AGIL-DasMagazin_Dezember-2018

- Anzeige -
Fotos: © Stephanie Kreuzer
Ein kulturelles Erlebnis ganz anderer Art bietet die Stadtführerin
Kerstin Olga Hirschmann. Nicht nur, dass sie in ihrem
Picknickkorb so manch Hochprozentiges – aus der ortsansässigen
„Sack’s Destille“ – zum Verkosten bereithält, auch weiß
sie an jeder Ecke Weißenstadts eine ganz besondere Geschichte
zu erzählen. So gibt es zu den merkwürdigen Schleifspuren
an der Außenwand der Kirche verschiedene Theorien, im
Rathaus warten Informationen zur Feuersbrunst 1823, und
auch zum Wahrzeichen, dem Bullenkopf, wird eine Anekdote
präsentiert.
Gekühlt und geheizt
Das mit dem Keller ist allerdings wörtlich gemeint, denn Weißenstadt
hat noch eine ganz spezielle Attraktion – die Felsenkeller,
auch Erdställe genannt. Ursprünglich als Vorratsraum
für Kartoffeln, Rüben und Bier entstanden, als es noch keine
Kühlmöglichkeiten gab, werden sie teilweise heute noch genutzt
und vor dem Verfall bewahrt. Sichtbar sind zumeist nur
die Eingänge, verschlossen mit einem Holztor. Kein Wunder,
dass sie auch liebevoll als „Hobbithöhlen“ bezeichnet werden,
da sie an das Auenland aus dem Film „Herr der Ringe“ erinnern.
Einen solchen Keller, der so groß ist, dass er für Veranstaltungen
und Konzerte genutzt werden kann, zeigt Olga nur
zu gerne. Sogar in ihrem eigenen Haus hat sie die Kellergänge
freigelegt und für Gäste zugänglich gemacht. Auf die dort
ganzjährig herrschenden frischen acht Grad Celsius muss man
allerdings vorbereitet sein.
Unvergessen auch ihr Kommentar zum Thema Meditation:
„Das ist bei uns ja eigentlich unbekannt. Hier haben schon
unsere Vorfahren einfach nur am Tisch oder im Keller gesessen
und ein bisschen blöd in die Gegend oder auf ihr Bier geschaut,
und dann war die Welt in Ordnung. Inzwischen weiß
ich, dass die eigentlich meditierten.“
Infokasten:
• www.rogg-in.de
• www.lust-auf-vollkorn.de
• www.leupoldt.de
• www.kleinesmuseum-weissenstadt.de
• www.siebenquell.com
• www.fichtelrad.de
Dezember 2018 |
27