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K ULTUR<br />
„Telfer Mundart“<br />
Ein Buch über den Teckn Hiasl, übers Perloggen und das Kusenspiel, den Eiszoggl und „Ünsra Brunnan“<br />
„Auf der Welt gibt es 7.100 Sprachen. 4.000 davon werden von<br />
weniger als 1.000 Menschen gesprochen. Das bedeutet, dass jeden<br />
Tag irgendwo auf der Welt eine weitere Sprache ausstirbt.“ (Zitat<br />
Hubert Auer). Damit der Telfer Dialekt der Nachwelt erhalten<br />
bleibt und nicht zu einer „toten Sprache“ verkommt, dafür wollen<br />
der Telfer Chronist Hansjörg Hofer und Hubert Agerer mit<br />
ihrem Buch „Telfer Mundart“ sorgen, das vergangenen Donnerstag<br />
im Kleinen Rathaussaal der Öffentlichkeit präsentiert wurde.<br />
Autor Hansjörg Hofer und Dialektforscherin<br />
Frau Dr Yvonne Kathrein<br />
Von Christine Le Bec<br />
Der Ansturm war enorm. Der<br />
Kleine Rathaussaal platzte aus allen<br />
Nähten und war bis zum letzten<br />
verfügbaren Stuhl vor allem mit<br />
Urtelfern gefüllt. Die ersten beiden<br />
Reihen dicht besetzt mit Telfer<br />
Prominenz, den Telfer Ehrenbürgerinnen<br />
und Ehrenbürgern, Ehrenzeichenträgerinnen<br />
und -trägern der<br />
Gemeinde. Für den bescheidenen<br />
Gastgeber Hansjörg Hofer ein Zeichen<br />
dafür, etwas Wichtiges und<br />
Richtiges gemacht zu haben, das er<br />
den Telferinnen und Telfern gern geben<br />
wolle.<br />
Die Idee dazu, ein gesammeltes<br />
Werk zu verfassen, das alles für Telfs<br />
Wichtige, Typische und Einzigartige<br />
vereint, hatten Hansjörg Hofer<br />
und Hubert Agerer bereits vor sieben<br />
Jahren. Bis zur tatsächlichen<br />
Verwirklichung steckten die beiden<br />
zwei Jahre intensivster Arbeit in<br />
ihr Herzensprojekt. Dabei entstand<br />
eine Sammlung, die uns Geschichten<br />
von einem längst vergangenen<br />
Telfs erzählt. Einer Zeit, als hier jeder<br />
noch jeden kannte und Ausdrücke<br />
verwendete, die man als Nichttelfer<br />
nicht verstehen kann.<br />
Ein Bild aus längst vergangener Zeit: Huangart-Bankl vor dem Hagele-Haus in der<br />
Obermarktstraße. Fotos/Repro: C. Le Bec<br />
Deshalb findet sich in dem Buch<br />
ein Mundart-Wörterbuch mit Laninger-Ausdrücken<br />
in der Telfer<br />
Mundart, mit Redewendungen,<br />
Sprüchen, Gedichten, Spielen und<br />
Liedern aus Telfs, die oft von längst<br />
verstorbenen Telfern erzählen, verfasst<br />
natürlich im Telfer Dialekt.<br />
Man findet die Haus- und Vulgonamen<br />
in der Sammlung ebenso<br />
wie die Telfer Flurnamen, ein großer<br />
Flurnamenplan zum zuhause<br />
Aufhängen, ist beigelegt. Ein Kapitel<br />
befasst sich mit dem Telfer<br />
Brauchtum, ein weiteres ist dem<br />
Telfer Schleicherlauf gewidmet. Geschmückt<br />
ist „das Buch, das in keinem<br />
Telfer Haushalt fehlen sollte“,<br />
(Zitat Bürgermeister Christian Härting)<br />
mit einer Vielzahl an wunderschönen<br />
alten und neuen Fotos.<br />
Den modernen, fröhlichen und<br />
sehr peppigen Buchumschlag gestaltete<br />
der Telfer Künstler Heinrich<br />
Tilly. Sein Cover spricht auf jeden<br />
Fall an, weckt Interesse und macht<br />
das Buch zu einem Blickfang im<br />
Bücherregal zuhause.<br />
Zu kaufen gibt es die „Telfer<br />
Mundart“ ab sofort im Gemeindeamt<br />
Telfs sowie in der Buchhandlung<br />
Tyrolia um 29 Euro.<br />
Der Andrang beim Verkaufsstand im Anschluss an die Buchpräsentation war enorm.<br />
RUNDSCHAU Seite 24 5./6. Dezember 2018