phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 01.2018
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01-2018<br />
14 TITEL<br />
TURNKEY-PROJEKT FÜR<br />
DIE INSULINPRODUKTION<br />
12 SCHÜTTGUTHANDLING<br />
BIG BAGS SICHER<br />
ENTLEEREN<br />
18 SICHERE HANDHABUNG<br />
3-D-BILDERKENNUNG<br />
MACHT´S MÖGLICH<br />
22 SOFTWAREPLATTFORM<br />
FÜR SERIALISIERUNG<br />
UND MEHR<br />
PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />
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Bild: Bosch Packaging Technology
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<strong>phpro</strong><br />
EDITORIAL<br />
Industrie<br />
Pharmaproduktion<br />
wird zu <strong>phpro</strong><br />
Im April 2010 ist <strong>die</strong> erste Ausgabe der Fachzeitschrift Pharmaproduktion<br />
erschienen. Seit <strong>die</strong>ser Zeit berichten wir über News aus<br />
der Pharmabranche und stellen topaktuelle Produkte, Applikationen<br />
und Dienstleistungen rund um <strong>die</strong> GMP-gerechte Herstellung<br />
pharmazeutischer Produkte vor. Zum Start ins Achema-Jahr haben<br />
wir <strong>die</strong> Pharmaproduktion einem umfangreichen Relaunch unterzogen<br />
und sie im Zuge des umfassenden Marken-Relaunchs der<br />
gesamten <strong>Prozesstechnik</strong>-Familie der Konradin Me<strong>die</strong>ngruppe in<br />
„<strong>phpro</strong> – <strong>Prozesstechnik</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong>“ umbenannt. Ab<br />
der vorliegenden Ausgabe erscheint <strong>phpro</strong> im brandneuen Layout,<br />
das sich in einer modernen, grafischen Linie zeigt. Die Seiten sind<br />
großzügiger, luftiger und übersichtlicher. Die klar strukturierte<br />
Bild- und Textanordnung ermöglicht eine leichte Orientierung.<br />
Klar abgegrenzte Themenstrecken und <strong>die</strong> durch Pfeile getragene<br />
Rubrizierung führen in abwechslungsreicher Weise durchs Heft.<br />
Dabei ist es unser Ziel, Ihnen noch mehr Impulse und direkt<br />
umsetzbare Praxistipps <strong>für</strong> den unmittelbaren Geschäftserfolg zu<br />
vermitteln. Wir liefern Lösungsansätze und Hintergrundwissen und<br />
unterstützen Entscheidungsprozesse im pharmazeutischen Betrieb.<br />
Neu sind auch <strong>die</strong> Seiten „prozesstechnik-online.de>exklusiv“, denn<br />
Print ist ohne <strong>die</strong> crossmediale Verknüpfung mit unserer Online-<br />
Plattform www.prozesstechnik-online.de nicht mehr denkbar.<br />
Hier finden Sie News, Innovationen, Lösungen, Produktmeldungen,<br />
Dienstleistungen und Veranstaltungstipps sowie Hinweise auf aktuelle<br />
Webinare, Events, Videos usw. ebenso wie <strong>die</strong> Wahl zum Top-Produkt<br />
des Monats und des Jahres. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen der „Neuen <strong>phpro</strong>“ und freue mich auf Ihr Feedback!<br />
Pharmaproduktion<br />
wird zu <strong>phpro</strong><br />
Günter Eckhardt, Chefredakteur<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 3
<strong>phpro</strong> INHALT 01-2018<br />
14 Titel Das brasilianische<br />
Start-up Biomm in<br />
Nova Lima hat eine neue<br />
Produktionsstätte <strong>für</strong><br />
Insulin errichtet. Für <strong>die</strong><br />
Installation von zwei<br />
kompletten Produktionslinien<br />
entschied sich das<br />
Unternehmen <strong>für</strong> Bosch<br />
Packaging Technology.<br />
18 Die TLM-Anlagen<br />
von Schubert-Pharma<br />
ermöglichen <strong>die</strong> Verpackung<br />
von Vials und Pens<br />
in unterschiedlichen<br />
Zusammenstellungen.<br />
24 Ein System zu entwickeln,<br />
das <strong>die</strong> durch<br />
Serialisierung generierten<br />
Datenmengen verwaltet<br />
und überträgt, ist eine<br />
gewaltige Aufgabe<br />
PHPRO NACHRICHTEN<br />
8 Karlsruhe, Wien, Berlin<br />
Die Lounges on Tour bringen Aussteller und<br />
potenzielle Kunden noch näher zusammen<br />
VERPACKUNG<br />
12 Big Bags sicher entleeren<br />
Innerbetriebliches Schüttguthandling<br />
14 TITEL Schlüsselfertig<br />
Turnkey-Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Insulinproduktion<br />
18 Vorsicht ist <strong>die</strong> Mutter der Faltschachtel<br />
Automatisiertes Handling durch 3-D-Technologie<br />
20 PRODUKTE<br />
IM FOKUS: SERIALISIERUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
22 Für Serialisierung und mehr<br />
Flexible und leicht zu integrierende Softwareplattform<br />
24 Aus den Fehlern des US-Markts lernen<br />
Aufbau eines erfolgreichen Serialisierungs-<br />
Datenmanagements<br />
26 Die Zeit drängt<br />
Herausforderung Serialisierung<br />
28 Moskau verfolgt umfangreichen Ansatz<br />
Track-&-Trace-Lösung <strong>für</strong> den russischen Markt<br />
PRODUKTION<br />
32 PRODUKTE<br />
34 Durchgängiges Antriebskonzept bietet Flexibilität<br />
Komplette Plattform <strong>für</strong> Easy Motion<br />
38 Stopfen waschen leicht gemacht<br />
Sterile Messtechnik im Einsatz<br />
40 Spritzen mit hochviskosen Me<strong>die</strong>n befüllen<br />
Boom bei Cannabis erfordert veränderte<br />
Abfüllmethoden<br />
42 Genau richtig statt zu viel des Guten<br />
Effizientes Containment <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tablettenproduktion<br />
MANAGEMENT<br />
44 Sicher ist sicher<br />
Rechenzentrum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharma- und<br />
Biotechnologiebranche<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
46 Kein unnützes Pingpongspiel<br />
Compliance und Effizienz verlangen integrierte<br />
Betrachtungsweise<br />
EXPERTENMEINUNG<br />
50 Pharmalogistik auf dem digitalen Prüfstand<br />
Kurz- und mittelfristige Digitalisierungsschwerpunkte<br />
4 <strong>phpro</strong> 01-2018
42 Containment-Produktionsanlagen<br />
sind<br />
häufig überdimensioniert.<br />
Mit dem Containment<br />
Guard hat Fette<br />
Compacting jetzt ein<br />
Messverfahren entwickelt,<br />
um Tablettenpressen<br />
optimal auszulegen.<br />
11 – 15 June 2018<br />
Frankfurt am Main<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt<br />
6 Nachrichten<br />
10 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />
11 Gewinner Top-Produkt des Monats Dezember<br />
33 Inserentenverzeichnis<br />
37 Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
48 Literatur, Broschüren, E-Me<strong>die</strong>n/Impressum<br />
49 Termine/Ansprechpartner Redaktion<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 5
<strong>phpro</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Bild: Sartorius<br />
Neues Produktionsgebäude <strong>für</strong> Laborinstrumente<br />
DER SARTORIUS-CAMPUS WÄCHST<br />
Mit rund 42 Mio. Euro <strong>die</strong> größte Einzel -<br />
investition in den Sartorius-Campus<br />
Mit dem neuen Gebäude <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Laborinstrumenten setzt Sartorius auf<br />
hoch qualitative Produktionsbedingungen<br />
und modernes, effizientes Arbeiten. Der<br />
rund 42 Mio. Euro teure Neubau wurde als<br />
Teil des Sartorius-Campus feierlich eröffnet.<br />
60-Millionen-Euro-Investitionsprogramm erfolgreich abgeschlossen<br />
SALTIGO FEIERT 50 JAHRE CHEMIE VOM FEINSTEN<br />
Die Saltigo GmbH hatte im November 2017<br />
gleich doppelt Grund zu feiern. Das Zentrale<br />
Technikum Organisch (ZeTO) des Exklusivsynthesespezialisten<br />
am Standort Leverkusen<br />
blickt auf 50 Betriebsjahre zurück.<br />
Das ZeTO macht rund ein Fünftel der Gesamtkapazität<br />
von Saltigo aus. Passend zu<br />
<strong>die</strong>sem Jubiläum wurde zeitgleich das 2015<br />
begonnene, umfangreiche Ausbau- und Modernisierungsprojekt<br />
abgeschlossen. Rund<br />
60 Mio. Euro wurden dabei am Standort Leverkusen<br />
investiert, vorrangig in zwei neue<br />
In dem etwa 25 000 m 2 großen Gebäude<br />
stellen rund 450 Mitarbeiter Laborgeräte<br />
wie Waagen, Reinstwassersysteme und<br />
Feuchtemessgeräte her.<br />
Das Produktionsgebäude, an dem sich das<br />
Land Niedersachsen und der Bund zusammen<br />
mit 4,2 Mio. Euro beteiligt haben, ist<br />
<strong>die</strong> größte Einzelinvestition des Sartorius-<br />
Campus. Insgesamt investiert Sartorius bis<br />
zur geplanten Fertigstellung Ende 2018<br />
rund 500 Mio. Euro in den Campus. Die<br />
neue Konzernzentrale vereint zwei Göttinger<br />
Standorte und bietet mehr Kapazitäten<br />
<strong>für</strong> Produktion und Administration. Zudem<br />
kann das rund 170 000m 2 große Areal noch<br />
erweitert werden.<br />
Mehrzweckproduktionslinien des ZeTO und<br />
in den Aufbau eines benachbarten Tankcontainerlagers.<br />
Geschäftsführer Dr. Torsten<br />
Derr freut sich über bereits gut gefüllte Auftragsbücher<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> neuen Produktionslinien.<br />
„Seit Januar 2018 produzieren wir in<br />
den neuen Anlagen. Die zusätzlichen Kapazitäten<br />
kommen genau zum richtigen Zeitpunkt“,<br />
sagt er. Das gesamte Reaktorvolumen<br />
im ZeTO liegt nach dem Ausbau bei<br />
470 m 3 . Der größte der insgesamt 75 Rührwerkskessel<br />
fasst dabei 16 m 3 .<br />
Moderne Arbeitsumgebung<br />
VETTER LEGT GRUNDSTEIN<br />
FÜR VERWALTUNGSGEBÄUDE<br />
Feierliche Grundsteinlegung am Ravens -<br />
burger Vetter-Standort Schützenstrasse<br />
Mit der feierlichen Grundsteinlegung hat<br />
Vetter im September 2017 den offiziellen<br />
Startschuss <strong>für</strong> ein neues Verwaltungsgebäude<br />
am Ravensburger Standort Schützenstrasse<br />
gegeben, das bis Mitte 2019 fertiggestellt<br />
sein soll. Der Neubau wird nach Fertigstellung<br />
eine Nutzfläche von 25 000 m2 haben.<br />
Wie es sich <strong>für</strong> ein zeitgemäßes Bürogebäude<br />
gehört, legt Vetter dabei viel Wert auf eine<br />
flexible Nutzbarkeit. Ein wichtiges Anliegen<br />
ist es darüber hinaus, den Mitarbeitern<br />
eine moderne Arbeitsumgebung zu bieten.<br />
Das Bürokonzept versucht Schnittstellen in<br />
der Verwaltung weiter zu reduzieren, indem<br />
<strong>die</strong> Arbeitsplätze prozessorientiert angeordnet<br />
sein werden. „Wir als Geschäftsführung<br />
freuen uns, hier ein neues Stück Zukunft<br />
bauen zu können. Das neue Verwaltungsgebäude<br />
ist ein weiterer Meilenstein in unserer<br />
Wachstumsstrategie“, sagt Vetter-Geschäftsführer<br />
Thomas Otto.<br />
Bild Vetter<br />
<strong>phpro</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />
Gehringer (li.) ein Geschäftsführer<br />
onshalle des Verpackungs- und<br />
<strong>die</strong> doppelseitige Lackierung von<br />
eingestellt, der nicht aus dem<br />
Folienherstellers Bischof + Klein<br />
Folien und Laminaten sowie eine<br />
Kreis der Familienstämme kommt.<br />
einzubauen. Auf der neuen Ma-<br />
Schneidanlage installieren, <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Bild: Bausch+Ströbel<br />
Generationswechsel<br />
Nachdem Markus Ströbel (re.),<br />
Sohn des Firmenmitbegründers<br />
Rolf Ströbel, bereits seit 2001 Ge-<br />
Dem rasanten Wachstum des Unternehmens<br />
Rechnung tragend<br />
wird <strong>die</strong> Geschäftsleitung demnächst<br />
erweitert, um <strong>die</strong> anstehenden<br />
Aufgaben auf mehrere<br />
Schultern zu verteilen.<br />
18 m hoher Reinraum<br />
schine sollen künftig neben den<br />
bestehenden Produkten auch<br />
Neuentwicklungen, <strong>die</strong> bisher<br />
noch nicht unter Reinraumbedingungen<br />
hergestellt wurden, entstehen.<br />
Kapazität erhöht<br />
ein neuer Reinraum der Klasse 8<br />
errichtet wird.<br />
Bild: Zeta Biopharma<br />
schäftsführer ist, wird nun auch<br />
Der Industrie<strong>die</strong>nstleister Wisag<br />
Die Constantia Flexibles Gruppe<br />
bei der Familie Bullinger <strong>die</strong> zweite<br />
Generation in <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
einziehen. Thorsten<br />
Bullinger (Mitte) folgt seinem Vater<br />
Siegfried Bullinger nun ebenfalls<br />
als Geschäftsführer nach. Bereits<br />
2013 wurde mit Dr. Hagen<br />
hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von Verpackungsmaterial<br />
einen Reinraum<br />
mit 18 m hohem Stahlturm errichtet,<br />
um dort einen Folienextruder<br />
zu integrieren. Ein großes Loch<br />
im Dach war nötig, um den Stahlturm<br />
in <strong>die</strong> vorhandene Produkti-<br />
investiert einen zweistelligen<br />
Euro-Millionenbetrag in <strong>die</strong> Kapazitätserweiterung<br />
von Constantia<br />
Patz, ihrem österreichischen Produktionsstandort<br />
<strong>für</strong> pharmazeutische<br />
Verpackungen. Das Unternehmen<br />
wird eine Maschine <strong>für</strong><br />
Großauftrag <strong>für</strong> Zeta<br />
Boehringer Ingelheim investiert<br />
700 Mio. Euro in eine neue Biotech-Produktionsanlage<br />
am<br />
Standort Wien. Gebaut wird <strong>die</strong><br />
Anlage durch das steirische Un-<br />
6 <strong>phpro</strong> 01-2018
Zusammenarbeit <strong>für</strong> mehr Wachstum in Europa<br />
SIEGFRIED AG SETZT AUF BILFINGER<br />
Bild: Bilfinger<br />
Bilfinger übernimmt bei Siegfried<br />
u.a. <strong>die</strong> Instandhaltung<br />
wortet Bilfinger den gleichen<br />
Aufgabenbereich im Schweizer<br />
Siegfried-Werk Evionnaz.<br />
Die neuen Aufträge haben ein<br />
Volumen von rund 100 Mio.<br />
Euro. Die Übernahme von Leistungen<br />
an weiteren Standorten<br />
ist im Gespräch. Ausschlaggebend<br />
<strong>für</strong> den Abschluss der neuen<br />
Dienstleistungsverträge ist<br />
<strong>die</strong> erfolgreiche Zusammenar-<br />
beit zwischen Bilfinger und<br />
Siegfried am Stammsitz in Zofingen.<br />
Seit 2010 ist <strong>die</strong> Bilfinger<br />
Industrial Services Schweiz<br />
AG dort <strong>für</strong> <strong>die</strong> Instandhaltung<br />
und das Engineering der Produktionsanlagen<br />
zuständig. Im<br />
Zuge der Maintenance-Partnerschaft<br />
konnten <strong>die</strong> jährlichen<br />
Instandhaltungskosten um mehr<br />
als 30 % gesenkt werden – bei<br />
gesteigerter Anlagenverfügbarkeit<br />
und Effizienz. Ähnliche Effekte<br />
erwarten beide Unternehmen<br />
auch in Evionnaz, Saint-<br />
Vulbas und Minden.<br />
Zentraler Baustein der Neuorganisation<br />
der Instandhaltung ist<br />
das <strong>für</strong> Siegfried entwickelte<br />
24/7/365-Servicekonzept, das<br />
auf dem Bilfinger Maintenance<br />
Concept (BMC) basiert.<br />
Der Schweizer Pharmahersteller<br />
Sigfried AG setzt <strong>für</strong> ein weiteres<br />
Wachstum in Europa auf den<br />
Service der Bilfinger SE. Der<br />
Ausbau der Zusammenarbeit bezieht<br />
sich auf Standorte in<br />
Deutschland, Frankreich und in<br />
der Schweiz. Im Januar 2017<br />
wurde der bestehende Instandhaltungsvertrag<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktionsanlagen<br />
in Minden in<br />
Nordrhein-Westfalen um <strong>die</strong><br />
Übernahme der Ingenieur- und<br />
Technikorganisation erweitert.<br />
Hinzu kamen zum 1. Mai <strong>die</strong><br />
Instandhaltung, das Engineering,<br />
<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung der Versorgungsanlagen<br />
sowie das Material-<br />
und Lieferantenmanagement<br />
im französischen Saint-Vulbas.<br />
Seit dem 1. September verant-<br />
Kreuzkontaminationsgrenzwerte<br />
<strong>für</strong> Arzneimittel<br />
ternehmen Zeta Biopharma.<br />
Parallel startete Zeta im Herbst<br />
2016 mit der TU Hamburg und<br />
Boehringer Ingelheim ein gemeinsames<br />
Projekt, das <strong>die</strong> Entwicklung<br />
eines leistungsstarken<br />
Bodenmagnetrührwerks <strong>für</strong> Bioreaktoren<br />
umfasste. Das Scale-up<br />
des Magnetrührwerks auf den Industriemaßstab<br />
von mehr als<br />
15 000 l wurde wissenschaftlich<br />
belegt. Nach Abschluss des Projektes<br />
sicherte sich Boehringer<br />
Ingelheim mit der Bestellung von<br />
sechs BMRF-40.000-Bodenmagnetrührwerken<br />
<strong>für</strong> Large-Scale-<br />
Bioreaktoren den Technologievorsprung<br />
<strong>für</strong> das Großprojekt LSCC<br />
am Standort Wien.<br />
Laut GMP-Vorgaben müssen Arzneimittelhersteller<br />
nicht nur an den Mitarbeiterschutz, sondern auch<br />
auf den Schutz der Patienten bei der Darreichung<br />
des Arzneimittels achten.<br />
Die Lösung: <strong>die</strong> Ableitung der maximalen täglichen<br />
Konzentration an Kreuzkontaminationen, der so<br />
genannten PDE (Permitted Daily Exposure) auf Basis<br />
der pharmakologischen und toxikologischen Daten<br />
zum API. Unerläßlich: eine Bewertung der toxischen<br />
Wirkung und Pharmakokinetik der pharmakologisch<br />
wirksamen Substanzen (API) des Arzneimittels.<br />
Unsere Dienstleistungen:<br />
Umfassende Literaturrecherche nach wissenschaftlichen<br />
(klinischen und nicht-klinischen) Daten<br />
Pharmakologische und toxikologische Beurteilung<br />
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Bestimmung von gesundheitsbasierten<br />
Grenz werten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Exposition (maximale<br />
tägliche Dosis (PDE)) zur Gewährleistung des<br />
Patientenschutzes<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 7
<strong>phpro</strong><br />
NACHRICHTEN<br />
Bilder: Inspire<br />
Harald Martin, Geschäftsführer der I-EC GmbH: „Kleines Budget bei optimaler Kundennähe – das ist der Hauptvorteil der Experience Expo.“<br />
Die Lounges on Tour bringen Aussteller und potenzielle Kunden noch näher zusammen<br />
Karlsruhe, Wien, Berlin<br />
Warum verlassen <strong>die</strong> Lounges trotz erfolgreicher Entwicklung Stuttgart in Richtung<br />
Karlsruhe? Was steckt hinter der Experience Expo und wie ergänzen <strong>die</strong>se Lounges<br />
on Tour das erfolgreiche Messekonzept. Diese und weitere Fragen beantwortet Harald<br />
Martin im Interview mit der Pharmaproduktion. Der Geschäftsführer der I-EC<br />
GmbH ist <strong>für</strong> das Konzept und Programm des Events verantwortlich.<br />
Herr Martin, beginnen wir mit einem Blick zurück: Die Lounges<br />
2017 sollen <strong>die</strong> erfolgreichsten seit Jahren gewesen sein. Was<br />
spricht <strong>für</strong> <strong>die</strong>se positive Bilanz?<br />
Harald Martin: Knapp 8000 Fachbesucher, kamen nach Stuttgart.<br />
Damit stieg <strong>die</strong> Besucherzahl im Vergleich zur Vorjahresveranstaltung<br />
2016 um 600 Personen. 280 Aussteller nutzten das Event <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Reinraum- und Pharmaprozesstechnik, um ihre Produkte auf<br />
Einzel- und Gemeinschaftsständen zu präsentieren.<br />
Wie erklären Sie sich <strong>die</strong>se erfreuliche Entwicklung?<br />
Martin: Die Verlegung des Termins auf Ende Januar kam richtig gut<br />
bei Ausstellern und Besuchern an. Des Weiteren haben wir das Konzept<br />
der Veranstaltung noch mehr an <strong>die</strong> Bedürfnisse der Fachbesucher<br />
angepasst. Nur so bekommen wir qualifizierte Fachbesucher<br />
und Entscheider auf <strong>die</strong> Messe. Für <strong>die</strong> Aussteller bedeutet das beispielsweise,<br />
dass sie bei den Vorträgen darauf achten, dass relevante<br />
und nutzwertige Themen behandelt werden und nicht das kleine<br />
Einmaleins der Reinraumtechnik. Letzteres lockt Anfänger in <strong>die</strong><br />
Vortragsräume und an <strong>die</strong> Stände. Das sind aber nicht <strong>die</strong> Personen,<br />
<strong>die</strong> Leads bei den Unternehmen erzeugen. Wir haben also genau<br />
definiert, welche Inhalte wir in den Vorträgen haben möchten. Das<br />
sind in erster Linie konkrete verfahrenstechnische Lösungen und<br />
realisierte Projekte.<br />
Trotz der Erfolge stehen <strong>die</strong> Lounges vor großen Veränderungen.<br />
Die Messe wird ab 2018 wieder in Karlsruhe stattfinden. Warum<br />
haben Sie sich <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Schritt entschlossen?<br />
Martin: Wir hören gerne auf <strong>die</strong> Wünsche unserer Aussteller. Und<br />
<strong>die</strong> finden, dass <strong>die</strong> Messe Karlsruhe viel besser zum Lounge-Konzept<br />
passt.<br />
Sind neben dem Ortswechsel noch weitere Änderungen am Messekonzept<br />
geplant?<br />
Martin: Nein.<br />
8 <strong>phpro</strong> 01-2018
Zum Gesamtkonzept der Lounges gehört seit <strong>die</strong>sem Jahr auch <strong>die</strong><br />
Experience Expo. Bitte erläutern Sie <strong>die</strong> Idee, <strong>die</strong> dahinter steckt.<br />
Martin: Die Idee zu <strong>die</strong>ser Lounges on Tour kam ebenfalls von unseren<br />
Ausstellern. Sie wollen dorthin, wo <strong>die</strong> Anwender ihrer Produkte<br />
sitzen, <strong>die</strong> aber nicht nach Stuttgart kamen oder nach Karlsruhe<br />
kommen werden, weil ihnen der Weg zu weit ist.<br />
Wie unterscheiden sich <strong>die</strong> Lounges und <strong>die</strong> Experience Expo voneinander.<br />
Martin: Inhaltlich überhaupt nicht. Die Experience Expo ist kleiner<br />
und was <strong>die</strong> Stände angeht, auch etwas einfacher. Kleines Budget<br />
bei optimaler Kundennähe – das ist der Hauptvorteil der Experience<br />
Expo.<br />
Die Premiere der Experience Expo fand am 17. und 18. Oktober<br />
2017 in Räumlichkeiten am Frankfurter Flughafen statt. Waren Sie<br />
mit der Erstveranstaltung zufrieden?<br />
Martin: Wir konnten 50 Aussteller und 500 Besucher in Frankfurt<br />
begrüßen. Das war <strong>für</strong> den Anfang nicht schlecht, blieb aber hinter<br />
den Erwartungen zurück. In Gesprächen mit Ausstellern stellte sich<br />
zudem heraus, dass <strong>die</strong> optimale Anbindung des Veranstaltungsortes<br />
an <strong>die</strong> Autobahn sowie den Frankfurter Flughafen und seinen ICE-<br />
Bahnhof keinen Einfluss auf <strong>die</strong> Entscheidung potenzieller Fachbesucher<br />
hatte, zur Messe zu kommen.<br />
„Wir hören gerne auf <strong>die</strong> Wünsche unserer<br />
Aussteller. Und <strong>die</strong> finden, dass <strong>die</strong> Messe<br />
Karlsruhe viel besser zum Lounge-Konzept<br />
passt.“<br />
Und wie geht es nun weiter?<br />
Martin: Wir werden das Konzept, das <strong>die</strong> Aussteller und ich <strong>für</strong> zukunftsweisend<br />
halten, verfeinern und in 2018 mit zwei Ausgaben<br />
der Experience Expo an den Start gehen: Ende September in Wien<br />
und Mitte Oktober in Berlin.<br />
Glauben Sie, dass in einem Achema-Jahr wirklich Platz <strong>für</strong> zwei<br />
Ausgaben der Experience Expo ist?<br />
Martin: Ja, da<strong>für</strong> sprechen <strong>die</strong> bereits eingereichten Vorabreservierungen.<br />
Außerdem sind <strong>die</strong> Achema und unsere beiden Lounges on<br />
Tour räumlich und zeitlich so weit voneinander entfernt, dass es da<br />
eigentlich keine Konkurrenz geben dürfte. Außerdem werden wir<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Aussteller, <strong>die</strong> an beiden Orten dabei sind, einen besonderen<br />
Service anbieten: Wir transportieren ihre Messeexponate von Wien<br />
nach Berlin – das reduziert den Aufwand und spart Kosten.<br />
Zurück zu den Lounges. Diese werden vom 6. bis 8. Februar 2018<br />
auf dem Karlsruher Messegelände ihre Tore öffnen. Welche Highlights<br />
erwarten <strong>die</strong> Besucher.<br />
Martin: Fangen wir beim Fraunhofer IPA an. Das Institut wird auf<br />
der Lounges den Reinheitstechnikpreis Clean! verleihen. Des Weiteren<br />
wird das Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie (KIT) einen eigenen<br />
Bereich bekommen, der Platz <strong>für</strong> den KIT Innovation HUB –<br />
Prävention im Bauwesen bietet. Hier wird anhand von konkreten<br />
Projekten aus der <strong>Pharmaindustrie</strong> gezeigt, wie durch vorbeugende<br />
Maßnahmen <strong>die</strong> Infrastruktur geschützt und Instandhaltungskosten<br />
gespart werden können. Und nicht zuletzt erwartet <strong>die</strong> Fachbesucher<br />
wieder unser umfangreiches Vortragsprogramm.<br />
Letzteres erfreut sich einerseits großer Beliebtheit. Andererseits<br />
stehen <strong>die</strong> Aussteller während der Vortragsessions ziemlich einsam<br />
an ihren Ständen, weil <strong>die</strong> meisten Fachbesucher in den Vortragsräumen<br />
sitzen. Ist das nicht ein Fehler im Veranstaltungskonzept?<br />
Martin: Das mag Ihr Eindruck sein, den ich aber so nicht bestätigen<br />
kann. Pro Tag kommen zwischen 2500 und 3000 Besucher auf <strong>die</strong><br />
Lounges, während <strong>die</strong> Vortragsräume Platz <strong>für</strong> lediglich 500 Personen<br />
bieten. Die Zahlen zeigen, dass auch während der Vorträge genügend<br />
Leute in den Hallen unterwegs sind. Außerdem halten viele<br />
Aussteller selbst Vorträge und bereiten so spätere Gespräche am<br />
Stand vor. Sie nutzen also ihren Vortrag gezielt, um interessierte<br />
Fachbesucher an ihren Stand zu bekommen. Wissen Sie, <strong>die</strong><br />
Lounges sind wie ein Werkzeugkasten, der dem Aussteller verschiedene<br />
Tools bietet – <strong>die</strong> Präsentation am Stand, Vorträge in den Foren<br />
und Produktshows auf den Aktionsbühnen. Es liegt an jedem Aussteller<br />
selbst, <strong>die</strong>se verschiedenen Tools intelligent zu nutzen, um<br />
<strong>die</strong> Fachbesucher an seinen Stand zu locken.<br />
Ein echter Renner auf der Lounges 2017 war <strong>die</strong> Darkzone. Was<br />
verbirgt sich dahinter?<br />
Martin: Das ist eine Sonderschau, <strong>die</strong> von den Firmen Dastex, Pfennig<br />
und CCI realisiert wurde. Im Mittelpunkt stand ein Dunkelraum,<br />
in dem Kontaminationen vor und nach dem Reinigen visualisiert<br />
und Möglichkeiten zur Kontaminationskontrolle vorgestellt<br />
wurden. Besonderes Augenmerk genoss dabei das Thema Querkontamination.<br />
Zusätzlich präsentierten <strong>die</strong> genannten Firmen pro Tag<br />
bis zu sechs Vorträge, <strong>die</strong> sich mit Themen aus den Bereichen Kontaminationsvermeidung,<br />
-verminderung und -kontrolle sowie Reinraumtechnik<br />
befassten.<br />
Wird es <strong>die</strong>se Sonderschau auch 2018 wieder geben?<br />
Martin: Ja, allerdings in einer etwas veränderten Form. Sie wird um<br />
eine weitere Station ergänzt werden, <strong>die</strong> sich mit dem korrekten<br />
Ankleiden beschäftigen wird. Typische Fehler beim Ankleiden werden<br />
u. a. mithilfe von Fluoreszenzpartikel visuell einprägsam aufgezeigt<br />
und Risiken von Kreuzkontaminationen erläutert. Selbstverständlich<br />
wird auch das fehlerfreie Anziehen der Reinraumbekleidung<br />
vorgeführt.<br />
Kommen wir zum Schluss zu x4com. Bitte erläutern Sie, was hinter<br />
<strong>die</strong>ser Kommunikationsplattform steckt.<br />
Martin: Sie basiert auf dem Live-Event, also der Lounges bzw. der<br />
Experience Expo, auf dem sich Aussteller und Besucher persönlich<br />
treffen. x4com bietet beiden <strong>die</strong> Möglichkeit, auch nach der Messe<br />
in Kontakt zu bleiben. Mit über 150 registrierten Unternehmen und<br />
mehr als 5000 Einzelprofilen von Fachleuten ist x4com <strong>die</strong> größte<br />
veranstaltungsbezogene Kommunikationsplattform auf dem Gebiet<br />
der Reinraum- und Pharmatechnik.<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />
LUKAS LEHMANN<br />
stellv. Chefredakteur<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 9
PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />
EXKLUSIV<br />
TOP-PRODUKT<br />
DES MONATS FEBRUAR 2018<br />
ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />
Bild: Festo<br />
Bild: Watson Marlow<br />
Bild: Ansys<br />
Bild: Hecht<br />
Bild: shaiith, Fotolia.com<br />
Bild: Koelnmesse<br />
Quergerätselt<br />
Geschmackvoll<br />
Anuga FoodTec 2018<br />
Zu Gast in Köln-Deutz<br />
Thema<br />
Industrie-4.0-Lösungen<br />
Gut 110 Jahre muss es her sein – da begann<br />
das Reich der Sinne zu wachsen. Die altbekannten<br />
Kategorien bekamen illustren<br />
Nachwuchs aus Fernost. Ein japanischer<br />
Chemiker fand in seiner Hexenküche <strong>die</strong><br />
Nummer fünf, <strong>die</strong> uns Fleischeslust beschert.<br />
Haben Sie schon eine Idee, was wir<br />
suchen könnten? Dann machen Sie doch bei<br />
unserem kleinen Rätsel mit und gewinnen<br />
Sie im Februar ein Jahresabo der Zeitschrift<br />
„natur“ oder sichern Sie sich eines unserer<br />
Exit-Spiele von Kosmos.<br />
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Die meisten von Ihnen werden bereits den<br />
20. bis 23. März 2018 in ihrem Kalender<br />
geblockt haben. Dann findet <strong>die</strong> Anuga<br />
Foodtec in Köln statt. Was <strong>die</strong> Messe zum<br />
wohl wichtigsten Impulsgeber <strong>für</strong> <strong>die</strong> internationale<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
macht, finden Sie bei uns im Internet.<br />
Das breite Angebotsspektrum der Messe<br />
reicht von Food Packaging und Safety &<br />
Analytics über Food Processing bis hin zu<br />
Food Ingre<strong>die</strong>nts sowie den Bereich Services<br />
& Solutions.<br />
www.prozesstechnik-online.de/po111217<br />
Die Digitalisierung in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />
schreitet immer weiter voran. Auf der einen<br />
Seite ist Industrie 4.0 ein Segen, andererseits<br />
aber auch ein Fluch. Durch <strong>die</strong> Digitalisierung<br />
der Branchen Chemie, Pharma und<br />
Food wächst <strong>die</strong> Gefahr von Hackerangriffen.<br />
Dies gilt es zu verhindern. Auf unserer<br />
Themen seite finden Sie Artikel, <strong>die</strong> <strong>die</strong> fantastischen<br />
Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
darstellen, aber auch Artikel, <strong>die</strong> sich mit<br />
den Gefahren beschäftigen, <strong>die</strong> von Industrie<br />
4.0 ausgehen.<br />
www.prozesstechnik-online.de/industrie40<br />
Pneumatik wird<br />
Industrie-4.0-tauglich<br />
Kompakte Gehäuseschlauchpumpen<br />
Simulation während<br />
des Produktdesigns<br />
Big-Bag-Anschlusssystem<br />
Das Festo Motion Terminal<br />
VTEM integriert eine ganze Reihe<br />
von Produkten, Funktionen<br />
und ganzen Lösungspaketen.<br />
Die Entwickler kombinierten<br />
<strong>die</strong> spezielle Ventiltechnologie<br />
mit einem Controller und smarten<br />
Apps. Die Pneumatik wird<br />
einfacher, flexibler und darüber<br />
hinaus Industrie-4.0-tauglich.<br />
Die Watson-Marlow-Pumpen<br />
der Reihe 120 sind kompakte<br />
Gehäuseschlauchpumpen <strong>für</strong><br />
Biopharmazeutik und Forschung.<br />
Die Pumpen sind mit<br />
drei verschiedenen Antrieben<br />
und fünf verschiedenen Pumpenköpfen<br />
<strong>für</strong> eine präzise<br />
Förderung von 0,0001 bis<br />
190 ml/min erhältlich.<br />
Ansys Discovery Live ermöglicht<br />
es Produktentwicklern, Design -<br />
variationen direkt während der<br />
Konstruktion zu überprüfen<br />
und sofort Simulationsergebnisse<br />
zu erhalten. Discovery Live<br />
eignet sich <strong>für</strong> strömungsmechanische<br />
sowie strukturmechanische<br />
und thermische Simulationsanwendungen.<br />
Das Big-Bag-Anschlusssystem<br />
LAS-EC (Easy Connect) von<br />
Hecht <strong>für</strong> höchste Containment -<br />
anforderungen erlaubt ein<br />
leichtes, ergonomisches und vor<br />
allem sicheres Austragen von<br />
Pulvern. Das LAS-EC zeichnet<br />
sich durch ein einfaches Entleeren<br />
ohne den Einsatz von Verbrauchsmaterialien<br />
aus.<br />
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10 <strong>phpro</strong> 01-2018
BLISTER<br />
VERPACKUNGEN<br />
KI N D E R S I CH E R · LE I CHT ZU Ö F F N E N · N ACH H A LTI G !<br />
Veranstaltungskalender<br />
Immer wissen, was läuft<br />
Ein besonderer Service der <strong>Prozesstechnik</strong>online-Redaktion<br />
ist der Veranstaltungs -<br />
kalender. Sie finden ihn auf prozesstechnikonline.de<br />
unter „Wissen, was läuft!“. Geboten<br />
wird ein breites Angebot an Seminaren,<br />
Workshops, Kon ferenzen und Messen rund<br />
um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong> aus den Bereichen<br />
Chemie, Pharma und Food. Ausge wählte Veranstaltungen<br />
werden auch etwas ausführlicher<br />
dargestellt. Ein Vorteil: Durch einen<br />
Klick auf <strong>die</strong> E-Mail-Adresse können Sie direkt<br />
Kontakt mit dem Anbieter aufnehmen.<br />
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<strong>die</strong> Schur Flexibles Blister Range neue Maßstäbe in der<br />
Pharmaverpackung. Die innovativen Materialien <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Verpackung von Blister-Anwendungen überzeugen durch<br />
hochtransparenten Durchblick auf farblich differenzierte<br />
Inhalte, konstantes und seniorenfreundliches Peelverhalten -<br />
und dennoch kindersicher. Beste Maschinengängigkeit,<br />
hochwertiger Druck und stark reduzierter Materialverbrauch<br />
ergeben eine effizientere Herstellung bei reduziertem<br />
Einsatz von Rohmaterialien.<br />
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Stand M 40<br />
PHARMAPACK<br />
2018<br />
SIEGER<br />
TOP-PRODUKT DES MONATS DEZEMBER 2017<br />
DREIFACH SICHER. EINFACH GUT.<br />
<br />
Bild: Greif-Velox<br />
Vakuumpacker zur<br />
staubfreien Abfüllung<br />
Pulver mit geringem Schüttgewicht bereiten<br />
beim Absacken häufig Probleme: voluminöse,<br />
instabile Säcke, <strong>die</strong> mehr eingeschlossene<br />
Luft enthalten als das Produkt. Greif-Velox<br />
ändert das mittels eines Vakuumpackverfahrens.<br />
Dabei werden Ventilsäcke mit dem Einsatz<br />
des Vakuumpackers Velovac bei extrem<br />
leichten und feinen Schüttgütern mit Korngrößen<br />
bis 200 μm und einem Schüttgewicht<br />
von 350 g/l bis zu 50 % schmaler.<br />
OSMOTRON ® WFI – wirklich faszinierend intelligent gelöst.<br />
Der OSMOTRON ® WFI ist mit seinem SEPTRON ® WFI <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anforderungen der<br />
Ph. Eur. entwickelt. Drei Membranbarrieren bieten maximale Sicherheit und können<br />
eine Wasserqualität liefern, welche <strong>die</strong> Vorgaben <strong>für</strong> WFI sicher übererfüllt.<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 11
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Innerbetriebliches Schüttguthandling<br />
Big Bags sicher<br />
entleeren<br />
Beim innerbetrieblichen Schüttguthandling kommen stets <strong>die</strong>selben<br />
Fragen bezüglich Handling, Transport zwischen den einzelnen<br />
Verarbeitungsschritten und Beachtung der OEL-Grenzwerte auf.<br />
Vor allem, wenn es sich um Big Bags handelt. Als Antwort auf <strong>die</strong>se<br />
Fragen bietet Hecht verschiedene Lösungen an.<br />
Um das Personal in der Produktion effektiv<br />
vor den Folgeschäden potenter Wirkstoffe<br />
zu schützen, sind bei vielen Stoffen<br />
Grenzwerte von mindestens OEB 3 (Occupational<br />
Exposure Band) einzuhalten. Das<br />
bedeutet, dass eine Umgebungskontamination<br />
von maximal OEL (Occupational Exposure<br />
Level)
Die Frage, wie Big Bags auf eine sichere<br />
und saubere Art wieder entleert werden<br />
können, beantwortet ...<br />
... Hecht mit dem Big-Bag-Anschlusssystem<br />
LAS-EC (Easy Connect), das höchste OEB-<br />
Level einhält.<br />
Der von Hecht entwickelte Proclean Conveyor<br />
PCC übernimmt <strong>die</strong> pneumatische<br />
Förderung zu nachfolgenden Prozessen wie<br />
einem Mischer<br />
eine pneumatische Steuerung mit den drei<br />
Funktionen Andocken, Abdichten und Abdocken<br />
be<strong>die</strong>nt.<br />
Um den Big Bag anzuschließen, wird <strong>die</strong>ser<br />
exakt über dem Anschlusssystem positioniert.<br />
Der Big Bag wird durch Fixierung des<br />
inneren Liners mithilfe einer pneumatischen<br />
Vorrichtung mit integrierter Blähdichtung<br />
an das Anschlusssystem angedockt.<br />
Durch das Einschieben und Straffen des<br />
Führungsseils kann der innere Liner des Big<br />
Bags anschließend ideal positioniert werden.<br />
Nach einmaligem Drücken der Fixierungskassette<br />
kann das Seil entfernt werden.<br />
Anschließend wird mit der Hebel-Klemmvorrichtung<br />
arretiert und mechanisch abgedichtet.<br />
Mit der pneumatischen und mechanischen<br />
Sicherung des Liners wird ein versehentliches<br />
Herausziehen und somit der<br />
Bruch des Containments unterbunden. Nach<br />
erfolgtem Andocken ist ein geschütztes und<br />
staubfreies Entleeren durch Öffnen des Big-<br />
Bag-Verschlusses möglich und ein Produktaustritt<br />
nachhaltig abgestellt.<br />
WIP- und CIP-Reinigung<br />
Um den Anforderungen nach GMP gerecht<br />
zu werden, wurde auch eine Methode zur<br />
Reinigung entwickelt. Durch <strong>die</strong> Ausstattung<br />
mit WIP- und CIP-Equipment kann das<br />
komplette Anschlusssystem hygienisch gereinigt<br />
werden. Eine optionale Reinigunsvali<strong>die</strong>rung<br />
durch den pharmazeutischen Betrieb<br />
wird so erleichtert.<br />
Alle Systemkomponenten können je nach<br />
Wunsch mit FDA- oder Atex-Konformität<br />
bescheinigt werden.<br />
Geschlossener Weitertransport<br />
Auch der geschlossene Weitertransport zum<br />
nächsten Prozessschritt wie einem Mischprozess<br />
kann mittels Schwerkraft oder durch<br />
eine pneumatische Förderung sichergestellt<br />
werden. Die durch <strong>die</strong> Entleerung von Big<br />
Bags oftmals vorgegebenen hohen Förderkapazitäten<br />
meistert der von Hecht entwickelte<br />
Proclean Conveyor PCC ohne große Mühe.<br />
Das Prinzip des PCCs unterscheidet sich im<br />
ersten Anschein nur unwesentlich von den<br />
herkömmlichen, pneumatischen Fördergeräten,<br />
<strong>die</strong> entweder mittels Überdruck oder<br />
Unterdruck arbeiten. Der wesentliche Unterschied<br />
liegt in der Filtertechnik: Die eingesetzte<br />
Ringfiltertechnologie hat erhebliche<br />
Vorteile gegenüber konventionellen Filtermethoden.<br />
Die meisten Verfahren zur<br />
pneumatischen Förderung, <strong>die</strong> in der Herstellung<br />
eingesetzt werden, sind Flugförderungen.<br />
Bei der Flugförderung wird jedoch<br />
sehr viel Förderluft benötigt, aber nur relativ<br />
wenig Produkt transportiert. Dadurch<br />
werden große Filterflächen zum Abscheiden<br />
des Luft-/Pulvergemisches benötigt. Der<br />
PCC arbeitet nach dem Prinzip der Pfropfenförderung.<br />
Durch <strong>die</strong>se wird weniger<br />
Förderluft benötigt. Somit arbeitet der Proclean<br />
Conveyor auch mit einer im Vergleich<br />
relativ kleinen Filterfläche.<br />
An <strong>die</strong> Produktion angepasste Filter<br />
Durch den Einsatz der Ringfiltertechnologie<br />
stellt der Körper des Filters eine Verlängerung<br />
des Abscheidebehälters dar. Angefangen<br />
vom einfachen Ein- und Ausbau bis hin<br />
zur Einhaltung eines Hygienic Designs bietet<br />
<strong>die</strong>se Technologie zahlreiche Vorteile.<br />
Darüber hinaus ist das Filtergewebe durchgängig<br />
FDA-konform. Die Langlebigkeit<br />
der Filterkonstruktion und eine Beständigkeit<br />
gegen Filterdurchschläge sind weitere<br />
Vorteile. Die Filter sind in verschiedenen<br />
Materialausführungen erhältlich.<br />
Beim Fördervorgang wird das Produkt-<br />
Gas-Gemisch durch ein Schlauch- oder<br />
Rohrleitungssystem von der Aufgabestelle<br />
angesaugt und gelangt durch <strong>die</strong> Produkteintrittsklappe<br />
in den Abscheidebehälter<br />
des Conveyors. Nach dem Eintritt in den<br />
Abscheidebehälter werden <strong>die</strong> feinen<br />
Staub partikel an einem Ringfilter abge -<br />
schieden. Das Produkt-Gas-Gemisch ist<br />
nun wieder getrennt.<br />
Aufgrund der Schwerkraft setzt sich das<br />
Produkt im Behälter ab und füllt <strong>die</strong>sen.<br />
Nachdem der Ansaugzyklus beendet ist,<br />
wird mittels Umkehr der Gasflussrichtung<br />
der Ringfilter per Druckluft abgereinigt.<br />
Die so am Filter festgesetzten Partikel fallen<br />
nun auch in den Abscheidebehälter und<br />
der Ringfilter ist wieder bereit <strong>für</strong> den<br />
nächsten Ansaugzyklus.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118hecht<br />
AUTOR:<br />
MATTHIAS HÄNSEL<br />
Leitung Marketing,<br />
Hecht<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 13
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Turnkey-Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Insulinproduktion<br />
SCHLÜSSELFERTIG<br />
Diabetes hat sich zu einer Volkskrankheit entwickelt. Tag <strong>für</strong> Tag wird mehr<br />
Insulin benötigt. Daher hat das brasilianische Start-up Biomm in Nova Lima eine<br />
völlig neue Produktionsstätte errichtet, <strong>die</strong> Anfang 2018 mit der Herstellung<br />
beginnen soll. Für <strong>die</strong> Installation von zwei kompletten Insulinlinien entschied<br />
sich Biomm <strong>für</strong> Bosch Packaging Technology.<br />
14 <strong>phpro</strong> 01-2018
Neben den PW- und WFI-Lageranlagen lieferte Bosch weitere Komponenten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verteilung:<br />
darunter ein Reinstdampferzeuger, SIP/CIP-Module sowie zwei Aufbereitungssysteme<br />
Die Abfüllanlage <strong>für</strong> Karpulen beinhaltet<br />
unter anderem eine Bosch RRU-Reinigungsmaschine,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Behältnisse in einem<br />
Ultraschallbad aufbereitet<br />
Biomm S.A. ist das erste brasilianische Biopharma-Unternehmen<br />
und als einziges seiner Art an der brasilianischen B3B-Börse gelistet.<br />
Das Unternehmen besitzt in mehr als 20 Ländern etliche Rechte <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Herstellung rekombinanter Humanproteine. Unter anderem ist<br />
Biomm Brasiliens Vorreiter in der Herstellung von Humaninsulin.<br />
Das 2001 als erstes Biotech-Start-up gegründete Unternehmen hat<br />
bereits einen weiten Weg zurückgelegt und plant, sein Portfolio in<br />
den kommenden Jahren um weitere biologische Medikamente zu<br />
erweitern. Für <strong>die</strong> Herstellung von Humaninsulin und Insulinana -<br />
loga <strong>für</strong> den brasilianischen Markt baute Biomm eine neue Produktionsanlage<br />
mit zwei Produktions- und Abfülllinien.<br />
Schnelle Markteinführung hat höchste Priorität<br />
Als Standort <strong>für</strong> das Neubauprojekt wurde Nova Lima in der Region<br />
Great Belo Horizonte aufgrund der guten regionalen Infrastruktur<br />
ausgewählt. „Für uns als Start-up hat <strong>die</strong> schnelle Markteinführung<br />
unserer Produkte naturgemäß höchste Priorität”, sagt Francisco<br />
Freitas, Geschäftsführer von Biomm. Nach der Anlagenqualifizierung<br />
und der Genehmigung durch <strong>die</strong> brasilianischen Behörden<br />
soll <strong>die</strong> neue Anlage 2018 in Betrieb gehen. „Die behördlichen Anforderungen<br />
verlangen nach einem robusten und sehr zuverlässigen<br />
Projekt. Um uns in einem hart umkämpften Markt durchsetzen zu<br />
können, müssen wir mit den neuesten Technologien arbeiten”, erklärt<br />
Freitas. Deshalb brauchte Biomm einen Partner mit langjähriger<br />
Erfahrung, der alles aus einer Hand anbietet.<br />
„Im Einklang mit unseren regulatorischen, qualitativen und wirtschaftlichen<br />
Zielen suchten wir nach einer maßgeschneiderten und<br />
hochzuverlässigen automatisierten Produktionslinie <strong>für</strong> Injektions-<br />
lösungen”, beschreibt Freitas den Umfang des Projekts. „Bosch<br />
Pack aging Technology hat viel Markterfahrung und einen guten Ruf.<br />
Am wichtigsten war aber, dass sie <strong>die</strong> beste Lösung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesamtproduktion<br />
angeboten haben – mit den geringsten Schnittstellenrisiken,<br />
weniger Personalschulungen, geringeren Ersatzteilkosten und<br />
einem ganzheitlichen Serviceansatz.“<br />
Alle Disziplinen unter einem Dach<br />
Hinter den Teams von Biomm und Bosch liegen drei Jahre harte Arbeit.<br />
Biomm ist nun gut gerüstet, um in Vials und Karpulen gefüllte<br />
flüssige Lösungen und Suspensionen herzustellen. Mehrere Bereiche<br />
und verschiedene Standorte von Bosch waren an der Konstruktion<br />
und der Implementierung der Produktionslinie beteiligt. Indem ein<br />
Projektmanager den gesamten Auftrag unter seine Fittiche nahm,<br />
konnten alle Disziplinen unter einem Dach vereint werden. So lief<br />
<strong>die</strong> Umsetzung von Beginn an reibungslos.<br />
Die Lösung ist genau auf <strong>die</strong> Anforderungen von Biomm zugeschnitten.<br />
Bosch lieferte nicht nur <strong>die</strong> verschiedenen Maschinen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> zwei individuellen Vial- und Karpulenlinien, sondern stellte auch<br />
sicher, dass <strong>die</strong> Schnittstellen zwischen dem Reinstme<strong>die</strong>nsystem,<br />
den beiden Formulierungsanlagen sowie den Abfülllinien reibungslose<br />
Prozesse gewährleisten. Darüber hinaus kümmerte sich Bosch<br />
auch um <strong>die</strong> Installation und <strong>die</strong> Verlegung der Rohrleitungen, <strong>die</strong><br />
von den Bosch-Kollegen aus Brasilien durchgeführt wurden.<br />
Von der Aufbereitung bis zum Fill & Finish<br />
Eine Erzeugeranlage sorgt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung des Reinwassers<br />
(PW), das anschließend in einer mehrstufigen Destillationsanlage<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 15
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Bosch fertigte <strong>für</strong> Biomm eine maßgeschneiderte und<br />
automatisierte Produktionslinie <strong>für</strong> Injektionslösungen<br />
Biomm füllt Humaninsulin und Insulinanaloga auf der Bosch FLC 3100 in Vials ab<br />
zu Wasser <strong>für</strong> Injektionszwecke (WFI) destilliert wird. Neben den<br />
PW- und WFI-Lageranlagen kamen weitere Komponenten <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Verteilung hinzu: darunter ein Reinstdampferzeuger, SIP/CIP-Module<br />
sowie zwei Aufbereitungssysteme <strong>für</strong> Vials und Karpulen – alles<br />
von der Bosch-Tochter Pharmatec aus Dresden.<br />
Die Abfüllanlage <strong>für</strong> Karpulen wurde in Crailsheim gefertigt, während<br />
<strong>die</strong> Viallinie aus Hangzhou in China stammt. Beide Linien beinhalten<br />
jeweils eine RRU-Reinigungsmaschine und einen HQL-Sterilisiertunnel.<br />
In der Reinigungsmaschine RRU werden <strong>die</strong> Behältnisse<br />
in einem Ultraschallbad aufbereitet. Der HQL-Tunnel wärmt<br />
<strong>die</strong> Behältnisse unter Laminar Flow vor. Nach der Sterilisierung und<br />
Entpyrogenisierung in einem Mehrzonen-Heizabschnitt werden sie<br />
in einem Mehrzonen-Kühlbereich auf <strong>die</strong> erforderliche Auslauftemperatur<br />
heruntergekühlt und zum Einlauf der Füllmaschine transportiert.<br />
Um den aseptischen Produktionsanforderungen gerecht zu werden,<br />
erfolgt <strong>die</strong> Zuführung der Vials in der FLC 3100 einbahnig über das<br />
Einlaufrad unter einer gerichteten Luftströmung (Unidirectional<br />
Airflow, UDAF). Sobald <strong>die</strong> Vials befüllt und mit Gummistopfen verschlossen<br />
sind, übernimmt <strong>die</strong> Bördelmaschine VRK den letzten<br />
Prozessschritt. Jedes Behältnis wird partikelarm mit einer Bördelkappe<br />
verschlossen. Die Karpulen hingegen benötigen einen Schritt<br />
weniger. Sie werden auf einer MLD mit Lösung beziehungsweise<br />
Suspension befüllt und anschließend verschlossen. Die Arbeitsstationen<br />
lassen sich flexibel anordnen, darüber hinaus ist das Design der<br />
Maschine modular und platzsparend angelegt.<br />
Erhebliche Zeitersparnis<br />
„Abgesehen von der hohen Qualität aller Maschinen, war das gute<br />
Projektmanagement ausschlaggebend. Das Team entwickelte immer<br />
Lösungen, <strong>die</strong> den Anforderungen unserer Anlage, unserer Produkte<br />
und dem Zeitplan entsprachen“, betont Francisco Freitas. „Außer-<br />
dem brachten alle Teammitglieder sehr viel Erfahrung und großen<br />
Enthusiasmus <strong>für</strong> unser Projekt mit. Dadurch konnten wir unsere<br />
Meetings durchführen und Fristen einhalten, obwohl wir teilweise<br />
von drei verschiedenen Zeitzonen – Brasilien, China und Deutschland<br />
– aus operiert haben.“ Für Biomm erwies sich <strong>die</strong> Arbeit mit<br />
einem einzigen Anbieter als großer Vorteil. „Die verschiedenen Beteiligten<br />
zu koordinieren, hätte nicht nur erheblichen Mehraufwand<br />
bedeutet. Es wäre auch nicht möglich gewesen, den engen Zeitrahmen<br />
einzuhalten, den wir uns <strong>für</strong> unseren Markteinstieg gesetzt<br />
hatten“, so Freitas.<br />
Indem <strong>die</strong> Schnittstellen zwischen den verschiedenen Anlagen sowie<br />
<strong>die</strong> Anzahl an Ersatzteilen reduziert wurden, führte der Bezug<br />
der beiden Linien aus einer Hand zu weiterer Zeitersparnis. Da auch<br />
<strong>die</strong> Steuerung der Linien von demselben Anbieter stammen, lässt<br />
sich zudem der Zeitaufwand <strong>für</strong> Personalschulungen erheblich reduzieren.<br />
Darüber hinaus sorgt der ganzheitliche Serviceansatz von<br />
Bosch da<strong>für</strong>, dass Biomm auch in Zukunft einen einzigen Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> alle Fragen hat – auch nachdem das Projekt beendet und<br />
<strong>die</strong> Produktion bereits auf Hochtouren läuft.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118bosch<br />
AUTOR:<br />
DR. FRANK SCHOLL<br />
Leiter Projektmanagement<br />
Integrated Solutions Pharma,<br />
Bosch Packaging Technology<br />
16 <strong>phpro</strong> 01-2018
Hinter <strong>die</strong>ser Seriennummer<br />
stecken 160 Jahre Erfahrung<br />
Seit mehr als 160 Jahren drucken wir Banknoten – und initiieren<br />
dabei ein Serialisierungs-Management nach höchsten Qualitätsstandards.<br />
Dieses einzigartige Know-how haben wir nun auf <strong>die</strong><br />
Anforderungen der Pharma- Branche übertragen. Das Ergebnis:<br />
Die G+D Software- Lösung SeriTrack ® versetzt Sie in <strong>die</strong> Lage, <strong>die</strong><br />
Serialisierung von Arzneimitteln reibungslos und kosteneffizient<br />
umzusetzen. Nutzen Sie <strong>die</strong>se Erfahrung <strong>für</strong> eine zukunftssichere<br />
Ausrichtung.<br />
www.seritrack.de<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 17
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Automatisiertes Handling durch 3-D-Technologie<br />
Vorsicht ist <strong>die</strong> Mutter<br />
der Faltschachtel<br />
Um seine Kapazitäten zu erweitern und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Modernisierung seiner Verpackungslinie<br />
suchte ein großes Biotechnologieunternehmen <strong>für</strong> einen Standort in den<br />
Niederlanden eine neue Anlage, mit der Vials und Pens in unterschiedlichen<br />
Zusammenstellungen verpackt werden sollten. Die TLM-Anlagen von Schubert-<br />
Pharma, ausgestattet mit dem Transportroboter Transmodul und einer 3-D-Kamera,<br />
sind <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Aufgabe prädestiniert.<br />
Von seinen Standorten in Amerika und<br />
Europa versorgt das Biotechnologieunternehmen<br />
Patienten mit Medikamenten zur<br />
Krebstherapie sowie <strong>für</strong> schwere chronische<br />
Erkrankungen und Stoffwechselstörungen.<br />
Um <strong>die</strong> Behandlung so unkompliziert und<br />
sicher wie möglich zu gestalten, bietet der<br />
Produzent neben Vials unter anderem auch<br />
Pens zur Verabreichung einer exakt dosierten<br />
Menge eines Medikaments gegen Hy-<br />
percholesterinämie an. Die empfindlichen<br />
Produkte erfordern beim Verpackungsprozess<br />
eine besonders vorsichtige Handhabung.<br />
Es gilt, Glasbruch zu vermeiden und<br />
Pens nicht frühzeitig zu aktivieren.<br />
Bisher hatte das Pharmaunternehmen weltweit<br />
noch keine Lösung von Schubert im<br />
Einsatz. Die Verantwortlichen waren aber<br />
schnell von den Vorzügen der modularen<br />
Linien überzeugt, war bisher doch ein höherer<br />
Personalaufwand insbesondere beim<br />
Verpacken der Pens an den bestehenden Anlagen<br />
erforderlich. Schubert-Pharma hat <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong>se anspruchsvolle Aufgabe eine Kombination<br />
aus effizienter Robotertechnik und<br />
hochmoderner 3-D-Bilderkennung entwickelt,<br />
<strong>die</strong> den Ausschlag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auftragserteilung<br />
gab.<br />
Zielgenauer Griff in <strong>die</strong> Box – <strong>die</strong> neu entwickelte 3-D-Kamera macht’s<br />
möglich. Sie erkennt <strong>die</strong> genaue Position und Lage des Pens.<br />
Bilder: Schubert Packaging Systems<br />
Auf Sicherheit getrimmter Ablauf<br />
Ein schonendes Handling hat bei medizinischen<br />
Produkten oberste Priorität: Besonderes<br />
Augenmerk wurde deshalb auf <strong>die</strong> Vermeidung<br />
von Glas-zu-Glas-Kontakt gelegt.<br />
Um <strong>die</strong>se Anforderung zu erfüllen, werden<br />
<strong>die</strong> Vials und Pens in Kartongefache oder<br />
Trays eingelegt. Bei <strong>die</strong>sem Vorgang dürfen<br />
nur geringe Kräfte auf <strong>die</strong> Produkte ausgeübt<br />
werden. Damit <strong>die</strong> wertvolle Ware nicht<br />
zu Bruch geht und es zu Produktionsunterbrechungen<br />
kommt, legte der Kunde, nach<br />
internen Testreihen, einen Grenzwert von<br />
nur 60 N fest. Sollte <strong>die</strong>ser Wert überschritten<br />
werden, stoppt <strong>die</strong> Maschine zur Ursachenprüfung<br />
und <strong>die</strong> Produkte können aus<br />
18 <strong>phpro</strong> 01-2018
Faltschachtel <strong>für</strong> Pens mit patientenfreundlichem Flip-top-<br />
Verschluss<br />
Exakte Platzierung der Pens in den Faltschachteln – auch hier ist ein<br />
produktschonendes Handling oberstes Gebot<br />
dem Arbeitsbereich entnommen werden.<br />
Der Verpackungsprozess beginnt mit der Zuführung<br />
der stehenden Vials auf einem<br />
Transportband, das sie zu den F4-Robotern<br />
transportiert. Eine Kamera erkennt ihre Position<br />
auf dem Band und kontrolliert gleichzeitig<br />
das Vorhandensein der Verschlusskappen.<br />
Der F4-Roboter greift anschließend jeweils<br />
ein Vial vom Band und gruppiert <strong>die</strong>ses<br />
liegend auf einem Transmodul. Die Pens<br />
hingegen werden den F4-Robotern in Transportkisten<br />
mit je 120 Pens auf einem separaten<br />
Transportband zugeführt.<br />
In der Karton-Aufrichtestation werden <strong>die</strong><br />
Zuschnitte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vials oder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pens<br />
aus einem Magazin entnommen und aufgerichtet.<br />
Während des Vereinzelungsprozesses<br />
wird der Pharmacode auf den Kartonzuschnitten<br />
gelesen. Bei Fehllesungen werden<br />
<strong>die</strong> Zuschnitte automatisch verworfen<br />
und gelangen so nicht in den Verpackungsprozess.<br />
Die ausgeformten Kartonagen werden auf<br />
einem Transportwagen der Transmodul-Strecke<br />
platziert, der <strong>die</strong> Kartonagen zum<br />
nächsten Prozessschritt befördert. In einem<br />
zweiten Arbeitsschritt erfolgt <strong>die</strong> Bestückung<br />
der Kartonagen mit Trays bzw. mit<br />
Kartongefachen. Wie im ersten Arbeitsschritt<br />
werden <strong>die</strong> Trays oder <strong>die</strong> Kartonzuschnitte<br />
über ein Magazin dem Verarbeitungsprozess<br />
ange<strong>die</strong>nt.<br />
Eine F2-F3-Roboter-Kombination formt <strong>die</strong><br />
Gefache aus, bevor <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> bereitstehenden<br />
Produktschachteln eingesetzt wer-<br />
den. Sensoren am Roboterwerkzeug stellen<br />
sicher, dass jeder Karton mit einem Gefach<br />
bzw. Tray bestückt wurde.<br />
Im nächsten Arbeitsschritt werden <strong>die</strong> vorgruppierten<br />
Produkte, Pens oder Vials in <strong>die</strong><br />
bereitstehenden Schachteln geladen. Die<br />
Vials und Pens werden in der Schachtel in<br />
Trays oder Gefachen <strong>für</strong> einen produktschonenden<br />
Transport fixiert.<br />
Räumlicher Blick hilft<br />
Bei der Verarbeitung von Pens kommt eine<br />
3-D-Kamera von Schubert zum Einsatz, <strong>die</strong><br />
speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Projekt entwickelt wurde.<br />
Transportkisten mit je 120 Pens werden in<br />
dem Arbeitsbereich des Entnahmeroboters<br />
positioniert. Ein F4-Roboter entnimmt <strong>die</strong><br />
Pens einzeln aus den Transportkisten und<br />
platziert <strong>die</strong>se in <strong>die</strong> Vorgruppierung. Nach<br />
jeder Produktentnahme scannt <strong>die</strong> 3-D-<br />
Kamera den Inhalt der Transportkisten und<br />
ermittelt <strong>die</strong> exakte Position und Lagenhöhe<br />
jedes einzelnen Pens. Diese Daten werden an<br />
den F4-Entnahme-Roboter weitergegeben<br />
und stellen sicher, dass jedes Produkt, auch<br />
wenn es nach einer Pen-Entnahme seine Position<br />
verändert hat, bei der nächsten Produktaufnahme<br />
zielgenau angefahren werden<br />
kann. Entleerte Transportkisten werden automatisch<br />
aus der Maschine ausgeschleust.<br />
Im nächsten Arbeitsschritt entnimmt ein<br />
F2-Roboter <strong>die</strong> jeweiligen Gebrauchsinformationen<br />
aus dem Magazin und platziert sie<br />
in den Produktkartons. Bei der Vereinzelung/Entnahme<br />
der Gebrauchsinformationen<br />
wird der Pharmacode auf den Gebrauchsinformationen<br />
gelesen. Bei Fehl -<br />
lesungen werden <strong>die</strong>se automatisch verworfen<br />
und gelangen so nicht in den Verpackungsprozess.<br />
Im letzten Schritt des Verpackungsvorgangs<br />
werden <strong>die</strong> Kartons verschlossen, <strong>die</strong> Verschlusslaschen<br />
kontrolliert. Unvollständig<br />
befüllte und nicht korrekt verschlossene<br />
Kartons werden erkannt und ausgeschleust.<br />
Ein Transportband führt alle kontrollierten<br />
Produkte dem Nachprozess zu.<br />
Fazit<br />
Vor allem das ausgeklügelte technische Konzept<br />
sowie <strong>die</strong> Flexibilität durch <strong>die</strong> Skalierbarkeit<br />
der TLM-Linie haben den Anwender<br />
überzeugt. Die Rückmeldung vom Kunden<br />
bestätigt <strong>die</strong> Bemühungen: Das Team von<br />
Schubert-Pharma konnte den hohen Anspruch<br />
an das Projektmanagement und <strong>die</strong><br />
herausfordernden FAT- und SAT-Bedingungen<br />
des High-End-Pharmazeuten zufriedenstellend<br />
erfüllen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118schubert<br />
AUTORIN<br />
KARIN KLEINBACH<br />
Sales Account Manager,<br />
Schubert-Pharma<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 19
<strong>phpro</strong><br />
VERPACKUNG<br />
Dreidimensionale Hologrammstrukturen<br />
Bild: Schur Flexibles<br />
Eine der jüngsten Entwicklungen<br />
der Schur-Flexibles-Tochter<br />
Danapak ist eine Palette von Folien<br />
mit holografischen Effekten,<br />
<strong>die</strong> dazu beitragen, <strong>die</strong> Fälschungssicherheit<br />
weiter zu erhöhen,<br />
gleichzeitig wird nicht<br />
nur das Produkt geschützt, sondern<br />
auch <strong>die</strong> Attraktivität der<br />
Verpackung gesteigert. Zur Herstellung<br />
der Folien wird ein patentiertes<br />
Verfahren eingesetzt,<br />
das dreidimensionale Hologrammstrukturen<br />
mithilfe von<br />
Lichtbrechung erzeugt. Für den<br />
Patienten sind <strong>die</strong> holografischen<br />
Effekte, <strong>die</strong> sich als transparente<br />
oder metallische Lösung<br />
realisieren lassen, deutlich sichtbar.<br />
So haben sie <strong>die</strong> Gewissheit,<br />
ein Originalpräparat in den<br />
Händen zu halten. Zusätzlich<br />
zur Fälschungssicherheit bieten<br />
<strong>die</strong> holografischen Folien vielfältige<br />
Designmöglichkeiten, <strong>die</strong><br />
als Blickfang zur Herausstellung<br />
der Verpackung genutzt werden<br />
können. Verglichen mit anderen<br />
Konzepten zur Fälschungssicherheit<br />
lassen sich <strong>die</strong>se Hologrammlösungen,<br />
<strong>die</strong> ohne den<br />
Einsatz von Druckfarben erzeugt<br />
werden, zu deutlich günstigeren<br />
Herstellungskosten realisieren.<br />
Die Anbringung der Hologrammlösungen<br />
kann mit herkömmlichen<br />
Druckmethoden<br />
kombiniert werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118schur<br />
Robotergestütztes Handlingsystem<br />
Gerade bei sehr schnellen Inspektionsmaschinen stellt<br />
<strong>die</strong> maximale Zuführgeschwindigkeit einen potenziell<br />
limitierenden Faktor dar. Dies gilt umso mehr bei empfindlichen<br />
Behältern wie Glasspritzen. Das Handlingsystem<br />
DE.SY.RE von Seidenader wurde genau <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />
Anwendungsfälle konzipiert. DE.SY.RE ergänzt <strong>die</strong> Inspektionsmaschine<br />
um zwei Module: einen De-Nester<br />
vor und einen Re-Nester nach der Inspektionsmaschine.<br />
Ein schneller und hochpräziser Deltaroboter im De-Nester<br />
bestückt <strong>die</strong> Inspektionsmaschine mit bis zu 600 Behältern<br />
pro Minute. Ein baugleicher Roboter im Re-<br />
Nester entnimmt <strong>die</strong> Spritzen nach erfolgter Inspektion<br />
und setzt sie wieder in das Nest. So ist ausgeschlossen,<br />
dass <strong>die</strong> empfindlichen Glasbehälter bei der Zuführung<br />
aneinanderstoßen. Besonders Risse in der Seitenwand<br />
oder Absplitterungen am Fingergriff werden dadurch<br />
verhindert. Zudem unterbindet das sanfte, ruckfreie<br />
Handling der Produkte <strong>die</strong> Bildung von Luftbläschen in<br />
der Flüssigkeit, was <strong>die</strong> False-Reject-Rate minimiert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118seidenader<br />
Bild: Seidenader<br />
Drucker <strong>für</strong> Serialisierungsplattform<br />
Die Uhlmann-Serialization-Platform (USP) ist eine<br />
kompakte Stand-alone-Einheit mit vollautomatischer<br />
Formateinstellung. Die modular aufgebaute Plattform<br />
mit den Komponenten Drucken, Inspektion, Tamper-<br />
Evident-Labeling, Wiegen und Top-Labeling ist ideal <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Erfüllung aktueller und zukünftiger Serialisierungsanforderungen<br />
geeignet. Für <strong>die</strong> Produktkennzeichnung<br />
setzt Uhlmann auf das G320i-Thermo-Inkjet-OEM-<br />
Board von Domino, das wahlweise mit zwei oder vier<br />
Druckköpfen Faltschachteln in der Bewegung bei maximal<br />
60 m/min mit den erforderlichen Informationen<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Rückverfolgbarkeit beschriftet. Aufgebracht wird<br />
ein 2-D-Datamatrix-Code inklusive Klartext bei einer<br />
maximalen Leistung von 300 Faltschachteln pro Minute.<br />
Die zum Einsatz kommende Domino-Tinte BK652<br />
trocknet in weniger als einer halben Sekunde. Zudem<br />
bietet sie einen hohen Kontrast und Lichtechtheit. Das<br />
G320i-Thermo-Inkjet-OEM-Board ist im Audit Trail/<br />
21CFR Part 11 der Serialization Platform eingebunden<br />
und <strong>die</strong> komplette Benutzerverwaltung wird mittels<br />
Uhlmann-Software realisiert. Die Be<strong>die</strong>nung des<br />
G320i-Thermo-Inkjet-Drucksystems erfolgt über das<br />
HMI des USP-Moduls.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118domino<br />
Etiketten aus biobasierter PE-Folie<br />
Etiket Schiller erweitert sein<br />
Produktportfolio um nachhaltige<br />
Etiketten aus biobasierter PE-<br />
Folie. Das selbstklebende Etikettenmaterial<br />
bietet eine CO 2 -neutrale<br />
Alternative zu konventionell<br />
erzeugter PE-Folie. Das <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Produktion verwendete Granulat<br />
besteht zu 100 % aus Zuckerrohr-Ethanol,<br />
das nach den<br />
hohen Umwelt- und Sozialstandards<br />
der Bonsucro-Initiative<br />
zertifiziert ist. Verarbeitet wird<br />
Bild: Domino<br />
<strong>die</strong> biobasierte PE-Folie wie eine<br />
konventionelle PE-Folie,<br />
denn sie verfügt über ähnliche<br />
physikalische und mechanische<br />
Eigenschaften. Die Kosten <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Umstellung der Verpackungs-<br />
und Etikettierungsprozesse<br />
sind deswegen minimal.<br />
Eingesetzt wird sie vor allem in<br />
der Kosmetik-, Lebensmittelund<br />
Getränkebranche.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118schiller<br />
20 <strong>phpro</strong> 01-2018
Drop-In-Trockenmittelkapseln<br />
NEU<br />
Die Trockenmittelkapseln Adcap<br />
von Sanner sind ab 2018 in<br />
neuen Varianten erhältlich. Adcap<br />
vereint <strong>die</strong> Vorteile herkömmlicher<br />
Trockenmittelkapseln<br />
und Kanister, wobei ihre<br />
einzigartige Gitterstruktur eine<br />
effektive 360°-Feuchtigkeits -<br />
aufnahme ermöglicht und Verwechslungen<br />
bei der Einnahme<br />
vermeidet.<br />
Bislang waren <strong>die</strong> Adcap-Kapseln<br />
ausschließlich mit Silikagel<br />
erhältlich. Im erweiterten<br />
Produkt sortiment bietet das Unternehmen<br />
<strong>die</strong> Trockenmittelkapseln<br />
jetzt auch mit Aktivkohlefüllung<br />
<strong>für</strong> eine optimale Geruchsbindung<br />
an. Für Medikamente,<br />
<strong>die</strong> sowohl Geruchsbindung<br />
als auch einen umfassenden<br />
Feuchtigkeitsschutz benötigen,<br />
können Adcap-Kapseln mit<br />
einer Mischung aus Silikagel<br />
und Aktivkohle in <strong>die</strong> Verpackung<br />
gegeben werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118sanner<br />
T2620<br />
Auf schnellstem Weg<br />
zur Serialisierung<br />
Blisterpackung ohne Kunststoff<br />
Mit Iggesund-Kartonmaterialien<br />
lassen sich Blisterpackungen<br />
vollständig aus Karton herstellen.<br />
Das vom norwegischen Unternehmen<br />
Moltzau entworfene<br />
Cefapac verbessert nicht nur <strong>die</strong><br />
Ökobilanz der Verpackung, sondern<br />
auch ihre Öffnungsfähigkeit.<br />
Einzigartig an der Cefapac-<br />
Lösung ist, dass alle herkömmlichen<br />
Rillungen durch Perforationen<br />
ersetzt wurden, was <strong>die</strong><br />
gewünschte Öffnungsfähigkeit<br />
gewährleistet. Wenn <strong>die</strong> Rillungen<br />
durch Perforationen ersetzt<br />
werden, besteht jedoch <strong>die</strong> Gefahr,<br />
dass der Inhalt der Verpackung<br />
nicht gut genug geschützt<br />
ist. Daher wurde der besonders<br />
reißfeste Invercote-Karton<br />
verwendet. Zu den Produkten,<br />
<strong>die</strong> bereits in Cefapacs auf<br />
dem Markt sind, gehören<br />
Wundverbände und nicht verschreibungspflichtige<br />
Medikamente.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118iggesund<br />
Die Zeit drängt. Schon bald müssen<br />
Pharmaverpackungen in Europa serialisiert<br />
sein, um sie in den Verkehr bringen zu<br />
können.<br />
Ihre Vorteile des neuen T2620 Systems:<br />
• Bedruckt und überprüft auch große<br />
Packungen bis 250mm<br />
• Bietet ein breites Spektrum von<br />
Optionen zur Anpassung an Ihre<br />
Kundenbedürfnisse<br />
• Ist auch bei sehr geringem<br />
Platzangebot einsetzbar<br />
• Ist innerhalb weniger Wochen lieferbar<br />
und einsatzbereit<br />
Mettler-Toledo Produktinspektion,<br />
Kampstraße 7, 31180 Giesen<br />
www.mt.com/pce<br />
Bild: Iggesund<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 21
<strong>phpro</strong><br />
IM FOKUS: SERIALISIERUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
Flexible und leicht zu integrierende Softwareplattform<br />
Für Serialisierung und<br />
mehr<br />
Für alle Pharmahersteller, <strong>die</strong> noch nicht mit der Umsetzung einer Serialisierungs -<br />
lösung begonnen haben, wird es langsam eng. Lösungen mit einem hohen Standardisierungsgrad<br />
wie Laetus UP erleichtern <strong>die</strong>se komplizierte Aufgabe. Die Softwareplattform<br />
eignet sich <strong>für</strong> Applikationen wie Serialisierung, Aggregation und <strong>die</strong><br />
optische Inspektion verschiedenster Qualitätsmerkmale.<br />
Bilder Laetus<br />
Zugriff auch von mobilen Devices: Die Anordnung der Dashboards passt sich an <strong>die</strong> zur Verfügung stehende Bildschirmgröße an<br />
Wie und vor allem mit welchem Equipment<br />
lassen sich <strong>die</strong> in den Regularien geforderten<br />
Vorgaben zur Fälschungssicherung<br />
von Arzneimittelprodukten sicher und innerhalb<br />
der vorgegebenen Zeitfenster umsetzen?<br />
Das ist eine Frage, mit der sich Pharmazeuten<br />
bereits seit geraumer Zeit auseinandersetzen<br />
müssen. Während global agierende<br />
Arzneimittelhersteller oder Lohnverpacker<br />
ihre Verpackungslinien schon umgestellt<br />
haben oder kurz vor dem Abschluss<br />
<strong>die</strong>ser Arbeiten stehen, sieht das bei KMUs<br />
häufig noch ganz anders aus. Entweder, weil<br />
sie zu spät begonnen haben, ausreichend<br />
Budget und interne Ressourcen bereitzustellen<br />
oder aber den Anbieter zu spät ausgewählt<br />
haben. Dies liegt unter anderem daran,<br />
dass es schwierig ist zu entscheiden,<br />
welche Lösung <strong>die</strong> eigenen Anforderungen<br />
am besten abbildet und zugleich größtmögliche<br />
Kompatibilität mit bestehenden Prozessen<br />
sicherstellt. Hinzu kommt, dass sich<br />
<strong>die</strong>ser aktuelle Bedarf mit neuen wirtschaftlichen<br />
oder rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
schnell ändern kann. Gesucht sind also<br />
Standardlösungen, <strong>die</strong> sich möglichst unkompliziert<br />
in bestehende Prozesse implementieren<br />
lassen und gleichzeitig so flexibel<br />
sind, um alle derzeit bekannten und zukünftigen<br />
Erwartungen abzudecken.<br />
Unkomplizierte Standardlösung<br />
Die Softwareplattform Laetus UP erfüllt genau<br />
<strong>die</strong>se Anforderungen. Sie ist so aufgebaut,<br />
dass auf einer einheitlichen Basis verschiedene<br />
Applikationen wie Serialisierung,<br />
Aggregation und eine Vielzahl optischer Inspektionen<br />
flexibel und einfach aufgesetzt<br />
werden können. Laetus hat <strong>die</strong> Plattform auf<br />
Basis der Erfahrungen mit der Secure-<br />
Track-&-Trace-Software (S-TTS) entwickelt,<br />
einer langjährig erprobten Serialisierungsund<br />
Aggregationssoftware. Im Vergleich zu<br />
S-TTS, <strong>die</strong> zellenbasiert ist und daher bei jeder<br />
Änderung im Prozess in den beteiligten<br />
Zellen umprogrammiert werden muss, bietet<br />
Laetus UP einen wesentlichen Vorteil: Alle<br />
Soft- und Hardwarekomponenten tauschen<br />
ihre Daten über einen Standard Data Exchange<br />
aus und sind somit von der Softwarearchitektur<br />
entkoppelt. Dadurch lassen sich<br />
zusätzliche Eigen- und 3rd-Party-Komponenten<br />
flexibel nach Art eines Systembaukastens<br />
integrieren und unkompliziert konfigurieren.<br />
350 Einheiten pro Minute<br />
Rückverfolgbarkeit und Fälschungssicherheit<br />
spielen auch in anderen Branchen eine<br />
zunehmend wichtige Rolle. So setzt <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie<br />
verstärkt auf <strong>die</strong> Serialisierung<br />
ihrer Produkte, um sie eindeutig zu<br />
kennzeichnen und damit sicherer zu machen.<br />
Die Anforderungen an eine Serialisierungslösung<br />
sind hier jedoch anders gelagert,<br />
als in der noch stärker regulierten<br />
<strong>Pharmaindustrie</strong>. Breite Produktpaletten und<br />
große Produktionsmengen erfordern stabile<br />
Prozesse mit hohen Bandgeschwindigkeiten,<br />
<strong>die</strong> gleichzeitig ausreichend variabel<br />
22 <strong>phpro</strong> 01-2018
Der Anwender bestimmt<br />
selbst, welche prozess -<br />
bezogenen Informationen<br />
er sehen möchte<br />
sein müssen, um schnelle Produktwechsel<br />
zu ermöglichen. Dies zeigt das Beispiel eines<br />
führenden Nahrungsmittelkonzerns, der<br />
<strong>die</strong> neue Plattform bereits auf einer Verpackungslinie<br />
<strong>für</strong> Milchpulverdosen im Einsatz<br />
hat.<br />
Der Prozess mit einer Bandgeschwindigkeit<br />
von 350 Einheiten pro Minute sieht wie<br />
folgt aus: Ein Etikettierer beklebt den ungefalteten<br />
Karton mit einem Etikett, das sowohl<br />
den QR-Code mit der Serialisierung,<br />
als auch zusätzliche Informationen in Klarschrift<br />
enthält. Bestätigt <strong>die</strong> anschließende<br />
Kameralesung <strong>die</strong> Unversehrtheit und den<br />
korrekten Inhalt des Codes, wird der Karton<br />
aufgerichtet und mit den Dosen befüllt. Das<br />
heißt, <strong>die</strong> Aggregation findet in <strong>die</strong>sem Fall<br />
vor der Serialisierung statt! In einem nächsten<br />
Schritt liest eine Kamera von oben sämtliche<br />
Codes der einzelnen Dosen, während<br />
eine zweite Kamera den Kartoncode aufnimmt.<br />
Diese Codes werden anschließend<br />
„verheiratet“, also zu einer Aggregation zusammengeführt.<br />
Sind alle Codes lesbar, stellt<br />
ein Mitarbeiter <strong>die</strong> Kartons zu einer Palette<br />
zusammen, scannt <strong>die</strong> Kartoncodes manuell<br />
ein und erstellt ein Paletten-Label.<br />
Fällt <strong>die</strong> Kameraprüfung der ersten Aggregationsstufe<br />
negativ aus, weil ein oder<br />
mehrere Codes nicht lesbar sind, wird der<br />
Karton ausgeschleust. Die Auto-Rework-<br />
Funktion erleichtert das Auflösen der Aggregation.<br />
Sobald <strong>die</strong> Dosen mit einwandfreien<br />
Codes wieder auf das Zuführband gestellt<br />
und erneut eingelesen werden, hebt<br />
sich <strong>die</strong> alte Aggregation automatisch auf<br />
und <strong>die</strong> Codes sind zur Wiederverwendung<br />
freigegeben.<br />
Schneller Chargenwechsel<br />
Das Projektteam von Laetus integrierte das<br />
vorhandene 3rd-Party-Equipment komplett<br />
in <strong>die</strong> Softwareplattform. Dazu war kein Abbau<br />
der Maschinen nötig. Die Anbindung an<br />
ERP-/MES-Systeme erfolgt auf Level 4 ohne<br />
einen Plantserver. Dabei können Daten von<br />
mehreren Systemen übernommen bzw.<br />
übergeben werden. Zu den entscheidenden<br />
Vorteilen der neuen Plattform <strong>für</strong> das Unternehmen<br />
zählt <strong>die</strong> Möglichkeit des flying<br />
batch change over. Das bedeutet, dass das<br />
Be<strong>die</strong>npersonal an der Linie bei einem<br />
Chargenwechsel <strong>die</strong> Linie nicht erst komplett<br />
leerfahren muss, sondern bereits beginnen<br />
kann den Wechsel zu konfigurieren,<br />
wenn am Linienende noch <strong>die</strong> letzten Kartons<br />
vom Band genommen werden. Dies reduziert<br />
in <strong>die</strong>sem konkreten Fall <strong>die</strong> Zeiten<br />
<strong>für</strong> den Chargenwechsel von 45 auf 15 Minuten.<br />
Bei zwei Linien summiert sich <strong>die</strong><br />
Zeitersparnis insofern auf eine Stunde.<br />
Einheitliches Benutzermanagement<br />
Auch bei den integrierten 3rd-Party-Komponenten<br />
muss auf einheitliches Graphical<br />
User Interface (GUI) und Benutzermanagement<br />
nicht verzichtet werden. Für alle Applikationen<br />
sind <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>noberfläche, das<br />
Masterdatamanagement und der Mapping<br />
Editor, in dem festgelegt wird, wie zum Beispiel<br />
Reports gedruckt werden, identisch.<br />
Auch das Production Configuration Set<br />
(PCS-Manager) und der Production Order<br />
Manager sind gleich aufgebaut. Dies erleichtert<br />
<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung und reduziert Fehler<br />
sowie notwendige Schulungszeiten <strong>für</strong> das<br />
Personal. Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Oberfläche sind verschiedene<br />
Dashboards, <strong>die</strong> nach Bedarf zusammengesetzt<br />
werden können, je nachdem,<br />
was gerade benötigt wird. So kann <strong>die</strong><br />
Oberfläche zum Prozess gehörende Statistiken,<br />
Kamerabilder, Messwerte von Waagen,<br />
Füllstandsanzeigen der Drucker oder <strong>die</strong><br />
Geschwindigkeit des Förderbands anzeigen.<br />
Durch <strong>die</strong> Anordnung in Dashboards adaptiert<br />
<strong>die</strong> HMI verschiedene Displaygrößen<br />
und Auflösungen. Dadurch kann das webbasierte<br />
Laetus UP – mit der notwendigen Berechtigung<br />
– über jeden Browser, zum Beispiel<br />
von einem Desktop PC am Heimarbeitsplatz<br />
oder von Mobilgeräten, erreicht<br />
und gesteuert werden.<br />
Laetus UP ist eine besonders flexible Lösung,<br />
<strong>die</strong> sich mit jedem Gerät, jeder Maschine,<br />
jedem System oder jeder IT-Umgebung<br />
einfach verbinden lässt. Sie sammelt<br />
und verarbeitet produkt- und prozessbezogene<br />
Daten, um in Echtzeit eine genaue und<br />
vollständige digitale Produkthistorie zu erstellen.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise kann der Datenfluss<br />
über <strong>die</strong> gesamte Wertschöpfungskette abgebildet<br />
werden – ein Mehrwert weit über<br />
<strong>die</strong> Erfüllung regulatorischer Anforderungen<br />
hinaus.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118laetus<br />
AUTORIN:<br />
BARBARA SCHLEPER<br />
Fachjournalistin<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 23
<strong>phpro</strong><br />
IM FOKUS: SERIALISIERUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
Aufbau eines erfolgreichen Serialisierungs-Datenmanagements<br />
Aus den Fehlern des<br />
US-Markts lernen<br />
Nach der Ankündigung, dass <strong>die</strong> aktive Umsetzung des US Drug Supply Chain<br />
Security Act (DSCSA) bei Pharmaherstellern aufgrund mangelnder Vorbereitung<br />
verzögert wird, ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, dass sich <strong>die</strong> Industrie<br />
sowohl in den USA als auch in Europa auf eine Compliance bei der Serialisierung<br />
einstellt. Was können Vertragspartner von der Verzögerung bei der DSCSA-<br />
Umsetzung vor Ablauf der Frist <strong>für</strong> <strong>die</strong> europäische Fälschungsschutzrichtlinie (FMD)<br />
im Februar 2019 lernen?<br />
Gefälschte Medikamente kosten den pharmazeutischen<br />
Markt jedes Jahr Milliarden,<br />
und <strong>die</strong> potenziellen Auswirkungen <strong>die</strong>ser<br />
Medikamente auf <strong>die</strong> Gesundheit der Patienten<br />
sind beträchtlich. Es ist daher nicht<br />
verwunderlich, dass mittlerweile mehr als<br />
55 Länder Gesetze verabschieden, um Produkte<br />
über <strong>die</strong> gesamte Lieferkette per<br />
Track&Trace nachzuverfolgen bis sie beim<br />
Patienten ankommen. Allerdings hat <strong>die</strong> Lieferkette<br />
<strong>die</strong> Schwierigkeiten bei der Einführung<br />
von Track&Trace-Lösungen stark unterschätzt.<br />
Viele Produktionsbetriebe und Verpackungsunternehmen<br />
führen <strong>die</strong> neuen<br />
Prozesse, <strong>die</strong> eine Compliance vor Fristablauf<br />
garantieren würden, nur schleppend<br />
Ein effektives System zu entwickeln, das <strong>die</strong> durch Serialisierung generierten riesigen Datenmengen<br />
verwaltet und überträgt, ist eine gewaltige Aufgabe<br />
Bild: Tracelink<br />
ein, trotz Vorzügen bei Konsumentenschutz<br />
und industrieller Nachhaltigkeit. Nun stehen<br />
viele Zulassungsinhaber (MAHs) und<br />
Lohnhersteller (CMOs) wegen fehlender<br />
Compliance unter Zeitdruck.<br />
In den USA sind viele Unternehmen überfordert,<br />
<strong>die</strong> Produkt-Transaktionsinformationen,<br />
den Verlauf und <strong>die</strong> Anweisungen<br />
(T3-Datensätze) elektronisch bereitzustellen<br />
und darüber hinaus Produktkennungen <strong>für</strong><br />
Artikel und Behälter hinzuzufügen. Die<br />
Durchsetzung des US Drug Supply Chain<br />
Security Act (DSCSA) wurde also um ein<br />
Jahr verschoben, um den Unternehmen bei<br />
der Implementierung mehr Zeit zu geben.<br />
Vor allem <strong>die</strong> Kosten stehen der Einführung<br />
einer geeigneten Lösung oft im Wege. Hersteller<br />
rechnen vor, dass <strong>die</strong> Implementierung<br />
eines Managementsystems <strong>für</strong> eine<br />
Produktionslinie (LMS) im Durchschnitt<br />
255 000 Euro pro Linie kosten würde. Hinzu<br />
kommt eine durchschnittliche Dauer von<br />
ca. 18 Monaten, was durch kurzfristige Bestellung<br />
der Anlagen oft noch verzögert<br />
wird und <strong>die</strong> Kosten nach oben treibt.<br />
Nach einer aktuellen Umfrage von Nexus 17<br />
im Juni 2017 sind 60 % der Befragten noch<br />
in einer frühen Phase der Implementierung,<br />
während weitere 10 % mit der Umstellung<br />
auf Serialisierung noch nicht einmal begonnen<br />
haben. Zudem glauben 68 % der Unternehmen,<br />
dass <strong>die</strong> CMOs <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regulierungen<br />
nicht gut vorbereitet sind. Generell haben<br />
<strong>die</strong> meisten CMOs zu spät erkannt, dass<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung einer Lösung und deren<br />
Anpassung an <strong>die</strong> Kundenanforderungen<br />
24 <strong>phpro</strong> 01-2018
nicht genügend Zeit und Ressourcen eingeplant<br />
worden sind. Die Pharmaunternehmen<br />
und auch <strong>die</strong> CMOs müssen unbedingt Lehren<br />
aus den Fehlern ziehen, <strong>die</strong> zur DSCSA-<br />
Verzögerung geführt haben.<br />
Lehren aus der Verspätung<br />
Die fehlende Vorbereitung im externen Lieferketten-Ecosystem<br />
ist teilweise auf mangelndes<br />
Verständnis zurückzuführen. Jeder<br />
Markt benötigt seine eigene Serialisierungssteuerung.<br />
Was also können <strong>die</strong> Unternehmen<br />
aus den Fehlern der Industrie lernen?<br />
Eine Serialisierung ist alles andere als einfach.<br />
Es handelt sich nicht nur um das Ausdrucken<br />
eines Strichcodes. Es bedarf einer<br />
skalierbaren IT-Infrastruktur, <strong>die</strong> sich an unterschiedliche<br />
Marktanforderungen und<br />
Kundenwünsche anpasst, um Compliance<br />
zu gewährleisten und Lieferengpässe zu vermeiden.<br />
Die bestehenden Infrastrukturen<br />
sind oftmals einfach ungeeignet. Die Transaktionsvolumina<br />
der Serialisierung liegen<br />
bei Zehntausenden von Dateien, was Hunderte<br />
von Megabyte an Daten bedeutet, wobei<br />
<strong>die</strong> Kapazitäten der einzelnen Glieder<br />
der Lieferkette voneinander abweichen. So<br />
sendet und empfängt das eine Unternehmen<br />
beispielsweise eine einzige große Datei,<br />
während das andere Unternehmen <strong>die</strong> Daten<br />
lieber in kleinen Batches überträgt und<br />
empfängt.<br />
Die Komplexität der Lieferkette erschwert<br />
<strong>die</strong> Serialisierung zusätzlich. Bei der pharmazeutischen<br />
Lieferkette handelt es sich<br />
nicht um eine lineare Struktur. Vielmehr<br />
sind von der Entwicklung bis zur Distribution<br />
zahlreiche Partner an unterschiedlichen<br />
Standorten beteiligt. Hinzu kommt, dass Vertragspartner,<br />
beispielsweise CMOs und Verpackungs<strong>die</strong>nstleister<br />
(CPOs) oft mehrere<br />
Märkte beliefern und deshalb eine Vielzahl<br />
von Vorschriften einhalten müssen.<br />
Datenströme bewältigen<br />
Bei der von Nexus 17 organisierten Umfrage<br />
wurde deutlich, dass der Datenaustausch<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Unternehmen das Hauptproblem<br />
darstellt. So nutzen beispielsweise mehr als<br />
650 Unternehmen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Lieferkette<br />
verteilt sind, <strong>die</strong> Tracelink Life Sciences<br />
Cloud <strong>für</strong> ihre Serialisierung, wodurch sie<br />
Daten austauschen und sich mit einem aus<br />
255 000 Geschäftspartnern bestehenden<br />
Ecosystem vernetzen können. Der größte<br />
Benutzer der Tracelink Life Sciences Cloud<br />
gibt jedes Jahr rund 18 Milliarden Seriennummern<br />
in Auftrag, und jede einzelne<br />
wird <strong>für</strong> rund fünf Transaktionen verwendet,<br />
noch bevor der Hersteller das Produkt<br />
ausliefert. Dies entspricht mindestens<br />
90 Milliarden Datenelementen, <strong>die</strong> vali<strong>die</strong>rt<br />
und verwaltet werden müssen. Wenn das jeweilige<br />
serialisierte Produkt nach der Auslieferung<br />
<strong>die</strong> weitere Lieferkette durchläuft,<br />
werden zusätzliche Daten generiert.<br />
Andere Beteiligte der Lieferkette müssen auf<br />
<strong>die</strong>se Daten zugreifen können. Dies bedeutet,<br />
dass <strong>die</strong> Partner der Lieferkette ihre Daten<br />
nicht nur abspeichern, sondern auch sicher<br />
weitergeben können. In der EU geschieht<br />
<strong>die</strong>s beispielsweise über einen zentralen<br />
EU-Knotenpunkt, der Informationen<br />
mit den einzelnen nationalen Systemen teilt,<br />
auf <strong>die</strong> <strong>die</strong> entsprechenden Abgabestellen<br />
zwecks Produktverifizierung zugreifen können.<br />
In Anbetracht der riesigen Mengen an<br />
Medikamenten, <strong>die</strong> täglich produziert werden<br />
und der Notwendigkeit, jede verkaufbare<br />
Einheit mit einer Seriennummer zu versehen,<br />
sind <strong>die</strong> Herausforderungen an Datenskalierbarkeit<br />
und Konnektivität bei den<br />
Unternehmen gewaltig. Es ist daher zwingend<br />
erforderlich, dass <strong>die</strong> Unternehmen<br />
<strong>die</strong> Daten so speichern, verwalten und verifizieren,<br />
dass <strong>die</strong> betriebliche Effizienz nicht<br />
darunter leidet.<br />
Erfolgreiche Datenübertragung<br />
Durchgängige Testabläufe sind von entscheidender<br />
Bedeutung, um eine erfolgreiche<br />
Übertragung der Daten zu gewährleisten<br />
und Störungen der Lieferkette gering zu<br />
halten. Die Industrie nutzt unterschiedliche<br />
Formate, um Serialisierungsinformationen<br />
nachzuverfolgen, und selbst wenn der globale<br />
GS1-Standard „Electronic Product Code<br />
Information Services“ (EPCIS) von den<br />
meisten Unternehmen bevorzugt wird,<br />
kann man ihn nicht als allgemeingültig betrachten.<br />
Diese Herausforderungen bestimmen<br />
<strong>die</strong> IT-Infrastruktur eines Unternehmens,<br />
und <strong>die</strong> Pharmaunternehmen müssen<br />
oft feststellen, dass <strong>die</strong> vorhandenen Systeme<br />
schlichtweg ungeeignet sind. Da <strong>die</strong><br />
Komplexität einer Implementierung augenscheinlich<br />
ist, wenden sich viele Hersteller<br />
von Medikamenten jetzt an bereits gut vorbereitete<br />
Lohnhersteller, um ihre Serialisierungsarbeit<br />
auszulagern.<br />
Bewertung des Dienstleisters<br />
Entscheidend ist <strong>die</strong> Wahl der richtigen<br />
Partner. Was sollte man von einem Dienstleistungsanbieter<br />
erwarten? Wenn bei der<br />
Auswahl des Zulieferers ein dreigliedriger<br />
Ansatz verfolgt wird, hilft <strong>die</strong>s, <strong>die</strong> richtige<br />
Entscheidung zu treffen. Erstens sollte der<br />
Dienstleistungsanbieter einen vernünftigen<br />
Zeitrahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Implementierung vorschlagen.<br />
Das Zusammenführen der Lösung<br />
mit den Anforderungen des Unternehmens<br />
wird einige Zeit dauern. Bedenkt man nun,<br />
dass nur noch wenig Zeit bleibt, sollten <strong>die</strong><br />
CMOs konkrete Vorstellungen über <strong>die</strong> Länge<br />
des Prozesses haben.<br />
Weitere Fragen sind: Welche Kapazitäten<br />
bietet der Lohnhersteller? Entspricht <strong>die</strong>s<br />
den aktuellen sowie zukünftigen Anforderungen?<br />
Sind <strong>die</strong> Produktionslinien <strong>für</strong> eine<br />
Serialisierung bereit oder warten sie noch<br />
auf entsprechende Ausrüstungsteile? Darüber<br />
hinaus ist jetzt schon absehbar, dass sich<br />
<strong>die</strong> Vorschriften ändern werden. Der Dienstleister<br />
muss also auch in Zukunft bereit<br />
sein, <strong>die</strong> notwendigen Änderungen vorzunehmen.<br />
Eine mangelnde Anpassungsfähigkeit<br />
kann in Zukunft zu einer fehlenden<br />
Compliance führen. Es steht in der alleinigen<br />
Verantwortung des Zulassungsinhabers<br />
(MAH), <strong>die</strong> Compliance einzuhalten, weshalb<br />
eine gute Auswahl des Anbieters von<br />
besonderer Bedeutung ist.<br />
So schnell wie möglich handeln<br />
Die Fristverlängerung <strong>für</strong> DSCSA gibt der<br />
pharmazeutischen Industrie einen wichtigen<br />
Hinweis, wie <strong>die</strong> Serialisierungsanforderungen<br />
vor dem Inkrafttreten der europäischen<br />
FMD-Verordnung angegangen<br />
werden sollten. Serialisierungslösungen erstrecken<br />
sich über <strong>die</strong> gesamte Organisation<br />
und können mehrere Ressourcenkonflikte<br />
und Abhängigkeiten hervorrufen.<br />
Ein effektives System zu entwickeln, das <strong>die</strong><br />
durch Serialisierung generierten riesigen<br />
Datenmengen verwaltet und überträgt, ist<br />
eine gewaltige Aufgabe, weshalb viele Unternehmen<br />
<strong>die</strong>se Arbeit auf wohlvorbereitete<br />
Drittanbieter auslagern wollen, <strong>die</strong> bereits<br />
über eine umfassende Lösung verfügen.<br />
Die Patientensicherheit sollte bei der<br />
Nachverfolgbarkeit und Serialisierung im<br />
Mittelpunkt stehen. Die Unternehmen müssen<br />
deshalb jetzt handeln, um vor Ablauf<br />
von Fristen eine vollständige Compliance zu<br />
erzielen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118tracelink<br />
AUTOR:<br />
JEAN-MARIE<br />
AULNETTE<br />
Verkaufsleiter EMEA,<br />
TraceLink<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 25
<strong>phpro</strong><br />
IM FOKUS: SERIALISIERUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
Herausforderung Serialisierung<br />
Die Zeit drängt<br />
Vom Datenmanagement bis zum Vertrieb wird <strong>die</strong> EU-Verordnung 2016/161, <strong>die</strong> bis<br />
zum 8. Februar 2019 EU-weit in nationales Recht umzusetzen ist, Arzneimittelherstellern<br />
eine ganzheitliche Sichtweise abverlangen. Die zehn wichtigsten Punkte, <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Implementierung unerlässlich sind, erfahren Sie hier.<br />
Bilder: Domino<br />
Bis zum 8. Februar 2019 müssen EU-weit alle Pharmaverpackungen mit einem<br />
Serialisierungscode versehen sein<br />
Das G320i-OEM-Board wurde speziell <strong>für</strong><br />
Erstausrüster (OEMs) und Systemintegratoren<br />
konzipiert<br />
Die Laser-Systeme der D-Serie i-Tech<br />
erzeugen eine unbegrenzte Anzahl von<br />
Textzeilen in jeder Ausrichtung<br />
Die <strong>Pharmaindustrie</strong> nimmt durch <strong>die</strong><br />
EU-Verordnung 2016/161 in puncto Fälschungssicherheit<br />
eine Vorreiterrolle ein. Bei<br />
näherer Betrachtung gibt es weitere Sektoren,<br />
<strong>die</strong> ähnliche Sicherheitsmerkmale bereits<br />
eingeführt haben oder noch einführen<br />
werden; auch wenn <strong>die</strong> Notwendigkeit hier<strong>für</strong><br />
aufseiten der Hersteller und nicht der<br />
Gesetzgeber liegt.<br />
Mit der immer weiter ansteigenden Zahl an<br />
Produktfälschungen werden <strong>die</strong> Bestrebungen<br />
nach mehr Produktsicherheit weiter voranschreiten.<br />
Dabei gilt, dass der Nutzen<br />
den Aufwand um Längen aufwiegt.<br />
Domino bietet speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
zugeschnittene Kennzeichnungssysteme,<br />
<strong>die</strong> sowohl <strong>die</strong> Einhaltung der Vali<strong>die</strong>rungsanforderungen<br />
an <strong>die</strong> Gute Herstellungspraxis<br />
(GMP) als auch <strong>die</strong> Umsetzung<br />
der weltweiten Gesetzgebungsstandards, wie<br />
der EU-Verordnung 2016/161, der EU-Medizintechnikverordnung<br />
2017/745, 21 CFR<br />
Part 11, e-Pedigree, SFDA, ANVISA und US<br />
UDI der FDA, ermöglichen.<br />
Thermo-Inkjet-Systeme<br />
Die G-Serie i-Tech Thermo-Inkjet-Systeme<br />
erlauben einen hochauflösenden Druck <strong>für</strong><br />
mehr Fälschungssicherheit. Dank einer Auflösung<br />
von 600 dpi und Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 300 m/min sind <strong>die</strong> G-Serie<br />
i-Tech Thermo-Inkjet-Systeme in der Lage,<br />
komplexe und serialisierte Daten auf Artikelebene,<br />
darunter 2-D-Datamatrix-Codes,<br />
auf verschiedenste Produktoberflächen<br />
(inkl. Hochglanz-Verpackungsmaterialien)<br />
aufzubringen.<br />
In Kombination mit der Tinte BK652, <strong>die</strong> in<br />
weniger als einer halben Sekunde trocknet,<br />
26 <strong>phpro</strong> 01-2018
stellt <strong>die</strong> G-Serie i-Tech eine sehr gute Lösung<br />
dar, <strong>die</strong> den hohen Qualitätsanforderungen<br />
der Pharmabranche gerecht wird.<br />
Das G320i-OEM-Board wurde speziell <strong>für</strong><br />
Erstausrüster (OEMs) und Systemintegratoren<br />
konzipiert und kann nicht nur nahtlos<br />
im Zielsystem eingesetzt, sondern auch<br />
über dessen HMI-Steuerung angesteuert<br />
werden.<br />
Mit vier Druckköpfen in vier unterschiedlichen<br />
Druckgruppen erhalten Erstausrüster<br />
eine Fülle von Konfigurationsmöglichkeiten.<br />
Die zwei verfügbaren Druckkopfoptionen<br />
– Standard- und flachprofilierter<br />
Druckkopf – bieten <strong>die</strong> notwendige Flexibilität,<br />
um das G320i-OEM-Board in jeder<br />
Produktionsumgebung einsetzen zu können.<br />
Laser-Co<strong>die</strong>rer<br />
Die Laser-Systeme der D-Serie i-Tech erzeugen<br />
eine unbegrenzte Anzahl von Textzeilen<br />
in jeder Ausrichtung und in vielen verschiedenen<br />
Schriftarten und -größen und eignen<br />
sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erstellung von Grafiken und<br />
2-D-Datamatrix-Codes. Alle Beschriftungen<br />
werden dauerhaft beständig auf einer breiten<br />
Palette von Materialien aufgebracht,<br />
sowohl bei niedrigen als auch bei hohen<br />
Produktionslinien-Geschwindigkeiten.<br />
Zur Erreichung einer maximalen Gesamtanlageneffektivität<br />
(OEE) eignen sich <strong>die</strong><br />
Laser-Co<strong>die</strong>rer zur Serialisierung der kleinsten<br />
Verpackungseinheit bei sehr hohen Liniengeschwindigkeiten<br />
und erfüllen alle Branchenanforderungen<br />
in puncto Kennzeich-<br />
nung von z. B. Faltschachteln und Etiketten.<br />
Die modulare Bauweise und <strong>die</strong> Flexibilität<br />
des kompakten i-Tech-Scankopfs erleichtern<br />
<strong>die</strong> Anlagenintegration.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118domino<br />
AUTORIN<br />
SIMONE RITTER<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Domino<br />
EU-VERORDNUNG 2016/161:<br />
10 TIPPS, DIE SIE KENNEN SOLLTEN<br />
1. Definition des Projekt-Umfangs:<br />
Zunächst ist <strong>die</strong> Betrachtung<br />
der eigenen Produkte entscheidend<br />
und <strong>die</strong> Fragestellung,<br />
ob <strong>die</strong>se überhaupt von der Verordnung<br />
2016/161 betroffen<br />
sind. Oftmals müssen nicht alle<br />
Produktionslinien auf einmal<br />
umgerüstet werden und es wird<br />
mit einer Pilotlinie begonnen,<br />
aus der Erfahrungen und Entwicklungen<br />
auf weitere Linien<br />
übertragen werden können.<br />
2. Eine gute Vorbereitung ist<br />
der Schlüssel zum Erfolg: Verantwortlichkeiten<br />
und Budgets,<br />
aber auch Möglichkeiten und<br />
Gefahren müssen erörtert werden.<br />
Es wäre sehr ärgerlich,<br />
wenn nur halbfertige und nicht<br />
zu Ende gedachte Lösungen den<br />
nachhaltigen Erfolg gefährden<br />
würden.<br />
3. Umsetzungsfrist: Generell<br />
gilt, dass eine Vielzahl von Projekten<br />
im pharmazeutischen<br />
Umfeld innerhalb von 18 Monaten<br />
umsetzbar ist. Dies ist allerdings<br />
oft ein Trugschluss, da<br />
viele Parameter Einfluss auf den<br />
Erfolg haben. Der Umfang des<br />
Projektes und <strong>die</strong> Auslastung der<br />
Integratoren müssen genau analysiert<br />
werden.<br />
4. Wohin wird geliefert? Ist<br />
eine Aggregation erforderlich?<br />
Sollen Länder wie <strong>die</strong> Türkei<br />
oder <strong>die</strong> USA beliefert werden,<br />
benötigt der Hersteller Kennzeichnungs-<br />
und Kamerasysteme<br />
sowie Datenanbindung auf<br />
allen Verpackungsebenen.<br />
5. Die Suche nach den richtigen<br />
Integrationspartnern: Es<br />
sollte ein Generalunternehmer<br />
definiert werden, wie zum Beispiel<br />
der Anlagenbauer. Bei der<br />
Suche nach optimalen Komponenten<br />
in Bezug auf Kennzeichnungstechnik<br />
und Kamerasysteme<br />
sind global agierende Unternehmen<br />
geeignet, da <strong>die</strong>se <strong>die</strong><br />
weltweiten Anforderungen kennen<br />
und umsetzen können.<br />
6. Die Umsetzung der Serialisierungsanforderungen<br />
betrifft<br />
ein Unternehmen im<br />
Ganzen: In erster Instanz sind<br />
<strong>die</strong> Produktion und <strong>die</strong> technische<br />
Abteilung von der Umset-<br />
zung betroffen, aber auch <strong>die</strong><br />
Abteilungen Qualitätssicherung,<br />
Informationstechnik, Einkauf,<br />
Marketing und Vertrieb sind bei<br />
einer gesetzeskonformen Umsetzung<br />
unbedingt einzubinden.<br />
7. Die erhöhte Sicherheit und<br />
der Plagiatsschutz sollten im<br />
Fokus stehen: Auch wenn <strong>die</strong><br />
Anforderungen enorm erscheinen<br />
und <strong>die</strong> Umsetzung kostspielig<br />
ist, ist eine positive Herangehensweise<br />
zweck<strong>die</strong>nlich.<br />
Die EU-Verordnung 2016/161<br />
wurde ins Leben gerufen, um<br />
den Patientenschutz auf eine<br />
bislang nicht geahnte Stufe zu<br />
heben. Nicht umsonst sprechen<br />
Experten im Zusammenhang<br />
mit der EU-Verordnung<br />
2016/161 von der weitreichendsten<br />
Verordnung innerhalb<br />
der <strong>Pharmaindustrie</strong>.<br />
8. Auswahl der richtigen<br />
Kennzeichnungstechnik: Generell<br />
gilt, dass sowohl Thermo-<br />
Inkjet- als auch Laser-Systeme<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung der Kennzeichnungsanforderungen<br />
geeignet<br />
sind. Beide Technologien<br />
haben ihre Vorzüge. Evaluieren<br />
Sie gemeinsam mit den Systemintegratoren,<br />
welche Technologie<br />
<strong>für</strong> Ihre Produktionslinie am<br />
besten geeignet ist.<br />
9. Verwendung geeigneter Materialien<br />
und Tinten: Beachten<br />
Sie, dass Sie Kartonmaterialien<br />
verwenden, welche optimal <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> eingesetzte Kennzeichnungslösung<br />
geeignet sind.<br />
Sollten Sie sich <strong>für</strong> eine Thermo-<br />
Inkjet-Lösung entscheiden, spielen<br />
<strong>die</strong> eingesetzten Tinten eine<br />
entscheidende Rolle. Sie müssen<br />
lichtecht und mindestens fünf<br />
Jahre lesbar sein. Auch <strong>die</strong><br />
Trocknungszeit ist entscheidend,<br />
da ein Verwischen der<br />
Tinte zur Folge hat, dass <strong>die</strong><br />
Codes nicht von dem nachgeschalteten<br />
Kamerasystem ausgelesen<br />
werden können.<br />
10. Einsatz geeigneter Kamerasysteme:<br />
Zur Auslesung und Bewertung<br />
(Grading) muss <strong>für</strong> ein<br />
optimales Zusammenspiel der<br />
eingesetzten Kennzeichnungstechnik<br />
und des Kamerasystems<br />
gesorgt werden.<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 27
<strong>phpro</strong><br />
IM FOKUS: SERIALISIERUNG UND RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />
Bilder: Atlantic Zeiser<br />
Stefan Öing, Leiter des Bereichs Track-&-Trace-Software bei Atlantic Zeiser.<br />
Track-&-Trace-Lösung <strong>für</strong> den russischen Markt<br />
Moskau verfolgt<br />
umfangreichen Ansatz<br />
Russland plant einen äußerst umfassenden Track-&-Trace-Ansatz. Was das russische<br />
Konzept ausmacht, welche Identifizierungstechnologien zum Einsatz kommen und<br />
welche Herausforderungen das russische System an Hersteller von Track-&-Trace-<br />
Lösungen stellt, erläutert Softwarespezialist Stefan Öing von Atlantic Zeiser.<br />
Herr Öing, Russland plant einen äußerst umfassenden Ansatz beim<br />
Track & Trace. Dieser wird weit über das hinausgehen, was in der<br />
EU vorgesehen ist. Was schwebt den Russen genau vor?<br />
Öing: Das stimmt. Der russische Ansatz wird sehr weitreichend sein<br />
und sogar das in den Schatten stellen, was sich Brasilien ursprünglich<br />
vorgenommen hat, aber bislang nicht vollumfänglich realisieren<br />
konnte. Das russische Konzept, das üblicherweise unter seiner<br />
Abkürzung FSIS DCM bekannt ist, ist darauf ausgerichtet, den Weg<br />
der Arzneimittel vom Hersteller bis zum Endverbraucher lückenlos<br />
und kontinuierlich zu erfassen.<br />
Das klingt nach einem Track-&-Trace-Ansatz, den man durchaus<br />
bereits von anderen Märkten kennt.<br />
Öing: Auch das ist korrekt. Was Russland von anderen Märkten allerdings<br />
abhebt, sind zwei Dinge: Die Fülle an Daten, <strong>die</strong> erhoben<br />
werden, und besonders auch das erklärte Ziel, <strong>die</strong>se Daten dann<br />
nach sehr verschiedenen Kriterien auswerten zu können bzw. den<br />
Marktteilnehmern nach bestimmten Kriterien wieder zur Verfügung<br />
zu stellen. Es handelt sich im Grunde um ein Instrument zur intensiven<br />
Beobachtung und Auswertung des kompletten Arzneimittelmarktes.<br />
Und das natürlich vor allem verhindern soll, dass gefälschte<br />
Arzneimittel in <strong>die</strong> Logistik- und Lieferketten eindringen können.<br />
28 <strong>phpro</strong> 01-2018
Welche Funktionen soll das russische System darüber hinaus ermöglichen?<br />
Öing: Ein zentrales Element soll nach den vorliegenden Informationen<br />
darin liegen, <strong>die</strong> Preise von wichtigen und unverzichtbaren<br />
Medikamenten zu kontrollieren. Zum Beispiel sollen Endverbraucher<br />
in <strong>die</strong> Lage versetzt werden, den Preis, den sie bezahlt haben,<br />
mit der offiziellen Preisgrenze zu vergleichen. Aber auch <strong>die</strong> zuständigen<br />
Behörden können dann sehr viele Informationen aus den Daten<br />
herauslesen.<br />
In welche Richtung geht das?<br />
Öing: Das geht soweit, dass <strong>die</strong> Behörden Informationen über <strong>die</strong><br />
Lagerzeit derjenigen Medikamente abrufen können, <strong>die</strong> gerade im<br />
Umlauf sind. Oder dass sie genau nachvollziehen können, welche<br />
Medikamente wann, wo und in welcher Menge aufgrund von Qualitätsproblemen,<br />
fehlerhafter Zulassung oder Fälschungsverdacht aus<br />
dem Verkehr gezogen wurden.<br />
Welche Identifizierungstechnologie soll zum Einsatz kommen?<br />
Öing: Für <strong>die</strong> maschinenlesbare Serialisierung soll nach unserem<br />
Wissensstand ein Data-Matrix-Code verwendet werden. Das geht<br />
aus mehreren Stellungnahmen und Präsentationen zu <strong>die</strong>sem Thema<br />
hervor, insbesondere auch von solchen, <strong>die</strong> von offiziellen russischen<br />
Stellen verbreitet werden. Darüber hinaus kommt der Aggregation<br />
eine Schlüsselfunktion zu. Ohne <strong>die</strong> Aggregation wird sich<br />
der umfassende Track-&-Trace-Ansatz nicht realisieren lassen.<br />
„Das russische Konzept FSIS DCM ist darauf<br />
ausgerichtet, den Weg der Arzneimittel vom<br />
Hersteller bis zum Endverbraucher lückenlos<br />
und kontinuierlich zu erfassen.“<br />
Anfangs wurde mal diskutiert, <strong>die</strong> RFID-Technologie zu verwenden,<br />
um Arzneimittelfälschungen zu erschweren. Spielt sie noch<br />
eine Rolle?<br />
Öing: Unseres Wissens ist <strong>die</strong>ses Thema im Moment vom Tisch.<br />
Aber da<strong>für</strong> werden Tamper-Evident-Vorkehrungen eine Rolle spielen.<br />
In offiziellen Dokumenten oder Präsentationen ist davon zwar<br />
im Moment wenig <strong>die</strong> Rede. Aber es deutet vieles darauf hin, dass<br />
Bestimmungen zum Originalitätsnachweis Bestandteile der finalen<br />
Vorschriften sein werden. Die Frage wird wahrscheinlich nur sein,<br />
ob billigere Medikamente dabei außen vor bleiben. Und wenn das<br />
der Fall ist, wo dann genau <strong>die</strong> Grenze liegt.<br />
Welches Zeitfenster ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung vorgesehen?<br />
Öing: Den russischen Behörden ist schon bewusst, dass sie ein sehr<br />
komplexes System errichten wollen. Deshalb sind zunächst nur Medikamente<br />
<strong>für</strong> sieben besonders umsatzstarke Krankheitstypen betroffen.<br />
Da<strong>für</strong> galt als Deadline der 1. Januar 2018. Im nächsten Jahr<br />
gilt <strong>die</strong> FSIS DCM dann generell <strong>für</strong> „besonders wichtige“ Medikamente.<br />
Wiederum ein Jahr später, also ab 1. Januar 2020, müssen alle<br />
Human-Arzneimittel entsprechend serialisiert werden. Im Moment<br />
laufen schon Pilotprojekte, an denen 16 Pharmahersteller mit<br />
insgesamt 30 Medikamenten beteiligt sind.<br />
Die Zeitvorgaben sind damit recht sportlich, oder?<br />
Öing: Sie sind sicherlich eine Herausforderung, und zwar eine ernst<br />
zu nehmende. Vertreter der russischen Behörden haben <strong>die</strong> Pharmaunternehmen<br />
schon ermahnt, Serialisierungs- und GxP-Projekte<br />
Für <strong>die</strong> maschinenlesbare Serialisierung soll ein Data-Matrix-Code verwendet<br />
werden<br />
nicht mutwillig zu verschleppen, um dann sagen zu können, <strong>die</strong><br />
Zeit reiche nicht aus. Aufseiten der russischen Behörden besteht eine<br />
gewisse Erwartungshaltung, <strong>die</strong> man nicht unterschätzen sollte.<br />
Und <strong>die</strong> Vorgaben sind ja in der Tat nicht einfach dadurch zu lösen,<br />
dass <strong>die</strong> Verpackungslinien mit zusätzlichen Geräten ausgerüstet<br />
werden. Hier geht es um <strong>die</strong> Entwicklung und Anbindung ganzer<br />
Informationssysteme.<br />
Wie ist Atlantic Zeiser auf <strong>die</strong> russischen Herausforderungen vorbereitet?<br />
Öing: Um <strong>die</strong> sehr umfangreichen Anforderungen in <strong>die</strong>sem Land<br />
zu erfüllen, kommt es in hohem Maß auf <strong>die</strong> Flexibilität der Software<br />
an. Wir haben unseren Medtracker von Anfang an so ausgelegt,<br />
dass auch neue, derzeit noch unbekannte und komplexe Serialisierungsvorschriften<br />
mit ihm abgedeckt werden können. Da bilden<br />
<strong>die</strong> Vorgaben in Russland keine Ausnahme. Die umfangreiche<br />
Schnittstellenbibliothek, <strong>die</strong> Medtracker auszeichnet, kommt uns<br />
außerdem zugute, wenn es jetzt darum geht, in einem Land ganz<br />
unterschiedliche Datenbanken, Institutionen, Behörden und Hersteller<br />
zu verknüpfen. Natürlich darf man den Zeitaufwand nicht<br />
unterschätzen, wenn es darum geht, <strong>die</strong> Schnittstellen im Einzelfall<br />
noch zu konfigurieren. Da ist Feintuning notwendig.<br />
Wie sieht es auf der Hardwareseite aus?<br />
Öing: Atlantic Zeiser hat <strong>die</strong> Software-Architektur von Medtracker<br />
so entwickelt, dass sie unter gewissen Voraussetzungen mit bestehenden,<br />
auch heterogenen Dritt-Hardware-Ausrüstungen kompatibel<br />
ist. Medtracker ist in der Lage, Hardwarekomponenten wie Kamera-<br />
und Drucksysteme oder Sensoren direkt anzusteuern. Es besteht<br />
also nicht unbedingt <strong>die</strong> Notwendigkeit, in neue Hardware zu<br />
investieren, wenn <strong>die</strong> bestehende Ausrüstung grundsätzlich <strong>die</strong> Anforderungen<br />
erfüllen kann.<br />
Was sollte ein Anwender tun, wenn tatsächlich ein Track-&-Trace-<br />
Modul neu integriert werden muss?<br />
Öing: Wir können eine komplette Soft- und Hardware-Lösung aus<br />
einer Hand planen und realisieren. Auf der Interpack im letzten Jahr<br />
haben wir zum Beispiel ein neues Track-&-Trace-Modul gezeigt, das<br />
bei Bedarf auf engstem Raum serialisieren, kontrollwiegen und<br />
Tamper-Evident versiegeln kann – natürlich mit eingebauter<br />
Schnittstelle zum Medtracker. Damit kann man auch <strong>die</strong> russische<br />
Herausforderung zuverlässig meistern.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118atlanticzeiser<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 29
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Pumpenschläuche in diversen Materialien<br />
Einfach zu be<strong>die</strong>nende Siebmaschine<br />
Bild: Spetec<br />
Bild: J. Engelsmann<br />
Lifescience-Plattform<br />
Peristaltikpumpen finden Anwendung<br />
in allen Bereichen der<br />
analytischen und präparativen<br />
Chemie sowie im Produktionsbereich.<br />
Spetec liefert <strong>die</strong> passenden<br />
Pumpenschläuche in<br />
verschiedenen Materialien wie<br />
PVC-Standard, Polyurethan, Solvent<br />
Flex (lösemittelbeständig),<br />
Santoprene, Silikon und Fluorkautschuk<br />
(entsprechend Viton).<br />
Alle Schläuche sind in verschiedenen<br />
Konfigurationen lieferbar.<br />
Standardmäßig weisen <strong>die</strong><br />
Schläuche zwei oder drei Reiter<br />
auf. Wunschgemäß können jedoch<br />
mehr Reiter entsprechend<br />
dem Anwendungsfall in unterschiedlichen<br />
Abständen angebracht<br />
werden. Zudem sind <strong>die</strong><br />
Schläuche in mehr als 21 Farbkombinationen<br />
und mit einem<br />
Innendurchmesser von 0,12 bis<br />
3,2 mm verfügbar. Aufgeweitete<br />
Enden an den Schläuchen sind<br />
zusätzlich möglich. Das Gesamtangebot<br />
ist größtenteils ab Lager<br />
lieferbar. Schläuche, <strong>die</strong> nicht<br />
lagernd sind, liefert Spetec<br />
innerhalb weniger Werktage.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118spetec<br />
Die Vibrationssiebmaschine JEL Konti von J. Engelsmann,<br />
<strong>die</strong> auch in GMP- und FDA-komformer Ausführung<br />
erhältlich ist, zeichnet sich durch ihre werkzeugfreie<br />
Be<strong>die</strong>nung und Wartung sowie ein vereinfachtes<br />
Handling aus. Sie ist <strong>für</strong> trockene, rieselfähige Schütt -<br />
güter geeignet und wird als Klassier- bzw. Schutzsieb in<br />
der Produktion und im Labor eingesetzt. Sie siebt sowohl<br />
körnige, granulatförmige als auch feinpulvrige<br />
Produkte und ist durch <strong>die</strong> von -1 bis 6,5 ° verstellbare<br />
Siebneigung und regulierbare Motoreneinstellungen<br />
von 0 bis 90 ° leicht an unterschiedliche Produkte anpassbar.<br />
Die kompakte Bauweise ermöglicht <strong>die</strong> Integration<br />
in bestehende Anlagen. Die Abkoppelung von der<br />
Produktzu- und -abführung ist weder bei der Reinigung<br />
noch beim Wechseln der Siebeinleger erforderlich. Der<br />
Siebeinleger kann stirnseitig herausgezogen werden.<br />
Schnellspanner am Gehäuse bieten einen schnellen Zugang<br />
zum Innentrog. Diese Eigenschaften und <strong>die</strong> geringe<br />
Anzahl an Verschleißteilen minimieren den Arbeitsund<br />
Zeitaufwand <strong>für</strong> Wartung und Reinigung.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118engelsmann<br />
Kompaktierung geringer Produktmengen<br />
Bild: Emerson<br />
Emerson präsentiert mit DeltaV<br />
Discovery eine Automatisierungslösung<br />
<strong>für</strong> Forschungsund<br />
Entwicklungslabore im<br />
Lifescience-Bereich. Durch <strong>die</strong><br />
frühzeitige Integration von<br />
DeltaV Discovery als einheitliche<br />
Plattform können Lifescience-<br />
Unternehmen ihren Produkt -<br />
lebenszyklus optimieren, was<br />
effizientere Entwicklungsaktivitäten<br />
und einen präziseren Technologietransfer<br />
vom Labor in<br />
<strong>die</strong> Serienproduktion ermöglicht.<br />
DeltaV Discovery hat deshalb<br />
einen geringeren Platzbe-<br />
darf, weil keine physischen<br />
Hardware-Controller oder<br />
I/O-Karten benötigt werden.<br />
Sämtliche Automatisierungs -<br />
strategien sowie <strong>die</strong> gesamte<br />
I/O-Signalverarbeitung werden<br />
von einer kompakten Arbeits -<br />
station ausgeführt. Mittels<br />
unterschiedlicher Ethernet-Protokolle,<br />
wie beispielsweise OPC,<br />
Modbus/TCP und Ethernet/IP,<br />
bildet DeltaV Discovery eine<br />
Schnittstelle zu labormaßstäblichen<br />
Geräten.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118emerson<br />
Der Pharmapaktor der Baureihe<br />
C 80 ist das bisher kleinste Pharmapaktor-Modell<br />
von Hosokawa<br />
Alpine. Die Maschine zeichnet<br />
sich durch einen Walzendurchmesser<br />
von nur 80 mm aus. Es<br />
wird eine gewohnt hohe Linienpresskraft<br />
von 6 kN/cm erreicht.<br />
Die Dimensionierung der<br />
Walzen und eine zwischen 0,5<br />
Bild: Hosokawa Alpine<br />
und 2,0 mm einstellbare Walzenspaltbreite<br />
ermöglichen <strong>die</strong><br />
weitestgehend verlustfreie Kompaktierung<br />
geringer Produktmengen<br />
ab ca. 50 g. Die gesamte<br />
Steuerungsmatrix wurde auf der<br />
Basis robuster Fuzzylogik-Prinzipien<br />
entwickelt. Kontinuierlich<br />
gesammelte Werte, vor allem<br />
<strong>die</strong> Linienpresskraft, werden<br />
standardmäßig erfasst. Intelligente<br />
Funktionen ermöglichen<br />
<strong>die</strong> Einstellung verschiedener Parameter,<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> Regelung<br />
des Walzenspalts über einen<br />
elektrischen Spindelantrieb. Bei<br />
der Baureihe C 80 wurden erstmals<br />
Walzen im 3-D-Druckverfahren<br />
hergestellt. Die Durchsatzleistung<br />
liegt bei 5 bis 30 kg/h.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118alpine<br />
30 <strong>phpro</strong> 01-2018
Feststoffmischer ohne Mischorgan<br />
Der PTS-Batchmixer von Dietrich<br />
Engineering Consultants<br />
mischt kontaminationsfrei und<br />
schonend ohne Mischorgan. Die<br />
zu mischenden Pulver werden<br />
ausschließlich mit geringer<br />
Geschwindigkeit zirkuliert.<br />
Das Gerät mischt Pulver mit<br />
großem Verhältnisunterschied<br />
(1:10 000) und erzielt eine nahezu<br />
perfekte Homogenität. Basierend<br />
auf der PTS-Technologie<br />
fördert, mischt und entleert das<br />
Durchgängige Containmentlösung<br />
System das Material mittels Vakuum<br />
und Druck. Pulver können<br />
automatisch aus Fässern,<br />
Säcken oder direkt aus Prozessgeräten<br />
(Granulator, etc.) angesaugt<br />
werden, wenn nötig über<br />
längere Distanzen. Das System<br />
besteht aus einem Hauptbehälter<br />
mit einem installierten Reflektor<br />
im oberen Teil. Auf <strong>die</strong>sem<br />
Behälter ist ein PTS-Fördersystem<br />
mit zwei tangentialen<br />
Eingängen angebracht, das <strong>die</strong><br />
Pulver ansaugt und weiter in<br />
den Mischbehälter fördert. Die<br />
Pulver zirkulieren dann in <strong>die</strong>sem<br />
Behälter, wobei der Mischeffekt<br />
bereits durch das Aufeinandertreffen<br />
der Pulverstrahlen<br />
im PTS-Körper beginnt. Je nach<br />
Material wird <strong>die</strong>ser Vorgang in<br />
drei bis fünf Zyklen wiederholt.<br />
Nach Beendigung des Mischvorgangs<br />
kann das System vollautomatisch<br />
entleert werden.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118dec<br />
Das Flecotec-System von Rommelag kann bei Bedarf<br />
den gesamten pharmazeutischen Herstellprozess vom<br />
Beproben des eingehenden Rohstoffs bis zur Handhabung<br />
der fertigen Tablette um eine lückenlose Containmentlösung<br />
ergänzen, ohne dabei in vali<strong>die</strong>rte Prozesse<br />
einzugreifen. Dabei sind <strong>die</strong> Flecotec-Komponenten<br />
hilfreich, <strong>die</strong> an bestehende Standardschnittstellen andocken.<br />
Umwelt, Betreiber und Produkt werden vor<br />
Kontamination geschützt, indem der komplette Prozess<br />
eingehaust wird. Durch <strong>die</strong> Verwendung von Single-<br />
Use-Technologien wird zudem der Kreuzkontamination<br />
vorgebeugt und der Nach haltigkeit Rechnung getragen.<br />
Das Flecotec-Containment Programm bietet volle Flexibilität<br />
vom Labormaßstab bis hin zur Produktion. Die<br />
Prozessschnittstellen werden durch <strong>die</strong> Bündelung von<br />
Abläufen reduziert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118rommelag<br />
Bild: DEC<br />
Bild: Rommelag<br />
Druckdose <strong>für</strong> <strong>die</strong> Luftfracht<br />
Luftkeimsammler <strong>für</strong> Reinräume<br />
Bild: Westfalen Gruppe<br />
Das Besondere an der Westfalen-<br />
Druckdose Alumini 12 fly mit<br />
1,0 l Volumen, ist, dass mit ihr<br />
Gase problemlos per Luftfracht<br />
transportiert werden können.<br />
Das ermöglicht eine schnellere<br />
Mit dem Impact Air stellt PMT<br />
einen Luftkeimsammler <strong>für</strong><br />
hochsensible Reinraumbereiche<br />
(GMP Cleanroom Grade A) vor.<br />
Der Slit-to-Agar-Sampler arbeitet<br />
mit einem Durchsatz von<br />
28,37 l/min (1 CFM) und<br />
140-mm-Petrischalen und ist<br />
somit <strong>für</strong> alle mikrobiologischen<br />
Monitoring- und Probenahme-Strategien<br />
gerüstet. Per<br />
aktiver Laser-Sensor-Kontrolle<br />
wird der Abstand zwischen<br />
Impaktions-Schlitz (Slit) und<br />
Nährbodenoberfläche kontinuierlich<br />
überwacht und aktiv geregelt,<br />
sodass eine maximale Effizienz<br />
mit einem D50-Wert von<br />
Sterile Pulverabfüllung<br />
Lieferung auch in Gebiete, in<br />
denen Straßen- und Schiffsverkehr<br />
nur eingeschränkt möglich<br />
ist. Alumini 12 fly lässt sich mit<br />
mehr als 30 Reinstgasen, Gasgemischen<br />
und Isotopen oder Isotopengemischen<br />
der Westfalen<br />
Gruppe befüllen. Die Druckdose<br />
wird <strong>für</strong> den Transport per Flugzeug<br />
in der dazugehörigen Alumini<br />
Smart Box mit Entnahme-<br />
Equipment geliefert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118westfalen<br />
0,45 erreicht wird. Die Be<strong>die</strong>nung<br />
des Impact Air erfolgt<br />
über einen großen Touchscreen,<br />
optional via Remote Control.<br />
Daten können über USB oder<br />
Ethernet ausgelesen oder direkt<br />
über einen optionalen Drucker<br />
ausgegeben werden. Der Luftkeimsammler<br />
kann als Standalone-Lösung<br />
sowohl <strong>für</strong> mobiles<br />
als auch <strong>für</strong> stationäres mikrobiologisches<br />
Monitoring in<br />
allen GMP-Reinraumbereichen<br />
eingesetzt werden. Die Einbindung<br />
in zentrale Monitoring-<br />
Konzepte ist realisierbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118pmt<br />
Mit der AFG 5000 hat Bosch eine<br />
Maschinenplattform <strong>für</strong> <strong>die</strong> sterile<br />
Abfüllung von Pulvern in Glas-<br />
Vials mit einer großen Bandbreite<br />
an Ausführungen entwickelt.<br />
Je nach Ausstattung lassen sich<br />
sowohl kleine als auch große<br />
Pulvermengen exakt dosieren.<br />
Dank einer Auswahl an unterschiedlich<br />
vielen Dosierstellen<br />
erzielt <strong>die</strong> AFG eine Ausbringung<br />
von bis zu 480 Vials pro Minute.<br />
Die Anlage arbeitet mit einem<br />
neuen, variablen Transportsystem,<br />
bei dem sich <strong>die</strong> Geschwindigkeit<br />
präzise dem Rhythmus<br />
der einzelnen Stationen wie Befüllen,<br />
Wiegen oder Stopfensetzen<br />
anpasst. So lassen sich Verzögerungen<br />
im Arbeitsablauf künftig<br />
vermeiden und <strong>die</strong> Vials haben<br />
eine optimal abgestimmte<br />
Taktung. Darüber hinaus ist <strong>die</strong><br />
AFG kompakt gebaut, schnelle<br />
Formatwechsel sparen Zeit.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118bosch<br />
Bild: Bosch<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 31
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Analoger Leitfähigkeitssensor<br />
Hochdruckanlage <strong>für</strong> Zellaufschluss<br />
Bild: Hamilton<br />
Hamilton Bonaduz hat sein Portfolio<br />
um den analogen Sensor<br />
Conducell UPW erweitert. Der<br />
Sensor zur Messung der Leitfähigkeit<br />
ist <strong>für</strong> den Einsatz in der<br />
Biotechnologie sowie der Pharma-<br />
und Kosmetikindustrie prädestiniert.<br />
So wird er in Reinstwassertanks<br />
oder in Rohrleitungen<br />
eingesetzt, um Verunreinigungen<br />
zu erfassen. Er ermöglicht<br />
nun auch Anwendern von<br />
analogen Systemen eine hochpräzise<br />
Messung der Leitfähigkeit.<br />
Das Funktionsprinzip der<br />
Sensoren ist identisch zur digitalen<br />
Variante, der Unterschied<br />
liegt lediglich im Steckkopf: Der<br />
analoge 2-Pol-Sensor wird mit<br />
dem Transmitter H100 Cond<br />
kombiniert, der <strong>die</strong> Messwerte<br />
umwandelt und <strong>die</strong>se sowie <strong>die</strong><br />
Temperatur auf einem Display<br />
anzeigt. Eine komfortable und<br />
intuitive Be<strong>die</strong>nung runden den<br />
Transmitter ab, der Fehlermeldungen<br />
oder andere Informationen<br />
via Display meldet.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118hamilton<br />
Maximator hat in Zusammenarbeit mit dem Biochemischen<br />
Institut der Universität Zürich (UZH) eine Hochdruckanlage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion bzw. Vervielfältigung<br />
von organischem Material wie DNA, RNA oder Viren<br />
entwickelt. Die HPL6 funktioniert nach dem Prinzip der<br />
„French Press“ und <strong>die</strong>nt zum schonenden Hochdruckzellaufschluss.<br />
Die Anlage wurde nach aktuellen Standards<br />
<strong>für</strong> den Laborbetrieb konzipiert und speziell im<br />
Bereich der Temperierung und Reinigung optimiert. Der<br />
HPL 6 verfügt über eine Vier-Zonen-Kühlung, sodass <strong>die</strong><br />
Temperatur über den gesamten Prozess, also auch an<br />
den Stellen, an denen Wärme entsteht, einheitlich bei<br />
>2 °C gehalten wird. Die Kühlzonen befinden sich am<br />
Hochdruckpumpenkopf, an der Leitung zwischen Pumpe<br />
und Nadelventil, an der Aufschlussdüse sowie am<br />
Probengefäß mit dem fertigen Produkt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118maximator<br />
Bild: Maximator<br />
Elektrostatisch wirkender Sprühtrockner<br />
Der Sprühtrockner Polardry von<br />
Spraying Systems unterscheidet<br />
sich von anderen Sprühtrocknern<br />
dadurch, dass <strong>die</strong> Materialien<br />
elektrostatisch aufgeladen<br />
werden. Die unterschiedlichen<br />
Leitfähigkeiten der Bestandteile<br />
Wirkstoff, Lösemittel und Trägermaterial<br />
bewirken ihre unterschiedliche<br />
Aufladung. Die<br />
negativ geladenen Lösungsmittel<br />
und das Trägermaterial drängen<br />
nach außen und ermöglichen<br />
eine schnelle Trocknung<br />
bei niedrigerer Temperatur (ab<br />
80 °C). Der geringer geladene<br />
Wirkstoff drängt nach innen<br />
und wird daher vom Trägermaterial<br />
umschlossen. Mit <strong>die</strong>sem<br />
Verfahren wird eine Mikroverkapselung<br />
erreicht, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine<br />
höhere Leistungsfähigkeit, Stabilität<br />
und Produkthaltbarkeit<br />
sorgt. Die kontrollierte Agglomeration<br />
erspart weitere Verfahrensschritte.<br />
Der Sprühtrockner<br />
ist in einer kleinen Basisversion<br />
<strong>für</strong> Labore, in halbmobilen<br />
Kreislaufsystemen <strong>für</strong> Forschungszwecke<br />
sowie auch in<br />
großen Pilot- und Produktionsanlagen<br />
verfügbar.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118spraying<br />
Bild: Spraying Systems<br />
Bild: Gardner Denver<br />
Auflockerungsventil mit Metallerkennung<br />
Solimar Pneumatics (Gardner<br />
Denver) hat ein Auflockerungsventil<br />
<strong>für</strong> Anwendungen mit hohen<br />
hygienischen Anforderungen<br />
entwickelt, das durch Metalldetektoren<br />
geortet werden<br />
kann. Dieses ist nun auch als<br />
Mini-Ausführung mit einem<br />
Durchmesser von 50 mm erhältlich.<br />
Es kann es in Rohre, Rutschen<br />
und kleine Trichter eingesetzt<br />
werden. Die Auflockerungsventile<br />
werden an der Behälterwand<br />
montiert. Ein gerichteter<br />
Luftstrom wird an der<br />
Kammerwand entlang geführt,<br />
um das Produkt aufzulockern<br />
und es zum Auslass zu befördern.<br />
Am äußeren Rand der<br />
Scheibe finden leichte Vibrationen<br />
statt, <strong>die</strong> da<strong>für</strong> sorgen, dass<br />
Pulver- und Schüttgutprodukte<br />
in Bewegung bleiben. Da <strong>die</strong><br />
Scheibe zur Abdichtung eng an<br />
der Kammerwand anliegt, ist<br />
der Gegendruck minimal. Eine<br />
Verstopfen der Luftleitung wird<br />
verhindert. Die Ventile sind lebensmittelecht<br />
und besitzen <strong>die</strong><br />
FDA-Zulassung. Das Silikonmaterial<br />
ist reißfest, nimmt keine<br />
Feuchtigkeit auf und ist gegenüber<br />
Temperaturen von bis zu<br />
175 °C beständig.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118gardner<br />
32 <strong>phpro</strong> 01-2018
Bild: Fette Compacting<br />
Stempelformat <strong>für</strong> höhere Standzeit<br />
In der Tablettierung stehen <strong>die</strong> Stempelnormen EU und<br />
TSM <strong>für</strong> standardisierte Prozesse. Die Fette-Entwickler<br />
haben jetzt <strong>die</strong> FS-Struktur erstmals in das Standard-<br />
Werkzeugformat integriert: Das zum Patent angemeldete<br />
Format EU19 FS ersetzt einen EU19-Stempel vollwertig<br />
und überträgt zugleich <strong>die</strong> Vorteile der FS-Stempel<br />
auf <strong>die</strong> EU-Norm. Die Prozessparameter bleiben somit<br />
unverändert und <strong>die</strong> vorhandenen Kurvensätze können<br />
weiterverwendet werden. Gleichzeitig steigt <strong>die</strong> Standzeit<br />
des Stempels, der Stempelkopf wird gleichmäßiger<br />
belastet und seine maximale Belastbarkeit nimmt zu.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118fette<br />
Schutzanzüge <strong>für</strong> den Reinraum<br />
Bild: Dupont<br />
Ohne angemessenen Schutz sind<br />
Zytostatika-Zubereitungen eine<br />
signifikante Gesundheitsgefahr.<br />
Schutzkleidung der Marken<br />
Tyvek IsocClean, Tyvek und<br />
Tychem von Dupont gibt nicht<br />
nur den Menschen Sicherheit,<br />
<strong>die</strong> in der Krebstherapie tätig<br />
sind, sondern tragen auch dazu<br />
bei, <strong>die</strong> Zytostatika vor Kontaminationen<br />
zu schützen. Tyvek<br />
besitzt aufgrund einer besonderen<br />
Materialstruktur eine abriebfeste<br />
Barriere. Es bietet hohen<br />
Schutz gegen luftgetragene<br />
Partikel >1 μm sowie gegen <strong>die</strong><br />
Permeation zahlreicher wasserlöslicher<br />
anorganischer Chemikalien<br />
in geringer Konzentration.<br />
Schutzkleidung aus Tyvek ist<br />
fusselarm und besitzt eine ultraglatte<br />
Oberfläche, an der kaum<br />
Partikel haften bleiben. Das Material<br />
ist weich und anschmiegsam.<br />
Tyvek-Isoclean-Schutzanzüge<br />
wurden speziell <strong>für</strong> den Einsatz<br />
in Reinräumen und kontrollierten<br />
Umgebungen entwickelt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118dupont<br />
<strong>phpro</strong><br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 37<br />
BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 11<br />
DECHEMA Ausstellungs-GmbH, Frankfurt 5<br />
Domino Deutschland GmbH, Mainz-Kastel 37<br />
Fette Engineering GmbH, Schwarzenbek 2<br />
Giesecke & Devrient GmbH, München 17<br />
Harter GmbH, Stiefenhofen 37<br />
Dr. Knoell Consult GmbH, Mannheim 7<br />
Messe München GmbH, München 35<br />
Mettler Toledo PCE, Zwingenberg 21<br />
RCT Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.,<br />
Heidelberg 33, 37<br />
Schur Flexibles Holding GesmbH,<br />
AT-Baden 11<br />
VEGA Grieshaber KG, Schiltach 52<br />
ViscoTec Pumpen- und Dosiertechnik GmbH,<br />
Töging 37<br />
Beilagenhinweis<br />
Dieser Ausgabe liegen Prospekte folgender<br />
Firmen bei:<br />
microsonic GmbH, Dortmund<br />
Thermobil mobile Kühllager GmbH,<br />
Dormagen<br />
sowie einer Teilauflage ein Prospekt der Firma:<br />
easyFairs Deutschland GmbH, München<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />
Beachtung.<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 33
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Komplette Plattform <strong>für</strong> Easy Motion dank offener Steuerungsarchitektur<br />
Durchgängiges Antriebskonzept<br />
bietet Flexibilität<br />
Danfoss präsentierte im Rahmen seines Flex-Motion-Konzeptes den neuen VLT<br />
Decentral Servo Drive DSD 510 sowie den VLT Multiaxis Servo Drive MSD 510<br />
und komplettiert seine Produktreihe VLT Integrated Servo Drive ISD 510 mit den<br />
neuen Baugrößen 3 und 4. Neben Ethercat und Ethernet Powerlink erweitert das<br />
Unternehmen <strong>die</strong> Plattform mit dem Realtime-Ethernet-Feldbus Profinet IRT.<br />
Bild: Danfoss<br />
Der VLT Decentral Servo Drive DSD 510<br />
lässt sich motornah abgekoppelt vom Motor<br />
einsetzen. Beim DSD 510 kann <strong>die</strong> Elektronik<br />
bis zu 5 m entfernt vom eingesetzten<br />
PM-Motor montiert werden.<br />
Auf der <strong>die</strong>sjährigen SPS IPC Drives hat<br />
Danfoss das Flex-Motion-Antriebskonzept<br />
vorgestellt. Es handelt sich dabei um <strong>die</strong><br />
umfassende Erweiterung seiner Servoantriebsplattform<br />
und besteht aus mehreren<br />
Grundpfeilern: dem bewährten VLT Integrated<br />
Servo Drive ISD 510 und den neuen VLT<br />
Multiaxis Servo Drive MSD 510, VLT Decentral<br />
Servo Drive DSD 510 sowie dem VLT Integrated<br />
Gear Drive IGD 510. Da alle Geräte<br />
auf einer einheitlichen Plattform – der Steuerelektronik<br />
des ISD 500 – basieren, lassen<br />
sie sich beliebig kombinieren und skalieren.<br />
Das User-Interface ist identisch, <strong>die</strong> Handhabung<br />
und Programmierung wird dadurch<br />
erheblich vereinfacht.<br />
Darauf wird aufgebaut<br />
Das bereits bewährte VLT Integrated-Servo-<br />
Drive-ISD-510-System ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil <strong>für</strong> flexible, leistungsstarke und<br />
dezentrale Servo-Bewegungslösungen. Es<br />
besteht aus der zentralen Spannungsversorgung<br />
VLT Servo Access Box SAB, dezentralen<br />
Antriebsmodulen und einem Hybrid-Daisy-<br />
Chain-Verkabelungskonzept, das <strong>die</strong> Anzahl<br />
der benötigten Kabel deutlich reduziert.<br />
Was kommt neu hinzu: Insbesondere der<br />
VLT Multiaxis Servo Drive MSD 510. Es handelt<br />
sich hierbei um ein generisches, modulares<br />
Mehrachssystem, das eine perfekte<br />
Integra tion von dezentralen Antrieben ermöglicht.<br />
Es besteht aus einem Spannungsversorgungsmodul<br />
(PSM 510), Antriebs -<br />
modulen (SDM 511, SDM 512), Decentral<br />
Access Modulen (DAM 510) und einem<br />
Hilfskondensatormodul (ACM 510). Die<br />
verschiedenen Varianten sind in zwei Baugrößen<br />
mit einer Breite von 50 und<br />
100 mm erhältlich. Die gesamte Plattform<br />
unterstützt mit Ethercat, Ethernet Powerlink<br />
und Profinet IRT Ethernet-basierte Protokolle.<br />
MSD 510 verfügt über einen internen<br />
Bremswiderstand und eine Montageplatte<br />
mit integriertem Zwischenkreis und Steuerspannung.<br />
Die Click-and-lock-Lösung <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Montageplatte macht <strong>die</strong> Installation<br />
einfach und sicher.<br />
Einfache Installation sichergestellt<br />
Wichtige Bestandteile des Konzeptes sind<br />
<strong>die</strong> Stromführung und Kontaktierung der<br />
Module über <strong>die</strong> Montageplatte mit Clickand-lock-Funktion.<br />
Diese Funktionalität beinhaltet<br />
<strong>die</strong> jeweiligen Montageplatten, <strong>die</strong><br />
zunächst ineinandergesteckt und sicher verriegelt<br />
werden. Nach der Befestigung im<br />
Schaltschrank werden <strong>die</strong> einzelnen Module<br />
eingesteckt und ebenfalls sicher verriegelt.<br />
Damit ist das System sehr einfach zu installieren.<br />
Die 600-V-DC-Spannungsversorgungs -<br />
module gibt es <strong>für</strong> unterschiedliche An -<br />
forderungen mit 10, 20 oder 30 kW mit<br />
200 % Überlast fähigkeit. Da zwei PSM parallel<br />
geschaltet werden können, stehen bis zu<br />
60 kW Leistung zur Speisung von Motoren<br />
und <strong>für</strong> einen effizienten Zwischenkreis zur<br />
Verfügung. Durch <strong>die</strong> MSD können sowohl<br />
rein zentrale Systeme, dezentrale Systeme<br />
mit ISD 510 und DSD 510 oder Mischsys -<br />
teme in Kombination aufgebaut werden.<br />
34 <strong>phpro</strong> 01-2018
Auch <strong>die</strong> bereits neu vorgestellten IGD 510,<br />
also <strong>die</strong> One Gear Drives mit integriertem<br />
Steuerungsteil des ISD 510, sind Teil von<br />
Flex Motion und können hier problemlos<br />
integriert werden, da <strong>die</strong> Steuerelektronik<br />
<strong>die</strong>selbe ist wie beim ISD 510. Das Antriebskonzept<br />
ermöglicht so das Einbinden von<br />
Maschinen und Anwendungen innerhalb<br />
einer Anlage. Auf <strong>die</strong>se Weise können in<br />
einer Fertigung beispielsweise Maschinen -<br />
elemente wie Förderbänder, Zuführ- und<br />
Auslaufsysteme, Rund tischanwendungen<br />
und Verpackungsmaschinen, Transporteure<br />
und vieles mehr realisiert werden.<br />
Elektronik abgekoppelt vom Motor<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Plattform<br />
ist der VLT Decentral Servo Drive DSD<br />
510. Dieser – eigentlich <strong>die</strong> reine Steuerelektronik<br />
der Familie – lässt sich motornah<br />
abgekoppelt vom Motor einsetzen. Beim<br />
DSD 510 kann <strong>die</strong> Elektronik bis zu 5 m<br />
entfernt vom eingesetzten PM-Motor montiert<br />
werden. Die Antriebe werden durch <strong>die</strong><br />
PSM 510 versorgt und lassen sich auch gemischt<br />
zusammen mit dem MSD 510 einsetzen.<br />
Die Geräte liefern eine Nennleistung<br />
von bis zu 4,5 kW und können mit einer<br />
EIN OFFENES SYSTEM<br />
Danfoss verfolgt konsequent den<br />
Weg offener Steuerungsarchitekturen<br />
und stattet seine Servoplattform<br />
mit den Ethernet-<br />
Realtime-Systemen Ethercat,<br />
Ethernet Powerlink und Profinet<br />
IRT aus. Für das Engineering<br />
setzt das Unternehmen auf den<br />
Programmierstandard nach<br />
IEC 61131-3 und bietet so ein<br />
offenes System mit umfangreichen<br />
PLCopen-Bibliotheken mit<br />
Funktionen <strong>für</strong> Kurvenscheiben,<br />
Synchronisationen und Motion-<br />
Vielzahl von PM-Servomotoren eingesetzt<br />
werden. Hierzu unterstützt der DSD eine<br />
Vielzahl von Feedbacksystemen:<br />
• Resolver<br />
• Biss Single- und Multi-Turn<br />
• Endat 2.1 und 2.2<br />
• Sincos<br />
• Hiperface und Hiperface DSL.<br />
Funktionalitäten. Die leistungsstarken,<br />
hoch genauen, dynamischen<br />
und langlebigen Servo -<br />
antriebe sind <strong>die</strong> optimale Antriebsplattform<br />
zur Realisierung<br />
von Applikationen in der Nahrungsmittel-,<br />
Getränke- und Verpackungsindustrie.<br />
Bei der integrierten<br />
Servoantriebsreihe VLT<br />
Integrated Servo Drive ISD 510<br />
kommen neu hinzu <strong>die</strong> Baugrößen<br />
3 und 4 mit 4,1 bis 13 Nm<br />
Nennmoment.<br />
Durch seine hervorragende Vibrationsfestigkeit<br />
eignet sich der DSD 510 sehr gut <strong>für</strong><br />
den Einsatz in bewegten Maschinenteilen.<br />
Weiterhin bietet das IP-67-Gehäusedesign<br />
ein hohes Maß an Schutz unter anspruchsvollen<br />
Umgebungsbedingungen.<br />
Die VLT Integrated Servo Drives ISD 510 basieren<br />
auf permanentmagneterregten Syn-<br />
Connecting Global Competence<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 35
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bild: Danfoss<br />
Bild: Danfoss<br />
Die Baureihe VLT Integrated Servo Drive ISD 510 wurde um <strong>die</strong> Bau -<br />
größen 3 und 4 erweitert, deren Nenndrehmoment von 4,5 bis 13 Nm<br />
reicht. Im Bild Baugröße 4.<br />
Bei dem VLT Multiaxis Servo Drive MSD<br />
510 handelt es sich um ein generisches,<br />
modulares Mehrachssystem, das eine<br />
optimale Integration von dezentralen<br />
Antrieben ermöglicht<br />
chronmotoren, wobei Motor und Elektronik<br />
in einem Gehäuse ausgeführt sind. Die nach<br />
Klasse 3M7 vibrationsgeschützten Antriebe<br />
erfüllen <strong>die</strong> Schutzklasse IP 67, wobei <strong>die</strong><br />
Wellendichtung selbst IP 65 je nach Einbaulage<br />
entspricht.<br />
Erhältlich ist der Antrieb in vier verschiedenen<br />
Flanschgrößen. Je nach Applikation ist<br />
alternativ auch ein kundenspezifischer<br />
Flansch möglich. Die Geräte können kurzzeitig<br />
mit bis zu dreifacher Überlast betrieben<br />
werden und sind um <strong>die</strong> neuen Baugrößen<br />
3 und 4 erweitert: Das Nenndrehmoment<br />
der Antriebe erweitert sich deshalb auf<br />
den Bereich von 1,5 bis nun 13 Nm.<br />
Die neuen Baugrößen 3 und 4 eignen sich<br />
insbesondere <strong>für</strong> den Einsatz in Verpackungsmaschinen.<br />
Optional sind <strong>die</strong> Motoren<br />
mit einer mechanischen Haltebremse<br />
lieferbar, um im Falle einer Unterbrechung<br />
der Spannungsversorgung <strong>die</strong> Position halten<br />
zu können. Weiterhin gibt es <strong>die</strong> beiden<br />
Antriebsvarianten Standard und Advanced.<br />
Am Advanced-Antrieb stehen zusätzlich drei<br />
Anschlussstecker zur Verfügung. Wahlweise<br />
kann der Anwender dort einen externen Encoder<br />
zur Ausführung hochgenauer Positionieranwendungen,<br />
analoge oder digitale<br />
Ein- und Ausgänge, Ethernet-Feldbuskomponenten<br />
oder das bewährte LCP <strong>für</strong> Servicezwecke<br />
direkt am Antrieb anschließen.<br />
Das erleichtert <strong>die</strong> Verdrahtung innerhalb<br />
der Maschine erheblich.<br />
Ein PC-Tool <strong>für</strong> alles<br />
Mit der VLT Servo Toolbox stellt Danfoss<br />
dem Anwender ein PC-Tool <strong>für</strong> alle Antriebe<br />
der Servoantriebsplattform zur Verfügung.<br />
Diagnose-, Konfigurations- und Testtools <strong>für</strong><br />
einfache Fahrbewegungen sind in der Servo<br />
Toolbox integriert und ermöglichen dem<br />
Nutzer einen schnellen und einfachen Zugriff<br />
auf <strong>die</strong> Antriebe. Der implementierte<br />
CAM-Editor zur Erstellung von Kurvenscheiben<br />
vervollständigt den Leistungsumfang<br />
der Servo Toolbox.<br />
Die zentrale und dezentrale Servolösung<br />
eignet sich <strong>für</strong> anspruchsvolle Motion-<br />
Control-Anwendungen in den Bereichen<br />
F&B, Pharmazie und Material Handling.<br />
Für den Anwender liegt der Nutzen in der<br />
Kostenersparnis bei Installation, Inbetriebnahme<br />
und insbesondere durch den optimalen<br />
Energieausgleich über den gemein -<br />
samen Zwischenkreis innerhalb des Flex-<br />
Motion-Systems. Zudem ermöglicht <strong>die</strong> hohe<br />
Schutzart IP 67 in Verbindung mit dem<br />
Vibrationsschutz gemäß 3M7 <strong>für</strong> <strong>die</strong> dezentralen<br />
Antriebe eine große Bandbreite an<br />
Anwendungen. Die Hybridverkabelung erfolgt<br />
nach dem Prinzip der Daisy-Chain und<br />
vereinfacht so ebenfalls <strong>die</strong> Installation. Flex<br />
Motion mit MSD 510, ISD 510 und DSD<br />
510 bietet dem Anwender eine einheitliche<br />
Benutzerschnittstelle mit offener Steuerungsarchitektur.<br />
Danfoss stellt dem Anwender<br />
umfangreiche PLCopen-Motion-Bibliotheken<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> entsprechenden Entwicklungsumgebungen<br />
der unterstützten Ethernet-Protokolle<br />
zur Verfügung. Mit dem bewährten<br />
IEC-61131-3-Standard fällt es Anwendern<br />
besonders leicht, <strong>die</strong> gewünschte<br />
Applikation zu realisieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118danfoss<br />
AUTOR:<br />
CHRISTIAN SCHRÖDER<br />
Head of Product Management Motion Drives,<br />
Danfoss Drives<br />
36 <strong>phpro</strong> 01-2018
<strong>phpro</strong> präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />
Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />
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Bereichen Produktion, Verpackung, Management und<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
DOSIER- UND ABFÜLLPUMPEN<br />
KENNZEICHNUNGSLÖSUNGEN<br />
Bauer Gear Motor GmbH<br />
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Innovation seit 1927<br />
Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit 90<br />
Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />
energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />
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zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />
Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />
ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH<br />
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ViscoTec beschäftigt sich mit Pumpen und Dosiersystemen<br />
zur Förderung, Dosierung, Auftragung, Abfüllung<br />
und Entnahme von niedrig- bis hochviskosen<br />
Produkten. Von der Entnahme bis hin zur Dosierung -<br />
praktisch pulsationsfrei und extrem scherkraftarm. In<br />
der Pharma-Dispenserbaureihe werden <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der <strong>Pharmaindustrie</strong> an Hygienic Design und<br />
Dokumentation konsequent umgesetzt. Durch einen<br />
automatischen, programmierbaren Rückzug wird ein<br />
unerwünschtes Nachtropfen oder ein Fadenziehen<br />
verhindert. Das garantiert hochpräzise und saubere<br />
Dosier- und Abfüllergebnisse auch <strong>für</strong> Kleinmengen<br />
hochviskoser pharmazeutischer Produkte.<br />
Domino Deutschland GmbH<br />
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Fax +49 6134 250-55<br />
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Domino bietet auf <strong>die</strong> Anforderungen der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />
zugeschnittene Systemlösungen. Die be<strong>die</strong>nerfreundlichen<br />
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sowohl <strong>die</strong> Einhaltung der Vali<strong>die</strong>rungsanforderungen<br />
an <strong>die</strong> gute Herstellungspraxis (GMP)<br />
als auch <strong>die</strong> Umsetzung der weltweit aufkommenden<br />
Gesetzgebungsstandards, wie der EU-Fälschungsrichtlinie<br />
(FMD 2011/62/EU), e-Pedigree, China SFDA<br />
eCode, ANVISA, CIP13, ITS etc.<br />
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RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
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Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
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<strong>phpro</strong> 01-2018 37
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Sterile Messtechnik im Einsatz<br />
Stopfen waschen<br />
leicht gemacht<br />
Die Atec Pharmatechnik GmbH baut Ansatzsysteme und Stopfenwaschanlagen <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> pharmazeutische Industrie. Zur Regelung der aufwendigen verfahrenstechnischen<br />
Prozesse kommen diverse Messgeräte von Endress+Hauser zum Einsatz. Darunter<br />
befinden sich u. a. der hygienische Temperatursensor iTherm TM411 und <strong>die</strong><br />
konduktive Leitfähigkeitssonde Condumax CLS16D.<br />
Bei der Herstellung steriler Arzneimittel<br />
kommt dem sterilen Arbeiten während der<br />
einzelnen Produktionsschritte bis zum Endprodukt<br />
eine zentrale Bedeutung zu. Flüssige<br />
Arzneimittel werden angesetzt, sterilisiert,<br />
steril in Flaschen oder Spritzen abgefüllt<br />
und abschließend mit einem Verschlussstopfen<br />
versiegelt. Natürlich muss<br />
auch <strong>die</strong>ser Stopfen selbst bereits vorab sterilisiert<br />
sein, damit das abgefüllte Arzneimittel<br />
nicht kontaminiert wird. Neben solchen<br />
Verschlussstopfen kommen auch in anderen<br />
Applikationen sterile Stopfen, Kappen,<br />
Nadelschutzkappen, Aluminiumverschlüsse<br />
u.a. zum Einsatz. Dieses Füllgut<br />
wird in speziellen Stopfenbehandlungsanlagen<br />
in sogenannten Component Processing<br />
Systems prozessiert.<br />
Jan Henrik Bernhardt, Vertriebsaußen<strong>die</strong>nstmitarbeiter bei Endress+Hauser (links), mit<br />
Thomas Rösler, Engineering bei Atec Pharmatechnik (rechts), vor einer Stopfenwaschanlage<br />
in der Fertigungshalle<br />
Bilder: Endress+Hauser<br />
„Eine Stopfenwaschanlage deckt drei Prozessschritte<br />
ab“, sagt Thomas Rösler, Engineering<br />
bei Atec Pharmatechnik. „Das sind<br />
<strong>die</strong> Schritte Beladung, Behandlung und<br />
Transfer zu einer Abfüllanlage.“<br />
Zunächst werden <strong>die</strong> neuen Stopfen an der<br />
Beladestation aus Beuteln in den Behälter<br />
gefüllt. Dies kann über Portsysteme durch<br />
Reinraumwände erfolgen. „Während der eigentlichen<br />
Behandlung der pharmazeutischen<br />
Verschlüsse werden nacheinander verschiedene<br />
Prozesse durchlaufen: Waschen,<br />
Silikonisieren, Sterilisieren, Trocknen und<br />
Kühlen“, erläutert Rösler.<br />
Während der Behandlung kommen <strong>die</strong><br />
pharmazeutischen Verschlüsse im Behälter<br />
also mit unterschiedlichen Me<strong>die</strong>n in Kontakt,<br />
<strong>die</strong> hochgenau und reproduzierbar zudosiert<br />
werden müssen. Waschen erfolgt erst<br />
mit hochreinem Wasser (WFI). Anschließend<br />
wird mit Reinstdampf sterilisiert. Dabei<br />
werden Oberflächenkeime, Partikel und<br />
Endotoxine abgereichert und entfernt.<br />
Beim Silikonisieren wird ein hochviskoser<br />
feiner Film auf das Füllgut aufgetragen. Das<br />
Ziel ist, ein Verkleben des Füllgutes zu verhindern<br />
und eine <strong>für</strong> <strong>die</strong> spätere Anwendung<br />
ideale Oberflächenbeschaffenheit zu<br />
erreichen. Die Silikonisierung ist dabei ein<br />
optionaler Prozessschritt. Abschließend werden<br />
<strong>die</strong> Stopfen getrocknet und <strong>für</strong> <strong>die</strong> weitere<br />
Anwendung gekühlt.<br />
Das maximale Füllgutvolumen beträgt bei<br />
Atec Pharmatechnik 340 l. Die Durchmischung<br />
im Behälter wird durch Behälterrotation<br />
erreicht. Die Dauer der Behandlung<br />
beträgt etwa 2,5 bis 4 Stunden. Zum abschließenden<br />
Transfer kann der Prozessbe-<br />
38 <strong>phpro</strong> 01-2018
Ein Prozessbehälter an einer Stopfenbehandlung von Atec Pharmatechnik<br />
Hygienischer Temperatursensor iTherm mit<br />
Quickneck-Schnellverschluss (zum Kalibrieren)<br />
im Rohrendstück<br />
hälter mit den pharmazeutischen Verschlüssen<br />
direkt an ein Restricted Access Barrier<br />
System (RABS) oder einen Isolator der Abfülllinie<br />
angedockt werden. Atec fertigt hier<strong>für</strong><br />
auch Lifte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Positionierung des Behälters.<br />
„Wir bieten neben Machbarkeitsstu<strong>die</strong>n<br />
außerdem ein breites Portfolio von<br />
Pre- und After-Sales-Services rund um <strong>die</strong><br />
Anlagen an“, sagt Rösler.<br />
Hygienische Messtechnik<br />
Neben Coriolis-Massedurchflussmessgeräten<br />
zur Dosierung der Prozessme<strong>die</strong>n kommen<br />
Druck-, Temperatur-, Leitfähigkeits- und<br />
Grenzstandmessungen von Endress+Hauser<br />
zur Prozesssteuerung zum Einsatz. Darunter<br />
auch der hygienische Temperatursensor<br />
iTherm TM411. „Der Sensor erfüllt <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der in der Lebensmittel- und<br />
Life sciences-Industrie anerkannten Qualitätsstandards“,<br />
sagt Jan Henrik Bernhardt,<br />
Vertriebsaußen<strong>die</strong>nstmitarbeiter bei<br />
Endress+Hauser. In <strong>die</strong>sem Fall sind es insbesondere<br />
<strong>die</strong> hygienischen Zertifikate nach<br />
EHEDG und 3-A. Good Manufacturing<br />
Practice (GMP) wird gemäß EN2023/2006<br />
umgesetzt. Der Edelstahl 316L wurde <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Thermometer TSE-konform tierfettfrei<br />
verarbeitet. Die spezielle, automatisierte Fertigung<br />
sichert hohe Reproduzierbarkeit und<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit der einzelnen<br />
Bauteile gemäß IEC 60571.<br />
Als modulare Thermometer sind <strong>die</strong> Widerstandsthermometer<br />
(RTD) mit iTherm-<br />
Messeinsätzen Quicksens oder Strongsens<br />
ausgerüstet. iTherm-Quicksens-Sensoren im<br />
TM411-Thermometer reagieren sehr schnell<br />
auf Temperaturänderungen in der Anlage.<br />
„Das Pt100-Element ist in direktem Kontakt<br />
mit dem Boden der Sensorkappe“, erklärt<br />
Bernhardt. „Diese Konstruktion erlaubt uns<br />
minimale Eintauchtiefen von nur 25 mm.“<br />
Der Sensor zeigt <strong>die</strong> erforderlichen 90 % des<br />
tatsächlichen Wertes bereits nach 0,75 s an<br />
(t90 ≤0,75 s). Die Gerätekommunikation erfolgt<br />
wahlweise über 4…20 mA, Hart, Profibus<br />
PA oder Founda tion Fieldbus.<br />
Das überarbeitete Halsrohr des iTherm<br />
Quickneck ist mit einem Schnellverschluss<br />
ausgerüstet; so ermöglicht es <strong>die</strong> einfache<br />
und kostensparende Rekalibrierung ohne<br />
Abklemmen der Kabelanschlüsse. Für Kalibrierungen<br />
gemäß Qualitätshandbuch oder<br />
externem Audit lösen Anlagenbetreiber den<br />
Sensor mit einer Handbewegung aus dem<br />
Halsrohr; der Prozess bleibt dabei geschlossen<br />
und ist nach Schutzklasse IP 69K gesichert.<br />
Konduktive Leitfähigkeitssonde Condumax<br />
CLS16D zur Überwachung der Spülvorgänge<br />
Sichere Leitfähigkeitsmessung<br />
Die konduktive Leitfähigkeitssonde Condumax<br />
CLS16D setzt Atec Pharmatechnik zur<br />
Überwachung der Spülvorgänge ein. Die<br />
Sonde mit Memosens-Technologie digitalisiert<br />
<strong>die</strong> Messwerte im Sensor und überträgt<br />
sie kontaktlos und frei von Störpotenzialen<br />
zum Messumformer. Bei Ausfall des Sensors<br />
oder Unterbrechung der Verbindung zwischen<br />
Sensor und Messumformer wird eine<br />
automatische Fehlermeldung abgesetzt.<br />
Sensoren mit Memosens-Technologie haben<br />
eine integrierte Elektronik, <strong>die</strong> Kalibrierdaten<br />
und weitere Informationen (wie z. B.<br />
Betriebsstunden gesamt, Betriebsstunden<br />
unter extremen Messbedingungen) speichert.<br />
Die Sensordaten werden nach Anschluss<br />
des Sensors automatisch an den<br />
Messumformer übermittelt und zur Berechnung<br />
des aktuellen Messwerts verwendet.<br />
Das Speichern der Kalibrierdaten ermöglicht<br />
<strong>die</strong> Kalibrierung und Justierung des Sensors<br />
unabhängig von der Messstelle.<br />
Der digitale Sensor besitzt eine Ansprechzeit<br />
bei der Leitfähigkeit t95 ≤3 s, bei der Temperatur<br />
t90 ≤13 s. Im Messbereich bis<br />
200 μS/cm beträgt <strong>die</strong> Messabweichung 2 %<br />
vom Messwert, im Bereich von 200 bis<br />
500 μS/cm 3 % vom Messwert.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118endress<br />
AUTOR:<br />
PHILIPP GARBERS<br />
Branchenmanager<br />
Life Sciences,<br />
Endress+Hauser<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 39
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bilder: Viscotec<br />
Cannabinoide sind seit Kurzem offiziell als therapeutisches Mittel in Deutschland zugelassen. Das hat<br />
einen Boom ausgelöst.<br />
Boom bei Cannabis erfordert veränderte Abfüllmethoden<br />
Spritzen mit hochviskosen<br />
Me<strong>die</strong>n befüllen<br />
Nach langen Diskussionen wurde am 19. Januar 2017 einer Änderung des<br />
Betäubungsmittelgesetzes durch den Bundestag zugestimmt und am 10. März 2017<br />
ist das Gesetz in Kraft getreten. Cannabinoide sind nun offiziell als therapeutisches<br />
Mittel in Deutschland zugelassen: Welche Cannabinoide fallen darunter? Welche<br />
Darreichungsformen gibt es? Und wie können <strong>die</strong> viskosen Produkte prozesssicher<br />
und schnell abgefüllt werden? Hier sind <strong>die</strong> Antworten.<br />
Laut einer Übersicht des Deutschen Ärzteblattes<br />
sind aktuell 14 verschiedene medizinische<br />
Cannabissorten erhältlich. Sie unterscheiden<br />
sich in ihrer Wirkstoffkonzentration<br />
und werden als Kapsel-, Lösungs- oder<br />
Inhalationsform konsumiert. Die Aufnahme<br />
des Wirkstoffes über <strong>die</strong> Lunge oder den Verdauungstrakt<br />
entscheidet über Wirkdauer<br />
und Wirkeintritt. Bei Inhalation setzt der<br />
therapeutische Effekt bereits nach wenigen<br />
Minuten ein, <strong>die</strong> Wirkdauer ist jedoch kürzer.<br />
Bei oraler Aufnahme tritt <strong>die</strong> Wirkung in<br />
der Regel erst nach einer halben Stunde<br />
oder mehr ein – da<strong>für</strong> ist <strong>die</strong> Wirkdauer länger.<br />
Für <strong>die</strong> Therapie beschreibt der Gesetzestext<br />
(5. SGB § 31) zwei Stoffe: Dronabinol<br />
und Nabilon. Dronabinol ist bei den<br />
meisten besser bekannt als Tetrahydrocannabinol,<br />
oder kurz THC (Handelsnamen in den<br />
USA: Marinol, Syndros). Die Einsatzgebiete<br />
erstrecken sich von (chronischen) Schmerzen,<br />
Spastiken über Appetitlosigkeit und<br />
Schlaflosigkeit bis hin zur Bekämpfung von<br />
Übelkeit. Um an den Wirkstoff der Substanz<br />
zu gelangen, wird sie über verschiedene Verfahren<br />
extrahiert. Das Ergebnis ist ein leicht<br />
gelblich-braunes Harz. Es ist bei niedrigen<br />
Temperaturen sehr zähflüssig und wird mit<br />
zunehmender Temperatur weniger viskos.<br />
Das Harz ist in Wasser unlöslich, weshalb es<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Verabreichungsformen<br />
meist mit anderen Fetten oder Ölen vermischt<br />
wird. Das zweite zugelassene Produkt<br />
ist Nabilon, ein synthetisch hergestelltes Derivat<br />
des THC. Der Handelsname im<br />
deutschsprachigen Raum ist Canemes, in<br />
den USA und Großbritannien eher bekannt<br />
als Cesamet. Der Wirkstoff wird bei Anorexie<br />
und Kachexie bei AIDS-Patienten sowie als<br />
Antiemetikum bei Übelkeit und Erbrechen<br />
unter Zytostatika bzw. Bestrahlungstherapie<br />
im Rahmen einer Krebstherapie verwendet.<br />
40 <strong>phpro</strong> 01-2018
Lieferengpässe beheben<br />
Eine von der Süddeutschen Zeitung durchgeführte<br />
Befragung der drei größten Krankenkassen<br />
ergab, dass <strong>die</strong> Anträge <strong>für</strong> eine<br />
Kostenübernahme bis Anfang Oktober auf<br />
fast 10 000 gestiegen sind. 6 200 davon<br />
wurden zugesagt. Die Zahl der von Ärzten<br />
ausgestellten Rezepte stieg ebenso um ein<br />
Vielfaches.<br />
Aufgrund <strong>die</strong>ses Booms kommt es oft zu<br />
Lieferengpässen. Ein Apotheker, der in der<br />
Süddeutschen Zeitung zitiert wird, formuliert<br />
es so: „Es sieht so aus, als sei der Bedarf<br />
unterschätzt worden.“ Doch schon vor Inkrafttreten<br />
des Gesetzes war mit Lieferschwankungen<br />
zu rechnen. Die Produktion<br />
von medizinisch nutzbarem Cannabis muss<br />
nun entlang der Lieferkette angepasst werden.<br />
Ein Ende des Booms ist bis jetzt nicht<br />
absehbar.<br />
Die bisherigen Produktionen <strong>für</strong> den Markt<br />
werden aktuell hochgefahren und ausgebaut.<br />
Wurde <strong>die</strong> Spritze mit dem THC früher<br />
noch teils mit der Hand gefüllt, so wird <strong>die</strong>s<br />
nun voll- oder halbautomatisch erledigt.<br />
Damit werden Produktionszeiten in <strong>die</strong>sem<br />
Bereich drastisch gesenkt. Viscotec – spezialisiert<br />
auf <strong>die</strong> Verarbeitung von hochviskosen<br />
Stoffen – bietet hierzu präzise Lösungen<br />
an. Aufgrund der hohen Viskosität des Produktes<br />
sind nicht alle Pumpentypen wie<br />
zum Beispiel Peristaltik- oder Drehkolbenpumpen<br />
da<strong>für</strong> geeignet. Viscotec-Exzenterschneckenpumpen<br />
nach dem Endloskolbenprinzip<br />
haben sich in <strong>die</strong>sem Gebiet bewährt.<br />
Die Dosiergeräte zählen zu den rotierenden<br />
Verdrängerpumpen. Der Edelstahlrotor<br />
bewegt sich dabei exzentrisch in einem<br />
Stator aus Elastomer. Durch das Zusammenspiel<br />
von Rotor und Stator entstehen Kammern.<br />
Die Größe der sich alternierend öffnenden<br />
Kammern ist auch während der Rotation<br />
konstant, sodass es zu keiner Komprimierung<br />
des geförderten Produktes kommt.<br />
Aufgrund <strong>die</strong>ser Dosiergeometrie wird<br />
drehwinkelproportional pro Umdrehung<br />
immer ein konstantes Volumen gefördert.<br />
Unabhängig von der Viskosität des Mediums<br />
und bei pulsationsfreiem Produktstrom.<br />
Diese Tatsache führt zu einer gewährleisteten<br />
Dosiergenauigkeit am Pumpenaustritt<br />
von ±1 % (abhängig vom Medium), <strong>die</strong> in<br />
der Praxis oft unterschritten wird. Durch<br />
das komprimierungslose Fördern können<br />
auch höchstviskose Me<strong>die</strong>n gefördert bzw.<br />
abgefüllt werden. Die Pumpentechnik weist<br />
zusätzliche Vorteile gegenüber anderen Dosiermechanismen<br />
auf. So kann z. B. in über<br />
95 % aller Anwendungen auf Abfüll- und<br />
Dosierventile völlig verzichtet werden, da es<br />
durch einen Rückzug (Umkehrung der<br />
Tetrahydrocannabinol (THC) ist ein leicht<br />
gelblich-braunes Harz. Es ist bei niedrigen<br />
Temperaturen sehr zähflüssig und schwer<br />
zu dosieren.<br />
Drehrichtung des Dispensers) zu einem<br />
kontrollierten Fadenabriss kommt bzw. ein<br />
Nachtropfen verhindert wird. Dieser Vorteil<br />
ermöglicht u. a. <strong>die</strong> genaue Dosierung von<br />
fadenziehenden Gelen oder Harzen.<br />
Leicht zu reinigen<br />
Die zur Abfüllung des Cannabisharzes verwendeten<br />
Pumpen sind nach den Anforderungen<br />
der GMP- und FDA-Guidelines konzipiert.<br />
Auch der Reinigbarkeit und Dokumentation<br />
wurde also entsprechende Beachtung<br />
geschenkt. Der Dispenser ist nach seinem<br />
Einsatz in unter einer Minute werkzeuglos<br />
zerlegt und kann in Reinigungsbädern<br />
oder auch in automatisierten Spülern<br />
gereinigt sowie in einem Autoklav sterilisiert<br />
werden.<br />
Seit der Legalisierung am 19. Januar ist<br />
schon einige Zeit vergangen, doch der Bedarf<br />
ist ungebrochen. Um <strong>die</strong>sen zu decken,<br />
Halbautomatisches Dosiersystem<br />
von Viscotec: Die Zeit<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Befüllung einer Spritze<br />
lässt sich mit dem Gerät<br />
drastisch senken<br />
Viscotec-Exzenterschneckenpumpen nach dem Endloskolbenprinzip eignen sich auch<br />
<strong>für</strong> hochviskose Me<strong>die</strong>n<br />
wird weiter an der Modernisierung und Anpassung<br />
der Produktionskette und somit an<br />
der Sicherstellung der Versorgung der betroffenen<br />
Patienten gearbeitet. In einem<br />
konkreten Fall wurde durch den Einsatz des<br />
halbautomatischen Dosiersystems von Viscotec<br />
<strong>die</strong> Taktzeit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Befüllung einer<br />
Spritze von ursprünglichen zwei Spritzen<br />
pro Minute (per Hand) auf 12 Spritzen pro<br />
Minute erhöht.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118viscotec<br />
AUTOR:<br />
SEBASTIAN GERAUER<br />
Manager Business Unit<br />
Pharma,<br />
Viscotec<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 41
<strong>phpro</strong><br />
PRODUKTION<br />
Bilder: Fette<br />
High-Containment-Anlage mit Isolator von Fette Compacting im Einsatz bei Dr. Kade<br />
Effizientes Containment <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tablettenproduktion<br />
Genau richtig statt<br />
zu viel des Guten<br />
Containment-Produktionsanlagen sind häufig überdimensioniert. Die Ursache<br />
da<strong>für</strong> ist, dass sich aus dem Wissen über <strong>die</strong> Toxizität eines Wirkstoffes bisher keine<br />
Aussage über das resultierende Be<strong>die</strong>nerrisiko im Produktionsumfeld ableiten ließ,<br />
solange <strong>die</strong> Gesamtanlage nicht beim Kunden installiert ist. Mit dem Containment<br />
Guard hat Fette Compacting jetzt ein neues Messverfahren entwickelt, um Tablettenpressen<br />
optimal auszulegen.<br />
Die Bedeutung hochaktiver Wirkstoffe<br />
(High Potency Active Pharmaceutical Ingre<strong>die</strong>nts,<br />
HPAPI) <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische Industrie<br />
wächst. Das zeigen einerseits wirtschaftliche<br />
Prognosen: Marktforscher rechnen<br />
mit fast zweistelligen Wachstumsraten<br />
<strong>für</strong> HPAPIs pro Jahr bis 2022. Andererseits<br />
nehmen sich Regulierungsbehörden und<br />
<strong>die</strong> Industrie verstärkt des Themas an.<br />
So hat <strong>die</strong> European Medicines Agency erst<br />
im Jahr 2014 ihre Leitlinie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ermittlung<br />
von risikobasierten Grenzwerten aktualisiert<br />
– und damit <strong>die</strong> Diskussion über<br />
Schutzkonzepte weiter vorangetrieben. Seitens<br />
der Industrie griff <strong>die</strong> International Society<br />
for Pharmaceutical Engineering (Ispe)<br />
<strong>die</strong> Impulse auf. Die ISPE-Richtlinie zur<br />
Durchführung von Expositionsmessungen<br />
ist weiterhin <strong>die</strong> allgemein akzeptierte Basis.<br />
Das Containment-Handbuch der ISPE-Arbeitsgruppe<br />
Containment D/A/CH wurde<br />
mittlerweile über 500mal verkauft, eine<br />
englische Version ist mittlerweile verfügbar.<br />
Toxikologische Grenzwerte<br />
Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dimensionierung einer Anlage<br />
ist <strong>die</strong> toxikologische Bewertung der Wirkstoffe:<br />
Arzneimittelhersteller definieren <strong>die</strong><br />
Anforderungen an Containment-Systeme<br />
auf deren Basis. Aus <strong>die</strong>ser Bewertung leiten<br />
<strong>die</strong> Pharmazeuten maximal zulässige Grenzwerte<br />
ab. Gängige Modelle sind etwa Grenzwerte<br />
<strong>für</strong> den Arbeitsplatz (Occupational<br />
Exposure Limit, OEL) oder <strong>die</strong> erlaubte tägliche<br />
Dosis (Permitted Daily Exposure, PDE;<br />
Acceptable Daily Exposure, ADE).<br />
Diese Werte sind <strong>die</strong> Referenz <strong>für</strong> <strong>die</strong> abschließende<br />
Risikobeurteilung bei der Inbetriebnahme<br />
des Gesamtsystems auf Basis der<br />
Standardmessmethode <strong>für</strong> <strong>die</strong> Konzentration<br />
von luftübertragenen Partikeln aus Apparaten<br />
(Standardized Measurement of Equipment<br />
Particulate Airborne Concentration,<br />
Ispe). Das Vorgehen ist prinzipiell richtig,<br />
denn das Wissen um <strong>die</strong> Gefahrenbewertung<br />
und den Umgang mit den Wirkstoffen<br />
liegt bei den Arzneimittelherstellern.<br />
Problematisch ist dabei nur, dass eine Aussa-<br />
42 <strong>phpro</strong> 01-2018
Die Containment-Guard-Zertifizierungen orientieren sich an<br />
den OEB-Level, <strong>die</strong> in der Containment-Pyramide der Ispe<br />
dokumentiert sind<br />
Beispielhafte Gesamtlösung <strong>für</strong> eine staubarme Tablettenpresse<br />
FE75 mit Containment-Paket und Process Equipment<br />
ge über das resultierende Be<strong>die</strong>nerrisiko erst<br />
nach Fertigstellung und Installation einer<br />
Anlage möglich ist. Zu einem Zeitpunkt also,<br />
an dem keine grundlegenden Anpassungen<br />
am Containment-Konzept mehr möglich<br />
sind. Das führte in der Vergangenheit zu<br />
einer starken Überdimensionierung von Anlagen,<br />
um das Projektergebnis nicht zu gefährden.<br />
Ein Beispiel aus der Praxis: Anlagen werden<br />
häufig so ausgelegt, als bestünde das zu verarbeitende<br />
Produkt gänzlich aus dem kritischen<br />
Wirkstoff. Das ist ein theoretischer<br />
Wert. In der Praxis liegt der Anteil in der<br />
Regel deutlich darunter. Bei einem Wirkstoffanteil<br />
von zwei Prozent im zu verarbeitenden<br />
Pulver ist <strong>die</strong> Maschine um den Faktor<br />
20 überdimensioniert.<br />
Risikobasierte Auslegung<br />
Bereits heute definieren Pharmahersteller<br />
ihre Anforderungen an <strong>die</strong> Rückhalteleistung<br />
von Maschinen und Anlagen in Form<br />
des Containment Performance Targets<br />
(CPT). Dieser Wert ergibt sich aus den<br />
Grenzwerten <strong>für</strong> den reinen Wirkstoff (OEL,<br />
etc.) und dem Mischungsverhältnis von<br />
Wirk- und Hilfsstoffen im Bereich der Tablettierung.<br />
Ob eine Anlage <strong>die</strong>ses Ziel erreicht, wird<br />
durch <strong>die</strong> bereits genannten Expositionsmessungen<br />
auf Basis der entsprechenden<br />
Ispe-Richtlinie festgestellt, welche auch als<br />
Smepac-Tests bezeichnet werden.<br />
Allerdings sind <strong>die</strong> Vorgaben der Ispe-Richtlinie<br />
nicht spezifisch genug, um <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />
bestimmter Anlagen reproduzierbar<br />
zu erfassen, wie <strong>die</strong> bisherige Bewertung<br />
von Containment-Tablettiersystemen<br />
zeigt: Weder ist <strong>die</strong> Position der Messsonden<br />
festgelegt, noch gibt es Vorgaben,<br />
wo sich <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>ner während des Messvorgangs<br />
aufhalten. Es bleibt auch offen, ob<br />
und wie viele Produktmuster während der<br />
Messung gezogen und welche Betriebszustände<br />
erfasst werden. In der Regel sind<br />
Fehlersituationen oder technische Störungen<br />
nicht Teil des Testverfahrens. Wie sich<br />
<strong>die</strong> Anlage in solchen Situationen verhält,<br />
wird also nicht erfasst. Damit fällt auch <strong>die</strong><br />
Bewertung der Anlage je nach Messungsdurchführung<br />
unterschiedlich aus, was eine<br />
zielgerichtete Auslegung ohne deutliche<br />
Überdimensionierung erschwert.<br />
Genau hier setzt der Containment Guard<br />
von Fette Compacting an. Als ein risikobasiertes<br />
Verfahren ermittelt es <strong>die</strong> Rückhalteleistung<br />
auf Basis reproduzierbarer Messmethoden.<br />
Die Messkriterien entsprechen<br />
grundsätzlich der Ispe-Richtlinie. Allerdings<br />
umfasst das neue Verfahren <strong>die</strong> gesamte Anlage,<br />
einschließlich der Prozess- und Sicherheitsausstattung<br />
wie Peripheriegeräte und<br />
Bauteile von Zulieferern. Darüber hinaus<br />
sind Aufbau und Ablauf des Testverfahrens<br />
standardisiert.<br />
Containment Guard<br />
Bei Tests nach dem Containment-Guard -<br />
Verfahren ist <strong>die</strong> Position der Messsonden<br />
eindeutig festgelegt. Außerdem gibt es Vorgaben,<br />
wo sich <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>ner während des<br />
Messvorgangs aufhalten müssen. Die Anzahl<br />
der Produktmuster, <strong>die</strong> während der<br />
Messung gezogen werden, ist ebenso standardisiert<br />
wie <strong>die</strong> Betriebszustände, in denen<br />
das System getestet wird. Das Gleiche<br />
gilt <strong>für</strong> Fehlersituationen oder technische<br />
Störungen.<br />
Insgesamt werden bei <strong>die</strong>sem Vorgehen<br />
mehr als 70 Messwerte erhoben und protokolliert,<br />
und anschließend wieder zu einem<br />
Wert zusammengeführt: dem Containment<br />
Guard Level. Dieser Wert bildet <strong>die</strong> Grundlage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zertifizierung der Gesamtanlage<br />
durch Fette Compacting. Durch <strong>die</strong> Standardisierung<br />
von Anlagenkonfigurationen im<br />
Rahmen des Containment Guard stehen <strong>die</strong>se<br />
Daten am Start eines Projektes zur Verfügung,<br />
um eine zielgerichtete Auslegung zu<br />
ermöglichen.<br />
Durch <strong>die</strong> Standardisierung des Testverfahrens<br />
erhält der Pharmazeut eine Lösung, <strong>die</strong><br />
sowohl technisch als auch wirtschaftlich genau<br />
auf seine Anforderungen zugeschnitten<br />
ist. Statt zu viel des Guten zu beschaffen, investiert<br />
er mit optimaler Kosten-Nutzen-Relation<br />
in eine nachhaltige, zukunftsfähige<br />
Lösung, <strong>die</strong> seine Be<strong>die</strong>ner bestmöglich<br />
schützt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118fette<br />
AUTOR:<br />
DR.-ING. MARTIN<br />
SCHÖLER<br />
Konstruktionsleiter,<br />
Fette Compacting<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 43
<strong>phpro</strong><br />
MANAGEMENT<br />
Rechenzentrum <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharma- und Biotechnologiebranche<br />
Sicher ist sicher<br />
Ganz gleich ob Pharmaproduktion, -logistik oder -forschung: <strong>die</strong> anfallenden<br />
Daten sind stets hochsensibel. Für jedes Unternehmen ist es <strong>die</strong> Herausforderung<br />
des digitalen Zeitalters, <strong>die</strong>se bestmöglich zu schützen und deren Bearbeitung<br />
abzusichern. Dedizierte Rechenzentren bilden das Rückgrat der anspruchsvollen<br />
Pharma- und Biotechnologiebranche.<br />
Bilder: Pharmaserv<br />
Pharmaserv betreibt in Marburg ein Datacenter, das den Anforderungen der Pharmaund<br />
Biotechbranche entspricht<br />
Die Kunden haben <strong>die</strong> Wahl zwischen einigen Höheneinheiten<br />
oder ganzen Rackreihen bis hin zum eigenen Brandabschnitt<br />
im Rechenzentrum<br />
Kaum ein Tag ohne Nachrichten über Datenlecks<br />
oder IT-Pannen, teils auf höchsten<br />
Ebenen und in potenten Unternehmen.<br />
Und dabei geht es oftmals „nur“ um Anwenderdaten.<br />
Noch schlimmer, wenn<br />
Schadsoftware Unternehmen befällt und so<br />
ganze Produktionsketten <strong>die</strong> Arbeit einstellen<br />
müssen. Ein Bereich wie <strong>die</strong> Pharmabranche<br />
kann sich derartige Szenarien in<br />
keinem Fall erlauben, handelt es sich doch<br />
hier zumeist um hochsensible Daten, <strong>die</strong><br />
in nicht wenigen Fällen sogar <strong>die</strong> Grundlage<br />
<strong>für</strong> den gesamten Unternehmenserfolg<br />
bilden. Die Antwort auf <strong>die</strong> IT-Herausforderungen<br />
der Pharma- und Biotechbranche<br />
findet sich in speziellen Rechenzentren.<br />
So zu sehen am Beispiel des Datacenters<br />
von Pharmaserv in Marburg. Auf dem<br />
Gelände der Behringwerke sind wesentliche<br />
Teile weltweit operierender Pharmaunternehmen<br />
angesiedelt. An <strong>die</strong>sem Standort<br />
wird produziert und von hier finden <strong>die</strong><br />
Produkte ihren Weg in jeden Winkel der<br />
Erde. Dies alles aber kann nur reibungslos<br />
funktionieren, wenn <strong>die</strong> umgebende Infrastruktur<br />
auf <strong>die</strong> spezifischen Pharma-Bedürfnisse<br />
angepasst ist. Und so findet sich<br />
direkt auf dem Gelände an der Emil-von-<br />
Behring-Straße auch das Pharmaserv Datacenter,<br />
das <strong>für</strong> dort ansässige Kunden –<br />
und nicht nur <strong>für</strong> <strong>die</strong>se – einen besonderen<br />
Mehrwert bietet: Datensicherheit auf<br />
höchstem Niveau.<br />
Sicherer Standort<br />
Bereits der Standort als solcher ist <strong>für</strong> ein<br />
Datacenter wesentlich. Auch wenn sich niemand<br />
gern mit potenziellen Flugzeugabstürzen,<br />
Unfällen von Schwerlastverkehr,<br />
Jahrhunderthochwassern oder anderen Katastrophen<br />
gerne beschäftigt – das sind<br />
exakt <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong> noch vor dem Bau von<br />
sicheren Rechenzentren beantwortet werden<br />
müssen, denn der Spagat zwischen Sicherheit<br />
vor derartigen Havarien und gleichzeitig<br />
einer bestmöglichen Anbindung an Flughafen,<br />
<strong>die</strong> Schiene, Schifffahrt sowie Autobahnen<br />
ist anspruchsvoll. In Marburg wurde<br />
unter Dutzenden von Möglichkeiten der<br />
Standort <strong>für</strong> das Pharmaserv Datacenter gewählt,<br />
der all <strong>die</strong>se Kriterien optimal erfüllt.<br />
Ein weiterer Aspekt ist <strong>die</strong> Gebäudesicherheit.<br />
Hierbei konnten sich <strong>die</strong> Marburger<br />
Pharmaprofis auf Unternehmen verlassen,<br />
<strong>die</strong> auf den Bau solcher Rechenzentren spezialisiert<br />
sind. Und zusätzlich wurde bereits<br />
<strong>die</strong> Planungsphase vom TÜV Rheinland begleitet.<br />
Eine Tatsache, <strong>die</strong> eine spätere reibungslose<br />
Zertifizierung nach dem Standard<br />
Reliable Datacenter Cat III ermöglichte. Damit<br />
zeigt das Datacenter ein durchgängiges<br />
Konzept bei der Gebäude- und Versorgungssicherheit.<br />
44 <strong>phpro</strong> 01-2018
Volle Kontrolle zu jeder Zeit<br />
Wer glaubt, er könnte einfach das Gebäude<br />
betreten, um beispielsweise Serverkomponenten<br />
auszutauschen, der irrt. Das Datacenter<br />
wird von außen und innen durch mehrere<br />
Kameras überwacht. Die Bilder der Kameras<br />
werden in Echtzeit übertragen und<br />
ständig überwacht. Hinzu kommt, dass der<br />
gesamte Industriepark nach außen hin abgeschottet<br />
und nur an den Pforten – nach<br />
Kontrolle durch den Werkschutz – zugänglich<br />
ist. Das Datacenter und alle zu schützenden<br />
Räume sind durch ein zentrales Zutrittskontrollsystem<br />
gesichert. Zusätzlich ist<br />
zum Betreten des Gebäudes <strong>die</strong> Eingabe einer<br />
Zahlenkombination erforderlich. Die<br />
gesamte technische Gebäudeausstattung ist<br />
auf <strong>die</strong> zentrale Gebäudeleittechnik des<br />
Standorts geschaltet. Alle Anlagen wie <strong>die</strong><br />
zur Klimatisierung, Stromverteilung, Brandschutz,<br />
USV, Türkontakte und weitere werden<br />
permanent überwacht und visualisiert.<br />
Kritische Alarme sind über das standortweite<br />
Störmeldesystem auf eine zentrale Warte<br />
geschaltet, <strong>die</strong> im Notfall alle notwendigen<br />
Maßnahmen einleitet. Dazu gehört auch <strong>die</strong><br />
Alarmierung des standorteigenen technischen<br />
Sicherheits<strong>die</strong>nstes oder der werkseigenen<br />
Feuerwehr, <strong>die</strong> rund um <strong>die</strong> Uhr<br />
schnellstmöglich eingreifen können und <strong>die</strong><br />
auf <strong>die</strong> besonderen Anforderungen des Rechenzentrums<br />
geschult sind.<br />
Umweltfreundliches Klima<br />
Selbst <strong>die</strong> ökologische Komponente kommt<br />
im Pharmaserv Datacenter zum Tragen. So<br />
wird <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Server-Racks so wichtige<br />
Kälte über eine Geothermieanlage erzeugt.<br />
Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern<br />
zudem besonders ausfallsicher. Dies ist wesentlich,<br />
denn eine hochverfügbare Kühlung<br />
ist ein absolutes Muss <strong>für</strong> den professionellen<br />
Betrieb jedes Rechenzentrums. Ein Beispiel:<br />
Ein normal bestücktes Server-Rack<br />
verbraucht mehr als doppelt so viel Strom<br />
wie ein übliches Einfamilienhaus. Diese<br />
elektrische Energie wird nahezu komplett in<br />
Wärme umgewandelt. Man stelle sich vor,<br />
was der Stromverbrauch von 30 Einfamilienhäusern<br />
mit einem Serverraum macht, in<br />
dem <strong>die</strong> Klimatisierung ausgefallen ist – alle<br />
Server würden in kürzester Zeit den Hitzetod<br />
sterben, und <strong>die</strong> wichtigen Daten mit<br />
ihnen vernichtet werden.<br />
Standards eingehalten<br />
Derartige Rechenzentren können von vielen<br />
Unternehmen betrieben werden, aber es<br />
gibt in der Pharmabranche noch weitaus<br />
mehr Anforderungen, als nur <strong>die</strong> oberflächliche<br />
Sicherheit – Stichwort GxP. Typische<br />
NACHGEFRAGT<br />
Was macht das Pharmaserv<br />
Datacenter so besonders?<br />
Kuhl: In erster Linie ist es seine<br />
massive Gebäudesicherheit. Von<br />
der Planung über <strong>die</strong> Umsetzung<br />
bis zum jetzigen Betrieb wurde<br />
und wird jeder Schritt überwacht,<br />
nichts bleibt undokumentiert.<br />
Hinzu kommen <strong>die</strong> Fülle an<br />
redundanten Systemen in allen<br />
Gebäudebereichen und Notfallprogramme,<br />
welche <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit<br />
auf einen Ausfall<br />
auf ein Minimum reduzieren.<br />
Ist das Pharmaserv Datacenter<br />
das etwas andere Datacenter?<br />
Kuhl: Wenn Sie möchten, können<br />
Sie es gerne so nennen,<br />
denn es stimmt: Gerade das ausgeprägte<br />
Wissen um GxP-Normen<br />
im Pharmabereich macht<br />
unser Angebot <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Branche<br />
so außerordentlich interessant.<br />
Schließlich möchte niemand<br />
von Audits überrascht werden.<br />
Und auch der rechtliche Aspekt<br />
ist wesentlich. Daten werden bei<br />
uns ausschließlich nach europäischem<br />
und deutschem Recht<br />
IT-Betriebsprozesse wie Wartung, Erweiterungen<br />
oder das Retirement von Systemen<br />
sind nämlich nicht vor dem GxP-Normenwerk<br />
befreit. Um <strong>die</strong> Validität von Daten<br />
und IT-Systemen optimal zu unterstützen,<br />
richten sich alle wichtigen Prozesse im Marburger<br />
Datacenter an den regulierten Standards<br />
aus. Genau hier kommt das jahrzehntelange<br />
Know-how von Pharmaserv zum<br />
Tragen, welche mit derartigen Compliance-<br />
Anforderungen ständig konfrontiert wird.<br />
Ein Aspekt, der jedes Audit enorm vereinfacht.<br />
Und ein Aspekt, der zeigt, wie wichtig<br />
gerade das Wissen des Rechenzentrumbetreibers<br />
um <strong>die</strong> Art der Daten ist. Genau<br />
<strong>die</strong>sen Vorteil hat man in Marburg genutzt<br />
DAS ETWAS ANDERE DATACENTER<br />
Wolfgang Kuhl,<br />
Leiter IT, Pharmaserv<br />
verarbeitet, wir sind hier rundum<br />
verlässlich.<br />
Welche IT-Services dürfen Ihre<br />
Kunden erwarten?<br />
Kuhl: Wir halten sowohl Fläche,<br />
als auch Infrastruktur bereit. Im<br />
Bereich Colocation haben unsere<br />
Kunden <strong>die</strong> Wahl zwischen<br />
einigen Höheneinheiten oder<br />
ganzen Rackreihen bis hin zum<br />
eigenen Brandabschnitt unseres<br />
Rechenzentrums. Und auch<br />
Hosting der eigenen Hardware<br />
ist möglich. Wir unterstützen<br />
bereits in der Planungsphase<br />
und können <strong>die</strong> Administration<br />
sowie <strong>die</strong> Wartung übernehmen.<br />
Selbstverständlich bieten wir<br />
auch voll skalierbare und nach<br />
GAMP 5 qualifizierte Infrastructure-as-a-Service-Modelle,<br />
damit unsere Kunden schnell<br />
und einfach Leistungen outsourcen<br />
können. Darüber hinaus<br />
bieten wir Rack and Stack Services,<br />
Lifecycle Management,<br />
klassischen „Hands and Feet<br />
Support“ und alles Weitere rund<br />
um <strong>die</strong> Pharma-IT.<br />
und letztlich sind es <strong>die</strong> Kunden von Pharmaserv,<br />
<strong>die</strong> von <strong>die</strong>sen ganz besonderen<br />
Vorteilen profitieren.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118pharmaserv<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 45
<strong>phpro</strong><br />
DIENSTLEISTUNG<br />
Compliance und Effizienz verlangen integrierte Betrachtungsweise<br />
Kein unnützes<br />
Pingpongspiel<br />
Für Pharmaunternehmen ist Qualitätsmanagement ein heikles Thema:<br />
Effizienz- und Compliance-Fragen führen zu einem nicht enden wollenden<br />
Spagat. Ein Aussitzen der Problematik nimmt selten ein gutes Ende. Ein<br />
neuer Lösungsansatz heißt Efficient Compliance.<br />
Die Investoren wollen Profitabilität, <strong>die</strong><br />
Regulatoren eine stabile und nachgewiesene<br />
Produktqualität. Und beide jeweils mehr davon.<br />
Auf der einen Seite steigt der Regulierungsdruck:<br />
Verbesserte Messtechnologien,<br />
zunehmende Markttransparenz, Konsumentenempfindlichkeit<br />
in puncto Produktqualität<br />
und -nebenwirkungen sowie aggressiver<br />
investigativer Journalismus gegenüber Pharmakonzernen<br />
veranlassen Aufsichtsbehörden<br />
dazu, strenger aufzutreten. Auf der anderen<br />
Seite tobt der Preiskampf – nicht zuletzt<br />
bedingt durch den Wegfall von Patentrechten<br />
und Produktionsverlagerungen in<br />
Billiglohnländer. Für Unternehmen ist es ei-<br />
ne massive Herausforderung, <strong>die</strong> Produktqualität<br />
unter <strong>die</strong>sen Bedingungen aufrechtzuerhalten.<br />
Viele Pharmaunternehmen leiden<br />
unter <strong>die</strong>ser Problematik, thematisieren<br />
sie aber nicht; schon einmal gar nicht in der<br />
Öffentlichkeit. Es gilt, einen Ruf zu wahren.<br />
Schreckgespenst Behördenaudits<br />
Vor dem Hintergrund der Compliance-Effizienz-Problematik<br />
passiert daher oft erst<br />
einmal gar nichts. Das allerdings führt meist<br />
zu einem bösen Erwachen, etwa bei Mängelfeststellungen<br />
seitens der Regulierungsbehörden<br />
– und allerspätestens dann, wenn<br />
ein Warnschreiben (Warning Letter) einer<br />
Behörde ins Haus flattert. Dann wird es hektisch.<br />
Es muss extrem schnell und substanziell<br />
reagiert werden, um nicht aus Märkten<br />
ausgeschlossen zu werden und Profite zu<br />
verlieren. Heftige Diskussionen auf höchster<br />
Ebene branden auf, immense Gelder werden<br />
bereitgestellt, <strong>die</strong> Manpower wird durch externe<br />
Rekrutierung vergrößert und Compliance-Experten<br />
zurate gezogen. Hauptsache,<br />
man kommt den regulatorischen Ansprüchen<br />
irgendwie zügig nach.<br />
Das Problem: Hohe Compliance bringt,<br />
wenn sie überstürzt unter Notfallbedingungen<br />
durchgedrückt wurde, oft sehr hohe Effizienzeinbußen<br />
mit sich. Schließlich geht<br />
Bilder: Uqualize+<br />
Efficient Compliance heißt<br />
der Schlüssel zu regelkonformen<br />
und zugleich effizienten<br />
Prozessen<br />
46 <strong>phpro</strong> 01-2018
Sind <strong>die</strong> Datenflüsse aus Produktion und Qualitätskontrolle nicht sinnvoll<br />
strukturiert, können <strong>die</strong> Product Quality Reviews zu einem Auditrisiko<br />
werden<br />
Wer Qualitätsprozesse wie Herstellprozesse betrachtet, geht den richtigen<br />
Schritt, um <strong>die</strong> Produktivität zu maximieren<br />
Drei Beispiele<br />
Ein eingängiges Beispiel liefert <strong>die</strong> SOP-<br />
Landschaft (gelenkte Qualitätsmanagementdokumente<br />
wie Prozess- und Verfahrensanweisungen).<br />
Optimalerweise strukturiert ein<br />
Pharmaunternehmen <strong>die</strong>se so um, dass <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter in der Herstellung nicht mehr<br />
eine halbe Million Buchstaben, sondern nur<br />
noch ein Fünftel davon zu lesen haben, um<br />
ihrer produktiven Arbeit nachgehen zu können.<br />
Hierzu muss es analysieren, wer genau<br />
welche Aktivitätsrolle ausfüllt und welche<br />
SOP-Inhalte <strong>für</strong> genau <strong>die</strong>se – und nur <strong>die</strong>se<br />
– Aktivitäten relevant sind. Die Produktionshalle<br />
wird so clever mit dem Qualitätsma -<br />
nagement verlinkt. Das Ergebnis: Die Produktivität<br />
steigt, und das Auditrisiko sowie<br />
<strong>die</strong> Frustration bei den Mitarbeitern sinken.<br />
Ein weiteres Beispiel ist der Change-Control-Prozess<br />
(<strong>die</strong> Änderungskontrolle). Hier<strong>für</strong><br />
müssen Maßnahmen abgearbeitet werden,<br />
<strong>die</strong> bei einem veränderten Herstellungsprozess<br />
<strong>die</strong> regulatorische Compliance<br />
der freizugebenden Produkte sicherstellen.<br />
In der Praxis kommt es zu enormen Verzögerungen<br />
und Backlogs in der Freigabe,<br />
wenn an <strong>die</strong>ser Stelle Compliance und Effizienz<br />
nicht gleichzeitig betrachtet werden.<br />
Letztes Beispiel: <strong>die</strong> periodischen Product<br />
Quality Reviews als Teil des Produktqualitätsmanagements.<br />
Laut Regulierung müssen<br />
<strong>die</strong>se durchgeführt werden und mit den Daten<br />
– zum Beispiel abweichenden Analyserees<br />
den hinzugezogenen Compliance-Spezialisten<br />
zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt ausschließlich<br />
um den Erhalt der Rechtskonformität aller<br />
Prozesse, nicht um Effizienz oder <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens.<br />
Das böse Erwachen folgt dann im Nachhinein,<br />
wenn <strong>die</strong> Marktposition des Unternehmens<br />
neu bewertet wird. Durch <strong>die</strong> ineffiziente<br />
Aufblähung der Organisation wird<br />
der Ruf nach Effizienz laut, der Heerschar<br />
der Compliance-Experten folgt <strong>die</strong> der Effizienzberater.<br />
Schnell rutschen dann unerwünschte<br />
Forderungen in den Fokus, bis<br />
hin zu Personalkürzungen oder gar Standortschließungen,<br />
weil das Unternehmen<br />
nun zwar regelkonform, aber nicht länger<br />
effizient arbeitet.<br />
Sprich, durch <strong>die</strong> Lösung des Complianceproblems<br />
wurde ein anderes, nicht minder<br />
kritisches Effizienzproblem geschaffen. Wie<br />
aber können Unternehmen <strong>die</strong>sen Teufelskreis<br />
durchbrechen, damit Compliance und<br />
Effizienz kein dauerhaftes Pingpongspiel<br />
starten, sondern das Unternehmen sich an<br />
beiden Fronten gleichermaßen wettbewerbsfähig<br />
aufstellen kann?<br />
vorgaben effiziente Prozesse zu definieren.<br />
Dies sollte in Form von Roadmaps erfolgen,<br />
<strong>die</strong> Zustandsdiagnosen und Lösungen <strong>für</strong><br />
drei Dimensionen erarbeiten: Prozesse,<br />
Governancestrukturen und Unternehmenskultur.<br />
Neuer Ansatz notwendig<br />
Ein neuer Ansatz muss her, der sowohl<br />
Compliance als auch Effizienz Rechnung<br />
trägt – am besten proaktiv, im Notfall auch<br />
reaktiv: Compliance- und Prozessexperten<br />
müssen gemeinsam als Team <strong>die</strong> Herstellungs-<br />
und <strong>die</strong> Qualitätsprozesse durchleuchten.<br />
So können sie anhand der Compliancestandards<br />
effiziente Produktionsverfahren<br />
aufsetzen. Basierend auf der aktuellen<br />
Situation des Herstellers gilt es, Compli -<br />
ancelücken zu schließen und gleichzeitig<br />
unter Berücksichtigung der Regulierungssultaten<br />
(Out of Specifications (OOS)) oder<br />
Abweichungen (Deviations) – in den diversen<br />
GMP-Systemen konsistent sein. Sind <strong>die</strong><br />
Datenflüsse aus Produktion und Qualitätskontrolle<br />
nicht sinnvoll strukturiert, ist <strong>die</strong>se<br />
Aktivität ein Nerven- und Ressourcenfresser,<br />
verbunden mit sehr kritischen Auditrisiken.<br />
Pharmaunternehmen sollten <strong>die</strong>ses Risiko<br />
in einem Aufwasch beseitigen, indem<br />
sie compliancerelevante Informationsströme<br />
effizient gestalten.<br />
Regelkonform und effizient<br />
Die Beispiele zeigen: Dem Pingpongspiel<br />
von Compliance- und Effizienzanforderungen<br />
– und den damit verbundenen kostenintensiven<br />
Beraterwellen – kann Einhalt geboten<br />
werden. Unternehmen müssen effiziente<br />
Prozesse regelkonform und regelkonforme<br />
Prozesse effizient gestalten. Wer im<br />
Zuge von Efficient Compliance Qualitätsprozesse<br />
wie Herstellprozesse betrachtet,<br />
geht den richtigen Schritt, um <strong>die</strong> Produktivität<br />
zu maximieren und unnötige Frustrationen<br />
aus dem System zu verbannen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118uqualize<br />
AUTOR:<br />
DR. CHRISTOF<br />
PAPARELLA<br />
Senior Executive Advisor,<br />
Uqualize+<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 47
<strong>phpro</strong><br />
LITERATUR, BROSCHÜREN, E-MEDIEN<br />
Ratgeber <strong>für</strong> Labor- und Chemietechnik<br />
Reichelt Chemietechnik veröffentlicht<br />
ein Online-Magazin <strong>für</strong><br />
Labor- und Chemietechnik. In<br />
<strong>die</strong>sem wöchentlich aktualisierten<br />
Ratgeberportal unter der<br />
Adresse www.rct-online.de/<br />
magazin finden sich zahlreiche<br />
informative Beiträge zu Themen<br />
rund um technische Werkstoffe,<br />
wissenschaftliche Phänomene,<br />
industrielle Einsatzbeispiele sowie<br />
wichtige Normen und Regularien.<br />
Mit qualitativ hochwertigen<br />
Artikeln will das Un-<br />
ternehmen aufklären, informieren<br />
und gleichzeitig unterhalten.<br />
So erfährt der Leser unter<br />
anderem, was es mit FDA-Konformität<br />
auf sich hat, welche<br />
Herausforderung es im Bereich<br />
der Lebensmittelindustrie zu bewältigen<br />
gibt oder wie sich das<br />
Phänomen der elektrostatischen<br />
Entladung, beispielsweise beim<br />
Berühren einer Türklinke, erklären<br />
lässt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118rct<br />
Bild: Reichelt Chemietechnik<br />
Pipettierleistung verbessern<br />
Biopharmazeutische Fabrik der Zukunft<br />
Bild: Integra<br />
Integra hat einen Anwendungsleitfaden<br />
herausgegeben, in dem<br />
<strong>die</strong> Bedeutung der Wahl der<br />
richtigen Einweg-Pipettenspitze<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> zu pipettierende Flüssigkeit<br />
hervorgehoben wird. Der<br />
Leitfaden „Stärke der Low-Re-<br />
tention-Grip-Tips von Integra”<br />
zeigt, wie <strong>die</strong>se hochwertigen<br />
Verbrauchsmaterialien <strong>die</strong><br />
Pipettierleistung <strong>für</strong> viskose<br />
Flüssigkeiten mit niedriger<br />
Oberflächenspannung verbessern<br />
können. Low-Retention-<br />
Grip-Tips, <strong>die</strong> in Kombination<br />
mit manuellen und elektronischen<br />
Pipetten des Unternehmens<br />
einsetzbar sind, bieten eine<br />
ideale Lösung, um eine optimale<br />
Flüssigkeitsrückgewinnung<br />
sicherzustellen.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118integra<br />
Wie sich <strong>die</strong> biopharmazeutische Fabrik der Zukunft planen lässt,<br />
was bei der Konzeption und der Auswahl von Equipment zu beachten<br />
ist und welche Aspekte <strong>für</strong> Projektmanagement und Aus- und<br />
Weiterbildung eine Rolle spielen, beschreibt das Statuspapier „Facility<br />
of the Future“ der Dechema-Fachgruppe „Single-Use-Technologie<br />
in der biopharmazeutischen Produktion“. Es richtet sich an Neueinsteiger<br />
und Interessierte, <strong>die</strong> am Anfang der Konzeption einer<br />
solchen Anlage stehen. Das Statuspapier gibt zudem eine Übersicht<br />
über Prozessintensivierungsmöglichkeiten in FoF. Weitere Kapitel<br />
widmen sich Automatisierungskonzepten und der Qualitätskontrolle.<br />
Hinweise <strong>für</strong> das Projektmanagement und <strong>die</strong> erforderliche Ausund<br />
Weiterbildung runden <strong>die</strong> Broschüre ab. Im Anhang findet der<br />
Leser zudem ein Literaturverzeichnis zur Vertiefung. Das Papier steht<br />
kostenlos zum Download zur Verfügung unter dechema.de/FoF.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>phpro</strong>0118dechema<br />
PHARMA PRODUKTION<br />
VERPACKUNG MANAGEMENT<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Germany<br />
Geschäftsführer<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />
Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />
Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm),<br />
Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br),<br />
Phone +49 711 7594-263<br />
Angelika Stoll (st),<br />
Phone +49 711 7594-300<br />
Redaktionsassistenz<br />
Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />
E-Mail: pharmaproduktion.redaktion@konradin.de<br />
Layout<br />
Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594-244<br />
Gesamtanzeigenleiter<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />
E-Mail: cav.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement<br />
Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />
E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.10.2017.<br />
Leserservice<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />
Fax +49 711 7594-15850<br />
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Inland: 26,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
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Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Sofern das Abonnement nicht <strong>für</strong> einen bestimmten<br />
Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen<br />
Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />
Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />
media@jens.demon.co.uk; Schweiz: IFF Media AG,<br />
Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur,<br />
Phone 052 6330888, Fax 052 6330899, E-Mail:<br />
f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse Inc.,<br />
Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6, Kudankita,<br />
Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />
03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />
Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />
York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />
Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
in cav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck<br />
Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
48 <strong>phpro</strong> 01-2018
<strong>phpro</strong> TERMINE FEBRUAR-APRIL<br />
Dechema<br />
Seminar Integriertes Wasser -<br />
management in der Prozess -<br />
industrie – Perspektiven <strong>für</strong><br />
ökonomische und ökologische<br />
Effizienz von Industrieparks,<br />
1.3.2018, Burgkirchen<br />
Auskünfte: Dechema e. V.,<br />
Tel.: (069) 75 64-280,<br />
rumpf@dechema.de<br />
GDCh<br />
Seminar Methodenvali<strong>die</strong>rungen<br />
in der analytischen Chemie<br />
unter Berücksichtigung verschiedener<br />
QS-Systeme,<br />
26.2.2018, Frankfurt am Main<br />
Auskünfte: GDCh – Gesellschaft<br />
Deutscher Chemiker e. V.,<br />
Tel.: (069) 79 17-291,<br />
a.moosbauer@gdch.de<br />
Forum<br />
Seminar GDP: Logistik, Risk<br />
Management und Überwachung,<br />
22.2.2018, Wien<br />
Seminar GMP-/GDP-Auditor:<br />
Akkreditierter Lehrgang zur<br />
guten Auditpraxis, 12. bis<br />
15.3.2018, Frankfurt am Main<br />
Auskünfte: Forum – Institut <strong>für</strong><br />
Management GmbH,<br />
Tel.: (06221) 500-500,<br />
service@forum-institut.de<br />
PTS<br />
Seminar Containment to the<br />
next level mit Besichtigung bei<br />
R-Pharm Germany GmbH,<br />
17.4.2018, Illertissen<br />
Auskünfte: PTS Training Service,<br />
Tel.: (02932) 51 47 7,<br />
info@pts.eu<br />
HDT<br />
Seminar Cost Engineering:<br />
Methoden zur Schätzung der<br />
Investitions- und Herstellkosten<br />
im Anlagenbau und in der<br />
Prozessindustrie,<br />
5. bis 6.2.2018, Berlin<br />
Seminar Prozesssimulation in<br />
der Verfahrenstechnik:<br />
Design – Sensitivitätsanalyse –<br />
Prozess optimierung – fixe<br />
Investition, 21. bis 22.2.2018,<br />
Essen<br />
Auskünfte: Haus der Technik<br />
e. V., Tel.: (0201) 18 03-211,<br />
anmeldung@hdt-essen.de<br />
TAW<br />
Seminar Verfahrenstechnische<br />
Erfahrungsregeln bei der Aus -<br />
legung von Apparaten und Anlagen<br />
– Daumenregeln und<br />
Short-Cut-Methoden,<br />
19. bis 20.2.2018, Wuppertal<br />
Seminar Rohrleitungen in<br />
verfahrenstechnischen Anlagen<br />
planen und auslegen,<br />
27. bis 28.2.2018, Wuppertal<br />
Seminar Professionelle Rhetorik<br />
<strong>für</strong> Ingenieure und Techniker:<br />
Souverän auftreten, Vorträge<br />
optimal gestalten, verständlich<br />
sprechen,<br />
10. bis 11.4.2018, Wuppertal<br />
Auskünfte: TAW – Technische<br />
Akademie Wuppertal e. V.,<br />
Tel.: (0202) 74 95-220,<br />
anmeldung@taw.de<br />
GS1 Germany<br />
Seminar Fälschungssicherheit<br />
von Arzneimitteln mit GS1<br />
Standards, 8.3.2018, Köln<br />
Auskünfte: GS1 Germany GmbH,<br />
Tel.: (0221) 94 714-0,<br />
info@gs1-germany.de<br />
Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />
finden Sie unter<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
<strong>phpro</strong><br />
SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />
GÜNTER ECKHARDT<br />
Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-291<br />
guenter.eckhardt@konradin.de<br />
LUKAS LEHMANN<br />
stellv. Chefredakteur<br />
Tel. 0711 7594-290<br />
lukas.lehmann@konradin.de<br />
URSULA FISELY-BUSTORFF<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-373<br />
ursula.fisely@konradin.de<br />
DANIELA HELD<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-284<br />
daniela.held@konradin.de<br />
JANOSCH MENGER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-287<br />
janosch.menger@konradin.de<br />
DR. BERND RADEMACHER<br />
Redakteur<br />
Tel. 0711 7594-263<br />
bernd.rademacher@konradin.de<br />
ANGELIKA STOLL<br />
Redakteurin<br />
Tel. 0711 7594-300<br />
angelika.stoll@konradin.de<br />
CARMELINA WEBER<br />
Redaktionsassistentin<br />
Tel. 0711 7594-415<br />
carmelina.weber@konradin.de<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 49
<strong>phpro</strong><br />
EXPERTENMEINUNG<br />
„Der Pharmalogistik stehen<br />
also weitere große Veränderungen<br />
bevor. Wir dürfen gespannt<br />
sein, wie schnell sich <strong>die</strong>ser<br />
Wandel vollziehen wird.“<br />
Bild: Camelot<br />
ANDREAS GMÜR<br />
Partner Logistics,<br />
Camelot Management Consultants<br />
Kurz- und mittelfristige Digitalisierungsschwerpunkte<br />
Pharmalogistik auf dem<br />
digitalen Prüfstand<br />
Digitalisierung und digitale Transformation<br />
sind omnipräsente Schlagworte, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Pharmalogistik jedoch alles andere als neu<br />
sind. In der Logistik mit ihren komplexen<br />
Prozessen, zeitkritischen Lieferungen und<br />
weltweit agierenden Partnernetzwerken<br />
spielt <strong>die</strong> Informationstechnologie schon<br />
seit langer Zeit eine wichtige Rolle. Neu<br />
an der heutigen Situation ist jedoch <strong>die</strong><br />
Geschwindigkeit, mit der neue Technologien<br />
auf den Markt kommen und damit<br />
Geschäftsmodelle und -prozesse komplett<br />
verändern. Aber wo steht <strong>die</strong> Pharmalogistik<br />
konkret in Sachen Digitalisierung?<br />
Was den digitalen Reifegrad betritt, unterscheiden<br />
wir verschiedene Reifegradstufen.<br />
Auf der ersten Ebene geht es darum, bestehende<br />
Prozesse und Produkte verstärkt zu<br />
digitalisieren und zu automatisieren. Hierzu<br />
gehören neben Lager- und Dispositionsautomatisierungen<br />
zum Beispiel das Ad -<br />
vanced Tracking & Tracing und Temperatursensoren.<br />
Regelmäßige Camelot-Stu<strong>die</strong>n<br />
bestätigen in der Tat, dass <strong>die</strong> Pharmalogistik<br />
bereits eine erste Digitalisierungswelle<br />
hinter sich hat. Die aktuellste Befragung<br />
deutet daraufhin, dass <strong>die</strong> Pharmalogistik in<br />
vier bis fünf Jahren <strong>die</strong> nächste große Veränderung<br />
erwartet.<br />
In <strong>die</strong>ser Phase geht es darum, durch Digitalisierung<br />
neue Prozessinnovationen zu<br />
schaffen. Dazu dürfte eine Erweiterung der<br />
End-to-End Supply-Chain-Control-Tower-<br />
Lösungen zählen, <strong>die</strong> mit einer stärkeren<br />
Verschmelzung von Supply-Chain-Planungsund<br />
-Execution-Prozessen einhergeht. Serialisierung<br />
und Logistik-Tracking & Tracing-<br />
Projekte werden in Pharmaunternehmen<br />
aktuell ebenfalls sehr stark als individuelle<br />
Projekte betrieben. Eine zukünftige Integration<br />
der beiden Projektbereiche wird aus<br />
unserer Sicht weitergehende Optimierungen<br />
erlauben. Mit dem steigenden digitalen<br />
Reifegrad und den zusätzlich verfügbaren<br />
Daten werden „Advanced Data Analytics“-<br />
Techniken wie Machine Learning und Artificial<br />
Intelligence weitere Prozessinnovationen<br />
ermöglichen. Auch <strong>die</strong> Blockchain-<br />
Technologie, also das Prinzip einer verteilten<br />
und fälschungssicheren Datenbank, wird<br />
<strong>die</strong> Pharma Supply Chain in naher Zukunft<br />
beeinflussen. Einsatzszenarien reichen von<br />
Herkunftsnachweisen bis hin zu einem<br />
sicheren Austausch von Supply-Chain- und<br />
sogar persönlichen Patientendaten.<br />
Die Digitalisierung befeuert den Trend zu<br />
patientenspezifischen Healthcare-Lösungen.<br />
So sind Patienten-Apps und Gesundheitsmonitoring<br />
schon seit einiger Zeit auf dem Vormarsch.<br />
Hier besteht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmalogistik<br />
<strong>die</strong> große Chance, mit ihren Leistungen zusätzlichen<br />
Mehrwert <strong>für</strong> Patienten zu schaffen.<br />
Beispiele sind: Unterstützung bei der<br />
Suche nach einer Distributionsstelle <strong>für</strong><br />
Medikamente, das automatische Auslösen<br />
von Nachbestellungen, Planung der Medikamentenversorgung<br />
in Ferienzeiten etc.<br />
Damit würde <strong>die</strong> Pharmalogistik <strong>die</strong> höchste<br />
Stufe des digitalen Reifegrads erreichen:<br />
neue Geschäftsmodelle und Mehrwert-Services<br />
<strong>für</strong> Patienten.<br />
50 <strong>phpro</strong> 01-2018
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Drei starke Marken:<br />
<strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong>-Familie<br />
der Konradin Me<strong>die</strong>ngruppe<br />
aus einem Guss<br />
Was ist neu?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>phpro</strong> 01-2018 51
Der Größte<br />
<strong>für</strong> kleine Behälter!<br />
Mit 80 GHz in <strong>die</strong> Zukunft: Die neue Generation<br />
in der Radar-Füllstandmessung<br />
Manchmal ist kleiner einfach besser. Zum Beispiel, wenn es<br />
um <strong>die</strong> berührungslose Füllstandmessung von Flüssigkeiten in<br />
kleinen Behältern geht. Mit der kleinsten Antenne seiner Art ist<br />
der VEGAPULS 64 dabei einfach der Größte! Auch in Sachen<br />
Fokussierung und Unempfindlichkeit gegen Kondensat und<br />
Anhaftungen kommt der neue Radarsensor ganz groß raus.<br />
Einfach Weltklasse!<br />
www.vega.com/radar<br />
Drahtlose Be<strong>die</strong>nung per Bluetooth mit<br />
Smartphone, Tablet oder PC. Einfache Nachrüstung<br />
<strong>für</strong> alle plics ® -Sensoren seit 2002.<br />
52 <strong>phpro</strong> 01-2018