10.01.2024 Aufrufe

HANSA 01-2024

EU-ETS · Coating & hull cleaning · UVHH · Autonome Schifffahrt · Overseas Transport Group · Car Carrier · HANSA-Forum 2023 · Maritime Excellence Award · Der große HANSA-Jahresrückblick

EU-ETS · Coating & hull cleaning · UVHH · Autonome Schifffahrt · Overseas Transport Group · Car Carrier · HANSA-Forum 2023 · Maritime Excellence Award · Der große HANSA-Jahresrückblick

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Rumpfreinigung & Effizienz<br />

In-Water, Robotik, Drohnen:<br />

Der Markt ist in Bewegung,<br />

neue Akteure treten auf<br />

Der große <strong>HANSA</strong>-Jahresrückblick<br />

Wir blicken zurück auf 2023:<br />

Schiffe und Flotten, Reeder und<br />

Schiffbauer, Märkte und Havarien<br />

<strong>HANSA</strong>-Forum 2023<br />

Est. 1864 <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

International<br />

Maritime<br />

Journal<br />

»Connecting Maritime Minds« im<br />

wahrsten Wortsinne: Debatten,<br />

Themen und Bilder im Überblick<br />

161. Jahrgang<br />

ISSN 0<strong>01</strong>7-7504 | € 21,–<br />

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Rhein-Reise:<br />

Der GEFO Gastanker „Schloss Gripsholm“<br />

vor den Rheinstränden bei Mannheim<br />

24 GEFO-eigene Gastanker auf dem Rhein und in ARA (Antwerpen-<br />

Rotterdam-Amsterdam), Abmessungen: 110 m Länge und 11,45 m Breite,<br />

6 Gastanks, 2.280 Kubikmeter Kapazität<br />

Warum ist es am Rhein so schön<br />

am Rhein so schön?<br />

Weil so heiß dort das Blut ist,<br />

und der Wein dort so gut ist,<br />

darum ist es am Rhein so schön!<br />

Warum ist es am Rhein so schön<br />

am Rhein so schön?<br />

Weil die Mädel so lustig<br />

und die Burschen so durstig<br />

darum ist es am Rhein so schön!<br />

Wilhelm l von Sattel, 1921


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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

7


MOMENTAUFNAHME<br />

8 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


PERSONALIEN | PODCAST<br />

MEYER RE: Bertram Koch ist neuer<br />

Geschäftsführer von Meyer Re. Bei der<br />

Tochtergesellschaft<br />

der Meyer Werft sind<br />

die After-Sales-Services<br />

als Ergänzung<br />

zum Neubau von<br />

Kreuzfahrtschiffen<br />

bündelt. Koch übernimmt<br />

den Posten<br />

zusätzlich zu seiner Funktion als Geschäftsführer<br />

bei der ND Coatings<br />

GmbH. Er folgt bei Meyer Re auf Alexander<br />

Höfling.<br />

ULSTEIN: Gunvor Ulstein kehrt auf<br />

den Posten des CEO bei dem norwegischen<br />

Schiffbauunternehmen<br />

Ulstein<br />

Group zurück. Sie<br />

folgt auf Cathrine<br />

Kristiseter Marti,<br />

die das Unternehmen<br />

verlässt und eine<br />

neue Herausforderung<br />

suche, heißt es. Gunvor Ulstein<br />

repräsentiert die dritte Generation der<br />

Eigner-Familie. Sie war zuvor bereits bis<br />

2020 fast 22 Jahre lang CEO.<br />

Personalie des Monats: Generationswechsel bei Weselmann eingeleitet<br />

WESELMANN: Klaus Dammann (Foto re.), zuvor Vertriebsleiter bei Zeppelin<br />

Power Systems, verstärkt die Geschäftsführung beim Ingenieurbüro Weselmann.<br />

Der Maschinenbautechniker und Betriebswirt bildet ab sofort eine Doppelspitze mit<br />

Inhaber und Geschäftsführer Bernd Holst (Foto li.) und soll diesen auf lange Sicht<br />

ablösen. Mit 65 Jahren wolle er sich »peu à peu aus der vordersten Reihe zurückziehen«<br />

und das Unternehmen aber in guten Händen wissen, erklärte Holst gegenüber<br />

der <strong>HANSA</strong>. Das Ingenieurbüro Weselmann begann bei Gründung 1947 als Konstruktionsbüro<br />

und wandelte sich über die Jahrzehnte in ein Sachverständigenbüro<br />

mit breitem Dienstleistungsspektrum für Reedereien, Banken und Versicherer.<br />

MAERSK: Jens-Ole Krenzien, zuständig<br />

für die Region Nordeuropa bei<br />

der Linienreederei<br />

Maersk, hat das Unternehmen<br />

nach 25<br />

Jahren verlassen. Er<br />

war 1998 als Trainee<br />

bei Maersk gestartet,<br />

arbeitete viele Jahre<br />

für den dänischen<br />

Schifffahrtskonzern in Asien und leitete<br />

seit 2<strong>01</strong>9 von Hamburg aus den Bereich<br />

Nordeuropa (NEC). Ein Nachfolger<br />

steht bislang noch nicht fest.<br />

VAN OORD: Govert van Oord übernimmt<br />

als Vertreter der fünften Generation<br />

den Posten des<br />

CEO beim niederländischen<br />

Wasserbauunternehmen<br />

Van<br />

Oord. Offiziell soll<br />

dies auf der Jahreshauptversammlung<br />

im April <strong>2024</strong> vollzogen<br />

werden. Govert folgt auf Pieter van<br />

Oord, der zum 1. Juni die Leitung der Royal<br />

Schiphol Group übernehmen, die den<br />

Amsterdamer Flughafen betreibt.<br />

EURONAV: Alexander Saverys wird<br />

CEO der Tankerreederei Euronav. Zuvor<br />

war die milliardenschwere<br />

Übernahme<br />

zwischen der der belgischen<br />

Reedereigruppe<br />

CMB und<br />

der Reederei Frontline<br />

von John Fredriksen.<br />

Saverys bleibt<br />

CEO von CMB-Gruppe, zu der auch die<br />

Reedereien Bocimar, Delphis, Bochem<br />

und Windcat sowie das Cleantech-Unternehmen<br />

CMB.Tech gehören.<br />

RADIO HOLLAND: Sven Zaadnoordijk<br />

wird neuer CEO beim Nav-<br />

Com-Spezialisten<br />

Radio Holland. Er<br />

löst bei dem zur Pon-<br />

Gruppe gehörenden<br />

Unternehmen Kees-<br />

Jan Mes ab. Zaadnoordijk<br />

ist seit 2<strong>01</strong>2<br />

bei Radio Holland<br />

beschäftigt. Er war zuvor unter anderem<br />

Chief Commercial Officer (CCO) und<br />

Regional Director für Asien und Amerika<br />

in verschiedenen Ländern aktiv.<br />

DB SCHENKER: Niklas Wilmking,<br />

bislang CEO Asien/Pazifik, ist neuer Vorstand<br />

für den Bereich<br />

Kontraktlogistik bei<br />

DB Schenker. Der<br />

49-Jährige folgt auf<br />

Hessel Verhage.<br />

Wilmking ist seit<br />

2002 für den Logistiker<br />

in verschiedenen<br />

Führungspositionen tätig. Zuvor war er<br />

als Global Head of Air Freight und in<br />

Schlüsselpositionen in Deutschland und<br />

der Region Asien/Pazifik tätig.<br />

CHARTWORLD: Björn Röhlich ist<br />

neuer Global Director of Customer Success<br />

bei der Chart-<br />

World-Gruppe. Als<br />

Nachfolger von Stephan<br />

Dimke verantwortet<br />

er künftig die<br />

Bereiche Customer<br />

Service und Technical<br />

Support und soll den<br />

weltweiten Kundendienst weiterentwickeln.<br />

Außerdem wird er Geschäftsführer<br />

sowohl für die SevenCs GmbH als auch<br />

für die ChartWorld GmbH in Hamburg.<br />

10 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


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MÄRKTE | MARKETS<br />

Tonnage imbalances prop up rates<br />

The new year is off to a better start than expected for shipping, with inefficiencies and some restocking<br />

in Europe helping freight rates. By Michael Hollmann<br />

After a major correction in most shipping<br />

segments last year from record<br />

earnings levels during the corona boom,<br />

<strong>2024</strong> is opening on a slightly more positive<br />

tone than basic supply/demand fundamentals<br />

would suggest. While the protracted<br />

economic weakness in Europe and<br />

worsening real estate crisis in China are<br />

holding back shipping demand at a time of<br />

much-increased newbuilding deliveries in<br />

the container sector, fleet and trade inefficiencies<br />

are going some way in counterbalancing<br />

the slack in tonnage supply.<br />

The growing distress in the Panama<br />

Canal has been complemented by a sharp<br />

deterioration in maritime security in the<br />

Bab el-Mandab Strait at the mouth of the<br />

Red Sea. Rocket attacks by Houthi rebels<br />

on merchant ships of all kinds have<br />

surged to a level that calls for an immediate<br />

increase in military assistance to safeguard<br />

vessel traffic through the region.<br />

Otherwise, a large-scale re-routing of<br />

ships around the Cape of Good Hope will<br />

be difficult to avoid.<br />

According to anecdotal reports, Israeliowned<br />

or -linked tonnage is already sent<br />

around the Cape on a regular basis now<br />

with deviation costs covered by insurers to<br />

some extent. Transit times are facing increases<br />

of one or even two weeks depending<br />

on the trade route in what is bound to<br />

have an impact on space availability.<br />

In the final weeks of last year, slot utilisation<br />

on container line services between<br />

Asia and Europe was estimated to be<br />

around 90 %–95 % – thanks, of course, not<br />

just to cargo demand but also thanks to<br />

substantial blank sailings. No doubt,<br />

further schedule disruption and transit delays<br />

due to security issues in the Red Sea<br />

could easily push utilisation to the limit in<br />

the coming weeks that are likely to see considerable<br />

seasonal growth in cargo liftings<br />

ex Far East ahead of Chinese New Year.<br />

Rate trends at the end of 2023 were already<br />

pretty clear with notable gains on<br />

spot rates in the Far East/Europe that only<br />

few would have anticipated amid the incessant<br />

flow of newbuilding tonnage from<br />

Asian yards. The first carriers have raised<br />

the stakes once more by posting general<br />

rate increases to 3,000 $/FEU per January.<br />

If successful, this would mean a tripling in<br />

the market rate within just 2–3 months.<br />

The reduced mobility of tonnage between<br />

Pacific and Atlantic due to draftor<br />

security-related issues in the Panama<br />

Canal and the Red Sea/Suez Canal are<br />

impacting all other sectors as well, from<br />

bulk carriers and multipurpose vessels<br />

via reefers to tankers.<br />

One of the particularly vulnerable segments<br />

seems to be the handysize class of<br />

bulk carriers. The reduced backhaul flow<br />

of tonnage from the Pacific to the Atlantic<br />

via the Panama Canal already sent<br />

spot rates in the US Gulf and on the East<br />

Coast of South America soaring since<br />

end of November. Continent and Mediterranean<br />

ports have seen tonnage<br />

tightening as well with charterers picking<br />

more ships from there for the US East<br />

Coast. If traffic via the Red Sea to Europe<br />

gets blocked, the region could face a<br />

VIEWPOINT<br />

Regional carriers<br />

not making any money<br />

Prospects for the smaller container ship<br />

charter market look pretty bleak as the<br />

year draws to a close. Richard Wetzki,<br />

managing director at TCT Shipbrokers<br />

in Singapore, warns the industry should<br />

brace for a perfect storm next year.<br />

The container ship charter market keeps<br />

losing ground, with prompt tonnage<br />

building especially in Asia. What’s the<br />

view from Singapore?<br />

Richard Wetzki: General sentiment is<br />

quite downbeat in view of the sheer<br />

amount of tonnage coming open. We<br />

must brace ourselves for further increases<br />

in prompt positions simply due to the fact<br />

that most vessels now only get covered for<br />

short and very flexible periods. This<br />

means owners and their brokers are constantly<br />

in fixing mode. The higher frequency<br />

gives charterers the opportunity<br />

to incessantly test the market and press<br />

for lower rates.<br />

Worryingly, premiums for modern eco<br />

vessels have also shrunk considerably. A<br />

super-modern SDARI 1800 for example<br />

may only obtain $ 1,000 more than a<br />

standard Wenchong 1700 even though<br />

the former offers operational savings of<br />

up to $ 10,000 per day.<br />

Unlike Europe, most of Asia is not in recession.<br />

Do cargo volumes hold up?<br />

Wetzki: Yes, talking to feeder and intra-<br />

Asia carriers we hear that utilisation rates<br />

are still very sound, often at 90 % or more.<br />

There is no downturn in trade volumes<br />

overall as industrialisation keeps advancing<br />

across Southeast and South Asia assisted<br />

also by »China + 1« sour cing strategies<br />

in the western world. There are some<br />

question marks about the near-term future,<br />

Richard Wetzki<br />

Managing Director, TCT Shipbrokers<br />

though, since the pro perty market crisis in<br />

China is dampening consumer sentiment.<br />

In my experience, Chinese people rightly<br />

tend to save and hide money under a mattress<br />

so to say when the local economy goes<br />

flat. This poses a huge challenge for the<br />

© TCT Shipbrokers<br />

12 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


1000<br />

750<br />

500<br />

15.06.23<br />

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ConTex<br />

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14.12.23<br />

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December '22<br />

17,827 $<br />

TMI –<br />

Toepfer's<br />

Multipurpose pose Index<br />

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December '23<br />

11,850 $


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

Harter P&I-Markt<br />

entspannt sich<br />

Eine Erholung bei den Kapitalanlagen und ein geringes<br />

Aufkommen an Großschäden nehmen Druck von den<br />

Prämien. Von Michael Hollmann<br />

Nach deutlichen Preiserhöhungen<br />

drei Jahre in Folge schwächt sich die<br />

Kostenentwicklung in der P&I-Versicherung<br />

für Reedereien endlich ab.<br />

Nach Einschätzung von Björn Völkner,<br />

Head of P&I, ergibt sich nach Auswertung<br />

der nun vollständig vorliegenden<br />

Renewal-Rundschreiben der<br />

zwölf International Group Clubs »ein<br />

sehr moderates Bild«.<br />

Die geplanten Anhebungen der Haftpflichtbeiträge<br />

für <strong>2024</strong>/25 (per 20.02.)<br />

liegen danach in einer engen Bandbreite<br />

von +5 % bis 7,5 %. Zumindest für Flotten<br />

mit einer ganz niedrigen Schadenquote<br />

ergibt sich damit eventuell die Chance,<br />

durch individuelle Reduzierungen bei<br />

0 % oder knapp darüber zu landen, spekulieren<br />

Marktinsider.<br />

Drei Anbieter – Gard, Steamship Mutual<br />

und Britannia – schütten zudem Kapital<br />

aus bzw. gewähren Rabatte auf die<br />

Prämie. Bei Gard übertrifft dieser Rabatt<br />

(10%) die Standarderhöhung (+5%) sogar<br />

deutlich. Allerdings, warnt Völkner:<br />

»Der Rabatt ist erst mal einmalig, die Erhöhung<br />

aber nachhaltig.« Zum Vergleich:<br />

Im Vorjahr betrugen die General Increases<br />

bei den meisten P&I Clubs +10 %, im<br />

Jahr davor sogar +12,5 %.<br />

Mit den Beitragsanhebungen der letzten<br />

Runden ist es den meisten Versicherern<br />

inzwischen gelungen, ihre Underwriting-Ergebnisse<br />

zu stabilisieren<br />

und eine ausgeglichene oder positive<br />

Schaden-Kosten-Quote zu erzielen. Entscheidend<br />

war dabei auch ein Rückgang<br />

der in den Jahren 2020 und 2021 noch<br />

stark erhöhten Großschäden, die unter<br />

den Clubs gepoolt werden.<br />

Gleichzeitig haben sich die Kapitalerträge<br />

nach den Wertberichtigungen auf<br />

Festzinsanlagen infolge der Zinserhöhungen<br />

erholt. Die meisten Clubs<br />

prognostizieren Überschüsse bei den Investments.<br />

So stehen die Chancen gut,<br />

dass die freien Reserven in der gesamten<br />

International Group im laufenden Jahr<br />

wieder zugelegt haben. In den beiden<br />

P&I RENEWALS <strong>2024</strong>/25<br />

Club<br />

American<br />

Britannia<br />

Gard<br />

Japan<br />

London<br />

NorthStandard<br />

Skuld<br />

Shipowners’<br />

Steamship<br />

Swedish<br />

UK<br />

West of England<br />

Erhöhung FD&D<br />

7,50% 7,50%<br />

7,50% 15,00%<br />

5,00% 5,00%<br />

7,50% 0,00%<br />

7,50% 7,50%<br />

5,00% 5,00%<br />

5,00% 5,00%<br />

5,00% 5,00%<br />

5,00% 5,00%<br />

7,50% 7,50%<br />

7,50% 5,00%<br />

7,50% 5,00%<br />

Quelle: <strong>HANSA</strong>-Recherche<br />

Vorjahren war das Kapitalpolster um zusammen<br />

rund -580 Mio. $ auf<br />

+4,86 Mrd. $ geschrumpft. »Mittlerweile<br />

stehen die Clubs nicht schlecht da«, konstatiert<br />

Thomas Kühl, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Bremer<br />

Maklers Pandi Marine Insurance.<br />

Dass sich die P&I-Vorstände entschieden<br />

haben, keine zweistelligen Erhöhungen<br />

zu nehmen, wertet er als positives<br />

Signal. Noch fairer wäre es aber,<br />

wenn schadenfreie Flotten überhaupt<br />

keine Erhöhung, sondern eine Reduzierung<br />

bekämen.<br />

»Wir haben Kunden mit einer absolut<br />

tadellosen Statistik. Die mussten<br />

in den vergangenen Jahren aber auch<br />

mehr zahlen«, so Kühl. Interessant fände<br />

er es zudem, die Prämienfestsetzung<br />

durch eine Nachhaltigkeitskomponente<br />

zu ergänzen. Will heißen: Gewisse Vorteile<br />

für Schiffe, die besonders emissionsarm<br />

sind. »Hier gibt es die Möglichkeit,<br />

konkret etwas zu tun. Schließlich<br />

reden alle Clubs permanent über<br />

Nachhaltigkeit.«<br />

Zur Begründung der geplanten Anhebungen<br />

von +5 % bis +7,5 % nennen<br />

die Versicherer unisono steigende durchschnittliche<br />

Schadenkosten aufgrund der<br />

Inflation. »Das merken die Clubs natürlich<br />

bei Besichtigungen, Gutachten und<br />

Reparaturen. Aber diese Effekte werden<br />

geringer, weil sich die Dollar-Inflation inzwischen<br />

stark abgeflacht hat«, stellt<br />

Björn Völkner fest.<br />

Größere Schäden, größeres Risiko<br />

Das größere Risiko liegt seiner Einschätzung<br />

zufolge im Großschaden segment.<br />

In Anbetracht der historischen Zyklen<br />

wäre in den nächsten zwei bis drei Jahren<br />

spätestens mit einem Anstieg zu rechnen.<br />

»Das sind die normalen Wellen in diesem<br />

Bereich.«<br />

Der erfreuliche Rückgang der Poolschäden<br />

(über 10 Mio. $) ab dem Jahr<br />

2022 hat für die Clubs und ihre Mitglieder<br />

zunächst weitere positive Effekte.<br />

So wird in der Branche fest damit gerechnet,<br />

dass die International Group ihr gigantisches<br />

gemeinsames Rückversiche -<br />

rungsprogramm zu unveränderten, vielleicht<br />

sogar etwas günstigeren Konditionen<br />

habe verlängern können. Eine<br />

offizielle Erklärung hierzu steht noch aus.<br />

Eine Entwicklung der vergangenen<br />

Jahre, die Reedereien und ihre Makler genauso<br />

beunruhigt wie Prämienverteuerungen,<br />

ist die schleichende Anhebung<br />

der Mindestfranchisen (Selbstbehalte)<br />

in den P&I-Deckungen. Dieser<br />

Trend hat sich zumindest verlangsamt:<br />

Nur vier von zwölf Clubs bestehen auf eine<br />

weitere Anhebung.<br />

Beim zweitgrößten Anbieter North-<br />

Standard sollen die Franchisen unterhalb<br />

von 30.000 $ um je 1.000 $ steigen, beim<br />

UK Club und bei West of England um<br />

+10 % (bei unter 50.000 $) und beim<br />

Swedish Club um 1.000 $, aber von einem<br />

niedrigeren Level ausgehend (je<br />

nach Schadenkategorie unter 10.000 $ bis<br />

25.000 $). <br />

16 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


VERSICHERUNGEN | INSURANCE<br />

8<br />

4<br />

3<br />

6<br />

7<br />

1<br />

5<br />

2<br />

Havariechronik<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Datum<br />

19.11.<br />

02.12.<br />

06.12.<br />

12.12.<br />

13.12.<br />

Ereignis<br />

Entführung / Geiselnahme<br />

21.11. auf Grund / Wassereinbruch<br />

26.11. Untergang / 13 Vermisste<br />

27.11. auf Grund<br />

auf Grund<br />

Ruderausfall / Kollision<br />

von Rakete getroffen<br />

Ladungsverlust<br />

Ort<br />

nahe Al-Hudaida<br />

nahe Balabac Port<br />

Nähe Lesbos<br />

Inebolu<br />

Karimunbesar<br />

Suezkanal<br />

Bab-el-Mandab<br />

nahe Blyth<br />

Schiff<br />

Galaxy Leader<br />

Viet Hai Star<br />

Raptor<br />

Vamos<br />

Liberty<br />

ONE Orpheus<br />

Strinda<br />

Scot Explorer<br />

Type<br />

Autofrachter<br />

General Cargo<br />

General Cargo<br />

General Cargo<br />

Rohöltanker<br />

Containerschiff<br />

Chemikalientanker<br />

General Cargo<br />

dwt<br />

17.127<br />

4.062<br />

6.338<br />

3.667<br />

160.240<br />

104.525<br />

19.959<br />

4.790<br />

Flagge<br />

Bahamas<br />

Vietnam<br />

Komoren<br />

Kamerun<br />

Kamerun<br />

Singapur<br />

Norwegen<br />

Großbritannien<br />

Haftpflicht<br />

West of England<br />

k.A,<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

Gard<br />

Skuld<br />

k.A.<br />

Reise<br />

Türkei | Indien<br />

k.A.<br />

Ägypten | Türkei<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

USWC/FE/Europe-Dienst<br />

Malaysia | Italien<br />

k.A.<br />

UNERWARTET HOHE SCHÄDEN<br />

Norwegian Hull rutscht in die roten Zahlen<br />

Der Seekaskoversicherer Norwegian Hull<br />

Club hat das dritte Quartal aufgrund unerwartet<br />

hoher Schäden mit einem Verlust<br />

abgeschlossen. Das Defizit für die Periode<br />

lag bei -2,2 Mio. $, gegenüber einem<br />

Gewinn von fast 10 Mio. $ im entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum. Die<br />

Entwicklung in den verschiedenen Bereichen<br />

verlief spiegelverkehrt zum Vorjahr:<br />

Die Kapitalanlagen warfen diesmal einen<br />

Überschuss von +1,2 Mio. $ ab (Vorjahr:<br />

-16,2 Mio. $), die Versicherungsaktivi -<br />

täten (»technical«) rissen ein Loch von<br />

-3,4 Mio. $.<br />

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />

belief sich auf 106 % gegenüber nur 66 %<br />

im dritten Quartal 2022. Das Resultat sei<br />

damit schlechter als erwartet, schreibt<br />

der Vorstand im jüngsten Zwischenbericht.<br />

Das Ergebnis für die ersten neun<br />

Monate liegt dank der guten Vorquartale<br />

bei 35,8 Mio. $ und damit über dem<br />

Stand des Vorjahres (21,5 Mio. $).<br />

Per 30. September beliefen sich die<br />

Bruttoschäden beim Norwegian Hull<br />

Club auf rund 184 Mio. $ – ein Anstieg<br />

um mehr als 20% gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Bruttobeitragseinnahmen gingen<br />

auf Neunmonatsbasis um –5 % auf<br />

242 Mio. $ zurück. mph<br />

+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm<br />

Swedish Club steigt in Cyberversicherung ein: Kasko- und P&I-Club mit Hauptsitz in Göteborg bietet Mitgliedern ab <strong>2024</strong> Cyberdeckungen<br />

für Schiffe zu »Vorzugsraten« an. Angebot fächert sich in drei Pakete auf +++ Strike & Delay verteuert sich leicht: Deckungen für<br />

Betriebsausfall und Wartezeiten im Schiffsbetrieb bei NorthStandard verteuern sich <strong>2024</strong>/25 um +3 %. Schadenquoten für die Vorjahre<br />

auf »nachhaltig gutem« Niveau aber Ausblick unsicher wegen Krieg in der Ukraine und anderen Regionen, so Bereichsleiter William<br />

Robinson +++ Notenverbesserung für Lloyd’s: Society of Lloyd’s – also die Marktplatzorganisation, nicht die versichernden Syndikate –<br />

hat ihr Rating von S&P Global von A+ auf AA- angehoben bekommen. Durch strengere Aufsicht der Syndikate habe sich die finanzielle<br />

Lage nachhaltig verbessert, so die Ratingagentur +++<br />

Leute, Leute … +++ Chemikalien Seetransport: Valeriia Sulima (Ex-Döhle) übernimmt als Head of Insurance +++ Lockton P.L. Ferrari:<br />

Baris Tuncel (Ex-Hydor) als Insurance Manager für Hamburg eingestellt +++ Gallagher: Brian Wang zum Leiter des neuen Teams<br />

für Property & Marine in Taiwan ernannt +++ Latitude: James Gargrave (Ex-Shipowners’) ist neuer P&I Director mit Sitz in Singapur<br />

+++ Shipowners’ Club: Simon Swallow (Ex-CEO Shipowners’), Siana Surya (PT Berlian Laju Tanker), Eline Muller (Multraship),<br />

Mark Ko (Tian San Shipping) ins Board aufgenommen +++ International Underwriting Associtation (IUA): Claire McDonald (HDI<br />

Global) übernimmt Vorsitz von Phil Hobbs (Liberty Specialty) +++ Lloyd’s Europe: Jonathan May (ex-CFO) löst Amélie Breitburd als<br />

CEO ab +++ MS Amlin: Stuart Forsyth steigt vom Lead Underwriter Hull & Hull War zum Head of Marine auf. Vorgänger Laurence<br />

Humberstone geht in Ruhestand +++ TT Club: Graema Sassarini folgt auf Leo Kirchner als Regional General Manager Americas +++<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

17


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Knapp 200 Teilnehmer haben sich anlässlich des <strong>HANSA</strong>-Forums im Maritimen Museum in Hamburg eingefunden<br />

© <strong>HANSA</strong>/Walz<br />

Das war das <strong>HANSA</strong>-Forum 2023<br />

Das <strong>HANSA</strong>-Forum konnte die 25. Auflage der Konferenz vor ausverkauftem Haus<br />

begehen. Prominente Podiumsgäste boten interessante Einblicke in eine Branche im<br />

Kreuzfeuer von Umweltvorschriften, volatilen Märkten und geopolitischer Unsicherheit<br />

Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren<br />

sei nun in dem ein oder anderen<br />

Kontor die Stimmung in dem einen oder<br />

anderem Kontor nun gedrückt, beschrieb<br />

Moderator und <strong>HANSA</strong>-Chefredakteur<br />

Krischan Förster das aktuelle Stimmungsbild<br />

in der Containerschifffahrt.<br />

Längst sind die Lieferketten wieder entspannt,<br />

die Nachfrage auf Normalniveau<br />

gesunken beziehungsweise gedrückt<br />

durch Inflation und geopolitische Unsicherheit.<br />

Gleichzeitig wirft ein großes<br />

Orderbuch seine Schatten voraus. Moderator<br />

Michael Meyer, stellvertretender<br />

Chefredakteur der <strong>HANSA</strong>, verwies auf<br />

den zusätzlichen Kostendruck, den die<br />

von der IMO vorgegebene Dekarbonisierungsstrategie<br />

verursacht.<br />

Auch wenn das alles den Ausblick auf<br />

die nähere Zukunft eher trübt, wollte Rolf<br />

Habben Jansen, CEO der Hamburger Linienreederei<br />

Hapag-Lloyd, keinesfalls<br />

seine Keynote für ein Klagelied nutzen.<br />

Dass das Schifffahrts-Business zyklisch<br />

ist, zeigte ein Blick auf die Ratenentwicklung<br />

der vergangenen 20 Jahre mit Boom,<br />

Finanzkrise, Erholung und Corona-<br />

Pandemie. »Heute sehen wir niedrige<br />

Frachtraten, die oft unter den Stückkosten<br />

liegen – die Kosten sind strukturell<br />

höher als vor der Pandemie«, so Habben<br />

Jansen. Als Faktoren nannte der CEO<br />

schwefelarme Kraftstoffe, Inflation und<br />

gestiegene Lohnkosten, Charterkosten,<br />

Umweltvorschriften und CII, den Emissionshandel<br />

der EU und grüne Kraftstoffe.<br />

Gleichzeitig gebe es aktuell ein »beachtliches<br />

Orderbook« für neue Schiffe<br />

und zahlreiche Ablieferungen stünden in<br />

den kommenden Quartalen an. Derzeit<br />

liegt der Auftragsbestand mit<br />

7,1 Mio. TEU bei 26 % der Kapazität der<br />

Weltflotte. Die Angst vieler Marktbeobachter<br />

vor einer deutlichen Überkapazitätssituation<br />

ab <strong>2024</strong> teilt der Manager<br />

nicht: »Ich glaube das nicht, die<br />

Schiffe sind voll, die Idle Fleet liegt bei<br />

3 %, es ist ein vernünftiges Wachstum für<br />

nächstes Jahr prognostiziert.« Schon allein<br />

wegen des Carbon Intensity Indicator<br />

(CII) der IMO würden ab <strong>2024</strong> mehr<br />

Schiffe gebraucht, denn die Regelung<br />

werde zu Slow Steaming und Verschrottungen<br />

führen. »Man muss einfach<br />

auf die Fakten schauen«, sagte er.<br />

Jan Hoffmann, Head of Trade Logistics<br />

Branch bei der Konferenz der Vereinten<br />

Nationen für Handel und Entwicklung<br />

(UNCTAD) überraschte auf dem HAN-<br />

SA-Forum mit seiner Sicht auf das Orderbuch,<br />

allerdings das der gesamten<br />

Schifffahrt. Nach Auffassung des Volkswirts<br />

ist dieses aktuell sogar zu klein, um<br />

angesichts der Zunahme des Handels<br />

und der mit der Globalisierung einher-<br />

18 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Das Moderatoren-Duo Krischan Förster (li.) und Michael Meyer<br />

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard<br />

Die Keynote hielt der CEO von Hapag-Lloyd Rolf Habben Jansen<br />

Jan Hoffmann (UNCTAD) gab einen Überblick über die globale Schifffahrt<br />

VDR-Präsidentin Gaby Bornheim richtete ebenfalls ein Grußwort an die Teilnehmer<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

19


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Panel zum Thema Finanzen (v.l.): Jan-Philipp Rohr, Tanja Georg, Carl Rehder und<br />

Georg-Maximilian Kuhlmann<br />

gehenden Teilhabe der Entwicklungsländer<br />

in Zukunft die nötigen Kapazitäten<br />

bereitzustellen. »Es gibt nach<br />

Auffassung der UNCTAD nicht genug<br />

Schiffe beziehungsweise nicht genug der<br />

richtigen Schiffe«, so Hoffmann. Wegen<br />

der anhaltenden Unsicherheit bezüglich<br />

der Kraftstoffe der Zukunft und der Haltung<br />

der IMO in Sachen CO2-Steuer würde<br />

derzeit vielerorts mit Investitionen gewartet.<br />

»Ich mache mir eher Sorgen, dass<br />

wir irgendwann eine Unterkapazität haben«,<br />

so Hoffmann.<br />

Warum Lidl Schiffe betreibt<br />

Mit Spannung war ein Auftritt der Manager<br />

der Reederei Tailwind Shipping Lines<br />

des Einzelhändlers Lidl erwartet worden<br />

– auf dem <strong>HANSA</strong>-Forum erstmals in<br />

der Öffentlichkeit. Im Zuge der Lieferkettenprobleme<br />

während der Corona-<br />

Pandemie überraschte die Supermarktkette<br />

Lidl, das größte Handelsunternehmen<br />

in Europa, mit der Gründung<br />

einer eigenen Reederei. Auf dem<br />

Forum stand die Frage im Raum: Bleibt<br />

Lidl bei dem Modell?<br />

Während opportunistische Newcomer<br />

von den rekordhohen Charterraten während<br />

der Pandemie profitieren wollten,<br />

setzt Lidl beziehungsweise Tailwind den<br />

Fokus anders. Die Reederei kümmert<br />

sich um die Nonfood-Ware von Lidl, die<br />

als reine Aktionsware zu bestimmten<br />

Zeitpunkten in den Filialen verkauft<br />

wird. Wie Nonfood-Geschäftsführer Tobias<br />

König auf dem <strong>HANSA</strong>-Forum erklärte,<br />

ist hier Just-in-Time entscheidend.<br />

»Nur wenn die Ware pünktlich<br />

im Regal ist, machen wir auch Umsatz.«<br />

Dieses Konzept sei schon vor Corona<br />

im Zusammenspiel mit Linienreedereien<br />

schwierig gewesen. Durch die Lieferengpässe<br />

während der Pandemie wurde<br />

es kritisch, der Bereich Seetransport sei<br />

damals für Lidl eine »Black Box« gewesen.<br />

Mit der Gründung von Tailwind habe<br />

sich das geändert. Dabei arbeitet man<br />

weiterhin mit Reedereipartnern zusammen,<br />

kann aber mit Blick auf Produktionstermine<br />

von Ware und Aktionstermine<br />

besser planen.<br />

Auch mit dem Ende der Corona-<br />

Pandemie bleibt die eigene Reederei daher<br />

ein attraktives Modell für Lidl, das<br />

man keineswegs aufgeben will. Tailwind<br />

hat seine Charterschiffe langfristig unter<br />

Vertrag genommen, man will sich nicht<br />

am kurzfristigen Chartermarkt betätigen<br />

und spürt aktuell auch keinen Druck zu<br />

wachsen. »Die Ware steht im Vordergrund«,<br />

sagte Tailwind-CEO und Geschäftsführer<br />

Inboundlogistik Christian<br />

Stangl.<br />

Unsicherheiten und Risikoabschätzung<br />

war auch auf dem Reeder-Panel mit<br />

Martin Harren, CEO der Harren Group,<br />

Tobias König und Christian Stangl von der Lidl-Reederei Tailwind Shipping Lines<br />

Nicolaus Bunnemann, Managing Partner<br />

der AL Group, Benjamin Weinacht, Managing<br />

Director von CMB Germany und<br />

Christian Rychly, Managing Director bei<br />

MPC Capital, ein Thema. Nicht nur die<br />

großen Reedereikonzerne im Containersegment<br />

hatten zuletzt Schiffe bestellt,<br />

auch andere Player hatten in in Neubauten<br />

investiert. »Wir können nur das machen,<br />

was wir komplett überschauen<br />

können«, sagte Harren mit Blick auf die<br />

jüngsten fünf MPP-Neubauten seiner<br />

Reederei. Dabei gehe es sowohl um den<br />

Markt selbst als auch um die Antriebe der<br />

Schiffe. Bei Methanol sieht er noch große<br />

Versorgungslücken. Druck von Kundenseite,<br />

Transporte CO2-arm abzuwickeln,<br />

sieht er noch nicht im großen Stil. Anders<br />

sehe es bei Finanzierungen aus, die Banken<br />

seien bei »nicht-grünen Projekten<br />

zurückhaltend«.<br />

Bunnenmann, dessen Reederei derzeit<br />

mit 24 Neubauten die Flotte größtenteils<br />

erneuert, will ebenfalls erst einmal Vorsicht<br />

walten lassen. Man setzt bisher vor<br />

allem auf Effizienz und Flexibilität, was<br />

Kraftstoffnutzung und künftige Umbauten<br />

angeht. Um Unsicherheiten abzufedern,<br />

setzt MPC bei seinen neuen<br />

Containerschiffen auf Methanol und<br />

langfristige Verträge. »Es sind Feeder mit<br />

15-Jahres-Chartern, wir wissen genau,<br />

wo sie fahren, die Kraftstoffversorgung<br />

ist gesichert«, sagt Rychly.<br />

In Sachen Kraftstoff wagt sich die belgische<br />

CMB-Gruppe weiter vor und setzt<br />

auf Ammoniak, wie Deutschlandchef<br />

Weinacht erklärt. Die Eignerfamilie Saverys<br />

könne »nicht ohne Risiko und neue<br />

Pläne«. Alle Neubauten seien auf eine<br />

20 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Albrecht Grell sprach über EU-ETS<br />

Diskutierten über Effizienz (v.l.): Despina Panayiotou, Albrecht Grell, Colin Rawlins und Jan-Willem Cuperus<br />

sich die Trades ansehen, auf denen ein<br />

Schiff eingesetzt werden solle, dabei zeige<br />

sich, dass sich der Aufpreis für effizientere<br />

Schiffe in manchen Fahrtgebieten<br />

durchaus lohne. Das chinesische Leasinghaus<br />

will sich im Hinblick darauf auch in<br />

der Retrofit-Finanzierung betätigen.<br />

»Das Investment muss sich allerdings in<br />

relativ kurzer Zeit zurückführen lassen«,<br />

sagte er.<br />

Jan-Philipp Rohr, Global Head of Shipping<br />

bei der HCOB, warnte aber vor falschen<br />

Schlüssen: »Es macht wenig Sinn,<br />

effiziente Neubauten zu finanzieren und<br />

stattdessen ein acht Jahre altes Schiff zu<br />

verschrotten.«<br />

Hier erkannte auch Jan-Willem Cuperus,<br />

Geschäftsführer von Groot Ship Design,<br />

Dekarbonsierungspotenzial: »Man<br />

kann nicht einen großen Teil der Flotte<br />

ignorieren – Shortsea-Schiffe, Feeder,<br />

Mehrzweckschiffe etc. Da gibt es ein riesiges<br />

Potenzial etwas zu verbessern, aber<br />

keine Chance all diese Schiffe durch Neubauten<br />

zu ersetzen«, sagte er auf dem<br />

Tech-Panel. Hier war der Blick insgesamt<br />

auf die fahrende Flotte gerichtet, die noch<br />

längst nicht alle Möglichkeiten zur Emissionseinsparung<br />

und Effizienzsteigerung<br />

ausnutzt.<br />

Despina Theodosiou, CEO des Datenspezialisten<br />

Tototheo Maritime, glaubt<br />

nicht, dass sich die Schifffahrt bewusst<br />

ist, wie sehr sie auf Konnektivität und<br />

Echtzeit-Datenanalysen angewiesen ist,<br />

um beispielsweise Kraftstoffverbrauch,<br />

Fahrpläne und Wartung zu optimieren.<br />

Dem stimmte auch Albrecht Grell, einer<br />

der Gründer von OceanScore zu, dessen<br />

EU-ETS-Tool Reedern und Shipmanagern<br />

den Emissionshandel komfortabel<br />

ermöglichen soll. »Es geht darum, effizient<br />

die Umweltvorgaben zu erfüllen.<br />

Das EU-ETS selbst macht noch nichts«,<br />

(v.l.) Tim Reinsch, Fabian Feldhaus und Isabelle Rickmers berichteten über Start-ups<br />

so Grell. Um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen, müssen sich die Schiffseigner<br />

Hilfe von Experten holen und<br />

Partnerschaften eingehen. »Die Zeiten, in<br />

denen Eigner denken, dass sie komplexe<br />

Herausforderungen allein angehen können,<br />

sind vorbei«, sagte Colin Rawlins,<br />

Strategic Key Account Manager von<br />

Lloyd’s Register.<br />

Start-ups mischen Branche auf<br />

Als Partner der Schifffahrt, die Expertise<br />

von außen in den Sektor bringen können,<br />

fungieren nicht selten Start-ups. Auch<br />

diesem Marktsektor bot das <strong>HANSA</strong>-<br />

Forum mit einem Start-up Panel wieder<br />

eine Bühne. Dabei ist es für die Jungunternehmen,<br />

die über frische Ideen und<br />

Produkte verfügen sehr wichtig, für die<br />

Weiterentwicklung nicht nur Kapital,<br />

sondern Finanzierungspartner mit Bezug<br />

zur Branche zu haben. Tim Reinsch von<br />

TecPier, dem Venture-Capital-Arm der<br />

Reederei Zeaborn erklärte: »So entsteht<br />

eine Art ›Flywheel-Effekt‹, denn es lassen<br />

sich vielleicht aus dem Investorenkreis<br />

gleich neue Partner für das Start-up finden.«<br />

Idealerweise verfügten Gründer-<br />

Teams aber über Erfahrung aus beiden<br />

Bereichen – Schifffahrt und Unternehmensgründung.<br />

Für die Start-ups sei<br />

es so oder so positiv, auf die Hilfe sogenannter<br />

Venture-Studios zu setzen,<br />

»wie minimieren das Risiko mit unserer<br />

Unterstützung«, sagte Fabian Feldhaus<br />

von Flagship Founders. Wenn es dann<br />

darum gehe, Reedereipartner für die innovative<br />

Geschäftsidee zu finden, seien<br />

manche Reedereien sehr offen, andere<br />

überhaupt nicht, berichtete Isabelle Rickmers<br />

mit ihrer maritimen Personalvermittlung<br />

Turtle. »Auf dem Management-<br />

Level gewinnt man den Pitch oft sehr<br />

schnell, aber auf der operativen Ebene<br />

wird es schwierig«, sagte Rickmers.<br />

Das nächste <strong>HANSA</strong>-Forum findet am<br />

28. November <strong>2024</strong> statt. fs<br />

22 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

Die Pausen wurden zum Netzwerken genutzt. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmer mit Start-ups austauschen, die sich auf dem Forum präsentierten<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

23


FINANZIERUNG | FINANCING<br />

And the winner is ...<br />

Nikolaus H. Schües ist der allererste Gewinner des »<strong>HANSA</strong> Maritime Excellence Awards«.<br />

Der CEO und Inhaber der Reederei F. Laeisz und Präsident von Bimco erhielt diese<br />

Auszeichnung auf dem 25. <strong>HANSA</strong>-Forum<br />

Nikolaus H. Schües (li.) mit dem »<strong>HANSA</strong> Maritime Exellence Award« und Laudator Peter Tamm<br />

© <strong>HANSA</strong>/Walz<br />

Der Schiffahrts-Verlag <strong>HANSA</strong> verleiht<br />

diesen Preis an Persönlichkeiten,<br />

die sich besonders um die maritime<br />

Branche verdient gemacht haben. Die<br />

Award-Verleihung fand erstmals auf dem<br />

25. <strong>HANSA</strong>-Forum im Internationalen<br />

Maritimen Museum Hamburg statt.<br />

Die Laudatio auf den Preisträger hielt<br />

Peter Tamm, Geschäftsführer des Schiffahrts-Verlag<br />

<strong>HANSA</strong>. »Der Gewinner<br />

führt äußerst erfolgreich sein Familienunternehmen,<br />

welches im kommenden<br />

Jahr 200 Jahre alt wird. Es ist eine Riesentradition<br />

und Verantwortung, dieses Unternehmen<br />

für die Zukunft aufzustellen«,<br />

so Peter Tamm in seiner Rede.<br />

Mit seiner Reederei – die Autotransporter,<br />

diverse Forschungsschiffe wie die<br />

»Polarstern« oder die neue »Uthörn«,<br />

LPG-Tanker, Flusskreuzfahrtschiffe und<br />

Containerschiffe betreibt – und seinem<br />

Engagement stehe Schües wie kaum ein<br />

anderer für Innovation und Kreativität.<br />

»In den 200 Jahren mussten die Firma<br />

und die Familie sich immer wieder neu<br />

erfinden und in den jeweiligen Märkten<br />

Der erste »<strong>HANSA</strong> Maritime Exellence Award«<br />

behaupten. Das Ganze noch beeinflusst<br />

durch Kriege, Krisen und wirtschaftliche<br />

Schwankungen. Hinzu kommt noch sein<br />

freiwilliges Engagement für die deutsche<br />

Schifffahrt in diversen Ämtern und<br />

jüngst auch noch als Präsident der Bimco<br />

für die gesamte Schifffahrt in der Welt«,<br />

so Peter Tamm weiter.<br />

Dieser unglaubliche, freiwillige Einsatz<br />

und seine Kreativität sei für die <strong>HANSA</strong>-<br />

Redaktion ausschlaggebend dafür, dieser<br />

Persönlichkeit in unserer maritimen<br />

Branche den »Hansa Maritime Excellence<br />

Award« zu verleihen.<br />

»Ich freue mich riesig, dass ich dir heute<br />

für dein Lebenswerk diesen Preis übergeben<br />

darf. Du gibst der deutschen<br />

Schifffahrt international nach all diesen<br />

Krisen wieder einen Namen und ein Gesicht<br />

in der Welt. Ich glaube, ich darf für<br />

alle sprechen und dir für deinen großen,<br />

ehrenamtlichen Einsatz danken«, so der<br />

Laudator.<br />

AW<br />

24 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

25


JANUAR<br />

Hamburg Süd – jetzt auch als<br />

Name nur noch Geschichte<br />

Dieter Janecek ist neuer<br />

maritimer Koordinator<br />

Dieter Janecek ist offiziell zum neuen Koordinator der<br />

Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus<br />

ernannt worden. Der Münchner Grünen-Politiker<br />

tritt im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck die<br />

Nachfolge von Claudia Müller an, die in das Bundesministerium<br />

für Ernährung und Landwirtschaft gewechselt<br />

war. Bei den Verbänden der Reeder (VDR) und<br />

für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) wurde die Ernennung<br />

begrüßt. Janecek sitzt seit 2<strong>01</strong>3 im Bundestag<br />

und war zuletzt wirtschaftspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion.<br />

Er gehört wie Habeck dem sogenannten<br />

Realo-Flügel seiner Partei an.<br />

Sechs Jahre nach der Übernahme schafft Maersk den<br />

Traditionsnamen Hamburg Süd ab. Alle Aktivitäten<br />

werden künftig unter der dänischen Konzernmarke gebündelt.<br />

Damit ist nach mehr als 150 Jahren Unternehmensgeschichte<br />

endgültig Schluss. Während die<br />

Hamburg Süd als Marke verschwindet, sei ein Personalabbau<br />

nicht geplant. Die 1871 gegründete Traditionsreederei<br />

Hamburg Süd war Ende 2<strong>01</strong>7 vom langjährigen Eigentümer,<br />

der Oetker Gruppe, an Maersk verkauft worden.<br />

Ende 2021 wurde das bekannte Hochhaus in der<br />

Willy-Brandt-Straße aufgegeben. Neuer Firmensitz in<br />

Hamburg ist das Johann Kontor in der Innenstadt.<br />

Rickmers-Nachspiel<br />

Im juristischen Tauziehen um die Milliarden-Pleite<br />

der Rickmers Holding in 2<strong>01</strong>7<br />

setzt das Insolvenzgericht Hamburg einen<br />

Sondersachverständigen ein. Er soll prüfen,<br />

ob die HCOB als Nachfolgerin der<br />

HSH Nordbank haftet, nachdem diese vor<br />

fünf Jahren eine weitere Finanzierung abgelehnt<br />

und die Insolvenz besiegelt hatte.<br />

Carsten Rehder baut um<br />

Das Hamburger Traditionsunternehmen<br />

Carsten Rehder, Schiffsmakler und Reederei,<br />

verändert das Management-Team<br />

und leitet einen Generationswechsel ein.<br />

Jonas Meinhardt ist zum Geschäftsführer<br />

des von Thomas Rehder (66) geführte Unternehmens<br />

berufen worden. Der 38-Jährige<br />

war zuvor in der Zech-Gruppe tätig.<br />

Aus für Maersk & MSC<br />

Die beiden weltgrößten Containerlinienreedereien<br />

MSC und Maersk lösen ihre<br />

2M-Allianz auf. Im Januar 2025 soll<br />

Schluss sein. Das Vessel-Sharing-Agreement<br />

für den Asien-Europa-, Transatlantik-<br />

und Transpazifik-Verkehr war<br />

2<strong>01</strong>5 ins Leben gerufen worden.<br />

Kritik an Lürssen-Order<br />

Bei einem 2-Mrd.-€-Auftrag der Marine<br />

für drei Flottendienstboote droht nach<br />

Medienberichten eine Kostenexplosion. Er<br />

soll trotz einer Warnung des Rechnungshofs<br />

ohne die sonst übliche, detaillierte<br />

Leistungsbeschreibung vergeben worden<br />

sein. Das Verteidigungsministerium rechtfertigt<br />

sich: »Innovativer Ansatz«.<br />

OSM & Thome: Fusion<br />

Mit dem Zusammenschluss soll die Position<br />

als weltweit führender Schiffsmanager<br />

gestärkt werden. Das kombinierte Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Arendal (Norwegen)<br />

heißt OSM Thome. Zusammen<br />

betreuen die beiden Unternehmen 1.000<br />

Schiffe, darunter 450 im technischen Voll-<br />

Management und 550 im Crewing.<br />

Dirk Lehmann tritt ab<br />

Nach über 20 Jahren zieht sich Dirk Lehmann<br />

aus der Geschäftsführung des<br />

Hamburger Schiffbauzulieferers Becker<br />

Marine Systems zurück. Der langjährige<br />

Partner Henning Kuhlmann übernimmt<br />

die Gesamtgeschäftsführung beim Experten<br />

für Ruder- und Manövriertechnik.<br />

Mehr Azubi-Geld<br />

Die Stiftung Schifffahrtsstandort<br />

Deutschland erhöht das Förderniveau.<br />

Für die Ausbildung von Nachwuchsoffizieren<br />

können Reeder künftig 8.000 €<br />

pro Quartal, für die Ausbildung von<br />

Schiffsmechanikern, nautischen, technischen<br />

sowie elektrotechnischen Offiziersassistenten<br />

3.500 € erhalten.<br />

Habeck hilft Werften<br />

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck<br />

betont, es müsse gelingen, dass mit<br />

deutschen Steuergeldern bezahlte Aufträge<br />

für einen fairen Anteil an der Wertschöpfung<br />

im eigenen Lande führen. »Wir<br />

worden uns die Förderprogramme unter<br />

diesem Gesichtspunkt noch einmal genau<br />

ansehen«, kündigte der Minister an.<br />

Hapag-Lloyd historisch<br />

Die Hamburger Linienreederei Hapag-<br />

Lloyd hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem<br />

Rekordgewinn von 17,5 Mrd. € abgeschlossen.<br />

Die noch starken Frachtraten<br />

treiben Umsatz und Ergebnis der einzigen<br />

deutschen Linienreederei auf eine neues<br />

Rekordniveau.<br />

28 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


Lidl-Reederei Tailwind baut<br />

Containerlinien-Netzwerk aus<br />

Andere Newcomer-Reedereien suchen das Weite – die<br />

von Lidl gegründete Tailwind Shipping Lines baut ihr<br />

Angebot hingegen mit einem Südasien-Dienst sogar aus.<br />

Ab März bietet die Firma neben ihrem China-Europa-<br />

Dienst (»Panda Express«) zusätzlich eine Verbindung<br />

zwischen Bangladesch und Europa an, vornehmlich für<br />

Textilwaren. Eingesetzt werden die 2006 gebaute »Faith«<br />

mit 917 TEU und die 2007 gebaute »Panda 002« mit 803<br />

TEU. Mindestens ein weiteres Schiff wird für den Dienst<br />

benötigt, heißt es. Für den weiter parallel laufenden<br />

»Panda Express« von China nach Europa setzt Tailwind<br />

vier größere Schiffe mit Kapazitäten zwischen rund<br />

4.000 TEU und 5.600 TEU ein.<br />

US-Panzer für die Ukraine<br />

über Bremerhaven verladen<br />

Bremerhaven ist immer mal wieder Zielhafen für Ausrüstung<br />

des US-Militärs. So auch im Februar, als rund 60<br />

Panzer eintrafen, die für die Ukraine bestimmt sind. Die<br />

Schützenpanzer vom Typ Bradley treffen an der so genannten<br />

ABC-Insel in Bremerhaven an und wurden von<br />

Bord des RoRo-Frachters »ARC Integrity« an Land und<br />

dann auf Lkw-Schwerlasttrailer verladen. Das Frachtschiff<br />

hatte im Januar den Hafen von North Charleston<br />

im US-Bundesstaat South Carolina verlassen. Die zuletzt<br />

von der Regierung in Washington angekündigten Abrams-Panzer<br />

Typ M1 waren offenbar zunächst nicht Teil<br />

der Lieferung.<br />

FEBRUAR<br />

Ex-Nord-Flotte schmilzt<br />

Zwei weitere Schiffe aus dem ehemaligen<br />

Bestand der ehemaligen Norddeutschen<br />

Reederei H. Schuldt sind verkauft. Die<br />

beiden 2005 bei MTW in Wismar gebauten<br />

Schwestern »Northern Vivacity« und<br />

»Northern Volition« (2.751 TEU) wechseln<br />

für jeweils 13 Mio. $ zur schwedischen<br />

Reederei Atlanship.<br />

Maersk klagt<br />

Nach der Havarie der »Ever Given« im Suezkanal<br />

fordert Maersk Schadenersatz<br />

und klagt gegen Evergreen (Charterer),<br />

Shoei Kisen (Eigner) und Bernhard Schulte<br />

(Manager). Die Dänen machen Verzögerungen<br />

beim Transport von 50 Containern<br />

und daraus resultierende Verluste<br />

geltend. Gefordert werden 300 Mio. DKK.<br />

Marine-Order für GNYK<br />

Großauftrag: Die Kieler Werft German<br />

Naval Yards setzt den Einsatzgruppenversorger<br />

»Berlin« instand. Der Auftrag umfasst<br />

die Erneuerung von Einrichtungskomponenten<br />

in den Kabinen bis hin zur<br />

Grundüberholung von Motoren sowie der<br />

Anpassung von ganzen Systemen.<br />

Hapag: Terminal-Sparte<br />

Die Reederei Hapag-Lloyd will ihre Terminalaktivitäten<br />

in einer neuen Unternehmenssparte<br />

bündeln. In den vergangenen<br />

Monaten wurden Millionen investiert:<br />

Beteiligungen in Wilhelmshaven,<br />

Tanger, Damietta und J M Baxi.<br />

Dazu kommen der Einstieg bei Spinelli<br />

und bei der chilenischen SM SAAM.<br />

Satter HCOB-Gewinn<br />

Gut verdienende Reeder haben weniger<br />

Neugeschäft mit der Hamburg Commercial<br />

Bank gemacht. Das Shipping-Portfolio<br />

schrumpft von 3,7 Mrd. € in 2021 auf<br />

3,5 Mrd. €. Auch das Neugeschäft fällt auf<br />

1,6 Mrd. € (-300 Mio. €). Und dennoch<br />

wurde mit dem Shipping-Portfolio Geld<br />

verdient: 77 Mio. € (+15 Mio. €).<br />

Schnittert führt Lotsen<br />

Die Lotsenbrüderschaft Elbe bekommt<br />

mit Matthias Schnittert einen neuen Ältermann.<br />

Er wird Nachfolger von Ben<br />

Lodemann, der das Amt zehn Jahre innehatte.<br />

Die Lotsenbrüderschaft Elbe ist mit<br />

derzeit 305 aktiven Lotsen die weltweit<br />

größte Einzelbrüderschaft.<br />

China: 47% Marktanteil<br />

Der Marktanteil der chinesischen Schiffbauer<br />

übersteigt 2022 zum ersten Mal<br />

den Anteil von Japan und Südkorea zusammen.<br />

Die abgelieferte Tonnage umfasst<br />

14,6 Mio. CGT. Weltweit wurden<br />

30,8 Mio. CGT abgeliefert. Die beiden<br />

anderen großen Schiffbaunationen lieferten<br />

4,8 bzw. 7,8 Mio. CGT ab.<br />

MPP-Reeder geschluckt<br />

Die Schifffahrtsgruppe von Forestwave<br />

und Schulte & Bruns wächst mit der Übernahme<br />

der MPP-Reederei Symphony<br />

Shipping. Dadurch wächst die Flotte auf<br />

24 Einheiten (248.197 tdw). Die erworbene<br />

Flotte besteht aus acht MPP-Frachtern,<br />

darunter vier 10.500-Tonner, ein<br />

12.500-Tonner sowie ein Neubauvertrag.<br />

Dship wechselt<br />

Die Hamburger MPP-Reederei dship<br />

Carriers und HS Schiffahrt aus Haren/<br />

Ems beenden die Zusammenarbeit für<br />

sechs F-Typ-Frachter. Sie wechseln ins<br />

Management von Foroohari und Jens &<br />

Waller. HS Schiffahrt gibt auch den finanziellen<br />

Anteil an den Schiffen ab.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

29


FSG findet endlich Käufer für<br />

RoRo-Neubau »Tennor Ocean«<br />

Die RoRo-Fähre »Tennor Ocean« verlässt Flensburg.<br />

Monate nach ihrer Fertigstellung hat die FSG-Werft<br />

endlich einen Abnehmer für den Neubau gefunden. Die<br />

210 m lange Frachtfähre war bereits im vergangenen Juni<br />

vom Stapel gelaufen. Mit dem zunächst spekulativen<br />

Bau des Schiffs hatte der FSG-Eigentümer Lars Windhorst<br />

die Werft zunächst über Wasser gehalten. Der neue<br />

Eigentümer kommt aus Abu Dhabi. Berichte zufolge<br />

geht die »Tennor Ocean« an die Safeen Group aus Abu<br />

Dhabi und wird in »Abu Samrah« umbenannt.<br />

Moby Lines übernimmt die<br />

größte Passagierfähre der Welt<br />

Die zur Onorato-Gruppe italienische Reederei Moby Lines<br />

übernimmt in China von der Werft GSI ihr neuestes<br />

Schiff »Moby Fantasy«, das einen Rekord markiert. Das<br />

neue Flagschiff in der Moby-Flotte ist mit 69.500 GT,<br />

237 m Länge und 32 m Breite laut Moby die bisher weltweit<br />

größte Passagierfähre. Sie bietet Platz für 2.500 Passagiere<br />

und bietet 3.850 Spurmeter für 1.300 Pkw oder<br />

300 Lkw. Es war das erste Mal, dass die Onorato-ruppe<br />

– ehemals ein Kunde der deutschen FSG-Werft – einen<br />

Auftrag für »Luxusfähren« nach China vergab. Achille<br />

Onorato, CEO der Moby-Group, hatte 2<strong>01</strong>9 gegenüber<br />

der <strong>HANSA</strong> die Entscheidung, RoPax-Schiffe in China<br />

statt in Europa bauen zu lassen, als die Konsequenz einer<br />

Fehlentwicklung in der EU bezeichnet.<br />

APRIL<br />

Polen sorgt sich<br />

Um kritische Infrastruktur zu schützen,<br />

verhängt der polnische Staat ein vorübergehendes<br />

Aufenthaltsverbot im Umfeld<br />

des LNG-Terminals in Świnoujście. Nach<br />

der russischen Aggression gegen die<br />

Ukraine sind die polnischen Dienste, die<br />

für die staatliche Sicherheit zuständig<br />

sind, in höchster Alarmbereitschaft.<br />

TKMS im Schaufenster<br />

Schon mehrfach hat ThyssenKrupp die<br />

Marinesparte tkms ins Schaufenster gestellt,<br />

bislang ohne Folgen. Dieses Mal<br />

scheint ein Verkauf konkret zu werden.<br />

Angesichts wachsender Rüstungsbudgets<br />

weltweit im Zuge des Ukraine-Kriegs will<br />

der Konzern die Abspaltung stärker vorantreiben.<br />

Wechsel bei BBC in Leer<br />

Tim Kopfensteiner, bislang als Chief<br />

Chartering Officer beim MPP-Marktführer<br />

aus Leer, wechselt an den Standort<br />

Houston, wo er nach einer Übergangsphase<br />

neuer President von BBC Chartering<br />

USA wird. Alexander Fürst rückt als Befrachtungsleiter<br />

in Leer nach.<br />

Meyer braucht Geld<br />

Die Meyer Werft muss einen Kredit aufnehmen,<br />

um verlängerte Bauzeiten zu finanzieren.<br />

Er wird teilweise durch eine<br />

Bürgschaft des Landes Niedersachsen<br />

abgesichert. Erstmals seit Jahrzehnten<br />

nutzt die Werft das Instrument zur Ergänzung<br />

ihrer bisher rein privatwirtschaftlichen<br />

Finanzierung.<br />

Boskalis birgt Öl<br />

Es geht um mehr als 1 Mio. Barrel Öl aus<br />

einem jahrelang vor sich hin liegenden<br />

Tanker: Die niederländische Boskalis-<br />

Gruppe hat einen Großauftrag von den<br />

Vereinten Nationen bekommen, der sie an<br />

die Tanks der »FSO Safer« vor dem Jemen<br />

führt. Die Tochter Smit Salvage soll das Öl<br />

aus dem havarierten Tanker holen.<br />

»Gorch Fock« bei Fosen<br />

Guter Tag für die inzwischen 90 Jahre alte<br />

»Gorch Fock I«: Nach einer wechselvollen<br />

Geschichte wird das ehemalige Segelschulschiff<br />

saniert. Auftraggeber ist die<br />

Stadt Stralsund als neue Eigentümerin.<br />

Über den Zuschlag kann sich die in Stralsund<br />

neu angesiedelte Fosen Yards freuen.<br />

MPP: Indien für Europa<br />

Die indische Cochin-Werft beginnt mit<br />

dem Bau eines 7.000-Tonners für die in<br />

Haren an der Ems ansässige Reederei HS<br />

Schiffahrt. Insgesamt sechs »Eco<br />

Freighter« bekommt die deutsche Rederei<br />

von der Werft, für die der Auftrag<br />

»den Eintritt in den europäischen Shortsea-Markt«<br />

markiert.<br />

EU stimmt für ETS<br />

Erst das Parlament, dann der EU-Rat: Die<br />

Emissionen des Seeverkehrs werden erstmals<br />

in den Geltungsbereich des EU-<br />

Emissionshandelssystems einbezogen.<br />

Die Verpflichtung zur Abgabe von Zertifikaten<br />

wird schrittweise eingeführt: 40 %<br />

für geprüfte Emissionen ab <strong>2024</strong>, 70 % ab<br />

2025 und 100 % ab 2026.<br />

»Mehr Frauen!«<br />

Frauen sehen sich auf See noch immer mit<br />

einigen Problemen konfrontiert, sagt eine<br />

neue Studie vom Global Maritime Forum<br />

und der »All Aboard«-Allianz. Sie ist<br />

Startpunkt für Anstrengungen zur Verbesserung<br />

der Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

von Frauen.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

31


MAI<br />

Bertram Rickmers<br />

stirbt mit 71 Jahren<br />

Er war einer der bekanntesten, schillerndsten und auch<br />

umstrittensten Reeder in Deutschland. Mit 71 Jahren ist<br />

Bertram Rickmers unerwartet gestorben. Rickmers war ein<br />

Grand Seigneur der Hamburger Schifffahrtsszene. Seine<br />

Vorfahren, ursprünglich auf Helgoland beheimatet, bauten<br />

ab Mitte des 19. Jahrhunderts Schiffe in Bremerhaven auf<br />

einer Werft, die den Familiennamen trug. Dort begann<br />

nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre auch die berufliche<br />

Karriere von Bertram Rickmers, bevor er sich<br />

selbstständig machte und nach Hamburg umzog. 1984<br />

gründete er die Reederei B. Rickmers und gab bei der Familien-Werft<br />

einen ersten Neubau in Auftrag. Bertram<br />

und sein Bruder Erck Rickmers setzen die lange Familientradition<br />

mit getrennten Firmen in fünfter Generation fort.<br />

Lürssen steigt bei der<br />

Lloyd Werft ein<br />

Die Lürssen-Gruppe steigt mit 25 % der Anteile bei der<br />

Lloyd Werft in Bremerhaven ein. Das Bundeskartellamt<br />

hat die Freigabe erteilt. Geplant ist eine Beteiligung sowohl<br />

an der Betriebs- als auch an der Grundstücksgesellschaft.<br />

Bislang sind der Bauunternehmer Kurt Zech<br />

(Bremen) und die Rönner-Gruppe (Bremerhaven)<br />

gleichberechtigte Gesellschafter. Zech und Rönner hatten<br />

die Lloyd Werft im April 2022 aus der Insolvenzmasse<br />

der ehemaligen MV Werften übernommen. Sie hatten<br />

im Zuge einer »Unterweser«-Lösung den Traditionsbetrieb<br />

für kolportierte 20 bis 30 Mio. € gekauft und Al<br />

Seer Marine aus Abu Dhabi ausgestochen. Die Lürssen-<br />

Gruppe baut neben Marineschiffen vor allem Mega-<br />

Yachten mit einer Länge von mehr als 60 m.<br />

Trauer um Müller<br />

Die in Leer ansässige Schifffahrts- und<br />

Logistikgruppe Ems-Fehn trauert um ihren<br />

CEO Manfred Müller. Der 56-jährige<br />

Müller ist am 2. Mai überraschend verstorben.<br />

Der Geschäftsführer und Mitgesellschafter<br />

wurde 56 Jahre alt.<br />

HHLA: Dreilich geht<br />

Erst fünf Monate zuvor war sie in den Vorstand<br />

der HHLA eingerückt. Im Mai war<br />

die neue Finanzchefin Tanja Dreilich ihren<br />

Posten schon wieder los. Laut Medienberichten<br />

hat eine Shopping-Tour<br />

den Anlass geliefert. Im Hintergrund soll<br />

es aber auch Querelen mit der Vorstandschefin<br />

Angela Titzrath gegeben haben.<br />

Treppke wird COO<br />

Bei der Reederei Hamburger Lloyd rückt<br />

Tina Treppke als COO in das Führungsteam<br />

auf. Treppke wurde zur Chief Operating<br />

Officer und Prokuristin ernannt.<br />

Die 2007 gegründete Reederei hat sich in<br />

der jüngsten Vergangenheit neu ausgerichtet.<br />

Nach etlichen Schiffsverkäufen<br />

in den vergangenen Jahren hat sie sich als<br />

Shipmanager etabliert.<br />

NSB holt Finanzexperten<br />

Die Unternehmensgruppe aus Buxtehude<br />

mit dem maritimen Standbein NSB Group<br />

und dem Investmentarm zero 2 one invest<br />

verstärkt ihr Führungsteam mit einem<br />

»Group Director – Corporate Strategy«.<br />

Die Position besetzt der erfahrene Finanzexperte<br />

Piyush K. Sharma.<br />

Weiter im Minus<br />

Die Werft Meyer Turku hat in 2022 einen<br />

Umsatz von 1,3 Mrd. € erwirtschaftet.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein<br />

Plus von etwa 20 %. Das operative Ergebnis<br />

stieg von 10,8 Mio. € auf 20,3 Mio. €.<br />

Unterm Strich stand aber dennoch ein<br />

Verlust von 15,6 Mio. €.<br />

2,5 Mio. € für Zero44<br />

Das Start-up Zero44, das CO 2<br />

-Management<br />

auf Handelsschiffen anbietet, vermeldet<br />

»eine erfolgreiche Finanzierungsrunde«<br />

in Höhe von 2,5 Mio. €. Die Runde<br />

wird angeführt von Atlantic Labs. Darüber<br />

hinaus investieren unter anderem<br />

Starthub Ventures, Bernhard Schulte<br />

Innoport sowie mehrere »Business Angels«<br />

aus der Logistik und der Schifffahrt.<br />

Baustart für »Meteor IV«<br />

Mit dem traditionellen Brennstart hat auf<br />

der Neptun Werft in Warnemünde der<br />

Bau des Forschungsschiffes »Meteor IV«<br />

begonnen. Die Meyer Gruppe baut das<br />

Forschungsschiff gemeinsam mit der<br />

Werft Fassmer. Die Bereederung erfolgt<br />

über die Briese-Gruppe aus Leer. Die Ablieferung<br />

ist für 2026 vorgesehen.<br />

Reederei Nord bestellt<br />

Die Reederei Nord hat nach langer Pause<br />

wieder Neubauten in Auftrag gegeben. In<br />

China werden zwei Bangkokmax-<br />

Containerschiffe mit einer Kapazität von<br />

1.930 TEU gebaut. Den Zuschlag hat die<br />

Werft Huangpu Wenchong erhalten. Der<br />

Preis wird mit 32 Mio. $ pro Schiff angegeben,<br />

die Ablieferung ist für 2025 geplant.<br />

Investition in MV-Areal<br />

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns<br />

investiert in das Gelände der<br />

ehemaligen MV Werft. Vorgesehen ist, das<br />

Werft-Becken Warnemünde zu einem maritimen<br />

Gewerbepark für nachhaltige Energietechnologien<br />

zu entwickeln. Gesamtinvestition:<br />

90 Mio. €.<br />

32 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


Youngster Shipbroker treffen<br />

sich auf der »Cap San Diego«<br />

Nach drei Jahren coronabedingter Pause ist es endlich<br />

wieder soweit: Das 28. Youngster Shipbroker Meeting<br />

(YSM) findet am 2. Juni 2023 statt und zwar mit einigen<br />

Neuerungen. Einerseits erhält das Organisationsteam<br />

um Fabian von Pfeil und Johannes Pfeiffer mit Lea Philippa<br />

Baur, Sven Berger und Ole Seeberg Nachwuchs. Sie<br />

sind aus allen Zweigen der Schifffahrt und bereichern<br />

das Team mit neuen Ideen. Andererseits wurde nach<br />

langer Unterbrechung das von der <strong>HANSA</strong> seit einigen<br />

Jahren tatkräftig unterstützte Event auf die »Cap San<br />

Diego« verholt, die als größtes seetaugliches Museumsschiff<br />

mitten im Hamburger Hafen eine besonders geeignete<br />

Location für das YSM bot. Rund 1.000 »Youngsters«<br />

finden sich 2023 an Bord des Traditionsschiffs ein.<br />

Geschäftsführer Philipp<br />

Maracke verlässt FSG<br />

Zweieinhalb Jahre nach seiner Berufung verlässt Geschäftsführer<br />

Philipp Maracke den Werftverbund FSG-<br />

Nobiskrug. Grund sind Veränderungen beim Eigentümer<br />

Tennor. Nach Angaben eines Sprechers der<br />

Tennor Holding haben sich Maracke und Investor Lars<br />

Windhorst einvernehmlich auf eine Trennung verständigt.<br />

Der Rückzug des bisherigen Geschäftsführers<br />

kommt wenige Tage vor grundlegenden Veränderungen,<br />

die bei der Holding als Eigentümer der Werft anstehen<br />

Philipp Maracke war seit November 2021 Geschäftsführer<br />

bei der FSG. Der damals 40-Jährige war von German<br />

Naval Yards in Kiel gekommen. Kurz zuvor war für<br />

die FSG nach einer Insolvenz von der Tennor Holding des<br />

Risikoinvestors Lars Windhorst übernommen worden.<br />

JUNI<br />

TKMS winkt Auftrag<br />

Auf einer Reise von Bundesverteidigungsminister<br />

Boris Pistorius und TKMS-Chef<br />

Oliver Burkhard in Indien ist ein Vorvertrag<br />

für den Bau von bis zu sechs U-Booten<br />

zwischen TKMS und Mazagon Dock<br />

Shipbuilders unterzeichnet worden. Im<br />

Raum steht ein Auftragsvolumen von<br />

rund 7 Mrd. €.<br />

Auftrag für Bredo<br />

Bredo Dry Docks hat sich den Auftrag zum<br />

Umbau der »Manara«, ehemals als »World<br />

Dream« von der Meyer Werft an Genting<br />

abgeliefert, gesichert. Das bis zu 3.376 Passagiere<br />

fassende Kreuzfahrtschiff, das bisher<br />

im asiatischen Markt verkehrte, soll im<br />

Rahmen eines Umbaus auf einen »westlichen<br />

Standard« gebracht werden<br />

Northern Lloyd verkauft<br />

Die Tage des deutschen Northern Lloyd<br />

als unabhängiger Mittelständler sind gezählt.<br />

Künftig ist die Firma Teil der britischen<br />

Versicherungsgruppe Howden.<br />

Howden gewinnt durch die Übernahme<br />

ein beträchtliches Marine-Geschäft mit<br />

Schwerpunkt Seekasko und P&I hinzu.<br />

Strafe für Hamburg Süd<br />

Hamburg Süd hat von der FMC die höchste<br />

Geldstrafe kassiert, seit deren Befugnisse<br />

erweitert wurden. Der US-amerikanische<br />

Möbel-Spediteur OJ Commerce hatte sich<br />

2021 benachteiligt gefühlt und Klage bei<br />

der Federal Maritime Commission eingereicht.<br />

Die Vorwürfe lauten Preisabsprachen<br />

und Vertragsverletzungen. Die<br />

Strafe beläuft sich auf 9,8 Mio. $.<br />

Italiener warten U-Boote<br />

Die deutsche Marine kann ihre U-Boote<br />

künftig beim italienischen Schiffbaukonzern<br />

Fincantieri warten lassen. Ein<br />

entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet.<br />

Künftig werden die Italiener<br />

Service-Partner für die Wartung der<br />

sechs U-Boote der deutschen Marine.<br />

Megamax für Hapag<br />

In Korea übernimmt Hapag-Lloyd mit<br />

der »Berlin Express« den ersten Megamax-Neubau<br />

von der Bauwerft Hanwha<br />

Ocean. Es ist das Typschiff einer ganzen<br />

Serie von zwölf Megamax-Frachtern mit<br />

einer Kapazität für 23.666 Standardcontainer.<br />

MPC kauft ein<br />

MPC Container Ships hat fünf moderne<br />

Schiffe im Ökodesign von Lomar Shipping<br />

für einen Gesamtpreis von<br />

136,4 Mio. $ abgeschlossen. Dabei soll es<br />

sich um vier Feeder mit einer Kapazität<br />

von jeweils 1.700 TEU und einen mit<br />

2.200 TEU handeln.<br />

Warburg im Aufwind<br />

In einem für die Warburg Bank herausfordernden<br />

Umfeld ist das Schifffahrtsgeschäft<br />

2022 überdurchschnittlich gewachsen.<br />

Dank der vor einigen Jahren unter<br />

der Leitung von Christian Speer und<br />

Jens Dose eingeleiteten Neuausrichtung<br />

seien die Umsatz- und Ertragsziele für<br />

2022 deutlich übertroffen worden.<br />

Lorentzen insolvent<br />

Nach mehr als 100 Jahren am Markt muss<br />

einer der ältesten Schiffsmakler der Welt,<br />

Lorentzen & Co aus Norwegen, in die Insolvenz.<br />

Das in Oslo ansässige Unternehmen<br />

hat nach mehreren Jahren mit hohen<br />

Verlusten und einer Namensänderung<br />

in Lilleaker Shipping Advisors<br />

Anfang einen Insolvenzantrag gestellt.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

33


JULI<br />

Mega-Containerschiff<br />

»ONE Innovation« in Hamburg<br />

Sie ist das größte Containerschiff der Reederei ONE –<br />

Ocean Network Express: die »ONE Innovation«. Im Juli<br />

läuft der Mega-Carrier im Hamburger Hafen ein. Das<br />

erste 24.000-TEU-Schiff der Reederei ONE hat eine<br />

Länge von 400 m und eine Breite von 61,40 m. Es zählt<br />

damit den aktuell größten Containerschiffen der Welt.<br />

Die »ONE Innovation« ist mit Technologien ausgestattet,<br />

die die Umwelt weniger belasten. Durch das moderne Design,<br />

welches auf eine Maximierung der Frachtaufnahme<br />

und eine Minimierung des Kraftstoffverbrauchs abzielt,<br />

gelingt es, die CO 2<br />

-Emissionen deutlich zu senken. Das<br />

Schiff wird im Asien-Europa-Dienst (Liniendienst FE3)<br />

der Reederei-Allianz THE Alliance eingesetzt. Damit ist<br />

es ein regelmäßiger Gast im Hamburger Hafen.<br />

Vor Ameland brennt<br />

die »Fremantle Highway«<br />

Vor der niederländischen Insel Ameland ist ein Brand<br />

auf einem Frachtschiff ausgebrochen. Ein Mensch<br />

kommt ums Leben, weitere Besatzungsmitglieder der<br />

22-köpfigen überlebenden Crew werden verletzt, können<br />

aber gerettet werden. Die »Fremantle Highway« war<br />

unterwegs aus Bremerhaven nach Port Said in Ägypten<br />

als das Feuer ausbrach. Vermutlich hat sich der Akku eines<br />

Elektro-Fahrzeugs entzündet. Das Feuer habe sich<br />

danach schnell ausgebreitet. Nach Angaben der Küstenwache<br />

habe die Besatzung noch versucht, das Feuer zu<br />

löschen – das sei jedoch fehlgeschlagen. Der Autofrachter<br />

ist 199 m lang, fährt unter der Flagge von<br />

Panama und wurde 2<strong>01</strong>3 von Imabari in Japan gebaut.<br />

Betreiber ist die K Line.<br />

Tennor beruft COO<br />

Die Tennor-Gruppe des Risikoinvestors<br />

Lars Windhorst mit den Werften FSG In<br />

Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg bekommt<br />

mit Robert Jung einen neuen COO.<br />

Jung steht bereits seit einem Jahr in den<br />

Diensten der Tennor-Gruppe und wurde<br />

zum 1. Juli in seine neue Rolle berufen.<br />

Werftkran stürzt<br />

In Bremerhaven hat sich der Autofrachter<br />

»Don Quijote« im Sturm losgerissen und<br />

dabei erheblichen Schaden bei der Lloyd<br />

Werft verursacht. Der 228 m lange Frachter<br />

von Wallenius Wilhelmsen war auf das<br />

Schwimmdock III der Werft abgetrieben.<br />

Ein 450 t-Werftkran stürzte um.<br />

Leonhardt gibt ab<br />

Der internationale Schiffsversicherungsmakler<br />

Cambiaso Risso baut seine Präsenz<br />

im deutschen Markt durch eine<br />

50-prozentige Beteiligung an Leonhardt<br />

& Blumberg Versicherungsmakler aus.<br />

Cambiaso Risso bringt den erst zu Jahresbeginn<br />

übernommenen Makler Trident<br />

Special Risks in das Joint Venture mit Leonhardt<br />

ein.<br />

Teurer Brand<br />

Elf Jahre nach dem Brand auf dem Containerschiff<br />

»MSC Flaminia« bestätigte<br />

ein US-Gericht das Urteil gegen Stolt-<br />

Nielsen. Danach stehen die Unternehmen<br />

Stolt-Nielsen und Deltech zu 45 %<br />

und 55 % in der Haftung für den Brand,<br />

bei dem drei Menschen starben.<br />

Meyer baut Villen<br />

Die Firma Meyer Floating Solutions aus<br />

der Werftgruppe Meyer geht eine Partnerschaft<br />

mit Hotels & Resorts Investment<br />

Maldives ein. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Luxusimmobilien-Akteur<br />

sollen die schwimmenden<br />

Produkte von Meyer Floating Solutions in<br />

den Resort- und Luxusimmobilienmarkt<br />

auf den Malediven eingeführt werden.<br />

Auftrag für Lürssen<br />

Die Lürssen-Gruppe und das BAAINBw<br />

haben den Bauvertrag für drei neue Flottendienstboote<br />

für die Deutsche Marine<br />

unterzeichnet. Die Konstruktion und der<br />

Bau der Boote basieren auf zivilen Schiffbaustandards<br />

und erfolgen ausschließlich<br />

in Deutschland.<br />

Lidl-Reederei wächst<br />

Tailwind Shipping Lines, Tochter des<br />

Lidl-Konzerns, will weiter wachsen. Mit<br />

zwei Schiffen gestartet, betreibt das Unternehmen<br />

nach einem Jahr auf dem<br />

Markt bereits acht Einheiten. Der zunächst<br />

einzige Dienst, der Panda Express<br />

Service zwischen China und Europa wurde<br />

durch den Tiger Express Service zwischen<br />

Bangladesch und Europa ergänzt.<br />

Foroohari kauft<br />

Die Reederei Foroohari baut ihre Flotte<br />

mit einem Post-Panamax-Containerschiff<br />

aus. Maklerberichten zufolge handelt es<br />

sich um die »MH Hamburg« (Baujahr<br />

2009), die 6.500 TEU tragen kann und aus<br />

der Flotte von MPC Capital stammt. Der<br />

Kaufpreis liegt demnach bei 32 Mio. $.<br />

Philip Oetker geht<br />

Philip Oetker war seit 2007 bei Hamburg<br />

Süd. Seit 2<strong>01</strong>6 war er Teil des »Global Management<br />

Team« und verantwortete den<br />

Bereich Vertrieb. Diese Aufgabe behielt er<br />

auch nach der Übernahme durch Maersk<br />

vor sechs Jahren. Ende Juli ist Schluss,<br />

Oetker verlässt das Unternehmen.<br />

34 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


Meyer Gruppe macht<br />

Eikens zum CEO<br />

Die Werftgruppe Meyer mit Standorten in Papenburg,<br />

Rostock-Warnemünde und Turku stellt ihre Führung<br />

neu auf und gibt sich eine neue Management-Struktur.<br />

Seit 228 Jahre ist die Meyer Werft aktiv und hat. Das<br />

Wachstum und die Entwicklung basierten auf der Initiative<br />

von Generationen von Schiffbauern und der Familie<br />

Meyer.<br />

Als Teil dieser Initiative wurde Bernd Eikens zum neuen<br />

Mitglied des Führungsteams, konkret zum Group CEO,<br />

ernannt. Er ist seit 2<strong>01</strong>9 Mitglied des Beirats von Meyer<br />

Turku in Finnland. Eikens arbeitet seit 25 Jahren in verschiedenen<br />

Managementpositionen für das Papier- und<br />

Holzprodukte-Unternehmen UPM-Kymmene, seit 2<strong>01</strong>3<br />

als Mitglied des Group Executive Teams.<br />

Hapag-Lloyd greift nach<br />

koreanischem Partner HMM<br />

Bahnt sich eine Sensation in der Linienschifffahrt an?<br />

Marktgerüchten zufolge ist Hapag-Lloyd ins Bieterrennen<br />

um die koreanische Reederei HMM eingestiegen.<br />

Erst vor wenigen Wochen war der Verkaufsprozess<br />

für HMM angestoßen worden. Die heutige Nr. 7 in<br />

der weltweiten Container-Linienschifffahrt musste vor<br />

sieben Jahren in letzter Minute vom Staat vor der Insolvenz<br />

gerettet werden, um eine weitere Milliardenpleite<br />

wie bei Hanjin zu vermeiden. Seither halten die staatlichen<br />

Korea Development Bank (KDB) und die Korea<br />

Ocean Business Corp (KOBC) insgesamt 41 % der Anteile.<br />

Bislang waren vor allem asiatische Interessenten<br />

gehandelt worden, allen voran die SM Line. Doch nun<br />

kommt auch die Hamburger Hapag-Lloyd ins Spiel.<br />

AUGUST<br />

Zehn Coaster für Vega<br />

Die Hamburger Vega Reederei expandiert<br />

weiter und bestellt zehn Eco Coaster in<br />

China. Die Shortsea-Frachter haben eine<br />

Kapazität von 3.800 tdw. Vega hatte zuletzt<br />

vier neue Containerfeeder mit jeweils<br />

1.868 TEU, ebenfalls in China, bestellt.<br />

Zwei davon sind bereits in Fahrt.<br />

»Joseph Schulte« frei<br />

Nach fast eineinhalb Jahren im Schwarzmeerhafen<br />

Odessa ist die »Joseph Schulte«<br />

ausgelaufen. Über einen temporären<br />

Korridor für zivile Schiffe will die Besatzung<br />

der russischen Blockade entkommen.<br />

Seit Kriegsbeginn sitzen zahlreiche<br />

internationale Frachtschiffe in<br />

ukrainischen Häfen fest.<br />

Oceanscore wächst<br />

Das Hamburger Unternehmen Ocean -<br />

score arbeitet an datengesteuerten Tools,<br />

um die Schifffahrt bei der Einhaltung von<br />

Emissionsvorschriften zu unterstützen.<br />

Nach Abschluss einer überzeichneten<br />

Seed-Finanzierungsrunde hat Oceanscore<br />

von Investoren angezogen, wie MSC, P.<br />

Döhle, Schoeller, TecPier und theDOCK.<br />

Christoph Hasche stirbt<br />

Christoph Hasche, Hamburger Jurist und<br />

bekannter maritimer Rechtsexperte, ist<br />

verstorben. Hasche wurde 70 Jahre alt,<br />

vor rund vier Jahren war er nach 37 Berufsjahren<br />

in den Ruhestand gegangen.<br />

Baustart für Tanker<br />

Auf der zur Meyer-Gruppe gehörenden<br />

Neptun-Werft in Rostock wird der erste<br />

von zwei neuen Marine-Tankern auf Kiel<br />

gelegt. Der 173 m lange Marinebetriebsstoffversorger<br />

der Klasse 707 wird für die<br />

Kraftstoffversorgung anderer Schiffe auf<br />

hoher See eingesetzt. Gebaut werden die<br />

Schiffe unter Federführung der Bremer<br />

Naval Vessels Lürssen Group in Kooperation<br />

mit der Meyer-Werft. Der Marine<br />

sollen sie ab 2025 zur Verfügung stehen.<br />

Hestbæk geht auch<br />

Der ehemalige CEO Arnt Vespermann,<br />

auf den Hestbæk folgte, war zuvor schon<br />

zur Offen Group gewechselt, ihm folgte<br />

vor anderthalb Monaten mit Philip Oetker<br />

der letzte Vertreter der ehemaligen<br />

Eigner-Familie. Jetzt ist auch für Poul<br />

Hestbæk Schluss.<br />

Fährreederei insolvent?<br />

Die Fährreederei Holland Norway Lines<br />

BV (HNL) hat vor Gericht einen Zahlungsaufschub<br />

beantragt und steht wohl<br />

vor der Insolvenz. Wie HNL, die seit einigen<br />

Wochen von Emden nach Kristiansand<br />

in Norwegen verkehrt, mitteilte,<br />

steht der Geschäftsbetrieb unter Druck.<br />

300 Mio. $ Schaden?<br />

Nach dem Brand auf dem Autofrachter<br />

»Fremantle Highway« schätzen Experten<br />

den Schaden an Schiff und Ladung auf<br />

240 bis 300 Mio. €. Tagelang hatte die<br />

»Fremantle Highway« vor der niederländischen<br />

Wattenmeerinsel Ameland gebrannt.<br />

Seit einer Woche liegt der Havarist<br />

im niederländischen Eemshaven.<br />

Briese baut Flotte aus<br />

Briese erneuert in rasantem Tempo ihre<br />

Flotte von Container-Feederschiffen. Erst<br />

vor wenigen Tagen war die »Panay« in<br />

Dienst gestellt worden, jetzt folgt ein weiterer<br />

Neubau. Die »Helgoland« ist das<br />

vierte von sechs Schwesterschiffen, die<br />

Briese bei der chinesischen Werft Huanghai<br />

bestellt hatte.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

35


SEPTEMBER<br />

Emder Werft EWD übernimmt<br />

Lindenau als Ostsee-Standort<br />

Die Emder Werft und Dock (EWD) expandiert in den<br />

Ostseeraum. Die ehemalige Lindenau Werft wird als<br />

zweiter Standort in Betrieb genommen. Zuvor wurde<br />

das Gelände von der Lindenau Coast Verwaltungsgesellschaft<br />

als Lindenau Maritim Gewerbepark vermarktet.<br />

Die EWD mieten den Teilbereich der ehemaligen Lindenau-Werft,<br />

die Muttergesellschaft Benli hat das Dock gekauft.<br />

Die Emder Werft verfügt demnächst in Kiel-<br />

Holtenau neben dem Schwimmdock über eine 480 m<br />

lange Ausrüstungspier mit zusätzlichen Krankapa -<br />

zitäten. Das ehemalige Hauptgebäude am Haupteingang<br />

der Lindenau-Werft soll zum Verwaltungsgebäude werden,<br />

auch der ehemalige Hallenbereich des früheren Reparaturbetriebes<br />

wird wieder in Betrieb genommen.<br />

Hamburger Senat holt MSC als<br />

Partner bei HHLA ins Boot<br />

Gerade hatte Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne<br />

eine Übernahme angeboten, da machten der Hamburger<br />

Senat und MSC als Nr. der Linienschifffahrt den Deal<br />

perfekt. Das von Gianluigi Aponte geführte Schifffahrtsunternehmen<br />

soll mit knapp 50% der Anteile am Terminalbetreiber<br />

HHLA beteiligt werden. MSC bot den Aktionären<br />

16,75 € für jede sogenannte A-Aktie. Die Wellen<br />

schlugen hoch, nicht wenige fühlten sich düpiert<br />

– Platzhirsch Hapag-Lloyd, Klaus-Michael Kühne,<br />

Eurokai und auch die Arbeitnehmer mitsamt Gewerkschaften.<br />

Die Politik verteidigte das umstrittene Vorhaben<br />

jedoch mit geplanten Millionen-Investitionen, einem<br />

Zuwachs beim Containerumschlag und mit der<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze bei MSC in Hamburg.<br />

HNL insolvent<br />

Die Holland Norway Lines (HNL), die seit<br />

dem Frühjahr mit dem gecharterten Fährschiff<br />

»Romatika« zwischen Emden und<br />

Kristiansand in Norwegen verkehrte, gerät<br />

durch Verluste, die im Zusammenhang<br />

mit ausgefallenen Abfahrten ab Eemshaven<br />

entstanden sind, in finanzielle Nöte<br />

und muss Insolvenz anmelden.<br />

Startschuss für U-Boote<br />

Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS)<br />

startet in Kiel die Produktion der weltweit<br />

modernsten konventionellen U-Boote.<br />

Sechs Einheiten der Klasse 212CD werden<br />

für die Königlich Norwegische Marine<br />

und die Deutschen Marine gebaut. Der im<br />

Juli 2021 erteilte Auftrag ist der bislang<br />

größte in der Geschichte von TKMS.<br />

Bank bietet ETS-Service<br />

Die Hamburger Privatbank Berenberg<br />

steigt in den CO2-Emissionshandel ein.<br />

Reeder können ab <strong>2024</strong> ihre Zertifikate<br />

über das Geldinstitut beziehen. Die Privatbank,<br />

seit Jahrzehnten als Finanzdienstleister<br />

und Assetverwalter in der<br />

maritimen Industrie unterwegs, baut damiot<br />

ihr Portfolio aus. Zudem wird eine<br />

spezielle Verwahrungslösung angeboten.<br />

Brandt verlässt DMZ<br />

Nach gut drei Jahren erfolgreicher Arbeit<br />

verlässt Geschäftsführer Claus Brandt das<br />

Deutsche Maritime Zentrum (DMZ). Ein<br />

Nachfolger steht zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht fest. Eine veränderte Förderkulisse<br />

sowie personelle Veränderungen sollen<br />

genutzt werden, um die nächste Entwicklungsphase<br />

zu starten, heißt es von<br />

Seiten des DMZ-Vorstands.<br />

Reeder bilden aus<br />

Bei der 13. Nationalen Maritimen Konferenz<br />

kündigt der Verband Deutscher<br />

Reeder (VDR) eine Ausbildungsinitiative<br />

für den Schifffahrtsstandort Deutschland<br />

an. Insgesamt sollen mindestens 400 seeseitige<br />

und 200 landseitige Ausbildungsplätze<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Eurokai büßt ein<br />

Hohe Umschlagrückgänge vor allem in<br />

Italien, in Wilhelmshaven und am MSC<br />

Gate in Bremerhaven drücken das Ergebnis<br />

des Hamburger Umschlagkonzerns<br />

Eurokai. Der Vorsteuergewinn sackt von<br />

75,2 Mio. € auf 30,8 Mio. € ab.<br />

Tailwind vereint Dienste<br />

Mit einem zusätzlichen Anlauf in Colombo<br />

vereint die Tailwind Shipping Lines ihre<br />

zwei Containerdienste. Der Fokus liegt<br />

künftig auf der Fernost-Europa-Route von<br />

China über Sri Lanka nach Europa, ein<br />

Feeder-Dienst bringt Ladung aus Bang -<br />

ladesch nach Colombo. Die Jahreskapazität<br />

der Flotte vergrößert sich im<br />

Vergleich zur Planung dennoch von<br />

95.000 TEU auf 108.000 TEU.<br />

2. Anlauf für Neubau<br />

Nach mehrjähriger Verzögerung gibt’s aus<br />

Berlin Geld für das neue Forschungsschiff<br />

»Walther Herwig III«. Der bereits 2<strong>01</strong>7 an<br />

Damen vergebene Auftrag im Wert von<br />

85 Mio. € war wieder kassiert worden,<br />

dann gab es eine überarbeitete Ausschreibung.<br />

Mit der Ablieferung ist nicht vor<br />

2025/2026 zu rechnen. Auch die Kosten<br />

haben sich nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />

(BMEL) auf<br />

rund 175,5 Mio. € mehr als verdoppelt.<br />

36 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


Taufe der »Berlin Express«:<br />

Hapag-Lloyd sagt Ja zu Hamburg<br />

Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten<br />

Frank-Walter Steinmeier, tauft die »Berlin Express« in<br />

Hamburg. Das in Korea bei Hanwha Ocean gebaute<br />

neue Flaggschiff gehört mit 400 m Länge, 61 m Breite<br />

und einer Kapazität von 23.664 TEU zu den größten<br />

Containerschiffen der Welt. Die »Manila Express« wurde<br />

bereits in Fahrt gesetzt, bis 2025 sollen zehn weitere<br />

Schwesterschiffe folgen. Diese Neubauten können fossilem<br />

Kraftstoff oder aber mit LNG und später wahlweise<br />

auch mit Bio- oder e-Methan betrieben werden. Hapag-<br />

Lloyd bleibe dem Hafen verbunden, sagt Reederei-CEO<br />

Rolf Habben Jansen in einer Anspielung auf den geplanten<br />

Einstieg seines Wettbewerbers MSC beim Terminalbetreiber<br />

HHLA.<br />

Bei Kollision vor Helgoland<br />

sterben fünf Seeleute<br />

Nach einer Kollision mit dem Bulker »Polesie« (Baujahr<br />

2009, 24.055 tdw) etwa 12 sm südwestlich der Insel Helgoland<br />

versinkt der Frachter »Verity« (Baujahr 20<strong>01</strong>,<br />

3.700 tdw). Fünf der sieben Besatzungsmitglieder sterben<br />

bei dem Unglück, vier der Toten sind bis heute vermisst.<br />

Nach vier Tagen wird die Such- und Rettungsaktion<br />

unter Beteiligung zahlreicher Schiffe eingestellt. Auch<br />

Taucher konnten in dem auf 30 m Tiefe liegenden Wrack<br />

der „»Verity« nichts finden. Die »Polesie« konnte hingegen<br />

mit Schlepperhilfe den Hafen von Cuxhaven erreichen.<br />

Die 22 Besatzungsmitglieder an Bord des Bulkers<br />

waren alle unverletzt geblieben. Wie es zu dem Zusammenstoß<br />

kam, bleibt zunächst ungeklärt. Die Hamburger<br />

Staatsanwaltschaft und das BSH ermitteln.<br />

OKTOBER<br />

Harren mit neuer Sparte<br />

Die Bremer Harren Group gründet eine<br />

neue Shipmanagement-Sparte. In die von<br />

Nils Aden geführte Shipmanagment-<br />

Sparte inklusive Crewing fließen mehr<br />

als drei Jahrzehnte Erfahrung im Management<br />

von verschiedenen Schiffstypen.<br />

Ziel sei es, auch für Drittkunden<br />

künftig »ganzheitliche und zukunftsweisende<br />

Schiffsmanagement-Dienstleistungen«<br />

anzubieten, heißt es.<br />

Louis Meyer rüstet auf<br />

Die Hamburger Neue Schleppdampfschiffsreederei<br />

Louis Meyer erweitert ihre<br />

Flotte erneut mit einem Neubau der niederländischen<br />

Damen-Gruppe. Der ASD-<br />

Schlepper der Klasse 2111 (Pfahlzug 50 t)<br />

wird von der Reederei Emder Schlepp-<br />

Betrieb (ESB) ab dem Ersten Quartal<br />

<strong>2024</strong> langfristig gechartert und in deren<br />

Heimathafen Emden eingesetzt.<br />

Diana geht Offshore<br />

Gemeinsam mit zwei deutschen Investoren<br />

steigt die griechische Reederei<br />

Diana Shipping in den Sektor der Windparkschiffe<br />

ein. Bei Vard wurden zwei<br />

Neubauten bestellt. Mit an Bord ist die<br />

Rickmers-Familie über die Blue Star<br />

Group sowie SeaRenergy Offshore Holding.<br />

Vierter im Bunde ist SeraVerse.<br />

Seacon neu in Hamburg<br />

Die chinesische Seacon Shipping Group<br />

eröffnet in Hamburg ein Büro, um näher<br />

an deutsche und nordeuropäische Kunden<br />

heranzurücken. Mit einer Flotte von<br />

mehr als 220 Schiffen in der Bereede -<br />

rung, darunter 24 gruppeneigenen Einheiten,<br />

ist Seacon Shipping der größte<br />

private Shipmanager in China. Bei chinesischen<br />

und japanischen Werften sind elf<br />

Bulker und MPP-Schiffe im Bau.<br />

»Peter Pan« auf Grund<br />

Die Fähre »Marco Polo« der TT-Line<br />

kommt auf ihrer Fahrt über die Ostsee vom<br />

Kurs ab und läuft vor der schwedischen<br />

Küste südlich von Karlshamn auf Grund.<br />

Die 75 Passagiere bleiben unverletzt und<br />

werden an Land gebracht. Die Bergung des<br />

Havaristen und die Bekämpfung eines Ölteppichs<br />

dauern mehrere Tage. Der Rumpf<br />

der 150 m langen Fähre wurde im vorderen<br />

und mittleren Bereich beschädigt.<br />

Zuschlag für 50Hertz<br />

Der Energienetzbetreiber 50Hertz kann<br />

auf dem Gelände der alten Warnow-Werft<br />

in Warnemünde investieren. Dort sollen<br />

Konverter-Plattformen gewartet werden.<br />

Konkret gehe es um etwa 22.000 m2 am<br />

südlichen Rand des alten Werftbeckens.<br />

Der Netzbetreiber will dort bis zu 100 Arbeitsplätze<br />

schaffen.<br />

Sloman Neptun feiert<br />

Mehr als 300 Gäste feierten in Bremen das<br />

150-jährige Bestehen von Sloman Neptun.<br />

Die Geschichte der Reederei, die seit<br />

1873 in der Schifffahrt tätig ist, reicht bis<br />

in die Frühzeit der Dampfschifffahrt zurück.<br />

Heute betreibt Sloman Neptun eine<br />

Flotte von Gastankern, Öl-/Chemikalientankern<br />

und Trockenfrachtschiffen.<br />

Elbdeich bestellt<br />

Die Reederei Elbdeich bestellt zwei methanolfähige<br />

Container-Feederschiffe<br />

(1.250 TEU) in China, die vom Shortsea-<br />

Anbieter Unifeeder gechartert werden.<br />

Die Neubauten sollen 2026 abgeliefert<br />

werden. Zudem bestehen Optionen für<br />

zwei Schwesterschiffe.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

37


NOVEMBER<br />

<strong>HANSA</strong>-Forum feiert Jubiläum<br />

vor ausverkauftem Haus<br />

»Ausverkauft«, hieß es etliche Tage vor dem diesjährigen,<br />

dem bereits 25. <strong>HANSA</strong>-Forum im Internationalen<br />

Maritimen Museum in Hamburg. Rund 180<br />

Teilnehmer aus Schifffahrt und Finanzierung folgten<br />

den Vorträgen und Diskussionen und nutzen die Gelegenheit<br />

für den fachlichen Austausch beim Networking<br />

in den Pausen. Prominente Podiumsgäste, unter anderem<br />

von Hapag-Lloyd, der UNCTAD, von Tailwind<br />

Shipping Lines oder Bimco, boten interessante Einblicke<br />

in eine Branche, die im Kreuzfeuer von Umweltvorschriften,<br />

volatilen Märkten und geopolitischen Unsicherheiten<br />

steht. Erstmals waren auch Start-ups mit an<br />

Bord - auf der Bühne in einem Panel und als Aussteller<br />

am Rande der Konferenz.<br />

Torsten Westphal übergibt<br />

bei Arkon an Sohn Torben<br />

Generationenwechsel bei Arkon Shipping: Nach fast<br />

fünf Jahrzehnten in der Schifffahrt zieht sich Torsten<br />

Westphal als Geschäftsführer zurück. Er bleibt als Berater<br />

»und aktiver Partner« bei RHAS (Rhenus-Arkon-<br />

Shipinvest) vorerst noch an Bord. Der Posten des Geschäftsführers<br />

bleibt in der Familie: Das operative Geschäft<br />

übernimmt der Sohn Torben Westfal. Arkon<br />

Shipping war 1995 gegründet worden. 2<strong>01</strong>7 hatte der<br />

Logistikkonzern Rhenus 40 % der Anteile übernommen.<br />

Beide Unternehmen gaben zweieinhalb Jahre später eine<br />

Serie von Shortsea-Neubauten in China in Auftrag. Vor<br />

drei Jahren legten Arkon Shipping und die Reederei Wilson<br />

aus Norwegen ihre Flotten zusammen und schufen<br />

den größten Akteur im europäischen Shortsea-Sektor.<br />

German Tanker bestellt<br />

Nach einer Pause von fast 15 Jahren bestellt<br />

die Bremer Reederei German Tanker<br />

Shipping wieder Neubauten. Bei Xiamen<br />

Shipbuilding in China wurden vier eisgängige<br />

Produktentanker mit 41.000 tdw<br />

und Hybrid-Antrieb bestellt, dazu kommen<br />

zwei Optionen. Abgeliefert werden<br />

die Schiffe ab September 2025 im Rhythmus<br />

von drei bis vier Monaten.<br />

Weber geht zu Lürssen<br />

Lutz Weber, zuletzt Mitglied der Geschäftsführung<br />

bei der Hamburger Krämer<br />

Group, wechselt zu Lürssen als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer der Kröger-<br />

Werft in Schacht-Audorf. Weber war zuvor<br />

in leitenden Positionen bei Essberger,<br />

NSB und Hanseatic Lloyd aktiv.<br />

Neuer Markt für L&B<br />

Das Hamburger Traditionsunternehmen<br />

Leonhardt & Blumberg bestellt gemeinsam<br />

mit der niederländischen Reederei<br />

Boosma Shipping bis zu acht Shortsea-<br />

Neubauten in Indien. Damit besinnt sich<br />

L&B nach fast zwei Jahrzehnten Abstinenz<br />

wieder auf das Coaster-Geschäft<br />

und will ein drittes Standbein aufbauen.<br />

Bislang betreibt das Unternehmen Containerschiffe<br />

und Produktentanker.<br />

Huthis kapern Schiff<br />

Jemenitische Huthi-Rebellen kapern im<br />

Roten Meer einen Autofrachter und nehmen<br />

die 25-köpfige Besatzung als Geiseln.<br />

Zuvor hatten die Huthis mit Angriffen<br />

auf »sämtliche Schiffe« mit Israel-<br />

Bezug gedroht. Der PCTC »Galaxy Leader«<br />

(4.500 CEU) wird von der japanischen<br />

Reederei NYK betrieben, fährt<br />

unter Flagge der Bahamas und war auf<br />

dem Weg vom türkischen Körfez nach<br />

Pipavav in Indien.<br />

Turku liefert »Icon« ab<br />

Der zur Papenburger Werftgruppe Meyer<br />

gehörende Schiffbauer Meyer Turku hat<br />

das Kreuzfahrtschiff »Icon of the Seas« an<br />

die Reederei Royal Caribbean abgeliefert.<br />

Der 365 m lange und 48,5 m breite Neubau<br />

mit 248.655 BRZ gilt als das größte<br />

und modernste Kreuzfahrtschiff der<br />

Welt. Die mit LNG betriebene »Icon« bietet<br />

Platz für bis zu 7.600 Passagiere und<br />

2.350 Besatzungsmitglieder.<br />

Briese plant Neubau<br />

Die Leeraner Reederei Briese, vor allem in<br />

der MPP-/Heavylift-Schifffahrt und im<br />

Containermarkt aktiv, plant einen eigenen<br />

Forschungsschiff-Neubau zur Erweiterung<br />

der Flotte. Das verrät Klaus<br />

Küper, Chef von »Briese Research«, in einer<br />

Folge des <strong>HANSA</strong> PODCAST. Briese<br />

bereedert bereits acht unterschiedlich<br />

große Forschungsschiffe für Deutschland.<br />

Essberger holt CEO<br />

Der Ex-GEFO-Manager Sven Schwarz<br />

wird neuer CEO der Essberger-Gruppe.<br />

Er folgt auf Beschluss der Rantzau-<br />

Familie ab 1. Januar <strong>2024</strong> auf Michael<br />

Triskatis. Die DAL/JTE-Gruppe ist führend<br />

im Chemikalientankermarkt.<br />

Maersk muss sparen<br />

Sinkende Einnahmen und steigende Kosten<br />

reißen das Ergebnis bei Maersk nach<br />

unten. Der Konzern verkündet daraufhin<br />

einen rigiden Sparkurs. Weltweit werden<br />

10.000 Stellen gestrichen, weitere 3.500<br />

sollen bis Ende <strong>2024</strong> noch entfallen. Insgesamt<br />

will Maersk die jährlichen Ausgaben<br />

um 600 Mio. $ senken.<br />

38 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


In Wolgast startet Bau der<br />

F126-Fregatten für die Marine<br />

Auf der Peene-Werft in Wolgast startet der Bau der<br />

F126-Fregatten. Es sind die bislang größten und teuersten<br />

Schiffe für die deutsche Marine. Die Federführung<br />

bei dem milliardenschweren Projekt hat die niederländische<br />

Werftengruppe Damen Shipyards, die sich vor fast<br />

vier Jahren in einer Ausschreibung durchgesetzt hatte.<br />

Rund 6 Mrd. € kosten die vier 166 m langen Schiiffe.<br />

Laut Damen soll das erste Schiff 2028 übergeben werden.<br />

Am Bau werden zahlreiche Partner und Zulieferer<br />

aus Deutschland beteiligt, unter anderem die Lürssen-<br />

Gruppe mit der Peene-Werft oder Blohm + Voss. Nach<br />

Bundeswehrangaben können die Schiffe etwa Embargos<br />

überwachen, sich aber auch gegen andere Kriegsschiffe<br />

oder U-Boote verteidigen.<br />

Doppelspitze bei Weselmann<br />

leitet Generationenwechsel ein<br />

Das Hamburger Ingenieurbüro Weselmann stellt die<br />

Weichen für die Nachfolge in der Unternehmensleitung.<br />

Seit dem 1. Dezember verstärkt Klaus Dammann, zuvor<br />

Vertriebsleiter bei Zeppelin Power Systems, die Geschäftsführung<br />

bei Weselmann. Der gelernte Maschinenbautechniker<br />

und Betriebswirt bildet ab sofort eine<br />

Doppelspitze mit Inhaber und Geschäftsführer Bernd<br />

Holst und soll diesen auf lange Sicht ablösen. Das Ingenieurbüro<br />

Weselmann wurde 1947 als Konstruktionsbüro<br />

gegründet, wandelte sich über die Jahrzehnte in ein<br />

Sachverständigenbüro mit breitem Dienstleistungsspektrum<br />

für Reedereien, Banken und Versicherer.<br />

DEZEMBER<br />

MSC nähert sich Ziel<br />

Die Linienreederei MSC erreicht ein<br />

wichtiges Zwischenziel beim geplanten<br />

Einstieg bei der HHLA. Mit dem Ende der<br />

Angebotsfrist halten MSC und die Stadt<br />

Hamburg gut 92 % des Grundkapitals. Damit<br />

wird ein Squeeze-out der restlichen<br />

Aktionäre möglich.<br />

Großauftrag für Neptun<br />

Auf der zur Meyer-Gruppe gehörenden<br />

Neptun Werft hat der Bau von gleich zehn<br />

Flusskreuzfahrtschiffen begonnen. auftraggeber<br />

ist der langjährige Kunde Viking<br />

River Cruises, für den seit 2<strong>01</strong>0 bereits<br />

65 Schiffe in Rostock-Warnemünde<br />

gebaut wurden.<br />

Yachtunfall bei Lürssen<br />

Aus ungeklärter Ursache beschädigt ein<br />

Yacht-Neubau bei Lürssen ein Docktor.<br />

Ein Arbeiter wird bei dem Unfall leicht<br />

verletzt. Das Projekt »Alibaba«, ein rund<br />

140 m langer Neubau, wird daraufhin zu<br />

Blohm + Voss nach Hamburg verlegt.<br />

Spekuliert wird, dass das Schiff möglicherweise<br />

beim Aufschwimmen im Baudock<br />

von den Pallungen gerutscht ist.<br />

Essberger tauft Neubau<br />

Die Reederei John T. Essberger tauft den<br />

ersten von vier in China bestellten Chemikalientankern<br />

in Hamburg. Die mit<br />

Eisklasse 1A ausgewiesene »Liselotte Essberger«<br />

ist gut 116 m lang, 18 m breit und<br />

wird von einer 15-köpfigen Crew gefahren.<br />

Gebaut wurde das Schiff (7.134 tdw)<br />

bei China Merchants Jinling Shipyard in<br />

Yangzhou am Yangtse. Die Ablieferung<br />

der drei weiteren Schiffe erfolgt <strong>2024</strong>.<br />

CEOs für Klimaschutz<br />

Die CEOs von fünf führenden Schifffahrtsunternehmen<br />

haben auf der Klimakonferenz<br />

COP28 ein Ausstiegsdatum für<br />

fossile Kraftstoffe auf Neubauten gefordert.<br />

Die IMO soll als globale Regulierungsbehörde<br />

die rechtlichen Voraussetzungen<br />

dafür schaffen, fordern<br />

die Chefs von MSC, Maersk, CMA CGM,<br />

Hapag-Lloyd und Wallenius Wilhelmsen.<br />

SAL bestellt 5. »Orca«<br />

Die zur Bremer Harren Group gehörenden<br />

Heavylift-Reederei SAL bestellt<br />

einen fünften Neubau der »Orca«-Serie in<br />

China. Im September vergangenen Jahres<br />

waren gemeinsam mit der niederländischen<br />

Reederei Jumbo die ersten vier<br />

Schiffe geordert worden. Alle Neubauten<br />

bekommen Methanol-fähige Motoren von<br />

Wärtsilä sowie Batterien als »Booster«.<br />

Die 150 m langen Frachter (14.600 tdw)<br />

verfügen über Eisklasse 1A.<br />

Linien meiden Suez<br />

Nach wiederholten Angriffen der jemenitischen<br />

Huthi-Miliz auf Handelsschiffe<br />

haben führende Linienreedereien ihre<br />

Dienste durch das Rote Meer und den Suezkanal<br />

gestoppt. Auch Hapag-Lloyd.<br />

Marktexperten befürchten bereits, dass eine<br />

Störung der wichtigen Schifffahrtsstraße<br />

weltweit Lieferkettenprobleme und<br />

Ratenexplosionen verursachen könnte.<br />

CO2-Tanker für Schulte<br />

Die Reederei Bernhard Schulte erweitert<br />

ihr Flottenportfolio und bestellt einen<br />

ersten CO2-Tanker bei Dalian Shipbuilding<br />

Offshore (DSOC) in China. Die Ablieferung<br />

ist für 2026 geplant. Daran geknüpft<br />

ist eine langfristige Charter bei<br />

Northern Lights, einem Joint Venture<br />

von Shell, TotalEnergies und Equinor.<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

39


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WWW.<strong>HANSA</strong>-ONLINE.DE/<strong>HANSA</strong>-PODCAST<br />

PODCAST-JAHRESRÜCKBLICK<br />

DIE AUDIO-REISE GEHT WEITER ...<br />

Mittlerweile sind es über 80 Episoden, die wir in der Reihe <strong>HANSA</strong> PODCAST veröffentlicht haben! Und ein bisschen stolz<br />

sind wir schon darauf, dass der Podcast so gut ankommt bei unseren Lesern ... pardon, Hörern.<br />

Und es gilt, was schon im letzten Jahr an dieser Stelle galt: Für all diejenigen, die sich noch keine Episode des <strong>HANSA</strong><br />

PODCASTs angehört haben, haben wir hier noch einmal alle Folgen des vergangenen Jahres zusammengefasst. Wir haben<br />

wieder mit wichtigen und interessanten Persönlichkeiten im Umfeld der maritimen Wirtschaft über ihre Ansichten,<br />

Projekte und Erfahrungen gesprochen. Und das werden wir auch weiterhin tun. Falls wir also das Interesse geweckt haben:<br />

Der <strong>HANSA</strong> PODCAST ist nach wie vor kostenlos abrufbar. Hören Sie einfach rein – auf unserer Homepage und<br />

über alle gängigen Plattformen!<br />

HOLGER SCHWESIG<br />

FAIRPLAY TOWAGE<br />

Reederei behauptet sich in »sehr sehr<br />

schwierigem Schlepper-Markt in Deutschland«<br />

MELANIE LEONHARD<br />

WIRTSCHAFTSSENATORIN HAMBURG<br />

Landes-SPD-Chefin Leonhard will mehr<br />

»politische Steuerung« für Hamburger Hafen<br />

TOBIAS HAACK<br />

HADAG<br />

Hadag-Chef über Hybridfähren und<br />

Aussichten für Batterien und Wasserstoff<br />

FABIAN FELDHAUS<br />

FLAGSHIP FOUNDERS<br />

Co-Gründer und Geschäftsführer: »Ohne<br />

Netzwerk scheitert man in der Schifffahrt«<br />

HOLGER JÄDE<br />

VERBAND DEUTSCHER REEDER<br />

Reeder wollen gesamte maritime Branche<br />

für Ausbildungsoffensive ins Boot holen<br />

MAXIMILAIN OTTO<br />

OCEANIS<br />

Start-up-Gründer Otto: Neubauten und<br />

Chinese Leasing im Visier<br />

MAGIEL VENEMA<br />

DAMEN SHIPYARDS GERMANY<br />

Niederländer sind bereit für mehr<br />

Zusammenarbeit mit deutschen Werften<br />

DENNIS BRAND<br />

BRAND MARINE CONSULTANTS<br />

Tanker-Bergung vor dem Jemen:<br />

Havarie-Experte zieht Bilanz zur »FSO Safer«<br />

KLAUS KÜPER<br />

BRIESE SCHIFFAHRT<br />

Leeraner Reedereigruppe will eigenen<br />

Forschungsschiff-Neubau bestellen<br />

CARSTEN WENDT<br />

WALLENIUS WILHELMSEN<br />

High/Heavy- und Auto-Boom bei Wallenius<br />

Wilhelmsen – Neubauten reichen bei weitem nicht<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

41


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Höhenflug für Car Carrier dauert an<br />

Die große Nachfrage im Car-Carrier-Markt lässt die Charterraten auf ein Allzeithoch<br />

klettern – kein Schifffahrtsmarkt wächst schneller. Eine wirkliche Abkühlung ist<br />

auf die Schnelle nicht zu erwarten. Es gibt einige neue Projekte. Von Michael Meyer<br />

Im jüngst veröffentlichten Report »Car<br />

Carrier Trade & Transport« macht der<br />

Branchendienst Clarksons Research<br />

deutlich, dass die Rahmenbedingungen<br />

für die Reeder – und in der Folge auch für<br />

Werften – nach wie vor sehr gut sind.<br />

Managing Director Steve Gordon sagte<br />

dazu: »Die Märkte für Autotransporter<br />

befinden sich nach wie vor auf einem<br />

Allzeithoch, die Transportkosten sind<br />

hoch, die Charterraten sind im Jahresvergleich<br />

um weitere 10 % auf einen neuen<br />

Rekordwert von 115.000 $ pro Tag gestiegen<br />

und die Betreiber von Autotransportern<br />

melden im Allgemeinen sehr gute<br />

Gewinne.« Die Charterraten haben<br />

damit mehr als das 7-fache des Durchschnittswerts<br />

für 2<strong>01</strong>9 erreicht.<br />

Seetransporte wachsen um 17 %<br />

Der seewärtige Autohandel für 2023 dürfte<br />

voraussichtlich um 17 % gegenüber dem<br />

Vorjahr auf 23,7 Millionen Fahrzeuge gestiegen<br />

sein. Damit weise der Markt der<br />

Car Carrier »das schnellste Wachstum im<br />

gesamten Seeverkehr« auf und übertreffe<br />

den bisherigen Höchststand von 21,5 Millionen<br />

Fahrzeugen im Jahr 2<strong>01</strong>8.<br />

Zu den bestimmen Faktoren für die<br />

Nachfrage gehören:<br />

• Starkes Exportwachstum aus Asien,<br />

darunter China (4,1 Millionen Fahrzeuge<br />

für 2023 prognostiziert, gegenüber<br />


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

bedingungen für Car Carrier sind nach<br />

wie vor robust, und eine eventuelle ›Normalisierung‹<br />

der Marktbedingungen<br />

könnte durchaus einige Zeit dauern«, so<br />

der Report weiter.<br />

Neubau, Design, Finanzierung ...<br />

Diverse Car-Carrier-Reedereien bauen<br />

derzeit ihre Flotten um – sei es durch<br />

Neubauten oder Umstrukturierungen.<br />

Im Kern geht es vor allem um zwei Dinge:<br />

Erstens wollen sie von den guten Marktbedingungen<br />

profitieren und möglichst<br />

viel gewinnbringende Tonnage unter die<br />

eigene Kontrolle holen.<br />

Zweitens gibt es eben jenen großen<br />

Modernisierungsbedarf angesichts immer<br />

strengerer Umweltvorgaben und Anforderungen<br />

von Kundenseite – vor allem<br />

Autohersteller legen immer größeren<br />

Wert darauf, ihre gesamte Logistikkette<br />

möglichst »grün« aufzustellen. In den<br />

vergangenen Wochen wurden einige Projekte,<br />

Transaktionen und Maßnahmen<br />

auf Reederseite bekannt. Hier zeigen wir<br />

einige Beispiele:<br />

Deka | Gram Car Carriers<br />

Die Deka Bank finanziert für die norwegische<br />

Reederei Gram Car Carriers den<br />

Rückkauf des Autotransporters »Viking<br />

Bravery«. Die Transaktion umfasst ein<br />

Darlehen in Höhe von 35 Mio. $ für das<br />

2<strong>01</strong>5 gebaute 6.700-CEU-Schiff. Konkret<br />

geht es um den Rückkauf des Frachters<br />

© Höegh Autoliners<br />

Höegh kauft die »Höegh Jacksonville« aus einer Leasingvereinbarung heraus<br />

aus einer zuvor bestehenden Leasingvereinbarung.<br />

Der Kredit wurde mit einem<br />

Zinssatz von SOFR +1,65 % vergeben.<br />

Die Laufzeit entspricht der Dauer<br />

des aktuellen Zeitchartervertrages. »Die<br />

Refinanzierung der ›Viking Bravery‹<br />

zeigt, dass unsere solide Finanzlage und<br />

Kreditqualität von führenden Kreditinstituten<br />

geschätzt wird«, sagte Georg A.<br />

Whist, CEO von GCC. Die Deka Bank sei<br />

neu im Kreis der Kreditgeber.<br />

Gram Car Carriers ist eigenen Angaben<br />

zufolge mit 20 Schiffen im Feeder-,<br />

mittelgroßen und Panamax-Segment der<br />

weltweit drittgrößte Tonnage-Anbieter<br />

für »Pure Car Carrier« (PCC). Maßgebliche<br />

Gesellschafter sind zwei deutsche<br />

Unternehmen – die Reederei F. Laeisz<br />

von Nikolaus H. Schües aus Hamburg<br />

und die Familie Bunnemann.<br />

Höegh Autoliners<br />

Die skandinavische Reederei Höegh Autoliners<br />

setzt die Neuordnung ihrer Car-<br />

Carrier-Flotte durch An- und Verkaufstransaktionen<br />

fort. Zuletzt wurde eine<br />

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Betriebs- und Schmierstoffe für den<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

43


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Bremer TO Group stellt sich neu auf<br />

Der Schiffsmakler und Logistiker Transport Overseas Group erwartet ein brummendes<br />

RoRo-Geschäft und rüstet sich mit einem Wechsel im operativen Management und einer<br />

neuen Gruppenstruktur für weiteres Wachstum. Von Michael Hollmann<br />

Zum 1. Dezember hat sich Geschäftsführer<br />

Christian Weber aus dem Tagesgeschäft<br />

zurückgezogen und den Staffelstab<br />

an Matthias Wagner überreicht,<br />

der aus seiner vorherigen Position als Geschäftsführer<br />

bei D. Heinrichs Stauereibetrieb<br />

zum Unternehmen stieß. Wagner<br />

kenne die Prozesse in der RoRo-Abfertigung<br />

und der Spedition aus dem Effeff<br />

und sei damit »eine ideale Besetzung« für<br />

den Posten, erklärte Tim Oltmann, CEO<br />

und Gründer der TO Group. In seinen<br />

Verantwortungsbereich fällt auch das Personalmanagement.<br />

Vervollständigt wird<br />

das Führungsteam durch die bestehenden<br />

Geschäftsführungsmitglieder Soeren Hosang<br />

(CFO) und Sebastian Kozak (Logistik),<br />

wie es heißt. Christian Weber hat inzwischen<br />

als Geschäftsführer in die TO<br />

Global Holding gewechselt und bildet zusammen<br />

mit Tim Oltmann das Board of<br />

Management, welches sich um den strategischen<br />

Ausbau der Unternehmensgruppe,<br />

Beteiligungsgesellschaften und<br />

den Bau der neuen Firmenzentrale in<br />

Achim vor den Toren Bremens kümmert.<br />

Anfang 2025 könnte der Umzug erfolgen.<br />

Generalagent für Bahri<br />

Neben den personellen Veränderungen<br />

ist parallel die Verschmelzung der Tochtergesellschaften<br />

Transport Overseas<br />

Shipping (Schiffsmakler) und Transport<br />

Overseas Logistics (Spedition/Door-to-<br />

Door) erfolgt. Die beiden operativen Einheiten<br />

treten ab jetzt gesellschaftsrechtlich<br />

als Transport Overseas Group auf.<br />

Von der Zusammenlegung verspricht<br />

sich Oltmann eine Verschlankung der<br />

Prozesse und eine stärkere Integration<br />

von Dienstleistungen.<br />

Binnen zehn Jahren hat sich das Unternehmen<br />

zu einem namhaften Schiffsmakler<br />

mit Schwerpunkt RoRo-Schifffahrt<br />

am Platz Bremen/Bremerhaven und<br />

auch international entwickelt. Die Firma<br />

fungiert als Generalagent für die saudiarabische<br />

Reederei Bahri und ist seit letztem<br />

Jahr für die Abfertigung und Vermarktung<br />

eines neuen Dienstes der Araber<br />

zwischen Asien, Mittelost/Indien und<br />

v.l.: Christian Weber, Matthias Wagner, Tim Oltmann<br />

Europa zuständig. Der Service mit rund<br />

40-tägigen Abfahrten wird mit zwei Ro-<br />

Ro-Mehrzweckfrachtern betrieben. Die<br />

TO Group hofft darauf, dass bald Jahr<br />

noch zwei Schiffe ergänzt werden. Darüber<br />

hinaus vertritt das Unternehmen als<br />

Agent noch andere RoRo-Carrier in anderen<br />

Fahrtgebieten.<br />

»<strong>2024</strong> wird das Neom-Projekt<br />

in Saudi-Arabien<br />

richtig interessant«<br />

Neben Bremen bestehen weitere Niederlassungen<br />

in Antwerpen, Potsdam/<br />

Berlin, Bilbao, Dubai und Stettin. Getrieben<br />

durch zusätzliche Aufträge in der<br />

Seefrachtspedition für Stückgut und rollende<br />

Güter ist die Zahl der Mitarbeiter<br />

inzwischen auf knapp 50 weltweit angewachsen.<br />

»Die Logistik wächst überproportional«,<br />

sagt Kommunikationsdirektor<br />

Dietmar Graeber. Um die zunehmenden<br />

Aufträge im Import, der Projektlogistik,<br />

für Chartering/Luftfracht sowie Lagerung<br />

und Distribution abdecken zu können,<br />

würden weitere Kräfte gesucht.<br />

Auch im Schifffahrtsgeschäft stellt sich<br />

die TO Group <strong>2024</strong> auf mehr Arbeit ein.<br />

Neben Landmaschinen und anderem<br />

schweren Gerät liege ein Schwerpunkt<br />

auf fabrikneuen Sattelzügen, berichtet<br />

Vertriebschef Patrick Mantai. Für dieses<br />

Jahr seien erstmals zwei Ladungskontrakte<br />

mit Großkunden für Verschiffungen<br />

nach Mittelost und auch<br />

weltweit gewonnen worden. Zudem erwartet<br />

die Firma steigende Schwergutund<br />

Stahlmengen für das Megastadt-Projekt<br />

Neom in Saudi-Arabien. »<strong>2024</strong> wird<br />

das richtig interessant«, ist Mantai überzeugt.<br />

Zudem komme der indische Markt<br />

für RoRo-Lieferungen aus Europa immer<br />

mehr in Gang.<br />

Generell dürften die Schiffskapazitäten<br />

im RoRo- und Autocarrier-Segment dieses<br />

Jahr noch sehr knapp bleiben. »Wir<br />

haben keine Glaskugel, aber das ist die<br />

Erwartung heute.« Erst ab 2025 rechnet<br />

Mantai mit einer Entspannung dank verstärkten<br />

Neubauablieferungen für die<br />

Reedereien. Der eigene Bahri-Dienst sei<br />

nach wie vor am Limit – die letzte Abfahrt<br />

ex Bremerhaven im alten Jahr kurz<br />

vor Weihnachten schon deutlich im Voraus<br />

ausgebucht gewesen.<br />

<br />

© Transport Overseas Group<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

45


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

Autonome Schifffahrt in Europa? Ja, aber ...<br />

Wie groß ist der Markt für Autonome Maritime Systeme (AMS) in Deutschland und Europa?<br />

Eine neue Analyse des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ) steuert der Debatte<br />

interessante neue Einblicke und nicht zuletzt Empfehlungen an Industrie und Politik bei<br />

© Conoship<br />

Das niederländische Konstruktionsbüro Conoship arbeitet an einem autonom fahrenden Coaster<br />

Autonome Maritime Systeme (AMS)<br />

sind Systeme, die ohne menschliche<br />

Steuerung Ziele oder Ergebnisse<br />

erreichen können – ein breites Spektrum<br />

an technischen Anwendungen.<br />

Die Entwicklung von AMS ist in nahezu<br />

allen (Teil-)Segmenten der Schifffahrt<br />

zu beobachten.<br />

Im Bereich Autonome Maritime Systeme<br />

sind mittlerweile hohe Technologiereifegrade<br />

sowie die Produktreife<br />

einzelner Systeme erreicht. National<br />

wie international wird aktiv an<br />

der Entwicklung eines verbindlichen<br />

Rechtsrahmens für AMS gearbeitet. Parallel<br />

entwickelt sich aktuell der kommerzielle<br />

Markt.<br />

Als AMS werden dabei alle Systeme,<br />

Produkte und Konzepte verstanden, die<br />

im Zusammenhang stehen mit zivilen<br />

Maritime Autonomous Surface Ships<br />

(MASS), entsprechend den Definitionen<br />

der International Maritime<br />

Organization (IMO), kleinen Autonomous<br />

oder Unmanned Surface Vessels<br />

auf See oder dem Anwendungsfall<br />

der automatisierten Navigation im Sinne<br />

der Rheinschifffahrtskommission.<br />

Um eine Übersicht zu erhalten, wie<br />

groß der entstehende Markt für AMS in<br />

Deutschland und Europa ist, hat das<br />

(DMZ) die Studie »Analyse, Auswertung<br />

und Ausblick des zukünftigen<br />

Marktes Autonomer Maritimer Systeme<br />

(AMS)« an BM Bergmann-Marine und<br />

die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung<br />

der angewandten Forschung<br />

vergeben.<br />

Große Umfrage<br />

In der Studie wurde eine Charakterisierung<br />

des AMS-Marktumfeldes<br />

und seiner europäischen und nationalen<br />

Akteure im Bereich AMS<br />

durchgeführt, diese bildet die Grundlage<br />

für die Durchführung der Branchenumfrage.<br />

Die Studie schließt an die vom DMZ<br />

beauftragte Studie »Internationale Umfeldanalyse<br />

zu Anwendungsfällen von<br />

Autonomen Maritimen Systemen<br />

(AMS)« von 2022 an. Sie hatte gezeigt,<br />

»dass vollautonome AMS ein großes<br />

ökonomische Potenzial mit sich bringen,<br />

den Verkehrssektor national wie<br />

grenzüberschreitend zu transformieren<br />

und Chancen für den Zulieferermarkt,<br />

den Arbeitsmarkt und für die Nachhaltigkeit<br />

im Schiffverkehr bieten.«<br />

Diese theoretische externe Betrachtung<br />

sollte nun um die interne<br />

Sicht der Marktteilnehmer, sowie um<br />

die teilautonomen und ferngesteuerten<br />

AMS ergänzt werden.<br />

Weltweit wurden 127 AMS-<br />

Aktivitäten von 269 Akteuren identifiziert.<br />

Neben reinen Forschungsprojekten<br />

sind knapp die Hälfte aller Aktivitäten<br />

konkrete Produktangebote im<br />

sich etablierenden AMS-Markt. Vorrangig<br />

sind sie Aktivitäten aus den Bereichen<br />

Forschung, Exploration und<br />

Vermessung sowie Transport von Trockenladung<br />

beziehungsweise Transport<br />

von Passagieren zuzuordnen.<br />

212 Unternehmen in Europa<br />

Insgesamt wurden 212 Zielunternehmen<br />

im europäischen Raum in<br />

sechs Teilsegmenten Häfen, Hinterland-<br />

Logistik, Offshore, Schiffbau, Schifffahrt,<br />

Zulieferer gefunden. Davon sind<br />

119 Unternehmen als »aktive« und 93<br />

Unternehmen als »stille« Akteure identifiziert<br />

worden.<br />

»Aktive« Akteure beschäftigen sich<br />

laut der Studie mit der Entwicklung<br />

und/oder Implementierung von AMS,<br />

während »stille« Akteure zwar im selben<br />

Geschäftsfeld agieren, jedoch eine<br />

abwartende Haltung bei der Entwick-<br />

46 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

lung und/oder Implementierung von<br />

AMS einnehmen.<br />

Ein Großteil der befragten Teilnehmer<br />

ist der Ansicht, dass eine jährliche<br />

AMS-Marktwachstumsrate von<br />

10 % realistisch sei, oder sieht das<br />

Marktumfeld noch optimistischer. Die<br />

europäischen Teilnehmer haben ein positiveres<br />

Zukunftsbild als die deutschen<br />

Beteiligten.<br />

Nur ausländische Teilnehmer der Befragung<br />

nennen das Strategieziel der<br />

Marktführerschaft im AMS-Bereich.<br />

Die deutschen Teilnehmer planen die<br />

Aufnahme von AMS ins Angebotsportfolio<br />

als Nebenprodukt oder optionale<br />

Leistung. Etwa die Hälfte aller<br />

befragten Unternehmen schätzt die<br />

Rentabilität für alle Autonomiegrade als<br />

hoch oder sehr hoch ein.<br />

An der Branchenumfrage beteiligten<br />

sich 52 Unternehmen, mit den meisten<br />

Rückmeldungen aus den Teilsegmenten<br />

Schifffahrt, Zulieferer und Häfen. Aus<br />

den Segmenten Offshore, Schiffbau und<br />

(Hinterland-)Logistik meldeten sich<br />

kaum Branchenteilnehmer zurück. Um<br />

eine hinreichende Aussagekraft für alle<br />

Teilsegmente zu ermöglichen, wurden<br />

die Ergebnisse um Experteneinschätzungen<br />

ergänzt.<br />

Hürden und Empfehlungen<br />

Aus der Branchenumfrage ergeben sich<br />

drei zentrale Markteintrittshürden:<br />

• fehlende gesetzliche Rahmen und Regularien<br />

• Fachkräftemangel und hohe Kapitalintensität;<br />

• technologische Unsicherheiten wie<br />

hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand.<br />

Auf Basis der Umfrageergebnisse wurden<br />

Handlungsempfehlungen für Politik,<br />

Administration und Wirtschaft entwickelt:<br />

• Etablierung einer nationalen Spiegelgruppe<br />

AMS und Verstärkung der<br />

aktiven AMS-Standardisierungsaktivitäten,<br />

damit die Auswirkung der regulatorischen<br />

Unsicherheit auf die<br />

Marktunsicherheit reduziert wird<br />

• AMS-spezifische Fokussierung von<br />

maritimen Studiengängen und Ausbildungszweigen<br />

zur Fachkräftegewinnung<br />

und zur Steigerung der<br />

Standortattraktivität<br />

• Aktives Vorantreiben harmonisierter,<br />

nationaler Ausnahmegenehmigungen<br />

in Europa zur Erprobung von<br />

AMS im für die deutsche Schifffahrt<br />

relevanten internationalen Seeverkehr<br />

• Einrichten einer MASS-Stabstelle als<br />

zentrale Anlaufstelle für die Zulassung<br />

von AMS und für Test- sowie<br />

Betriebsgenehmigungen, um die Ansiedlung<br />

von Innovatoren zu fördern<br />

Schaffung eines Investitionsförderungsprogramm<br />

»Ready-4MASS«<br />

zur Generierung eines Initialmarkts<br />

und zur Entwicklungsinvestitionssicherheit<br />

• Aktive Positionierung der deutschen<br />

Hafenlandschaft als Drehscheibe für<br />

AMS-Verkehre, durch Investition in<br />

eine (prototypische) nautische AMSready<br />

Hafeninfrastruktur sowie aktive<br />

Begleitung der internationalen,<br />

technischen Standardisierung<br />

• Zivile Nutzungsperspektive für AMS-<br />

Technologien im Rah-men der Zeitenwende<br />

schaffen, um Synergieeffekte<br />

bei der Entwicklungsfinanzierung<br />

zu nutzen<br />

• Bekenntnis zur Serienproduktion für<br />

standardisierte AMS-Konzepte als<br />

neues, hoch technologisiertes Schiffbaugeschäftsfeld<br />

unter Nutzung industrieübergreifender<br />

maritimer Exper -<br />

tise (Europäischer AMS-Champion)<br />

• Erzeugung von Technologiebewusstsein<br />

zu AMS durch Veranstaltungen<br />

wie z.B. die Organisation eines<br />

»Deepdive AMS – Logistics meets<br />

Schifffahrt«, um Strategieentscheidungen<br />

anzuregen<br />

• Erzeugung von Technologiebewusstsein<br />

zu AMS durch Veranstaltung wie<br />

die Organisation eines »Deepdive<br />

AMS – Offshore meets Zulieferer«,<br />

um Strategieentscheidungen anzuregen<br />

und eine Entwicklungsfinanzierung<br />

jenseits der Schifffahrt zu erschließen.<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

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47


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

EU-ETS bringt Kosten und Unsicherheit<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2024</strong> ist die Schifffahrt Teil des europäischen Emissionshandels. Trotz<br />

der langen Anlaufzeit steht die Umsetzung in nationales Recht noch aus. Fakt ist: Es wird<br />

teuer, nicht nur für die Reeder, sondern auch für die Ladungskunden. Von Krischan Förster<br />

Das EU-ETS gilt nicht nur für alle Fahrten innerhalb der EU, sondern auch für alle Reisen, die in einem europäischen Hafen starten oder enden<br />

Mit der Einbindung der Schiffahrt in<br />

den europäischen Emissionshandel<br />

müssen Reeder jede Tonne CO2 durch<br />

den Kauf von Zertifkikaten kompensieren.<br />

Offizieller Start war am 1. Januar.<br />

Doch anders als in anderen Ländern<br />

wurde die EU-Richtlinie nicht<br />

rechtzeitig in nationales Recht umgesetzt.<br />

Rein formal ist sie demnach nicht in<br />

Kraft. »In höchstem Maße unverständlich«<br />

findet das Martin Kröger, Geschäftsführer<br />

des Verbandes Deutscher<br />

Reeder (VDR).<br />

Noch Anfang November hatte der Verband<br />

in einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium<br />

auf die Dringlichkeit<br />

dieses Gesetzesvorhabens hingewiesen,<br />

doch nicht einmal eine Antwort<br />

aus dem Hause von Robert Habeck erhalten.<br />

Die Reeder, die sich in ein sehr komplexes<br />

System hineinfinden und es gegenüber<br />

ihren Kunden anwenden müssten,<br />

seien ohne Not allein gelassen worden.<br />

»Es war genug Zeit, die EU-Richtlinie<br />

umzusetzen«, findet Kröger. In anderen<br />

Ländern wie Dänemark, Norwegen<br />

oder Spanien sei dies schließlich<br />

auch gelungen.<br />

Da die EU-Richtlinie zwar die Mitgliedsländer<br />

bindet, nicht aber die Unternehmen,<br />

müssen auf nationaler Ebene<br />

Zuständigkeiten, Prozessabläufe und<br />

Rechtsansprüche geklärt werden. So lange<br />

dies nicht geschieht, besteht de facto ein<br />

rechtsfreier Raum. Wobei niemand daran<br />

zweifelt, dass das Gesetz, wenn es denn<br />

kommt, rückwirkend zum 1. Januar alle<br />

Akteure in die Pflicht nehmen wird. Abwarten<br />

hilft also der Industrie nicht weiter.<br />

EU-ETS<br />

Ab <strong>2024</strong> werden alle Schiffe größer<br />

5.000 BRT, die einen europäischen<br />

Hafen anlaufen, schrittweise in den<br />

Emissionshandel (Emission Trading<br />

Scheme – ETS) einbezogen. Dies gilt<br />

mit einer dreijährigen Anlaufphase<br />

für 40 % aller Emissionen in <strong>2024</strong>,<br />

75 % in 2025 and 100 % in 2026 für<br />

Fahrten innerhalb der EU-Gewässer.<br />

Für Fahrten zwischen EU- und<br />

Nicht-EU-Häfen muss die Hälfte aller<br />

Emissionen abgerechnet werden.<br />

Über das EU-ETS wird die Schifffahrt<br />

schrittweise für die verursachten<br />

CO2-Emissionen zur Kasse gebeten. Für<br />

Fahrten zwischen EU-Häfen müssen zunächst<br />

für 40 % (<strong>2024</strong>) und 70 % (2025)<br />

ab 2026 dann 100 % aller Emissionen<br />

Zertifikate erworben werden, zwischen<br />

Häfen innerhalb und außerhalb des Gemeinschaftsgebietes<br />

sind es 50 %.<br />

Damit kommen immense Kosten auf<br />

die Schifffahrt zu. Im Jahr 2022 hat die<br />

Ob auch kleinere Fracht- sowie Fischereischiffe<br />

ins ETS aufgenommen<br />

werden, soll bis 2025 überprüft werden.<br />

Zudem werden auch die Treibhausgase<br />

Methan und Lachgas in den<br />

Emissionshandel einbezogen.<br />

Die Einnahmen aus dem Zertifikatehandel<br />

sollen in einen Innovationsfonds<br />

und in den Schutz der maritimen<br />

Lebensräume fließen. 20 Millionen<br />

der EUA (CO2-Zertifikate) im<br />

Wert von zuletzt rund 1,6 Mrd. € sind<br />

dafür zunächst reserviert.<br />

48 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFFAHRT | SHIPPING<br />

»Gewinner im EU-ETS-Regime<br />

werden nicht jene sein, die<br />

besonders günstig EUA einkaufen,<br />

sondern jene, die ihre Prozesse<br />

und Risiken effizient managen«<br />

Albrecht Grell<br />

Managing Director, OceanScore<br />

grundsätzlich geregelt. Demnach ist der<br />

Schiffseigner verpflichtet, die Emissionen<br />

jedes einzelnen Schiffes zu erfassen, mit<br />

EUA zu kompensieren und darüber gegenüber<br />

den Kontrollbehörde zu dokumentieren.<br />

Die Kosten wiederum trägt<br />

© OceanScore<br />

jene Partei, die auch den Bunker bezahlt<br />

und die Route bestimmt (Verursacherprinzip).<br />

Doch das muss auf Unternehmensebene<br />

explizit vereinbart werden.<br />

Neben der fehlenden Umsetzung ins<br />

nationale Recht waren auch entsprechende<br />

Charter-Klauseln seitens der Bimco<br />

erst kurz vor dem Start des EU-ETS vorgelegt<br />

worden und sind in der Praxis<br />

noch nicht erprobt.<br />

Zudem müssen EUA-Konten eingerichtet<br />

und die Emissionsdaten lückenlos<br />

erfasst werden, um die korrekte Menge<br />

an benötigten Zertifikaten zu bestimmen.<br />

Darin eingeschlossen sind auch<br />

Off-Hire-Zeiten sowie Ausnahmen, Rabatte<br />

und regulatorischen Abweichungen<br />

sowie die korrekte Zuteilung von EUAs<br />

an die Charterer und die Überwachung<br />

aller EUA-Rückstellungen und -forderungen.<br />

Nur über eine größtmögliche<br />

Transparenz lasse sich das Risiko von<br />

Streitigkeiten zwischen Charterern, Eignern<br />

und Managern verringern.<br />

»Der beste Weg, die EUA-Kosten zu<br />

senken, ist natürlich die Verringerung<br />

der Emissionen selbst«, sagt Grell. Doch<br />

laut den Analysen von OceanScore habe<br />

die Industrie dabei zuletzt nur sehr geringe<br />

Fortschritte erzielt: Seit 2021 sind die<br />

Emissionen von Schiffen in EU-<br />

Gewässern um lediglich 0,14 % gesunken.<br />

Die Emissionen pro Seemeile sind<br />

im vergangenen Jahr sogar um 3,09 % gestiegen,<br />

was auf veränderte Betriebsmuster<br />

und höhere Geschwindigkeiten in<br />

einigen Segmenten zurückzuführen sei.<br />

Dennoch liegen die Emissionen in der<br />

Schifffahrt mit 411 t CO2 pro 1.000 sm<br />

weit unter denen aller alternativen Verkehrsträger.<br />

Als Folge des Emissionshandels sieht<br />

Grell einen stärkeren Verdrängungswettbewerb<br />

kommen. Die Effizienzvorteile<br />

modernerer Schiffe gegenüber älteren<br />

Einheiten dürften künftig immer stärker<br />

ins Gewicht fallen. Das werde sich auf<br />

11.800 Schiffe<br />

fallen unter das EU-ETS<br />

126 Mio. t<br />

CO2-Emissionen im EU-Gebiet<br />

6,5 Mrd. €<br />

Jährliche Kosten für die Schifffahrt<br />

82,7 Mio. EUA<br />

im Handel<br />

80 Euro<br />

Preis für ein CO2-Zertifikat<br />

500.000 €<br />

durchschnittl. Kosten pro Schiff<br />

Schifffahrt 126 Mio. t an CO2-Emissionen<br />

aus Fahrten zu, von und zwischen<br />

europäischen Häfen verursacht. Im Rahmen<br />

des EU-Emissionshandelssystems<br />

hätte das zur Abgabe von 82,7 Mio. EU-<br />

Allowances (EUA) bzw. CO2-Zertifkaten<br />

geführt. Dies entspricht einer Summe<br />

von rund 6,5 Mrd. €, wenn man einen<br />

Preis von 78 € pro EUA zugrunde legt.<br />

Nach Angaben von OceanScore, einem<br />

auf das EU-ETS spezialisierte Datenanbieter,<br />

trägt allein die Containerschifffahrt<br />

mit etwa 28 % den größten Teil der<br />

Kosten, die sich ab 2026 pro Schiff auf<br />

durchschnittlich gut 200.000 € (Bulker)<br />

bis 2,8 Mio. € (Kreuzfahrt) belaufen.<br />

»Bei dem heutigen Preisniveau würden<br />

sich die Bunkerkosten um etwa 240 $ je<br />

Tonne verteuern«, sagt Albrecht Grell,<br />

Geschäftsführer bei OceanScore. Das<br />

Start-up-Unternehmen, in das Reedereien<br />

wie Peter Döhle oder MSC, aber<br />

auch Versicherer oder die Klassifikationsgesellschaft<br />

DNV investiert haben,<br />

kann auf Umweltdaten von mehr als<br />

100.000 Schiffen weltweit zurückgreifen.<br />

In den Kosten sehe er für die Reeder<br />

am Ende aber das kleinere Problem, sagt<br />

Grell. Diese seien im Vergleich zu sonstigen<br />

laufenden Kosten eher gering und<br />

würden in aller Regel an den Ladungskunden<br />

weitergegeben. So haben die<br />

Container-Linienreedereien bereits Zuschläge<br />

in Höhe von 12 $/TEU bis<br />

80 $/TEU angekündigt – die Beträge differieren<br />

je nach Reederei und Fahrtgebiet.<br />

Es folgen RoPax-Schiffe mit einem<br />

Anteil von 14 %, Bulker und Tanker<br />

tragen jeweils rund 11 % der Last.<br />

Als größere Herausforderung bezeichnet<br />

auch Grell das Management des<br />

Emissionshandels in den einzelnen Unternehmen.<br />

Das betreffe vor allem die<br />

Bewältigung administrativer und vertragsrechtlicher<br />

Fragen.<br />

Zwar sind mit der EU-Richtlinie die<br />

Zuständigkeiten auf der Schifffahrtsseite<br />

den Chartermarkt ebenso wie auf die Secondhand-Preise<br />

als auch auf die Einsatzplanung<br />

für bestimmte Fahrtgebiete<br />

auswirken. »Gleichzeitig könnten durch<br />

die Einführung des ETS Umrüstungen<br />

und Investitionen in verbesserte Betriebsabläufe<br />

wie auch der Einsatz von alternativen<br />

Kraftstoffen künftig mehr lohnen.«<br />

Auch Digitalisierung und Datentransparenz<br />

würden dadurch weiter befördert.<br />

»Letztendlich werden die Gewinner<br />

des EU-ETS-Regimes nicht diejenigen<br />

sein, die besonders günstig EUA einkaufen,<br />

sondern diejenigen, die in der<br />

Lage sind, ihre Prozesse und Risiken effizient<br />

zu managen«, so Grell.<br />

<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

49


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

A snapshot of evolving innovative<br />

Fouling and ships – a »close« relationship that has long caused headaches in the maritime<br />

industry. As simple as the diagnosis »out of place« is, as varied are the potential innovative<br />

remedies. An up-to-date overview by Volker Bertram<br />

Graphene nano-coating on propellers of Stolt Tankers<br />

© Stolt<br />

Hull Skater robot<br />

© Jotun<br />

Marine growth can decrease ship performance drastically,<br />

resulting in a 30–50 % increase in fuel consumption (and<br />

associated emissions) compared to a smooth hull. Even light<br />

slime can result in an increase of 20 % in fuel use, a much larger<br />

effect than widely thought. Progressive fouling could mean a<br />

ship’s CII (Carbon Intensity Indicator) rating deteriorates from<br />

an A to an E within 5 years.<br />

Human ingenuity has come up with various countermeasures<br />

to prevent or reduce fouling, lumped here collectively<br />

under the term »antifouling«. Currently antifouling SPC<br />

(self-polishing copolymers) paints are most widely adopted,<br />

where the coating matrix containing the biocides dissolved<br />

slowly in water.<br />

Biocidal antifouling & Nano-coatings<br />

However, due to environmental concerns, biocidal antifouling<br />

paints are now seen as a bridging technology. The way forward<br />

is to phase-out biocides from antifouling paints and to adopt<br />

non-toxic alternatives. There is no shortage of ideas for such<br />

alternatives, but the road from concept to deployment is often<br />

a long one.<br />

»Nano-coatings« use bio-inspired microscopic surface<br />

structures (e.g. shark skin, lotus effect) to make adhesion difficult<br />

for organisms. Nano-coatings are expected to have better<br />

long-term per-formance than »silicone paints« which degrade<br />

as the silicone film weathers. Stolt Tankers an-nounced in 2023<br />

that 25 of their tankers will have their propellers coated with a<br />

graphene-based nano-coating.<br />

Nippon Paint Marine has developed a biocide-free SPC paint<br />

for ships. Here the slowly dissolving coating has a special microstructure<br />

that is claimed to prevent adhesion of fouling as the<br />

marine organisms do not recognize the coating as a surface.<br />

The »Aircoat« project has developed foils with a surface<br />

structure that mim-ics floating ferns (Salvinia), which trap a<br />

fine film of air. In 2021, field tests showed that the foils work,<br />

but more time is needed to assess the long-term performance<br />

in practical applica-tions.<br />

Coatings are not the only option ...<br />

But coatings are not the only option to prevent fouling. Ultrasonic<br />

vibrations cause very high accelerations, which destroy<br />

cell structures in biofilm. The technology is by now widely<br />

adopted for niche areas on ships. Current research investigates<br />

the feasibility of protecting complete hulls in cargo ships.<br />

Ultraviolet (UV) radiation is widely used in ballast water<br />

treatment. AkzoNobel, Philips, and since 2023 Damen Shipyards,<br />

have developed a novel fouling prevention solution,<br />

based on UV light producing LEDs embedded in a transparent<br />

layer. The LEDs form thin, light-weight tiles, which are 100%<br />

watertight and powered via wireless power transfer, substantially<br />

reducing any chance of electrical shorts. UV antifouling<br />

technology is in the prototype stage.<br />

Robotic inspection<br />

Robotic inspection and cleaning are relatively young but are<br />

developing dynamically and with a noticeable impact on business<br />

practices. Proactive cleaning has been increasingly advocated<br />

as a key in service measure to reduce fuel consumption<br />

and maintain CII rating. Frequent, soft clean-ing at the biofilm<br />

stage keeps hull performance degradation in check, resulting<br />

in significant in-between docking fuel savings. For effective<br />

proactive cleaning, cleaning and coating technologies should<br />

be matched.<br />

50 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

In-Transit cleaning: a paradigm shift<br />

By addressing the slime layer issue early on the open sea, in-transit cleaning minimizes fuel<br />

consumption, reduces the risk of invasive aquatic species spread, eliminates port facility<br />

dependency, and avoids ship downtime—a pivotal step in decarbonizing shipping<br />

Larabicus, a »robotic cleaner fish,« is supposed<br />

to continuously clean the vessel‘s hull<br />

© University of Kassel<br />

After only a few days in the water, a<br />

thin slime layer of microorganisms<br />

forms on the ship‘s hull, which drastically<br />

increases the fuel consumption.<br />

After weeks and months, higher organisms<br />

can settle on the surface, further increasing<br />

the flow resistance and spreading<br />

invasive aquatic species. Until now,<br />

when we talk about antifouling<br />

measures, we usually don’t consider the<br />

slime layer but only the clearly visible<br />

settlement of large, strongly adhering<br />

algae and barnacles.<br />

However, the 2022 GloFouling Report<br />

of GEF, UNDP and IMO comes to the result,<br />

that even the slime layer can increase<br />

the fuel consumption of a commercial<br />

ship by 20–30 % compared to the clean<br />

hull. Combating the slime layer is therefore<br />

a central key to decarbonizing shipping<br />

– regardless of the fuel technology.<br />

Until now, ships have at best been<br />

cleaned in water at intervals of six<br />

months. When asked about the main<br />

challenges to complying with biofouling<br />

regulations, 58 % of respondents<br />

said there was not enough cleaning opportunities<br />

available, according to a<br />

survey among ship operators conducted<br />

by the IMO in 2022. Considering<br />

that the global merchant fleet<br />

consists of over 58,000 ships, this of<br />

course comes as no surprise: There are<br />

far too few berths in the commercially<br />

important ports to provide complete<br />

and close-meshed cleaning for the<br />

world fleet.<br />

In addition, 61 % of respondents of the<br />

IMO survey indicated that in-water<br />

cleaning is not possible due to regulations<br />

in their respective ports or countries.<br />

Again, the vast majority of ports in the<br />

Global North are subject to strict regulations<br />

both for entry with biofouling on<br />

the hull as well as for cleaning.<br />

For the world merchant fleet, cleaning<br />

while mooring thus cannot be a solution<br />

for the future.<br />

Innovative answer<br />

A highly promsing approach to addressing<br />

the problems faced by shipowners lies<br />

in in-transit cleaning. If the ship is cleaned<br />

on the open sea, the risk of spreading<br />

invasive aquatic species is minimized. At<br />

the same time, the initial slime layer that<br />

tends to form during mooring is removed<br />

at the earliest possible stage. Furthermore,<br />

there is no dependence on<br />

cleaning facilities in the respective ports<br />

and there is no additional downtime of<br />

the ship.<br />

52 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

For cargo vessels, there is a current trend toward larger ships<br />

with increased cargo capacities, which can exert additional price<br />

pressure on smaller ships. In addition to alternative fuels, a reduction<br />

in sailing speed (slow steaming) can make a significant<br />

contribution to energy savings, which, however, results in a significant<br />

reduction in freight capacity.<br />

The UN assume that the future environmental protection regulations<br />

will significantly impact the freight rate and its price fluctuations.<br />

In addition, the IMO states that maintaining a smooth and<br />

clean hull is of utmost importance in optimizing the energy efficiency<br />

of ships. Current coatings can delay fouling, but not prevent<br />

it. In its biofouling guidelines, the IMO therefore explicitly<br />

recommends the removal of microfouling by gentle in-water<br />

cleaning. This substantially preserves the effect of the anti-fouling<br />

coating, prevents the growth of macrofouling and thus additionally<br />

reduces the risk of invasive species.<br />

Larabicus, a »robotic cleaner fish,« will continuously clean the<br />

vessel‘s hull, keeping it free of any slime layer and thereby also<br />

preventing colonization by larger organisms.<br />

The German start-up bearing the same name recently received<br />

joint funding of around € 1.2 million from the Federal Republic<br />

of Germany and the European Union. The founders are experienced<br />

fluid mechanics engineers and have been rewarded the<br />

»<strong>HANSA</strong> Young Innovator Award 2023«.<br />

Unlike alternatives which are already available on the market,<br />

Larabicus is able to stay and move on the hull even and especially<br />

while the ship is underway. This is possible primarily due to its<br />

hydrodynamic shape and its patented SuSa-Drive (Subsea-Sailing-Drive)<br />

propulsion system. The SuSa-Drive is in concept a<br />

sailing drive, which allows the robot to harvest its propulsion<br />

energy from the water flowing around the ship. By combining<br />

these technologies, the robot can operate autonomously underwater<br />

for a long time without having to charge its batteries. By<br />

avoiding tethers such as ropes, the robot is maneuverable enough<br />

to bypass attachments such as bilge keels, galvanic anode or<br />

openings for ballast water tanks, – and can thus keep the hull<br />

clean.<br />

differently to achieve optimum maneuverability and the best<br />

possible energy harvesting.<br />

The emerging option of avoiding fouling without biocides also<br />

opens the potential to use more cost-effective and environmentally<br />

friendly hard coatings in the future. The team behind Larabicus<br />

is therefore investigating the effectiveness and safety of the<br />

gentle cleaning technology on both established SPCs and modern<br />

alternative systems.<br />

The international merchant fleet causes about 3 % of global<br />

greenhouse gas emissions. If the world merchant fleet were to be<br />

kept permanently free of fouling this would reduce GHG<br />

emissions from international shipping by about 19% per year or<br />

even more according to current research publications. This corresponds<br />

to a reduction in global GHG emissions of 0.57 %, which<br />

is roughly 1/3 of the total GHG emissions of Germany.<br />

Authors:<br />

Florian Gerland<br />

Thomas Schomberg<br />

University of Kassel, Germany<br />

Winner of »<strong>HANSA</strong> Young<br />

Innovator Award« at HIPER 2023<br />

Redefining underwater cleaning performance<br />

The propulsion system is of fundamental importance for this<br />

robot because it provides a secure energy supply so that the<br />

wireless operation of the robot is possible at all. With pure battery<br />

operation, the uninterrupted operating time would drop<br />

sharply. An economically viable operation of the system for the<br />

ship operators would be questionable without such a propulsion<br />

system.<br />

In order to design the propulsion system, numerical simulations<br />

and experimental investigations were conducted. The<br />

numerical investigations have allowed to design the shape, size,<br />

position and number of the drive wings. Using modern design<br />

optimization tools, it was possible to identify an optimum from<br />

the possible configuration space in which the hydrofoil efficiency<br />

is maximized.<br />

The hydrodynamic properties of the studied configurations<br />

were considered to design configurations with the highest possible<br />

lift and the lowest possible drag. In the case of several profiles<br />

following each other in the direction of flow, the wake flow<br />

of the front wing sail influences the upstream flow situation of<br />

the following wing sail, so that these are ideally shaped slightly<br />

Co-author Florian Gerland (l.) received the <strong>HANSA</strong> »Young Innovator<br />

Award« on behalf of the Larabicus-Team during the HIPER conference<br />

(<strong>HANSA</strong> 11| 2023) – on the right: Helle V. Ertsas from Jotun, who received<br />

the »Maritime Innovator Award« (see the article on the following page)<br />

© <strong>HANSA</strong><br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

53


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Biofouling management at the next level<br />

A »disruptive innovation«: To combat fouling and address the concerns of authorities<br />

regarding release of invasive species, Jotun has adopted proactive cleaning through its Hull<br />

Skating Solutions. Today it forms a key element of the company’s Clean Shipping Commitment<br />

Much of the data and information used<br />

by the IMO in its work on the biofouling<br />

issue is supplied by the GloFouling Partnership<br />

and in particular by the Global<br />

Industry Alliance (GIA) for Marine Biosafety.<br />

GIA data shows that GHG<br />

emissions can increase by 25 % (175 m<br />

bulker with 0.5 mm biofilm and 50 %<br />

coverage) with light slime or a deteriorated<br />

coating. A 230 m containership<br />

with heavy slime and 2.5 mm barnacles<br />

over 10 % of the hull showed a 34 % increase,<br />

and a 320 m tanker with 5 mm<br />

barnacles over just 1% of the hull increased<br />

emissions by 55 %.<br />

Many challenges<br />

Robotic cleaning of hulls is on the rise<br />

As shipping comes under pressure<br />

from the IMO and national regulators<br />

to become cleaner and greener, the<br />

need for smart hull management is growing.<br />

New solutions are becoming available<br />

in the market – such as Jotun Hull<br />

Skating Solutions, a disruptive innovation<br />

that provides cleaner hulls, better<br />

operational efficiency in vessels and healthier<br />

marine ecosystems.<br />

According to the IMOs 2020 4th GHG<br />

emissions study, international shipping<br />

emitted around 919 t of CO 2<br />

and 21 t of<br />

other GHGs in 2<strong>01</strong>8. According to the<br />

same study, 9 % of consumption and<br />

emissions were caused by biofouling, resulting<br />

in a total annual reduction potential<br />

of 83 t of CO 2<br />

and around 2 t of other<br />

GHGs. These figures correspond with<br />

findings from other studies including<br />

submissions by the Clean Shipping Coalition<br />

to the IMO’s MEPC meetings.<br />

The IMO has yet to impose mandatory<br />

control of biofouling, but in 2<strong>01</strong>1 it published<br />

guidelines on its prevention and<br />

management. An updated and revised<br />

version of the guidelines was published<br />

by the IMO in October this year.<br />

© Jotun<br />

To combat fouling, ship operators normally<br />

select antifouling coatings for specific<br />

operating conditions. However, they<br />

may not always be optimal due to changing<br />

operational profiles and factors outside<br />

coating tolerance. Also, operators<br />

often have their ship hulls reactively<br />

cleaned by divers and or scrubbing machinery<br />

but this a complex and costly operation,<br />

potentially damaging the coating<br />

and incurs off-hire time. It also introduces<br />

health and safety issues, as well as<br />

the possibility of increasing pollutants<br />

and biosecurity risks.<br />

Robotic cleaning (with autonomous or<br />

remotely controlled robots) is an alternative<br />

way to clean hulls and there are a<br />

range of solutions of varying maturity<br />

emerging. Most of the more recently developed<br />

robots allow the capture of the<br />

removed coating and biofouling for proper<br />

disposal in port.<br />

However, the common denominator<br />

for most cleaning technologies in use<br />

today is that they are used reactively –<br />

they are designed for and applied when<br />

the fouling has already become a problem.<br />

Previously this would have been a<br />

nuisance but little more. Today, badly<br />

fouled vessels are prevented from sailing<br />

in territorial waters of countries such as<br />

Australia and some have even been expelled<br />

after arrival resulting in huge costs<br />

and lost time for the operator.<br />

54 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

A proactive solution<br />

To combat fouling and address the concerns<br />

of port authorities regarding release<br />

of invasive species, Jotun has adopted<br />

proactive cleaning through its Hull Skating<br />

Solutions (HSS). Today it forms a key<br />

element of Jotun’s Clean Shipping Commitment<br />

which seeks to address maritime<br />

decarbonization, protect biodiversity<br />

and preserve fuel.<br />

In Jotun’s Guideline for Proactive<br />

Cleaning of Hull Areas in Port & at Anchorage,<br />

proactive cleaning is defined as<br />

the proactive removal of fouling at earlier<br />

stages, well before it reaches macrofouling.<br />

Proactive cleaning is achieved by<br />

cleaning the hull regularly and typically<br />

at the slime stage. Fouling is therefore removed<br />

before it significantly affects hull<br />

performance and before there is biofouling<br />

waste to be captured. Fouling at such<br />

an early stage can be removed by small<br />

shear forces, without damage to or erosion<br />

of the coating.<br />

The key components of the solution<br />

are SeaQuantum Skate, the high-performance<br />

coating, which has been developed<br />

specifically to optimize performance<br />

in combination with the<br />

HullSkater technology. Proactive condition<br />

monitoring of the vessel enables<br />

the operator to predict when inspections<br />

and proactive cleaning is<br />

needed.<br />

The HullSkater, the first robotic technology<br />

that has been purposely designed<br />

for proactive cleaning and inspection.<br />

It is installed during docking,<br />

and remotely operated by a Jotun Skate<br />

Operator, enabling 24/7 support. It is<br />

kept onboard at all times in a portable<br />

station with launch and recovery ramp.<br />

This means that it is always available<br />

and an be used when the ship is in harbour<br />

or at anchor.<br />

The high-end technical service includes<br />

a dedicated project manager in<br />

dock, following paint application,<br />

HullSkater installation, operation by a<br />

Skate Operator and service support.<br />

The solution is delivered with extended<br />

performance and service level guarantees<br />

fitting the most challenging operations.<br />

To validate the innovative technology,<br />

Jotun is collaborating with technology<br />

specialists Kongsberg, Semcon, DNV,<br />

Telenor, DNB/EksFin, Wallenius Wilhelmsen<br />

and other customer partners.<br />

Proved and improved in service<br />

In 2<strong>01</strong>6, Jotun approached Wallenius Wilhelmsen<br />

to pilot-test the system onboard<br />

one of its vessels. The following year, antifouling<br />

test patches were applied on the<br />

hull of »Talisman«, a 38,500 tdw Ro-Ro<br />

carrier built in 2000. The project team installed<br />

the unit on board, and trained<br />

crew members on maintenance, deployment,<br />

retrieval, and storage of the unit.<br />

Since then, several vessels have been<br />

made »Skater ready« by applying Sea-<br />

Quantum Skate antifouling coating,<br />

marking the hull with no-skate zones and<br />

installing the devices as part of the final<br />

verification of the solution. Final verification<br />

means verifying the solution technically,<br />

operationally and commercially,<br />

and documenting performance of the<br />

vessels involved.<br />

The multi-year pilot test with Wallenius<br />

Wilhelmsen and other shipowners,<br />

provided the project team with valuable<br />

insight on what worked – and what did<br />

not. Extensive testing of the HullSkater<br />

brush on new and aged coatings showed<br />

no degradation of the coating film and no<br />

reduction in the thickness of the porous<br />

outer leached layer. Following a number<br />

of tests at different ports, water quality<br />

testing showed no additional biocide release<br />

as a result of HullSkater cleaning.<br />

Jotun has been working to establish<br />

agreements with some ports which<br />

require documentation of a clean underwater<br />

hull prior to the port call.<br />

An example of potential cost savings<br />

for owners is demonstrated by the case of<br />

a 300,000 dwt VLCC if cleaning was not<br />

carried out after the end of the second<br />

year of sailing with a new application of<br />

antifouling. By the end of year three an<br />

additional 1,472 t of fuel would be<br />

needed. At a conservative presumed cost<br />

of $ 400 per tonne (Rotterdam prices November<br />

2023 – IFO380 $ 498, VLSFO<br />

$ 590) that would equate to $ 588,000<br />

and an additional 4,578 t of CO 2<br />

would<br />

have been emitted.<br />

Jotun Hull Skating Solutions: How it works<br />

Preliminary results from performance<br />

monitoring of the vessels involved in the<br />

final verification of Hull Skating Solutions<br />

confirms GIA findings of an increased<br />

power demand of around 10 % of<br />

that of an uncleaned vessel after five<br />

years. And as the IMOs CII index evolves<br />

as a measure of carbon intensity this<br />

could bring significant benefits. All the<br />

while harmful emissions will be minimized,<br />

and species transfer greatly reduced.<br />

Authors:<br />

Helle Vines Ertsås<br />

Morten Sten Johansen<br />

Jotun<br />

This article is an adapted version<br />

of the paper written for the recent<br />

HIPER conference - where the<br />

authors were rewarded <strong>HANSA</strong>’s<br />

»Maritime Innovator« Award<br />

(<strong>HANSA</strong> 11 | 2023).<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

55


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Revolutionizing In-Water inspections<br />

The increasing demand for remotely conducted in-water surveys (IWS) requires<br />

sophisticated automated concepts. Austrian company Subdron has initiated »Robotics<br />

as a Service« applications that can support maritime infrastructure monitoring<br />

The maritime industry stands on the brink of a technological<br />

revolution with the emergence of autonomous robotic solutions<br />

for underwater inspections. Among the pioneers in this<br />

field is Subdron startup, whose innovative technology is poised to<br />

redefine the standards of efficiency, precision, and cost-effectiveness<br />

in maritime maintenance. Their vision embodies a future<br />

where in-water hull inspections are conducted seamlessly, revolutionizing<br />

how maritime assets are managed and maintained.<br />

The hallmark of Subdron‘s technology lies in its capacity to<br />

execute fully autonomous data collection, minimizing user interaction<br />

while ensuring unparalleled accuracy in confined underwater<br />

environments. The proprietary technology enables the generation<br />

of highly accurate 3D reconstructions of submerged<br />

structures, even in zero visibility scenarios. This breakthrough is<br />

set to create substantial value for port authorities and ship owners<br />

by facilitating comprehensive monitoring of underwater assets<br />

and enabling predictive maintenance strategies.<br />

At the heart of Subdron‘s innovations is their mission to offer<br />

»Robotics as a Service« that support diverse infrastructure monitoring<br />

needs, including ports, waterways, offshore structures, and<br />

ships. Their specialization in navigation algorithms and autonomous<br />

underwater vehicle (AUV) technology empowers them to<br />

collect and evaluate inspection data with exceptional precision.<br />

This strategic focus enables Subdron to provide invaluable services<br />

to clients without the necessity of developing their own<br />

technologies, thereby eliminating the need for continuous training<br />

and retention of specialized personnel.<br />

The technology‘s applications span various facets of maritime<br />

operations. In-water surveys for structural integrity assessments<br />

and post-damage surveys mandated by classification societies<br />

can be conducted seamlessly, minimizing downtime and ensuring<br />

compliance. Moreover, the technology facilitates accurate geometry<br />

digitalization of hulls and propellers, crucial for retrofits,<br />

simulations, and optimizing hydrodynamic knowledge bases.<br />

One key is the capability in biofouling documentation, allowing<br />

precise monitoring before and after cleaning events. This service<br />

offers ship owners accurate insights through 3D maps detailing<br />

biofouling quantity and exact positions, facilitating proactive<br />

hull maintenance strategies.<br />

They propose automatized data processing of the collected information<br />

thanks to machine learning algorithms, 3d point cloud<br />

anomaly detection and accurate position and accumulation of<br />

biofouling. The autonomous robotic solutions present a monumental<br />

shift from traditional methods that relied currently on<br />

human divers or remotely operated vehicles (ROVs). The technology<br />

operates autonomously, overcoming challenges posed by<br />

murky visibility in sediment-laden waters and reducing reliance<br />

on qualified pilots, thus streamlining operations.<br />

The core vehicle, Sparus II AUV from IQUA Robotics, modified<br />

by Subdron, represents a high-performance carrier equipped<br />

with sensors such as GPS, INS, DVL, MBES, and sonar systems.<br />

This torpedo-shaped vehicle ensures efficient hydrodynamics for<br />

extended operational periods, guaranteeing high-resolution data<br />

acquisition critical for detailed analysis.<br />

The data processing algorithm developed by Subdron plays a<br />

pivotal role in transforming raw data into actionable insights. By<br />

correlating fan data with navigation data, the algorithm generates<br />

high-definition 3D point clouds with exceptional resolutions.<br />

The result is a detailed and comprehensive analysis surpassing<br />

conventional survey methods.<br />

In real-world scenarios, the technology has demonstrated remarkable<br />

efficacy in the Port of Hamburg (North Sea) and the Port<br />

of Rostock (Baltic Sea). The system successfully scanned ship hulls<br />

even in very low visibility conditions, detecting and reconstructing<br />

foreign objects swiftly. Such applications underscore the technology‘s<br />

adaptability and reliability, paving the way for broader applications<br />

in security, damage inspections, and beyond.<br />

»Robotics as a Service« applications to support infrastructure monitoring in<br />

ports and on waterways, offshore structures and ships<br />

© Subron<br />

This article is an updated version<br />

of the paper written for the HIPER<br />

conference. (<strong>HANSA</strong> 11 | 23)<br />

Authors:<br />

Thomas Vonach<br />

Arnau Carrera Viñas<br />

Subdron<br />

56 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


Foto: Lorenzo Moscia/Greenpeace<br />

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<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

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SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

»Längst fälliger Paradigmenwechsel«<br />

Das Startup Vesselity Maritime Analytics will mit Künstlicher Intelligenz, einer Datenplattform<br />

und Inspektionen mittels Drohnen-Betauchungen die Schiffseffizienz um 5-10 % erhöhen – zu<br />

50 % der Kosten eines herkömmlichen Tauchereinsatzes. Der Auftakt ist vielversprechend<br />

Sie beide sind im September 2023 mit Vesselity Maritime Analytics<br />

an den Start gegangen und halten jeweils 50%. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Michael Stein: Wir kennen uns bereits aus dem Studium. Meine<br />

erste Begegnung mit ROVs, oder »Unterwasserdrohnenq, fand<br />

auf der Europort-Messe 2<strong>01</strong>6 statt. Das Potenzial dieser Technologie<br />

faszinierte mich so sehr, dass ich mich 2<strong>01</strong>8 selbstständig<br />

machte, um weiter mit Drohnen zu arbeiten und die Digitalisierung<br />

maritimer Infrastrukturen voranzutreiben. Während des<br />

Lockdowns im Jahr 2020 meldete sich David und erklärte, dass er<br />

sich intensiv mit Machine Learning und KI auseinandergesetzt<br />

habe. Er fragte, ob ich ihm Daten zum Trainieren eines neuronalen<br />

Netzwerks zur Verfügung stellen könne. Ich habe ihm dann<br />

Videos meiner Drohneneinsätze gegeben und gesagt: Wenn du<br />

darin Fouling automatisiert erkennen kannst, könnten wir eine<br />

sehr interessante Geschichte auftun. Drei Monate vergingen, bevor<br />

er mit seinem ersten neuronalen Netzwerk auf mich zukam.<br />

Mir wurde klar, mit der Ruhe ist es nun vorbei und wir müssen<br />

Ausgründen.<br />

Sie machen Unterwasser-Inspektionen mit einer Drohne über eine<br />

Kabelverbindung, bei der eine KI Fouling am Rumpf erkennt…<br />

Stein: Wir erkennen zugewachsene Seekästen, zerfressene Anoden,<br />

Kavitation an Propellerblättern, Rostschäden am Ruder und<br />

natürlich auch abgeplatzte Anstriche und das Fouling. Unsere KI<br />

berechnet pixelgenau die Anzahl von Fouling oder Farbschäden<br />

und unterscheidet, ob es eine Muschel, Alge oder Pocke ist. Viel<br />

wichtiger aber: Wir können unsere Ergebnisse mit den Stammdaten<br />

des Schiffes und dessen AIS-Routen triangulieren und dadurch<br />

Rückschlüsse über den Widerstand im Wasser und den gegebenenfalls<br />

erhöhten Treibstoffverbrauch erlangen.<br />

Dass Fouling ist ja wahrscheinlich je nach Region recht unterschiedlich.<br />

Erkennt das die KI auch?<br />

David Kaiser: Das kommt auf die Datenlage an. Bisher sehen wir<br />

Schiffe nur, wenn es bereits zu spät ist und diese schon bewachsen<br />

sind. Wir schauen uns dann die Reiseroute an und können<br />

Vermutungen anstellen. Es wäre besser, man könnte die Schiffe<br />

mehrmals unterjährig betrachten und bereits erste Stadien von<br />

Fouling identifizieren.<br />

Stein: Unser Ziel ist es, den Mehrverbrauch durch die Oberflächenstruktur<br />

zu kalkulieren, indem wir uns nicht die Art, sondern<br />

die Größe und Beschaffenheit anschauen. Durch die AIS-<br />

Daten können wir beispielsweise eine Frühwarnung aussprechen,<br />

wenn ein Schiff zu lange in einer warmen Region liegt und einem<br />

hohen Bewuchs-Risiko ausgesetzt ist.<br />

Kennen die Traditionen der Schifffahrt, wollen aber die Modernisierung<br />

der Branche vorantreiben: die Macher von Vesselity Maritime Analytics ...<br />

David Kaiser<br />

CTO<br />

• Business Process<br />

Architect Retail &<br />

Shipping<br />

• B.Sc. Business Information<br />

Systems<br />

• M.Sc. Global Logistics<br />

and SCM<br />

Michael Stein<br />

CEO<br />

• Schifffahrtskaufmann<br />

• BA Shipping, Trade &<br />

Transport<br />

• M.Sc Management<br />

© <strong>HANSA</strong><br />

Ist »unter Wasser« eine besondere Herausforderung für die Technologie?<br />

Kaiser: Ja, im Vergleich zu Bilderkennung außerhalb des Wassers<br />

ist es deutlich herausfordernder. Man muss Wege finden, die Bilder<br />

entsprechend vorzubereiten, bevor sie durch die KI ausgewertet<br />

werden, wofür wir eine ganze Reihe von Verfahren entwickelt<br />

haben. Das ermöglicht es uns, auch bei recht schlechten<br />

Sichtverhältnissen noch mit Kameras zu arbeiten. Langfristig ha-<br />

60 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

ben wir da aber auch andere Technologien im Auge wie zum Beispiel<br />

Sonar. Damit könnte man das auch in völliger Finsternis<br />

oder bei Sturm machen und hat obendrein noch eine viel dichtere<br />

Datenmenge, mit der man arbeiten kann.<br />

Wo kommt eine solche Technologie in der Schifffahrt dennoch an<br />

ihre Grenzen?<br />

Kaiser: Bei sehr trübem Wasser oder wenn viel aufgewühlt wurde.<br />

Da kann ein vorbeifahrendes Schiff die Inspektion erschweren.<br />

Tidenhub ist auch ein Thema, weil es da viel Bewegung<br />

gibt. Dafür muss man wissen, wie es in den Häfen aussieht. Dieses<br />

Wissen muss man sich selbst aneignen.<br />

Sie machen die Inspektion selbst und fahren in die Häfen. Sollte<br />

das Geschäft anziehen, brauchen Sie dafür mehr Leute, oder?<br />

Stein: Wir haben in Kooperation mit ersten Partnerunternehmen<br />

bereits einige Inspektionsstandorte aufgebaut, etwa Spanien, Irland,<br />

Ägypten, Singapur, Deutschland, Belgien, die Niederlande,<br />

Dänemark und Polen. Ab <strong>2024</strong> folgen Kanada, Italien und Griechenland.<br />

Sollte ein Schiff unsere Standorte nicht passieren, setzen<br />

wir uns in den Flieger und sind innerhalb von 6–24 Stunden<br />

am Schiff. Wir überlegen darüber hinaus, ein Trainingszentrum<br />

für ROV-Taucher aufzubauen und sprechen gerade mit entsprechenden<br />

Stellen.<br />

Die Drohne haben Sie nicht selbst gebaut, sondern in Norwegen<br />

gekauft …<br />

Kaiser: Exakt, nicht die Drohne ist unser Produkt, sondern die<br />

Datenplattform im Hintergrund. Das Zusammenführen unterschiedlicher<br />

Datenquellen in Kombination mit KI-Auswertung<br />

und dem Datenmanagement durchgeführter Inspektionen ist unser<br />

Fokus. Wir können uns ebenfalls vorstellen, in Zukunft mit<br />

Anbietern von Unterwasserreinigungen zu kooperieren.<br />

Viele setzen nach wie vor auf den klassischen Taucher-Einsatz …<br />

Stein: Innovation in die Schifffahrt zu bringen war schon immer<br />

eine Mär von Eseln und Windmühlen. Dabei wollen und werden<br />

wir den klassischen Taucher nicht ersetzen! Eine 8-kg-Drohne<br />

kann keine Schweißarbeiten durchführen und keinen Bolzen<br />

festziehen, aber Sie kann für 50 % der Kosten eine Unterwasserinspektion<br />

während der Be- oder Entladung durchführen. Der<br />

Markt wird sich ändern, wir werden eine sehr stark erhöhte<br />

Nachfrage an Unterwasserinspektionen bei gleichzeitig sinkender<br />

Nachfrage an Tauchern erleben.<br />

Stein: Bisher wurden Schiffe in der Regel nur alle zweieinhalb<br />

Jahre zur Zwischenklasse betaucht. Man verliert dadurch aber eine<br />

ganze Menge an Informationen, wenn man 900 Tage blind<br />

fährt. Auch für Charter-Verträge, bei An- und Verkäufen und vor<br />

einem Anlauf in ein Trockendock sollte eine Drohnen-<br />

Betauchung stattfinden. Wenn mir eine 2-stündige Drohnen-<br />

Inspektion einen Tag Werftliegezeit erspart, weil ich Material<br />

rechtzeitig einkaufen kann, dann rentiert es sich.<br />

Wie lange braucht Ihre KI, um das Filmmaterial auszuwerten?<br />

Kaiser: Das ist eine Sache von Minuten und läuft vollautomatisch:<br />

Rohe Bild- oder Videodaten gehen rein, fertig ausgewertete<br />

Daten kommen raus. Was wir zusätzlich anbieten, ist<br />

Live-Streaming. Dann kann der technische Manager mitverfolgen,<br />

was unter Wasser passiert. Wir wollen unsere Software<br />

auch als Management-Tool einsetzen, mit dem Daten noch Jahre<br />

später verglichen werden können. So können wir proaktiv alarmieren,<br />

wenn ein Schiff zu lang in einem Hafen mit hohem Fouling-Risiko<br />

liegt.<br />

Wie würden Sie generell die Bereitschaft, über so etwas zu reden,<br />

bei deutschen Reedern bewerten?<br />

Kaiser: Die Offenheit ist schon da, gerade nach dem Statement<br />

durch die Scandlines-Klasse. Wir stoßen aber an Grenzen, wenn es<br />

um das Argument »Daten« geht. Was wir tun, ist datengetrieben. Da<br />

kämpft man oft gegen Widerstände an, bevor Partner bereit sind,<br />

uns Testdaten zur Verfügung zu stellen. Auch die Datenqualität ist<br />

eine Herausforderung, denn schlechte oder lückenhafte operative<br />

Daten verwässern auch das Ergebnis der besten KI.<br />

Stein: Unser stärkster Treiber ist der Carbon Intensity Index CII,<br />

der jedes Jahr um 5 % schwieriger zu erreichen sein wird. Es ist<br />

kein Zufall, dass wir uns im Jahr 2023 gegründet haben. Wir haben<br />

die Möglichkeit, die Effizienz eines Schiffes um 5–10 % zu erhöhen,<br />

indem wir einfach nur intelligente Daten zusammenführen.<br />

Von Retrofitting an Sensoren brauchen wir noch<br />

gar nicht sprechen, darin steckt noch viel mehr Potenzial. <br />

Kürzlich haben Sie für Aufmerksamkeit gesorgt, als Sie die erste<br />

anerkannte Zwischenklasse eines Schiffes ganz ohne Taucher<br />

durchgeführt haben und dafür das Klassezertifikat von Lloyd’s<br />

Register bekommen haben…<br />

Stein: Ich bin seit 2021 die erste und noch einzige Person, die von<br />

mehreren Klassen akzeptiere »In-Water-Surveys« (IWS) mittels<br />

Drohne durchführen darf. Ich habe einen längst fälligen Paradigmenwechsel<br />

vorangetrieben und es 2023 geschafft, dies entgegen<br />

aller Vorbehalte in die Praxis zu überführen. Es handelte<br />

sich um ein Schiff mit Pod-Antrieb, wobei sich der Markt gerade<br />

auch für andere Schiffstypen öffnet.<br />

Was könnte die Drohne künftig noch alles machen?<br />

Kaiser: Unser erklärtes Ziel ist es, mehr Wissen über die Beschaffenheit<br />

des Schiffsrumpfes in das Schiffsmanagement zu bringen<br />

und »Predictive Hull Cleaning« voranzutreiben.<br />

Die Künstliche Intelligenz »im Einsatz«<br />

© Vesselity<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

61


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

SINO-EUROPEAN SHIPPING CENTER<br />

Europäische Initiative zur Gründung einer maritimen Plattform in Schanghai<br />

Die Zusammenarbeit zwischen europäischen<br />

und chinesischen Akteuren<br />

der maritimen Industrie wird immer wieder<br />

diskutiert und erörtert. Die Potenziale<br />

sind sicherlich groß, aber bisweilen hapert<br />

es an der Umsetzung beziehungsweise<br />

an konkreten Projekten. Eine neue<br />

Initiative hat sich nun zum Ziel gesetzt,<br />

diese Zusammenarbeit voranzutreiben.<br />

Im Rahmen einer aus Deutschland,<br />

Norwegen und China unterstützen Initiative<br />

fand am 3. Dezember im Vorfeld<br />

der Messe Marintec der erste »Chinesisch-Europäische<br />

Schifffahrtskongress«<br />

in Shanghai statt.<br />

Initiatoren und Sponsoren der von<br />

über 60 Experten besuchten maritimen<br />

Veranstaltung waren das Sino-European<br />

Shipping Center (SESC), der Bezirk<br />

Hongkou, Citic sowie The Raffles North<br />

Bund.<br />

SESC ist eine neue Plattform, um eine<br />

Brücke zwischen maritimem Bedarf in<br />

China und leistungsfähigen technologieorientierten<br />

Unternehmen aus Europa zu<br />

bauen. Ziel der neuen Organisation ist es,<br />

den bereits in Shanghai ansässigen sowie<br />

nach China expandierenden maritimen<br />

klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

(KMU) mit einem in Hongkou registrierten<br />

Unternehmenssitz Zugang zu<br />

besonderen Fördermaßnahmen zu ermöglichen.<br />

Hongkou wird auch der Geburtsplatz<br />

des chinesischen Außenhandels beschrieben<br />

und mit über 4.700 registrierten<br />

Unternehmen der Schifffahrtsbranche<br />

sowie 40 führenden global agierenden<br />

Reedereien ist es ein Stadtteil mit<br />

höchster maritimer Dynamik. Im Cluster<br />

»North Bund« werdem Technologieunternehmen<br />

besonders gefördert.<br />

Deswegen wurde dieser Standort<br />

von SESC ausgewählt.<br />

Zu den Fördermaßnahmen gehören<br />

unter anderem ein besserer Marktzugang<br />

sowie steuerliche Erleichterungen für<br />

Unternehmen und internationale Führungskräfte.<br />

Zhang Jie, stellvertretender Direktor<br />

der städtischen Handelskommission, und<br />

Chen Shuai, Vizebürgermeister des Bezirks<br />

Hongkou, nahmen an der Veranstaltung<br />

teil und erläuterten die Notwendigkeit<br />

eines »hochrangigen Dialogs.«<br />

Während des Forums sprachen einige<br />

Experten und Kenner der verschiedenen<br />

Märkte. So ging Volkmar Wasmansdorff<br />

Im Dezember hatten sich viele Vertreter der<br />

maritimen Industrie auf den Weg nach<br />

Schanghai zur Messe »Marintec« gemacht<br />

vom deutschen Beratungsunternehmen<br />

Movena aus Bremen in seiner Grundsatzrede<br />

auf Trends in der internationalen<br />

Schifffahrt, nachhaltige Technologien,<br />

Emissionsreduktion, Umweltschutz<br />

und chinesisch-europäische Zusammenarbeit<br />

ein.<br />

Penny Peng vom Schiffswerte-Portal<br />

Vessels Value berichtete über Preistrends<br />

im Wiederverkaufsmarkt von Schiffen in<br />

unterschiedlichen Segmenten, die zukünftig<br />

wesentlich mehr von IMO-<br />

Anforderungen an »saubere Schiffe« beeinflusst<br />

werden.<br />

Auch andere deutsche Unternehmen<br />

waren vertreten. So stellte Lars Anke, Leitender<br />

Regionalrepräsentant des Hamburger<br />

Terminalbetreibers HHLA in<br />

Asien, den Hamburger Hafen mit integrierter<br />

Logistik für das 21. Jahrhundert<br />

vor.<br />

Zu den Kernthemen »Verbesserungen<br />

von Schiffskörpern – Reibungsreduktion<br />

als Wertbeitrag zur Senkung<br />

operativer Kosten« stellten Roland Lindinger<br />

von LR-Shipdesign, Peter Kneipp<br />

von Gills in Singapur sowie Vertreter des<br />

Farben- und Coating-Herstellers Hempel<br />

ihre Lösungsansätze vor. Gerade die<br />

Kombination vom innovativen Hinterschiffsdesign<br />

»Aft Opt« (siehe <strong>HANSA</strong><br />

11|2022) mit einem »Luftblasenboden«<br />

sowie Silikonbeschichtung des Schiffskörpers<br />

zeige, dass einzelne für sich allein<br />

gut wirkende Innovationen kombiniert<br />

werden könnten, hieß es. Weitere<br />

Präsentationen wurden von DNV und<br />

Bestway Marine Engineering beigesteuert.<br />

Der Abschlussvortrag von Michael<br />

Wächter vom Hamburger Unternehmen<br />

SDC Shipdesign zeigte bisherige<br />

Erfolge von deren Erstentwicklungen<br />

auf. Über innovativen Zukunftsmaßnahmen<br />

schwebe allerdings oft das Entscheidungsdilemma<br />

der Beteiligten. Innovationen<br />

sind absolut notwendig, um<br />

Schiffe für nachhaltigen Betrieb wirtschaftlicher<br />

zu bauen, werden aber von<br />

Partikularinteressen der Akteure gegenseitig<br />

überlagert. Hier wurde Gemeinsamkeit<br />

bei der Entwicklung innovativer<br />

Lösungen gefordert.<br />

Die Experten tauschten ihre Ansichten<br />

auch bei kurzfristig angesetzten Einzeltreffen<br />

am Folgetag aus. Das nächste<br />

SESC-Forum wird für <strong>2024</strong> geplant. RD<br />

Die Auftaktveranstaltung sorgte durchaus für einiges Interesse<br />

© Wasmansdorff<br />

62 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

Hotspot für Automatisierung in Nürnberg<br />

Aktuelle Trends und Entwicklungen, Innovationen und neue Akteure: Auf der Messe<br />

»SPS - Smart Production Solutions« kam eine Branche zusammen, die Herausforderungen<br />

von heute mit Lösungen von morgen lösen will<br />

Auf der rund 128.000 m2 großen Ausstellungsfläche präsentieren sich traditionell zahlreiche Unternehmen, die auch in der maritimen Branchen tätig sind<br />

© Wroblewski<br />

Die 32. Ausgabe der »SPS – Smart<br />

Production Solutions« war laut dem<br />

Messeveranstalter Mesago »ein voller Erfolg«.<br />

Nicht nur die Zahlen der Aussteller<br />

und Fachbesucher zeigten ein signifikantes<br />

Wachstum der Messe in Richtung<br />

Vor-Corona-Niveau.<br />

Drei Tage lang standen die Tore vom 14.<br />

bis 16.11.2023 für die internationale Automatisierungswelt<br />

offen. Auf einer Ausstellungsfläche<br />

von insgesamt 128.000 m2,<br />

verteilt auf 16 Messehallen, konnte das<br />

Fachpublikum ein breites Angebot an Produkten,<br />

Lösungen und Innovationen aus<br />

dem Bereich der smarten und digitalen<br />

Automation erleben. Auch das Rahmenprogramm<br />

und die digitale Begleitplattform<br />

»SPS on air« verzeichneten eine sehr<br />

gute Resonanz, so der Veranstalter.<br />

Insgesamt besuchten über 50.000 Interessenten<br />

die SPS 2023. Trotz des kurzfristigen<br />

bundesweiten Lokführerstreiks<br />

und den damit einhergehenden erschwerten<br />

Anreisebedingungen im Nahund<br />

Fernverkehr der Deutschen Bahn,<br />

war ein deutliches Besucherwachstum im<br />

Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.<br />

So trafen die Fachbesucher auf das Whois-Who<br />

der Automatisierungsbranche<br />

und konnten sich vom Sensor bis zur<br />

Cloud, vom heute Machbaren bis hin zu<br />

Trends und Visionen der smarten Automatisierung,<br />

umfassend informieren.<br />

1.229 Aussteller nutzten die SPS als<br />

Präsentationsplattform sowie Ort des lebendigen<br />

Austauschs und der Inspiration,<br />

um den Herausforderungen<br />

von heute mit Lösungen von morgen zu<br />

begegnen.<br />

»Vernetzte Automatisierungstechnik<br />

ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind<br />

stolz darauf, ein solches Ergebnis mit der<br />

diesjährigen SPS erreicht zu haben und<br />

die Zahlen sprechen für sich. Aufgrund<br />

der hohen Nachfrage an ausstellenden<br />

Unternehmen haben wir mit der Erweiterung<br />

um die beiden Messehallen 3C und<br />

8 dieser positiven Entwicklung bereits im<br />

Vorfeld Rechnung getragen und wurden<br />

darin bestätigt«, erklärt Sylke Schulz-<br />

Metzner, Vice President SPS beim Veranstalter<br />

Mesago Messe Frankfurt.<br />

Premieren bei der SPS<br />

Die SPS ging auch in diesem Jahr mit einem<br />

umfangreichen Vortragsprogramm<br />

an den Start. Sowohl vor Ort als auch online<br />

war die Auswahl groß: Ob topaktuelle<br />

Fachvorträge, innovationsstarke Produktvorstellungen<br />

oder praxisorientierte<br />

Podiumsdiskussionen – die Teilnehmer<br />

konnten auf insgesamt drei Messeforen<br />

in den Hallen 3, 6 und 8 ganz individuell<br />

das eigene Fachwissen up-to-date halten,<br />

neue Lösungen für den Arbeitsalltag finden<br />

und Networking auf internationaler<br />

Ebene betreiben.<br />

Die Themenvielfalt reichte von Digital<br />

Transformation/ Industrie 4.0, Industrielle<br />

Kommunikation, Safety & Security, Datengesteuerte<br />

und intelligente Konzepte<br />

zur Steuerung und Visualisierung, Sensorinnovationen<br />

bis hin zu Drives und der<br />

Nachhaltigkeit durch Automatisierung.<br />

Neben den klassischen Automatisierungsthemen<br />

Steuerungstechnik,<br />

Antriebstechnik und Sensorik, hat der Bereich<br />

Software & IT in der Fertigung immer<br />

mehr an Bedeutung gewonnen. Damit<br />

einhergehend rücken auch die Themen<br />

Künstliche Intelligenz und IT-Security in<br />

der Automatisierungswelt weiter in den<br />

Vordergrund. Beliebte Anlaufstellen auf<br />

der diesjährigen Messe waren auch die drei<br />

Gemeinschaftsstände: der bereits seit Jahren<br />

etablierte Treffpunkt »Automation<br />

meets IT« sowie das »BMWK Förderareal«<br />

und die »Start-up Area« als Neuzugänge.<br />

Auf dem Gemeinschaftsstand »Automation<br />

meets IT« konnten sich Besucher<br />

zielgerichtet über Themen informieren,<br />

wie IT-Management für die Fertigung,<br />

Cloud- und Edge-basierte Lösungen und<br />

Services, Security-Maßnahmen für die<br />

Fertigung, IoT- und KI-basierte Lösungen<br />

sowie Open Source. Zum ersten Mal<br />

bekamen junge, innovative Unternehmen<br />

durch das Förderprogramm »Young Innovators«<br />

des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)<br />

die Chance, als Aussteller mit dabei zu<br />

sein. Auch jungen Talenten wurde erstmals<br />

auf der »Start-up Area« eine Plattform<br />

geboten.<br />

RD<br />

64 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY<br />

VEGA<br />

58 Radarsensoren für Bremerhaven<br />

Der Sensorhersteller Vega gehört traditionell<br />

zu den Ausstellern auf der SPS in<br />

Nürnberg. Dort wurde auch vorletztes<br />

Jahr der Vegapuls-Sensor vorgestellt.<br />

Mittlerweile kommt er in der Praxis zum<br />

Einsatz, beispielsweise im Hafen von Bremerhaven.<br />

Wenn Containerschiffe unsanft an der<br />

Kaimauer anlegen, kann das mitunter<br />

große Schäden verursachen. Schrammen,<br />

Risse oder Abbruchstellen können die<br />

Folgen sein, verbunden mit möglichen finanziellen<br />

Auswirkungen. Das ist für<br />

Reedereien und Hafenbetreiber gleichermaßen<br />

ärgerlich. In Bremerhaven liefern<br />

knapp 60 Radarsensoren der Firma Vega<br />

aus Schiltach jetzt Daten, um rechtzeitig<br />

gegensteuern zu können.<br />

Bremenports digitalisiert Hafen<br />

Wie Vega mitteilt, möchte die Hafengesellschaft<br />

Bremenports ihren Containerhafen<br />

weiter digitalisieren und treibt die Automatisierung<br />

des Terminals voran. Der<br />

Sensorhersteller ist mit dem Vegapuls 6X<br />

ein »wichtiger Part eines weltweit einzigartigen<br />

Projektes«, so das Unternehmen.<br />

Im Rahmen dieses Vorhabens messen 58<br />

Radarsensoren ab einer Distanz von rund<br />

90 m den Abstand eines einlaufenden<br />

Schiffs zur Kaimauer. Die Echtzeitdaten<br />

geben Rückschlüsse auf die entscheidenden<br />

Faktoren Geschwindigkeit<br />

und Winkel, mit denen ein Containerriese<br />

auf den Kai zusteuert. Auf ihrer Grundlage<br />

können Lotsen und Schiffscrew entsprechend<br />

reagieren und werden beim anspruchsvollen<br />

Anlegemanöver unterstützt.<br />

Zuverlässige Messungen<br />

Der Vegapuls 6X misst mit einer Frequenz<br />

von 80 GHz und zeichnet sich laut dem<br />

Hersteller durch seine »außergewöhnliche<br />

Fokussierung und seine große Dynamik«<br />

aus. Auch bei Nebel, Kondensat oder Anhaftungen<br />

an der Antenne bleibe die Messung<br />

zuverlässig und präzise, so Vega.<br />

Dies seien beste Voraussetzungen für den<br />

Einsatz am Containerterminal, wo Salzwasser,<br />

Wellen und Wind mitunter für<br />

raue Bedingungen sorgen. Das innovative<br />

Schiffsanlegemesssystem, kurz SAMS,<br />

soll im Übrigen nicht nur Schäden an der<br />

Kaimauer vermeiden, sondern auch die<br />

Funktions- und Betriebssicherheit im<br />

Überseehafen steigern. Auch das Bundesministerium<br />

für Digitales und Verkehr<br />

fördert die Digitalisierungsbestrebungen<br />

der deutschen Häfen – und unterstützt<br />

das Projekt in Bremerhaven mit<br />

1,2 Mio. €.<br />

»Die digitale Transformation der Häfen<br />

ist im vollen Gange, es wird immer<br />

smarter, effizienter und sicherer gearbeitet.<br />

Dank der neuartigen Radarsensoren,<br />

die im Zuge des SAMS-Projektes<br />

in Bremerhaven Einzug halten,<br />

kann die Auslastung des Hafens optimal<br />

geplant, Hafenentgelte abgerechnet oder<br />

Schiffe leichter navigiert werden«, sagte<br />

Verkehrsminister Volker Wissing anlässlich<br />

der Übergabe des Förderbescheids.<br />

Damit trägt die Messtechnik von Vega<br />

dazu bei, die Kommunikation zwischen<br />

See und Land in Bremerhaven zu verbessern<br />

und dadurch auch die Schifffahrt sicherer<br />

zu machen, so der Sensorspezialist.<br />

RD<br />

Im Überseehafen sollen Sensoren Schäden am Schiff und Kaimauer verhindern<br />

© Vega<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

65


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

German marine suppliers – trends and technologies<br />

TECH-INNOVATION powered by VDMA – Marine Equipment and Systems:<br />

This section within the <strong>HANSA</strong> magazine features brief updates on technical developments,<br />

innovations and market launches from the powerful marine equipment industry organised<br />

in its association VDMA.<br />

© VDMA<br />

Hauke Schlegel, Managing Director, VDMA –<br />

Marine Equipment and Systems<br />

The successful participation of the<br />

German maritime supply industry in<br />

recent trade fairs has once again demonstrated<br />

that in-depth international cooperation<br />

is all the more important for<br />

solving the major technological and<br />

economic challenges in shipping and<br />

shipbuilding. At the trade fairs Kormarine<br />

in Busan, Europort in Rotterdam<br />

and Marintec China in Shanghai – all<br />

leading platforms in their respective market<br />

regions – the innovative German exhibitors<br />

were able to record a high level of<br />

response from their international customers.<br />

The complexity of the technical<br />

solutions for meeting the specific<br />

requirements of the climate targets alone<br />

requires seamless cooperation along the<br />

entire value chain, from ship operators to<br />

the designers and makers of all kind of<br />

marine equipment and systems, from<br />

automation and system integration<br />

through to the individual sensor supplier.<br />

It goes without saying that the entire digital<br />

and automation industry plays a key<br />

role as an enabler in this process. Some<br />

good examples of this can be found in the<br />

following articles.<br />

But technology alone is not everything:<br />

it is also about trust, which can<br />

only be built through personal relationships.<br />

This is where international conferences<br />

and trade fairs have a lot of catching<br />

up to do once again after the disruption<br />

caused by the pandemic. The<br />

leading associations with their national<br />

and international platforms also play a<br />

major role in how quickly the industry<br />

can come together for mutual benefit.<br />

We in the VDMA are taking up this challenge<br />

and invite you to get involved in<br />

our platforms!<br />

<br />

The VDMA, Europe’s largest industrial<br />

association, represents approx. 3,600 German<br />

and European companies in the engineering<br />

and plant construction sector.<br />

VDMA – Marine Equipment and Systems<br />

represents the exportoriented<br />

maritime sector<br />

serving the global markets<br />

of shipping, shipbuilding<br />

and the offshore<br />

oil & gas industry.<br />

Industry and Business Events & Exhibitions<br />

German business initiation tour Indonesia<br />

APM–Asia Pacific Maritime<br />

Seatrade Cruise Global<br />

Sea Japan<br />

Offshore Wind US / IPF<br />

German business initiation tour Italy<br />

OTC<br />

Caspian Oil & Gas<br />

ONS–Offshore Northern Seas<br />

VDMA Marine Equipment and Systems – General Meeting<br />

SMM<br />

KIOGE<br />

FLIBS<br />

OSEA<br />

ADIPEC<br />

26.02.–<strong>01</strong>.03.<br />

13.–15.03.<br />

08.–11.04.<br />

10.-12.04.<br />

23.–25.04.<br />

May<br />

06.–09.05.<br />

04.–06.06.<br />

26.–29.08.<br />

02.09.<br />

03.–06.09.<br />

25.–27.09.<br />

30.10.–03.11.<br />

19.–21.11.<br />

11.–14.11.<br />

Surabaya, Jakarta<br />

Singapore<br />

Miami Beach<br />

Tokyo<br />

New Orleans<br />

Triest, Monfalcone<br />

Houston<br />

Baku<br />

Stavanger<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Almaty<br />

Fort Lauderdale<br />

Singapore<br />

Abu Dhabi<br />

For more information on the events or participation – please contact VDMA: nord@vdma.org. + 49 40 50 72 070<br />

Indonesia<br />

Singapore<br />

USA<br />

Japan<br />

USA<br />

Italy<br />

USA<br />

Azerbaijan<br />

Norway<br />

Germany<br />

Germany<br />

Kazakhstan<br />

USA<br />

Singapore<br />

UAE<br />

66 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

MAN ENERGY SOLUTIONS<br />

Dual-fuel methanol engine announced<br />

MAN Energy Solutions has announced<br />

that a dual-fuel version of its MAN 175D<br />

high-speed engine, capable of operating<br />

on methanol, will be available by the end<br />

of 2026. The new variant, designated<br />

MAN 175DF-M, will be available both as<br />

newbuild and retrofit variants.<br />

MAN Energy Solutions states that the<br />

175DF-M will be optimised for dieselmechanical<br />

and diesel-electric propulsion<br />

to achieve the largest methanol<br />

share and best efficiency for various applications<br />

and load profiles. In fact, the<br />

engine has already been awarded the<br />

»fuel ready« certificate by DNV, guaranteeing<br />

the introduction of this dual-fuel<br />

methanol technology.<br />

The 175D engine is MAN Energy Solutions’<br />

latest addition to the high-speed<br />

maritime sector and is, as such, one of the<br />

pillars of its efforts to develop a methanol-ready<br />

engine portfolio as the demand<br />

for such technology has rapidly been increasing<br />

of late. With its success in<br />

achieving series-approval for its twostroke<br />

engines, MAN Energy Solutions<br />

Newbuild and retrofit variants are planned for 2026<br />

has used this experience to develop an<br />

optimised solution for its four-stroke engines,<br />

including successful singlecylinder<br />

testing. As such, the results of<br />

these efforts will fuel the upcoming development<br />

and validation of the dual-fuel<br />

PFI (Port Fuel Injection) technology for<br />

its methanol-ready 175D engine. <br />

© MAN Energy Solutions<br />

SCHOTTEL<br />

60 years in Wismar<br />

Controllable pitch propellers have been<br />

built in Wismar for 60 years. From the<br />

1990s under the name of propulsion<br />

specialist Schottel. After six years of successful<br />

collaboration, Schottel took over<br />

the company in 1998, which was then<br />

known as Wismarer Propeller- und<br />

Maschinenbau GmbH.<br />

The drive expert from Spay took over<br />

the employees and their decades of expertise.<br />

According to Schottel, major investments<br />

and extensive modernisation<br />

turned the plant into a state-of-the-art<br />

production site for drive systems. Since<br />

then, the engineering expertise has led to<br />

many further developments of the already<br />

proven and reliable design of the<br />

controllable pitch propeller. The propeller<br />

is especially for applications with<br />

particularly high requirements in terms<br />

of ship speed, power density and sound<br />

signature. According to the manufacturer,<br />

its versatility has made it a favourite<br />

propulsion system for trawlers, ferries<br />

and cruise ships as well as federal and<br />

naval vessels, among others.<br />

<br />

BECKER MARINE SYSTEMS<br />

»Manufacturer Quality Award« presented<br />

At the Marintec fair in Shanghai, Becker<br />

Marine Systems has presented the »Manufacturer<br />

Quality Award« for the first time.<br />

This accolade is a recognition of outstanding<br />

quality performance, acknowledging<br />

the commitment and professionalism<br />

of NanTong Ocean Ship<br />

Equipment Co., Ltd. (Cosco YP).<br />

This award, which was personally presented<br />

by Henning Kuhlmann, Managing<br />

Director of Becker Marine Systems, on<br />

December 5th, marks a premiere. It‘s the<br />

first time Becker Marine Systems has<br />

given this award on a global level. »With<br />

this award, we want to express our gratitude<br />

to Cosco YP for its excellent process<br />

control, continuous improvements, and<br />

the provision of high-quality products for<br />

our customers,« says Henning Kuhlmann.<br />

Behind this successful cooperation lies<br />

more than seven years of collaboration<br />

between Cosco YP and Becker Marine<br />

Systems. The partnership started with<br />

four ship sets and now encompasses over<br />

60 complete ship sets and over 40 trunk<br />

© Becker Marine Systems<br />

sets of high-efficiency rudder systems.<br />

Customers include major shipyards of<br />

the Cosco Group, Hudong, Jiangnan,<br />

Waigaoqiao, DSIC, GSIC, New Yangzi<br />

Group, among others. »For Cosco YP, receiving<br />

this award is a great honor and<br />

recognition of our work,« says Ran<br />

Hongbo, General Manager of Nantong<br />

Ocean Ship Equipment.<br />

<br />

Award ceremony in Shanghai<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

67


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

»Canopée« sails into the future<br />

As a state-of-the-art transport vessel, the »Canopée« has been specially designed to transport<br />

rockets, components and satellites for the European Space Agency (ESA). In future, it will<br />

transport all parts of the Ariane 6 launcher from Europe to the spaceport in French Guiana<br />

The vessel is 121 metres long, 22 metres wide and it has a river draught of only 3.80 metres<br />

© Tom van Oossanen<br />

Much emphasis was placed on the<br />

freighter’s design in order to ensure<br />

that all parts of the rocket could be transported<br />

in a single trip, and that the sensitive<br />

cargo would arrive safely at the<br />

spaceport in French Guiana. The<br />

»Canopée« therefore needed to be able to<br />

navigate the narrow and shallow Kourou<br />

River. In addition, the ship had to be<br />

equipped with the most modern technologies<br />

for an emission-free and economical<br />

journey.<br />

Pioneering transport ship<br />

The result is a 121-metre-long and<br />

22-metre-wide transport ship with a river<br />

draught of only 3.80m. What makes the<br />

»Canopée« so special, however, are the<br />

four electrically adjustable and retractable<br />

articulated wings, each 363m 2 in size,<br />

which act as sails. These contribute significantly<br />

to the reduction of fuel consumption<br />

and harmful emissions. In addition<br />

to sail propulsion, the ship is also<br />

equipped with diesel engines.<br />

The »Canopée’s» electrical installations,<br />

energy management system and<br />

engine room alarm system were developed<br />

by Netherlands-based C-Systems<br />

B.V. This young and dynamic company<br />

specializes in the implementation of intelligent<br />

control and software systems in<br />

shipbuilding, among other applications.<br />

Robust Bachmann processor modules<br />

from the M200 series, certified for maritime<br />

use, are an important part of the<br />

C-System development.<br />

Simple redundancy<br />

OPC UA-based software Atvise Scada<br />

acts as a combined Scada system and<br />

HMI. The simple redundancy setup and<br />

the Atvise connect communication interfaces<br />

played an influencing role. »With<br />

just a few clicks, we were able to configure<br />

a fully redundant system with intelligent<br />

data management. Due to the<br />

existing interfaces, it was easily possible<br />

to securely integrate additional ship systems<br />

without any problems. This was<br />

very impressive and saved us a lot of<br />

time,« explains Jeroen Nobel, Lead engineer<br />

at C-Systems.<br />

Complex alarm system<br />

In total, there are around 1,200 alarm<br />

points on the transport vessel and up to<br />

600 recorded data points. In addition to<br />

analyzing real-time data, a number of<br />

trend alarms have also been implemented.<br />

In this case, the system<br />

checks a parameter’s current value and<br />

compares it with the historical trend. To<br />

do this, the system needs data covering a<br />

previous time period. However, storage<br />

space on a ship is usually limited. »The<br />

challenge was to minimize stored data<br />

without losing actuality and accuracy,«<br />

says Nobel. »With the alarm system we<br />

developed, we can store data for twelve<br />

months,« he continues.<br />

Reliable partner<br />

Construction of the »Canopée« was on a<br />

tight schedule. It was therefore important<br />

for C-Systems to have a reliable partner<br />

on the side. »We knew Bachmann from<br />

other projects. The products and support<br />

are excellent and the delivery times are<br />

unbeatable. That’s why we chose Bachmann,«<br />

explains Arco Boon, Managing<br />

Director at C-Systems. The »Canopée«<br />

has successfully completed its first transatlantic<br />

crossings – albeit without sails.<br />

However, the installation of the so-called<br />

»wing sails« were completed in autumn<br />

2023. This is truly an enormous step forward<br />

towards zero-emission shipping,<br />

the company says.<br />

<br />

68 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


TECH-INNOVATION POWERED BY VDMA - MARINE EQUIPMENT AND SYSTEMS<br />

Three questions to …<br />

Joeri ten Napel<br />

Key Account Manager, Bachmann electronic<br />

»There are many more ships<br />

that sail on M200«<br />

Is this the first project of this kind that<br />

you have been involved in?<br />

Joeri ten Napel: There are many more<br />

ships that sail on Bachmann M200 hardware<br />

like: Bibby Marine’s offshore service<br />

vessels »Wave Master 1 & 2«, van Oord’s<br />

dredgers or Deme’s offshore installation<br />

vessel »Orion«.<br />

Some vessels are controlled and operated<br />

by M200 and Atvive redundancy, for<br />

example »Les Alizés« owned by Jan de<br />

Nul.<br />

For the »Canopée« we supplied the<br />

M200 and Atvise redundancy. We are not<br />

involved in the part that control of the<br />

sails.<br />

Why were Bachman’s processor modules<br />

chosen?<br />

ten Napel: The »Canopée« was the first<br />

big project of C-Systems the system integrator<br />

of Neptune – for this project<br />

C-Systems wanted a stable and powerful<br />

platform which they found in Bachmann<br />

M200.<br />

What other applications of the M200<br />

series are there in the maritime industry?<br />

Joeri ten Napel<br />

© Bach,mann<br />

ten Napel: M200 is in use in all kind of<br />

automation applications: thruster control<br />

– hoisting – deck equipment – wind installation<br />

equipment – dredging – underwater<br />

robots – haptic controls – alarm<br />

and monitoring – wind propulsion.<br />

And in all kind of vessels, from small<br />

inland vessels – to the biggest and most<br />

complex seagoing vessels.<br />

<br />

ANSCHÜTZ<br />

Electronic logbook eLog gets new books and functions<br />

The Anschütz eLog is an electronic logbook<br />

that automates onboard documentation<br />

and paves the way to paperless<br />

ship operation. Anschütz has now released<br />

a major upgrade for the eLog which significantly<br />

expands the range of functions<br />

and books included.<br />

With the upgrade, Anschütz can offer<br />

the eLog in several licence levels for different<br />

use cases. A basic licence includes,<br />

among others, the deck logbook, the bell<br />

book and the engine logbook and is perfect<br />

for small vessels such as tugboats,<br />

workboats or coast guard ships. Licences<br />

are also available for cargo ships, container<br />

ships and tankers, and an all-encompassing<br />

selection of books and reports<br />

is available for ships operating paperless.<br />

»With the upgrade of the eLog, we can<br />

now offer our customers what is probably<br />

the most comprehensive electronic logbook<br />

on the market with full class approval,«<br />

said Volker Wenzel, responsible for<br />

the technical marketing of the eLog.<br />

The basic eLog function »log bookkeeping«<br />

is extended with features like<br />

cloud access, secure file upload, speech to<br />

text, noon report, watch orders, and IMO<br />

crew lists.<br />

Anschütz has launched the eLog to replace<br />

the error-prone manual data collection<br />

with an automated and secure digital<br />

process chain. It is designed in accordance<br />

with ISO standard 21745:2<strong>01</strong>9 and<br />

MEPC 312 (74). Furthermore, it’s classapproved<br />

by DNV and accepted by major<br />

flags to be used instead of paper logbooks.<br />

The flag- and class-approved electronic logbook eLog<br />

With eLog, all ship navigation, operation,<br />

environmental, security and command<br />

evidence is provided in a digital<br />

and secure format. Automatic and manual<br />

data entries ensure consistency, transparency<br />

and efficiency for the maritime<br />

documentation. Secure and tamperproof<br />

blockchain technology is used to<br />

store the data, and owners have full data<br />

control and access at any time. <br />

© Anschütz<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

69


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HÄFEN | PORTS<br />

Unbemannte Hafeninspektionen<br />

Der Einsatz autonomer Fahrzeuge bei Instandhaltungsarbeiten oder Inspektionen bedarf<br />

einer genauen Planung und Koordinierung. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das<br />

Fraunhofer CML mit der Entwicklung unbemannter Verkehrsmanagementsysteme<br />

Einsatz in der Nähe der Harburger Schleuse<br />

Der Bedarf an unbemannten Fahrzeugen jeglicher Art nimmt<br />

im maritimen Bereich stetig zu. Diese Art von Fahrzeugen<br />

können nicht nur viele Orte erreichen, die für eine Durchführung<br />

durch den Menschen gefährliche Risiken bergen, wie z.B. große<br />

Höhe, schlechte Belüftung oder Präsenz giftiger Gase, sondern<br />

liefern dank der Weiterentwicklung der Bordhardware auch Daten<br />

von hoher Qualität. Die UXVs (Unmanned Vehicles) können<br />

mit verschiedenen Sensoren ausgestattet werden und somit eine<br />

Vielzahl an Anwendungsfällen bedienen. Die häufigsten Anwendungsfälle<br />

für UXV im maritimen Bereich sind die Inspektion<br />

von Schiffsrümpfen und der Hafeninfrastruktur, wie z.B. das Anpeilen<br />

von Kaianlagen und Brücken. UXVs unterscheidet man<br />

anhand deren Einsatzgebiete. Für Unterwasseranwendungen werden<br />

Unmanned Underwater Vehicles (UUVs) eingesetzt, welche<br />

sowohl Schiffrumpfinspektionen durchführen als auch zur Abfall-<br />

oder Müllsammlungen eingesetzt werden können, um den<br />

Hafen sauber zu halten. Verbleibt das Fahrzeug an der Wasseroberfläche,<br />

handelt es sich um ein Unmanned Surface Vehicle<br />

(USV), womit z.B. das Profil des Meeresbodens mithilfe von Bathymetriesensoren<br />

kartiert werden kann, um Grundberührungen<br />

von Schiffen zu verhindern. Bei Unfällen oder Notsituationen in<br />

Küstennähe kann ein Unmanned Aerial Vehicle (UAV), also eine<br />

Flugdrohne eingesetzt werden, um kurzfristig Informationen zu<br />

sammeln. Mit Gassensoren an Bord können Drohnen auch die<br />

Luftqualität in Hafengebieten und in der Nähe von Seeverkehrswegen<br />

beurteilen. Im Allgemeinen verfügen moderne Drohnen<br />

über genügend Rechenleistung, um autonome Missionen zu unterstützen<br />

und können zudem die Personalkosten senken.<br />

Zu den typischen digitalen Daten, die während einer erfolgreichen<br />

Mission gesammelt werden, gehören je nach den an Bord<br />

befindlichen Sensoren GPS-Daten, Bilddaten, Videodaten, LIDAR-<br />

© Fraunhofer CML<br />

Punktwolkendaten, Gaskonzentrationsdaten usw. Für die Inspektion<br />

wird häufig ein 3D-Netz aus den gesammelten Daten erstellt.<br />

Die Auflösung des 3D-Netzes ist bei Vorbeiflügen aus nächster Nähe<br />

besser, allerdings verlängert dies auch die Scanzeit. Dies ist nicht<br />

ideal, da oftmals keine langen Ausfallzeiten des Betriebs an den<br />

Zielinfrastrukturen möglich ist, insbesondere wenn regelmäßige<br />

Inspektionen als vorbeugende Wartung durchgeführt werden sollen.<br />

Eine naheliegende Idee zur Abhilfe besteht darin, mit mehreren<br />

Drohnen eine bessere Inspektionsabdeckung und höhere Geschwindigkeit<br />

zu erreichen. Eine andere Idee, die in Abbildung<br />

oben dargestellt ist, ist die Verwendung von USV zum Transport<br />

von Drohnen, um weit entfernte Ziele zu erreichen, sodass mehr<br />

Flugzeit für die Inspektion zur Verfügung steht. Eine solche Leistungssteigerung<br />

ist jedoch schwierig zu erreichen. Mehr Drohnen<br />

bedeuten eine höhere Kollisions- und Absturzgefahr. Die Koordinierung<br />

der steuernden Personen und die Synchronisierung von<br />

Aufgaben führt leicht zu Verwirrung. Außerdem sind die Umstände<br />

in städtischen Gebieten, in denen unbeteiligte Personen<br />

spontan auftauchen können, weniger vorhersehbar, was Bedenken<br />

hinsichtlich Versicherung und Berichterstattung aufwirft.<br />

Verkehrsmanagementsystem koordiniert Fahrzeuge<br />

Eine Art Verkehrsmanagementsystem muss die Bemühungen koordinieren.<br />

Hier kommt UTM ins Spiel. Der Begriff UTM steht<br />

für Unmanned Traffic Management System (unbemanntes Verkehrsmanagementsystem)<br />

und umfasst eine Reihe von Diensten<br />

für das Management des unbemannten Fahrzeugbetriebs. Neben<br />

der internen Koordination sollte es mit externen Systemen wie<br />

ATC (Air Traffic Control System) oder VTM (Vessel Traffic Management<br />

System) über eine Art webbasierter APIs (Application<br />

Programming Interfaces) zusammenarbeiten. Da der Betrieb in<br />

bebauten oder städtischen Gebieten stattfindet, müssen auch die<br />

öffentlichen Interessengruppen berücksichtigt werden. Die empfohlenen<br />

Dienste eines UTM lassen sich in drei Stufen einteilen.<br />

Die Basisdienste stellen sicher, dass alle Ressourcen und Benutzerinteraktionen<br />

identifiziert und nachverfolgt werden können. Die<br />

Zwischendienste tragen dazu bei, einen klaren Überblick über alle<br />

geplanten und laufenden Operationen zu erhalten. Sie konzentrieren<br />

sich auf die Sammlung von Daten und die Analyse. Es<br />

sollten zusätzlich Mechanismen vorhanden sein, um Ressourcenkonflikte<br />

zu vermeiden und Genehmigungsverfahren durchzusetzen.<br />

Wenn diese Zwischendienste eingerichtet sind, werden<br />

die Mitarbeiter sofort über aktuelle Änderungen informiert, so<br />

dass sie fundierte Entscheidungen treffen können. Zuletzt schließen<br />

die fortgeschrittenen Dienste den Kreislauf und setzen Entscheidungen<br />

in Aktionen um, z.B., ob ein Einsatz unterbrochen<br />

werden soll, wie ein Routenkonflikt mit einem nahgelegenen<br />

Flugzeug gelöst werden kann oder wann Notfallpläne aufgrund<br />

drohender Unwetter ausgelöst werden sollen.<br />

Nachdem das Konzept der UTM geklärt ist, werden die Einzelheiten<br />

der Implementierung einfacher UTM erläutert, die als Service-<br />

72 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Eine neue Ära beim UVHH?<br />

Nach zwölf Jahren bekommt der Unternehmensverband Hafen Hamburg einen neuen<br />

Präsidenten. Der langjährige Amtsinhaber Gunther Bonz – selten um markante Aussagen<br />

in der Hafenpolitik verlegen – wird von Ulfert Cornelius von Evos Hamburg abgelöst<br />

Der sogenannte Hafenrat des UVHH<br />

hat Ulfert Cornelius, Geschäftsführer<br />

des Tankterminalbetreibers Evos<br />

Hamburg kurz vor Jahresschluss zum<br />

neuen Präsidenten gewählt. Er folgt auf<br />

Gunther Bonz, der nicht wieder kandidiert<br />

hatte.<br />

Der Hafenrat ist das »Parlament« der<br />

im Verband zusammengeschlossenen Akteure.<br />

Er besteht aus bis zu 26 Mitgliedern<br />

und wählt alle drei Jahre das Präsidium<br />

des Verbandes. Cornelius bedankte sich<br />

bei den Hafenratsmitgliedern für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und bei Bonz<br />

für sein »unermüdliches Engagement« in<br />

über zwölf Jahren als UVHH-Präsident.<br />

Gleichzeitig gab er die künftige Marschroute<br />

vor: »Der UVHH wird weiterhin ein<br />

konstruktiver Gesprächspartner für die<br />

Hamburger Politik bleiben.« Der Hafen<br />

und die Stadt befänden sich in einem permanenten<br />

Veränderungsprozess. »Die<br />

Anforderungen an die Hafenwirtschaft im<br />

Umgang mit herausfordernden Standortbedingungen,<br />

Energiewende und Fachkräftemangel<br />

werden uns weiterhin begleiten.<br />

Dafür brauchen wir einen starken<br />

Verband«, so Cornelius. Das Präsidium<br />

stelle sich diesen Aufgaben im Interesse<br />

der Mitglieder und »zum Wohle des Hamburger<br />

Hafens und der gesamten Stadt«.<br />

Neu ins Präsidium gewählt wurde Michael<br />

Blach vom Terminalbetreiber Eurogate.<br />

Bis 2026 setzt sich das Gremium damit<br />

wie folgt zusammen:<br />

Präsident:<br />

• Ulfert Cornelius<br />

Evos Hamburg<br />

Vizepräsident/-innen:<br />

• Michael Blach<br />

Eurogate<br />

• Rainer Fabian<br />

H.D. Cotterell<br />

• Jaana Kleinschmit von Lengefeld<br />

ADM Germany<br />

• Susanne Neiro<br />

K+S Minerals and Agriculture<br />

• Torben Seebold<br />

Hamburger Hafen und Logistik AG<br />

Geschäftsf. Präsidiumsmitglied:<br />

• Norman Zurke<br />

Ulfert Cornelius, Geschäftsführer von Evos Hamburg, ist neuer Präsident des UVHH<br />

Der neue UVHH-Präsident<br />

Ulfert Cornelius hatte 2020 die Geschäftsführung<br />

von Evos Hamburg<br />

übernommen. Der 52-Jährige kann auf<br />

20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft<br />

zurückblicken. Zuletzt war er<br />

seit dem Jahr 2000 bei Oiltanking<br />

Deutschland aktiv, seit 2<strong>01</strong>1 als Geschäftsführer.<br />

Das Evos-Tanklager, ehemals<br />

bekannt als Vopak Dupeg Terminal,<br />

war im Oktober 2<strong>01</strong>9 von First State<br />

Investments (auch bekannt als First Sentier<br />

Investors) gekauft worden. Es ist bereits<br />

seit 1953 in Hamburg-Wilhelmsburg<br />

ansässig und bietet 149 Tanks mit<br />

einer Lagerkapazität von 670.000 m3 für<br />

verschiedene Flüssiggüter.<br />

Gunther Bonz hat in seiner Amtszeit<br />

seit 2<strong>01</strong>1 immer wieder kritisch seine<br />

Stimme zur Entwicklung des Hamburger<br />

Hafens und auch in Bezug auf die Politik<br />

von Land und Bund erhoben. Nicht anders<br />

war es auf seiner letzten Jahrespressekonferenz<br />

in dieser Funktion.<br />

Die Umschlagszahlen des Hamburger<br />

Hafens reflektierten die geopolitisch und<br />

wirtschaftlich instabilen Rahmenbedingungen.<br />

»Erwartungsgemäß ist<br />

in den ersten neun Monaten der Umschlag<br />

in allen Westhäfen geringer als im<br />

Vorjahr ausgefallen als direkte Folge der<br />

geopolitisch und wirtschaftlich instabilen<br />

Lage«, sagte Bonz. Dies dürfe aber nicht<br />

dazu führen, dass wichtige Projekte zur<br />

Weiterentwicklung des Hamburger Hafens<br />

in Frage gestellt werden. »Den politisch<br />

angekündigten Deutschlandpakt<br />

brauchen wir jetzt, denn die Wirtschaft<br />

und auch die Hamburger Hafenwirtschaft<br />

leiden unter strukturellen Problemen, wie<br />

viel zu lange Genehmigungsverfahren, zu<br />

hohe Kosten und zu viel Bürokratie«, so<br />

der UVHH-Präsident weiter.<br />

In die Hafendebatte brachte er auch immer<br />

wieder seine politischen Erfahrungen<br />

ein: Bonz war von 2004 bis 2008 Staatsrat<br />

in der Hamburger Wirtschaftsbehörde.<br />

Nach seinem Ausscheiden heuerte er als<br />

Generalbevollmächtigter beim Terminalbetreiber<br />

Eurogate an.<br />

Die Marktanteilsverluste gegenüber den<br />

Westhäfen haben seiner Ansicht nach<br />

auch wettbewerbspolitische Hintergründe.<br />

© UVHH<br />

74 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


HÄFEN | PORTS<br />

Dazu zählt er etwa die Ausweitung der<br />

Tonnagesteuer auf reedereieigene Terminals,<br />

die in den vergangenen Jahren zur<br />

Umlenkung von Warenströmen geführt<br />

habe. »Die Tonnagesteuer ausgeweitet haben<br />

die Niederlande, Belgien, Spanien und<br />

Italien, aber uns trifft wettbewerblichen<br />

natürlich vor allem die Nordrange: Steuervorteile<br />

in Milliardenhöhe ermöglichen<br />

dort eine andere Preiskalkulation beim<br />

Boxenumschlag«, so Bonz.<br />

Ein weiterer Wettbewerbsnachteil<br />

bleibt aus Sicht der Hafenwirtschaft die<br />

Einfuhrumsatzsteuer. Seit ihrer Einführung<br />

1996 haben – mit Ausnahme von<br />

Deutschland – alle EU-Mitgliedstaaten<br />

die ihnen seitdem durch das EU-Mehrwertsteuerrecht<br />

eingeräumte Möglichkeit<br />

zur Vereinfachung des Erhebungsverfahrens<br />

genutzt. Bis heute fällt hierzulande<br />

daher beim Import über die<br />

deutschen Seehäfen Einfuhrumsatzsteuer<br />

an, wenn der Container auf die<br />

Kaikante gestellt wird, bei Einfuhr über<br />

Rotterdam infolge der Direktverrechnung<br />

hingehen erst beim Endempfänger<br />

der Ware. »Einige international tätige<br />

Spediteure wie Hartrodt aus Hamburg<br />

führen daher nichts mehr über die deutschen<br />

Seehäfen ein«, so Bonz.<br />

Dem scheidenden Präsidenten fehlt<br />

das Verständnis, warum es trotz entsprechender<br />

Vereinbarung im Koalitionsvertrag<br />

und aus dem Norden<br />

stammenden Bundeskanzler (Hamburg)<br />

Der UVHH<br />

Seit mehr als 70 Jahren vertritt<br />

der Verband die gemeinsamen<br />

wirtschafts- und hafenpolitischen<br />

Interessen der Mitglieder gegenüber<br />

Politik, Verwaltung und Öffentlichkei.<br />

Zusätzlich vertritt er<br />

als Arbeitgeberverband die arbeitsrechtlichen,<br />

tarif- und sozialpolitischen<br />

Belange der tarifgebundenen<br />

Unternehmen. Im<br />

UVHH sind rund 100 Hafenumschlagsunternehmen<br />

und Unternehmen,<br />

die hierzu vor- und<br />

nachgelagerte Tätigkeiten ausüben,<br />

zusammengeschlossen.<br />

und Wirtschaftsminister (Schleswig-Holstein)<br />

so schwer ist, die Regelungen zur<br />

Einfuhrumsatzsteuer anzupassen und<br />

durch Bundestag und Bundesrat zu bringen.<br />

»Es ist doch ein so offensichtlicher<br />

Nachteil.« Die Liquidität sei jedenfalls<br />

kein Grund, schließlich handele es sich<br />

bei der Einfuhrumsatzsteuer um einen<br />

durchlaufenden Posten.<br />

Auch die im Juni 2021 eingeführte Verlängerung<br />

des Zahlungsziels des Steuerschuldners<br />

auf 40 Tage sei nur eine kleine<br />

Erleichterung. Schließlich bleibe es bei<br />

der Steuerschuld und müsse eine Sicherheit<br />

in Form einer Bankbürgschaft hinterlegt<br />

werden. »Banken behandeln solche<br />

Bürgschaften wie Kredite und müssen<br />

nach den aktuellen Vorgaben der Bafin<br />

(Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)<br />

mit einer bestimmten Eigenkapitalquote<br />

hinterlegt werden«, erläuterte<br />

Cornelius.<br />

Keine zusätzlichen Gelder?<br />

Folgen für die Hamburger Hafenwirtschaft<br />

dürfte auch das Urteil des Bundesverfassungsgericht<br />

zur Nichtigkeit des<br />

zweite Nachtragshaushaltsgesetzes 2021<br />

vom 15. November haben. Für 2023 und<br />

<strong>2024</strong> erwartet Bonz daher keine zusätzlichen<br />

Mittel über den bisherigen Hafenlastenausgleich<br />

hinaus. Im Vorfeld der<br />

Nationalen Maritimen Konferenz im<br />

September in Bremen hatten die Hafenwirtschaft<br />

sowie die Wirtschafts- und<br />

Verkehrsminister und -senatorinnen der<br />

Küstenländer in ihrer »Bremer Erklärung«<br />

hier mindestens eine Verzehnfachung<br />

gefordert.<br />

Nichtsdestotrotz könnten sich die Umschlagzahlen<br />

im kommenden Jahr angesichts<br />

der Prognosen der Wirtschaftsweisen<br />

und der OECD wieder etwas positiver<br />

entwickeln. Es gebe zwar weiterhin<br />

sehr viele Unsicherheiten, aber ein Ende<br />

der Rezession und eine damit verbundene<br />

Steigerung des Umschlags zwischen<br />

0,1 und 1 % sei möglich, so Bonz<br />

abschließend.<br />

MM/cb<br />

Im Hamburger Hafen wurden zuletzt wie in einigen<br />

Konkurrenzstandorten weniger Ladung umgeschlagen<br />

– die Wirtschaft sieht auch politische Fehler als Ursache<br />

© Hafen Hamburg Marketing<br />

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IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

AUMA Riester GmbH & Co. KG ......................................................... 11<br />

Briese Schiffahrts GmbH & Co. KG .................................................... 21<br />

DGzRS .............................................................................................. 59, U2<br />

Deutscher Ruderverband DRV ............................................................ 80<br />

FlagShip .................................................................................................... 63<br />

FIL-TEC Rixen GmbH Ing.-Büro für Filtertechnik .......................... 71<br />

GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH ........................................... 5<br />

Greenpeace ............................................................................................. 57<br />

GROMEX GmbH .................................................................................. 11<br />

Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3<br />

Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 43<br />

Kontor 17 .................................................................................................. 4<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .................................................. U4<br />

MediaMobil Communication GmbH ................................................. 47<br />

MercyShips ............................................................................................. U3<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ..................................... 7<br />

Seacon Shipping Germany GmbH & Co. KG i.G. ............................. 25<br />

SKULD Germany GmbH .................................................................. Titel<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />

Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />

keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

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Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Krischan Förster (KF)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-206 | k.foerster@hansa-online.de<br />

Stellv. Chefredakteur: Michael Meyer (MM)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-212 | m.meyer@hansa-online.de<br />

Redakteur: Felix Selzer (fs)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-210 | f.selzer@hansa-online.de<br />

Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de<br />

Korrespondenten<br />

Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer<br />

Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)<br />

Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang<br />

Asien: Patrick Lee<br />

Amerika: Barry Parker<br />

Großbritannien: Samantha Fisk<br />

Verlag und Redaktion<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA<br />

Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg | Postfach 10 57 23, 20039 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40 70 70 80-02, Fax -214 | www.hansa-online.de<br />

Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director<br />

Florian Visser, Tel. +49 (0)40 70 70 80-312 | f.visser@hansa-online.de<br />

Vertriebs- und Marketingleitung / Sales and Marketing Director<br />

Riccardo Di Stefano, Tel. +49 (0)40 70 70 80-228 | r.distefano@hansa-online.de<br />

Eventmanagement<br />

Kira Huismann, Tel. +49 (0)40 70 70 80-227 | k.huismann@hansa-online.de<br />

Mediaberatung<br />

Susanne Sinß, Tel. +49 (0)40 70 70 80-310 | s.sinss@hansa-online.de<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Sandra Winter, Tel. +49 (0)40 70 70 80-225 | s.winter@hansa-online.de<br />

Layout<br />

Sylke Hasse, Tel. +49 (0)40 70 70 80-207 | s.hasse@hansa-online.de<br />

Ansprechpartner im Außendienst<br />

GB, Frankreich, Spanien, Portugal, Skandinavien: Emanuela Castagnetti-Gillberg,<br />

Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com<br />

USA: Detlef Fox, D.A. Fox Advertising Sales Inc., 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

NY 100<strong>01</strong> New York, USA, detleffox@comcast.net<br />

Niederlande: hansmann.media GmbH, Andreas Hansmann | Dorothee Emde,<br />

Tel. +49 (0)40 60 91 88-15, a.hansmann@hansmann.media oder, d.emde@hansmann.media<br />

Polen: LINK, Maciej Wedzinski, Wegornik 2/2, 72-004 Tanowo, Poland,<br />

Tel./Fax +48 91-462 34 14, acc@maritime.com.pl<br />

Abonnentenbetreuung | Vertrieb<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Stadthausbrücke 4 | 20355 Hamburg<br />

Tel. +49 (0)40 70 70 80-111 | abo@hansa-online.de<br />

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Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt wurde. Alle Rechte, insbesondere<br />

das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil<br />

der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)<br />

ohne Genehmigung des Verlages reproduziert werden. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich<br />

Änderungen an den Manuskripten vor.<br />

Die <strong>HANSA</strong> erscheint monatlich. Abonnementspreis Inland: jährlich EUR 250,– inkl. Versandkosten<br />

und MwSt. Ausland: jährlich EUR 300,– (EU ohne VAT-Nr.) inkl. Versandkosten.<br />

Einzelpreis: EUR 21,– inkl. Versandkosten und MwSt. Versand per Luftpost innerhalb Europas<br />

und nach Übersee auf Anfrage. Hansa+ EUR 330,–. Auslandbezug (EU): EUR 380,–. Hansa+<br />

Digital-Only EUR 330,–. Studenten, Azubis: Print EUR 145,–, Hansa+ EUR 180,–. Für Mehrfachabos<br />

werden ab 100 Abos (unter einer Lieferanschrift) 25% Rabatt gewährt. Ab 250 Abos beträgt<br />

der Rabatt 50%. Der Abonnementspreis ist im Voraus fällig und zahlbar innerhalb 14 Tagen<br />

nach Rechnungs eingang. Das Abonnement wird automatisch um ein weiteres Jahr verlängert<br />

und kann ab diesem mit einer Frist von vier Wochen zum Ablauf eines jeden Kalendermonates<br />

schriftlich oder in Textform gekündigt werden. Für die dann entfallenen Bezugsmonate<br />

wird eine anteilige Gutschrift erteilt. – Anzeigenpreisliste Nr. 66 – Höhere Gewalt entbindet den<br />

Verlag von jeder Lieferverpflichtung. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

Druck: Lehmann Offsetdruck und Verlag GmbH, Norderstedt<br />

Für die Übernahme von Artikeln in Ihren internen elektronischen<br />

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Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch<br />

unter 030 284930 bei der PMG Presse-Monitor GmbH<br />

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Die <strong>HANSA</strong> ist Organ für:<br />

Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) | AG Schiffbau-/<br />

Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) | Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) |<br />

DNV | Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN | Deutsches Komitee<br />

für Meeresforschung und Meerestechnik e. V. | Seeverkehrsbeirat des Bun desministers<br />

für Verkehr | IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt. Seeverkehr)<br />

Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation<br />

(DGON) | Schutzverein Deutscher Rheder V. a. G.| The World Association for<br />

Waterborne Transport Infrastructure (PIANC)| Zentralverband der deutschen<br />

Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) | Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt | Deutscher Hochsee -<br />

fischerei-Verband e.V. | Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)<br />

<strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong><br />

81


LETZTE SEITE<br />

332.000 sm im Einsatz:<br />

Spezialschiff »Komet« wird 25 Jahre alt<br />

Seit dem 4. Dezember 1998 ist das<br />

Vermessungsschiff »Komet« des<br />

Bundesamtes für Seeschifffahrt und<br />

Hydrographie (BSH) im Einsatz. Sie<br />

macht topographische Aufnahme des<br />

Meeresbodens der deutschen ausschließlichen<br />

Wirtschaftszone (AWZ)<br />

vorwiegend der Nordsee und des Wattenmeeres.<br />

Heimathafen ist Hamburg,<br />

stationiert ist sie hingegen im Fischereihafen<br />

Bremerhaven.<br />

Die heutige Lürssen-Kröger-Werft in<br />

Schacht-Audorf hatte die »Komet« gebaut.<br />

Nach der Kiellegung am 12. September<br />

1997 erfolgte der Stapellauf am<br />

12. März 1998. Am 4. Dezember 1998<br />

wurde sie als damals modernstes Vermessungsfahrzeug<br />

der Welt in Dienst gestellt.<br />

Das 64,20 m lange und 12,50 m breite<br />

Spezialschiff bietet Platz für 18 Besatzungsmitglieder<br />

und sechs Wissenschaftler.<br />

Der Einsatzradius beträgt<br />

5.400 sm. Es kann bis zu 21 Tage auf See<br />

bleiben.<br />

Das BSH betreibt die »Komet« mit synthetischem<br />

Gas-to-liquid (GtL)-Treibstoff.<br />

Er ist schwefelfrei. Damit werden<br />

bessere Abgaswerte als bei herkömmlichen<br />

Dieselkraftstoffen erreicht. Der<br />

Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt und<br />

mit der Eisklasse »E« klassifiziert. Es<br />

kann also bis zu einer Eisdicke von 0,15<br />

m eingesetzt werden.<br />

Fünf Vermessungs-, Wracksuch- und<br />

Forschungsschiffe (VWFS) des BSH operieren<br />

in der AWZ von Nordsee und Ostsee.<br />

Die »Atair«,<br />

»Deneb« und »Wega«<br />

setzt das BSH<br />

neben der Vermessung<br />

und<br />

Wracksuche für Prüfungen<br />

zur weiteren<br />

Verbesserung der<br />

Schiffssicherheit, für<br />

Messungen in Offshore-Windparks<br />

und für chemisches<br />

und physikalisches<br />

Monitoring ein. Ausschließlich für die<br />

Vermessung im Einsatz sind »Komet«<br />

und »Capella«. Die »Komet« ist nach der<br />

»Atair« das zweitgrößte Schiff der BSH-<br />

Flotte.<br />

Die »Komet« wurde als damals modernstes Vermessungsschiff der Welt 1998 von der heute zur<br />

Lürssen-Gruppe gehörenden Kröger-Werft in Schacht-Audorf an das BSH abgeliefert<br />

Für die Vermessungsarbeiten ist sie<br />

mit entsprechender Technologie wie<br />

Vermessungsloten, präziser Satellitenpositionierung<br />

und einer inertialen<br />

Messeinheit für eine präzise Datenerfassung<br />

ausgerüstet. Vier flachgehende<br />

Vermessungsboote ergänzen<br />

die Ausstattung. Damit sie selbstständig<br />

in flachen Gewässern<br />

wie<br />

dem Wattenmeer<br />

arbeiten<br />

können, sind sie<br />

mit Echoloten<br />

Helge Heegewaldt<br />

und Datenaquisitionsanlagen<br />

aus-<br />

Präsident Bundesamt für<br />

Seeschifffahrt und Hydrographie<br />

gerüstet. Eines<br />

der Boote kann<br />

bei Bedarf mit<br />

einem Side-<br />

Scan-Sonar für die Untersuchung von<br />

Unterwasserhindernissen ausgerüstet<br />

werden.<br />

Anlässlich des Jubiläums betonte<br />

BSH-Präsident Helge Heegewaldt die<br />

»Vermessungsdaten sind die<br />

Basis von Seekarten.<br />

Sie machen Schifffahrt sicher«<br />

Bedeutung der Vermessung für die Nutzung<br />

und den Schutz der Meere: »Vermessungsdaten<br />

sind die Basis von Seekarten.<br />

Sie machen Schifffahrt sicher.<br />

Dank ihnen können Positionen, an denen<br />

meereskundliche Daten erhoben<br />

werden, genau verortet werden.«<br />

Dadurch sei es möglich, an den gleichen<br />

Positionen über Jahre die gleichen<br />

Daten zu erheben, um damit Entwicklungen<br />

des Zustands der Meere zu verfolgen<br />

und gegebenenfalls gegenzusteuern,<br />

so der Behördenchef weiter. Vermessungsdaten<br />

seien die Basis für die<br />

maritime Raumordnung, damit auch für<br />

die Positionierung zum Beispiel von Flächen<br />

für den Ausbau der Offshore-<br />

Windenergie.<br />

Heegewaldt dankte den Besatzungsmitgliedern<br />

für die Arbeit: »Insgesamt<br />

332.000 sm sind Sie mit der ›Komet‹ und<br />

ihren vier Vermessungsbooten unterwegs<br />

gewesen. Sie sind also 15 Mal auf dem<br />

Äquator um die Erde gefahren. Das gibt<br />

einen Eindruck Ihrer Vermessungsarbeiten!«<br />

MM<br />

© BSH<br />

82 <strong>HANSA</strong> – International Maritime Journal <strong>01</strong> | <strong>2024</strong>


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