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HANSA - International Maritime Journal, November 2018

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Schiffstechnik | Ship Technology<br />

China und Griechenland im ClassNK-Visier<br />

ClassNKs Offensive auf dem deutschen Markt ist bekannt. Auf dem Weg zu weiterem<br />

Wachstum hat sich die japanische Klassifikationsgesellschaft nun zwei Schwergewichte<br />

ausgesucht: China und Griechenland. Von Michael Meyer<br />

China sei ein extrem wichtiger<br />

Markt, bestätigte jetzt der seit Anfang<br />

2016 amtierende Präsident und<br />

CEO Koichi Fujiwara in einem seiner<br />

seltenen Interviews. In Hamburg<br />

hatte sich ein Führungsteam<br />

um Fujiwara, Junichiro Iida, Senior<br />

Executive Vice President und dem<br />

neuen Hamburg-Statthalter Akizumi<br />

Miura Zeit für ein exklusives Gespräch<br />

mit der <strong>HANSA</strong> genommen,<br />

um über aktuelle Entwicklungen und<br />

die Strategie für die Zukunft zu reden.<br />

»Chinesische Reedereien haben eine<br />

sehr große Flotte aufgebaut und der chinesische<br />

Markt ist für enorme Transportvolumen<br />

verantwortlich«, führte<br />

Fujiwara aus. Auch wenn es derzeit angesichts<br />

der politischen Spannungen zwischen<br />

den USA und der Regierung der<br />

Volksrepublik einige Spannungen und<br />

Zollstreitigkeiten gebe, bleibe China ein<br />

sehr wichtiger Markt für den Welthandel<br />

– und damit auch für ClassNK.<br />

Die Japaner sind sicherlich nicht die<br />

einzigen, die gerne am Wachstum der<br />

chinesischen Schifffahrt partizipieren<br />

würden. Bislang galt allerdings stets: Peking<br />

hat ein sehr wachsames Auge auf<br />

eine Einbindung ausländischer Unternehmen<br />

in die eigene Wirtschaftsstruktur.<br />

Im Fall der Schifffahrt wird dies<br />

CEO Koichi Fujiwara<br />

nicht zuletzt dadurch sichtbar, dass eine<br />

Vielzahl der Reedereien Staatsunternehmen<br />

sind, genauso wie die nationale<br />

Klassifikationsgesellschaft CCS (China<br />

Classification Society). Aufträge gehen in<br />

der Regel von einem Staatsunternehmen<br />

zum anderen.<br />

»Wer sind die Wachstumstreiber<br />

in China? Das sind nicht zuletzt<br />

die privaten Unternehmen«<br />

Photo: ClassNK<br />

Darüber ist sich die ClassNK-Führung<br />

im Klaren. »Wir sehen diese enge Verbindung<br />

natürlich auch«, sagt Fujiwara, um<br />

jedoch sogleich einzuschränken: »Auf<br />

der anderen Seite haben sich mittlerweile<br />

auch einige starke private Reedereien<br />

in China entwickelt. Dieser<br />

Trend könnte sich fortsetzen.« Als<br />

mittlerweile drittgrößte Klassifikationsgesellschaft<br />

der Welt will man<br />

zur Stelle sein und sich einen Anteil<br />

sichern.<br />

Fujiwaras Kollege Ida beschäftigt<br />

sich seit einiger Zeit mit dem Markt<br />

China. Auch er gesteht die starke Konkurrenz<br />

durch den Staat ein, sagt aber:<br />

»Wenn man sich die Entwicklung in China<br />

anschaut: Wer sind die Wachstumstreiber?<br />

Das sind nicht zuletzt die privaten<br />

Unternehmen.« Selbstbewusst ergänzt<br />

er: »Diese Akteure wissen, wer der beste<br />

Partner für ihr internationales Geschäft<br />

sein könnte.« Präsident Fujiwara sieht darin<br />

»eine Chance«.<br />

Über konkrete Planungen oder potenzielle<br />

Partner will er derzeit noch nicht<br />

reden, da sich die Pläne noch in einer<br />

sehr frühen Phase befinden. Gleiches<br />

gilt für einen zweiten Wachstumsmarkt,<br />

in dem die Japaner mitmischen wollen:<br />

Griechenland. Die dortige Branche ist<br />

bekannt dafür, offen für neue Wege und<br />

Partnerschaften zu sein, wenn es der eigenen<br />

Wirtschaftlichkeit dienlich ist.<br />

Und mithilfe in den USA gelisteter Un-<br />

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Quelle: ClassNK/<strong>HANSA</strong><br />

56 <strong>HANSA</strong> <strong>International</strong> <strong>Maritime</strong> <strong>Journal</strong> – 155. Jahrgang – <strong>2018</strong> – Nr. 11

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