Online_SkylineSports_Ausgabe1-2018_final
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MICHAEL WARM<br />
MICHAEL WARM<br />
Moculescu. Als sich der Rumäne vom Deutschen<br />
Diese Arbeit mit jungen Talenten sollte ihn dann auch<br />
Volleyball-Verband verabschiedete, war seinem Co die<br />
zum Wunschkandidaten für die Frankfurter machen.<br />
Nachfolge mündlich zugesagt. Zu einer Zusammenar-<br />
Die Ernte lässt sich nicht nur an den Erfolgen der Mann-<br />
beit kam es jedoch nicht. Warm kündigte nach acht<br />
schaft ablesen, sondern auch daran, wie weit einzelne<br />
Jahren im Verband – einen Tag später war Manager<br />
seiner Spieler gekommen sind. So hat Bundestrainer<br />
Kaweh Niroomand am Apparat und bot ihm den Job<br />
Andrea Giani auch in diesem Sommer wieder die<br />
beim damals noch als SC Charlottenburg firmierenden<br />
United-Talente Julian Zenger und Tobias Krick für seine<br />
Bilder: United Volleys: Gregor Biskup, Manfred Neumann<br />
Berliner Bundesligisten an. Dort startete Warm ein ähnliches<br />
Projekt wie später in Frankfurt, mit dem Ziel, die<br />
Auswahl nominiert, die beide 2017 großen Anteil an<br />
der Europameisterschafts-Silbermedaille des deutschen<br />
Es ist das Ende einer sehr erfolgreichen Zeit. Der gebürtige<br />
Franke Warm kam 2015 nach Hessen, um an dem<br />
Konzept mitzuschreiben, das damals von vielen aus der<br />
Szene als das spannendste im deutschen Volleyballsport<br />
angesehen wurde. „Es waren drei super Jahre“, sagt<br />
der 50-Jährige. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt in der<br />
Stadt.“ Zudem stimmten von Anfang an die Ergebnisse<br />
des damaligen Aufsteigers: dreimal Dritter in der Bundesliga,<br />
zwei Halb<strong>final</strong>teilnahmen im nationalen und<br />
eine im europäischen CEV-Pokal. Sogar das Ticket für<br />
die Champions-League-Qualifikation im Herbst wurde<br />
zuletzt verdient. Statt Warm wird dann der gebürtige<br />
Kroate Stelio DeRocco beim Königsklassen-Debütanten<br />
an der Seitenlinie stehen.<br />
Der scheidende Coach plant derweil, sich erst mal<br />
ein Jahr lang ganz auf die österreichische Nationalmannschaft<br />
zu konzentrieren, die er seit 2010 parallel<br />
Schon früh, mit 15 Jahren, hatte der ältere von zwei<br />
Brüdern seinen ersten Trainerlehrgang besucht. Seine<br />
Eltern, beide Volleyballspieler, hatten ihn zu dem Sport<br />
gebracht. Doch im eigenen Verein, dem VfL Nürnberg,<br />
gab es damals noch kein Angebot für Jugendliche.<br />
„Ich habe dann selbst einen ganzen Schwung mit in<br />
die Halle gebracht“, erzählt Warm. Daraus entstand<br />
ein Team.<br />
An eine Zukunft als Profitrainer hatte er anfangs noch<br />
nicht gedacht, stattdessen wie sein Vater auf Lehramt<br />
studiert. Doch der Pädagoge sollte in dem Beruf nie<br />
wirklich arbeiten. Ein Skiunfall im Alter von 26 Jahren<br />
hat ihn auf einen anderen Weg geführt. Nach dem<br />
dabei erlittenen Schädelbasisbruch war es kurz vor dem<br />
Aufstieg in die zweite Liga mit der eigenen Karriere<br />
am Netz vorbei. Stattdessen fokussierte sich der zuvor<br />
schon als Spielertrainer Engagierte auf die Aufgaben<br />
Randsportart auf die große Bühne, in die Max-Schmeling-Halle,<br />
zu bringen.<br />
Nach fünf Jahren und noch vor dem Umzug in die bis<br />
heute genutzte Arena war auch dieses Engagement<br />
vorbei. Warm verließ sein Land in Richtung Rumänien,<br />
wo er 2010 mit dem Erstligisten CS Remat Zalau die<br />
Meisterschaft holte. Zurück ließ er für kurze Zeit zahlreiche<br />
Nationalspieler, die er während seiner Berliner<br />
Jahre geprägt hatte.<br />
Teams hatten. Zudem ist der Frankfurter Außenangreifer<br />
Moritz Karlitzek im Kader für die Nations League<br />
mit dabei. Die ehemaligen Volleys Jan Zimmermann<br />
und Moritz Reichert spielen ebenfalls in dem neuen<br />
Wettbewerb mit und wechseln im Herbst nach einem<br />
Auslandsjahr in Frankreich zum aktuellen Meister und<br />
United-Konkurrenten aus Berlin.<br />
Diesen und den Pokalsieger VfB Friedrichshafen anzugreifen,<br />
das hätte Warm in seiner Zeit am Main gerne<br />
möglich gemacht. Das Potenzial dafür spricht er dem<br />
Projekt, das jungen Hoffnungsträgern frühzeitig viel<br />
Spielpraxis auf erstklassigem Niveau ermöglichen, aber<br />
auch gute Strukturen für den Profisport schaffen soll,<br />
weiterhin nicht ab. „Ich glaube noch immer daran, dass<br />
man Frankfurt als zweiten großen Standort für Volleyball<br />
in Deutschland neben Berlin installieren kann.“<br />
Doch das müssen nun andere beweisen.<br />
zu seinen Vereinstätigkeiten betreut und mit der der<br />
am Spielfeldrand. Als Absolvent der Trainerakademie<br />
Wahl-Wiener im Januar die Qualifikation für die in<br />
in Köln landete er über Stationen in Dingolfing, bei<br />
vier verschiedenen Ländern ausgetragene Europameis-<br />
der Bayern-Auswahl sowie in Lohhof schließlich in der<br />
terschaft 2019 anpeilt. Gedanken um seine Zukunft<br />
Hauptstadt. Bei einem „ominösen Anruf“ habe man ihm<br />
macht sich der Frankfurter Trainer des Jahres 2016<br />
das Amt des Jugend-Bundestrainers angetragen. Eines<br />
nicht. „Es stehen einige Möglichkeiten im Raum.“<br />
dieser Angebote, die immer dann aufploppten, wenn<br />
Und bislang habe sich stets, wenn sich irgendwo eine<br />
es gerade Zeit für etwas Neues war. „Deshalb gab es<br />
Tür schloss, eine andere geöffnet. „Es ist spannend,<br />
nie einen Anlass, zurück in die Schule zu gehen.“<br />
dass immer eine Aufgabe für mich bereitliegt im Leben“,<br />
sagt Warm.<br />
Ein Jahr später kamen die Junioren dazu, dann die<br />
Position des Assistenten von Bundestrainer Stelian<br />
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