Immobilia 2013/03 - SVIT
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Wissen<br />
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men (u.a. Indexierungsklauseln), Bestimmungen<br />
zu den Betriebs- und Nebenkosten<br />
oder auch der Nutzungsgrad<br />
der Büroflächen. Unterschiedliche Bedürfnisse<br />
der Mieter zeigen sich mitunter<br />
auch in deren Präferenzen bezüglich der<br />
Dauer von Mietverträgen. Diese stehen<br />
in einem Spannungsverhältnis zwischen<br />
Sicherheit, was mit entsprechenden Fixkosten<br />
für die Mieterschaft verbunden<br />
ist, und Flexibilität.<br />
Während sich im englischen Geschäftsflächenmarkt<br />
seit geraumer Zeit<br />
grosse Umwälzungen bezüglich den Vertragslaufzeiten<br />
beobachten lassen, kristallisierten<br />
sich im Schweizer Markt in<br />
den letzten Jahren keine grundlegenden<br />
Änderungen heraus. Zwar sind die hiesigen<br />
mittleren Vertragsdauern bei Verkaufsflächen<br />
volatiler und in der Regel<br />
auch länger als jene von Büroflächen,<br />
aber bei beiden Nutzungen lassen sich<br />
keine strukturellen Verschiebungen bei<br />
den abgeschlossenen beziehungsweise<br />
noch laufenden Verträgen nachweisen.<br />
So schwankt die mittlere Vertragsdauer<br />
bei vermieteten Büroflächen hierzulande<br />
seit Längerem zwischen sechs und knapp<br />
acht Jahren. Das mehrjährige Mittel liegt<br />
bei sieben Jahren.<br />
Werden nur die neu abgeschlossenen<br />
Mietverträge ausgewertet, lassen sich für<br />
die Periode zwischen 2005 und 2012 zwei<br />
Strömungen erkennen: Auf der einen Seite<br />
nimmt der Anteil der unbefristet abgeschlossenen<br />
Verträge für Büroflächen<br />
leicht zu. Diese Nachfragergruppe steht<br />
eher für eine flexible Ausrichtung. Auf<br />
der anderen Seite steigt der Anteil der<br />
Mietverträge, die über zehn und mehr<br />
Jahre abgeschlossen werden. Das Verhalten<br />
dieser Mieter ist entsprechend an<br />
einer längerfristigen Optik ausgerichtet.<br />
Weder die fortgesetzte Internationalisierung<br />
der Schweizer Wirtschaft noch die<br />
weltweit erhöhte Unsicherheit haben bisher<br />
eindeutige Spuren in den Laufzeiten<br />
der Mietverträge für Büroflächen hinterlassen.<br />
Im direkten Vergleich mit England,<br />
wo die mittlere Laufzeit der Mietverträge<br />
für Büro- oder Verkaufsflächen zwischen<br />
2000 und 2005 erheblich zurückging,<br />
lassen sich die hiesigen Marktgegebenheiten<br />
wie folgt beschreiben: Die durchschnittliche<br />
Dauer der Mietverhältnisse<br />
fällt immer noch kürzer aus. Bei Verkaufsflächen<br />
hingegen deutet die gegenwärtige<br />
Entwicklung auf eine Angleichung<br />
der vertraglichen Laufzeiten hin.<br />
*Christoph Zaborowski<br />
Der Autor, Dr. oec. und MRICS, ist Partner<br />
bei Wüest & Partner.<br />
Büromarkt<br />
Schweiz<br />
Der Prime Tower in Zürich-West ist Sinnbild für den<br />
dynamischen Büromarkt in der Schweiz.<br />
Die Büroimmobilien<br />
umfassen per Ende<br />
2011 Bruttogeschossflächen<br />
von rund 52<br />
Mio. Quadratmeter, wovon<br />
sich rund 80% in<br />
reinen Büroliegenschaften<br />
befinden dürften.<br />
Der indikative Marktwert<br />
wird von Wüest & Partner<br />
auf 220 Mrd. CHF geschätzt.<br />
Der eigentliche<br />
Schweizer Büroflächenmarkt<br />
ist aber kleiner<br />
und fragmentierter, als<br />
die Eckwerte auf den ersten<br />
Blick suggerieren.<br />
Nur etwa ein Drittel dieser<br />
Flächen, also 17 Mio.<br />
Quadratmeter, gehören<br />
zu Mietern, deren Mietverträge<br />
freihändig ausgehandelt<br />
wurden. Für<br />
die Mehrheit der Büroflächen<br />
besteht kein Mietvertrag,<br />
oder die ausgewiesene<br />
Miete wird auf<br />
Kostenbasis festgelegt.<br />
Letzteres trifft entweder<br />
auf die Betriebsliegenschaften<br />
(Corporate Real<br />
Estate) oder die Büroflächen<br />
der öffentlichen<br />
Hand und der öffentlichrechtlichen<br />
Institutionen<br />
(Public Real Estate) zu.<br />
Die Eigentümer sind hier<br />
zugleich die Nutzer.<br />
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immobilia März <strong>2013</strong> | 31