30.10.2018 Aufrufe

Immobilia 2013/03 - SVIT

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bau & Haus Rock Resort, Laax gr NatursteinFassaden<br />

Stein als zentrale<br />

Gestaltungsidee<br />

zu eine viel beachtete Studie «Massivsteinbau<br />

in der Schweiz» erarbeitet und<br />

2011 an der ETH Lausanne publiziert.<br />

Unter anderem schlägt er vor, die in den<br />

Steinbrüchen oft in grossen Mengen anfallenden<br />

und heute vielfach nutzlosen<br />

Abfallblöcke vermehrt als massive Bauteile<br />

einzusetzen. Wie realistisch solche<br />

Ansätze sind, wird sich weisen müssen.<br />

Einige Beispiele von Bauten unter Verwendung<br />

solcher massiven Steinbauteile<br />

sind aber bereits realisiert worden.<br />

Die Häuserwürfel erinnern an Findlinge (Foto: Madeleine Mastel).<br />

Die Überbauung Rock<br />

Resort setzt sich aus<br />

acht unterschiedlich<br />

grossen Häuserwürfeln<br />

zusammen, die sich um<br />

einen zentralen, neuen<br />

Dorfplatz gruppieren<br />

und durch Form und<br />

Anordnung an riesige<br />

Findlinge erinnern.<br />

Das Projekt nimmt damit<br />

gestalterisch in zeitgemässer<br />

Form Bezug auf<br />

den Flimser Bergsturz<br />

vor 10 000 Jahren – den<br />

grössten bekannten<br />

Bergsturz der Alpen<br />

überhaupt. Acht Gebäude<br />

sind inzwischen fertiggestellt;<br />

die übrigen<br />

sind in Planung. Die insgesamt<br />

7000 m 2 umfassenden<br />

Fassadenflächen<br />

bestehen aus massivem,<br />

roh gebrochenem Valser<br />

Quarzit, durchsetzt von<br />

unterschiedlich grossen,<br />

unregelmässig angeordneten<br />

Fenstern mit markanten<br />

Rahmen aus Eichenholz.<br />

Die Mauersteine sind 10<br />

bis 11 cm breit, knapp 12<br />

cm hoch und variieren in<br />

der Länge zwischen 50<br />

und 130 cm. Auf der<br />

Sichtseite sind sie gegen<br />

das Lager roh gebrochen;<br />

auf den übrigen<br />

Seiten dagegen präzise<br />

geschnitten, was regelmässige,<br />

enge Fugen und<br />

damit ein kompaktes, homogenes<br />

Fassadenbild<br />

gewährleistet. Die Steinfassade<br />

ist dem Betongebäudekern<br />

in einem<br />

Abstand von 20 Zentimetern<br />

als Schichtmauerwerk<br />

vorgesetzt; dazwischen<br />

liegt eine 18 cm<br />

dicke mineralische Wärmedämmschicht.<br />

Die mit<br />

mineralischem Mörtel<br />

verfugten Steine sind<br />

über Spezialanker an den<br />

Betonkern gebunden.<br />

(sta)<br />

_ Bauherrschaft:<br />

Weisse Arena Gruppe,<br />

Laax GR, Domenig<br />

Immobilien, Chur<br />

_ Architektur:<br />

Domenig Architekten,<br />

Chur<br />

_ Naturstein: Valser<br />

Quarzit<br />

_ Lieferung Naturstein:<br />

Truffer AG, Vals GR<br />

Klare ökologische Vorteile. Aspekte wie<br />

Nachhaltigkeit und Ökologie spielen im<br />

heutigen Fassadenbau eine wichtige<br />

Rolle. Naturstein braucht sich da nicht<br />

zu verstecken – ganz im Gegenteil. Eine<br />

im Auftrag des Deutschen Naturwerkstein-Verbandes<br />

DNV mit finanzieller<br />

Unterstützung des Naturstein Verbandes<br />

Schweiz NVS erstellte neue wissenschaftliche<br />

Studie kommt zum Schluss,<br />

dass Natursteinfassaden – über den gesamten<br />

Lebenszyklus betrachtet – gegenüber<br />

reinen Glasfassaden sowohl<br />

in der Herstellung als auch in der Nutzungsphase<br />

deutliche energetische Vorteile<br />

aufweisen. Konkret untersucht wurde<br />

dies am Beispiel des spektakulären<br />

«Opernturms» in Frankfurt, für den aus<br />

energetischen Gründen schliesslich eine<br />

Natursteinfassade gewählt worden war.<br />

Vor allem die öffentliche Hand will<br />

heute sicher gehen, dass die für ihre<br />

Bauten benötigten Steine aus nachhaltiger<br />

Produktion stammen. Die Stadt Zürich<br />

beispielsweise verlangt von ihren<br />

Lieferanten bzw. Auftragnehmern bei<br />

aussereuropäischen Importsteinen neuerdings<br />

ein entsprechendes international<br />

anerkanntes Gütesiegel. Das in der<br />

Schweiz am meisten verbreitete Label<br />

ist «Fair Stone». Ziel dieses Zertifikates<br />

ist es, die Arbeitsbedingungen in Steinbruch-<br />

und Verarbeitungsbetrieben in<br />

den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

nachhaltig zu verbessern. In der<br />

Schweiz haben sich bereits ein rundes<br />

Dutzend Natursteinimporteure auf diesen<br />

Standard verpflichtet. Wer sich für<br />

einheimische Natursteine oder für solche<br />

aus dem benachbarten europäischen<br />

Ausland entscheidet, braucht sich in dieser<br />

Beziehung ohnehin keine Gedanken<br />

zu machen. Für diese Materialien sprechen<br />

aber auch die kürzeren Transport-<br />

54 | immobilia März <strong>2013</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!