HANSA 01-2024

FSG findet endlich Käufer für
RoRo-Neubau »Tennor Ocean«
Die RoRo-Fähre »Tennor Ocean« verlässt Flensburg.
Monate nach ihrer Fertigstellung hat die FSG-Werft
endlich einen Abnehmer für den Neubau gefunden. Die
210 m lange Frachtfähre war bereits im vergangenen Juni
vom Stapel gelaufen. Mit dem zunächst spekulativen
Bau des Schiffs hatte der FSG-Eigentümer Lars Windhorst
die Werft zunächst über Wasser gehalten. Der neue
Eigentümer kommt aus Abu Dhabi. Berichte zufolge
geht die »Tennor Ocean« an die Safeen Group aus Abu
Dhabi und wird in »Abu Samrah« umbenannt.
Moby Lines übernimmt die
größte Passagierfähre der Welt
Die zur Onorato-Gruppe italienische Reederei Moby Lines
übernimmt in China von der Werft GSI ihr neuestes
Schiff »Moby Fantasy«, das einen Rekord markiert. Das
neue Flagschiff in der Moby-Flotte ist mit 69.500 GT,
237 m Länge und 32 m Breite laut Moby die bisher weltweit
größte Passagierfähre. Sie bietet Platz für 2.500 Passagiere
und bietet 3.850 Spurmeter für 1.300 Pkw oder
300 Lkw. Es war das erste Mal, dass die Onorato-ruppe
– ehemals ein Kunde der deutschen FSG-Werft – einen
Auftrag für »Luxusfähren« nach China vergab. Achille
Onorato, CEO der Moby-Group, hatte 2019 gegenüber
der HANSA die Entscheidung, RoPax-Schiffe in China
statt in Europa bauen zu lassen, als die Konsequenz einer
Fehlentwicklung in der EU bezeichnet.
APRIL
Polen sorgt sich
Um kritische Infrastruktur zu schützen,
verhängt der polnische Staat ein vorübergehendes
Aufenthaltsverbot im Umfeld
des LNG-Terminals in Świnoujście. Nach
der russischen Aggression gegen die
Ukraine sind die polnischen Dienste, die
für die staatliche Sicherheit zuständig
sind, in höchster Alarmbereitschaft.
TKMS im Schaufenster
Schon mehrfach hat ThyssenKrupp die
Marinesparte tkms ins Schaufenster gestellt,
bislang ohne Folgen. Dieses Mal
scheint ein Verkauf konkret zu werden.
Angesichts wachsender Rüstungsbudgets
weltweit im Zuge des Ukraine-Kriegs will
der Konzern die Abspaltung stärker vorantreiben.
Wechsel bei BBC in Leer
Tim Kopfensteiner, bislang als Chief
Chartering Officer beim MPP-Marktführer
aus Leer, wechselt an den Standort
Houston, wo er nach einer Übergangsphase
neuer President von BBC Chartering
USA wird. Alexander Fürst rückt als Befrachtungsleiter
in Leer nach.
Meyer braucht Geld
Die Meyer Werft muss einen Kredit aufnehmen,
um verlängerte Bauzeiten zu finanzieren.
Er wird teilweise durch eine
Bürgschaft des Landes Niedersachsen
abgesichert. Erstmals seit Jahrzehnten
nutzt die Werft das Instrument zur Ergänzung
ihrer bisher rein privatwirtschaftlichen
Finanzierung.
Boskalis birgt Öl
Es geht um mehr als 1 Mio. Barrel Öl aus
einem jahrelang vor sich hin liegenden
Tanker: Die niederländische Boskalis-
Gruppe hat einen Großauftrag von den
Vereinten Nationen bekommen, der sie an
die Tanks der »FSO Safer« vor dem Jemen
führt. Die Tochter Smit Salvage soll das Öl
aus dem havarierten Tanker holen.
»Gorch Fock« bei Fosen
Guter Tag für die inzwischen 90 Jahre alte
»Gorch Fock I«: Nach einer wechselvollen
Geschichte wird das ehemalige Segelschulschiff
saniert. Auftraggeber ist die
Stadt Stralsund als neue Eigentümerin.
Über den Zuschlag kann sich die in Stralsund
neu angesiedelte Fosen Yards freuen.
MPP: Indien für Europa
Die indische Cochin-Werft beginnt mit
dem Bau eines 7.000-Tonners für die in
Haren an der Ems ansässige Reederei HS
Schiffahrt. Insgesamt sechs »Eco
Freighter« bekommt die deutsche Rederei
von der Werft, für die der Auftrag
»den Eintritt in den europäischen Shortsea-Markt«
markiert.
EU stimmt für ETS
Erst das Parlament, dann der EU-Rat: Die
Emissionen des Seeverkehrs werden erstmals
in den Geltungsbereich des EU-
Emissionshandelssystems einbezogen.
Die Verpflichtung zur Abgabe von Zertifikaten
wird schrittweise eingeführt: 40 %
für geprüfte Emissionen ab 2024, 70 % ab
2025 und 100 % ab 2026.
»Mehr Frauen!«
Frauen sehen sich auf See noch immer mit
einigen Problemen konfrontiert, sagt eine
neue Studie vom Global Maritime Forum
und der »All Aboard«-Allianz. Sie ist
Startpunkt für Anstrengungen zur Verbesserung
der Lebens- und Arbeitsbedingungen
von Frauen.
HANSA – International Maritime Journal 01 | 2024
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