AGIL-DasMagazin_Dezember-2018
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- Fichtelgebirge<br />
Überraschende Einblicke, entspannte Ausblicke<br />
Sportliche Aktivitäten und Mußestunden<br />
liegen im Fichtelgebirge nahe beieinander<br />
von Stephanie Kreuzer<br />
Irgendwie gemütlich mutet es an und ein bisschen märchenhaft-verwunschen<br />
– das Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns.<br />
Immerhin geht es auf gut 1000 Meter hoch, sodass es für vielfältige<br />
wintersportlichen Aktivitäten bekannt ist. In erster Linie<br />
ist diese Urlaubsregion in Oberfranken aber beliebt für ein<br />
immerhin 3400 Kilometer umfassendes Wanderwegenetz und<br />
viel unberührter Natur. Und das alles nicht weit von Bayreuth<br />
entfernt, sodass selbst Kulturliebhaber auf ihre Kosten kommen.<br />
Umgekehrt lohnt allerdings auch ein Abstecher aus der<br />
Stadt, die für ihre Richard-Wagner-Festspiele weltberühmt ist,<br />
in die idyllischen Ortschaften, denn sogar hier gibt es so manche<br />
Kulturschätze zu bestaunen.<br />
Dem „Gold der Region“ ist in Weißenstadt gar ein „pädagogisch-poetisches<br />
Informationszentrum für Roggenkultur“<br />
gewidmet. Im „Rogg-in“ lernen Kinder wie Erwachsene beispielsweise,<br />
warum andere Getreidearten im Fichtelgebirge<br />
nicht gut wachsen und was Brot aus Roggen so gesund<br />
und wertvoll macht. Dieses Wissen ist hier seit langem verankert,<br />
nicht zufällig ist gleich nebenan die 1934 gegründete<br />
Pema Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG ansässig.<br />
Ursprünglich wurden dort nur Lebkuchen produziert, inzwischen<br />
aber auch zahlreiche Brotsorten, die unter dem Slogan<br />
„Lust auf Vollkorn“ vermarktet werden.<br />
Kunst und Keller<br />
Auf dem Außengelände des „Rogg-in“, im Roggengarten, sind<br />
Skulpturen ausgestellt, unter anderem „Vier Jahreszeiten“ des<br />
italienischen Künstlers, Designers und Architekten Prof. Marcello<br />
Morandini sowie „Lichtring“ von Annette Sauermann,<br />
beides von 2014. Doch damit nicht genug, denn für die Familie<br />
Leupoldt spielt Kunst eine wichtige Rolle. Insbesondere die<br />
typischen, sich an geometrischen Strukturen orientierenden<br />
Schwarz-Weiß-Werke von Morandini, mit dem das Ehepaar<br />
befreundet ist, sind Blickfang in einem äußerlich eher unscheinbaren,<br />
flachen und quaderförmigen Bau: „Das kleine<br />
Museum – Kultur auf der Peunt“. 2007 von Laura Krainz-Leupoldt<br />
gegründet, beherbergt es nun zeitgenössische Arbeiten<br />
deutscher und internationaler Künstler. Dabei zeigt sich, dass<br />
Pemas Engagement für konkrete, konstruktivistische und minimalistische<br />
Kunst sowie das Verständnis von der Kunst des<br />
Brotbackens etwas gemeinsam haben: Es geht um die Konzentration<br />
auf das Wesentliche, um das Prinzip Einfachheit.<br />
Immer noch ein Renner im Sortiment ist der „Soßenkuchen“ – ein<br />
lebkuchenartiges Gebäck, das wichtiger Bestandteil von Sauerbratensoße<br />
ist. In zwei Concept-Stores können die Pema-Produkte<br />
verköstigt und gekauft werden, Rezepte für die Verwendung von<br />
Soßenkuchen inklusive.<br />
26 | <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong>