Online_SkylineSports_Ausgabe1-2018_final
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SPORTSZENE – EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />
EUROPEAN CHAMPIONSHIPS<br />
„EUROPEAN CHAMPIONSHIPS“<br />
IN BERLIN UND GLASGOW<br />
DIE FRANKFURTER SPORTSTIFTUNG GEHÖRT AUCH ZU DEN GEWINNERN<br />
Bilder: Beautiful Sports, Axel Kohring<br />
Anders als viele Konkurrentinnen gab sie nicht auf.<br />
Einen letzten großen Auftritt erlebte Kathrin Klaas auf<br />
der internationalen Bühne. Die 34- jährige Werferin von<br />
der LG Eintracht Frankfurt schleuderte den Hammer am<br />
Schlusstag der Europameisterschaften 71,50 Meter weit<br />
und erreichte den siebten Platz. Kathrin Klaas bedankte<br />
sich beim Publikum im Olympiastadion, schließlich flossen<br />
Tränen zum Karriereende.<br />
Insgesamt waren die ersten „European Championships“ –<br />
sieben parallel stattfindende Europameisterschaften<br />
in Berlin und Glasgow – ein großer Publikumserfolg.<br />
Im Schnitt verfolgten über zwei Millionen Zuschauer<br />
die diversen Wettkämpfe in der ARD und im ZDF. Ein<br />
Hauch von Olympia lag über den Übertragungen.<br />
Golf, Leichtathletik, Rad, Rudern, Schwimmen, Triathlon,<br />
Turnen – die Kombination dieser Europameisterschaften<br />
sorgte für eine überzeugende Premiere.<br />
Für Kathrin Klaas und die frühere Frankfurter Hammerwerferin<br />
Betty Heidler gab es kürzlich noch interessante<br />
Nachrichten vom Internationalen Olympischen Komitee.<br />
Betty Heidler erhält statt der Bronzemedaille nachträglich<br />
die Silbermedaille für ihren Wettkampf bei den<br />
Olympischen Spielen in London 2012. Hintergrund<br />
ist die nun rechtskräftige Disqualifikation der russischen<br />
Olympiasiegerin Tatjana Lysenko wegen eines<br />
Dopingvergehens, das im Zuge von Nachkontrollen<br />
eingelagerter Proben erkannt worden ist. Die Ergebnislisten<br />
seien bereits entsprechend geändert, teilte das<br />
Internationale Olympische Komitee dem Deutschen<br />
Olympischen Sportbund mit. Kathrin Klaas, die im Hammerwurf-Finale<br />
von London Fünfte geworden war, erhält<br />
nun ihre Urkunde für den vierten Platz.<br />
Der Erfolg hat viele Väter, heißt ein Sprichwort. Vielleicht<br />
sollte man eher sagen, „viele Vater und Mütter“,<br />
aber im Kern stimmt die Aussage, vor allem, wenn man<br />
die Grundlagen für sportlichen Erfolg analysiert. Zum<br />
individuellen Talent und zur eigenen Begeisterung sowie<br />
Leidensfähigkeit muss vielfältige Unterstützung kommen,<br />
durch die Eltern, den Verein, durch Trainer und andere<br />
Betreuer, durch Physiotherapeuten, Ernährungswissenschaftler<br />
und, und, und. Vom Talent zum Meister wird<br />
man nicht im Handumdrehen, sondern der Weg dauert<br />
in der Regel acht bis zehn Jahre. Das kostet auch Geld,<br />
womit wir bei der finanziellen Förderung eines Athleten<br />
oder einer Athletin wären. Auch auf diesem Feld sind<br />
viele engagierte Mitspieler gefragt.<br />
Bester Beleg dafür ist der Facebook-Post von Carolin<br />
Schäfer, der Siebenkämpferin von der LG Eintracht<br />
Frankfurt, mit dem sie sich im August nach dem Gewinn<br />
der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in<br />
Berlin für die Unterstützung bedankt hat – elf Partner,<br />
Förderer, Sponsoren zählt sie darin auf. Die Frankfurter<br />
SportStiftung gehört natürlich dazu.<br />
Für Carolin Schäfer war es die zweite internationale<br />
Medaille innerhalb von zwölf Monaten, nach Silber<br />
bei der WM 2017 in London – kein Wunder, dass<br />
sie vor allem ihren Trainer Jürgen Sammer mit Dank<br />
überschüttete. Die frühere Junioren-Weltmeisterin (2008)<br />
und Junioren-Europameisterin (2009) ist endgültig in der<br />
absoluten Weltspitze angekommen. Bei den Olympischen<br />
Spielen in Rio 2016 hatte sie als Fünfte ebenfalls<br />
überzeugt. Schon 2017 war sie in Hessen und in<br />
Frankfurt „Sportlerin des Jahres“.<br />
Bei der stimmungsvollen EM im Berliner Olympiastadion<br />
gingen nicht alle Hoffnungen auf, wie für die deutsche<br />
Marathon-Meisterin Katharina Heinig von der LG Eintracht<br />
Frankfurt; bei großer Hitze wurde sie 16. in 2:35<br />
Stunden. Erschöpft, gezeichnet, aber durchgekommen:<br />
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