HANSA 01-2024

SCHIFFFAHRT | SHIPPING
lung und/oder Implementierung von
AMS einnehmen.
Ein Großteil der befragten Teilnehmer
ist der Ansicht, dass eine jährliche
AMS-Marktwachstumsrate von
10 % realistisch sei, oder sieht das
Marktumfeld noch optimistischer. Die
europäischen Teilnehmer haben ein positiveres
Zukunftsbild als die deutschen
Beteiligten.
Nur ausländische Teilnehmer der Befragung
nennen das Strategieziel der
Marktführerschaft im AMS-Bereich.
Die deutschen Teilnehmer planen die
Aufnahme von AMS ins Angebotsportfolio
als Nebenprodukt oder optionale
Leistung. Etwa die Hälfte aller
befragten Unternehmen schätzt die
Rentabilität für alle Autonomiegrade als
hoch oder sehr hoch ein.
An der Branchenumfrage beteiligten
sich 52 Unternehmen, mit den meisten
Rückmeldungen aus den Teilsegmenten
Schifffahrt, Zulieferer und Häfen. Aus
den Segmenten Offshore, Schiffbau und
(Hinterland-)Logistik meldeten sich
kaum Branchenteilnehmer zurück. Um
eine hinreichende Aussagekraft für alle
Teilsegmente zu ermöglichen, wurden
die Ergebnisse um Experteneinschätzungen
ergänzt.
Hürden und Empfehlungen
Aus der Branchenumfrage ergeben sich
drei zentrale Markteintrittshürden:
• fehlende gesetzliche Rahmen und Regularien
• Fachkräftemangel und hohe Kapitalintensität;
• technologische Unsicherheiten wie
hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand.
Auf Basis der Umfrageergebnisse wurden
Handlungsempfehlungen für Politik,
Administration und Wirtschaft entwickelt:
• Etablierung einer nationalen Spiegelgruppe
AMS und Verstärkung der
aktiven AMS-Standardisierungsaktivitäten,
damit die Auswirkung der regulatorischen
Unsicherheit auf die
Marktunsicherheit reduziert wird
• AMS-spezifische Fokussierung von
maritimen Studiengängen und Ausbildungszweigen
zur Fachkräftegewinnung
und zur Steigerung der
Standortattraktivität
• Aktives Vorantreiben harmonisierter,
nationaler Ausnahmegenehmigungen
in Europa zur Erprobung von
AMS im für die deutsche Schifffahrt
relevanten internationalen Seeverkehr
• Einrichten einer MASS-Stabstelle als
zentrale Anlaufstelle für die Zulassung
von AMS und für Test- sowie
Betriebsgenehmigungen, um die Ansiedlung
von Innovatoren zu fördern
Schaffung eines Investitionsförderungsprogramm
»Ready-4MASS«
zur Generierung eines Initialmarkts
und zur Entwicklungsinvestitionssicherheit
• Aktive Positionierung der deutschen
Hafenlandschaft als Drehscheibe für
AMS-Verkehre, durch Investition in
eine (prototypische) nautische AMSready
Hafeninfrastruktur sowie aktive
Begleitung der internationalen,
technischen Standardisierung
• Zivile Nutzungsperspektive für AMS-
Technologien im Rah-men der Zeitenwende
schaffen, um Synergieeffekte
bei der Entwicklungsfinanzierung
zu nutzen
• Bekenntnis zur Serienproduktion für
standardisierte AMS-Konzepte als
neues, hoch technologisiertes Schiffbaugeschäftsfeld
unter Nutzung industrieübergreifender
maritimer Exper -
tise (Europäischer AMS-Champion)
• Erzeugung von Technologiebewusstsein
zu AMS durch Veranstaltungen
wie z.B. die Organisation eines
»Deepdive AMS – Logistics meets
Schifffahrt«, um Strategieentscheidungen
anzuregen
• Erzeugung von Technologiebewusstsein
zu AMS durch Veranstaltung wie
die Organisation eines »Deepdive
AMS – Offshore meets Zulieferer«,
um Strategieentscheidungen anzuregen
und eine Entwicklungsfinanzierung
jenseits der Schifffahrt zu erschließen.
MM
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HANSA – International Maritime Journal 01 | 2024
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