Online_SkylineSports_Ausgabe1-2018_final
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EINTRACHT FRANKFURT E.V. FECHTEN<br />
noch zwei weitere Trainer dabei sind. Einzellektionen<br />
außerhalb der regulären Zeiten, die ab einer gewissen<br />
Klasse dringend geraten und in den Bundesstützpunkten<br />
fest auf der Tagesordnung sind, können ohne einen für<br />
die Frankfurter nicht zu bezahlenden hauptamtlichen<br />
Fechtmeister nicht erteilt werden. Einige der größten<br />
Talente haben sich deshalb schon vor einiger Zeit zum<br />
Wegzug entschlossen: Jonas‘ ältere Tochter Anna etwa<br />
oder Sophie Weitbrecht, die zu den Top Ten in Deutschland<br />
gehören und mittlerweile für Heidenheim auf die<br />
Planche gehen. Da andere Clubs in der Umgebung<br />
der Schuh ähnlich drückt, organisiert man mittlerweile<br />
sogenannte Pools, zu denen regionale Fechter zusammenkommen<br />
und gemeinsam an ihren Qualitäten feilen.<br />
„Es ist schwer, die Sportler nach dem Abitur zu halten“,<br />
sagt Jonas. Aber es bestätige die eigene Arbeit, dass<br />
die Stützpunkte die Frankfurter Fechter nehmen.<br />
Zudem ist der ehemalige UFC weiter als Zentrum für<br />
Nachwuchsleistungssport vom nationalen und als Leistungszentrum<br />
vom Landesverband anerkannt.<br />
Die knappe, zur Verfügung stehende Zeit wird offenbar<br />
bestmöglich genutzt. Allerdings gehört, anders als noch<br />
zu UFC-Zeiten, der etwa zehnminütige Aufbau der<br />
Anlagen dazu. In der Uni-Halle waren die sogenannten<br />
Rollen, über die die Ganzkörperkleidung der Fechter<br />
mit der Trefferanzeige verbunden wird, in den Wänden<br />
eingebaut. Die Frankfurter konnten sie deshalb, anders<br />
als die Melder, nicht mitnehmen und mussten sie neu<br />
anschaffen. „Sechs Rollen wurden uns gespendet“,<br />
erzählt Jonas.<br />
Immerhin bewege man sich wieder „in ruhigem Fahrwasser“<br />
und könne von dort aus anstehende Probleme<br />
besser in Angriff nehmen. „Wir schauen gerade, wo<br />
wir uns eventuell noch einen anderen Raum sichern<br />
können“, erklärt Jonas. Eine alte, nicht mehr genutzte<br />
Kegelbahn schwebt ihr da beispielsweise vor.<br />
Trotz all der Sorgen und Nöte hat das Engagement der<br />
Verantwortlichen nicht nachgelassen. Der längst etablierte<br />
„Frankfurter Bembel“ wurde auch im vergangenen<br />
Herbst wieder organisiert. Mehr als 240 Teilnehmer<br />
aus fünf Nationen kamen in die Fabriksporthalle zu<br />
dem einzigen Turnier auf diesem Niveau hierzulande,<br />
bei dem Herren wie Damen zum Degen greifen.<br />
Neben der deutschen Nationalmannschaft waren natürlich<br />
auch die Ausrichter vertreten: Erstmals mit dem roten<br />
Eintracht-Adler auf dem weißen Ärmel. Und laut Jonas<br />
mit sichtbarem Stolz, „bei der Eintracht zu sein“.<br />
REVOLUTION<br />
IST<br />
MACHBAR,<br />
HERR<br />
NACHBAR.<br />
Dieser Sponti-Spruch entstand genauso wie „Trau keinem über 30“ in der 68er-Bewegung, die in Frankfurt ihren<br />
Mittelpunkt hatte. Und irgendwie passte der Spruch schon damals auch sehr gut zur Frankfurter SportStiftung.<br />
Denn die Idee einer Stiftung, die Frankfurter Athleten bei ihrer Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1972<br />
in München förderte, war nichts anderes, als eine kleine lokale Revolution. Und so wie die 68er-Bewegung<br />
bleibende Spuren in der deutschen Gesellschaft hinterlassen hat, prägt die Frankfurter SportStiftung die Förderung<br />
von Spitzensportlern, aufstrebenden Sporttalenten und behinderten Sportlern aus der Mainmetropole noch<br />
heute. Zum 50-jährigen Jubiläum gratulieren wir daher allen, die sich in dieser langen Zeit in der Frankfurter<br />
SportStiftung engagiert haben. Auf dem oft entbehrungsreichen und harten Weg wurden und werden so unzählige<br />
Sportler aus der Region gefördert, um ihren Traum von sportlicher Höchstleistung und sportlichem Wettkampf<br />
wahr werden zu lassen. Der Frankfurter SportStiftung stehen hoffentlich 50 weitere goldene Jahre bevor – mit<br />
revolutionären Ideen, die die Nachbarn dieser Sportmetropole eint.<br />
60 | SKYLINE SPORTS<br />
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