Guute Dezember 2018
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22 | LOKALES <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> | GUUTE MAGAZIN<br />
DORFWIRTE MIT<br />
Zukunft<br />
es einfache Maßnahmen, die rasch zu<br />
einer Verbesserung der wirtschaftlichen,<br />
aber auch privaten Lebenssituation<br />
führen: „Die Anpassung der Öffnungszeiten<br />
ist oft der erste Schritt, um<br />
effizienter zu arbeiten“, schildert Günter<br />
Maurer.<br />
Nachdem er zweimal das Programm selbst durchlaufen hat, gibt Günter<br />
Maurer (ganz links) heute seine Erfahrungen an seine Kollegen weiter.<br />
Dorfwirte mit Zukunft:<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
für Dorfwirtshäuser<br />
Vielerorts im Mühlviertel haben Wirtshäuser in den vergangenen<br />
Jahren ihre Türen für immer geschlossen. Mit dem<br />
Programm „Dorfwirte mit Zukunft“ will man Wirten ein<br />
Werkzeug geben, um ihren Beruf wieder mit Freude und<br />
wirtschaftlich erfolgreich ausüben zu können.<br />
Konzept selbst erarbeiten<br />
Das Besondere am Konzept „Dorfwirte<br />
mit Zukunft“ sei, dass die Wirte ihre<br />
Erfahrungen austauschen und voneinander<br />
lernen können. Regelmäßige<br />
Treffen der teilnehmenden Gastronomen<br />
dienen dazu, das Konzept ständig<br />
nachzuschärfen, aber auch zur gegenseitigen<br />
Kontrolle. Klassische Unternehmensberatung<br />
sei in der Gastronomie<br />
schwierig, meint Maurer: „Es gibt<br />
viele Erfolgsparameter und wenig vergleichbare<br />
Zahlen, weil die Betriebe oft<br />
so unterschiedlich sind.“ Deshalb sei es<br />
wichtig, dass jeder Betrieb sein eigenes<br />
Konzept entwickle und nicht einfach<br />
von außen etwas übergestülpt werde.<br />
<strong>2018</strong> haben zehn Betriebe mit dem<br />
„Dorfwirte mit Zukunft“-Programm<br />
begonnen, das nächste Projekt startet<br />
im Frühjahr 2019. Weitere Infos & Anmeldung:<br />
www.competenz.at ♦<br />
Heute ist Günter Maurer zufrieden und<br />
sein Betrieb, der Maurerwirt in Kirchschlag,<br />
laufe sehr gut. Das sei nicht immer<br />
so gewesen, sagt der Gastronom:<br />
„Früher habe ich mich viel zu sehr am<br />
Mitbewerb orientiert, hatte jedes Jahr<br />
eine neue Idee und krempelte den Betrieb<br />
ständig um. Seit einigen Jahren<br />
verfolge ich ein klares Konzept, mit<br />
dem mich nicht nur ich, sondern mit<br />
dem sich auch meine Gäste identifizieren<br />
können.“<br />
Programm zweimal<br />
erfolgreich absolviert<br />
Im Jahr 2000 hat er im Rahmen des<br />
„Unternehmens-Exzellenz-Programms"<br />
seine Vision und ein Konzept für die<br />
nächsten zehn Jahre erarbeitet und später<br />
umgesetzt. „Es ist so gut gelaufen,<br />
dass ich bereits nach sieben Jahren die<br />
gesteckten Ziele erreicht habe“, sagt<br />
Günter Maurer. Und weil es beim ersten<br />
Mal so gut funktioniert hat, absolvierte<br />
er das Projekt ein weiteres Mal –<br />
wieder mit Erfolg. „Beim zweiten<br />
Durchlauf lag der Fokus auf Mitarbeiterführung.<br />
Das trägt heute Früchte:<br />
Ich habe zum Beispiel heuer zwei Lehrlinge<br />
gesucht, neun haben sich beworben<br />
und schließlich habe ich drei Lehrlinge<br />
aufgenommen“, schildert der<br />
Kirchschlager Dorfwirt. Mittlerweile<br />
gibt Günter Maurer seine Erfahrungen<br />
als Projektbegleiter an seine Kolleginnen<br />
und Kollegen weiter.<br />
Im ersten Jahr stehen sechs zweitägige<br />
Seminare in verschiedenen Häusern am<br />
Programm. Dabei werden Ist-Zustand<br />
analysiert, Ziele formuliert und ein<br />
Leitfaden erstellt, wie man diese Ziele<br />
erreichen kann. Zwischen den Seminaren<br />
bekommen die Teilnehmer Besuch<br />
von externen Experten, je nach Bedarf<br />
aus verschiedenen Bereichen. Oft seien<br />
„Wir tauschen<br />
Erfahrungen aus<br />
und lernen<br />
voneinander“<br />
GÜNTER MAURER<br />
Fotos: Privat