark<br />

unterdrückt. „Die Effizienzsteigerung gestattet<br />

sehr kompakte Bauformen – Kesselvolumen<br />

und -gewicht halbieren sich etwa“,<br />

sagt Christian Schneider, Unternehmensbegrenzter<br />

Leistung konzipiert sowie für<br />

Wärmeübertragungsvorgänge ein- und<br />

mehrphasiger Medien auch im Bereich<br />

hoher Drücke „bestens geeignet“. Hauptanwendungsfelder<br />

seien u. a. die Energieund<br />

Chemietechnik, Lebensmittelerzeugung,<br />

und Biotechnologie.<br />

Den ersten funktionsfähigen Rauchrohrkessel<br />

mit ERK Tubes überhaupt hatte 2012<br />

der Kesselbauer Remming im serbischen<br />

Novi Sad gebaut. „Seither verwenden wir<br />

die Strukturrohre überall, wo es technisch<br />

machbar ist: in Luftvorwärmern, Wärmeübertragern,<br />

Kondensatoren, Abgastauschern<br />

oder Abhitzekesseln“, erläutert Dr.-<br />

Ing. Dragan Cveticanin. Hauptabnehmer<br />

seien Energieversorger und Unternehmen<br />

der Prozess industrie in ganz Westeuropa.<br />

Besonders Deutschland sei ein wichtiger<br />

Markt, so der Remming-Geschäftsführer. Er<br />

verweist ebenfalls auf den Platzgewinn<br />

durch kleinere Wärmeübertrager dank vergrößerter<br />

Rohroberfläche und auf den besseren<br />

Wärmeübergang: Der K-Wert steige<br />

„anwendungs- und medienabhängig um<br />

den Faktor 2 bis 5, ein Abhitzekessel benö-<br />

Autorin: Daniela Isler, freie Technologiejournalistin,<br />

Checkpoint Media, Berlin<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Wasserraum eines Großwasserraum-Abhitzekessels<br />

mit von Rauchgas durchströmten IP-Tubes<br />

02 Montage eines Luftvorwärmers für kohlegefeuerten<br />

Dampferzeuger in einer Zuckerfabrik<br />

01 02<br />

tigt nicht mehr 10 m lange Glattrohre, sondern<br />

nur halb so lange Tubes“.<br />

Als weiteren Vorteil nennt Cveticanin<br />

deren ausgeprägte Selbstreinigungseffekte:<br />

Die aufgebrachten Strukturen bewirkten<br />

Strömungsturbulenzen, die etwa die Verschmutzung<br />

durch Rauchgasablagerungen<br />

drastisch reduzieren. Reinigungseinrichtungen<br />

bzw. wartungsbedingte Betriebsunterbrechungen<br />

könnten teilweise komplett<br />

entfallen, sonst deutlich reduziert werden.<br />

Deutliche Antifouling-Wirkung<br />

Ein namhafter bayerischer Hersteller von<br />

Abgaswärmetauschern bestätigt diese<br />

Effekte auch bei Nutzung von BHKW-<br />

Brennstoffen wie Erd-, Bio-, Klär- oder<br />

Sondergasen sowie Diesel und Pflanzenölen.<br />

Die Glattrohr-Substitute bewähren<br />

sich zudem schon seit rund fünf Jahren in<br />

einem kohlebefeuerten Kraftwerk. Die<br />

Rohre wurden nie gereinigt, ohne ihre Übertragungsfähigkeit<br />

erkennbar zu verlieren.<br />

Mittlerweile sind sie auch bei kommunalen<br />

Energieversorgern getestet worden. Im<br />

Müllheizkraftwerk der Stadtwerke Rosenheim<br />

hingen Tubes 2012 über mehrere Monate<br />

parallel zu Glattrohren ungekühlt im<br />

Rauchgasstrom eines Müllkessels. Dabei<br />

habe sich „ein auffälliger Unterschied“ im<br />

Verschmutzungsverhalten gezeigt, konstatiert<br />

Dipl.-Ing. Reinhold Egeler. Die strukturierten<br />

Rohroberflächen seien wesentlich<br />

sauberer geblieben, hätten eine deutlich<br />

geringere isolierende Pelzschicht aus mineralischem<br />

Staub angenommen. „Im realen<br />

Betrieb wäre dadurch der Wärmeübergang<br />

erheblich besser“, so der Bereichsleiter<br />

MHKW. Zusätzlich werde der Wärmeübergang<br />

durch strukturbedingt entstehenden<br />

Verwirbelungen unmittelbar begünstig.<br />

Als Konsequenz sieht er die Rohre vor<br />

allem für Anwendungen mit verschmutzten<br />

Gasen, wie sie in Müllverbrennungsanlagen<br />

vorkommen, prädestiniert. Ein Vorteil der<br />

Tubes sei sicher auch, dass Wärmeübertrager<br />

durch den besseren Wärmeübergang<br />

bei gleicher Leistung deutlich kleiner gebaut<br />

werden können. Egeler geht davon<br />

aus, dass durch die Rohre Leistungssteigerungen<br />

in Bestandsanlagen ohne größere<br />

Umbauten realisierbar sind.<br />

Fotos: F.-O. Ewert, MICo, spol.s r.o., Remming<br />

www.erktubes.com<br />

Valve solutions for the world – Made and engineered in Germany<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

Valve World<br />

Stand 5J20<br />

Und lernen Sie unser starkes<br />

Ventil-Team kennen<br />

-0,9 bis 1.200 bar<br />

DN15 bis DN300<br />

GSR-SP-SK-1810<strong>11</strong>a<br />

GSR Ventiltechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Im Meisenfeld 1<br />

D-32602 Vlotho<br />

Telefon: +49 5228 779-0<br />

Fax: +49 5228 779-190<br />

info@ventiltechnik.de<br />

-196 °C bis +450 °C<br />

www.ventiltechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Industrieller Feststoffzerkleinerer<br />

Die Redunit kombiniert die Vorteile des erprobten Zweiwellen-<br />

Zerkleinerers X Ripper, des Nasszerkleinerers Rotacut und der<br />

Exzenterschneckenpumpe CC-Serie von Vogelsang. Sie ermöglicht<br />

die Zerkleinerung großer<br />

Mengen von groben bis feinen<br />

Feststoffen zu Medien, die sich<br />

einfach weiterverarbeiten<br />

lassen. Dabei lässt sie sich<br />

exakt an unterschiedliche<br />

Kundenbedürfnisse anpassen.<br />

Die Redunit bietet mit den<br />

Modulen X Ripper XRL zur<br />

groben Zerkleinerung, dem<br />

Rotacut RCX für eine definierte<br />

Zerkleinerung der Feststoffe<br />

und einer Exzenterschneckenpumpe<br />

zur Weiterleitung des nunmehr homogenen Mediums<br />

eine flexible Komplettlösung für die Nahrungsmittelentsorgung.<br />

Fleischabfälle werden mit der Maschine problemlos zerkleinert,<br />

Fischköpfe, Felle und Knochen geschliffen und verwertet und<br />

Produktionsabfälle für die Weiterverarbeitung oder Entsorgung<br />

verarbeitet. Dank des modularen Aufbaus können Kunden, je<br />

nach individuellen Anforderungen, aus einer Vielzahl an Pumpund<br />

Zerkleinerungsstufen wählen. Die einfache Bedienung des<br />

Systems komplettiert die Anwenderfreundlichkeit des<br />

Industrie-Zerkleinerers.<br />

www.vogelsang.info<br />

Come and meet<br />

the BS&B Family of<br />

Valves at Valve<br />

World, Düsseldorf<br />

•Moreflow<br />

•Moreoptions<br />

•Moreleaktight<br />

•Moreperformance<br />

BS&B PressureSafetyManagment, LLC<br />

and Bormann &NeupertbyBS&B,Düsseldorf/Deutschland<br />

Telefon: +49 2<strong>11</strong> 93055 0<br />

info@bormann-neupertbsb.de or www.bsbsystems.com<br />

A SME<br />

ValveWorld,Düsseldorf<br />

27-29November <strong>2018</strong><br />

Hall 3–Booth A53<br />

Komplettautomatisierung von der<br />

Komponente bis zur Maschine<br />

Der hochflexible Servogetriebemotor der Baureihe CM3C ist<br />

individuell anpassbar, intelligent und integrierbar in Industrie-<br />

4.0-Konzepte. Auch in die neue Planetengetriebebaureihe Px.G<br />

sind viele Neuerungen eingeflossen, die SEW konsequent im<br />

Baukastensystem umsetzt. Ebenfalls neu im Portfolio ist der<br />

Energiesparmotor der Baureihe DRN für Leistungen kleiner als<br />

0,75 kW. Neue Umrichterkomponenten aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C werden ebenso vorgestellt wie der<br />

Movikit MultiAxisController, der Mehrachsregelungen mit<br />

wesentlich höherer Dynamik als bei klassischen Master-Slave-<br />

Antrieben ermöglicht.<br />

SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 4<strong>11</strong><br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Faserstoffdichtungen für die<br />

Chemieindustrie<br />

Der neue Dichtungswerkstoff Novapress 880 soll sich im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Faserstoffdichtungen durch eine dreimal<br />

höhere Anpassungsfähigkeit auszeichnen. Dadurch ermöglicht<br />

das Dichtungsmaterial zuverlässige TA-Luft-Auslegungen gemäß<br />

VDI 2290 bei gleichzeitig erhöhter Montagesicherheit. Dichtungsmaterialien<br />

müssen hohe gesetzliche Anforderungen erfüllen und<br />

sich aus diesem Grund durch eine außergewöhnlich gute<br />

Leckage-Performance bei bereits geringen Flächenpressungen<br />

auszeichnen. Die konstruktive Begrenzung der Flächenpressung<br />

bei genormten Flanschverbindungen erschwert jedoch in der<br />

praktischen Umsetzung die Einhaltung der vom Gesetzgeber<br />

geforderten Dichtheitskriterien. Das gilt insbesondere für<br />

Anwendungen in der chemischen Industrie,<br />

wo aggressive Medien zu befördern<br />

sind, die TA Luft relevant sind.<br />

Novapress 880 löst diesen Konflikt<br />

mit einer signifikant erhöhten<br />

Anpassungsfähigkeit. Mit einer<br />

Zusammendrückung von ca. 18 %<br />

bietet der Werkstoff etwa eine<br />

Verdreifachung der marktüblichen<br />

Werte und gleicht auf diese Weise<br />

bereits bei geringer Flächenpressung<br />

Flanschunebenheiten aus.<br />

www.frenzelit.com<br />

Große Pumpenvielfalt<br />

SPX Flow hat auf der Achema sein breites Produktangebot gezeigt,<br />

darunter auch aktuelle Neuheiten wie die Novaplex Vector<br />

Prozesspumpe und die Dosierpumpen der H-Serie seiner Marke<br />

Bran+Luebbe; das neue Pumpenmodell TopLobe Plus (TLP), die<br />

Pumpen CombiSump und TopWing seiner Marke Johnson Pump<br />

sowie die Bran+Luebbe PowerMon-Analysegeräte.<br />

Auf der Messe wurde auch eine umfangreiche Vertriebsvereinbarung<br />

für die Regionen Mittel- und Osteuropa sowie Australien<br />

und Südafrika zwischen dem Geschäftsbereich Industrial and<br />

Energy (I&E) von SPX Flow Inc. und der Tapflo Group getroffen.<br />

www.spxflow.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

Bormann-Neupert.indd 1 <strong>11</strong>.10.<strong>2018</strong> <strong>11</strong>:26:09


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Kugelhähne in integrierter Bauweise<br />

Spezialkugelhähne in integrierter Bauweise bieten eine sichere<br />

und platzsparende Alternative zum Einsatz einzelner Armaturen.<br />

Durch die Zusammenführung von mehreren Bauteilen oder<br />

Funktionen in einem Gehäuse lassen sich nicht nur Maße und<br />

Gewicht reduzieren, sondern das Einsparen von Flanschverbindungen<br />

sorgt auch für zusätzliche Sicherheit. Die Kombinationsmöglichkeiten<br />

sind dabei sehr vielfältig und kundenindividuell<br />

anpassbar. So beinhaltet bspw. ein klassisches<br />

Twin-Ball-Valve zwei Kugelhähne in einem<br />

Gehäuse, die wiederum mit je zwei zusätzlichen<br />

Barrieren ausgestattet sein können.<br />

Dadurch kann in der Baulänge einer<br />

Standard-Armatur die Sicherheit um bis<br />

zu Faktor 4 erhöht werden. Eine weitere<br />

Variante ist ein Kombinationskugelhahn<br />

bestehend aus einem 3-Wege-Kugelhahn<br />

und zwei Absperrkugelhähnen, die in<br />

einem Gehäuse integriert sind.<br />

Valve World: Halle 3, Stand J02<br />

www.hartmann-valves.com<br />

Rund um Kupplungen<br />

R+W erweckt den eigentlich digitalen Mitarbeiter Kai Kupplung<br />

zum Leben und präsentiert am Messestand neben den etablierten<br />

Metallbalg- und Elastomerkupplungen sowie den Sicherheitskupplungen<br />

aus dem Bereich Präzision die Produkte auch virtuell.<br />

Mit der R+W-App wird ein zusätzlicher kostenloser Service<br />

geboten. Im gleichnamigen Service-Bereich der App werden<br />

oftmals nachgefragte Sachverhalte, wie z. B. die Drehmomenteinstellung<br />

einer Sicherheitskupplung, ganz verständlich dargestellt<br />

und erklärt. Ein weiteres Erlebnis ist die Virtuell-Reality-Welt in<br />

der App, die mittels Smartphone oder Tablet und R+W-Cardboard<br />

sichtbar wird.<br />

SPS IPC Drives: Halle 4, Stand 390<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

ANSI-Vielfalt für die Prozessindustrie<br />

Ein Armaturenhersteller zeigt auf der<br />

Valve World in Düsseldorf ein<br />

maßgeschneidertes, auf den individuellen<br />

Einsatzfall zugeschnittenes<br />

System von Armaturen zum Regeln,<br />

Absperren, Sichern und Ableiten von<br />

flüssigen oder gasförmigen Medien –<br />

in DIN und in ANSI. Neu ist z. B. die Schweißenden-Variante der<br />

tri-exzentrischen metallisch dichtenden Premium-Prozessarmatur<br />

Zetrix. Es gibt sie in DN80–600, PN6–40 (class – 150/300).<br />

Ebenfalls neu ist die Zwischenflansch-Gewindeaugen-Variante –<br />

jetzt zusätzlich in DN80–600, in PN63/100 (class 600). Bereits seit<br />

einigen Jahren komplettiert die Doppelflansch-Version der Zetrix-<br />

Armatur das anspruchsvolle Programm der Prozessarmaturen,<br />

die metallisch dichtend sind und ausgestattet mit einem selbstzentrierenden<br />

Dichtring. Diese Armaturen arbeiten überaus<br />

zuverlässig und langlebig. Mehr zum Armaturenprogramm auf<br />

der Messe und auf der Homepage des Unternehmens.<br />

Valve World: Halle 3, Stand F28<br />

Berstscheiben-Vielfalt<br />

Dieser Berstscheibenhersteller zeigt auf der Valve World sein<br />

umfassendes Portfolio an Armaturenlösungen für den Exposionsschutz:<br />

Neben der non-invasiven Signalisierung wird eine in die<br />

Berstscheibe integrierte Signalisierung vorgestellt. Auch hier ist es<br />

nicht notwendig, ein Kabel aus dem Halter heraus zu führen, was<br />

zu einer erhöhten Dichtigkeit der Einbaustelle führt. Die Grafit-<br />

Berstscheibe GRX wurde entwickelt für Prozesse mit korrosiven<br />

Medien, niedrigen Drücken und Temperaturen zwischen – 180<br />

und 1 500 °C. Sie ist sowohl mit einer Kunstharz-Beschichtung<br />

(Prozesstemperaturen bis 200 °C) als auch mit einer speziellen<br />

PyC-Beschichtung (Temperaturen über 200 °C) erhältlich. Bis<br />

dato wurde die GRX bereits in diversen Reaktoren, Tanks, Glasbehältern<br />

und anderen Anlagenteilen in der Chemie und<br />

Petrochemie verbaut. Die auf der Messe gezeigten Hochdruck-<br />

Berstscheiben sind jetzt bedeutend langlebiger, denn die<br />

Schweißnaht der Berstscheibe wird nicht wie üblich<br />

auf Scherung und Biegung, sondern nur auf Druck<br />

beansprucht. Durch das geometrische Trennen<br />

von Spannungsspitze und Schweißnaht ist<br />

die Berstscheibe langlebiger und<br />

erlaubt niedrigste Bersttoleranzen<br />

von bis zu ± 3 % bei Drücken von<br />

bis zu 5 000 bar und Temperaturen<br />

bis 400 °C.<br />

Valve World: Halle 3, Stand E35<br />

www.rembe.de<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Beständig von einem<br />

Extrem zum anderen.<br />

Präzisions-O-Ringe für wechselwirkende Medien<br />

und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />

www.ari-armaturen.com<br />

27. – 29.<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />

Besuchen Sie uns in:<br />

Halle 3, Stand A78<br />

www.COG.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Atex-konforme Antriebssysteme<br />

Für Anwendungen mit explosionsgefährdeten Atmosphären bietet Nord Drivesystems individuell konfigurierte<br />

Antriebssysteme gemäß EU-Richtlinie 2014/34/EU sowie IEC Ex. Die explosionsgeschützten Antriebe können<br />

in Staubatmosphären der Kategorien 2D oder 3D (Zonen 21 und 22) sowie in Gasatmosphären der Kategorie<br />

2G oder 3G (Zonen 1 und 2) eingesetzt werden. Auch ein kombinierter Staub-/Gas-Ex-Schutz ist verfügbar.<br />

Nord liefert anwendungsspezifische Antriebslösungen mit individuellen Bauformen und<br />

Ausstattungen aus einem SAP-gestützten Baukastensystem mit geprüften Konfigurationsprozessen<br />

gemäß ISO 9001. Anhand der Kundenvorgaben nimmt der Hersteller eine individuelle<br />

Berechnung mit Prüfung der Atex-Konformität vor und liefert auch das Getriebetypenschild<br />

entsprechend modifiziert aus. Auf Wunsch werden konkrete auf Applikationsbasis<br />

ermittelte Wartungsintervalle auf die Typenschilder gestempelt.<br />

www.nord.com<br />

Dichtung trotzt tiefen Temperaturen<br />

Der neue Werkstoff stellte seine Eignung<br />

als zuverlässige Elastomerdichtung auch<br />

unter schwierigsten Bedingungen im<br />

Norsok-Test nach Standard M-710 unter<br />

Beweis und überstand die Härteprüfung<br />

mit dem bestmöglichen Rating von<br />

viermal „0000“ ohne jegliche Beschädigung.<br />

Damit empfiehlt sich Vi 900 für<br />

den Einsatz in Produktionsbereichen,<br />

die aufgrund der Gefahr von explosiver<br />

Dekompression hohe Anforderungen an<br />

die Dichtungen stellen. Das Besondere an der Neuentwicklung ist<br />

laut Hersteller die ausgezeichnete Tieftemperaturstabilität. Mit<br />

einem TR-10-Wert von – 40 °C eignet sich Vi 900 auch für kälteste<br />

Anwendungen bis zu – 50 °C und erfüllt neben dem Norsok-<br />

Standard damit auch die US-amerikanischen Anforderungen<br />

für Öl- und Gasanlagen nach API 6A und 6D.<br />

Ein weiterer Pluspunkt des neuen FKM-Compounds ist seine sehr<br />

gute Beständigkeit gegenüber einer großen Bandbreite spezifischer<br />

Medien und Chemikalien von Mineralölen über aliphatische,<br />

aromatische oder auch chlorierte Kohlenwasserstoffe bis<br />

hin zu Säuren in unterschiedlicher Konzentration und schwachen<br />

Alkalien. Da sich der Werkstoff zudem durch eine sehr niedrige<br />

Gasdurchlässigkeit auszeichnet, ist ein großes Anwendungsspektrum<br />

möglich.<br />

www.cog.de<br />

Robuste Kupplungen mit Atex-Zertifikat<br />

Die Atex-zertifizierten Lamellenkupplungen sind robust und für<br />

raue Umgebungsbedingungen geeignet. Sie arbeiten praktisch<br />

verschleißfrei und zeichnen sich durch hohe Torsionssteifigkeit<br />

und Spielfreiheit aus. Die Kupplungen müssen nicht gewartet<br />

werden und lassen sich ohne Demontage überprüfen. Zur<br />

Verfügung stehen zehn Baureihen, die Drehmomente von 0,24<br />

bis 259 kNm abdecken. Neben einfachen Ausführungen sind<br />

verschiedene Typen mit Zwischenwelle oder Distanzstücken<br />

erhältlich. Speziell für den<br />

Einsatz in der Petrochemie<br />

ist eine Baureihe mit<br />

Zwischenstück und<br />

Schutzring verfügbar, die<br />

auch die Anforderungen<br />

der Norm API 610 erfüllt.<br />

Atex-zertifizierte Zahnkupplungen<br />

werden z. B.<br />

in Pumpen, Brechern, Mischern, Pressen, Stahlwerken und<br />

Förderanlagen eingesetzt. Dieser robuste Kupplungstyp zeichnet<br />

sich durch eine hohe Leistungsdichte und einfache Wartung aus.<br />

Das Angebot an Zahnkupplungen für den Ex-Bereich deckt<br />

Drehmomente von 0,3 bis 5 340 kNm ab. Die Zahnkupplungen<br />

sind in 27 Baureihen erhältlich, darunter Ausführungen mit<br />

geflanschter oder durchgehender Hülse, mit Spezialdichtungen<br />

sowie mit Zwischenwelle oder Distanzstücken.<br />

www.rl-hydraulics.com<br />

Weiterentwickelte Gummi-Stahl-Dichtung<br />

Effiziente Getriebemotoren<br />

Bei der Weiterentwicklung dieser Gummi-Stahl-Dichtung<br />

konnte durch Optimierung der einzelnen Bestandteile<br />

dieses Dichtungskonzeptes der Leistungsbereich extrem<br />

erweitert werden. Die verwendeten hochwertigen elastomeren<br />

Werkstoffe ergeben mit der hochfesten Gummi-<br />

Stahl-Verbindung, dem optimierten Speerprofil und den<br />

speziellen Masseverhältnissen über den Radius eine<br />

Gummi-Stahl-Dichtung, die deutlich höhere Flanschkräfte<br />

aufnehmen kann als bisher bekannt. Erstmals für eine<br />

Gummi-Stahl-Dichtung wurde eine exakte Zentrierung des<br />

Stahlringes im Produktionsprozess durch die Formgebung<br />

sichergestellt. Hierdurch sind die Hebelkräfte bei der Flanschmontage gleichmäßig<br />

verteilt und die Krafteinleitung erfolgt symmetrisch – das „Verziehen“ des Flansches<br />

ist weniger wahrscheinlich. Die Montagequalität ist damit deutlich höher als bei<br />

herkömmlichen Gummi-Stahl-Dichtungen.<br />

www.klinger.de<br />

Die Getriebemotoren für Nennmomente<br />

bis 18 000 Nm bieten eine effiziente<br />

Kraftübertragung und lassen sich mit<br />

WEG-Anbaumotoren bis 75 kW und bis<br />

Energieeffizienzklasse IE4 zu Getriebemotoren<br />

mit hoher Leistungsdichte<br />

kombinieren. Durch ihre robuste Bauweise<br />

und hochwertige Verarbeitung eignen sie<br />

sich für anspruchsvolle Anwendungen in<br />

Stahlwerken, im Energiesektor oder im<br />

Bergbau. Zudem tragen sie durch ihre hohe<br />

Betriebssicherheit und Wartungsarmut<br />

entscheidend zur Steigerung der<br />

Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit bei.<br />

SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 466<br />

www.weg.net<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


Kundenspezifische Edelstahlrohre<br />

Der Spezialist für längsnahtgeschweißte Edelstahlrohre Schoeller<br />

Werk arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung seiner<br />

Werkstoffkompetenz. So ist beispielsweise ab sofort die<br />

VDM-Werkstoffgüte Alloy 31Plus/2.4692 als längsnahtgeschweißtes,<br />

kalibriertes, nahtgeglättetes und lösungsgeglühtes<br />

Rohr darstellbar. Anwender<br />

erhalten damit eine<br />

wirtschaftliche Alternative zu<br />

Rohren aus höherpreisigen<br />

Nickel-Basis-Legierungen für<br />

den Apparate- und<br />

Anlagenbau.<br />

www.schoellerwerk.de<br />

Datenbrillen in der Pumpenwartung<br />

Ab Herbst <strong>2018</strong> will Lewa im Rahmen eines Pilotprojekts spezielle<br />

Datenbrillen für Reparatur- und Wartungsunterstützung via<br />

Remote-Service anbieten. Sie werden entweder bei Vertragsabschluss<br />

mitgeliefert oder können nachträglich als Serviceleistung<br />

zugekauft werden. Ziel sei es, mittels Bild- und Tonübertragung<br />

sowie dem Austausch von Dokumenten technische Probleme<br />

unmittelbar während des Service-Calls zu erkennen, den Kunden<br />

durch Diagnosen und Wartungsarbeiten zu führen und dadurch<br />

noch besseren und schnelleren Service anbieten zu können.<br />

Für seine Ecoflow-Serie hat das Unternehmen die neue Leistungsgröße<br />

LDZ vorgestellt. Es gibt dabei einen Remote Head für<br />

extreme Hoch- und Niedrigtemperatur-Anwendungen zwischen<br />

– 70 und + 400 °C, einen M900-Pumpenkopf in hygienegerechtem<br />

Design sowie einen M800-Pumpenkopf für Hochdruck-<br />

Anwendungen bis 1 000 bar. Andere Pumpenkopfoptionen sind<br />

ebenfalls möglich.<br />

www.lewa.de<br />

Pumpenausfälle vermeiden<br />

Grundfos stellt den Condition Monitor CMU vor,<br />

mit dem der Betriebszustand von Pumpen verfolgt<br />

und mögliche Prozessausfälle in allen<br />

Anwendungen mit mehrstufigen Grundfos<br />

CR-Pumpen gemeldet werden können. Der kleine<br />

intelligente Sensor verfolgt die Aktivität einer<br />

Pumpe und erkennt mögliche Systemfehler wie<br />

Lagerschäden, Trockenlauf, Kavitation, Unwucht<br />

oder Wasserschlag. Der Sensor wird an der Ablassschraube<br />

in der Motorlaterne montiert und ist<br />

damit einfach nachrüstbar. Der Sensor misst eine<br />

Vielzahl wichtiger Leistungsdaten mithilfe von<br />

Beschleunigungsmesser, Thermometer und<br />

Ultraschall. Neben einer Anzeige an der Pumpe<br />

selbst kann das Gerät an verschiedene Überwachungssysteme<br />

angeschlossen werden. Es verbindet sich drahtlos mit der<br />

Grundfos iSolutions Cloud und bietet Benutzern die Möglichkeit,<br />

die Einstellungen für Fernwarnungen anzupassen und eine<br />

Vielzahl von Grundfos-Diensten zu aktivieren. Der Condition<br />

Monitor CMU ist für alle mehrstufigen, Kreisel- oder Inline-<br />

Pumpen der CR-Pumpenbaureihe erhältlich und ist auch für<br />

bereits in Betrieb befindliche Pumpen einsetzbar.<br />

www.grundfos.de<br />

Was wäre wenn ...<br />

…Ihr Füllvorgang künftig<br />

noch schneller wäre?<br />

WEBINAR<br />

21. November <strong>2018</strong><br />

www.gemu-group.com/fuellventile


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Die Themen SIL (Safety Integrity<br />

Level) und PL (Performance Level)<br />

gewinnen in der Prozessindustrie<br />

und im Maschinen- und Anlagenbau<br />

sowie immer wesentlichere<br />

Bedeutung. Doch Anwender stehen<br />

in der Praxis hier oft vor komplexen<br />

Herausforderungen.<br />

Als Folge des verheerenden Giftgasunfalls<br />

im italienischen Ort Seveso im Jahr<br />

1976 wurde die Verschärfung der Gesetze<br />

und Verordnungen zum Schutz von Menschen,<br />

Lebewesen und Umwelt beschlossen.<br />

Erstes Ergebnis war die im Jahr 1998<br />

veröffentlichte Norm IEC 61508 „Funktionale<br />

Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer<br />

programmierbarer<br />

Systeme“, die seit 2002 als EN 61508 angewendet<br />

wird. Diese Norm definierte zum<br />

ersten Mal umfassend die Sicherheitsanforderungen<br />

in der Automatisierungstechnik.<br />

Autor: Matthias Garbsch,<br />

Branchenmanager<br />

Safety, Jumo GmbH &<br />

Co. KG, Fulda<br />

Risiko<br />

vermeiden<br />

Funktionale Sicherheit bei der<br />

Drucküberwachung von Tankanlagen<br />

Während sich die IEC 61508 in erster Linie<br />

an die Hersteller von Komponenten für<br />

Schutzeinrichtungen richtet, ist die IEC<br />

615<strong>11</strong> „Funktionale Sicherheit – Sicherheitstechnische<br />

Systeme in der Prozessindustrie“<br />

für Betreiber und Planer von<br />

Schutzeinrichtungen relevant. Ziel all dieser<br />

Normen ist es, das Risiko auf ein vertretbares<br />

Maß zu reduzieren.<br />

Betrachtung eines Prozesses<br />

Bei einem Rohrleitungs- und Instrumentenfließschema<br />

in der Anlagen- und <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

zur Sicherheitsbetrachtung<br />

eines Prozesses müssen z. B. die Einzelkomponenten<br />

Sensorik, Auswerteelektronik und<br />

Aktor separat betrachtet werden, um einen<br />

allgemeinen Lösungsansatz zu finden.<br />

Sensoren messen physikalische Prozessgrößen<br />

wie Temperatur, Niveau oder Druck<br />

und formen den Messwert in ein Einheitssignal<br />

um. Bei der Auswertelektronik kommen<br />

i. d. R. Steuerungseinheiten zum Einsatz,<br />

die die Prozessgrößen umwandeln,<br />

linearisieren, speichern sowie nach Regeln<br />

verarbeiten und dann dem Aktor zur Aus­<br />

führung weiterleiten. Aktoren können anschließend<br />

Eingriffe in den Prozessablauf<br />

durch Verstellen von Funktionsgrößen unterschiedlichster<br />

Art vornehmen.<br />

Im Bereich der Auswerte-Elektronik sind<br />

sicherheitsgerichtete Varianten durch zwei<br />

Herangehensweisen realisierbar. So können<br />

Anwender auf eine speicherprogrammierbare<br />

Sicherheits-Steuerung setzen.<br />

Diese Lösung eignet sich besonders für den<br />

Sonderanlagenbau mit Prozessleitsystem<br />

und zeichnet sich durch umfangreiche<br />

funktionelle Anwendungen sowie eine<br />

höhere Signaldichte und -anzahl aus. Allerdings<br />

sind hier komplexe Programmieranwendungen<br />

nötig und die Ein- und<br />

Ausgänge sind an Kartentypen und Mehrkanaligkeit<br />

gebunden. Investitionskosten<br />

differieren in Abhängigkeit von der<br />

Kanalanzahl und dem Softwareaufwand.<br />

Da rüber hinaus muss jede Applikation<br />

separat nach SIL berechnet und bewertet<br />

werden. Realisierbar sind auf diesem Weg<br />

Lösungen bis zu SIL4.<br />

Geringer Parametrieraufwand<br />

Eine Alternative zur speicherprogrammierbaren<br />

Sicherheits-Steuerung ist der Einsatz<br />

von Sicherheitswächtern oder -begrenzern<br />

wie der Jumo safetyM-Serie. Diese Lösung<br />

eignet sich besonders für kleinere Anwendungen<br />

wie Sondermaschinen und Einzelapplikationen<br />

mit niedriger Signaldichte<br />

und -anzahl. Neben geringen Investitionskosten<br />

liegen die Vorteile hier bei einem<br />

geringeren Aufwand an Parametrierung je<br />

Applikation. Die Anwendung arbeitet mit<br />

Einheitssignalen und zeichnet sich durch<br />

eine redundante interne Struktur mit<br />

redundanten Sensoreingängen aus. Zur<br />

Verfügung stehen weiterhin drei unterschiedliche<br />

Funktionsausgänge (analog/<br />

binär). Auf diese Weise sind Lösungen bis<br />

zu SIL3 möglich.<br />

Besonders wichtig: In Verbindung mit definierter<br />

Sensorik ist die gesamte SIL-Kette<br />

bereits berechnet und entsprechende Zertifikate<br />

können von Jumo ausgestellt werden.<br />

Selbstverständlich lassen sich aber auch<br />

Sensoren anderer Hersteller problemlos anbinden<br />

und auch auf Seite der Aktoren besteht<br />

keine Herstellerbindung, wenngleich<br />

diese natürlich Vorteile mit sich bringt.<br />

Sicherheit in Tankanlagen<br />

Vor allem in der chemischen Industrie ist<br />

die Drucküberwachung in Tankanlagen ein<br />

Thema von hoher sicherheitstechnischer<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Relevanz. Mit Jumo-Geräten lässt sich hierfür<br />

eine im Hinblick auf die funktionale Sicherheit<br />

besonders komfortable Lösung realisieren.<br />

Kernstück des Konzepts „Jumo Safety Performance“<br />

ist der Jumo safetyM STB/STW. Dieser<br />

Sicherheitsbegrenzer/Sicherheitswächter nach<br />

DIN EN 14597 hat die primäre Aufgabe, Prozesse<br />

zuverlässig zu überwachen und die Anlagen bei<br />

Störung in den betriebssicheren Zustand zu versetzen.<br />

Eine Grenzwertüberschreitung wird von<br />

den eingebauten LEDs K1 und K2 (rot) für jeden<br />

Kanal signalisiert und der ein gebaute Relaisausgang-Alarm<br />

schaltet die Anlage in einen betriebssicheren<br />

Zustand (Alarmbereich).<br />

Die hohen Anforderungen der DIN EN 61508<br />

und der DIN EN 13849 werden durch ein Gerätekonzept<br />

erfüllt, dessen 1oo2D-Struktur das<br />

sichere Erkennen von Fehlern gewährleistet und<br />

somit auch bei Anwendungen, die der neuen<br />

Maschinenrichtlinie 2006/42/EG unterliegen,<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Da der Messwert am Analogeingang über verschiedene<br />

Fühler oder Einheits signale erfasst<br />

werden kann, eignet sich der Jumo safetyM<br />

auch zur Drucküber wachung. Hierzu wird ein<br />

Differenzdruckmessumformer über zwei Ex-i<br />

Speise-/Eingangstrennverstärker mit dem Jumo<br />

safetyM verbunden.<br />

Bereits mit dieser Lösung ist eine Grenzwertabschaltung<br />

bis SIL3 für eine ein gestellte<br />

Niveauhöhe realisierbar. Der Anwender erhält so<br />

eine kompakte einkanalige Sicherheitssteuerung<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

Jumo bündelt seine Kompetenz zum<br />

Thema Safety in der neuen Marke JSP<br />

(Jumo Safety Performance).<br />

Neben Produkten und Lösungsentwicklungen<br />

steht bei Jumo Safety Performance die<br />

hohe Beratungskompetenz im Fokus. Mit<br />

einem eigenen Schulungskonzept wurden<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />

JSP- Produktspezialisten ausgebildet. Diese<br />

verfügen über Kenntnisse in der Anwendung<br />

des Jumo safetyM, in Temperatur-,<br />

Druck- und Durchflussmesstechnik, im<br />

Explosionsschutz sowie natürlich in<br />

funktionaler Sicherheit (SIL und PL).<br />

Das SIL-Kompetenznetzwerk steht<br />

länderüber greifend mit seinem umfassenden<br />

Know-how zur Verfügung.<br />

Der Differenzdruckmessumformer kann in<br />

der eigensicheren Ausführung bis an Zone 0<br />

montiert werden<br />

mit wählbaren redundanten Eingangs signalen<br />

CMY<br />

für Einheitssignale. Die Konfiguration erfolgt<br />

einfach und komfor tabel mithilfe der K<br />

Gerätesoftware. Als Differenzdruckmessumformer<br />

kommt der Jumo dTrans p20 Delta Ex zum<br />

Einsatz. Der Mess umformer ist programmierbar<br />

und dadurch an vielfältige Messaufgaben flexibel<br />

anpassbar. In der Ausführung mit Explosionsschutz<br />

„Ex ia (eigensicher)“ kann der Druckmessumformer<br />

bis an Zone 0 montiert werden.<br />

Umfassende Visualisierung<br />

Der Jumo safetyM kann darüber hinaus an das<br />

Mess,- Regel- und Automatisierungssystem<br />

Jumo mTron T angebunden werden. Hierzu<br />

wird entweder das Binär signal des Voralarms<br />

oder das analoge Ausgangssignal verwendet.<br />

Mit dieser Lösung erhält der Anwender einen<br />

deutlich ge steigerten Funktionsumfang sowie<br />

umfassende Visualisierungsmöglichkeiten.<br />

Weitere SIL-Lösungen, die mit dem Jumo<br />

safetyM realisiert werden können, sind die Temperaturüberwachung<br />

in Wärmebehandlungsanlagen,<br />

die Überwachung von Pumpen, Überfüllabschaltungen<br />

oder Extruder.<br />

Fotos: Jumo, Fotolia (#44896540)<br />

Brau Beviale: Halle 6, Stand <strong>11</strong>9<br />

SPS IPC Drives: Halle 4A, Stand 435<br />

www.jumo.net<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

Das Rex-System<br />

Ihre All-in-one<br />

Lösung<br />

Bestehend aus drei Komponenten<br />

– Einspeisung,<br />

– Überstromschutz und<br />

– Stromverteilung<br />

revolutioniert das REX12-System<br />

Ihre DC 24 V-Ebene.<br />

Ihr Nutzen:<br />

● Erhöht die Maschinenverfügbarkeit<br />

● Bringt Flexibilität<br />

● Spart Zeit, Kosten und Platz<br />

● Mit IO-Link und<br />

Modbus-RTU Anbindung<br />

Infos unter:<br />

www.e-t-a.de/REX12-System<br />

facebook.com/eta.germany<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SPS/IPC/DRIVES<br />

vom 27.– 29. November <strong>2018</strong><br />

Halle 3.C, Stand 3.C-428<br />

www.e-t-a.de<br />

© Andrey Armyagov/Fotolia.com


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Echte Mammutaufgaben<br />

Service- und Modernisierungskonzepte steigern Sicherheit von Anlagen<br />

Die Sicherheit einer Anlage langfristig zu gewährleisten, stellt eine große<br />

Herausforderung und Verantwortung für Anlagenbetreiber dar. Um die<br />

Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen möglichst hoch zu halten und<br />

die Mitarbeiter vor Gefahren zu schützen, müssen Safety-Konzepte richtig<br />

geplant und umgesetzt werden.<br />

Vor dieser Herausforderung stand auch<br />

das japanische Energieunternehmen<br />

Inpex bei der Projektierung und dem Betrieb<br />

des Ichthys-Gasfelds. Die Gewährleistung<br />

der Safety gleicht bei einem solchen<br />

Projekt einer Mammutaufgabe: Es galt, alle<br />

Offshore- und Onshore-Anlagen von einer<br />

schwimmenden Lager- und Verladeeinheit<br />

über eine Offshore-Plattform und Onshore-<br />

LNG-Anlage bis hin zur zugehörigen 890 km<br />

langen Untersee-Pipeline zu schützen.<br />

Das umfassende Safety-Konzept für das<br />

Ichthys-Projekt beinhaltete nicht nur Sicherheitssteuerungen<br />

und Systeme für Notabschaltungen,<br />

sondern auch Lösungen für<br />

Brand- und Gasschutz sowie Überdrucksicherheit.<br />

Fast zehn Jahre Planung und Bau<br />

sind vergangen, bevor die Anlagen <strong>2018</strong> erfolgreich<br />

in Betrieb gehen konnten. Damit<br />

das möglich wurde, waren eine minutiöse<br />

Planung und die Einhaltung eines strikten<br />

Zeitplans nötig.<br />

Die Safety-Spezialisten von Hima waren<br />

seit 2009 mit an Bord. Um alle sicherheitskritischen<br />

Anlagen rechtzeitig für den Betriebsstart<br />

fertig zu haben und das reibungslose<br />

Funktionieren der zahlreichen<br />

Autor: Stefan Basenach, Group Vice<br />

President Segment Process, Hima Paul<br />

Hildebrandt GmbH, Brühl<br />

unterschiedlichen Systeme zu gewährleisten,<br />

arbeitete das globale Projektteam über<br />

Ländergrenzen und kulturelle Unterschiede<br />

hinweg lokal in Singapur mit weiteren beteiligten<br />

Auftragnehmern zusammen. Die<br />

gelungene Projektkoordination war ein<br />

wesentlicher Faktor für die fristgerechte<br />

Lieferung und Installation und damit auch<br />

für den Erfolg des Projekts.<br />

Gemeinsam mit dem Betreiber Inpex<br />

erarbeitete Hima zudem ein langfristiges,<br />

übergreifendes Service-Konzept, das darauf<br />

abzielt, den sicheren Betrieb des Ichthys-<br />

LNG-Projekts über dessen gesamte zu erwartende<br />

Betriebsdauer hinweg zu gewährleisten.<br />

Dieses Konzept beinhaltet die Wartung<br />

der Sicherheitssysteme, einschließlich<br />

der Lieferung der benötigten Ersatzteile, sowie<br />

die Bereitstellung von Dienstleistungen.<br />

Herausforderung Turnaround<br />

Auch ein Turnaround ist für Anlagenbetreiber<br />

und Beteiligte eine herausfordernde<br />

Aufgabe. Zu den Aufgaben im Rahmen<br />

eines Turnarounds zählen u. a. die Personalplanung<br />

sowie die Durchführung von<br />

Instandhaltungs-, Reparatur- und Umbauarbeiten.<br />

Genau so ging es auch dem internationalen<br />

Öl- und Gasunternehmen OMV,<br />

das 2017 einen Turnaround in seiner petrochemischen<br />

Produktion der Raffinerie in<br />

Schwechat, Österreich, durchführte. Ziel<br />

dabei war es, wichtige Revisions- und Reparaturarbeiten<br />

umzusetzen.<br />

Die Anlagen wurden im Rahmen des<br />

Turnarounds heruntergefahren, demontiert,<br />

gereinigt, überprüft, dabei fehlerhafte<br />

Teile ersetzt und alles wieder zusammengebaut.<br />

Und das war eine echte Herkulesaufgabe:<br />

An vier Prozessöfen, 71 Kolonnen,<br />

508 Wärmeübertragern, 698 Behältern,<br />

4 188 Armaturen und 1 485 Sicherheitsventilen<br />

wurden Revisionsarbeiten durchgeführt<br />

und Reparaturarbeiten an ca. 12 km<br />

Rohrleitungen vorgenommen.<br />

Auch alle Safety-Systeme mussten innerhalb<br />

des engen Zeitrahmens geprüft, teilweise<br />

modifiziert und am Ende wieder voll<br />

funktionsfähig sein. Als Teil des unternehmensübergreifenden<br />

Projektteams, das sich<br />

Safety-Service erfordert<br />

einen fortschreitenden,<br />

dynamischen Prozess<br />

aus Spezialisten von OMV und von rund<br />

50 Partnerfirmen zusammensetzte, waren<br />

18 Experten von Hima vor Ort im Einsatz.<br />

Die zentrale Herausforderung für die Safety-<br />

Spezialisten lag in der hohen Anzahl der<br />

zu prüfenden Systeme. Insgesamt wurden<br />

61 Sicherheitsteuerungen einer gründlichen<br />

Generalinspektion und Modernisierung<br />

unterzogen. Allein beim Ethylencracker<br />

wurden 26 Systemschränke auf<br />

„Herz und Nieren“ geprüft.<br />

Fünf Wochen lang waren die Ingenieure<br />

in verschiedenen Teilanlagen der Raffinerie<br />

damit beschäftigt, alle bestehenden Sicherheitssteuerungen<br />

gründlich zu untersu-<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

chen und zu modifizieren. Ebenso wurden<br />

diese gemäß den neu durchgeführten<br />

Hazop-Studien (Hazard and Operability<br />

Study) angepasst und erweitert, damit sie<br />

weiter zuverlässig die Verfügbarkeit und die<br />

funktionale Sicherheit der petrochemischen<br />

Produktion gewährleisten.<br />

Dank akribischer Planung und hohem<br />

persönlichen Einsatz konnten die Ingenieure<br />

am Ende die erforderlichen Arbeiten sogar<br />

schneller als geplant abschließen. Damit<br />

trugen sie dazu bei, dass der Turnaround<br />

der petrochemischen Anlagen in der Raffinerie<br />

Schwechat zum Erfolg wurde: Sieben<br />

Wochen nach Beginn der Abstellung konnte<br />

OMV die Produktion wie geplant sicher<br />

wieder hochfahren.<br />

Beim Mega-Erdgasförderprojekt Ichthys des japanischen<br />

Energieunternehmens Inpex vor der Küste Australiens<br />

sorgte eine detaillierte Projektplanung dafür, dass von<br />

Produktionsbeginn an alles reibungslos funktionierte<br />

Faktor Langzeitverfügbarkeit<br />

Die Modernisierung bestehender Anlagen<br />

bringt ganz andere Herausforderungen mit<br />

sich als die Planung und Umsetzung von<br />

Neuprojekten. Beispielsweise entschied sich<br />

das Petrochemie-Unternehmen Ineos in<br />

Köln im Rahmen einer Lifecycle-Betrachtung<br />

für die Modernisierung der sicherheitsgerichteten<br />

Systeme seines Steam-Krackers<br />

V. Dabei setzte das Unternehmen ein<br />

Modernisierungskonzept um, das aufgrund<br />

seiner langfristig angelegten Planung und<br />

Zukunftssicherheit wirtschaftliche Vorteile<br />

mit sich bringt. Bei der Auswahl des Safety-<br />

Anbieters für das Modernisierungsprojekt<br />

stellten Performance, Funktionalität und<br />

Skalierbarkeit der Safety-Steuerungen wichtige<br />

Auswahlkriterien dar.<br />

Gerade die Zukunftsfähigkeit aufgrund<br />

des flexiblen Online-Reload-Konzepts und<br />

die Zusicherung der Langzeitverfügbarkeit<br />

aller verwendeten Systeme gaben am Ende<br />

den Ausschlag, sich für die Hima-Lösung zu<br />

entscheiden. Zudem trug das Know-how<br />

der Engineering- und Service-Mitarbeiter<br />

des Safety-Spezialisten bei Planung, Programmierung<br />

und Inbetriebnahme der<br />

Lösungen wesentlich dazu bei, dass die<br />

erste Umrüstungsphase bereits wenige Monate<br />

nach Auftragsvergabe umgesetzt und<br />

das Zeitfenster eingehalten werden konnte.<br />

Durch die Modernisierungsmaßnahmen<br />

sollen die Anlagen langfristig zukunftssicher<br />

gemacht und die Wartungskosten<br />

nachhaltig gesenkt werden.<br />

In Gesamtlebensdauer denken<br />

Die Herausforderungen für Anlagenbetreiber<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

von Modernisierungs- und Servicekonzepten<br />

sind vielfältig: Von Zeit- und Kostendruck<br />

über System-Kompatibilität und<br />

Langzeitverfügbarkeit. Anlagenbetreiber<br />

sind daher gut beraten, bei der Auswahl von<br />

Safety-Konzepten nicht nur die Anfangsinvestition<br />

zu betrachten, sondern die gesamten<br />

Lebenszykluskosten. Das heißt: Wie<br />

leicht lassen sich Systeme warten? Wie kosteneffizient<br />

ist der Betrieb? Wie hoch ist der<br />

Trainingsaufwand für das Servicepersonal?<br />

Wie lange sind Ersatzteile verfügbar? Wie<br />

zukunftsfähig ist das Safety-Konzept in<br />

puncto sich verändernde Normen oder<br />

Security? Diese Fragen und noch viele weitere<br />

Aspekte gilt es bei Modernisierungsund<br />

Servicevorhaben zu beachten, will man<br />

herausfinden, welche Lösung tatsächlich<br />

am Ende das höchste Maß an Sicherheit<br />

und Wirtschaftlichkeit mit sich bringt.<br />

Fotos: Hima, Inpex<br />

www.hima.com


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Brücke vom Design zur Automation<br />

Mit dem DCS-Portal von Aucotec lassen sich die Festlegungen aus<br />

dem Anlagen-Design automatisiert und direkt an die Programmierung<br />

gängiger Kontrollsysteme übergeben. Diese Brücke führt<br />

zu jedem Automatisierungssystem, das kommunikationsfähig ist,<br />

auch parallel zu mehreren. Damit ist das Portal besonders für<br />

Generalunternehmer (EPCs) hilfreich oder für Betreiber, die<br />

aufgrund ihrer Historie verschiedene Leitsysteme im Einsatz<br />

haben. Zu all diesen Systemen kann die Software Engineering<br />

Base (EB) einen entsprechenden Container in dem Portal bereitstellen.<br />

Jeder Container dient zur Übertragung der Design-<br />

Informationen, die sich damit gleichzeitig an verschiedene<br />

Leitsysteme mit unterschiedlichen Konfigurationen übergeben<br />

lassen. Davon profitieren auch Hersteller, die ähnliche Anlagen<br />

mehrfach bauen, nur mit anderen Leitsystemen. Die kooperative<br />

Plattform vereint die Kerndisziplinen Basic Engineering inklusive<br />

Feed (Frontend Engineering Design), Process Design, Instrumentation<br />

& Control sowie Electrical Engineering in einem einzigen,<br />

gemeinsamen Datenmodell. Dadurch sind Änderungseingaben<br />

nur an einer Stelle erforderlich.<br />

SPS IPC Drives: Halle 6, Stand <strong>11</strong>0<br />

www.aucotec.com<br />

Pharma-MES aus der Cloud<br />

Ein Manufacturing Execution System (MES) hilft Pharma- und<br />

Biotechherstellern bei der Digitalisierung ihre Produktion. Als<br />

Neuheit bietet Werum PAS-X as a Service an, das als cloudbasiertes<br />

MES fungiert. Pharma- und Biotechunternehmen sollen<br />

so Ressourcen für ein eigenes IT-Datenzentrum einsparen und<br />

sich ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />

Mittels PAS-X MSI Plug & Produce soll die einfache Integration<br />

von Software und Equipment möglich werden. Über die standardisierte,<br />

nachrichtenbasierte Schnittstelle können die Maschinen<br />

auf dem Shop Floor und Werums PAS-X direkt miteinander<br />

kommunizieren. Der Integrationsaufwand lässt sich laut<br />

Hersteller um bis zu 75 % reduzieren.<br />

www.werum.com<br />

Industrieller Kabelschutz<br />

Die Komponenten des Fipsystems<br />

sorgen für industriellen<br />

Kabelschutz. Ab sofort sind die<br />

Produkte auch UL-zugelassen.<br />

Ab Januar 2019 bietet der<br />

Hersteller zwei weitere Produktfamilien<br />

an: eine Zugentlastungsverschraubung<br />

(Azpa)<br />

sowie eine Innengewinde-<br />

Verschraubung (Afpa). Beide Produkte sind mit den marktüblichen<br />

Gewindeanschlüssen sowohl aus Kunststoff als auch aus<br />

Metall erhältlich.<br />

SPS IPC Drives: Halle 3, Stand C251<br />

www.fipsystems.com<br />

Druckmessumformer mit<br />

Fern-Inbetriebnahme<br />

Siemens stellt mit dem Sitrans P320/420 einen Druckmessumformer<br />

vor, der eine Safety-integrity-level-(SIL)-Inbetriebnahme aus<br />

der Ferne ermöglicht. Dies spart Zeit und reduziert Kosten bei der<br />

Inbetriebnahme von Geräten, die funktionale Sicherheit benötigen.<br />

Anstatt händisch jedes einzelne Gerät vor Ort in der Anlage zu<br />

bedienen, können Anwender die Messumformer z. B. vom Kontrollraum<br />

aus mittels des Simatic Process Device Managers (PDM) in<br />

den SIL-Betrieb setzen. Diese<br />

neueste Generation der Druckmessumformer<br />

wurde im Einklang<br />

mit dem IEC 61508 Standard für<br />

SIL2/3 entwickelt.<br />

Der Hart7-Messumformer bietet<br />

zusätzliche Digitalisierungseigenschaften.<br />

So bekommt der Nutzer<br />

umfassende Kontroll- und Analysemöglichkeiten<br />

mittels Datenprotokollierung und Ereignisüberwachung.<br />

Zusätzlich steigert die optimierte Sprungantwortzeit des Gerätes die<br />

Prozess effizienz, da das Kontrollsystem schneller auf veränderte<br />

Prozessbedingungen reagiert. Mit Messbereichen von 20 mbar bis<br />

700 bar bieten diese Neuzugänge im Siemens Druckmessportfolio<br />

auch unter extremen Bedingungen zuverlässige Ergebnisse.<br />

SPS IPC Drives: Halle <strong>11</strong><br />

www.siemens.com<br />

Digitale Antriebs-Integration auf<br />

allen Ebenen<br />

Danfoss Drives präsentiert<br />

neue Lösungen und Konzepte<br />

für die flexible und einfache<br />

Integration seiner hocheffizienten<br />

Antriebe in jede Art von<br />

Automatisierungssystemen. Um<br />

die Verfügbarkeit der Produktionsanlagen<br />

zu verbessern, ist<br />

eine effiziente Nutzung der Daten aus den Antrieben und der<br />

Anwendungen ausschlaggebend. Dies steigert die Produktivität<br />

und senkt zugleich die Kosten für Engineering, Betrieb und<br />

Service. So lassen sich laut Hersteller Kosten und Risiken<br />

minimieren, indem z. B. DrivePro-Services zur vorbeugenden und<br />

vorausschauenden Wartung eingesetzt werden. Als Erweiterung<br />

dieser Optionen bietet Danfoss zudem per Fernüberwachung auf<br />

einen Blick die komplette Übersicht über den Status der Danfoss-<br />

Antriebe am Stand mit allen anwendungsrelevanten Daten. Dies<br />

hilft den Bedienern, ihre Anlagen oder einzelne Maschinenbaugruppen<br />

in Echtzeit zu steuern. Mit VLT FlexMotion präsentiert<br />

das Unternehmen ein umfassendes, flexibles Angebot an<br />

zentralen und dezentralen Servoreglern und Motoren mit<br />

vorgefertigten Anwendungsbausteinen.<br />

SPS IPC Drives: Halle 3A, Stand 430<br />

www.danfoss.de/drives<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Optimierte<br />

Verdrahtungsplanung<br />

Lösungsanbieter Eplan stellt zur<br />

SPS IPC Drives die kommende<br />

Version Smart Wiring 2.8 vor.<br />

Drei markante Schwerpunktthemen<br />

wurden in der Software<br />

zur Verdrahtung im Schaltschrank-<br />

und Anlagenbau<br />

realisiert: die mögliche Gliederung<br />

in Teilprojekte, ein neuer<br />

Prüfmodus zur Unterstützung<br />

der Fertigung und mehr<br />

Transparenz in der Anwendung<br />

der Software.<br />

SPS IPC Drives: Halle 6, Stand 120<br />

Spurenfeuchte-Transmitter misst hochpräzise<br />

Michells Pura Reinstgas Spurenfeuchte-Transmitter wurde<br />

speziell für Anwendungen entwickelt, in denen die Reinheit des<br />

Gases von außerordentlicher Wichtigkeit ist, und selbst<br />

minimale Spuren von Feuchte als Kontaminierung zu verstehen<br />

sind. Basierend auf dem Advanced Ceramic Moisture Sensor ist<br />

das Gerät in der Lage, Taupunkte zwischen – 120 und – 40 °C Td<br />

zu<br />

messen. Das entspricht einem Messbereich von 1 ppbV bis<br />

126,71 ppmV ausgedrückt als Feuchtekonzentration im Gas. Mit<br />

der Fokussierung auf sehr niedrige Feuchtekonzentrationen<br />

wird die Leistung für Anwendungen in der Halbleiterherstellung, in denen der beinahe vollständige<br />

Ausschluss von Feuchte ein entscheidendes Qualitätskriterium darstellt, optimiert.<br />

Der Taupunkt Transmitter ist laut Hersteller leicht zu installieren und einfach in der Bedienung.<br />

Routinewartungen seien ebenfalls sehr einfach durchzuführen, da der Transmitter im Rahmen des<br />

Austauschsensorprogramms von Michell erhältlich ist.<br />

www.michell.com<br />

Lösungen nach Maß. Seit 1968.<br />

www.eplan.de<br />

Dichte, Grenz- und<br />

Füllstand mit SIL<br />

Der Crystalsens LB 480 von<br />

Berthold Technologies kann<br />

als radiometrischer<br />

Grenzschalter an Behältern<br />

und chemischen Reaktoren<br />

verwendet werden. Für den<br />

Erhalt der Messstabilität und<br />

für die Detektor-Funktionsüberwachung<br />

wird die<br />

Höhenstrahlregelung<br />

verwendet. Diese erlaubt es,<br />

sowohl den Max- als auch den<br />

Min-Grenzschalter, ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen, in<br />

Sicherheitskreisen mit SIL2 zu<br />

nutzen. Selbst der Einsatz in<br />

SIL3 ist möglich, bei Verwendung<br />

von zwei Geräten. Die<br />

Höhenstrahlregelung erlaubt<br />

es zudem, die erforderliche<br />

Strahleraktivität sehr niedrig<br />

zu halten.<br />

Der 4–20-mA-Stromausgang<br />

erkennt laut Hersteller eventuelle<br />

Signalabweichungen<br />

sofort. Dadurch könne ein<br />

eventueller Schaltkreisdefekt<br />

im Stromausgang des Schalters<br />

als auch in der Gegenstelle<br />

(z. B. durch Blitzschlag) schnell<br />

erkannt werden.<br />

www.berthold.com<br />

27. -29. November in Nürnberg ·Halle 10.1 ·Stand 121<br />

GENAU. HYGIENISCH.<br />

Variabel, verbindungsfreudig und verlässlich –<br />

so ist die neue V-Line von LABOM.<br />

Die Druck- und Temperaturmessumformer dieser<br />

Linie bieten in platzsparender Bauform ein<br />

großes Display, intuitive Bedienung und hohe<br />

Messgenauigkeit. Mit vielfältigen Prozessanschlüssen<br />

und einem Design entsprechend den<br />

hygienischen Anforderungen der EHEDG und<br />

der 3A-Richtlinien sind sie optimal gerüstet für<br />

die Food- und Pharmaindustrie sowie die Biotechnologie.<br />

Wann reden wir über Ihre Lösung?<br />

Lösungen für Druck- und Temperaturmesstechnik<br />

Tel. +49 (0) 4408 804-444 . www.labom.com


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Druckaufnehmer im Heavy-Duty-Bereich<br />

Die neuen Druckaufnehmer M5600, U5600 und M5800 von<br />

Althen eignen sich sowohl für die Prozessautomation als auch für<br />

anspruchsvolle Mess- und Prüfaufgaben. Sowohl der modulare,<br />

drahtlose Druckmessumformer M5600 der Microfused-Serie als<br />

auch der modulare, kabellose Druckmessumformer U5600 der<br />

UltraStable-Serie sind in einem Gehäuse aus Edelstahl und<br />

Polycarbonat untergebracht. Die medienberührenden Teile des<br />

Druckanschlusses bestehen aus rostfreiem Stahl 17-4PH. Da<br />

weder O-Ringe noch organische Stoffe den Druckmedien<br />

ausgesetzt sind, wird eine lange Lebenszeit des Wandlers<br />

gewährleistet.<br />

Durch einen 24-Bit-ADC-Digital-Output-Wireless-Transducer<br />

kann die Festverdrahtung ausgelassen und gleichzeitig eine<br />

Remote-Prozesssteuerung und -überwachung via Bluetooth<br />

ermöglicht werden. Beide Serien eignen sich für schwere Industrieanwendungen,<br />

für die Messung von Flüssigkeits- oder Gasdrücken<br />

sowie für den Einsatz in schwierigen<br />

und leicht korrosiven Medien,<br />

wobei der U5600 eine größere<br />

Auswahl an Messbereichen<br />

bietet.<br />

www.althen.de<br />

Single-use-Sensoren vereinfachen<br />

Zellkultur<br />

Hamilton Bonaduz bietet eine Single-use-Komplettlösung für<br />

Zellkultur und Fermentation an. Das Unternehmen hat neben<br />

dem bereits verfügbaren Single-uses-Sensor OneFerm pH auch<br />

einen Sensor zur optischen Messung des gelösten Sauerstoffes<br />

entwickelt. Die gamma-sterilisierbaren Sensoren werden von den<br />

Anbietern von Single-use-Bags und -Reaktoren in diese integriert,<br />

sterilisiert und als Komplettpaket ausgeliefert. Vorteil ist laut<br />

Hersteller die Genauigkeit und der minimale Drift der<br />

OneFerm pH, da sie die Vorteile eines pH-Sensors aus Glas mit<br />

der schnellen Einsetzbarkeit eines optischen pH-Sensors<br />

kombiniert, ohne dabei das Kontaminationsrisiko zu erhöhen.<br />

Für den Anwender entfallen zeitintensive Reinigungsvalidationen,<br />

sodass die Vorbereitungszeit minimiert wird. Ein weiterer<br />

Pluspunkt stellt die Verfügbarkeit der Single-use-Sensoren als<br />

analoge und Arc-Version<br />

dar, wodurch eine<br />

einfache Integration in<br />

bestehende Anlagen<br />

ermöglicht wird.<br />

www.hamiltoncompany.com<br />

Datenlogger protokolliert Temperatur<br />

Die Systeme zur Aufzeichnung von<br />

Temperaturprofilen ermöglichen<br />

Ofenprüfungen und die Überwachung<br />

der Produkttemperaturen<br />

mit bis zu 20 Messkanälen. Die Auswertesoftware<br />

Datapaq Insight enthält<br />

umfassende Funktionen zur<br />

Erstellung von Protokollen gemäß<br />

CQI-9, AMS 2750E und ISO9000<br />

sowie von individualisierten Protokollen. Die Datapaq-TP3-<br />

Datenlogger speichern bis zu 3,6 Mio. Datenpunkte. Sie haben<br />

einen Messtemperaturbereich von – 100 bis 1 370 °C und eine hohe<br />

Genauigkeit von ± 0,3 °C. Nutzer können flexibel unter drei verschiedenen<br />

Batterietypen auswählen und diese auch selbst wechseln:<br />

Lithium- oder Alkali-Mangan-Batterien oder NiMH-Akkus.<br />

Jeder Logger wird mit einer digitalen Kalibrierurkunde im internen<br />

Speicher ausgeliefert. Dies ermöglicht eine automatische<br />

Korrektur von Messwerten, reduziert Bedienfehler und spart Zeit<br />

bei der Überwachungsprotokollierung. Anwendungsspezifische<br />

Hitzeschutzbehälter schützen die Elektronik über die gesamte<br />

Länge des Prozesses.<br />

www.flukeprocessinstruments.de<br />

Durchfluss, Füllstand und Temperatur<br />

Proline 300/500 steht für eine branchenoptimierte Durchflussmessung<br />

mit erweitertem Einsatzbereich sowie verbesserter<br />

Performance und ermöglicht mit dem Simply-clever-Gerätekonzept<br />

eine einfache, schnelle<br />

Planung und den sicheren Betrieb<br />

inkl. Wartung. Bei der<br />

Füllstandmessung beantwortet<br />

Endress+Hauser die Frage nach<br />

der passenden Radarfrequenz für<br />

eine Applikation technisch mit der<br />

Summe von <strong>11</strong>3 GHz. Damit<br />

addiert der Hersteller seine verfügbaren Frequenzen auf: So<br />

benötige jede Applikation eben nicht die höchste Frequenz,<br />

sondern eine individuelle Antwort und passende Radarfrequenz:<br />

1, 6, 26 oder 80 GHz. Das hygienische Thermometer iTherm<br />

TrustSens ist für Benutzer in der Pharma-, Nahrungsmittel- und<br />

Getränke-Industrie bestimmt, die eine lückenlose Übereinstimmung<br />

zu den FDA- bzw. GMP-Regeln benötigen. Das Thermometer<br />

eliminiert laut Hersteller das Risiko von Nichtkonformitäten<br />

während der Produktion.<br />

SPS IPC Drives: Halle 4A, Stand 135<br />

www.de.endress.com<br />

Kompakter SIL-Druckmessumformer<br />

www.vega.com<br />

Mit dem Vegadif 85 lassen sich industrielle Prozesse zuverlässig und kontinuierlich steuern und überwachen. Die<br />

Stärken liegen neben funktionaler Sicherheit in der Option, mit nur einem Gerät gleichzeitig Differenz- und statischen<br />

Druck zu messen. Im kompakten Einkammergehäuse ist der Messumformer dabei auf geringen Platzbedarf und<br />

Wirtschaftlichkeit ausgelegt. Das Gerät ist nun nach SIL2 (SIL3) qualifiziert und zugelassen. Sowohl drahtlos per<br />

Bluetooth als auch drahtgebunden lässt es sich laut Hersteller komfortabel parametrieren. Die eingesetzte Elektronik<br />

ist grundsätzlich eigensicher und druckfest gekapselt nach Atex, IECEx und CSA. Damit lassen sich die Messumformer,<br />

auch während des Betriebs im Ex-Bereich, jederzeit sicher parametrieren.<br />

SPS IPC Drives: Halle 7A, Stand 102<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Driftstabiler Luftströmungs-/<br />

Massestromsensor<br />

Das patentierte Messverfahren<br />

zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass der bei thermischen<br />

Anemometern übliche<br />

Nullpunktdrift laut Hersteller<br />

nicht mehr auftritt. Der Fühler<br />

mit Nickel-Chromstahl-<br />

Keramik-Messkopf wurde für<br />

anspruchsvolle robuste<br />

Prozesstechnik entwickelt.<br />

Der komplett geschlossene<br />

Fühler ist auch bei verschmutzter<br />

Luft einsetzbar<br />

und kann, wenn erforderlich, problemlos gereinigt werden. Für<br />

die zuverlässige Strömungsmessung in Luft und Gasen ohne<br />

bewegliche Teile sind keine zusätzlichen externen Druck- und<br />

Temperatursensoren erforderlich. Der elektrochemisch polierte<br />

Messfühler ist auch für Anwendungen in der Pharmabranche<br />

geeignet. Bei Einsatz in Rohren sind Messungen mit Rohrinnendurchmesser<br />

von 100–1 000 mm möglich.<br />

Neben der Driftfreiheit zählt die Langzeitstabilität zu den<br />

Merkmalen. Dies wird durch zwei voneinander unabhängige<br />

Methoden erreicht, die auch den Alterungseffekt der Messelemente<br />

auffangen, was bei den „üblichen“ thermischen<br />

Anemometern nicht möglich ist. Die abgesetzte Elektronik mit<br />

Anzeige im Aluminium-Metallgehäuse ist durch ein 3 m langes<br />

Kabel (Einsatzbereich bis 400 °C) mit dem Messfühler verbunden.<br />

Im Elektronikmodul werden Strömungs- und Temperaturmesswerte<br />

sowie Fehlermeldungen digital angezeigt.<br />

www.vereta.com<br />

Einfache Konfiguration und<br />

Parametrierung<br />

Die Geräteplattform EDIP bietet praxisgerechte Bedien- und<br />

Parametriermöglichkeiten. Online-Analyse-Systeme, Durchflussmessgeräte<br />

(Flowave) und Massendurchflussmesser (MFC) lassen<br />

sich damit bspw. schnell, einfach und flexibel miteinander<br />

vernetzen. Der Anwender kann Logik programmieren und an sich<br />

ändernde Prozesse und Betriebsbedingungen anpassen. Die<br />

EDIP-fähigen Geräte kommunizieren über ein Interface auf Basis<br />

des Industriestandards Canopen, der mit zusätzlichen Features<br />

erweitert wurde. So ist beispielsweise kein Master notwendig und<br />

die Teilnehmer werden automatisch adressiert. Das autarke<br />

Subsystem wird in das vorhandene Netzwerk bzw. an den übergeordneten<br />

Feldbus an genau einer Stelle eingebunden. Das vereinfacht<br />

die Projektierung und minimiert Schnittstellen. Ein<br />

wichtiger Baustein ist die PC-Software „Communicator“. Das<br />

Programm dient der Konfiguration bzw. Parametrierung der<br />

„intelligenten“ Bürkert-Geräte.<br />

www.buerkert.de<br />

Erfüllend zuverlässig.<br />

Grenzstandsmessung mittels Schwimmkörper und Reedkontakt<br />

Füllstandsmessung mittels Schwimmkörper und Reedkette<br />

für flüssige Medien unabhängig von Schaumbildung, Leitfähigkeit<br />

(Permittivität) oder Druckverhältnissen<br />

Temperaturbereich von -52 bis +240 °C<br />

in zahlreichen Ausführungen lieferbar<br />

Zulassungen für Schiffbau und explosionsgeschützte<br />

Bereiche (Ex-i und Ex-d) sowie Bescheinigung zur<br />

Druckgeräterichtlinie (DGRL)<br />

JUMO NESOS-Serie<br />

Schwimmerschalter- und Füllstandsmessumformer-Serie<br />

Willkommen bei JUMO.<br />

www.jumo.net<br />

Besuchen Sie uns auf den Messen:<br />

13. bis 15. November <strong>2018</strong><br />

Halle 6, Stand <strong>11</strong>9<br />

27. bis 29. November <strong>2018</strong><br />

Halle 4A, Stand 435<br />

00053<br />

40032


BETRIEBSTECHNIK<br />

Kontra Korrosion<br />

Anlagenüberwachung im laufenden Betrieb mit Korrosionsproben<br />

Das Auslagern von Korrosionsproben<br />

ist eine leicht zu handhabende<br />

Methode der Anlagenüberwachung.<br />

Werkstoffe können im laufenden<br />

Betrieb geprüft werden. Betreiber<br />

haben so die Möglichkeit, Korrosion<br />

an Bauteilen frühzeitig zu erkennen<br />

und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.<br />

Korrosion verursacht jährlich Schäden in<br />

Milliardenhöhe. Dabei sind die in Chemieanlagen<br />

verwendeten Bauteile aus nichtrostendem<br />

Stahl durch ihre Passivschicht<br />

gut vor Korrosion geschützt. Dass dennoch<br />

korrosionsbedingte Schäden auftreten, ist<br />

auf Produktionsbedingungen zurückzuführen,<br />

die die eingesetzten Werkstoffe an<br />

die Grenze ihrer Beständigkeit bringen.<br />

Dazu zählt in erster Linie eine erhöhte<br />

Belastung durch Chloride. Hintergrund:<br />

Chloride können die schützende Passivschicht<br />

auf nichtrostendem Stahl örtlich<br />

stören und damit lokale Korrosion auslösen.<br />

Dieser Effekt wird verstärkt durch<br />

niedrige pH-Werte und führt bspw. an<br />

Rohren und Behältern zu Loch-, Spannungsriss-<br />

oder Spaltkorrosion. Während<br />

die Flächenkorrosion gleichförmig an der<br />

Oberfläche auftritt und i. d. R. gut beherrschbar<br />

ist, sind lokale Korrosions­<br />

Autorin: Dr. Helga Leonhard, Prüfingenieurin<br />

Materials Engineering & Testing, Tüv Süd Chemie<br />

Service GmbH, Frankfurt am Main<br />

angriffe wesentlich kritischer für die<br />

Anlage, weil sie oft in ihrer Tragweite<br />

unterschätzt werden. So ist die Tiefe einer<br />

Stelle mit Lochkorrosion i. d. R. größer als<br />

ihr Durchmesser, was die visuelle Prüfung<br />

von betriebsbeanspruchten Bauteilen zusätzlich<br />

erschwert.<br />

Benötigt wird daher ein einfach zu handhabendes<br />

Monitoring, das Korrosionsangriffe,<br />

kritische Bedingungen für die<br />

Werkstoffe und drohende Schäden an<br />

Anlagenbauteilen frühzeitig aufdeckt. Das<br />

Auslagern von Korrosionsproben erfüllt<br />

diese Anforderungen. Sämtliche Werkstoffe<br />

können im laufenden Betrieb geprüft und<br />

Alternativen getestet werden. Für das Betriebspersonal<br />

ist der Aufwand sehr gering.<br />

Er ist begrenzt auf den Einbau des Halters<br />

mit den Werkstoffproben.<br />

Korrosionsproben auslagern<br />

Zur Vereinfachung der Montage bzw. Demontage<br />

liefert Tüv Süd Chemie Service<br />

fertig konfigurierte Basisprobenhalter, auf<br />

denen nach Kundenanforderung zuvor<br />

gewogene und klar gekennzeichnete Korrosionsproben<br />

elektrisch isoliert montiert<br />

werden. Diese Basisprobenhalter sind sehr<br />

leicht mit einer mitgelieferten korrosionsbeständigen<br />

Schraube an einem im Betrieb<br />

angeschweißten Adapter zu befestigen. Verfügbar<br />

sind Adapter aus rostfreiem Stahl<br />

oder einer Nickelbasislegierung.<br />

Es ist wichtig, für das Auslagern von Korrosionsproben<br />

genau die Stellen in der Anlage<br />

zu finden, an denen die stärksten Belastungen<br />

für den Werkstoff zu erwarten<br />

sind. Das sind bspw. Orte mit höchstem<br />

Chloridgehalt, höchster Temperatur oder<br />

größter Strömungsgeschwindigkeit. Hier ist<br />

die Gefahr für lokale Korrosionsprozesse<br />

besonders groß. Häufig kann der Betrieb<br />

auf Erfahrungswerte zurückgreifen, die das<br />

Identifizieren potenzieller Auslagerungsstellen<br />

in der Anlage erleichtern. Alternativ<br />

können aber auch RI-Diagramme hierfür<br />

verwendet werden.<br />

Für das Einbringen der Korrosionsproben<br />

in die Anlage gibt es Erfahrungen mit<br />

zahlreichen Standardkonstruktionen. Dazu<br />

zählen bspw. Probenmontagen auf Blindflanschen,<br />

Zwischenflanschmontagen im<br />

Rohr, Befestigungen mit einer Schelle auf<br />

einer Rührerwelle oder um ein Einleitrohr<br />

sowie Montagen auf rückziehbaren Systemen.<br />

Auf Kundenwunsch können auch<br />

Sonderanfertigungen erstellt werden.<br />

Probenvorbereitung<br />

Hat die Korrosionsprobe als einzige Aufgabe<br />

die Überwachung, so muss der Werkstoff<br />

dem des Bauteils entsprechen. In der<br />

Regel ist es nicht notwendig, die gleiche<br />

Werkstoffcharge zu benutzen. Alle Werkstoffe<br />

sind in Probenform herstellbar und<br />

für das Auslagern geeignet – auch Proben<br />

mit gehärteten Oberflächen, einer Beschichtung,<br />

Spaltproben, geschweißte Proben<br />

oder Email.<br />

Wichtig ist, Proben zu verwenden, deren<br />

Oberflächen nach der Auslagerung gut zu<br />

bewerten sind. Tüv Süd Chemie Service<br />

verwendet daher immer Probenstreifen,<br />

deren Oberfläche auf mindestens einer<br />

Seite glatt genug ist, um auch kleinste lokale<br />

Korrosionsangriffe identifizieren zu kön­<br />

44 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


01 Durch Chlorid-Einwirkung<br />

verursachte Spannungsrisskorrosion an<br />

einem Rohr aus nichtrostendem Stahl<br />

Das Gefährliche am Risiko<br />

ist nicht das Risiko selbst, sondern<br />

wie man mit ihm umgeht.<br />

02 Beispielmontagen: Korrosions rechen an einer Schelle (links),<br />

Montage auf einem Blindflansch (mitte) und Korrosionsrechen (rechts)<br />

nen. Zum Auffinden chloridbedingter Spannungsrisskorrosion<br />

muss die Oberfläche vor dem Auslagern scharf angeschliffen werden.<br />

Damit werden Zugspannungen eingebracht. Rechenförmige<br />

Probenhalter erlauben die Parallelbefestigung verschiedener Proben,<br />

damit – falls notwendig – alternative Werkstoffe unter Praxisbedingungen<br />

mitgetestet werden können.<br />

Zustand des Bauteils<br />

Für mindestens zwei Wochen werden die Werkstoffproben ausgelagert,<br />

dann wird der Probenhalter vom Betrieb ausgebaut und an das<br />

Korrosionslabor geschickt. Dort wird auf Basis des Masseverlustes<br />

der Probe die Korrosionsgeschwindigkeit des Werkstoffs berechnet.<br />

Zudem ist lokale Korrosion in Form von Loch-, Spannungsriss- oder<br />

Spaltkorrosion visuell aufzufinden. Durch Messung der Tiefe des Angriffs<br />

wird das Ausmaß von Loch- und Spaltkorrosion ersichtlich.<br />

Um Spannungsrisskorrosion sichtbar zu machen, werden die Probenstreifen<br />

ge bogen. Bei der Auslagerung entstandene Risse weiten<br />

sich so auf und sind schließlich gut zu erkennen. Auch Beläge und<br />

Korrosionsprodukte auf der Probe können analysiert werden. Als Ergebnis<br />

wird ein Bericht oder Zertifikat erstellt. Die Experten von Tüv<br />

Süd Chemie Service verfügen über langjährige Erfahrung im Umgang<br />

mit Korrosion in Chemieanlagen. Sie unterstützen bei allen Fragen<br />

zur Werkstoffauswahl, übernehmen das Monitoring bis hin zur Schadensanalyse<br />

und die Erstellung von Gutachten.<br />

Betreiber profitieren mehrfach<br />

Die Anlagenüberwachung mit Korrosionsproben senkt das Risiko<br />

für ungeplante Stillstände und aufwändige Instandsetzungen. Betreiber<br />

steigern damit die Verfügbarkeit, Produktivität und Sicherheit<br />

ihrer Anlagen und sparen gleichzeitig Kosten ein. Zudem leistet<br />

die Korrosionsüberwachung einen wichtigen Beitrag zur vorausschauenden<br />

Instandhaltung. Die Ergebnisse sind gut nutzbar als<br />

Ergänzung zu den gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen.<br />

Fotos: Tüv Süd<br />

www.tuev-sued.de/chemieservice<br />

Foto: © mojolo, Fotolia.com<br />

RECYCLING-<br />

TECHNIK<br />

07 | 08 November <strong>2018</strong> DORTMUND<br />

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www.tbelectronic.eu


BETRIEBSTECHNIK<br />

Sicher stapeln<br />

Ein Packroboter lernt das Eimergreifen<br />

Industrieroboter palettieren bei<br />

dem größten österreichischen<br />

Hersteller für Ketchup und<br />

Mayonnaise an zentraler Stelle<br />

Eimer, Kanister und gleichzeitig<br />

Kartonagen.<br />

Autor: Dr.-Ing. Thomas Graefenstein, Vorstand,<br />

Roteg AG, Dortmund<br />

Heute hat sich der Roboter als Werkzeug<br />

für das Palettieren und Depalettieren in<br />

vielen produzierenden Industriezweigen<br />

als die bessere Automatisierungslösung<br />

durchgesetzt. Die weitere Verbreitung dieser<br />

Technik scheitert heute nur noch selten<br />

an den Investitionssummen für die Grundmaschine<br />

Roboter, sondern immer häufiger<br />

an den nicht verfügbaren Zuführtechniken,<br />

die dem Roboter das zu handhabende<br />

Packstück passend bereitstellen müssen<br />

und natürlich auch an den fehlenden Greiftechniken,<br />

die für das gesamte Packstückspektrum<br />

geeignet sein müssen.<br />

Eimer werden in unserer Industriegesellschaft<br />

als Verpackung für viele flüssige oder<br />

pastöse Produkte wie Farben, Kleber,<br />

Milchprodukte, Dünger, Fette eingesetzt.<br />

Der Eimer dient heute für viele Produkte<br />

nicht nur als Verpackung für die Lagerung<br />

und den Versand, sondern wird auch beim<br />

Kunden als Aufbewahrungs- und Verarbeitungsgefäß<br />

genutzt. Besonders dann ist bei<br />

der Handhabung dieser Verpackungen Vorsicht<br />

geboten, wenn brisante Produkte, wie<br />

Harze, Alkohole, Säuren oder Laugen,<br />

palettiert werden sollen.<br />

Soll ein Roboter für die Eimerpalettierung<br />

eingesetzt werden, so stehen i. d. R.<br />

zwei Forderungen im Vordergrund der Aufgabenstellung:<br />

Erstens darf der Roboter den<br />

Deckel nicht für die Greifaufgabe nutzen.<br />

Denn ein beschädigter, ein nicht festsitzender<br />

Deckel oder auch ein fehlender Deckel<br />

stellen mögliche Störungs gründe für den<br />

automatischen Ablauf dar.<br />

Zweitens darf der Eimergriff auf der Palette<br />

keinen Nachbarbügel berühren. Denn<br />

durch hochgeklappte Bügel kann es zu Kollisionen<br />

kommen, die die Zerstörung der<br />

Ladeeinheit zur Folge haben können.<br />

Gezielter Griff<br />

Optimal arbeiten Eimergreifer mit Randuntergriff,<br />

bei denen der Eimer unter dem<br />

Rand durch exzentrisch ausschwenkbare<br />

Riegel gehalten wird. In Lösestellung kann<br />

der Roboter den Greifer nach oben gefahrlos<br />

herausziehen, da sich keine Störkanten<br />

zu einem bereits palettierten Eimer ergeben.<br />

Dieser Greifer wird seit Jahren für die Eimerpalettierung<br />

erfolgreich eingesetzt und ist<br />

für Anlagen mit Anlagenleistungen bis 500<br />

Eimer pro Stunde die optimale Greiferlösung.<br />

Als Dreiarmkonstruktion können die Exzenterarme<br />

so positioniert werden, dass die<br />

Lücken zwischen den Eimern genutzt werden<br />

können, um den Greifer zu platzieren.<br />

Auch die Henkelausrichtung ist mit diesem<br />

Greifer einfach zu realisieren. Vor dem<br />

Verriegeln der Exzenter, aber schon in<br />

Greifposition, dreht der Roboter den Eimer<br />

je nach Henkelform um ca. 60 bis 90°. Hierbei<br />

drehen die anliegenden Exzenterarme<br />

den Eimer durch die sich automa-<br />

46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Bei dem<br />

Randuntergriff<br />

wird der Eimer<br />

durch exzentrisch<br />

ausschwenkbare<br />

Riegel gehalten<br />

tisch er gebende Bügelberührung in die<br />

gewünschte Position.<br />

Multifunktionale Roboter<br />

Die vorhandenen Möglichkeiten der Leistungssteigerung<br />

und Multifunktionalität<br />

wurden bei der robotergestützten Zentralpalettierung<br />

beim größten österreichischen<br />

Hersteller für Ketchup und Mayonnaise, der<br />

Fa. Senna GmbH, genutzt, um einen Großteil<br />

der Produkte in der Roboteranlage<br />

palettieren zu können. Zwei Roboter palettieren<br />

in Wien seit 2009 an zentraler Stelle<br />

Eimer, Kanister und gleichzeitig auch Kartonagen<br />

verschiedener Größen.<br />

Das Unternehmen Senna ist heute einziger<br />

Margarineproduzent Österreichs, und zudem<br />

einer der führenden österreichischen<br />

Hersteller von Fetten und Feinkostprodukten<br />

wie Mayonnaise und Ketchup. Denn ob Butter,<br />

Margarine, Speisefette, Trennmittel oder<br />

Feinkostzubehör, all diese Speisezutaten<br />

sind in Eimern verpackt und somit ideal zum<br />

Palettieren geeignet. Unterschiedliche Größen<br />

und Formen bedeuten jedoch eine Herausforderung<br />

für die Roboterpalettierung.<br />

Das umfangreiche Produktspektrum und<br />

die hohe Palettierleistung machten bei<br />

Senna die Entwicklung eines hochkomplexen<br />

multifunktionalen Greifsystems notwendig.<br />

Die Techniker von Roteg mussten<br />

ein System entwickeln, das sowohl Blechkanister,<br />

Produktsortimente in Kartonverpackungen<br />

und Kunststoffeimer unterschiedlichster<br />

Größen berücksichtigt. Das<br />

Ergebnis dieser Entwicklung war eine Roboterzelle<br />

mit multifunktionalem Greifsystem.<br />

Flexible Stapelung<br />

Die zu palettierenden Eimer der verschiedenen<br />

Größen werden in einer vorgeschalteten<br />

Station ausgerichtet. Die Eimer laufen<br />

am Ende der Fördertechnik in ein angetriebenes<br />

Rollenpaar, um hier die Bügelausrichtung<br />

vorzunehmen. Damit die Palettierleistung<br />

weiter gesteigert wird, arbeitet<br />

der Roboter bei Senna mit einer Säulenstapelung.<br />

Nach dem Bilden der Säule werden<br />

im Greifer die Saugerreihen pneumatisch<br />

auf die Eimerhöhen bzw. den<br />

Eimerstapel eingestellt, sodass die gesamte<br />

Eimersäule vom Roboter seitlich gegriffen<br />

werden kann. So kann ein Sauggreifer zum<br />

Einsatz kommen; ohne die genannten Probleme<br />

mit den Ei merdeckeln. Wahlweise<br />

können in der Anlage unterschiedliche<br />

Eimergrößen und unterschiedliche Stapel<br />

gebildet und palettiert werden.<br />

Der gesamte Greifer kann von der senkrechten<br />

Orientierung und seitlichem Griff<br />

durch ein Drehgelenk in die waagerechte<br />

Stellung geklappt werden. In dieser Position<br />

kann der Greifer die notwendigen Zwischenlagen<br />

handhaben wie auch die Kartonverpackungen,<br />

die ebenfalls in den<br />

Anlagen vollautomatisch palettiert werden.<br />

Je nach Produkt werden zwei bis vier<br />

Zwischenlagen pro Palette für die Lagen­<br />

stabilisierung eingesetzt. Software-technisch<br />

kann der Bediener wählen, ob und in<br />

welcher Lage er Zwischenlagen platzieren<br />

möchte. Ein weiterer Vorteil bei diesem System<br />

ist, dass beim Formatwechsel (Umstellung<br />

der Kübelgebinde bzw. auch die<br />

Umstellung auf Karton) nur geringe Rüstzeiten<br />

anfallen. Durch die übersichtliche<br />

Bedienoberfläche können die Mitarbeiter<br />

ohne lange Einarbeitung rasch die Anlage<br />

selbsttätig bedienen.<br />

Automatische Zuführung<br />

Zentralpalettierung und hohe Leistung bedeuten<br />

auch, dass die Paletten in den Roboterzellen<br />

schnell und kontinuierlich gewechselt<br />

werden müssen. Die Roboterzellen sind<br />

aus diesem Grund mit automatischer Palettenfördertechnik<br />

ausgestattet.<br />

Die Leerpalettenversorgung und der<br />

Vollpalettentransport zum nachgeschalteten<br />

Ladungssicherungsautomaten (Stretcher)<br />

werden durch einen Verschiebewagen<br />

realisiert. Dieser ist fester Bestandteil<br />

der Robotersteuerung, sodass die Palettenwechsel<br />

an beiden Roboterzellen sehr zügig<br />

in den Handhabungsablauf eingebunden<br />

werden konnten.<br />

Nach der Installation des zweiten Roboters,<br />

der erst nach einer Pilotphase zum Einsatz<br />

kam und räumlich wie auch steuerungstechnisch<br />

in die Zentralpalettierung<br />

eingebunden wurde, konnte eine Zentralpalettierung<br />

auf kleinstem Raum realisiert<br />

werden, die sowohl in Bezug auf die Greiftechnik<br />

und Peripherietechnik zeigt, welche<br />

Möglichkeiten sich durch den Einsatz des<br />

Palettierroboters heute und zukünftig ergeben.<br />

Fotos: Roteg<br />

www.roteg.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft <strong>11</strong>/<strong>2018</strong><br />

Aerzener Maschinenfabrik, Aerzen15<br />

ARI-Armaturen,<br />

Schloß Holte-Stukenbrock 2. US<br />

Bormann & Neupert by BS&B,<br />

Düsseldorf32<br />

Bürkert, Ingelfingen7<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg33<br />

E-T-A, Altdorf37<br />

Fette Compacting, Schwarzenbek5<br />

GEMÜ, Ingelfingen35<br />

Gericke, CH-Regensdorf14<br />

GSR Ventiltechnik, Vlotho31<br />

Herbst Maschinenfabrik, Buxtehude6<br />

IB Verfahrens- und Anlagentechnik,<br />

Lage13<br />

Igus, Köln21<br />

IP Gansow, Unna47<br />

IWA Riehle, Denkendorf8<br />

Jumo, Fulda43<br />

Kitzmann, Lengerich27<br />

Labom, Hude41<br />

Messe Düsseldorf, Düsseldorf9<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim39<br />

Protectoplus, Rendsburg49<br />

Rembe, Brilon3<br />

Rockwell Automation, Düsseldorf23<br />

Ruwac, Melle27<br />

Schulz Systemtechnik, Visbek12<br />

T&B electronic, Alfeld45<br />

Uni-Fördertechnik, Salzgitter26<br />

Wiese Förderelemente, Burgwedel19<br />

4<br />

4<br />

4<br />

Maschine im Einsatz ansehen:<br />

www.dialog-portal.info/gansow25<br />

CT 230 Sweep<br />

für Lager- und Hallenreinigung<br />

Die optimale Kombination aus<br />

Kehr- und Nassscheuersaugen<br />

in einem Arbeitsgang<br />

4Optimierung<br />

des Arbeitsprozesses<br />

Self-Leveling-System<br />

Anti-Schock-Rahmen<br />

Korpus aus stoßfestem Polyethylen<br />

Gansow – für hygienische Reinigungsergebnisse.<br />

Dreherstraße 9<br />

D-59425 Unna<br />

Infoline: 0 1801/426769<br />

www.gansow.de | info@gansow.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 47<br />

IPC-Gansow.indd 1 09.10.<strong>2018</strong> 15:28:06


BETRIEBSTECHNIK<br />

Konfigurierbarer Innenreinigungskopf<br />

Mit dem neuen ICH 80/16 Ps ergänzt Kärcher sein Angebot um<br />

einen neuen selbstangetriebenen Innenreinigungskopf für die<br />

Reinigung von Behältern wie Silos, 20-Fuß-Containern und<br />

Bahnkesselwagen. Dank vielfältiger Konfigurationsmöglichkeiten<br />

eignet er sich für unterschiedliche Anforderungen. Der Innenreinigungskopf<br />

aus Edelstahl wird durch den Flüssigkeitsstrahl<br />

angetrieben. Das spart Installationskosten und gewährt einen<br />

hohen Sicherheitsstandard, da kein Strom und keine Druckluft<br />

benötigt werden. So kann der Kopf auch in explosionsgefährdeten<br />

Arbeitsbereichen eingesetzt werden (Atex-Zulassung). Das neue<br />

Getriebe hält die Drehzahl, auch beim Einsatz von heißem<br />

Wasser, konstant, sorgt für einen sehr geringen Druckverlust und<br />

gleichmäßige Reinigungsergebnisse.<br />

Im Hinblick auf Durchsatz, Druck und Drehzahl ist der<br />

Reinigungskopf frei konfigurierbar. Dafür werden wesentliche<br />

Komponenten vom Anwender je nach Gebrauch und Behältergröße<br />

ausgewählt. So können bei großen oder<br />

besonders verschmutzten Behältern eine langsame<br />

Drehgeschwindigkeit und ein feines Sprühbild<br />

gewählt werden. Bei der Reinigung von kleineren<br />

oder wenig verschmutzten Behältern wird mit<br />

schnellerer Umdrehung und grobem<br />

Sprühmuster gearbeitet.<br />

Der Kopf kann mit unterschiedlichen Reinigungsmedien<br />

genutzt werden: Wasser (heiß, kalt),<br />

Reinigungsmittel (Säuren, Laugen), demineralisiertes<br />

Wasser, Lösungsmittel, Mineralöle und<br />

Diesel. Diese werden über einen stationären<br />

oder mobilen Hochdruckreiniger zugeführt.<br />

www.kaercher.com<br />

Multimeter mit Wärmebildtechnik<br />

Das Flir DM166 wurde zur schnelleren Fehlerdiagnose<br />

und -behebung bei Anwendungen wie<br />

elektrischen Verteilern, elektromechanischen<br />

Systemen, und Elektronikvorrichtungen<br />

entwickelt. Mit seinem Lepton Mini-Wärmebildkameramodul<br />

führt es den Benutzer visuell zum<br />

genauen Ort des jeweiligen Problems. Mit seinen<br />

vielseitigen Funktionen unterstützt das<br />

Multimeter den Benutzer beim schnelleren<br />

Erkennen von Defekten und Störungen sowie bei<br />

der anschließenden effektiveren und effizienteren<br />

Fehlerdiagnose und -behebung an komplexen elektrischen<br />

Verteilern und elektromechanischen Systemen.<br />

www.flir.de<br />

Reinigung der PSA<br />

Masken-Reinigungs- sowie -Desinfektionsmittel eignen sich laut<br />

Hersteller nicht nur für Atemschutzgeräte, sondern auch für<br />

Schutzbrillen, Schutzhandschuhe oder Schläuche. Der Hersteller<br />

verspricht die Anwendung ohne Rückstände, stechenden Geruch<br />

oder verklebte Ventile. Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind<br />

formaldehydfrei. Die Konzentrate werden für die Anwendung im<br />

angegebenen Mischungsverhältnis mit Wasser verdünnt. Bei sehr<br />

hartnäckigen Verschmutzungen oder extremer Beanspruchung<br />

kann eine professionelle Maskenreinigung sinnvoll sein. Hierfür<br />

bietet Ekastu Beratungen an.<br />

www.ekastu.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2018</strong> im 52. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Leitender Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurinnen: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anne Schaar (as),<br />

Tel.: 06131/992-330, E-Mail: a.schaar@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 52: gültig ab 1. Oktober <strong>2018</strong><br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € <strong>11</strong>1,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

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Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

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gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

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sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im<br />

Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Jahresplaner 2019: Dem Terminchaos<br />

keine Chance geben<br />

Auch im Jahr 2019 bringt der IWA-Jahresplaner Ordnung in den<br />

Büroalltag. Auf der 64 × 98 cm großen Wandtafel können Termine<br />

und Ereignisse wie Urlaub, Krankheit, Abwesenheit etc. mit<br />

bunten Markierungen überschaubar angezeigt werden. Die<br />

entsprechenden Markierungen haften einfach durch Adhäsionskraft<br />

und können bei Bedarf mühelos verschoben werden. Das<br />

Zubehör besteht aus in vier Farben gelieferten Streifen, Sternen,<br />

Kreisen und anderen Symbolen. Bei Terminverschiebung können<br />

sie wiederverwendet werden, da sich die Adhäsionskraft nicht<br />

abnutzt. Alle Planungselemente sind beschriftbar. Das Chaos, das<br />

häufig durch Durchstreichen abgesagter Termine entsteht, wird so<br />

vermieden. Der IWA-Jahresplaner enthält Tagesdatum, Wochennummer,<br />

Wochen-, Sonn- und Feiertage, ja sogar die arbeitsfreien<br />

Tage in allen europäischen Ländern sind abgebildet. Er ist<br />

deshalb auch für Kontakte und Termine im Ausland eine<br />

wertvolle Planungshilfe. Das Produktsortiment von IWA für die<br />

Zeitplanung umfasst neben dem beschriebenen Europa-Jahresplaner<br />

mit waagrechtem oder senkrechtem Kalendarium auch<br />

den Urlaubs-/Abwesenheitsplaner für die Planung von bis zu<br />

31 Mitarbeitern. Auf der Internetpräsenz www.wandkalender.de<br />

sind alle vorhandenen Planer abgebildet und können direkt<br />

bestellt werden.<br />

www.iwa.de<br />

Energieketten-Lösung meistert lange<br />

Wege<br />

Die Automatisierung der Produktion wächst im Zuge der<br />

Industrie 4.0 stetig an und verlangt immer mehr nach neuen<br />

sicheren und platzsparenden Energieführungslösungen. Daher<br />

hat Igus mit der Plane-chain jetzt ein neues Energiekettenkonzept<br />

für lange Verfahrwege und hohe Geschwindigkeiten entwickelt.<br />

Mit einer auf der Seite liegenden E-Kette in einer neuen speziell<br />

entwickelten Führungsrinne sorgt das System für eine kompakte<br />

und ausfallsichere<br />

Energie- und<br />

Datenversorgung.<br />

Die konvexe Wannenform<br />

der Rinne lässt<br />

die E-Kette der<br />

Serie E6 sicher in zwei<br />

vertieften Kanälen<br />

verfahren. Die<br />

Edelstahlrinne sorgt<br />

mit ihrem geringen<br />

Reibfaktor für eine<br />

lange Lebensdauer der Kette. Zur zusätzlichen Geräuschdämmung<br />

des Systems kann eine spezielle Kunststoff-Dämmschicht<br />

auf der Rinnenaußenseite zum Einsatz kommen. Auf Kundenwunsch<br />

ist das System auch komplett eingehaust erhältlich. So<br />

können keine Gegenstände von außen eindringen, womit die<br />

Betriebssicherheit deutlich erhöht wird.<br />

www.igus.de<br />

BESTÄNDIG | SICHER | LAGERN<br />

Videoskop mit austauschbarer<br />

Beleuchtung<br />

Mit dem Iplex G Lite bietet Olympus ein neues industrielles<br />

Videoskop an, das in einem kleinen, robusten Gehäuse steckt. Mit<br />

seinem LED-System liefert das Gerät nicht nur besonders helle<br />

Aufnahmen, neue Features für die Bildverarbeitung sowie eine<br />

hohe Bildfrequenz (60 Bilder pro Sekunde) bei Videoaufzeichnungen<br />

sorgen zudem für fließende, kontraststarke und flüssige<br />

Darstellungen ohne Farbrauschen – selbst von sich schnell<br />

bewegenden Objekten.<br />

Das haltbare, robuste Design entspricht den Anforderungen nach<br />

IP65. Dank seines geringen Gewichts von 1 150 g kann das Gerät<br />

laut Hersteller einfach getragen<br />

und mit einer Hand bedient<br />

werden. Für zusätzliche optische<br />

Möglichkeiten stehen austauschbare<br />

ultraviolette (UV) und<br />

infrarote (IR) Beleuchtungsoptionen<br />

zur Verfügung.<br />

Der Umweltpartner<br />

Gefahrstofflager |Auffangwannen<br />

Sicherheitsschränke |Brandschutzcontainer<br />

www.olympus-ims.com<br />

www.protecto.de 1993–<strong>2018</strong>


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Weltrekord der Hohlräume<br />

Hochporöses Material mit extremer innerer Oberfläche<br />

„Materialien mit derart hohen spezifischen<br />

Oberflächen könnten neue Phänomene zeigen,<br />

die bis heute noch unbekannt sind“, erläutert<br />

Stefan Kaskel, Professor für Anorganische<br />

Chemie an der TU Dresden, die<br />

Bedeutung des neuen Materials für die<br />

Wissenschaft. „Stellt man sich die innere<br />

Oberfläche eines Gramms Zeolith als ebene<br />

Fläche vor, erstreckt sich diese über rund<br />

800 m 2 , Graphen liegt knapp unter 3 000 m 2 .<br />

Ein Gramm DUT-60 hingegen würde<br />

7 800 m 2 Fläche erreichen.“<br />

Werkstoffdesign am Rechner<br />

Porosität ist der Schlüssel zu<br />

Hochleistungsmaterialien für<br />

Energiespeicher, Umwelttechnologien<br />

oder Katalysatoren:<br />

Je „löchriger“ ein Festkörper, umso<br />

mehr Flüssigkeiten und Gase kann<br />

er speichern. Doch zugleich macht<br />

eine Vielzahl an Poren die<br />

Materialien instabil.<br />

Autorin: Kim-Astrid Magister, Pressesprecherin,<br />

TU Dresden<br />

Auf der Suche nach den Stabilitätsgrenzen<br />

von Gitterverbindungen haben<br />

Forscher der Fakultät Chemie der TU Dresden<br />

einen Weltrekord gebrochen: DUT-60 ist<br />

eine neue kristalline Netzwerkstruktur mit<br />

der weltweit höchsten spezifischen Oberfläche<br />

und dem höchsten jemals gemessenen<br />

spezifischen Porenvolumen<br />

(5,02 cm 3 /g) unter allen bekannten kristallinen<br />

Netzwerkmaterialien.<br />

Die spezifische Oberfläche beschreibt die<br />

Summe aller Grenzflächen eines Materials,<br />

der äußeren „sichtbaren“ wie auch der inneren<br />

Poren. 90,3 % von DUT-60 sind Hohlraum.<br />

Die metallorganische Gerüstverbindung<br />

(MOF: Metal-Organic Framework)<br />

kann eine enorme Menge an Gas aufnehmen<br />

– und auf diese Weise z. B. große Mengen<br />

an Gasen speichern oder giftige Gase<br />

aus der Luft filtern.<br />

Das Material wurde am Computer entworfen<br />

und anschließend gezielt synthetisiert.<br />

Nur wenige Verbindungen niedriger Dichte<br />

sind mechanisch so stabil, um sie für Gase<br />

zugänglich zu machen, ohne dass diese die<br />

Oberflächen zerstören. „Es hat fünf Jahre<br />

gedauert von der Entwicklung am Computer<br />

bis zum reinen Produkt DUT-60“, resümiert<br />

Prof. Kaskel. „Aufgrund seiner sehr<br />

schwierigen Herstellung ist das Material<br />

teurer als Gold oder Diamanten und kann<br />

bisher nur in Kleinstmengen von maximal<br />

50 mg pro Ansatz hergestellt werden.“ Der<br />

bisherige Weltrekord lag bei dem 2012 von<br />

Omar Farha von der Northwestern University<br />

publizierten Material NU-<strong>11</strong>0, dessen<br />

Porenvolumen von 4,40 cm 3 /g deutlich<br />

unter dem neuen Rekordhalter liegt.<br />

DUT-60 markiert einen bedeutenden<br />

Schritt bei der Erforschung der Obergrenzen<br />

von Porosität in kristallinen porösen<br />

Festkörpern und gibt Impulse für die Entwicklung<br />

neuer Methoden zur Bestimmung<br />

innerer Oberflächen.<br />

Prof. Kaskel und weitere Chemiker forschen<br />

innerhalb der DFG-Forschungsgruppe<br />

FOR2433 intensiv an der Herstellung<br />

neuer poröser Materialien, die ihre<br />

Struktur dynamisch ändern können und<br />

adaptiv ihre Porengröße anpassen. „Wir<br />

arbeiten zudem an Anwendungen poröser<br />

Materialien in den Themenfeldern Gasspeicherung,<br />

Umweltforschung, Katalyse, Batterien<br />

und Luftreinigung. Metallorganische<br />

Netzwerkmaterialien (MOFs) produzieren<br />

wir hier in Dresden auch im Maßstab von<br />

einigen Kilogramm, sie können beim ‚Materials<br />

Center Dresden‘ bestellt werden.“<br />

Bild: Dr. I. Senkovska, TU Dresden<br />

www.tu-dresden.de<br />

50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2018</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 29. <strong>11</strong>. <strong>2018</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 14. <strong>11</strong>. <strong>2018</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Die Einführung einer Software-Lösung war für ein Pharmaunternehmen<br />

ein grundlegender Schritt, um die Sichtbarkeit der Prozesse und<br />

die eigentliche Produktionsverwaltung zu verbessern<br />

04<br />

02 Bei der Herstellung von Emulsionen und Suspensionen in der<br />

kosmetischen Industrie sind die Anforderungen an die Mischsysteme<br />

sehr vielfältig<br />

03 Ein Gateway bietet eine Lösung zur einfachen Integration<br />

bestehender Infrastrukturen in eine Cloud<br />

04 Mit einer neuen Echtzeit-Überwachung ist jetzt die vorausschauende<br />

Wartung von Elektromotoren möglich<br />

Der direkte Weg<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK <strong>11</strong>/<strong>2018</strong> 51


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